02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 17.01.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-01-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040117028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904011702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904011702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-01
- Tag1904-01-17
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Indem Ich Sie am Beginn eines neuen Ak ten Arbeiten begrüße, ist cS Meinem Meinem tiefempfundenen Dank Aus- . . ^ mk gegen die göttliche Vorsehung, die Mir eine schnelle Genesung schenkte, und dem Tank gegen Mein Volk, das in allen seinen Schichten voll inniger Teilnahme seinem Landesherrn die Treue bewährte, die in guten und bösen Tagen Preußens König und Volk untrennbar verbindet. Zahlreich und schwerwiegend sind die Ausgaben, für deren gedeihliche Lösung Ich aus Ihre einsichtsvolle Mitarbeit rechne. Tie Finanzlage des Staates bat sich nach einer kurzen Zeit deS Rückganges wieder günstiger gestaltet. Ein neuer Wirt straßen erklärt die Thronrede für eine der wichtigsten volkswirt schaftlichen Aufgaben. Der leicht rhetorisch gefärbte Schlnßapvell lautet: „Mit Vertrauen und Zuversicht sehe Ich dem Verlauf Ihrer Beratungen entgegen. Die beiden Häuser des Landtags wird fortan ein Heim vereinigen: möge der a ' ' Arbeit an gemeinsamer Stätte ein voller Erfolg bcsch einem amen jeden sein!' währe und daß eine Verletzung des Friedens nicht wünschens wert sei. Port Said. Das russische Kriegsschi: ' ' ' " " "" 5ac >f „Osliabija" ist von hier nach Suez abacgänaen. Ter Nest des russischen Geichwadcrs wartet noch auf weitere Befehle. ichasllicher Aufschwung zeigt sich in der Wiederbelebung des Verkehrs be» den Staatsbahnen und in der Hebung der Staatseinnahmen. Tie Rechnung des Jahres 1902 hat günstig abgeschlossen. Im Nechnungs- jahr 1903 wird voraussichtlich der zur Verfügung gestellte Staatskredit von 70 Millionen nicht in Anspruch genommen werden, es wird sich vielmehr noch ein Ueberschutz ergeben. Auch im Entwurf des StaalshauShaltsetats für 1904 war es möglich, das Gleichgewicht zwischen den Einnahmen und Ausgaben herzustellen, ohne außerordentliche Mittel zu Hilfe zu nehmen. Ueberall ist den wachsenden Anforderungen einer fortschreitenden Kulturentwicklung Rechnung getragen worden. Für die AusgestaltuiH der Anlagen und die Vermehrung der Betriebsmittel der Staatseisenbahncn sind reichliche Beträge vorgesehen. Der gelingst besoldeten Klasse ihrer Angestellten, den Bahnwärtern, ist eine Gehaltsaufbesserung zugedacht. Zur Erweiterung des Bahnnetzes und zur Unterstützung von Klein- bahnunternehmungen, die der wirtschaftlichen Förderung des Lande- dienen, werden wieder erhebliche Mittel von Ihnen er beten üverden. Ebenso wird der bereits in den Vorfahren beschnittene Weg einer Verbesserung der Wohnunasver» hältnisse der in Staatsbetrieben beschäftigten Arbeiter und der gering besoldeten Beamten in einer neuen Gesetzcsvorlage weiter verfolgt. Z» Meiner lebhaften Befriedigung hat die vorjährige große Ausstellung der Deutschen LandwirtschastsgeseUschoft Meine Ueberzeugung gefestigt, daß die l an d w irt i cho s t l i ch e Bevölkerung aller Provinzen tatkräftig bestrebt ist, die Errun genschaften von Wissenschaft und Praxis zu nützen und so in hartem Kampfe die Erträge des heimatlichen Bodens zu mehren. Mit um so größerer und schmerzlicher Teilnahme erfüllte Mich die Heimsuchung mehrerer östlicher Provinzen, namentlich Schle siens, durch verheerende Hochwasser. Zur Linderung der Schäden sind Staatsmittel in erheblichem Umfange bereitgcstellt Ihre naä Neueste Dralitnicldnngen »vi» 10. Januar. Berlin. Die Eröffnung deS Landtags eilolgte um 1l Uhr tm seitlich cikuchiclen Weihen Saaie des