01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.03.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-03-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160319016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916031901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916031901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-03
- Tag1916-03-19
- Monat1916-03
- Jahr1916
-
1
-
2
-
3
-
4
-
5
-
6
-
7
-
8
-
9
-
10
-
11
-
12
-
13
-
14
-
15
-
16
-
17
-
18
-
19
-
20
-
21
-
22
-
23
-
24
-
25
-
26
-
27
-
28
-
29
-
30
-
31
-
32
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.03.1916
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Aüv »MS« ^ am Sannta- Morgan. Kaiser Wilhelm richtete an GrotzaGniral v. LIrpttz ein Handschreiben und verlieh ihm de» Giern -er Groß- komture de- HauSordenS vv« Hvhenzollern mit Gch»rrt«r«. Der „ReichSanzet-er" gibt letzt den RäcktPtt »V Groß admirals v. Tirpitz und die Ernennung de» «ßmtral» v. Capelle zu seine» Nachfolger b«ka»»t. Der «nn-e-rat wird in de« nächsten Lage« et«« Beror-nnng über den Bezug au-ländtftßer Fletsch- und Äurftwaren »klaffen. Im Raume von Lolmein und Flitsch, sowie im Fella-Gebtete war di« Tätigkeit der betderseitigen Artille rien außerordentlich lebhaft. «m Tolmeiner Brückenkopf eroberte» die österreichisch.ungarische« Truppen eine feiiidliche Stellung, nahmen <49 Italiener gesangen und rrbeuteten drei Mafchinengewehre. Zwischen Dänemark und Frankreich ist ein Abkommen über die zukünstige Handel-Verbindung beider Länder abgeschlossen worden. Auf Eh io- verhafteten die englischen Truppen den deutschen und den österreichischen Vizckonsul. sowie per- schiedene österreichische und griechische Untertanen. Lord Hardinge. der Bizekönig von Indien, be findet sich in besonderer Mission auf dem Wege nach England. Wetteransage der umtl. sächs. Landeswetterwarte: Zeitweise beiter, wärmer, trocken. W *-> s sr 8- L« »! sr ,'chet-ct er jetzt auS dem Amte, dem alle seine Kraft ge- hörte. Den Organisator der deutschen Flotte begleitet die Dankbarkett des deutschen Volkes und des Kaisers. Das heute veröffentlichte Handschreiben läkt erkennen, wie schwer eS dem .Kaiser wird, sich non dem Mitarbeiter an Sem Werke zu trennen, an das er selbst seine beste Schaffenskraft gesetzt hat, dem seine Liebe gehört und das er bis in das Kleinste kennt. Die gewaltige Ans. g a b e b e r F l o t t c b l e i b t v o m W e ch s e l i m R e i ch s marineamt unberührt. Dieser Aufgabe wird die Flotte mit dem Einsatz aller Mittel gerecht werden nach den Worten, die der oberste Kriegsherr vor 28 Fahren in seinem ersten Marincbcfchl an sie richtete: „Immer ein gedenk deS Ruhmes deS deutschen Vaterlandes und immer bereit, das Herzblut für die Ehre der deutschen Flagge zu geben." lW. T. B.) Die Wahrheit über Verdun. Aus dem Felde wird dein W. T. B. geschrieben: Ter Eiffelturm funkt Neuste rungcn des «bekannten Obersten 91 v u s s c t" in die Welt, des Inhalts, datz die Deutschen bei Verdun nur «einige vorgeschobene Gräben" eingenommen hätten und dann, nach diesem «ge ringen Gewinn", zum Hallen gebracht worden seien. Er versucht für diese „ungewöhnliche Haltung" drei Er- tlärungsmöglichkeitcn bcizubringen: Moralische Depression infolge zu großer Verluste. Notwendigkeit, die Reserven zu schonen, oder schließlich Fehlen der notigen