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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 18.10.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-10-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19141018028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1914101802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1914101802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1914
- Monat1914-10
- Tag1914-10-18
- Monat1914-10
- Jahr1914
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Lresvner »achrichteu «H Sir. M AQv vittgo r-sfckv a« Gynnabenb abend Der «»«lische Sre»»er »Ha»ke* ist i» »er «»»blichen Narbse» bnrch eine» T,r»eb»sch«st eine» bentsche» Untersee« baate» i» de« Grund gebohrt worden. In Brügge und Ostende wurde reichliche» Krieg»- material erbeutet, u. a. zahlreiche Gewehre mit Munition »«d »00 gebrauchsfähige Lokomotiven. Die vorgeschobenen Stellungen der Frachten östlich velfort sind nach der „Köln. Zig." schon am Dien»tag von schweren deutschen Mörser« angegriffen worben. Die Zahl der bei Schtrwindt gesangengenommenen Russen erhöhte sich auf 4000; die Kämpfe bei und südlich Warschau dauern fort. Die Kämpfe an der österreichischen Krönt von Stary-Sambor bis zur Gau-Mündung bauertrn auch gestern an; die Russen ziehen sich größtenteils zurück. König Friedrich August tritt Montag früh von Leipzig au» die Reise nach dem westlichen Kriegsschau plätze an. Der Sächsische M ü h l c n v e r b a n d beschloß, für die unverzügliche Festsetzung von Höchstpreisen einzutreten. Der portugiesische Kongreß soll nächste Woche einberufen werden, um über die Entsendung eines Ex pedtttonSkorpS nach Frankreich zu entscheiden. Die Shantungbahn ist nach Meldungen der Shantung-EIscnbahn-GcsclIschasl von den Japanern besetzt; die Beamten sind in Sicherheit. Tauch- und Torpedobooten es den Engländern un möglich inachten, die deutsche Flotte zum Kamps zu zwinge». Ausschiffung von Landtruppen an der deutschen Nordsceküsle erscheine unmöglich, ebenso eine Besetzung von Amsterdam. Die lleberlegenheit der deutschen Mantelringgeschütze über die englischen Draht- lohrgeschiitzc sei zndcm auch ein Beweis der lleberlcgen- heit der deutschen Industrie über die englische, die außer stande war, genügend große Stahlblöcke in der erforder lichen Güte herzustellen. Alles dies beeinflusse die an sich ungleiche Partie zu Deutschlands Gunsten. Exkönig Manuel bet ttzrey. Exkönig Manuel hat Grcy einen Besuch abgestattet. Der frühere portugiesische Gesandte MarguiS Sovrral weilt beim.König in Sandringen. Portugal unser «euer Feind? DaS Wiener K. K. Korresp.-Bur. meldet ans Lissabon: Nächste Woche soll der Kongresi cinbernsen werden, um über die Entsendung eines Expeditionskorps nach Frankreich zu entscheiden. Die Bevölkerung soll dagegen sein und nur die republikanische Partei dafür. Die Schantung-Bahn vou den Japanern besetzt. Aach Nachrichten der Schantung-EiienbahngeseUichast ist die Schantung-Hahn von den Japanern be setzt. Offenbar sind vorher die Lokomotiven unbrauchbar gemacht worden und die Bergwerksschächte nnter Wasser ge setzt. Die Beamten und ihre Familien befinden sich i» Sicherheit. Die Interessen der Gesellschaft werben von Herrn EharleS Bearwood vertreten- V-« ö*»»r»tchisch*«Wfch« «»»»«»sch—PUch. Amtlich wird t« Wie« vom 10. vktobar mittag»' vir- lautbart: Die Kämpfe an unserer ganzen Front, von Stary-Sambor di» »ur San-Mündung, dauertet, auch gestern an. An der Marmaro» nahmen die