Kvncgl. Schlosses nach drni Gotlcscsienii in der Schloßlapclle. au dem der Kauer, die Punzen, der Reichskanzler, die Munster uud zahlcetche Abgeordnete relluahinkii. In oer Vosloge hatten sich viele Diplo maten eiiigcfunde». In großem Zuge euch.enen der Kauer. tu der Uniform der Gindes du Eocps. der Kronprinz, die übugeu hier ai'we,k»drn Prime», der Reich-lau,ter. die Minister, die Herren ! des-Gefolges. Die Landlngsabgeoiductcii halten sich io -ahücich. wie. noch nie. eingelnuven. Ah», v, Manleussel li-.achte das ! Kaiserhoch aus. Der Kaiser bedeckte das Haupt und nahm vom > Mliiittcrpiäiioriiteii Gl.itc» v. Vüww die Tyro.uede entgegen, tue rr mit lavier Stimme verlas. Die Rede winde mehriach mir Veiiall veglettcr. io bei der Aulündigung der > guten Finanzlage, der Mrliorationsoviiage, der BuviNigung für i bie Urberichwemmten. während die Sätze, die von der neuen Kanalvouage Ipiechen. ohne jegliches Zeichen der Znilimmnug cingehöit wurden. Am Schliche oer Rede erfolgten ttülinbche Bravos. Äiaf Bnlow erklärte daiin den Landtag süc ecössnet Ein abermaliges Hoch auf den Kauer wurde vom Abg. Schaffner cmsgcvracht. Berlin. Die von hiesigen TagcSblättern gebrachte Mit- teilung. es seien bei der Ncichsbauk eine große Menge lehr gut ! gelungener Fälschungen von H u n d er I in u r kn o t e n angchaNen worden, beruht durchweg auf Ecsinduiig. ! Berlin. 'Der Gesamtausschuß der Zentrale für Spiritus- Verwertung hat lm Hinblick auf die Notwendigke>t einer weiteren Oertlikhes uud Sächsisches. Dresden. 16. Januar —* Se. König!. Hoheit der Kronprinz hat sein Eriche neu zu der Kaiser-Gcburlstagsseier am 27. Januar im Ans stellungspalaste m Aussicht gestellt. —* Die Fürstin von Lobkowitz, Herzogin zu Raud- nitz^ nebst Prinzessinnen Anna und Leopoldine von Loblowig. trafen hier ein und nahmen in Sendigs Hotel „Europäischer Hof" Wohnung. —* Tie für heute our Grillenburger Revier angesetzte königliche Jagd fand nicht statt. —* Der frühere Reichstagsabgeordnete Fabrikant Arthur Gehlert ist am 13. d. M. hier gestorben. Gehlert, der sich zur Reichspartei rechnete, vertrat von 1884 bis 1893 den sächsischen Wahlkreis Zschopan-Marienberg. Ter Verstorbene hat im Reichstage eine gewisse Berühmtheit erlangt durch seinen Antrag, die gesetzliche Bestimmung zu erlassen, daß die Margarine blau gefärbi werden müsse, um sie auch äußerlich von der Butter zu unterscheiden. —* Ter in Eharlotlenburg verstorbene frühere Reichsgerichts- Präsident Dr. v. Oehlschlaeger wird am Montag, den 18. Januar, nachmittags 2 Uhr, auf dem Südfriedhofe in Leipzig beigesetzt. ahrrrat tritt am Donnerstag de» 4. Uhr in Dresden fDirektionsgebäude 150 Prozent des ursprünglichen ^ ... Äeeslemürrde. Ein steifer Weststurm hat hier c ne worden, für deren Verwendung ... . —„ nachträgliche Zustimmung cingeholt wird. Den Gegenstand Meiner besonderen Fürsorge bildet das Bestreben, die Hochwassergefahren durch Ausbau der Flüsse und zweckmäßige lvcstaltuira ihres Ueberschwemmungs- gcbietcs dauernd zu vermindern. Daher wird Ihnen ein Geseh- enlwurs alsbald zugehen, worin für eine Verbesserung der Vor- slut an der unteren Oder und Havel, sowie an der Spree die Mittel gefordert werde». Ein weiterer Gesetzentwurf für die Regelung der Hochwasserverhältnisse an der oberen und mittleren Lder ist in Vorbereitung. Ec wird Ihnen nach Fertigstellung vorgelegt werden. Auch eine allgemeine gesetzliche Reaelunq der Fretlaliung des Ueberschwemmungsgebieies der Flüsse ist be absichtigt." Die Thronrede kündigt sodann die in der Presse bereits signalisierte kleine Kanalvorlage an. deren Beschränkung aus den Ausbau der dringlichsten Wasserstraßen im Osten und Westen der Monarchie mit der Erheblichkeit der Mittel begrün det wird, die der gleichzeitige uiraufschiebbare Schutz gegen Hochwassergefahren erheische. Es handelt sich um den Ausbau des Großschifsahrtsweges Berlin—Stettin, die Kanalisierung der Oder von der Mündung der Glatzer N:!