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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.11.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-11-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19041120017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904112001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904112001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-11
- Tag1904-11-20
- Monat1904-11
- Jahr1904
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.11.1904
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«l» -- ^Z-Z . 'S'? rung meines veraiitwortungsooUen Amtes wesentlich erleichterte», und dessen prinzipielle politische Haltung bis zuin heutigen Tage meine volle Zustimmung gesunden hat Wenn ich mich trotzdem dazu entschließe, so geschieht eS, weil ich den Ernst und das Gewicht der sachlichen kouslitutivnellen Gründe Ihres Rücktrittes nicht verkennen kan» Es liegt mir viel daran, Eiv. Exzellenz hierbei auszusprechen, dasi ich die Zumine der Arbeitskraft, die Sie für das Hauptwerk der Regenlschastsperiode, diese unendlich wich tige, mit größter Gewissenlrastigkeit und Mühe vorbereitete Domänen-AuSeinandersetzung verbraucht haben, nicht als vergeb lich ansgewandt sehe, sondern die Erfüllung des noch fehlenden eeils der Voraussetzungen für das Inkrafttreten der fraglichen Gesetze von der Hikunft sicher Holle." Heutig tritt vorerst eine» Urlaub an. Lein endgültiges Scheiden erfolgt am 15. De- ember. — Das „Goth. Tagebl." richtet heute folgende offene 4 iilrage an den vormaligen Staalsminister v. Ltrenae: Iil eS uabr, das; Sie nach dem 18. April 19tft hinter dem Rücken, d l, ohne Vorivlisen des Regenten, dem minderjährigen Herzog durch Aermiitluna nies inzwischen abgelvsten Adjutanten ein Promemoria zur Domänensrage zugestellt haben'?" B erli n. i.Priv.-?el.s Der Reichskanzler nahm gestern abend vor seiner Abreise nach Kiel an einem Diner teil, daS der Präsident des evangelischen Oberkirchenrats VoigtS den Mitgliedern deS deutsch-evangelischen Kirchenausschusses gab. Unter den Cingeladenen befand lich u. a. Oberhosprediger Dr. Ackermann-Dresden. — Der Dichter Hans v. Hopfen ist in Groß-Lichrerselde heute mittag im Alter von nahezu 50 Jahren an einem Lungenödem g e st o r b e n. — Die Akademie der Wissenschaften zu Berlin Hirt ihr korrespondierendes Mitglied, den Astronom Senator Giovanni Bigilio Schiava relli in Mai land. zum auswärtigen Mitglied der phvsikalisch-mathematischen Klasse gewählt. Die Wahl hat die königliche Bestätigung gefun den. — Hinsichtlich des Berliner S ch u l st r e i l s wird offiziös konstatiert, daß das Provinzialschulkollegium von vorn herein die Sperrung der Aula einer Berliner Gemeinde- chnle lediglich hinsichtlich der für Jugendliche bestimmten Bor träge der freireligiösen Gemeinde angeordnet hat. Derweitcren Be- Nützung der Aula für Versammlungen erirachsener Mitglieder der Gemeinde hat die Schulaufsichtsbehörde ein Hindernis über- Haupt nicht in den Weg gelebt. Wie unter diesen Umständen von einem Rachgeben der LtaalSbehörde gesprochen werden könne, sei nnerlindlich. Berlin. Die Nachricht, daß der Kronprinz am Buß- tage einem Hosbatle in LudwigSIust beiaelvohitt habe, ist falsch. Die Festlichkeit war allerdings ursprünglich an! Mittwoch, den 16. ds., den Buß- und Bettag, der