den Feind verfolgenden Abteilungen Raho in Besitz. Im Tale der Schwarzen Bystrica ziehen sich die Russen, von unseren Truppen bet Rafetlowa geschlagen, gegen Zirlona zurück. Der Stellvertreter de» Ehef» de» Generalstabe»: v. Höfer, Generalmajor. Serbisch« Greuel Die Sofioter Zeitung .Mir", da» Organ Seschow». b«. richtet au» Nisch: Die dort internierten öfterrrtchisch-ungarifchen Gefangenen feien durchweg Slawen. Die deutschen und magyarischen Gefangene» feien auf dem Wege nach Risch erschlagen worden. * Berlin und Wien. Der Berliner Bürgermeister Dr. Reicke hat dem Bürger. Meister Dr. WeiSkirchner von der Ueoerwetfung von 40000 Mark zur Unterstützung der in Berlin lebenden Anae- hörigen der ö st er r e icht sch - u n g a r tf ch en Wehrpflich tigen Mitteilung gemacht. In gleicher Treue hat der Wiener Stadtrat zur Unterstützung von in Not geratener Reichs deutscher 40 000 Kronen bereitgestellt. Da» a»rrttoutsche Rote Kreuz in Ungarn. Die für Ungar» bestimmte Abteilung de» amerika nischen Roten Kreuzes unter Führung von Karl Mac- donald ist in Budapest einaetrossen uud am Bahuhose vom Staatssekretär Perouyt empfangen worben. » Die AnfklSrnng im neutralen Au-lande. Die Bemühungen, die öffentliche Meinung in den Ber einigten Staaten von Amerika über den wahren Stand des Weltkrieges auszuklüren und Verleumdungen Deutschlands cntgegenzutreten, haben in den letzten Wochen erfreulicher, weise erhebliche Fortschritte gemacht. Die Berichte de» deutschen Hauptquartier- gelangen auf drahtlosem Wege dauernd und täglich nach dort, und den englischen Lügen- Meldungen über die Zustände in Deutschland sind die jenigen Amerikaner entgegengetretcn, die während der KricgSzeit in Deutschland lebten und so in der Lage waren, au» eigener Anschauung falsche Darstellungen zu be. richtigen. Biel schwieriger lagen bisher die Verhältnisse bezüglich Südamerikas. Auch dort beginnt aber jetzt die Auf klärungsarbeit einzusetzcn. Wie dem Deutsch-Amerika nischen Wirtschaftsverband aus den Bereinigten Staaten berichtet wird, haben deutschfreundliche Wirtschaftskreise nunmehr einen vollständigen Nachrichtendienst nach Südamerika eingerichtet, so daß setzt mehrere Male in der Woche ausführliche Kabelnachrichten nach Süd amerika. Mittelamerika und Kuba gelangen. Auch von Argentinien auS erfolgt eine Weitergabe der deutschen Nachrichten, so daß setzt allerseits Kräfte tätig sind, welche der organisierten feindlichen Beeinflussung der öffentlichen Meinung mit Entschiedenheit cntgegentreten. Deutsche Verwaltung in Russisch-Polen. Die deulschc Verwaltung für die von deutschen Truppen in Russisch-Polen okkupierten Gebiete wird bei der Aus dehnung des Landes ziemlich umfangreich. Als Bcrwal- tungschef ist der Regierungspräsident Neichsgraf Tr. von Mcrvcldi auS Münster tülig; ferner sind in die Ver waltung bisher berufen eine Anzahl von Landräteu. In Verwaltung genommen sind bereits zehn Kreise in den Grenzgebieten. Auch mehrere Eisenbahnstrecken im süd lichen Polen sind bereits in deutschem Betriebe. Infolge dessen ist von der preußischen Eiienbahnbehordc in Ezenstochau ein Eisenbahn Betriebs- und Maschinciinmt errichtet worben. General v. Hindenbnrg über die Dauer des Kriege». AuS Brixen wird berichtet, daß ein Mädchen aus Brixen dem Generalobersten v. Hindcnburg einen Gruß sandte und als Antwort eine Felöpostkarte folgenden In halts erhielt: ..Herzlichen Tank für freundliches Mein- gcdenken. Der Krieg bauert hoffentlich so lange, bis sich