Impulsivkrast. ES darf Herrn Rousset versichert werde», daß auch noch andere Gründe für das taktische Verhalten der Deutschen denkbar sind und daß sich unter diesen Gründen der wirklich zutreffende befindet. Wir werden uns darüber mit Herrn Rousset in einem späteren Zeitpunkt noch weiter unterhalten können. Für heute sei nur darauf hingrwiesen, daß cs seit dem Beginn der Schlacht bei Verdun, das heißt seit nun fast einem Monat, von der großen Frühjahrövsscnsive der Ver bündeten in den Blättern der Entente ganz still geworden ist. Den deutschen Beobachter erfüllt mit immer neuem Staunen die Tatsache, daß alle groben Unternehmungen unserer Gegner bereits lange vor ihrem Beginn als un gelegte Eier heftig begackert werden. Daß dieses Vorschnß- gegackcr auf einmal verstummt ist, darf als Zeichen der wahren Scelcnverfassung im feindlichen Kriegslager mit Genugtuung zur Kenntnis genommen werden. DeS weiteren staunt der Deutsche, staunen mit ihm seine tapferen Verbündeten immer von Frischem über die Fähig keit unserer Gegner, sich über die Tatsache hinwegzuschwatzen, daß der Krieg bis aus unbedeutende Teilabschnitte in ihren Ländern, in den Ländern der Entente geführt wird. Für das Frühjahr hatten sic die endgültige Verdrängung der In vasion angekündigt. Statt dessen regt sich allerorten an der Westfront der Mittelmächte ein ungestümer Vor wärtsdrang. Er hat uns schon heute Gelündegcwinn und Masten von Gefangenen und Beute gebracht, die bei weitem den Ertrag der mit so ungeheurem Lärm augekündig ten Herbstosfcnsive der Franzosen übersteigen. Wenn Herr Rousset diesen Gewinn „gering" nennt, so beweist das nur, daß er uns bei Beginn unseres Vorgehens die Entschlossen heit und Kraft zugetraut hat, noch weit erheblichere Ge winne zu erzielen. Nicht drängeln, Herr Rousset! Die französische Presse bemüht sich in den letzten Tagen krampfhaft, ihrem Volke das Schmeicheldild riesiger deut scher Verluste vorzugaukel». Leider vermag sie den fest stehenden Zahlen unserer Beute an Gefangenen und Mate rial keinerlei Trvstziffern cntgcgcnzusetzen. Die Zahlen unserer Beute aber sind die einzigen in der Oesscntiichlcit der ganzen Welt unumstößlich feststehenden Ziffern. — Alles andere, insbesondere die Behauptungen über unsere deutschen Verluste, sind P h a n t a s i c g c b i l d c f r a n z ö s i s ch e r L u f t a r i t h m c t! k. Daß aber zwischen der Zahl der unblutigen und der blutigen Verluste ei» ge wisses, annähernd festes Verhältnis stehe» muß, weiß jeder Kenner der Kriegsgeschichte. Klar also, daß bei solcher Maste französischer Gefangener auch Rlcscnzifscrn blutiger Verluste vorhanden sein müssen. Der Heimat aber sei cs gesagt — was die Feinde uns ja nicht zu glaube» brauchen, wenn cs ihnen Vergnügen macht, sich auch fernerhin von Wahngcbildcn umgaukeln zu lassen. — daß unsere V c r l u st c in den schweren Kämpfen sich durchaus innerhalb der Grenzen halten, welche dem Erfolg entsprechen. Der deutsche Soldat weiß längst und ist sich dessen dankbar bewußt, daß seine Führer nicht darauf ausgehcn, rasche und blendende Fortschritte um jeden Preis zu erzielen, daß sie vielmehr ihre Untcriichmu»- gen sorgfältig und ruhig vorbcrciten und nur soweit durch- sühren, als sic sich mit dem unbedingt erforderlichen Einsatz an Menschcnkraft und Mcnschcnblut erreichen lasten. Eiuc solche