aber in Mecklenburg nicht geleiert wird, angcsietzt, und der Kronprinz hatte auch eine Ein- ladititg hierzu erhallen. Dem großherzoglichen Hofe wurde je doch von hier aus amtlich angezeiat, daß der Kronprinz zum Holvall nicht erscheinen könne, weil Buß- und Bettag sei. Unter diele» Umständen blieb nichts anderes übrig, als die Hosfest- lickkeit aus den nächsten Dag, Donnerstag, den 17., zu ver- lchieben. Berlin. <Priv..?e!.s Aus dem Wege vom Babnbole Straußberg nach Egersdorf wurde der Banergutsbesitzcr Günzler von dem in Mariendors wohnenden Arbeiter Otto Schulz überfallen und seiner Barschaft beraubt. Der Däier wurde verhaftet. Günzler liegt lebensgefährlich verletzt im Krankcnhause darnieder. Hamburg. Die „Hamb. Nachr." können auS sicherster Duelle mitteilen, daß die Genehmigung der ungarischen Regierung zu dem Abkommen zwischen den kontinentalen Ge- 'ellschafteu und der Eunard-Linie bereits vorliegt, und daß eS nur noch der persönlichen Aussprache -wischen der ungarischen Regierung und dein Generaldirektor Änllin be dürfe, um die Angelegenheit endgültig zum Abschluß zu bringen. Kassel. (Priv.-Tel,) Der Bürgermeister Koymann von Gemünden an der Wohra in Oberhessen ist nach beträchtlicher Unterschlagung amtlicher Kassengelder und Begehung sonstiger Unregelmäßigkeiten flüchtig geworden. Greifswald. Gestern früh strandete auf dem Puttgerden-Riff der in London beheimatete Dampfer „Jlintshire", mit Schwefel von Memel nach Wcsthartlepool. Da der Ber- giingSdampler „Rügen" an der bintcrpommecschen Küste be schäftigt war, ist der in Gjcdser stationierte Dampfer ,,Skan- dmavia" zur Hilfeleistung abgegangen. — Bei Westmarkelsdorf ist ebenfalls ein Dampfer gestrandet. dessen Name noch un- bekannt ist. Stralsund. Bei der heutigen Landtags-Ersatz wahl im 1. Stralsunder Wahlbezirk wurde Graf von der Groeben-Divitz skoiis.j mit 360 von 364 Stimmen gewählt. Wien. Abgeordnetenhaus. Zu Beginn der Sitzung weist Vizepräsident Käufer unter lebhaftem Beifall des Hauies die gestern vom Abg. Peruerstorfier vorgebrachten Be- ' die Ent- rteilt dem . . . „ . rdnuugSruf und willst «ein Bedauern, gewiß auch im Ramen des ganzen Hauses ,-cbhatter Beifalls, über die noch nie dagewescne unqnalisizier- bare Art aus, wie der Abgeordnete gester" im Hause gesprochen c:abe. ^Allgemeiner Beifall.> Ministerpräsident o. Koerber er klärt; Obwohl der Präsident den gestern in seiner Abwesenheit aemllenen. nicht,scharf genug zurnckzuweisenden Aussührnngen des Abg. Pernersiomer die nach der Geschäftsordnung zulässige Zenmr habe angedeihen lassen, könne er doch nicht umhin, fol gendes zu bemerken: Es siebt einer Partei, welche den kon- irstutionclleii^Einrichtungen alles verdankt, schlecht an, den fun damentalen Satz des Parlaments zu verletzen, daß die Krone und d>e Dynastie nicht in die Erörterungen einzubeziehen sind. !Lebhafte Zustimmung.) Wenn das aber noch dazu in so gröb- sicher, sedeS bessere Gefühl empörender Weise geschieht jlcbh. Bet- 'ailj, wie dies gestern der Fall war, so kann darin nichts anderes er- blickt werden, als daß auch auf dieser Seite auf den Mißbrauch der Vertassungsmäßigkeit höheres Gewicht gelegt wird, als auf die ungeheuren sittlichen und wirt'chaitlichen Erfolge, welche ein ehrlicher und aus sorgfältiger Hebung entstandener Gebrauch der der Volksvertretung zusieyendeu Liechte allen Schichten der Be völkerung sichert. lLebhafter Beifall.