alle» unserem Willen fügt. v. Hinden- burg, Generaloberst." Aus dem russischen Hauptquartier. Die Kopenhagener Zeitung „Politiken" meldet aus London. Professor Peares von der Universität Liverpool, der von der russischen Regierung eingcladen morden war, dem russischen Heere zu folgen, schildert das Hauptquartier, wo Vertreter der russischen, französischen und amerikani schen Presse versammelt sind. Der G c n e r a l st a b S ch e f ist e i n e r der jüngsten russischen Generale. Beim Essen wirb auf Wunsch des Großfürsten Nikolai kein Alkohol gereicht. Ter Betuch de» Kaisers auf dem Kriegsschauplätze war eine große Begebenheit. Er ritt ohne Wache durch das Hauptquartier und besuchte Berwundctc, teilte Orden aus und empfing eine jüdische Abordnung, der er für die Haltung der Jude» dankte. Wirberausnahme des SchiffahrtSverkrhr» zwischen England und Holland. Au» Amsterdam wird gemeldet: Die Po st Kampfer der Seeland-Linie gehen von heute Sonnabend ab wieder nach Folkestone. Getreide-Ausfuhr aus Rumänien. Nach Informationen des Bukarest«! .Bittorul" will die rumänische Regierung den am 8. Oktober bereits geladenen ! Eisenbahnwagen und Schiffen die Ausfahrt noch gestatten. !8000 Wagenladungen mit Getreide können daher noch an-geführt werden. Bulgarien und Rußland. Zu den letzten Nachrichten über das serbische Schreckens- regiment in Mazedonien schreibt das Sofioter Blatt „Lambana": Wenn die Serben und Griechen Henker der mazedonischen Bulgaren sind, so sind doch ihre schreck lichsten Feinde die Russen, die den Serben und Griechen das bulgarische Mazedonien auSgeliefert haben. ES ist ein frevel, hafte- Verbrechen, anzunehmen, datz die Russen diesmal die Einigung aller Bulgaren zugebcn werden. Es wäre rin- fällig, denVrrivrechungen Rußland-Glauben !zu schenken, da» heute die Bulgaren zu müßigen Zuschauern des blutigen Dramas in Mazedonien machen möchte. Bul garien kann Mazedonien nur durch die Kraft de» Schwertes gewinnen. Heute ist eS klar, daß Rußland der Beschützer der Henker ist. die Mazedonien dem Untergang weihen möchten. Auf den galizischen Schlachtfeldern wird das Schicksal vieler unter russischem Joche schmachtender Völker wie auch da- Schicksal Mazedoniens entschieden werden. Nach der Nieder werfung Rußlands wird für die Bulgaren der Weg nach Mazedonien frei werden. Sie Türkei über den Aufstand drr Buren. Türkische Kreise messen den Meldungen über eine Er hebung der Buren in Südafrika große Bedeutung bei. „Terdschuman-i-Sakikat" meint, der Aufstand könnte aiö Be. ginn des Abfalles des englischen Kolonialreiches angesehen werden. Dir »»«Ofte« Meldungen lauten r Dank de» Kaiser» an» 4 »rmeekorp». Berlin lPrtv.-rrl.f Rach einer Mitteilung brstzKom» mandrur» de» 4. «rmeakorp» lMagbeburas besuchte der Kaiser am S. Oktober die neuen Stellungen de» Korps, die »ach fünftägigem ununterbrochenen Ringe» Mann gegen Mann einem tapferen, vprzüglich au»g«5tl- beten Feinde abgenommrn worden waren, und sprach seinen Dank sür die Leistungen au». Der Erfolg sei den über alle» Lob erhabenen Leistungen der Offiziere und der Hin gabe und Tapferkeit der brave« Truppen zu danken. Gefangennahme franztzfischer Rekrut,». Berlin, tPriv.