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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.10.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-10-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261005012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926100501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926100501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-10
- Tag1926-10-05
- Monat1926-10
- Jahr1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.10.1926
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och und inwieweit üderhanpr di« heur« nur gar M Uva> Thevrw eser ,i««wmenartzen »ir der Koziawewokratt« p««!» rviche Aussichten bittet. Mo« kon» die L»4wort auf hieß» Frag« gerrvst dem SohlergebniZ üderlasien, NI bedeutet «ber kr»« ae'ährlich« Berrvtrrnng de» stichA-chen Bürgerremn». wem» man de» Streit darüber, wa» nach de» Wohl«» t» Suchte, «xrd uder «Hebübr in X» Vorderarm«» schiebt und dnnrtt »» das tt, Frag« stellt. was -ad erst« nnd oberst« Ziel der «a»ze» Wohiarberr sei» muß: di« düraerlich« A«hrh«i4 Tenn ohne ffe bat weder di« stärkst« Betonung noch di« ßaier- l:Lste Berssttckrung irgend einer Porret zur bürgerttche, Se» rneirr-chastsarbeil erneu prakrffchen Zweck. Ter unfruchtbare» lLeorrtt-'che» Erörterung über die He.:ung der Parteien »uch den Wahle, v': bereit» die Einheit»«':« -er stoatSbürgerlicheH Parr-.ien »um Trier gefallen, und damit hat man sich de» stärkste» Bindemittels. da- ein gerne'v<am es Wahlvrograwm sormerchia auch «ur die tpäier« Zwammenarbett bittet. b«. geben. ES >4 eine Selbstverständlichkeit. baß da» Ziel eine» oemeiniam dvechgekührten Wahlkamr»-«» auch ein« Regierung fern muß. di« dieser Wahl'»»»: enttprtchl. Iniviern wird jeder bürgerliche Wähler -,«,«« Ziele der überparteilichen Webroe:band«. di« nnr ihrer Anregung prm Zu-ammerttchluß de: pol'tt'chen Wtllessbildunq -es ge4«uren 'ächvchen Bür- oerrums enruroeben haben rackhalrlvs »»»rttrirnmen Man hone aber -re Gren-en der volni che» Zweckmäßigkeit bedanerlicher- rvev« bereirs nbeBchrrkren. als man au der Fräse der Herirung der Teurstben Briköparrei nach de« Wahlen dre Ernbettsltst« kch-r:ern ließ. Und es kann nur eine Schevöck»rng de» auch Heu:- noch nerbandenen von der Teuttchnanonaien der Tent- kchen Volksoorrtt und der WirZchastspariri klar bewn:en W^llens zur <^emeim'cba^Sarherr bedeuten, wenn man durch «in eudlcreS Hin und Wider non Erkiarrrnaen di« Schuld- Srag« :n dem Scheirern der Einheitsliste »n Tode hetzt Mau kann die arund'äyliche Erörterung darüber, wa» nach de» Kahlen wird, um -'o eher aus den gegenwärtigen Erörterun gen auS'chalien. als wohl kaum 'm neuen Landtag« noch Por- retnerbalrni^e aeaeben 'ein dürften, die rin Weiterarbeiten eu' der gegenwärriaen Bans -er Koalition mit den A.--S.-P.- Lrmen ermöglichen konnten. Vir haben beure im Landtage iS T euZchnauenale. 1- BolkSparteiler. 8 Temokra:en 28 Alt-, iS Links-ozialiste» and 9 Kommunisten. iS BvlkSvorteiler und 8 Demokraten ergeben aber erst 27 Abgeordnete. .Zu «in«: Trimme Mehrheit im Landtage fehle» dann noch 22 Alro-'irlrren! Taß -her jemals di« Partei B:rck in einer dia'e Zahl auch nur annähernd erreichenden Stärk« is de» Land»»« ei»»iehe, »„te. W «t« «bsotn»« Unmdattcheett. « Her toll «ber 4onU »acht «t« KuaNiivoMwhrheir „ter Er»- schlnß der Ulttotztsristtsche» Partei kmnwe»? Den» eine »es« Ko«tuionSdUdu ng «mt »er s«ge»«ärld»e, Ba«i» Mrd a»ch da», raum »ahr<chei»l»h«r. wen, dt« verMch»f!»