Kriegführung verzichtet auf Scnsativnscrsolgc und be gnügt sich mit der Tatsache, daß ihr Vorgehen jedes Ofscnsiv- gelüst des Feindes lahmgelegt und ihm statt dessen ihrer seits Gewinne abgerniigen hat, deren ganze Tragweite erst die Zukunft in Gcstglt einer völlig veränderten Gesamt- kriegslggc erkennbar machen wird. Sie begnügt sich vor allem damit, der Welt bewiesen zu haben, daß nach mehr denn anderthalb Kriegsjahren der deutsche Soldat unerschöpft ist, von frischem, nickt zu bändigendem Vorwärts-rang be seelt. ein nie versagendes Werkzeug in der Hand einer bedachtsamen ziclbewutzten Führung, der es weniger darum zu tun ist, Stichworte für heimatliches Flaggenhisscn zu geben, als darum: die Anschläge des Feindes zu neuem Ansturm wider die stählerne Mauer, die unser Vaterland vor dem Ansturm des Feindes beschirmt hat und beschirmt, schon vor dem ersten Versuch Ihrer Verwirklichung zu erdrosseln. Znm Kamps »m Verdun. >ek. Schon aus den französischen Generalstabsberichten hatten wir erfahren, daß unsere Truppen westlich der Maa» weitere Fortschritte gemacht hatten, wenn auch diese Mit» teilungen durch die französische Heeresleitung nur sehr durch die Blume und aus allerlei Umwegen gemacht wurden. So erfuhren wir, datz die Höhe „Toter Mann" und das BoiS de Bourrus von unserer Artillerie beschossen wurden. »rieg-l .ALL' »«»te, rin, g. Mann", die in den letzten de- vielfach ermähnt««'W^atze vetLtneimrt und westlich von D«rch «olle gespielt hat. ist südltch e vetbtneonrt und westlich von ihre Sage zu dem nördlichen Sumi-re» gele-a». und delonder» „Etlichen Teil'Le» Festungsgürtel» von Verdun stellt ste eine wichtige Go »stell«»» Für diese Fest»«« dar, »»mal sie auch durch Kunst u»d Natnr »» et«er sehr gewaltige« Verteidigung-fra»» umaeschafsen worden war. St« -eckt den Zugang ,u de» BoiS de «,»r. rn». Der Valdvonvonrrn- liegt »ngefä-r » Kilo- Meter südltch de, Höhe „Toter Mann". E» ist die» etne bewaldete Anhöhe, die gleichfalls den Franzosen al» Her- tetdiguna-stelluna diente. Unser Vorstoß -egen diesen Teil de- befestigten Vorgelände» von Verdun hatte «vn mit der Eroberung de» Waldes von Cumt-re- erheblich an Boden gewonnen und die französische Front trotz tapferster und mit stärksten Mitteln durchgestthrter Gegenwehr un aufhaltsam zurückgedrängt. Durch die weiteren Erobe rungen südlich von Forge», der Stellungen im Rabenwald und auf der Höhe „Toter Mann" wurden die Franzosen immer weiter aus ihren Vorstellungen nordwestlich von Verdun gedrängt und gezwungen» sich auf ihre Haupt- vcrteidigung-linle hinter dem Bois Bourrus -nrück- »uztehen. Dies« ersteHauptverteidigung-ltnienord- westlich Verdun läuft von dem Walde Bourrus über das Fort BotS-BourruS und Las Fort Marre bis -um Fort Charny im Winkel der Maas. In dem jüngsten Be richt des französischen Äeneralstabe» können wir lesen» baß unsere Angriffe in diesem Raume „abgeschlagen" worden <eirn: trotzdem gibt er aber nebenbei in einem Rebensatze die Hauptsache zu, daß unsere Truppen „nur an-zwei Punkten", zwischen Bethtnconrt und Höhe „mark ßommo", in die französischen Stellungen elndringen kvnntcn. Wenn der französische Bericht hier schreibt, daß iriiscre Truppen „an dieser Stelle Fuß zu fassen vernwchten", ohne »ach seiuer gewohnten Art ein einziges Wort von den eigenen Erfolgen an der gleiche» Stelle hinzuzusügcn, so