ße bis Breslau, die Verbesserung der Odcr-Weichsel-Wasserstraße einschließlich der Warthe und die Herstellung einer Schissahrtsstraße vom Rhein bis nach Hannover. Die Ausführung der bezeichneterr Wasser- licheN-Produktiorrsrechts, zu erhöhen. turm- Der die ge wachsen. > ' Braunschweig. Wie die „Braunschw. Landesztg." meldet, ist infolge der ununterbrochenen Schneesälle der letz ten Tage die Poststraße Braunlage—Harzburg vollständig ver- : weht. Heute werden von Harzburg und Braunlage Arbeiter i requiriert, die die Straße wieder sreimachcn sollen, i Peine. Unter dem Verdacht, an der Abfassung einer i Schmähschrift gegen den Bürgermeister Appelt beteiligt zu sein, wnrde ' ' "" heule der Bürgcrvorsleher (Stadtverordnete) Bauch ver haftet. In derselben Angelegenheit sind bereits gestern die Redakteure der „Peiner Tagespost und des „Lehrter Stadt anzeigers" verhaftet worden. München. Den „M. R. N." zusolge bat Reichsrat Gras May bei der Kammer der Reichsräte den Antrag gestellt, die Kammer der Reichsräte wolle beschließen, es sei der Königlichen Staatsregicrung zur Erwägung zu geben, ob nicht im Interesse des xelig ösen und politischen Friedens eine Aenderung des hem Landtage vorgeleaten Wahlgesetzentwurfes dahin vorzunehmen sei, daß das Wahlrecht der Geistlichen aller Konfessionen 'ausgeschlossen oder beschränkt werde. Bevey. In der vergangenen Nacht brannte bei hef- ! tigem Winde dcrS neuerbaute Hotel „Mont Pölerin" bei Vevey nieder, ein großer Holzbau im Schweizerhausstyl, mit 150 Zim mern. welches im Junt eröffnet werden sollte. Petersburg Dem . Swiet" wird ans Port Artlmr tele graphiert. bet der Neujalirsvamde erklärte der Statthalter den Truppen, es lei der Wille des Kaisers, daß der Frieden >m lernen Osten erbat len weide. — Nach einer Meldung der Blätter ist die Antwortnote Japans am 15. d. M- abends . dem Auswärtigen Amt zugegnuaeu. Petersburg. Die „Russiiche Telegraphenagentur" meldet ^ aus Wladiwostok, daß dort ei» Gerücht verbreitet sei, nach dem alle Mächte Japan nahcgelegt hätten, daß es den .-nar»-, >>m> —* Der EiIenI bruar, vormittags 11 Uhr in Dresden iDrrettlonsgevaude der 'staatseisenbahnenl zu seiner 49. Sitzung zusammen. Die Tages ordnung umfaßt folgende Beratungsgegenstände: 1. Mitteilungen über die Beschlüsse der letzten Generalkonferenz der deutschen Eisenbahnverwaltungen: a) Aufnahme von Terpentinöl^unter die Kcsselwagengüter, o " von gemeinem Tör tarif III, cl) Tarif bestimmten Kartoffeln. 2. Tarifierung von Zucker und Melasse. lMitteilung über den Stand der Angäegenhert.) L. Beraluogen über folgende Grünthal in die von Bier als , „ . - . . verkehr der sächsischen Tlaatsbahnen, a) Ausnahme von Wein in den Spczialtaris für bestimmte Eilgüter^ Den Beratungen schließt sich noch eine Besprechung über den Sommerfahrplan 1904 an. —* Der hiesigen Garnison ist der Besuch vs« B. Beyerleins „Zapfenstreich", der heute abend zum ersten Male im Residenztheater gegeben wird, von der König!. Kom mandantur verboten worden. —* Die mehrfachen Duelle, welche zwischen verschiedenen Artillerie oft izieren der Pirnaer Garn.son in vorvcr- gcmgener Woche stattgesunden haben, und die begleitenden Neben umstände nehmen begreiflicherweise fortgesetzt das öffentliche Interesse in Anspruch. Unablässig ist natürlich aber auch die geschwätzige Fama dabei, allerlei unbegründete Einzelheiten zu verbreiten. Bereits gestern wurde das Gerücht widerlegt, daß einer der verwundeten Offiziere seinen Verletzungen erlegen sei. Auch alle weiteren Angaben in der Angelegenheit sind mit großer Vorsicht auszunehmen. Uneingeschränkt und allseitig wendet sich die volle