-Tel.) Bei der Einnahme von Ltll, sind den Deutschen auch an 1300 Mann franzüstsche Re- kruten in dt« Hände gefallen, di« in einer Kaserne zum Etnkletden berettstanden. Sin deutscher Flieger hatte die Ausstellung der Franzosen in der Kaserne aus einem Fluge über die Stadt mit angesehen. Er machte die einztehenben Truppen auf die Rekruten aufmerksam, die sonst, da sie noch nicht «tngekletdet waren, als Zivilisten betrachtet wor den wäre». Tic 1300 Gefangenen sind nun gestern nach Merseburg in das dortige Gefangenenlager gebracht wurden. Sin dentsches Flugzeug über Raue». Nancy. Eine Taub« überflog Nancy am Mittwoch vormittag und wars drei Bomben ab, die auf den Bahnhof fielen. Die erst« riß auf einem Nebenglei» ein starkes Loch. Die zweite fiel auf den Bahnsteig vor einem BahnarbeiterhäuScheu und zerschnitt die Telephondrähte. Die dritte beschädigte einen Güterwagen. Drei Bahn» beamte wurden verletzt. Die italienischen Freiwillige» in Frankreich. Rom. iPriv.-Tel.s Wie auS Frankreich gemeldet wirb, sind dort bisher 18 8 0 italienische Freiwillige gefallen. Neulich seien aus einem Kampfe nur 80 Mann zurückgckehrt. Frauzöstschc Spione im Reichüland. Berlin. tPrtv.-Tel.f In Weiler im Elsaß wurde! nach einer Meldung deS „Schlettstüdter Tgbl." in feldgrauer, Uniform ein Radler fcstgcnommeri, der Verdacht erregt! hatte. Der Verhaftete entpuppte sich als französischer Spion. — Auch in 2 traßburg ist ein Spion verhaftet' worden, der mit einem Auto durch das Land fuhr, um Lazarette und höhere Militärbehörden zu besuchen. Der Festgenommene hatte sich als Oberingenieur der Firma! Krupp auSgegcben und hatte so Zutritt in militärischen Kreisen erlangt. Der Abtransport deutscher Kriegsgefangener a«S Paris. Paris. Tie letzten in Parts befindlichen Deutschen und Oe st erreiche! werden Pari- heute verlassen. Männer vom 17. bis SO. Lebensjahre werden nach St. Vaast im Departement Vemanche, Frauen, Kinder und Greise »ach Annonan im Departement Ardcche gebracht. (W.T.B.)' Verurteilung mehrerer Deutscher in Frankreich. Ehalons sur Marne. Da» Kriegsgericht de» Marne- üepartcmentS verurteilte einen dort ansässigen deutschen' Landwirt und seine Schwester zum Tode, weil sie beim Rückzuge der deutschen Armee sächsische Soldaten in ihrem Hause versteckt hatten. Ein Bruder der zum Tode Verurteilten und ein Knecht wurden zu fünf Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Sämtliche Angeklagte waren' geständig. Lcbensmittcltenernug in Lyon. Lyon. Auf Ansuchen de» städtischen Ausschusses für! die Verproviantierung Lyons haben die Militärbehörden den Höchstpreis für 100 Kilogramm Zucker auf 126 Franken festgesetzt. Die Behörden stellen eine ein gehende Untersuchung über die Mittel an, die geeignet sind, um eine Lebensmitteltcuerung zu verhindern. Die Zeppelinfnrcht in England. Rotterdam. iPriv.-Tel.s Die „Times" glauben, daß Deutschland in kurzem über rund zwölf Zeppeline sür Angriffe gegen englische Städte verfügen werde. Dazu kämen vielleicht noch zwölf Luftschisse des Parseval - Typs. Die englischen Lustkauonen und Flugzeuge würden aber weit schneller an Zahl zunchmen. Deutschland könnte Ncbelwettcr sür seine Angriffe auSnützen. aber bei Nebel könnten Zeppeline kein Ziel sehen. Schwierigkeiten der englische« Rekrntiernng. Haag. iPriv.-Tel.s Die Sekretärin der Londoner Vereinigung zur Unterstützung von Goldaten- samilten gibt in einem Brief an die „Times" als Grund für den starken Rückgang der Rekrutierung deS englischen Heeres den Wortbruch der Regierung hinsichtlich der Unterstützung der Solbatenfamilten an. Erst wurde die Auszahlung der Unterstützung sechs Wochen lang verzögert, und nun gibt man anstatt der versprochenen 12>4 und 16 nur S Schilling. Der Burenausftand in Südasrika. Haag. iPriv.