können wir daraus auch mit Befriedigung feststellen, daß von einem erfolgreichen Gegenstoß der Franzose» hier nickt die Rede sein kann. Unsere Truppen haben diese Stellung fest in der Hand, um von hier aus weiter vvrzudringen. Es waren sehr schwere und erbitterte Kämpfe, die hier den Ruhm unserer Soldaten vermehrt haben, denn es ging gegen eine» zähen und gut verteidigten Gegner. Die Tat sache aber, daß diese glänzend ausgerüstete» Vorstellungen der BertetdignngSwerke nicht imstande waren, da» Vor dringen unserer Truppen aufzuhaltcn, gibt un» daS Ver trauen, daß auch der weitere Fortgang der Kämpsc sich planmäßig und erfolgreich vollziehen wird. s„Gchles. Ztg.") Aus Genf wird der „Deutschen TageSztg. berichtet: Der Mißmut in Paris wegen der auSgebliebe- nen englischen Hilfe spiegelt sich am deutlichsten in einem Leitartikel HumbcrtS im „Journal" wider, in dem er znm erste» Male offen die r i e s i g e n V e r l u st e ein gestellt. die Frankreich erlitte» hat. Er schreibt: „Frankreich brachte größere Blutopser als irgendeiner der Verbündeten, also auch mehr als Rußland, aber jetzt sei es berechtigt, die eigenen Kräfte etwas z» schonen: daher müssen England und Italien sich entschließe», die West- front als den Hcbclpnnkt des Weltkrieges anzusehen und hierher Truppen zu senden. Unsere Verbündeten haben Reserven !:i Hülle und Fülle, während Frankreich mit der Iabresklaffe 1898 nicht nur seine letzten Kräfte hergibt, sondern auch wahrnehmen muß, daß daS Oberkommando die Arbeiter in den Fabriken durch Krüppel und Frauen ersetzt, damit alle Waffenfähigen an die Front kommen. Der Soldat Frankreichs ist kostbar: der Bierverband müsse sich beeilen. Ihn nicht ganz ausrotten zu lasten." Der Züricher „TageSanzeiger" meldet: Die französische Presse deutet mtt Nachdruck darauf hin, daß die verhältnis mäßige Ruhe vor Verdun nicht mehr lange andauert, und daß wieder furchtbare Angriffe bevorstünden. Dänisch.sranzösischcS Abkomme«. Zwischen dem französischen Gesandten namens seiner Negierung einerseits und dem Komitee der Großhändler- Sozietät und dem Indnstrierate in Kopenhagen anderseits tst ein Abkommen bezüglich der zukünftigen Handels- Verbindung zwischen Frankreich und Dänemark abge schlossen worden. Das Abkommen schließt sich genau an das englisch-dänische Abkommen vom 19. November 191.1 an. (W. T. V.) Der Nnterseekrieg. Llonds meldet non der Insel Valencia in Süd-Irland, daß das Schiss „W t l l i e" gesunken ist. Die Besatzung wurde gerettet. (W. T. B.) Der Minenkrieg. I>. In Rotterdam traf der schwedische Dampfer „Ast" mit einer Hvlzlaöung ein, der sieben Meilen nord westlich von Nvordhinder auf eine Mine gelaufen oder torpediert worden war. Die Schiffswache hörte einen Knall, und gleichzeitig erhob sich eine große Wassersäule an Steuerbord. Ein Tauchboot war nicht zu sehen. Obgleich daö Vorderschiff ovll Wasser lief, blieb das Schiss durch seine Holzladung schwimmend und wurde von einem nor wegischen Dampfer inö Schlepptau genommen. Ein portngicsisck>cr Deutschenfreund. I>. Daß die össentliche Meinung in Portugal mit der deutschfeindlichen Haltung der portugiesischen Negierung, die zur Kriegserklärung Deutschlands an Portugal geführt hat, nicht durchweg einverstanden ist, dafür sind zahllose Anzeichen vorhanden. Als einer der schlagendsten Beweise hierfür lann