Teilnahme dem beleidigten Ehemanne zu, der ccks aus gezeichneter Charakter und, ausgerüstet mit allen Vorzügen des Herzens, alles getan hat, um seiner jungen Frau währcnv meh rerer Jahre ein volles Eheglück zu kneten. Angesichts seiner günstigen Vermögensverhältuisse hatte er alle ihre Wünsche er füllt, die ihr ihre Neigungen eiugaben, und für 'Fernerstehende lebten die beiden Gatten tchc.nbar in dem glücklichsten Einver nehmen: auch ein Kind war der Ehe entsprossen. In dienstlicher Beziehung war Oberleutnant K. gleichfalls von höchstem Ernste erfüllt; demnächst sollte er nach Berlin zur Kriegsakademie kow mandiert werden. Kurz vor Weihnachten reiste die ganze Knust nud Wissenschaft. s* Wochen-Svtelplan oer Könial. Hortheater Opernhaus Sonntag: „Der Rattenfänger von Hameln". Montag: „Don Juan ". Dienstag: „Undine". Mittwoch: „Der Dämon". Donnerstag: „Der Wildschütz". Freitag: „Die "Ab reise" „Auf Japan", „Die Bauernebre". Sonnabend: „Joseph m Aegypten". Sonntag >24.): „Die Zauberflöte". Montag s25 ): „Lohcrrgrin". — Schauspielhaus. Sonntag: Nachmittags 3 Uhr: „Heilsried", abends >46 Uhr: „Stella und Antonic . Montag: 'Der Strom". Dienstag: „Der Widerspenstigen Zäh- murra". Mittwoch: „Nur kein Leutnant". Donnerstag: „Stella und Antonie". Freitag: „Der Herrgottschnitzer von Ammergau". Sonnabend: „Der Strom". Sonntag <24,j: „Stella und An tonie". Montag s25.): „Nur kein Leutnant . f* SSnigl. Kapelle. Im 4. G afauie-Sonzert der U-Serie gelangte eine Sinfonie in O-mvU lNr. 6) des Russen Alexander Glazounow zum ersten Male zur Ausführung. Der sehr produktive Komponist ist außerhalb seiner Heimat viel bekannt, ohne daß keine Werke bis jetzt in Deutschland festen Boden haben fassen können. Man spricht mehr von ihm, als man von ihm spielt. Immerhin kennt man ihn aus seinen Kompositionen — auch dle König!. Kapelle hat früher bereits Werke von ihm ge spielt — als e-nen der beachtenswertesten Iungrussen der TschaikvwSky-Aorsakoffschen Schule; bisher aber haben wir von chm nichts gehört, was ihn auf gleiche Stufe, namentlich mit Tschaikowsky, hätte stellen können. Auch die O-moU-Sinfonie bringt ihn kaum Höker in der Achtung, in der ex bei uns steht. Sie 'n ged glanzenv und eff^.„^ . im Schlußsätze, mit starr theatralischen Wirkungen: sie ist und farbenschillernd instrumentiert, die thematisch« Arbeit. der organische Zusammenhang der i-sätzes di« düng zw schen diesen läßt den trefflich«» Musiker und gewandten Partiturschreiber nicht eine» Moment ver kämen. und dennoch weckt sei» Werk nicht des Interesses genug, «m ünS mehr als die meisten der modernen sinfonischen wie im cscytunmve, prächtig und farbens ist meisterlich, auch motivisch« Berbindu Schöpfungen zu fesseln. Es fehlt dem Werke der zündende Funke. Am meisten verspricht noch der erste, in starkem Empfinden ge schaffene Satz, aus dem eS wie Kämpfen uud Ringen um Erlösung kl'ngt, der ein schön abgeschlossenes Ganzes bildet. Stark zurück gegen diesen treten die Variationen des zweiten Teiles und das Intermezzo, und wenn das Finale dagegen auch manchen Geistes blitz mehr ausweist und sein Heil schreßlich im Asiswonde der stärksten Jnstrumcntaleffekte sikcht, so mutet er trotzdem nur sehr äußerlich an, ohne uns etwas Besonderes sagen zu können. Die Sinfonie wurde unter Herrn Hofkapellmeister Hägens Leitung von der König!. Kapelle vollendet fchön ausgeführt und mit lebhaftem Beifall ausgezeichnet. Einen weitaus größeren Erfolgs wie Glazounow, erzielte Herr Richard Burmeister als Lolist des Abends. Er hatte zunächst keinen leichten Stand, denn er war für Eugen d'AIbert ejngetreten. der sich tags vorher unpäßlich melde» ließ, aber, wie man munkelt, nur aus Verstimmung über die Nichtcinnahinc seiner neuesten Oper (»Tiefland") dem Konzert fern blieb. Bla» war mit