01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.12.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-12-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19161216018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916121601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916121601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-12
- Tag1916-12-16
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.12.1916
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v«i»s»-a»»atzr »Nrtelilhrlich in Dr««den l»t pximaliger Zutto^inq <»n Lo,„>. und Montagen nur ein. mal) »,W M:. in den »««orlen »,ro M. Bei einmaliger Zustellung durch die Post n,S0 M. «ahne Bestellgeld), »nieigen-Preise. Di« «i»I»al1t,i Zeile <est»a I Silben» lld Pf.. Borzugepliig« und An,eigen in diumniern nach Saun» und gielertagen laut Tarif — Auewilriige Auftrag» nur gegen Borauedezahlung. — Belegblatt 10 Pf. Hochdruck nur mtt deutlicher Quellenangabe <,Die»dn«r Nachr.'l^uilifig. — Unuerlangte Schriftstücke werden nicht ausbewahrt. Lknstdaum keleuclüunx ^nsctlluükerllge Oarnituren. :: Ueberaus einkscki. :: u :: dlstürllche Wirkung. :: :: :: Spiel- v N »DII»« «Snigi, sack», vsren >»» INIIIGi, n<ri»,t«r,n», AuA. ßßlntrlskk Ser deutsche Abtudbericht. Berlin. IS. De,.» abends. (Amtlich. W. T. B) An der Somme geringe Gefechtstätigkeit. Auf dem Oftnfer der Maas seit Siormittag starke französische« Angriffe im Gange, bei denen der Feind Vorteile in Rlch- s tnng Lonvemont «nd Hardanmout erlangte, Kampf noch nicht abgeschlossen. Unsere Dobrndscha-Armee verfolgt de» Feind, der «nter Einwirkung des schnelle« Vordringens in der Große« Walachei seine Stellungen in letzter Stacht ränmte. Srltrrreichlsch'UtMrischrr ArieisberW. Wie«, -l«tlich wird verlautbart de« IS. Dezem ber 191«: Örtlicher Kriegsschauplatz. Die BerbüNdete» habe« in rastloser Verfolgung der weichende« Rumänen n«d Raffen gestern Vnzen ge nommen. Nördlich «»« Vnzen leistet der Feind noch Widerstand. Die Gefangeuenzahl der zwei letzte» Tag« beträgt aber mals 4ÜV». Westlich «nd nordwestlich von Oe na wird erbittert «eitergekämvft. Südlich des Uz-Tales wurde de« Raffe« ei«e vorübergehend vo» ihnen gewonnene HSHc >« Gege«a«griss wieder entrissen. Nördlich des LobanoS-TaleS errang der Gegner eine« »rtllchen Vorteil. Nu de« Waldkarpathen lies, die rnssische Angrisfs- tätigkeit «ach. Bei Soninchy. südlich von Zborow. setzte« sich öfter, reichisch-««garische Abteilungen aus SS» Meter Frontbreite i» de« Grübe» der rassischen Vorposten fest. Italienischer und südöstlicher Kriegsschauplatz. Unverändert. Der Stellvertreter des Lhess des GeneralstabeS: W. T. B f Höker. Felbmarschall-Lentuant. WsttinomtraS« S-tt : -tnnvnolraS« 2S : Telepkon isosr Oegrümlkl IS« I»ttl« «l 7ii„l,,»e,I I^rojek1ion8-/Xpp3rg1 mit elektfislkor Olükblrne gibt keile vilcier von !'» X l'/r ^eten 6rüüe. ?tels mit l.ampe un6 ?rolek1ionsk<kirm SS,- . l<önigi. uncl prinri. ttofHekercknl, --^--77--- D^öSUI, 0e«,u«i» » , 2S AlWkliie MNlissg W Nll«mMeli> M llllkvrvM. Mnieren M Meittlieiaen. VMllleii. Vmimekss IM. OHO 1-3. . Neue Erfolge unserer Unterseeboote. Setellte Ausnahme unseres Friedensangebotes bei den Neutralen. — Bewilligung der neuen englischen Kredite. — Sie Mrle des englischen Landheeres. — Sie Zugeständnisse der Bierverbandes an Rußland. — Die amerikanischen Flottenriistuugen. Neue llrsslge unserer Unterseeboote. (Reuter.) Wie Lloyds meldet, sind die englischen Dampfer „vurnhope" (1V41 Tonnen) und „Brct- malüa " (4037 Tonnen) versenkt worden. „Petit Parisien" meldet: Das Schiff „Auguste Marie" wurde versenkt. LlondS meldet, datz der Dampfer „Halington" (IMS Tonnen) aus London am ». d. M. versenkt und seine Mannschaft von dem Dampfer „Harlyn" (171)4! Tonnen) aus London ausgenommen wurde. Dieser sei gleichfalls versenkt worden. Ferner sei der englische Dampfer „St. Ursula" (5011 Tonnen) versenkt worben. Der englische Schoner „Roma" aus St. Johns auf Neufundland sei am M. November durch ein feindliches Unterseeboot versenkt worden. (W. T. B.) Lloyd« meldet, bah das portugiesische Segelschiff l „Braziella" versenkt worden sein soll. Das Segel- schlsf „Emma Laura nS" (21S2 Tonnen) wurde ver- senkt. Di« Besatzung wurde gerettet. (W. T. B.) Der lliildrmk d« Friedevrangebot« ims ««sere Seinde. - Der Eindruck, den da- Friedensangebot der Mittel- Mächte auf die feindliche nnd neutral« Welt gemacht hat. kann bisher im wesentlichen nur auf Grund der Aeutze- rungen in der Presse beurteilt werden. Die Männer, die es in erster Linie angeht, denen Herr v. Bethmann-Holl- weg dir Entscheidung über Krieg ober Frieden ,»geschoben hat. schweigen ober äutzern sich, wie Svnnino, nur in ganz' unbestimmten Ausdrücken. Der französische Ministcrvräsi- dent allein bat sich etwa» eingehender ausgesprochen. Tr warnte seine Mitbürger vor der „plumpen Falle", die von Deutschland gestellt worden sei. sab in dem Angebot einen „Schrei, um di« Neutralen nnd da» deutsche Volk zu täuschen", ei» „Manöver, um unter die Alliierten Uneinig- teil zu säe», die Gewissen zu verwirren und die Völker zu demoralisieren". Die Kammer nahm diese Ausführungen, wie Havas (!) meldete, „mit einstimmigem Beifall" auf. Ob das Vertrauensvotum, das Herrn Briand aufs neue ausgestellt worden ist, vor seiner Rede beschlossen wurden ist oder aber, waS wahrscheinlicher ist, erst im Anschluß daran, steht bis jetzt noch nicht fest. Es ist ja auch unerheblich, denn so oder so, unter dem Eindruck des Friedensangebotes der Mittelmächte standen die französischen Volksvertreter aus jeden Fall, als sie Herrn Briand nach der Reorganisation des Oberbefehls und der Konzentrierung des Kabinetts ihr Vertrauen aussprachcn und damit zu erkennen gaben, das, sic die energischere Kriegführung, die schärfere An spannung aller Kräfte und die rücksichtslose Einsetzung aller Mittel, die von dem Ministerpräsidenten in den Gc- heimsitzungen i» Aussicht gestellt waren, gntheifien. Herr Briand hat nun zwar zugegeben, was die Deutschen alles erobert haben, er hat cs aber trotzdem fertig gebracht, von einem „Schrei" zu sprechen, und übcrliest es seinen Hörern, dieses Wort als Verzwciflungs-, vielleicht auch als Wut- schrci zu deuten, lieber die Antwort, die er und die fran zösische Negierung als solche darauf zu geben haben, schwieg er sich ebenso aus wie der Kollege Svnnino. „Man mutz Nachdenken und sehen, welcher Zweck verfolgt wird." Lloyd George ist merkwürdigerweise gerade am Dienstag, als die Rcichstagssitzung stattsand, „krank" geworden, so datz die Untcrhanssitzung, in -er sich das Kabinett vorstellen und der Ministerpräsident programmatische Erklärungen ab geben sollte, verschoben werden mutzte. Zuerst auf Don nerstag, dann, als sich hcrausstellte, dass Lloyd George auch da noch nicht mit sich und den Kollegen in Paris und Petersburg im klaren war, aus nächsten Dienstag. Vis dahin schweigt Englands arotzcr Man». Um so lauter