die vvr kurzem erschienene Broschüre des Generals Pimcnta de Castro, des früheren Vor sitzenden des Ministerrats, gelten. Castro, der bis zum Mai 1915, an der Spitze der Regierung stand und heute noch im Lande zahlreiche Anhänger besitzt, hat in dieser Schrift auö- einandergeietzt, warum er, als er im Amte war, von der Be teiligung Portugals am Weltkriege nichts wissen mochte, und warum er nicht einmal dafür zu haben war. baß Portugal seine Rüstung „Fremden" zur Verfügung stelle. Daß mit diesen „Fremden" die Mächte der Entente gemeint sind, wäre auch daun ofsrnbar, wenn Castro nicht das ver bündete Grvßbritannie» als „das hochmütige und anmaßende Albio n" bczeichnete. Diese Worte, sowie andere in der Veröffentlichung ent haltene .Kraftstelle» haben den englischen Gesandten ln Lissabon veranlaßt, bei der portugiesischen Regierung wegen der für England beleidigenden Acußerungen vorstellig zu werden. AuS Angst vor dem britischen Zorn haben darauf hin die „Machthaber" in Lissabon die Beschlagnahme der Broschüre Castros verfügt. Aber — wie es in der artigen Fällen meisten« zu gehen pflegt — die Maßnahme der Regierung hat eine recht unerwünschte Wirkung auö- geitbt: die verfemte Schrift gelangte mit einem Schlage zu großer Berühmtheit, wandert heute in Lissabon heimlich von Hand zu Hand, und jedermann kann darin lesen: „Nach sünsundzwanztgsähriger Regierung war es Wil helm ll. gelungen, seinem Lande, dessen Verteidigung er niemass aus dem Auge verloren hat, gegenüber den anderen Nationen eine überragende Stellung in den Wissenschaften, den Künsten, dem Handel, der Industrie, kurzum, ln allen oder doch fast allen Offenbarungen mensch licher Betätigung zu sichern. Da» geschah ohne Nachteil für die Freiheit, was dem Führer der am weitesten vor- geschrittenen Nation der Gegenwart die Bewunderung und die Achtung der ganzen Welt eingebracht bat. Im Laufe dieser langen Jahre hat der Deutsche Kaiser mtt keinem der anderen Staaten Streit gesucht, was beweist, baß er fried licher Natur ist. Un» wenn er seinen Degew auS der Scheide gezogen hat. so geschah es nur. um zu verhindern, daß die Eifersüchtigen ihn mtt ihrem Degen durchbohren." Man begreift, baß eine derartige Veröffentlichung, zu mal im gegenwärtigen Augenblick, den portugiesischen „Regierenden" und ihren Londoner Drahtziehern höchst un Beschlagngtzme der deutschen Schiffe. E«-Usch« «erßea-enle» t» der Gchmeiz. Di« ferner Tagwacht" widerrät t» einem Artikel, der »i« Werbearbeit engltscher Agent«« in Her GOw«t» Mldert. hte Annahme von «rbett in Me- t«I- und Maschinensabrtken England». Liese Agenten, so »«ißt e- darin. Mer« »ertraaUch freie El«, und Rückreise, r «Mt« verpfleg»»«, verlockende Arbeitsbedingungen boben Löhnen. Eitra prär 8 I Hitze« Löhne«. Ertraprämicn «s«. ,u. Wer sich ihnen ««vertrant, steht nachher vor großen Enttäuschungen. Vergebenen Briefen an-eworbrner schweinischer Ar- beiter entnehmen wir, baß schon die Neiseverlprechungen nicht -«halte« werden. Die Arbeiter «Men noch selbst tüchtig braufzahlen und «erben in Frankreich beim Geld wechseln noch ««verschämt über die Ohren gehauen. An Ort und Stelle machen sie die Erfahrung, gänzlich der Willkür der Werkleiter trotz schönster Vertrage auSgeltefert zu sein. Eine Möglichkeit zur Rückkehr bleibt ihnen nicht. Patzschwierigkeiten in Frankreich und die