««r» her«, vereitschakt M» dir»«: »vaiuiou heE «sch »ehr «l» iraOttch t». de, Heide» N«chts»,rr«le» ei,iOe Ma»h«re nr»»! mit »ich koslUtton-herett »tgeu «oll«. »»«Ke», Streit u» Sacher» vort. her heuie »wischen de» ZSehrverhLuchru ««d der Teutiche» vottspar^i audqe^ochreu wivd. et»e m»kn>cht. bare rheorertsche »utei nauderieH»»«. di« e» ««her «che ltßi. daß Soalinoxn kein« Partetoertch«»el^on«e» darideleu. und die mit ihrer Berwirrun, her V-ihtenchast ha» »roß« Ziel des Va-lkaurp'e», die bürgerlich« Mohrheil, nur geNhrdet. Tarum Lchlutz mit den Su-einandersetzunarn. di« mit ihre» schädliche» Sirkunge, auf die dürserlichen Wähler Sachsen» sehr leicht da» Gegenteil beite, herveiführea können, wogegen sich d:e Vehrverbäad« kichern zu muffen glauben: di« Wiederkehr der sosialiüischeu Landtag-mehrheit. Unter der Parole .Nie wieder Sowjetsachsen" ;ieht da» aekamie sächffkchr Bürgertum in den Kampf. Und da» eine fteht heut« feff: Venn «!»« bürgerlich« Mehrheit im neuen Landtage zustande kommt, dann wird iweikello» die Deutsch« Bolkspartri Sachs««» nicht einen Augenblick zögern, durch eine bürgerliche Koalition da» zu verwirklichen, wofür ffe im Wahlkampf eintritt. Svmmr aber die«« bürgerliche Mehrheit nicht zustande, bau, hat auch d:e vorherige --effleaung aut eine solch« Lvalitio, keine» Zweck. Tie Stabilisierung der bürgerlichen Mehrheit in Sachsen, w e ffe die ghkolute Mehrheit für Htndenburg un mißverständlich ium Ausdruck aebrack! hat. iff da» Ziel, h-nter daS alle Gegcrr'ise zurSckiretrn muffen. Und niemand kann daran zwe-keln. daß die Bildung einer bürgerlichen Koalition in Sachsen, daß e.u derartige» klare» Oervortreten der BolkSitimmung, wie e» rin bürgerlicher Wahlsieg im indu- ffriellen Sachsen bedeuten müßte, von stärkstem Einkluß aus die Koalitionsbildung im Reich« und nickt zuletzt auf die künf tige Haltung des Zentrums, aus die es im Reiche ganz beson ders ankommr. ''ein müßte Sachsen muß und wird durch die klare politische Notwendigkeit die Parteien aus dem Theoretisieren herauSsühren. m dem heule die wlchilgke innenpolitische ^rage zu verffnkeo droht. In Sachsen wir» di« politische Praxis, wird der auf bürgerliche Zusammenarbeit gerichtete Wille der bürgerlichen Wähler daS gewichtigste Dort sprechen. Und darum bat nach all den akademischen Erörterungen der letzten Tage jetzt -:e sächsische Wählerschasr das Dort. Reichskßmzler Michaelis an- die piWirhr Friedeusakiio«. «ei» s»,l»h«fte» «erft^Nth. Berlin 4. Oktober. So, leite, de» Reichst«,». «u»Ich,sle» f»r U»teriu-Hu», »e» Z,««»»e^ hr,che» im I«hre 1»1» »trh d«r«,f h,nge»t«sea. iah h»s M» he» >h». Dr. vre »t über h«, Deutsche» Reichs^ tm Seitkrieg »erffkkentlichtr Suütchte^ oh« d^ her Sa», kchuh sei» «,ge»e» absch1,ehe»des Urteil verdffe»Uichl halt«, her Oesfe»tlichkeit zur «ea»t»i» gebracht morde» sei. Es lei et» Mih»er''tL«hni». wen, letzt Prefieftimme» deren» laut »»erde», ht« die Thesen de» Berichterstatter» Sredt