01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.02.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-02-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260224014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926022401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926022401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-02
- Tag1926-02-24
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.02.1926
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24. Februar 1»2« gang. -li »2 DradtanIckrMi »achetcht« «»»,»«. E»rnlpr«ch»r-Samm«lnumm»> SS SO. Nur lür Nachlagpräch« - SO V11. D-zug- - Webühr , > you, ».bOÄIark. lungagsbühr. Di» «ni»ia»n ««rd«n «ach Wold mar» v»r»chn,u »t» »Mipawa» ZV mm dr»t>» Anz-Ig-n-Prelle: LLWNÄ:' '«brrkold Süv Pia- Vft»rI»ng»diU>r 10 Via. Auaw. Auftr««» a»arn Dorau»d»zal>l. Dachdru-» nur mit d»u»>ch»r Su»tl»i>anaad» ,Dr»«dnrr Na-dr ' > ,uI«MoUno»rlnnnl- SchrÜUIUl»,» w»rk»>' ntchl ould-wadrl. SchrtMiikma und LaupIg«IchSft»Ii»ll»: «,rt»»Ilra!>» 3S«2. Druck u. Brrtag von Utr»Ich » «»tchar»! in Dr«d»n. PvftIch,«»»jU)nI0 1L>SS Dr«»den« Keine Ueberrumpelung im Völkerbund! Deutschland fordert Sicherheit in -er Aalsfrage vor dem Aufnahmeakt in Genf. Line Erklärung Wulles gegen -ie Mor-hehe. - Die geplante Zinsherabsehung. - Rückkehr -er „Weslphalia" Aal-offiziöses -eulsches Sicherheils verlangen. Berlin, 28. Fcbr. Die dem Außenminister nahestehende „Tägliche Rundschau" beschäftigt sich heute erneut mit der Frage der NatSsitzc. Der formale Weg, auf dem sich am 8. März die Aufnahme Deutschlands vollziehen soll, werde wahrscheinlich so verlaufen, das, Deutschlands Aufnahme be schlossen wird, ehr der VölkerbundSrat llber die Aufnahme Deutschlands als ständiges RatSmItglicd Beschluß faßt. Zu- nächst werde die Plenarsitzung des Völkerbundes die Aufnahme Deutschlands beschließen un- ihre Verhandlungen vertagen, um dem Bölkerbundsrat für seine Beschlußfassung Zeit zu geben. Es versteht sich von selbst, betont baö Blatt, daß Deutschland mit diesem Bcrsahren nur daun ein, verstanden sein kann, wenn am 8. März vor dem Be ginn der Plenarsitzung vollkommene Sicherheit darüber besteht, daß der bekannten deutschen Ans- saffung in bezug auf die Gestaltung des Völkerbunds- ratS Rechnung getragen mirb. Deutschland kann sein Gesuch um Aufnahme nur unter der Voraussetzung aufrechtcrhalten, daß der VölkerbundSrat in dom Augenblick, in dem er Deutschland in seine Mitte auf- nimmt, von einer Erweiterung deS Gremiums absteht. Larst»«« Must L» «Mu« «ulke Sicherheit »«stächt». Dvc Ainu -er Birminghamer Rede EhamberlalnS scheint der zu sein, -aß Uran sich durch die wegen der Verteilung der RUtSsttze «ntstckudene Kontroverse nicht zu beunrnhkgen brauch«, da e» sicherlich geliirgen werde, baS Problem baldigst zu lösen. Welches nun die befriedigende Lösung sei' auf die Chamberlain hofft, sage er nicht. Aber er könne in dieser Hinsicht wohl kaum noch irgendwelchen Zweifel hegen, wenn er sich di« Tat sache vergegenwärtige, daß mit der öffentlichen Meinung Englands die gesamte politische Welt, mit Ausnahme natürlich Frankreichs und seiner Vasallen, darin einig sei, das, mit einer Umformung deS VölkcrbundSrats im Sinuc der fran zösischen Wünsche der Völkerbund ebenso