spricht der zweitgrößte Mann des Vereinigten Königreichs, Lord Rortheliffe. Er lätzt irr seiner Presse Fanfaren blasen und „Daily Ehroniclc" und andere unabhänaige Blätter stimmen getreulich in den Chorus ei». Eine Ausnahme macht, soweit sich das bisher erkvnnrn lätzt. lediglich der „Manchester Guardian", ein liberales Organ, das schon früher sich gelegentlich in fricdensfreundlichcm Sinne gc- äutzcrt hat. Die französische nnd italienische Presse befolgt, ivie das bisher immer der Fall war. getreulich die Weisun gen, die von London gegeben morden sind. Wir sehen also, wie die matzgcbcnde scindlichc Presse sich darin einig ist. das deutsche Friedensangebot als Zeichen der niedergehenden Kraft Deutschlands zu werten, wie sie den Schritt der Mittelmächte «nd ihrer Verbündeten dazu benutzt, die Kriegsleidcnschaft im Volke aufs neue an- zustachcln durch die Hoffnung, dass cs nun mit dem Feinde bald zu Ende gehe. Das war, wie hier anlätzlich der Be sprechung der Kanzlerrcde schon ausgcführt worben ist. nicht anders zu erwarte». Diese Antwort m utzte kommen, und zwar gerade für den Fall, datz mau sich im Vtcrverb.ind, was Immerhin nicht ausgeschlossen ist. dazu cntschlictzt, in Verhandlungen cinzutreten. Dazu hcitzt es. sich eine Stellung schassen und deshalb wird alles vermieden, was so gedeutet werben könnte, als hätte der Verband ein Interesse an einer Verständigung, als wäre das Volk ln England, Frank reich und Italien heute weniger davon überzeugt, datz der Endsieg sicher sei, als je zuvor. Deshalb werden auch FrledenSbedingungen ausgestellt, die sich nicht um ein Haar von denen unterscheiden, die die wildesten Kriegstreiber früher proklamiert haben. Koustantinopel und dir Darda- nisien für Rutzland, Elsab-Lothrtngrn sür Frankreich. Räumung aller besetzten Geb,etc, Auslieferung oder Ver- nlchtunq der deutschen Flotte, und was dergleichen mehr ist. Da» alle» soll ein Kraftgcfühl und eine Sicgessichcrycck vor- täuschen, die in der Tat nirgends mehr vorhanden ist. Auf dieser Linie stehen auch die Acutzcrungen des cngliichen Arbeiterführers Henbcrsv», der in einer Rede in Elapham gesagt hat. er hoffe, datz jeder Bürger cinsehen werde, das, England mtt dem Krieg noch nicht zu Ende sei. Wenn England die Fetnde nicht überwinde, sei die Zukunft so schrecklich, dab man auch nicht einen einzigen Augenblick daran denken könne. Er möchte „jedermann vor der Ge fahr eines vorzeitigen Friedens warnen". So sprach der .' » g l i s ch e Arbeiterführer. Herr Tcheidcmann. der sich als Führer der deutschen Arbeiter fühlt, hat bekanntlich jeden sür einen Narren erklärt, der »och an den Sieg glauben könne. Henderson warnt vor der Gefahr eines vorzeitigen Friedens, Schcidcman» ist bereit, alles heraus- zugcben, was mit deutschem Blute erkämpft und was zur Sicherung der deutschen Zukunft notwendig ist. Es ge nügt hierauf hinzuweiscn, um die Schädlichkeit der Scheide- mannschcn Propaganda darzntun, gerade auch für den Fall, datz es im Anschluss an das Friedensangebot zu Verhand lungen kommt. Wir haben gesehen, wie der Schritt der Mittelmächte und ihrer Verbündeten als Zeichen vo« Schwäche auSgelegt worben ist. A e u tz e r u n g e n, w i c s i e Herr Scheide mann imm^r wieder in die Welt h i » a i, ö s c n d c t. müssen in einem etwaigen diplomatischen Kamps sür die feindlichen Unterhändler geradezu die besten Waffen a b- geben, die sic sich U b e r h a n p t w ü n s ch e n können. Wir glauben nicht, datz