al» Et. gednth der U»ters»chung aasehe». >» da» Kiu. achten Vred« Hab« ffch et»e beheatiam« Au»sprach« aage- schloffen, in der führende Mitglieder de» «rieg-reichStage» über die Politik ihrer Fraktionen Ausschlutz gegeben de» Berichterstatter in manchen Punkten wtt Entschiedenheit »»gegriffen haben. Ueber die Sonderfrag« der Beha»dl»»g der p»östliche» Friebensaklian de» Jahre» 1S17 sei folgende» zu bemerken: Reichskanzler a. D. Dr. Michaeli» und der Staat», sekretär a. T. Üüh 1 mann Härten früher vor dem zweite» UnrrrauSschuk dem die Untersuchung der FriedenömSgli-, keile» ausgetrageu war, chr« Haltung gegenüber der papK. licheu Aktion öargelegt. Diesem UnterauSichuh haben die. selben Aktenstücke, au» denen der Gutachter Pros. Tr. Breit seine Schlüffe ziehe, Vorgelegen. Der Unteranäschnß iff i» bei nicht z» de» Ergebnis gekommen, daß ei»e Friede»», »Hglichkeit schnldhast »erabsLnmt worden sei. Im Zusammenhang des Gutachtens Bredl »wr aber die Frage nicht dahingestellt, ob eine FriedensmSglickkeit nicht schuldhaft verabsäumt worben sei, sondern ob die Reich», regierung die Mitglieder des Reichstag» bzw. einen kleine» internen «rei» über »br« Politik der Luri« gegenüber z». treffend unterrichtet habe. Diese Frage sei vom Wat- achter Bredt mir Schärte verneint worden. Bevor der Aus. schuß zu einem Urteil über diesen Punkt gelangen könne, sei die Vernehmung der Herren Tr. Michaelis n»d v. Luhlmami erforderlich. Die Einigung der Demnkenverban-e. (Durch Knvksoruch.j Verli». 4. Lkt. Ter Deutsche Beamtenbund teilt Ausklang der Bolkspartei-Tagung in Köln. Generaldireklor Doegler über die wirt schaftliche Entwicklung. Söl». 4. Tktober. In der Sitzung deS Industrie- aus^chu^e? der T. B. P. führte Generaldirektor Boegler weiter aus: Man har in letzter Zeit viel vsu interuattongler Ber- stän-i-unq gehört um- es läge nah«, auch bei der Sohle zu einer wichen Ber'randigung zu kommen. Wir haben diel« Verständigung schon vor Jahren ver'ucht. Wir glaubten auch einen Weg gefunden zu haben, aber die Engländer lehnten di« Verständigung ab. indem ffe die Verhandlungen immer weuer aus dir lang« Bank schoben. Lürzlutz ist der EUenpakt zustande gekommen. Es ist ein« bedeutsam« Tat'ache, daß Länder, die noch vor kurzem als heftigste Gegner voliti'ch und wirr'cha^rl'.ch Lastanden, es unternommen hahen, ihre Erzeugung derart aufeinander abzustellen, daß jeder Zu wachs d«S einen auch einen Zuwachs für den andere» be- deur:t. Die Llnote. die »ir bekommen habe», ist nicht gnt. Wir haben trotzdem geglanbr, das Abkomme» abschließe» zu könne», »eil wir optimistisch sehen bezüglich ber weiteren Entwicklung ber Tinge. Aus dirker Verständigung wird ein starker wir-Zchaktlich«: Impuls entstehen. Tie Bedeutung Lie>'es Abkommens liegt darin, daß die wirtschaftliche Ver ständigung nur auk die Tauer Bestand haben kann, wenn hieraus auch sine politisch« Verständigung erfolgt. Tos eins ohne das andere, ist nicht möglich. sLebäaktr Zustimmung.j Der Pakt kann nicht bestehen bleibe», wenn nicht Stresemann seinen politische» Pakt zustande bringt. iBejsall.j Wir haben in dem TvÜmismuS, daß wir einer gesunden Zeit entgegen gehen. die'en Pakt beschlösse«. Mit di«''em wirZchastlichen Pak: wird auch Ler Stabilifferunaskampk im Westen gefördert. Als Aufgabe der nächsten Zukunst bezeichnete Tr. Boegler vor allem die Belebung des InlandsmarkteL Der Redner empfahl dem NsichSverkehrSminister. die Kanal- bautsn nicht zu übertreiben. Man sollte den Mittellandkanal vollenden und eventuell den Haslakaual bauen, aber weiter nichts. Zum Schluß wieS Dr. Boegler darauf hin. daß eS ein Irrtum sei, wenn die protektionistischen Politiker glaubten, der Virtt'ckasr dauernd Feffeln anlegen zu können, indem ffe ein« Schranke nach der anderen durch das Wirtschaftsgebiet ziehen. Ans die Tauer lasten die Völker es sich nicht gefallen, daß Millionen oo» Arbeitslose» infolge einer falschen Politik als eine ständige Gefährdung der Wirtschaft hernmlanseu. Tie Schranken werden und müffen fallen. Wir stehen im Anfang eines neuen Zeitalters, dem die Wissen schaft und die Technik ein hervorragendes Gepräge geben. Ich bin lest überzeugt, daß ffch aus -ieler Tatsache auch die Grundlage zu einer neuen Snltnr entwickeln wird. Roch »jemals bat die Maste, sonder» immer nur bi« Persönlich keit den Fortschritt bedentet. Wenn es »ns in der kommen den Zeit »ich« an Persönlichkeiten mangelt, dann brauchen »ir n« die Zukunft unseres Volkes nicht zu bangen, lstür- Mischer, anhaltender Beifall.) Za seinem Vortrag über Steuer» und Aondelspolilll» führte Abg. «e»»aih u. a. aus: Die bisherigen Ausgaben von Reich, Ländern und Gemeinden, die eine Verdoppelung der Steuerlast gegenüber ISIS herbeigesührt haben, dürfen sür die Steuerregelung insbesondere bei dem nächsten Finanzaus gleich nicht maßgebend sein, da in größerem Umfange außer ordentliche Ausgaben aus lausenden Treuermikteln gedeckt worden sind. Auch die Sparsamkeit läßt noch lehr viel za wünschen übrig, namentlich bei den Gemeinden. Ter leider verschobene neue Fiaanzansgleich muß entschiedene Besserung bringen. Im ganzen muh jedenfalls für den Steuerzahler «ine geringere Gelamtbelastung herauskommen. Besonders ist zu fordern eine Lenkung der übertriebenen Sätze der Ein» kommensteuer und die nur als vorübergehende Notstandsmaß nahme eingelührte Hauszinssteuer. Ter vom Präsidenten Mulert geforderten Verewigung dieser Steuer kann nicht zu gestimmt werden, zumal der Anteil sür die amtliche Neubau- tätigkeit ohnehin in kurzer Zeit in Wegfall kommt. Nachdem in der letzten Steuermilderung fast nur Verbrauchssteuern er- mäßigt worden ffnd. münen nun die direkten Steuern den Vorrang hoben. Ter Handelspolitik Ist durch die ge- steigerte Bevölkerungsdichte und die DaweS-Zahlungen die Ausgabe stärkster Ervortsörderung vorgeschriebe«. Leider ffnd die bisherigen Ergebnisse der HanbelsvertragSoerhandlunarn trotz guten Willens aus deutscher Seite nicht befriedigend. Dir «irtschastlicke Annäherung würde für affe Völker den Markt und den Absatz verarößera und erstaunliche Wirkungen aus die allaemeine Prosperität auSübe». Bleibt aber jene Annäherung aus und tritt auch die innerpolitische Senkung der öffentlichen Lasten nicht ein. so ffnd schwere Erschütterungen der Wirtschaft, ntelletcht eine I-taftroph« unvermeidlich. Einen Ueberblick über die Entwicklung der Verkehrs mittel gab der dritte Redner, Abgeordneter Dr. Silde- »eister. Tie