wie das Vertrags- wcrk von Locarno anfü schwerste gefährdet, wenn nicht ver nichtet würden. Brian- zur Frage -er Aaissihe. Ein Kabinettstück diplomatischer Vieldeutigkeit. Paris, 23. Febr. Der K a in m e r a u s s ch u ß für aus wärtige Angelegenheiten hat horte vormittag die Erörte rung des Berichtes über die Ratifizierung der Abkommen von Locarno fortgesetzt. Briand gab ergänzende Erklärungen über die Umstände ab, nnter denen die Abkommen von Locarno zustande gekommen siikd. Er betonte besonders, daß, abgesehen von den veröffentlichten Texten, nichts Weiteres diskutiert worden sei und daß die Verträge sämtliche Frank reich durch den Versailler Vertrag zuerkannten Rechte un berührt ließen. Eine Frage nach dem Eintritt Polens in den VölkerbundSrat beantwortete Briand wie folgt: Die Polemik«« über die Erweiterung deS BölkcrbuudS- rateS find unangebracht. Die Unterhändler von Locarno habe» sich mit dieser Angelegenheit überhaupt nicht zu be- ichästigc« gehabt. ES ist aber mehrere Male vor Locarno davon die Rede gewesen. Die Rationen, die an der Angelegenheit interessiert sind, haben einfach die durch den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund gebotene Gelegenheit benutzt, nm eine Erweiterung deS BölkerbundS- rateS z« fordern. DaS ist wohl ihr Recht nach den Statuten des BölkerdundSrateS. Wen« man die dazu berechtigten Rationen frei und objektiv daS Problem diskutieren ließe, würden sie es sicherlich lösen. In dieser Angelegenheit ist der Völkerbund der beste und der einzige Richter. Ich habe volles Vertraue« z« ihm, daß er daS Statut in Uebercinstimmung mit den großen Interessen, die ihm anoertrant find, inter pretieren und auch diesmal in vollkommener Unabhängigkeit sich ansspreche« wird, ohne ans Druckversuche Rückficht z» nehmen. Der Bericht wurde schließlich gegen drei Stimmen von der Demokratisch-Republikanischen Vereinigung und eine Stimme von der Demokratisch-Radikalen Linken angenommen. * London. 23. Febr. Gegenüber den Mitteilungen der halb amtlichen Presse, wonach die englische Regierung entschlossen sei. kein Verlangen anderer Mächte auf einen ständigen RatS- sitz in der Mürztagung deö Völkerbundes in Erwägung zu ziehen, wird heute offiziös fcstgestcllt, daß bisher für daS englische Kabinett kein Anlaß Vorgelegen habe, eine Ent scheidung zu konkreten Anträgen zu treffen, da bisher von den verschiedentlich genannten Kandidaten für ständige Rats sitze »och keine frist- und formgerechten Anträge auf Gewährung ständiger RatSsitze in der März tagung gestellt worden sind. Maßgebend für den Standpunkt her englischen Regierung sei die Erklärung ChamÜerlatnS auf dem Bankett Ser AuSiandSpreste. Dies« Erklärung, die nicht auf die Kandidatur eines bestimmten Landes Bezug genommen habe, sonder» »nr allgemeine Richtlinien für die Stellung- nähme der englischen Regierung zu irgendwelchen iy Betracht kommenden Anträgen enthalte, sei nach dem Referat Chamber. latnS in einer vorher erfolgten Kabinettssitzung formuliert worden. Fugoslawlerr fordert eine« RaksNh? Belgrad, 23. Februar. In politischen Kreisen verlautet, daß der jugoslawische Außenminister vor seiner Reise zur Völkerbundstagung in Genf dem französischen Minister Präsidenten Briand in Paris einen Besuch abstatten