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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.04.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-04-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030418014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903041801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903041801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 14-15 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1903
- Monat1903-04
- Tag1903-04-18
- Monat1903-04
- Jahr1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.04.1903
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^Nsdcrnc Lrricbung. Fräulein: „Sic werden »ns nun bald verlassen, Fräulein Elia?" Elsa (pciisionatsbackfisch): „Ja, ich fahre »ach Hause, weil ich endlich incinc Eltern kennen lernen soll!" Auch richtig. Loosi»Haber: „Aber Herr Kollekteur, bei Ihnen kann ich doch in keiner Ziehung etwas gewinnen." Kollekteur: „Tut mir leid; wenn Sic aber bei jeder giehuna gewinnen wollen, da batten Sie müssen Zahnarzt werden!" Lr bat nral was gebart. L^olksbunisr. „Ich durchschaue Dich!" — sagte derFlickschuster, da konnte er bei einem Paar Stiesel durck Schaft und Sohle hindnrchblieken. „Wer aus Reisen ist, muss vorwärts!" — sagte der Kaufmann, da jagte ei einen ans-rinalichcil Geschäftsreisenden die Treppe hinunter. „Irren ist menschlich l" — sagte der Schneider, da hatte er die Rockärmel an die Knopflöcher genäht. NlloD:! und Nikstin. Es ipricht Der freund: „Nikotin und Alkohol Braucht der Mensch zu seinem Wohl! Der Gegner: „Alkohol und Nikotin Mutz man wie die Pest stets flieh'n!" Der Arzt: „Es macht mir immer viel Verdruß, Wenn beide ich verbieten mutz, weil selbst ein großer Freund ich bii Non Alkohol und Nikotin!" A. : „habe gestern Ihren Großpapa kennen gelernt —" B. : „So, — nettes Kerlchen, was ? I" A.: „Äh, unangenehmer Mensch, protzt mit selbstverdientem Geld I" Vas nt jetzt S>-- .sei n " „heraus sollt tous Iss xenres, Iioriuis Is -,'snre Sllllllzremc", Zitierte Heinz scherzend. „Vas große Puplikum is» nun einmal an den Naturalismus gewöhnt —" meinte Dr. Braun. „Vorderhaus— Hinterhaus — immer die alte Geschichte," fiel Nepomuk Vogel wegwerfend ein. „pah, das Publikum bat Sie ewige Armleute- ini'öre auch sattl" „Denkt doch nur an die pikanten Ehebrncks- dramen mit allen Chikanen und Finessen — die ziehen immer noch," ereiferte sich Dr. Braun. „Na, wie sollten sie nicht," warf Heinz trocken dazwischen, „kann man sich -och so himmlisch da bei entrüsten, wie mir neulich eine junge Dame «ingestan»!" „Aber von oben herab kommt immer deutlicher der Wink nach der klassischen Richtung —" sagte Nepomuk sorgenvoll, „in immer breitere Schichten dringt Sie Sensucht nachdem Große» und 5.tönen—" „Ach," seufzte Dr. Braun au; tiefster Seele, „wenn es doch gelänge, alle die gärenden Kräfte in ungeahnter Harmonie zu einer einheitlichen Konst -er Zukunft zu verschmelzen!" Heinz Ever; lächelte in sich kinein. „Weißt Du noch, Cornelius, als Jüngling war es stets Dein Traum, die herbe, poesievolle Eigenart -er nordischen Dichter mit dem Esprit, dem Glanz, der Formenschönheit der französischen zu verbinden. Ist dies Kunststück eigentlich gelungen? Wissen sie, meine hochverehrten Herren —" fuhr er über mütig fort, „Sie sollten sich ein literarisches kabo- ratoriunt entrichten! Zeit genug ist ja vor handen — Sie haben ja weiter nichts zu tun als die edle Dichtkunst zu betreiben." „Weiter nichts . .. l Als wenn das Dichten nicht den ganzen Menschen vollauf aussüllte," brausten die gekränkten Schriftsteller aus. „Ich , ' . > , ... „nam. ,, ennanr: „nnS übcrbaupk, wonin Du siehst - weit be-cii- tendcre persö ilichkeite» als meine Wenigkeit geben ihren Berus auf, um sich ganz der Kunst zu wid- men, aber Du ' „Ich bin ein Dickkopf, stimmt," fiel Heinz ge mütlich ein. „N ir nicht so hitzig — das ist doch Ansichtssache! Ich für meine Person würde mir sehr töricht Vorkommen, mein wohlbesoldetes und mir liebgewordenes Amt als Lehrer niederzulcge». Und übrigen; auch," fuhr er sinnend fort, „Frau Muse ist eine launenhaste Dame, sie komml nur, wenn es ihr beliebt — Himmel, sollte ich da jeden Margen erwartungsvoll am Schreibtisch sitze» und Sie Heißerscbnte erschiene nickt . ..! habe ick aber weidlick mit meinen Jungens den