-Tel.s AuS Kapstadt meldet Reuters Bureau: Oberst Britz, der an Stelle von Mavltz ge treten ist, meldet ein Gefecht aller seiner Patrouillen mit einer Abteilung der Aufständischen unter Maritz. Die Re gierung nimmt strenge Maßregeln gegen die AusstanLS- bewegung vor. SS werden verschiedene bedeutsame Ber- Konst und Wissenschaft. f* Das vaterländische Konzert des Dresdner Inlins- Otto«B»udeS, zu dem sich gestern eine über Erwarten große Hörerschar im Gewerbehaussaale eingefunden hatte, gestaltete sich zu einer herzcrhebcnden, kraftvoll aus dem Geiste unserer großen Zeit herauögcwachsenen Kund gebung. Die kernigen deutschen Mannerchöre aus alter und neuer Zeit, von mehr als 300 sangeskunüigcn Kehlen ««gestimmt, trugen nicht weniger vaterlandsstolze Be geisterung in die Herzen als die geistvolle, die deutsche Freiheit, da» deutsche Herz, den deutschen Stahl und den deutschen Glauben preisende Festrede des Hofpredigers Pfarrer Keßler und die formschöne Eröffnungsdichtung Georg Jrrgangs, die in wohlgelungenen Versen aus den jäh entfachten Weltenbrand und aus die heilige Ver pflichtung aller Deutschen, opferfreudig dem Vaterlande zu dienen und die Kricgsnöte nach bester Kraft zu lindern, hindeutete. Als begeisterter Sprecher dieser Berse bewährte Hosschauspieler Hugo Wald eck seine oft gerühmte KUnst- lerschafN auch seine später gebotenen zettgemähen Grdicht- vorträge vom I'uror tcutoniaus lI. v. Laussj und vom Eisernen und Roten Kreuz lR. Herzogs, sowie die köstlich humoristischen Zeitbilder vom Grafen Haescler und von der englanbübcrdrüssigen Feste Gibraltar schlugen dank der prächtigen Vortragsweise zündend ein. Der Abend gewährte ferner den lange entbehrten Genuß, die kern gesunde, «brlretfe Altstimme von Franziska Bender- Schäfer. ber Unvergessenen und in der Hosoper bislang Unerse-ten. einmal wieüerzuhören; sic sang — selbstver- stündlich unter herzlichstem Beifall — Schuberts „Dem Unendlichen" und einige tallerdings ohne Rücksicht auf den patriotischen Rahmen des Abends gewähltes Lieder von Hugo Wolf." Unter den Mannerchören, die teils von Pro fessor Hugo IUngst, teils von Kantor W. Borrmann «nsenernd geleitet wurden und ausnahmslos in stimm lichem Wohllaut, sinnvoller Textbehandlung und fein» erwogener Abtönung erklangen, gab es auch eine mit ein- müttg anerkanntem Erfolg gekrönte Neuheit: ein „Land wehrlieb 1S14" von Heinrich Plahbeckcr. Da» frtsch- melobtsch«, geschickt harmonisierte und von seinem musika lischen Humor erfüllte Shorlied dürste bald die Runde durch alle deutschen Mannergesangvereine machen. Auch das von echt soldatischem Geiste durchwehte „Ncscrvisten- lieb 1S14" sfür Unisonochor mit Klavierbegleitung) von O CrusiuS, in dessen Schlußworte auch die Hörer mit ein- stimmten, ist dank seiner volkstümlichen Melodie als ein Treffer zu bezeichnen. Am Klavier saß Kapellmeister Alfred Eismann jun. Welch freudig gehobene Stim mung die Borträge geweckt hatten, lehrte der den Saal machtvoll durchbrausende allgemeine Gesang von „Deutsch land über alles!", in den der vaterländische Abend aus« klang. — ät. -s-* Ein UohltiitigkeitS-Kommerkviuert veranstaltete gestern Emil Kronke mit einem ganzen Stab von tüchtigen künst lerischen Hilfskräften. Der Knnstlerhaussaal war recht gut besetzt, die Stimmung der Zuhörer genußfreudig und dankbar. Mozarts G-moll-Ouartett für Ptanoforie, Violine, Viola und Violoncello batte in der bekannten Flötensonate Friedrichs deS Großen sunser vortrefflicher Philipp Wunderlich blies siel einen