wird. Diese Besprechung soll den Zweck verfolgen, auch Jugoslawien einen Sitz i m B ö l k er b u n d S r a t zu verschaffen. » Madrid, 23. Februar. Ter französische Botschafter und der polnische Gesandte hatten eine längere Aussprache mit dem spanischen Außenminister. Der Unterredung wird wegen der Frage der Ratssttze große Bedeutung bcige- legt. In politischen Kreisen verlautet, daß Spanien sein« For derung auf sofortigen Eintritt in den VölkerbundSrat auf recht erhalten wird. Die 6000« Mann Besatzung am Rhein. Seine Bcrbinbung mit den Ratssttze«. «Durch Funkspruch.» , London, 23. Febr. Der diplomatische Korrespondent deS „Daily Telegraph" schreibt, es verlaute, daß Briand seine Zustimmung zur Verminderung der alliierten Strcitkräfte im Rheinland« auf 60 lM Mann „so gut wie endgültig" gegeben habe, wenn auch die Auffassung der französischen Militärs über die Ratsamkeit dieses Schrittes geteilt sei. Dies« Tat- sache erledige die in unbestimmter Form vorg'ebrachte Idee eines französisch-deutschen Kompromisses, wo- nach für dt« Zustimmung Deutschlands zur Gewährung eines ständigen NatSsitzes an Polen Frankreich brr voll ständigen Räumung der Rheinland« noch in diesem Jahre zustiinmcn werde. sW. T. B.) Empfang -er kapferen „Weslphalla"-Leule. Hamburg, 23. Fcbr. Heute nachmittag kam aus Neuyork der Hapagüampfer „ W e st p h a l i a ", der aus der Hin reise die Mannschaft des nntcrgehendcn holländischen Dampfers „Alkaid" änfgowmnio, hatte, bei nebligem Regenwettcr im Hamburger Hafen an. An Bord deS Dampfers fand eine einfache Feier statt. Den nenn Leuten der RcttnilgSmannschaft, darunter zwei Offiziere und zwei Stewards, die sich alle frei willig für das Rettungsboot gemeldet nnd die 27 Mann der Besatzung des „Alkaid" bet schwerstem Seegang gerettet hatten, sprach ein Vertreter der Rcichsbehörben den Dank und die warme Anerkennung der RetchSrcgierung aus. Im weiteren Verlaufe des festlichen Empfangs hieß so- dann namens des Hamburgtschen Senats Bürgermeister Dt. Pctersen Offiziere »nd Mannschaften auf baS herzlichste willkommen und sprach den Tank Hamburgs aus für den bei der Rcttulm der Besatzung des holländischen Dampfers aus schwerster Seenot gezeigten Opfermut. Er wies darauf hi»,, daß die Mannschaft sich durch ihr mutiges Handeln nm daS Vaterland Verdienste erworben habe. Sie habe der Welt wieder einmal vor Augen gestellt, baß der Geist hilf- reicher Menschlichkeit im deutschen Sccmannvhcrzcn lebendig sei, und sic habe ferner mit der RettnngStat eine allgemein bewunderte seemännische Leistung vollbracht. Der Bürger meister fügte noch hinzu, Hamburg erkenne cS mit besonderem Danke an, wie warmherzig man die Rettungsmannschaft in Neuyork und vor allem bet dem feierlichen Empfange im dortigen Stadthause ausgenommen habe. ES würde Hamburg eine Frende sein, amerikanische» Seeleuten einmal Gleiches mit Gleichem vergelten zu können. Sodann überreichte der Bürgermeister dem Kapitän GraalfS eine Ehrenurkunde des Senats, In der dieser Offizieren und Mannschaften -er „Westphalia" den Dank der alten und freien HansastaLt ausspricht. In schlichter, von Herzen kommender Weise dankte so dann Kapitän GraalfS im Namen seiner Offiziere und Mannschaften sowohl dem Vertreter des Reiches wie auch dem