> Den Glanz der uralten Dynastie Habsburg wird niemand verdüstern können lLebhafter Bestallst dem jetzigen Träger der Krone aber, unserem erhabenen Monarchen, bringt die Gegenwart, bringt die ganze gesittete Welt so unbegrenzte Verehrung entgegen iLebhcstter Beifalls, vag jeder Vernich, diese hehre Gestalt zu verdunkeln, von vorn- herein dein schlimmsten Schicksal, nämlich der Lächerlichkeit, ver fallen ist. lLebhafter Bestall.) Wenn ich aber trotzdem der all gemeinsten Eutrüstniig über das klägliche Beginnen von gestern Ausdruck verleihe, so folge ich der Stimme des Bolkes, die mit ihrer aanzen Kraft verlangt, daß ein solcher Frevel an seinen heiligsten st niviiiidniigen von die'er Stelle gebrandmarkl werde. sLcbhaster Bestall. Händeklatschen.> — In der hieraus fortgesetzten Debat« über die Regierungserklärung wenden sich die Abga. Dehmel und Erb gegen die Slawisierungsbestrebuiigen der Regierung. Dis Regierung wüste endlich einsehen. daß man über die Deutschen ln Oesterreich nicht zur Tagesordnung übergehen könne. Abg. Dambosi erblickt nur in der Gewährung einer eigenen, möglichst weitgehenden Autonomie für das Drentino ein Mittel zur Wie derherstellung des Friedens in Tirol. Abg. Perneritorsser be schwert sich über Len ibm erteilten Ordnungsruf und erklärt, die Sostaldcmokralcii zöge» die Krone so selten wie möglich in die Debatte und hätten bei der Debatte über die Protcktions- ilbernabme des katholischen Schulvereins durch den Erzherzog Franz Ferdinand den Standpunkt vertreten, daß auch ein Erz- Herzog eine politische Ueberzeugung haben und verteidigen könne. Die verlangten aber die Aushebung des 8 64 des Strafgesetz buchs. weil der Volksvertretung eine Kritik des Verhaltens auch bei Mitgliedern der Dynastie gestattet werden müsse. Gegen den Monarchen wende sich keinerlei Demonstration der Sozialisten. Sie würden sich aber durch niemanden Schreck einjagen oder abhalte» lassen, die Wahrheit zu sagen und alles, was sie für schlecht halten, zu bekämpfen, auch das Regime Koerber. Der Ministerpräsident erklärt, er glaube, daß das Haus mit ihm diese Erklärung des Abg. Pernerstorfser als eine aufklcircnde Ergänzung dessen ansehen werde, was er gestern vorgebracht habe. Gegenüber seinen sonstigen Aussührnngen bleibe jedoch das aufrecht, was der Ministerpräsident heute gesagt habe. Abg. Lindner spricht für die Aushebung der slawischen Parallelklassen und me Lchließung der italienischen Nechtssaknltat in Innsbruck. Graf Zternbcrg erhebt gegen den ihm, gestern erteilten Ordnungs ruf Einspruch, mit der Erklärung, er sei stets ein treuer Anhänger schimpsungc» der Dynastie zurück, die gewiß mit Recht rnslung aller Abgeordneten hervorgeristen haben. Er er Abgeordneten Pernerslorsser nachträglich einen Ordnung- zwangen. zur Wahrung der höchsten sich über wesentliche Bestimmungen znsetzen. Es ist die Schuld der Ob der Krone und der Dynastie gewefen. — Nächste Sitzung Dienst,aa. Budapest. Das „Ungarisch« T»legr-Korrespondeuzbureau meldet: Wie die au- der Provinz einlausenden Nachrichten be sagen. ist die gestern ersolgt« Annahme der Danieuchen Reso lution überall mit Genugtuung ausgenommen und allgemein ge billigt worden. — Das Abgeoronetenhaut wird inner halb kürzester Zeit zur vierten Session zusammentreten