horaz und Vvid gepaukt und kehre müde heim, dann kommt aus leisei, Soblen gar oft Frau Muse geschlichen setzt sich liebrcick zu mir und flüstert mir allerlei geheimnisvolle Dinge zu — und dann muß ick ickasfen, dann muß ich schreiben, bis mir der Kops alüat und die Hände erlah neu!" „Und welche Richtung bevorzugst Du denn eigentlich?" fragte Dr. Braun. ,,Ack, Ibr mit Lnrer ewigen „Richtung" ? Laßt dock das Grübeln, das ängstliche Schwanken, bewahrt Luch die Naivetäl des frei Schaffenden. Vb realistisch, ob idealistisch, ob tragisch oder heiter — schafft, was Ihr könnt und müßt — rettet Eure „Eigenart" ! So wie ick incinc Ge stalten im Geiste erschaue so muß ich sie zeichnen — wie ich sie sehe, sollen die anderen sic ichen!" „Wenn aber den andern Deine Art nickt gefällt ?" „Nun, zun Kuckuck, dann gefällt sie ihnen nickt," enlgegnete Heinz trotzig. „Ich kan» nur das geben, was in mir lebt I" „Wunderlicher Kauz." brummten die beiden Dichter kopfschüttelnd. . ll a im i Adien meine Herren." saate Heinz Evers, sich erhebend, es wird nur zu ickwnj bicr drinnen. — llebriacns — vergitz uichi, lieber Cornelius, in, Wohnzimmer da sitzt ein einsames junges Frauchen das gern ciniiial durch den blühenden Frübling ginge!" Ei» halbes Jabr 'pater. Im Casö saßen die beiden Freunde Dr. Braun und Nepomuk Vogel. Beide schweigsam und verdrießlich. Das Stück, ihr Drama, auf welches sie große Hoffnungen gesetzt, ihr kostbares Drama, das ja sicher den ersten Preis ans -er Konkurrenz erbalte» bätte — ach, cs war leider ob der Sucke »ach der „richtigsten" Richtung nicht rechtzeitig fertig geworden. N pomuk Vogel der in einer Zeitnng gelesen, fuhr plötzlich aus. „ha — da lese» Sie, Doktor!" Dr. Cornelius Braun griff erschrocken nach dem dargereichten Blatt und las erbleichend die kurze Notiz eines iia»ibasten Kritikers: Das Stück unsres Landsmanns des Dr. Heinz Evers, welches bekanntlich auf der jüngst statt- gcbabten Preiskonkurrenz den ersten Preis davon- getragcn, erlebte gestern seine Erstaufführung im Schaiispielkause. Es war ein Erfolg, ein voller, ekrlibcr Erfolg! Das publik»'» war seltsam gefesselt, lind worin lag dieser Zauberbann? Wir saben „Menschen" I W r sahen sic vor uns mit ibren Vorzüge» und Schwächen, wir erblickten uns selber »i ihrem Spiegelbild. W r lachten mit ibncn, wir weinten mit ihnen, wir konnten versiebe» und begreifen — das Sündige wie da; Erbabenc — es war das, keiner Zeit und Mode iiiiterworscnc, es war das „Ewig-Mcnschlicke", das allgewaltig unsere Seelen packte l" Das „Ewig-Menschliche"?! Dr, Braun und Nepomuk Vogel saben sich verdutzt an. Wie ein sack, wie wunderlich altniodisck das klang! War das jetzt die neueste Richtung? 'lus der Dnstruktisnsstundc üb„1 Nnsteind und ^r.'«U'l'„Ii.'N. !5is Ulli cins. (D n k c l : „Also, lieber Nisse, damit Du endlich einmal frei ansatmca kannst werde ich Deine Verbindlichkeiten leaeln. bis ans eins: Die verschiedene» Mädels, denen D» die Ebc veripiocke» bast, kann ich nämlich beim besten Willen nick« beiraten!" .Futulcr Nuchjatt. Dichterling: „N»n. Herr Redakteur, wa-- ,aae„ Sie zn meiner Dicht»»,' ? Redakteur: „Was soll ick sagen? vielleicht liest man sie nock, wen» Schiller nnd Goetbc längst vergessen sind?" > Bauer (der ans seinem Acker beim Ilmgraben einen alten Dichterling: „Meinen Sie?" ^ Rittersporn gefunden): „Herr des Himmels, was Hab' i denn da Redakteur: „Gewiß, aber — eher nickt!" j g sunden ? I glaub' gar — dös is c Meteor-Stern I" Ilusvedc. Mutter (ihre Tockter beim Schreiben eines Liebesbriefes überraschend „Aber, Lneie! Was muß ick scbe» ? Was schreibst Du? „Inniastgelicbler Karl !" Das ist ja ein Liebesbrief!" L n c i c : , A>b, Mittler, ich, ich habe bloß eine neue Stahlfeder probiert I" Stssrscusrer. veidingt. Sie: „Gelt Walter, Du liebst mich über alles?" Er: Gewiß, Kätke l" Sic: „Du würdest mich um hunderttausend nickt -ergeben ?" Er: hm — weißt Du Einen, der ein solckes Gebot stellt?" Fra» „Ni l t wabr, Goldin so entzückte?" Mann: „Ach, Weib men, L-ebliiia. Du kaufst mir drc Frnbjabrs Du bist die Krone der Sä vopsung!" llntcrossi zier: „Was kun Sic also, wenn -Toilette, welche mib be, , S e um eine Ecke biegen »nd plötzlich an einen i (Dssizier aiirennc» ?" j Rekrut: „Da tu ich eine Schelle kriegen!"
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