Hamburgischen Senat für den schönen Empfang. Er habe, so fügte er hinzu, nicht geglaubt, daß diese Tat der Menschen. Pflicht ein solches Aufsehen in der Welt erregen werde, denn für sie als Seeleute sei die ganze Sache erledigt gewesen, als die holländische Besatzung an Bord ihres Schiffes gewesen sei. Sie seien nur von dem einzigen Gedanken beseelt gewesen: Wie bekommen wir die in Rot befindlichen Kameraden sicher herüber? Zwischen den Seeleuten bestehe ein »«geschriebenes Gesetz, nach dem cS absolute Pflicht eines jeden ist, denjenigen A, helfen, die sich in Not befinden. » Der Reichspräsident hat an den Kapitän GraalfS beim Eintreffen deö Schiffes in Hamburg folgendes Tele gramm gesandt: „Ihnen nnd der Besatzung der „Westphalia" verdankt eine schwergefährdete Schtfssbcsatzung ihre Rettnng aus Seenot. Ich beglückwünsche Sie und Ihre Besatzung zu dem Gelingen des NettnngSwerks nnd spreche Ihnen allen für den Mut und bi«. Selbstaufopferung, die Sie hierbei bewiesen haben, im Namen des Reiches Dank und Anerkennung auS. Der deutsche Reichspräsident: v. Hindenburg." Neuyork. 23. Februar. Die hotte >nr öffentlichen Zeich. ttung aufgelegte Goncinschastsanlcihc für die deutschen Kommnnalverbändc wurde sofort überzeichnet. Die skandalösen DorgSnge im Dresdner Stadiparlamenl. Seit längerer Zeit sind im Dresdner Stadtverordneten- kollegium die Kommunisten am Werke, um auf jede nur mög. liche Weise den ruhigen Gang der Verhandlungen zu stören oder auch die Sitzung ganz zu sprengen. Sie erfreuen sich dabei der verständnisvollen Mitwirkung der radikalen Sozialisten, -ie ja auch sonst, im Reichstag, in -den Landes parlamenten, auf Kongreßen und Parteitagen stets beflissen sind, ihre Wesens- und GeisteSgemetnschaft mit den Mos kauern zu bekunden. Die Massen, deren sich diese Elemente zur Erreichung ihrer Absicht mit Vorliebe bedienen, sind wüste Anpöbelungen bürgerlicher Mitglieder der Versamm lung und Nichtbeachtung der Wortentziehung. Dieses Hahne- büchene Treiben hatte schließlich einen derartigen Grad er- reicht, daß die Mehrheit endlich nach bereits viel zu weit ausgedehnter Geduldsübung sich entschloß, dem turbulenten Gebaren durch eine neue, mit strengeren Handhaben ver sehene Geschäftsordnung einen Riegel vorzufchieben, um so wieder freie Bahn für eine sachliche Erledigung der kom-. munalen Angelegenheiten zu schaffen und für die Ankunft den krassen Untug unmöglich zu macheu. Insbesondere sollen lösche Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung, welche dir Ordnung deS Hauses in gröblicher Weise stören, mit dem - Alröschluß von den Sitzungen auf längere Zeit bestraft werden. Da eS den Kommunisten und ihrem radikalsozialistifch-en Anhang bei ihrem Auftreten im Stabtparlament nicht um die Wohlfahrt deö Gemeinwesens, sondern immer tu erster Linie um die Befriedigung ihre- agitatorischen Bedürfnisses und um daS Austoben ihrer bürgertumSfeindlichen Instinkte zu tun ist, so haben sie der Durchsetzung des „Maulkorbzwanges" grimmige Fehde angrsagt. Beide Parteien ziehen alle Register zur Herabwürdigung des Parlamentarismus und ihrer selbst und sprengen immer abwechselnd die Beratungen, um die Verabschiedung der ihnen unbequemen Geschäfts« ordnung zu durchkreuzen. Am Montag war der Skandal