Erklärung, datz ihre Kenntnis von Fabrikgeheimnissen ihre Zurückbehal tung zur Sicherheit nötig mache, werben al» Gründe an gegeben. Die „Tagwacht" appelliert an den BunbeSrat, den zu freier Gefangenschaft gepreßten schweizerischen Ar- bettern Schutz angedeihcn zu lassen. (W. T. B.j Englisch« Gewalttaten auf der griechischen Insel ChioS. l>. Die „Zeit" schreibt au» Athen: Die englische» Truppen haben aus Lhio» den deutschen Btzekonsul Dr. Otto vrstrin und -essen beide Söhne, den v st e r - retchtschen Btzekonsul «nb verschiedene andere üsterrricht- sche und griechische Untertanen, barnnter auch einen italienischen Untertan, verhaftet. Die Wappen Oester- reich-Ungarn- und Deutschland» wurden von den Eng- ländern hrruntergeholt. Di« Lage in Indien. Nach Meldungen schweizerischer Blätter auS London be findet sich der Bizeköntq von Indien, Lord Hardinge, bereit- in besonderer Mission auf dem Wege nach England. Die neuen Berkehr-abgaben. In der Wochenschrift „Der Staatsbedars", Zentral« organ für staatliche und kommunal« Wirtschaftspolitik und für das gesamte Lieferungswesen lVerlag August Scherl G. m. b. H., Berlin »8), beleuchtet der angesehene Finanzpolitikcr Professor Dr. Stier-Somlo sKhln) die neuen, die Berkeürsabgaben betressenden Gesetz entwürfe, wobei er dem Grundsätze huldigt, datz sie für normale Verhältnisse als verkehrShemmend zweifellos be- denkltch wären, ihre Rechtserttgung aber fänden kn dem dringenden Finanzbedarf des Reiches. Rückhaltlos erkennt er den sozialen Charakter -dieser Stenern nach dem Voo- schlage der Reichsregierung an und begrüßt insbesondere auch, daß der bargeldlose Zahlungsverkehr durch Wegsall des Scheckstempels besondere Berücksichtigung gesundem habe. Im übrigen erwartet er zuversichtlich, -atz der Ouittungsstempel einen weit höheren Ertrag bringen iverde, als er jetzt mit 80 bi- 100 Millionen von der Re- gierung bemessen wird. Bezüglich der Reichsabgaben aus den Post- und Telcgraphengebühreii, deren Erträgnisse um 290 Millionen Mark gesteigert werben sollen, erscheint dem Verfasser deS Aufsatzes daS Briefporto etwas zn hoch angesetzt zu sein, dagegen stellt er die vielfach ge- äußerten Bedenken tm Hinblick auf die Beschränkung de» notwendigen Privat- und Geschäftsverkehr» als übertriebe» bin, verspricht sich vielmehr von der Höherbesteuerung Le» Porto- «ine heilsame Wirkung insofern, als -er „Sport" mit Ansichtskarten, der in «ine unerwünschte Belastung de» Verkehrs ausgeartet sei. eingeschränkt werbe. Handek und Industrie, deren Betriebe vornehmlich getroffen würden, müßten bestrebt sein, einen Ausgleich für dt« da durch bedingte Steigerung der Betriebsunkosten herbeizu- führen. Äon einem eigenartigen Gesichtspunkte wird schließlich der Stempel auf KrachturkunLen von Stückgut- sendunaen auf Eisenbahnen und Schiffen zu betrachten sein. Dazu bestimmt, einer Abwanderung deS PostpaketvcrkehrS auf den Eisenbahnen vorzubeugen, soll der Stempel ver- hüten, daß die auf der einen Sette verteuerte Fracht auf der anderen Seite doch billiger werde. Professor Dr. Stier- Somlo gelangt schließlich zu dem Geständnis: „Wir müssen recht zufrieden sein, wenn unS nichts Schwereres bevor steht. als was die neuen KrtegSsteuervorlqgcn in Aussicht stellen. ES sind in letzter Zeit eine Füll« von Steuerplänen in ganz Deutschland geschmiedet worben» eS ist aber un wahrscheinlich, datz «ine stärkere Anspannung der Erb- schaftsstener, die Einführung einer Wehrsteuer ober einer Iunggesellenstcuer oder einer Kaussteuer statt d«S QuittnngöstcmvelS Aussicht auf Billigung der gesetzgeben den Körperschaften deS Deutschen Reiches hat. Man wird sich wohl mit den vorgeschlagcnen Steuerarten abflnben muffen, wen» auch zweifellos die bessernde Hand an ein zelne Bestimmungen der Entwürfe gelegt werden wird." Aus dem „RcichSanzeiger". Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht die BundesratS- verordnung über Roh fette vom IS. März, ferner eine Bekanntmachung betr. Acnderung der Verordnung über den Verkehr mit Kraftfuttermitteln, eine Bekanntmachung betr. Uebertragung von Malzkonttngenten und schließlich eine Bekanntmachung betr. den Nachnahme- und Frachtver- kchr mit dem Auslände. iW. T. V.) Ausländische Fleisch, und Wnrftware«. 1.. Der BunbeSrat wirb, wie die „Allg. Fleischerztg." von zuständiger Stelle erfährt, in den nächsten Tagen eine Verordnung erlaffen, daß die Fletsch- und Wurst- warcn, die nach dem Inkrafttreten der Verordnung aus dem Au-lande eingeführt werben, nur durch die Zentral- cinkaufSgenossenschaft m. b. H. in Berlin oder mit deren Ge- nchmigung und Kennzeichnung in den Verkehr gebracht wer den dürfen. Die «»träge znm Untersee.Krie«. 1.. Unter dem nativ nalltbcralen Antrag zum Unterseebootkrieg fehle» in der amtliche» Drucksache des Reichstags die Unterschriften von 1» Fraktionsmitalicdern: Dr. Bärwinkel, Dr. van Ealker, PrliA Gchüneich-Earolath, Dr. Junck, Ketnath, Marquar», Dr. Paasche, Freiherr von Richthofen. Schisser und Schwabach. Der Antrag derKon - se.rvattven tst gemeinsam gestellt mit den Freikonser vativen. Aus beiden Parteien haben sämtliche Mitglieder unterschrieben» bis a»f den Hospitanten der Konservativen Gcbhart; ferner trägt der Antrag die Unterschriften von fünf Mitgliedern der Wirtschaftlichen Bereinigung. Jedoch fehlen die drei Christlich-Sozialen Behrens, Dr. Vurkharbt und Mumm. Es fehlen auch die Unterschriften der ferner zur Deutschen Fraktion gehörenden bisherigen Wilden Bauer «Pfarrkirchen), Hestermann, Laux, Graf PosadowSk» und der fünf Deutsch-Hannoveraner. Der Z e n t r u m S a n t r a a ist von allen 9l Fraktion-Mitgliedern unterschrieben. Zeichnungen avf die vierte Kriegsanleihe. Auf die neue Kriegsanleihe gingen weiter folgende grö- tzereZetchnungSanmeldungrn ein: Deutsche Äutzstahl- kngel- und Maschinenfabrik, Aktiengesellschaft, Schweinfurt, die sich an der 8. Kriegsanleihe mit SVOOOll Mark beteiligt hat, 1 Million Mark: Concordia, Cvl- ntsche Leben--Bersicherung-.G«sellschaft zu Cvln, 8 Mil- ltonen Mark für eigene Rechnung: Deutsche Erdöl- Aktiengesellschaft für sich iS Millionen Mark und für ihre Töchtergesellschaft, die Deutsche Mineralöl-In dustrie, A.-G., Wietze, 1 Million Mark; Chemische Fa- b^tk auf Aktien svorm. E. Schering), Berlin, !M0oo Mark: Lut- Thiel«, in Ftrma Meder u. Thiele, G. m. b. H„ Berlin, 85,0 000 Mark: Maschinenfabrik Ober- schünewetdc, A.-G., ^ Million Mark: Gebr. Boch- ler u. Co-, A.-G., Wien, 1 Million Mark: Deutsche Gasglühlicht, Auer-Gesellschaft, » Millionen Mark:
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- No fulltext in gridpage mode.
- Show single page
- Rotate Left Rotate Right Reset Rotation
- Zoom In Zoom Out Fullscreen Mode