dem Tausch, wie man allgemein merken konnte, zuerst nicht recht zufrieden und empfing Herrn Burmeistcr etwas kübl. Um so größer und ehrenvoller war der Erfolg, als man Herrn Burmeistcr gehört. Er spielte das im Original für zwei Klao cre geschriebene vonoort patkötiquv von LiSzt in einem von ihm lBurmeistcr) bcarbefteten Arrangement für ein Klavier und Orchester. Schon diese Bearbeitung an und für sich ^eht Herrn Burmeister in die volle Achtung der Fachmusiker. Lic ist vortrefflich gearbeitet, ganz, im Stil und Linne üiszts gehalten, äußerst effektvoll ohne -dadurch an künstlerischem Werte zu verlieren. Noch mehr fesselte Herr Burmeister im Vortrage des gewaltigen Werkes, in dem gleichsam die gesamte Lisztsche Alaviertechnik niederaelegt ist. Er bewies, daß ihm alle diese technischen Künste brillant geläufig sind: die souveräne Beherrschung der Skala, das rücksichtslose Hineinwersen tiefer und höchster Noten zur Schattierung und Bc- lichtiing, die denkbar mannig ästigste Ausnützung der Klangfarben zur Kolorierung der Tcmwirkung, die gänzlich naturalistische Ver- Wendung des Tremolo.- die systematiiche 'Durchbildung des In- cinandergreisens der Hände, um eine doppelte Kraft zu gewinnen, oder »ur farbigen Bewältigung von Läufen, vor allem auch die fortreißende rhythmisch-unrhythmische Verve, die LiSzt auch er- suyden. alles das brachte Herr Burmeister bravonrvoll und virtuos . zur wirkungsvollsten Geltung, sodaß noch diesem Portrage ein I Zweifel über Herrn Burmesiters Künstlcrichast nicht mehr be- : stehe» konnte und der Beifall sich verdientermaßen zu einer wahr haften Ovation gestalten mußte. Die gleich große Anerkennung erwarb sich Herr Burmeister mit Ehopiisichcn stücken lPräludicm und mit L'szts Rhapsodie Nr. 13. — Schließlich brachte das Konzert, zur Erinnerung an die hundertjährige Wiederkehr des Geburtstages von Karl Krebs, der der Königl. Kapelle in der Zeit von 1850 bis 1872 als Kapellmeister vorqestanden, die Ouvertüre zur Over „Agnes", die Krebs 1835 geschrieben. Das Stück mutet allerdings etwas sehr antiquiert an, wurde ' der ganz vorzüglichen Wiedergabe sehr beifällp genommen. aber in ain- . 8t. PortrStaxsstellttttn im Königlichen Schloß. Als ein künstlen'chcs Ereignis allereisten Ranges präsentiert sich, man darf »ach de» ieln bescheiden klingenden Vornotizen wohl läge»: ganz wcdcc Ecwailen. die P o rt rä t-A rrSstell u» g. die, von Ihrer Majestät der K v »i g i n - W i tw e im Könial Schlosse (Eingang vom »roßen Schloßhose auS> zu wohl tätigen Zwecken veranstaltet, beute vviimttag unter außer ordentlich lebhaftem Anbmnge des Publtkums eröffnet wurde Die Ausstellung, die keineswegs mir fürstliche Bildnisse, sonder» auch Porträts geistig oder gesellschaftlich hervorragender Persönlich keiten umfaßt, »nd die in dem Flügel des König!. SchiosieS unter gebracht ist, den man am beste» von der sogenannten Kellereitrepvc aus erreicht. Mit allein nakezu 200 größere Oelgcmäldc. unter deren Autoren sich dir größten lcbeiioen Porträtisten befinden I» künstlerischer Hinsicht bildet die viöco äs resistsnes der Aus stellung eine iimiangreiche Lcnbach-Kollektion. die mehrere Meister werke des Münchner Künstlers »ns Tressen führt, u. a. das unge mein charakteristische Potträk Sr. König!. Hoheit des Prinz- Regenten Luitpold von Bayern und daS berühmte Bildnis Döllin- gerS. das als Maiecei zwar etwas duiikel ausgefallen, aber fabel haft ausdrucksvoll auf die Leinwand gebracht ist. Kunfthlstorisch von besonderem Interesse ist die im .blaue» Saton" untergebrochtc Graff-Ausstellung. die aus dem Besitze des Kammerherrn Sohrer von Sahr-Dahlen u. o. Grafs'S Bildnrsse der Dichter Wieland und Tiedge "orfüyrt, während das Schloß Ltchtenwalde des Künstlers
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