be- sonders arg, und eö kam zu einer Szene, die an Unwürdig keit kaum noch zu überbieten ist, als ein Kommunist einen volksparteilichen Abgeordneten mit Prügel bedrohte und ihn dabei mit den» .brüderlichen" Du bedachte. Ein anderer Kom. munist „redete" drei volle Stunden lang hintereinander weg, bloß um Obstruktion zu machen- d. h., er faselte alles ohne Sinn und Verstand zusammen, was ihm gerade in den Sinn kam. Höher geht'- also nimmer! Es ist natürlich ausgeschlossen, daß die radikalen Ob- struktioniften mit ihrem Plan, die neue Geschäftsordnung zn sabotieren, durchdringen: baS wäre gleichbedeutend mit der Abdankung deS bürgerlichen und ordnungspolitischen Ein flusses im Dresdner Stadtparlament überhatlpt. ES muß also von der Mehrheit in sehr entschiedener Weife durch- gegrifsen werden, und je eher daS geschieht, desto bester. Bis jetzt hat man von seiten der Mehrheit den Skan-alie- rern gegenüber viel z« weitgehende Nachsicht geübt. Unsere Demokratie hat dt« Eigentümlichkeit, daß sie mehr mit theore- tischen Bedenklichkeiten, als mit staatsmännischer Entschlossen heit arbeitet, und aus dieser Schwäche erklärt cs sich, daß die radikalen Mißbräuche der parlamentarischen Freiheit immer erst so reichlich »s Kraut schießen können, ehe man ihnen ernstlich zu Leibe geht. Beim Reichstag hat sich das auch in drastischer Weise gezeigt. Dort bedurfte eS der Auf rüttelung des bürgerlichen parlamentarischen Gewissens durch die Vorgänge in den letzten Augusttagen lv24, ehe man sich zu der Aufnahme einer Bestimmung in die Geschäftsordnung bequeinte, die den vom gesunden Menschenverstand und poli tischer Notwendigkeit gleichmäßig erforderte» Hinausimirf eines bewußten, bösartigen Saboteurs der Verhandlungen mit handfester Gewalt vvrsteht. Es handelt« sich damals um die Entgegennahme der bedeutsamen Regierungserklärung Uber den ans der Londoner Konferenz angenommenen Dawes- Plan. Zur Entscheid»»»« roaren der Regierung und dem Reichstage nur wenige Tag« Frist gegeben, und in diesem kritischen Augenblick brachte ein tobender Kommunist eS fertig, die angesagte amtliche Kundgebung mangels einer sofortigen mannhaften Abwehr des Reichstages um volle 24 Stunden zu verzögern, so daß »vir »ns vor der gesamten politischen Welt unsterblich blamierten. DaS schlug dann freilich dem Faste den Boden an-, so daß nunmshr eine zweckentsprechende Ergänzung der Geschäftsordnung in raschem Zuge erledigt werden konnte. Unsere theoretisterenüe demokratische AnschauungSivcise vergißt allzu leicht, daß ein »ielbewnhteS Parlament, mag eS iriin staatlichen oder kommunalen Charakters sein, der Souverän seiner Geschäftsordnung ist. die eS beliebig ab ändern kann, je nach Bedürfnis. Di« Geschäftsordnung lx»t nur den einen Zweck, ein« ordnungsmäßige Abwicklung der parlamentarischen Geschäfte zu sichern, un- wenn sich her- ausstellt, daß sie daS nicht vermag, so muß st« anderweitig au», gestaltet werden. Versuchen bann die Nutznießer der Unord nung, eine solche Umgestaltung zu verhindern, so müssen In der Zwischenzeit die parlamentarischen Zügel nnerblttlich straff angczogor werden, und e» darf kein Bedenke»» geben, auch einmal im Jniercste der Ordnung gegen die Geschäfts-
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