und dann m der Lage sein, die angehäusten Arbeiten ohne Furcht vor der Obstruktion zu erledige» und positive Arbeit zu leisten. Unstreitig ist der gestrige Beschluß mit Außerachtlassung gewlsser formeller Bestimmungen gefaßt worden, allein die Obstruktion hat auch die früheren Kabinette Banfsy. Szell. Fejeroary ge- höchsten Interessen des Staates en der Verfassung hmweg- . Obstruktion, daß der Exlex» Zustand nahezu etwa- Gewohnheitsgemähes geworden ist: auch hat die Obstruktion im Bewusstsein der intellektuellen Urcheber- ichaft dieses außeraesetzlichen Zustandes niemals gewagt, deswegen die verschiedenen Kabinette zur Verantwortung zu ziehen. Die Verletzung der Hausordnung ist jedenfalls etwas weit Gering fügigeres, als die Gesetzlosigkeit des Exlex-Zustcmdes, Die Maiorität hat eigentlich gestern nichts anderes getan, als die Hausordnung modifiziert, die nach allgemeiner Auffassung schon längst mit ihrer wahren Bestimmung un Widerspruch war, und wird sich jedenfalls die segensreich« Folge ergeben, daß die verhängnisvolle Obstruktion unterdrückt worden ist, und daß nun mehr eine Epoche ernster parlamentarischer Arbeit bevorsteht. Haag. Es verlautet, falls alle Mächte den Vorschlag einer zweiten Friedens-Konferenz annehmen sollten, werde dieselbe doch voraussichtlich nicht vor dem Jahre 1906, und wahrscheinlich im Haag, zusammentretrn. London. Die Ehartered Company bat an» Sali in Rhodesien ein Telegramm erhalten, in dem die Entb ' "df " - - - - — Salisbury Entdeckung ausgedehnter Aluvial-Goldfelder im Bezirk Victoria in Maschonaland cemeldet wird. Das Gold soll nach dem Be richte Sachverständiger dem besten Golde Klondykes oder Australiens gleichkommen. Saloniki. Vorgestern überfiel eine bulgarische Bande das Dorf Lougomnitza im Bezirke Gewgeli. Newvork. Die ganze farbige Bevölkerung von Reno Rewadas wurde am Donnerstag von den dortigen Polizei behörden ausge wiese». Alle Farbigen mußten die Stadt innerhalb 24 stunden verlassen, und zwar infolge einer Anzahl Verbrechen von Negern gegen weiße Frauen, als deren Kon sequenz auch Lynchjustiz zu befürchten war. <91ar1,tS einaekrnde Trpcickie» befinden sieb Seite 4.) VurtH. (S Uhr na'i'imttaa. Srenir 98 60 Matt-"«- lee.üL. Spanirr 89,8a. Neue 1wr>ugr,c,n 8« 66 klirr«» tmiiftc. a»lelh«> 68IV rürlrnl»!« IL>,26, Lliomanda»! s-t —, L-aaltdadn . I!ami>ard»» —. grft. Part». v-aduU-nmartt, «Legen per Nonkr 2S m ner MärgIuni 16.20. »tthtg Sniriin» per Novembrr c7,—, n«r L'!6rj-Z»n> 16,-, matt. Ltüdot per Siovrmdcr «1,7ä, prr Ml-Augusl «6,-, rul,iz. LertlichcS im- Sächsisches. — BK der bereits gemeldeten Audienz des Präsidiums des Köiiigl. Sächsischen Mitilärvetkinsbuiides bei Sr. Majestät dem König erwiderte der Monarch aus dle Amprache des Piäüdeiiien, Herr» Jnstizrats Wi irdisch, nach dem „Kamerad" folgendes: „Ich danle Ihnen, meine Herren, für die nur soeben durch Ihien Herr» Präsidenten ausgesprochenen Wünsche und jür die Beriicheuing Ihrer treuen Geuunung. Ich freue mich beson ders. unter Jd>>en eine g>oße Anzahl Kameraden begrüßen zu können, die nicht nur in Fliedens-, sondern auch in Kriegszeite» dem Baterlnnde treu gedient haben. Mit Fieudeir übernehme ich das Protektorat über Ihre» Bund. Wird dadurch auch emeriens mein Verhältnis der Ehrenmstgliedschau zu eimge» Vc>eineu auf gehoben. io tolle» doch andeieiscsts die