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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 24.04.1915
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-04-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150424026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915042402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915042402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-04
- Tag1915-04-24
- Monat1915-04
- Jahr1915
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Telegramm-Adresse: Xnckrtchte« Dresden. Sammelnummer für sämtliche Telephonanschlüsse: 25 241. Nachtanschluß: 20V14. w°rl>u»d«MhIui>». — Sin großer deutscher Erfolg in Flandern. Ni« Verstell in nenn Nitometer Breite bei Ipern. — Ueber IM Lranrosen und knMnder gesäusen, SO Geschütze erbentet. -rftiae Niimpse »wischen Binar und Mosel. — Die dentsche Hochseeflotte in den englischen Sewiiflern der Bordier. Der amtliche deutsche Kriegsbericht. («mtltchI Grobes Hauptquartier, LS. April. Westlicher Kriegsschauplatz. I« de« gestrige« Adeudftuuden stiebe« wir aus unserer Front Gtee«ftraate —Sstlich Laugemarck gegen die fet«dliche« Stellnnge» »Srdlich und nordöstlich von Aper« vor. In einem Anlause drangen unsere Truppen i« «e«» Silometer Breite bis aus die Höhen süd lich vo« Pilke« u«d östlich davon vor. Gleichzeitig er- z»a»ge« sie sich i« Hartnäckige« Sampse denUcbergaug siderte» Apernkaual bei Tteenftraatc und Het-Sas, wo sie sich a«f de« westliche» Ufer festsctztcn. Die Orte Langemarck, Steeuftraate, Het»Gas und Pilkem wur de» ge«»««e». Mindestens 1500 Franzosen und Engländer «ud SV Geschütze, darunter vier schwere e»gltsche, fiele« i» unsere Hände. Zwischen Maa»««dMosel war die Gesechtstätigkeit wieder lebhafter. Artilleriekämpfe waren besonders heftig bei SombreS, St. Mihiel, Aprömout und nordöstlich Alirey. F«i»dliche Fufauterieangrisfe erfolgten nur im Waldgcländc zwischen Ailly und Aprömont. Hier drangen die Franzosen an einzelnen Stelle« in unsere vorderste» Gräben ein, wur de« aber zu« Teil wieder hinansgeworse«. Die Nahkämpfc sind «och i« Gange. Der von uns genommene Ort Embermcuil, west lich von Avriconrt, der gestern von den Franzosen in Brand geschussen wnrde, ist von ««seren Vorposten geräumt. Die Höhen nördlich und südlich des Ortes werden gehalten. O östlicher Kriegsschauplatz. Die Lage i« Oste« ist unverändert, lv. r. v.s Oberste Heeresleitung. Die deutsche Hochseeflotte in den englischen Gewässern der Nordsee. Berlin. (Amtlich.) Die deutsche Hochseeflotte hat in letzter Zeit mehrfach Srenzfahrteu in der Nordsee ansgesührt «nd ist dabei bis in die englischen Gewässer vor- geftoße«. Ans keiner der Fahrten wnrdcn eng lische Seeftreitkräste angctrosscn. Der stellvertretenbe Chef des Admiralstabs: (W. T. v.) gnr Benrteilnng der Kriegslage. I. Berlin. 21. April ISIS. Die vielfach gehegte Erwartung, Satz mit dem Heran nahen des Frühlings die Ereignisse des Weltkrieges schneller fortschreiten und alsbald zu großen Entscheidungen heran reifen würden, ist bisher nicht in Erfüllung gegangen. Biel mehr gehören die lctztvcrgangenen sechs Wochcn»zu den Zeit abschnitten des gegenwärtigen Krieges, in denen sich die allgemeine Kriegslage am wenigsten verändert hat. Die einzigen gröberen Unternehmungen, die in dieser Periode auf dem westlichen Kriegsschauplatz stattgcsundcn haben, sind die unter schwersten Verlusten gescheiterten An griffe der Engländer bei Neuvc Chapellc slv. bis 12. März» sowie der am 6. d. Mts. begonnene, anscheinend noch nicht endgültig aufgcgebene, aber hoffnungslose Durchbruchs- vcrsuch der Franzosen zwischen Maas und Mosel. Das charakteristische Merkmal der Kriegslage auf jenem Schau- Platze ist heute wie vor einem halben Jahre, dah dort das deutsche Wcsthecr, auf feindlichem Boden stehend, die Grenzen des eigenen Landes schützt und zugleich ein beträchtliches, be sonders wertvolles feindliches Gebiet unter deutscher Gewalt hält. Die aufs höchste gesteigerten Anstrengungen der Ge- samtstreitkräftc Frankreichs, Englands und Belgiens haben nicht vermocht, uns aus dieser, wenn auch den endgültigen Sieg noch nicht verbürgenden, so doch verheißungsvollen Lage zu verdrängen. Auf dem größten Teile des ö st l i ch e n Kriegsschau platzes. besonders in Russisch-Polen, sind während der dort lange dauernden Zeit der Eis- und Schneeschmelzc größere KriegSunternchmungen durch die grundlose Be schaffenheit des Bodens und der Verkehrswege nahezu ganz ausgeschlossen. Dasgenügt zur Erklärung der Erscheinung, daß die zahlreichen Vorstöße, die von den Russen nach ihrer schweren, in der Winterschlacht an den