staatliche Leitung ber VerkehrSsrage» leide unter ver'ehlter Lrganisatio«. T-i« Wirtschaft solle ja nicht glauben, daß ihr e,n verbilligter Transvornveg aus den Wasserstraßen nur genehm sein könnte. Sie müßt« ja Loch nur die Losten sür di« Herstelluna dieser Transporrmittel aus dem Wege über die Steuer nagen. Unke: ganze» Ver- kehrsw«f«n bedürfe einer vollkommenen Neuorganisation, di« die Hoheit des Reiches klarstellr. noch mehr aber die Lasten 'o verteilt, daß dir verschiedenen Transportmittel unter gleichen Bediugungen wieder miteinander in Wettbewerb treten können. Schließlich i'et die zerriffen« geogravhi'ch« Gestaltung Teut''chlauds noch als eine groß« Schwierigkeit der deutschen Vrrkehrspolitik zu erwähnen. Man brauche nur einen schmerzlichen Blick aus Tirpreußen und Tber- sch'effcn zu werw». um die ungeheuren Schwierigkeiten zu erkennen, die hier zu überwinden ffnd. (Beifall.) In der Aussprache nahm zunächst das Wort AeichswtrlschaslsmlAtfler Dr. Lurltu». Ter Minister verweist im wefentlichen aus seine gestrig« Red«. Tas schwerste Problem, so erklärte der Minister, dem wir in der Regierung gegenüberstehen ist die Lösung des NLZ-ls: Was ist eigentlich Wirtschaft? Es ist doch nun einmal Tatsache, daß die Landwirtschaft und die übrig« Wirtschaft nicht nur in der Regierung organisatorisch getrennt ffnd, sondern auch tatsächlich innerhalb unseres VolkSkörpers entgegengesetzte Jntereffen haben. Es ist kehr schwierig, ffe zum Ausgleich zu bringen. Genau di« gleich« Frage ergibt ffch im Verhältnis zwi'chen Arbeitnehmerschaft und Unter nehmertum. Gegensätze bestehen auch in der Fertig» und Roh- industrie. Ich denke nicht daran, ohne Fühlungnahme mit deu maß gebenden Führern der Truste und Kartelle ein Kartell, gesetz vorzulegen. Eine Auseinandersetzung über die Frag« des ZusannnenarbeitenS wird stattkinden muffen. Die wirt schaftlichen Diskussionen in den letzten Wochen ffnd srucht- barer gewesen als vieles. waS in den letzten Jahre» gesagt wurde. Wir haben eine Fülle von Anregungen und Material bekommen und die beglückende Erkenntnis gewonnen, daß eigentlich ffch alles zusammenrangiert, daß die Gegensätze nicht größer, sondern kleiner geworden ffnd und daß es des halb möglich sein werde, mehr und mehr einen Ausgleich zwilchen Siaat und Wirtschaft und in der Wirtschaft selbst her- beizusühren. (Lebhafter Betsall.) Damit hatten die Verhandlungen de» Parteitages ihr Ende gefunden. Das Ergebnis -es Kölner Parteitages. DaS parteiamtliche Organ der Deutschen VolkSpartet, die .Natioualliberale Korrespondenz*, faß» das Er gebnis deS Kölner Parteitages in folgender Betrachtung zu sammen: Der Parteitag hat mit einer Deutlichkeit, di« alle Zweitel ansfchließt, gezeigt, daß die Partei und ihre Führer zu eiuer »ntreunbarc» Einheit zukammeugewachseu find. Sollte noch einmal der Versuch unternommen werden, sie von einander zu trennen, so wird man derartig« Manöver von vornherein als lächerlich abtun können. Tie Partei hat die realpolitischen Gedanken Strcsemanns und seine Verständi gungspolitik tu sich ausgenommen bi» zu einem Grade und Umfange, den am besten die Ausführungen deS General- direktor» Dr. Boegler in der besonderen Tagung deS