innige» Beziehungen, die mich seit Jahren mit Ihrem Bunde verknüvien, sich noch yeizltchri gestalten. Dieselbe Liebe, die mich »umer mit der Atmee ver band. der ich doch von meiner früheste» Jugend an zugrhörte, leitet nuch nunmehr als König in der Sorge für mein geiauiies tieues Sacluenvolk Darum schätze ich Jyre in ftaatserliallenvei» Sinne sich betätigenden Bestrebungen. Ich weiß, daß mancherlei Bettuch»,ige» an den Einzelne» beialitteten. Ich bringe Ihnen, meine Herien, nie!» volles Vertraue» entgegen, meines Wohl wollens könne» Sie sich immer versichert hatten.* — Ihre Majestät die K ö n i g i >i - W i t w c besuchte gestern ttaa in Begleitung der Hofdame Gräfin Reuttuer von Weyl die Vermittlungsstelle für weibliche Arbeiten, Johannes-Verein, Bictoriastrciße, um, wie alljährlich, Weihnachts-Einkäufe zu machen. — Gestern früh 7 Uhr 8 Minuten traf die Herzogin Philipp von Württemberg zum Bestiche des Punzen Johann Georg liier ein und nahm im Palais Parkst,aße Woh nung. In Begleitung der Frau Herzogin befindet sich die Hof dame Gräfin Tezafje. — Tie Prinzessin Rcuß XXVI. besuchte die Ehrlich- sche Musikschule des Herrn Direktors Lehmann-Osten, um Fächer sür Musik zu belegen. — Herr Geh. Frnanzrat a. T. Dr.-Jng. Iencke ist von Sr. Majestät dem König als Mitglied >u die Erste Ständekammer berufen worden. Herr Geh. Finanzrat Iencke war, wie erinnerlich, in den 70er Jahren Mitglied der Gcneraldirektion der König!. Säcbs. Staatseisenbahnen, trat darauf in die Leituna der Kruppschen Werke ein und lebt jetzt seit drei Jahren als Privatmann in Dresden, wo er u. a. den Posten des Vorsitzenden des Anssichtsrates der Dresdner Bank bekleidet. Die Berufung des außergewöhnlich befähigten, mit den sächsischen Verhältnissen, wie mit den Bedürfnissen der Groß industrie Deutschlands gleich vertrauten Mannes wird überall mit großer Genugtuung aufgcnommen werden. Insbesondere werden auch die Kreise, deren Wünsche aus eine nochdrucksvolle Vertretung der Industrie in der Ersten Ständekammer gerichtet sind, in der Berufung gerade dieser angesehenen Autorität einen hochwillkommenen Zuwachs der Ersten Kammer begrüßen. — Ter Amtsrichter beim Aintsarncht Bautzen Dr. Walte« ist vom 1. Dezember l904 an zum Landrichter beim Landgericht Bautzen ernannt morden. — Dem Sekretär beim HanptstaatSarchiv 8tosenk ranz r„ Titel und Rang als Kanileirak verliehen worden. — Dem Schmied Klare in derWeiksiatl auf dem Bayrischen Bahnhöfe in Leipzig, dem >m Iahie 1897 bereits d„S „tragdcne Ebienreichen stir Treue in der Arbeit" verliehe» wurde, ist nach einer über Mährinen ununlerbrockenen Dienstzeit von der Königl. Generaldireklion der Sächsitchen Stacttsenenbahneit ei» Brlobi- gnngSichrribeil ausgejettigt und eine Geldbelohnu»- bewilligt worden. — Gestern früh ist hier Herr Konzleirat a. D. Carl Julius Iüchtzer im 75. Lebensjahre gestorben. — Es verlautet, die Staatsanwaltschatt habe die strafrecht liche Verfolgung des Direktors der Zoologischen Sammlungen, Geh. .Hofrats Dr. Meyer, abgelehnt. Dalsache ist, daß Geh. Hosral Meyer von seinem Amte suspendiert ist. — Der vormalige Besitzer des Rittergutes Kleincars dorf bei Kreischa, Herr Rittmeister o. D. Schreiber- Bischofs, tmt der dortigen Gemeinde zum Andenken an seine ii-üh verstorbene Tochter eine bleibende Stiftung von 6000 Mark ausgeseht, deren