sich Herr Lloyd George über Deutsch lands Kraft täuscht, wir sind aber fest davon überzeugt, datz er im Falle von Verhandlungen ebensowenig verfehlen würde, die Tatsache des deutschen Friedensangebots an sich, wie insbesondere die Scheidemannschen Aeutzerungen als Zeichen der Schwäche anszubcutcn, wie er heute schon alle Register zieht, um die Welt von dem unerschütterlichen SiegcSbcwutztscin »nd der schlechthin unüberwindlichen Kraft Englands zu überzeugen. Dabei sprechen die Tatsachen, die wir uns nicht gcnui einhämmcrn können, eine ganz andere Sprache. Die fran zösische Bcrkehrönot wird vvn Tag zu Tag infolge des Kvhlenmangels immer kritischer. Italien steht vor einer Wirtschaftskatastrophe im vollste» Sinne des Wortes. Von allen anderen Beweisen abgesehen, nennen wir nur die Meldung des italienischen Handelsblattcs „Sole", wonach die private Kohleneinsuhr wegen Mangels an Schiffsraum so gut wie aufgcbört habe, und die Mitteilung in der italienischen Kammer, derzusolge im November nur fünf Schiffe mit Kohlen in Italien angrkommcn seien. Kohle ist für die Kriegführung so iOvtwendig wie Munition, so notwendig wie das Brot, das die Soldaten essen. Wenn Italien keine Kohle mehr hat, hört dort der Krieg aus. Was aber England betrifft, so ist bekannt, daß England mit de: transatlantischen Zufuhr steht und fällt. Wie cs damit be stellt ist. sagt uns Lloyd, der keine Versicherungen auf Bannware mehr abschltctzt und für die Versicherungen von Lcbcnsmitteltranöportcn die höchsten, bisher bekannten Prämien verlangt. Dabei ist England heute mit seine,, Vorräten zu Ende und steht sich, was auch schon die Ratio nicrung und die Schaffung eines Lebcnsmitteldiktators beweist, in einer gefährlicheren Lage als je. Und das um so mehr, als aus Amerika keine nennenswerten Getreide Vorräte zu bekommen sind, und die Herbeischassiiua austrn lischen Getreides einen mindestens um das Dreifache grüße ren Schiffsraum erfordert. In England handelt es sic» nicht, wie bet uns, um die sachgemützc Verteilung der Vor räte, dort heitzt cS in erster Linie. Vorräte schaffen, und das stöbt angesichts des deutschen Kreuzcrkricgeö aus die denkbar größten Schwierigkeiten. Wenn es also zu Verhandlungen kommen sollte, so wollen wir uns vor Augen halten, datz England sich der gefährlichsten Krise gcgcnübcrsicht, die cs im Verlause dieses Krieges, ja vielleicht in seiner ganzen Geschichte übcrhaupi, durchzumachcn hatte. Wir wollen uns bewußt bleiben, daß wir heute eher als je die Möglichkeit be sitzen. England zum Frieden zu zwingen. Scho» einmal befand sich England in einer ähnlichen Lage, und zwar im Frühjahr dieses Jahres. Damals ist es Gren gelungen, mit Hilfe Amerikas das Verhängnis abzuwcnden. ES ist nicht ausgeschlossen, datz Lloyd George das Friedens- angebot und einen möglichen Waffenstillstand zu demselben Zwecke zu benützen suchen wird. Deshalb brgrützen wir den Armee- und Flottcnbesehl des Kaisers und die Worte HindenburgS in seiner Depesche an den Reichskanzler: „Wir Soldaten wissen, datz es für uns gerade in diesem Augenblicke keine höhere und heiligere Pflicht gibt, als den Krieg mit äutzcrster Tatkraft weiter zu verfolgen." Und wenn Hindcnburg in seiner Unterredung mit einem ameri kanischen Berichterstatter sagte, datz die nötige Sicherheit geschaffen werde» müsse für den zukünftigen Schub des deutschen Volkes und seiner Verbündeten gegen die Wider-
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