volks- parteiltchen Handels- und Industrie-Ausschusses in Düsseldorf bezeugen. Innenpolitisch gesehen, ist da» Ringen um die StaatSiorm derart auSgetragen, baß eS wohl niemanden in der Partei gibt, der daS Experiment einer Aenderung der StaatSsorm am lebendigen Leibe des Deutschen Reiche» ver suchen wollt«. Tie Frag« Ler Regierungsform ist kaum gestreikt worden, nicht, weil ber Parteitag sie gering schätzte, sondern weil er als die höchste Instanz de» Parteitages auf dem Standpunkte steht, daß KoalitionSfrage» taktische Fragen sind, die In erster Linie die parlamentarischen Körperschaften angehen. Tas ist kein Stopven in der Entwicklung deS politi- scheu Denkens, sondern lediglich die Anerkennung gegebener politischer Realitäten. Der Verlauf der wtrtschastSpoltttsche« Ver handlungen auf dem Parteitage hat noch eine besonder» erfreuliche Tatsache ausgedeckt. Ter Parteitag hat die Rebe des Vertreters der Landwirtschaft, der in der Aussprache noch von drei anderen Landwirten unterstützt wurde, ebenso wie die Darlegungen der Vertreter der Arbeitnehmer und deS Mittelstandes mit gleichbleibendem Interesse ausgenommen. Er hat auch mit gleicher Anteilnahme die Reden deS Hairdcls- und Industrie - Ausschusses verfolgt. Daß in allen diesen Reden manchmal die Jntereffen einzelner Stände nnd WirtschastSzweiae lebhaft betont wnrden, ist ihm natürlich nicht entgangen. Aber in der Beurteil«»« wir«, schaftspolitilcher Fragen ist di« Deutsche VvlkSpartei über den Rahmen ein», eiaentlichen Partei hinanSaeaanqe». Ei« läßt jedem einzelnen Stande daS selbstverständliche Recht, seine bc, sondere» Interesse» »» versechte«. mir: Tie augekündtgren offiziellen Verhandlungen »wische» de» Deutschen veamrenbnnd und dem Sesamtverband den«, scher veamtengewerkschasten haben am Montag, dem 1. Ok tober. st-ttgesunden. Sie führten zu eiuer völlige» Uebereinsttmmung: Die Zustimmung der beider, fettigen obersten Gewerkschaftsorgane. Bundestag de» Tent- scheu Beamtenbundes und Kongreß de» Gesamrverbande». die beide zrrm 7. Oktober einbernfeu worden sind, dürft« nach diesem Ergebnis nicht mehr zweifelhaft sein. Damit werde» sich l lwcvo Beamte in dem parteipolitisch neutralen neue» Bund« vereinigen. (W. T. B.) Der Dank -es AeichsprSNdenIeu. Berlin. 4. Okt. TaS Bureau deS ReichSprästdente» M folgenden Erlab -es Reichspräsidenten bekannt: Luch üi diesem Jahre sind mir zu meinem Geburtstage au» alle» Teilen des Reiches und von Deutschen aus dem Auslände zahllose Glückwünsche zugeaangen. deren EinzelbeanNvorkunz mir leider unmöglich ist. Allen, die freundlich meiner gedaihl haben, spreche ich daher aus diesem Wege meinen herzlich» Tank aus und bitte sie zugleich, mit mir weiter zusammen- zuhalten im steten Bemühe« um die Befriedung und Befrei» ung unseres Vaterlandes. v. Hiudeubnrg. ReichSprtsideut. Eröffnung -er 4. Preußischen Polizelvcche. verli» 4. Okt. Heute wurde die 4- preußisch« Polizei wache durch den preußischen Innenminister Seoertsg eröffnet, der der Hoffnung Ausdruck gab. die künftigen Ber- Handlungen mit den Interalliierten möchten das Ergebnis haben, daß eine weitere Herabsetzuna der Kopsstärke und Ver minderung der Organisation der Polizei nicht mebr notwendig werde. Turch