Zinsen am Geburtstag seiner Tochter alljährlich unter Konfirmandinnen und hilfsbedürftige Frauen verteilt werden sollen. — Totensonntag! Di« letzten welken Blätter, die bisher dem Sturme und dem Frost noch getrotzt haben, fallen zur Erde, Baum und Strauch stehen kahl, und ein unbehagliches Frösteln ergreift den Mensche», wenn er ictzt dahin wandelt durch den einst grünen Wald oder durch die einst blühenden Fluren, die nun öde und still daliegen. Die Natur rüstet sich zu ihrem Winterschlaf, und über ein Kurzes, so verdeckt ein weißes Tuch die erstarrte Erde, und die Ruye des Todes herrscht, wo ehemals lautes Leben pulsierte. Da mag es sich doppelt und dreifach geziemen, unserer teueren EntMasenc» zu ge- denken, die eine unerbittliche und strenge Gewalt von uns gerissen hat, unbekümmert darum, ob sie daS Maß ihres irdischen Da seins bereits erfüllt hatten oder nicht. Ob arm oder reich, ob jung oder alt, j<Hem vermag der Tod sich zu nahen, nnd oft erscheint er da am eiligsten, wo er am wenigsten erwünscht ist. Da beißt eS denn kür die Ueberlebenden, sich in Geduld zu fassen und nicht unfruchtbaren Hader mit dem Schicksal zu be- ginnen, da- un- unser Liebste- geraubt bat. Und wenn wir am Totensonntag gleich vielen anderen Taufenden die Hr-ber unserer Dabingeschledenen schmücken, so wird za da» gleichzeitige Absierbrn der Natur die Trauer in unserem Innern -war vorerst vergrößern, aber dann werden wir an» den Borgängen in unserer Umgebung auch reichen Trost zu schöpfe» wissen Denn wi« beute ein Tierwelten, Verblühen und Abschiednehmeu durch die Welt geht, so ist doch ein Erstarken, Aufblühen und Wiederkommen nicht minder sicher. Ebenso ist es auch beim Menschen, der doch gleichfalls ein Kind der Erde ist. Mag die Persönlichkeit des einzelnen auch von uns gehen, die Gattung lebt immer wieder auf. und zwar trotz mancher Schwankungen in voll- komme,lerer Weise, , nach den Gesetzen de- Fortschritt», der die Menschheit beherrscht. — Ans den fortdauernden Ausgaben de» Re ich» Haus halt» für 1905 düisten noch folgende, die Reich-post be treffenden Nkuri»stellu»gen interessiere»: Im Bereiche der Ober- postdirektioiien ist ein Zugang vorgesehen von 3 Stellen für Ab »eiluiigSdirigente». von 30 Stellen für Vosträle. von 1 Stelle für Postbauräle unter gleichzeitiger Absetzung von 1 Pvstbouinjprktor stelle, von 18 Stellen für Oberposttiifpektorea, von 74 Stellen für Buieau» und RechnungSdeainte» 1. Klasse, von 8 Stellen sür Obervostkasseubuchlialter, von 2 Stellen für Banset,eläre, von 10 Stelle» sür Bureaubeamte 3. Klasse, von 7 Stellen für Post- gebilfinnrn sowie von 30 Stellen für Unterdeamte. Jür dle Post- und Trlegrapdrnämter ist eine Stellrnvennehruna in Aussicht ge- nommen sür Vorsteher von Postämtern und Telegraphenämikr 1. Klasse um 59. sür Post- und Telrgrapdentnlvrktoren um l02 sowie für Obrrseklktäre »m NI. für Assistenten um 1600. sür Lagerverwalter um 8. lü» Mu Ministen um 3. für Mechaniker um 7. sür Post- und Telegraphengehilfliinen um 350. für Unterbeamle im inneren Dienst um 2000, im Landbestelldienst >c. um 500. Außerdem soll die durch den Etat für 1899 tm Wege der Organi- falion-ändernng getroffene Einrichtung der gehobenen Dienststellen für Unterbeamle nunmehr endgültig kn den VerwaltungSorganiS- iiinS eiiigefügt werden. Dementlprechend sind die gehobenen