angenehmen Nachfolger und dann sang Frl. Lotte Kreisler «ine Reihe von berühmten Schumanns««» Liedern mit hingebungsvollem Vortrag und unter viel Beifall. Herr Kronke zeigte dabei, daß man ein so feines, duftige» Stück wie die „Frühlingsnacht sehr schön poetisch begleiten kann, auch ohne auf dem Flügel nur zu säuseln. Ein nicht allzu häufig gehörtes, länger ausgesponnene» lyrisch- legendäres .Klavierstück von LiSzt sLobpreisuna Gotte» in der Sinlamleits spielte Fräulein Margret Grube mit Herrn Kronke in der Emil Sauerschen Bearbeitung für zwei Klaviere. Man hörte dem vorzüglich anSgcarbeiteten, dynamisch sehr gut abgetönten und klaren Bortrage gerne zu. Zum Schluß boten die Herren Paul Wille, Alfred Sptyncr, Prof. Georg Wille, Alwin Starke »nd Kronke eine Aufführung deS Schubcrtschcn Forellcn-Ouin- tetts, seneS herrlichen musikalischen LandschaftSbilbes, daS von der flinken Forelle im Bach so köstlich belebt wird. Und die zahlreichen Mitglieder des FlotteichunbeS Deutscher Frauen, zu dessen Gunsten da» Konzert gegeben ward, mochten dabei wohl ber unermüdlich hin und her schwirrenden eisernen Forelle in unseren KriegSmeeren gedenken, ber Unterseeboote, zu deren Vermehrung auch der gestrige Abend sein Teil tu klingender Münze beitragen wird. K. Der bisherige Privatdozent Dr. phtl. Han» Heiß in Bonn wurde »um ordentlichen Professor für romanische Sprachen wnd Literaturen an der Technischen Hoch schule in Dresden ernannt. Heiß, ein geborener Mün chener, studierte in München, Würzburg und Paris be sonders als Schüler von Prof. Schneegans, erwarb 1004 in Würzburg den Doktorgrad und habilitierte sich ebenda im Sommerscmester ISO? mit einer Schrift: „Studien über einige Beziehungen zwischen der deutschen und der franzö sischen Literatur im XVIII. Jahrhundert. I. Der Ueber- setzcr und Vermittler Michael Huber s17S7—1804)". Im Jahre 1001/02 war Heiß in der Redaktion des „Romanischen Jahresberichts" tätig. Im Januar 1S0S siedelte er an die Universität Bonn über. z«m 18. Lvob«. Am 18. Oktober ist ein Jahr verflossen, daß in Leipzig jene gewaltige Arier stattfand, an der ganz Deutschland und ein Teil des Auslandes herzlichen Anteil nahmen: die Einweihung des Bülkerschlachtdenkmalö. ES war ein schöner, milder Herbsttag, just so strahlend in Sonne und Freude, wie heute, da diese Zeilen geschrie ben werden. In der Vorgeschichte deS Weltkrieges nimmt die Einweihung des BölkerschlachtbenkmalS ebenso ihren festen Platz ein, wie eine Reihe anderer Zeugnisse nativ- ualer Zusammengehörigkeit und Erhebung, die unseren Feinden hätten zu denken geben müssen: daS sind Deutsch lands einmütiges Zusammenstehen sür Zeppelin nach dem Unfall zu Echterbtngen, da» Deutsch« Turnfest, daS unter Teilnahme von Hunberttausenden im Sommer ISIS in Leipzig gefeiert wurde, und die Zeichnungen zum Vehr- bettrag, der Deutschlands Kraft zu Lande und zu Wasser sichern sollte. Wie haben sich die Zeiten seitdem geändert! Man denke nur daran, daß am Tage vor ber DcnkmalSweihe, am 17. Oktober, in Leipzig die Einweihung der russi schen GedächtntSktrche vorgenommen wurde, die auf dem Leipziger Schlachtfeld« zur Erinnerung an 24 00» gefallene Russen errichtet worben ist. Damal» wurde mit ehrenden Worten der russischen Waffenbrüderschaft von 1818 gedacht. Großfürst Kyrtll von Rußland und ein glän zendes Gefolge von russischen Generalen, an ihrer Spitze der GeneralstabSchef JtlinSkt, waren zu der Feier nach
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