die große Polizeiausstellung sei ein großer moralischer Erfolg in der Richtung scstzustellen. daß bei de« Vertretern deS Auslandes dte Auffassung zerstreut worden ,'ei. daß etwa die deutsche Polizei zur Ausfüllung des Heeres dienen solle. Tie ausländischen Vertreter seien de- Lobes voll gewesen über die deut'che Polizei, aber niemals habe er ein Won davon gehört, daß die Polizei al» Heer«»- eriatz angesehen werde. Es sei also das Mißtrane» de» S»s« laudeS in gemisser Weise zerstört morde». Ter Minister meinte ferner, wenn die Schupo, die am beutigen Tag« ihren S. Geburtstag feiere, in letzter Zeit nicht mebr so stark eingesetzt worden sei. so könne man das als erfreuliche» Zeichen der beginnenden Konsolidierung der wirtschastliche» Verhältnisse bezeichnen. Der Einsatz der Scknp» aeae, irr«, geleitete Volksgenosse» sei immer ei» bitterer Entschluß «e, wesen. Den ersten Bortraa hielt der Letter der Berliner Kriminal- xolizet. Regterungsdirektor Tr. Weiß, über ,Po lt»ein »d innere Politik*. Der Lambrrrger Streik oo« -e« Ko«««uifle> ongezettell» Hambnra. 4. Oft. Die Lage im Hamburger Haie, ssl am dritten Tage der wilden Streikbewegung ziemlich »»< veräu-ert. Nur in einigen Betrieben wirb gearbeitet. In kommunistischen Flugblättern wird erklärt, daß die K. P. D. Streikunterstützung zahlt. Es gewiuut immer wehr de» Anschein, daß hie ruhige Arbeiterschaft vou der k. P. D. i« Kamps« n» politisch« Ziele znm Borwand be»»tzi wird. Das beweist auch der Verlauf einer Versammlung, di« gestern von den Kommunisten in Hamburg abgehalten wurde und in der der Reichstagsabgeordnete Thälmann zur Lag« sprach. DaS Bestreben, dte Streikbewegung auch aus andere Häfen auszudehnen, ist nicht gelungen. So ist e» >.v. in Lübeck zu einer Einigung »wischen Arbeitgebern und -nehmeru gekommen. (T.-U.1 Wilder AasenarbeilerNrelk ln Voodoo. London, 4. Okt. In den Londoner Docks brach heute m>< erwarteterweise ein wilder Streik aus. dessen Ursache auf die bereits in der Zeit deS Generalstreikes zurückgehende Weigerung der Londoner Hafenbehörde zurückzufübrcn ist, einem Mitglied der Hafenarbeitergewerkschaft die Erlaubnis zum Betreten de» Hafengebtetcs zu geben. BiS auf ganz wenige Arbeiter sind die Docks leer. Bisher konnten alle Schiffe mit verderblichen Waren gelöscht werben. Wenn der Streik nicht innerhalb der nächsten zwei oder drei Tage dei- gclegt wird, ist zu erwarten, daß sich die Verschiffungen vo» London aus verzögern werden. Sla Riefenflugzeug »er Junkers werke. (Durch Aunkspruch.) Dessau, 4. Okt. Dte JunkerSwerke sind zurzeit mit dem Bau eines Riesenflugzeuges sür 1N0 Fluggästi beschäftigt. Tas Flugzeug soll eine Länge von 128 Meter er, halten, von vier Motoren angctrtcben werden nnd aal einer einzigen Flügelfläche bestehen. Hinten i» dem Flügel sind Räume sür die Post, Fracht, Vorräte »nd sür dienstfreie Mannschaften angeordnet. Im vorderen Teil befinden sich die V-Z»gartigen Kabinen für IM Fluggäste wii Oberlichtsenstern und elektrischem Licht. Die als Höbenstcuet bienenden Flächen des Flugzeuges enthalten Speise- uni Ausentbaltsräume. Ter neue Tnp soll namentlich sür Flüfft über den O»ean dienen. (W. T. B.)
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