Nnterbkoiittk», die nach den ihnen übertragenen Funktionen eine Klasse sür sich bilden, auch in eine dciviidere Beloldungsklcisse, nnd zwar unter Wegfall der von ihnen biSber bezogene» Zulage, ln eine Klasse 1200 Mark bis 1800 Mark aus,»nehmen. Bezüglich des Wegfalls der Zulage sind für die UebergangSzeit besondcie Bestimmungen getroffen, die eine Schädlguim der Beamte» a»s- ichließen. Zugleich ist ein Zugang von 5M Stellen für gehobene lliiierbeamte in Aussicht genommen. Endlich werden zu Entichg- digungen für Tleuslu»Ioslen der Postagrnten neu 150 000 Mark gesordrrt. — Mit großer Spannung sieht man in allen Kreisen -er Bürgerschaft dem HaushaltpIan der Stadt Dresden sür das Jahr 1905 entgegen. Dem Vernehmen nach wird derselbe mit den Steuersätzen des Vorjahres etwas leichter zu balancieren sein, dy die städtischen Betriebe lGasanstalt und Elektrizitätswerke) erheb lich höhere Erträgnisse liefern. Als nächste- Ziel der Verwaltung muß ledoch »nvcnückl verbleiben: Ermäßigung der Steuer sätze aus den Betrag vor 1904 und vor allem ausgiebige Füttvrae für neue Eiiinahmeanellen für die Zeit des Weg falles der indirekten Abgaben. Nach dem vor zwei Jahren beschlossenen Gesetz über den Zolltarif dürfen vom Jahre 1910 ab die Gemeinden keine Abgaben mehr von den Artikeln erheben, die in dem Zolltarifgesetz genannt sind. Selbst- verständlich sind dies fast alle diejenigen Verbrauchsartikel, deren Besteuerung überhaupt nennenswerte Einnahmen brmgt. Die Finanzbudgets von etwa 30 deutschen Städten über 100 000 Ein- wohner werden hierdurch hart getroffen; in Dresden würde sich der Ausfall nach Lage der jetzigen Verhältnisse aus 1600 00t) bis 2 Millionen Mark belaufen. Eine Ermäßigung der jetzigen Sätze der direkten Steuern wird auch nicht unwesentlich durch die rapid steigenden Anforderungen der Schulgemeinde erschwert, die allein sür das Jahr 1905 mit einem Mehr an Gehalten von rund 180 000 Mark und einem Gesamt, Mehrbedarf von rund 320 000 Mark an die städtische Finanz-, Verwaltung herangetreten ist. — Angesichts dieser Gesamtlage wird man es verständlich finden, wenn all« Kreise unsere- städtischen Verwaltung unter Führung des Rates von der zwin genden Notwendigkeit durchdrungen sind, sich in der Verwilligung neuer Ausgaben die größte Zurückhaltung auszuerlegen und aller orts die weitgehendste Sparsamkeit walten zu lassen. — Alljähtlich z»m Totenfeste wird in den Fiirstensckiulen. deren Vorgang nenervuigS auch andere Schule» gefolgt sink,, zn Ehren der im ablausenden Kircheniahre verslvibriien ehemaligen Schüler eine Gedächtnisfeier veranstaltet, die mit dem ollen Gesänge von Jakob GalluS (gestorben zu Prag 159U: Lee« numiiacta morttnr ju8t»8 kSiehe wie der Gerechte stirbt) »ach Iesam 57, 1. eingeleiicle und darnach kurz als Ecce bezeichnet wub. Unter ver gleichen Bezeichnung werde» den ehemaligen Schülern über den LebenSgang der Veistmdenen Mitteilungen zugänglich gemacht, die sur Grimma seit 1876 von Professor Wunorr. letzt von Pi,irrer a D. Scdeufsler in Klotzsche, sür A s ra seit 1806 von Pivsessor Flache, zetzr aber von Pfarrer Ruß in Schmoikau bei Königsvrück aus Gumd znverläisiger Ouellen bearbeitet weiden und in Hestsorm von der Niederlage de» BeremS edemahger Füistenichiiler hier, Altmarlt 6. 2.. zu beziehe» sind. Dns dics- lährige A s r a ii i i ch c Ecce betet LevenSbeschretbunaen von 19 chcmnligen Schillern, darunter Lberkonsisloiialrat v. Klemens Schmidt, Justiimiuister,aldirektor .Hemel, Oberzollrat Oeikel. OdeikiiegsgerichiSrat Mücke, der ehemalige Rektor dcs Bautzner Gymnasiums, Piosi ssoc Sckubart, die Aerzle Professor Thie,ferner i» Rostock, gebürtig nuS Meißen. Dr. Leo in Haynau. gebürtig ans Waldrubnrg. Dr. Bcch in Dresden. Dr. Brückner in Lfchatz. die ehemaligen Pfarrer Bacher von Falkenstein, fast 91 Jahre alt gewoive». Viehmeger von Mockritz, Heinicke von Hcrwigsvors bei Lobau. Malert von Niedelbobriysch. Bergkomintisionsrat Livpe in Flkiberg. die Rechtsanwälte Seemann in Großenhain und Reichest in Leipzig. Aus be» 26 Lebensbildein des Gr > mmaische» Ecce >,»d hervorzuhebe» das des ehemaligen Finanzministers v. Watzdorf, der von 1850 bi- 1855 die Schul« besuchte, des LanogerichtSPräsidenlen Webinger. des Ged. Fmanzrats Schreiner, des Rechtsanwalts Kart Stübel und des Direktors der Bau- grweikciischule, Bcmrnr Löwe, sämtlich in Dresden, des Obcr- -eglerungsrakS v. Pape in Zwickau, des Lnndgerichtsdireltors v. Abenvroch auf Koffern bei Grimma, des Professors Ernst Gast, der erst als Schüler, da»» 13 Jahre als Lehrer der Füislemchiile angehörte und ipater nacheinander die anhaltiiilschcn Gymnasien in Zerbst, Dessau und Köthen leitete, der ehemaligen Pfarrer Hetideiueich von Leubnitz. Viemeg von Kloschwitz, Merbach in Leipzig, der Professoren Feller und Wrickert in Zittau, des lang jährigen Hüneiiarzies Dr. Wrickert in Freiderg u. a. m. Fast ledern Lebknsabnß ist ein Brustbild des Verstorbenen beigesügk. beide Heile aber tragen an der Spitze das Bildnis des Königs Georg, der den Jurstenschulen huldvolles Interesse entgegen- drachle. — Der Geiamtvorstand des Verbandes sächs. In dustrieller nat am Donnerstag in Dresden unter dem Vor sitz des Herrn Franz Hossmaun-Dresdcn zu einer Sitzung zujam- nien. die sich hauptlächlich mit dem weiteren Ausbau der Orga- ni'alivn des Verbandes beschäftigte. Dem im Frühjahr d. I. gefaßten Beschlüsse entsprechend, sind bisher Ortsgruppen dcs Verbandes für Zwickau, i. V. begründet Plauen sür den Plaucnschen Gruuv und für worden, im Januar nächsten Jahres sollen ferner die Mitglieder des Verbandes in Leipzig zu einer Ortsgruppe zusammeiigcsaßt werben. Mit dem Verband der Arbeitgeber der lächsischen Textilindustrie in Chemnitz ist eine Vereinbarung betreffs Abtrennung der gegenseitigen Arbeits gebiete getrosten worden, der genannte Verband wird seinen Mitgliedern Le» Beitritt zum Verband sächsischer Industrieller durch besonderes Rundschreiben empschlen, wie dies der Fabri kantenverein der Stickerei- und Spitzenindustrie in Plauen i. V. bereits getan hat. Einige der ersten Chemnitzer Firmen sind der obigen Aufforderung bereits gefolgt und dem Verband Lei- getreten. Insgesamt konnte der Verband seit der Vorstands- sitzung vom 11. Oktober d. I. 98 sächsische Fabrikbctriebe mit über 15 000 beschäftigten Arbeitern aufnehmeN, denen kein Aus tritt oder die Ankündigung eines solchen aegenilbersteht. Die Feststellung dieser Tatsache wurde in der Vorstandssitzung ol» Antwort auf die jeglicher Unterlage entbehrende Behauptung über eine „Spaltung im Verband mit Genugtuung zur Kennt nis genommen. AuS dem Kassenbericht ergab sich, daß sich die
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