masurischen Seen er littenen Niederlage zunächst noch in ihrer rechten Flanke versucht wurden, seit Ende März fast ganz ausgchört haben. Infolgedessen ist dort rin ähnlicher Zustand verhältnis mäßiger Ruhe eingetreten, wie solcher schon seit längerer Zeit vor der Front des durch die vereinigten deutschen und österreichisch-ungarischen Streitkräftc in Polen gegen die Weichsel zurückgedrängten russischen Heeres besteht. Auffallend sticht hiergegen die Tatsache ab, daß in den hohen nnd rauhen Bergen der Karpathen, die das größtenteils von den Russen in ihrer linken Flanke bc- setzte Galizien auf der Südseite abschlietzen, während der ganzen zweiten Hälfte des Winter» und bi» in die neueste Zeit mit besonderer Hartnäckigkeit gekämpft worden ist. Wir erinnern uns. daß anfangs Januar eine au» österreichisch- ungarischen und deutschen Truppen gebildete Arme« vom Sitdsuße der Karpathen gegen deren Kamm vorrückte, um die über das Gebirge in da» ungarische Gebiet eingedrungenen Russen zuritckzuwersen und dann bei deren Vertreibung au» Galizien und der Bukowina mitzuwtrken. Unter fast über- menschlichen Anstrengungen und Entbehrungen und be- ständigen schwere« Aärnvkerr war eö diele» brave» Truppen bis Mitte Mürz gelungen, den Kamm des tief verschneiten Gebirges zu erreichen und die Feinde bis an den jenseitigen Höhenrand, im östlichsten Teile des Gebirges sogar bis gegen die Ausgänge des letzteren, zurückzutrciben. In zwischen sind diese Erfolge jedoch durch die am 22. Mürz nach tapferem Widerstande erfolgte Kapitulation der galizi- schen Festung Przrmusl nochmals in Frage gestellt worden, indem dadurch den Russen die Möglichkeit zu bedeutender Verstärkung ihrer Karpathcnarmcc geboten wurde. Seit dem hat eine neue Gegenoffensive der Russen aus dem Ge- birgskamm eingesetzt, mit gesteigerter Heftigkeit wird aus der weiten Front gekämpft. Die Nachrichten über den bis herigen Verlauf dieser neuen Kämpfe lauten durchaus günstig,- und wenn die endgültige Entscheidung des Kar pathcnseldzuges noch anszustehen scheint, so berechtigen doch die Erfolge, die die mit unübertroffenem Heldenmut dort kämpfende» verbündeten Truppen bisher erzielt haben, zu dem Vertrauen, daß diese sich ihrer schweren Ausgabe auch fernerhin gewachsen erweisen werden. iFortsctzung folgt.) v. Blume. General d. Inf. z. D. Zwei französische Tagesbefehle. In dem Besehlsbuch eines französischen Feldwebels vom E. Regiment finden sich zwei Befehle, die einige Schlüsse auf die Kampfbereitschaft und den Offensivgeist der fran zösischen Armee znlossrn. Ein Tagesbefehl vom 2. 3. 191ä lautet: „Die Oberste Heeresleitung gibt bekannt, daß cs allen Hecrcsangehörtgen untersagt ist, mit denkriegs- gc fangen en Kameraden brieflich zu ver kehren. Briese, die an Kriegsgefangene gerichtet sind, werden angehalten. Diejenigen Briefe von Kriegsgefange nen, die an Hceresangehörige gerichtet sind, werden nicht auSgeliesert. Alle diese Briefe werden vernichtet. Es ist nicht zu vergessen, daß die Briefe unserer kriiegsgcfangencn Kameraden die deutsche Zensur passieren. Diese läßt nur Briefe durch, in denen erwähnt ist, daß die Gefangenen gut aufgehoben sind. In Wirklichkeit sind unsere Gefange nen am Verhungern svrovont, «io kniin)." Deutlich erkennbar steht hinter diesem Befehl die wahr scheinlich sehr begründete Furcht vor ü b c r li a n d neh mender Fahnenflucht aus dem französischen Heere. Das Mittel, mit dem man dagegen ankämpst, ist das alte, erprobte: die Verleumdung Deutschlands. Unter dem Datum des 14. 9. 1915 wurde der folgende Befehl erlassen: „Im Verlauf der verschiedenen Gefechte, an denen das Regiment während des Feldzuges teilgcuvmmen hat, ist festgestellt worden, daß viele Leute beim Vorwärtsgehen znrückbllebcn, anstatt ihren Zug- oder Kompagnieführern zu folgen. Um in Zukunft solchen Nnbotmäßigkeitcn Etn- lmlt zu tun, bestimme ich, daß die Zugführer, nachdem sie die Schützenlinie entwickelt haben, sich durch eine Gruppe vertreten lassen, der sie die Richtung angeben. Die Zug führer begeben sich alsdann zurück, um ihren Zug beim Vorgehen übersehen zu können und um die Furcht samen und Feigen -um Gehorsam zu zwinge». Die Offiziere und Unteroffiziere müssen sich bewußt sein, daß cs ihre wichtigste Aufgabe ist, im Gefecht die Leute auf ihrem Posten zu halten und den Gehorsam mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu erzwingen. Sic werden nicht zögern, jeden niederzuschirßcn, der beim Vormarsch zurückbleibt oder zu fliehen versucht." Waren derartige Tagesbefehle Vorbereitungsmaßregeln auf die „große Offensive", so mutet das kläglich genug a». Man kann zwar die Furchtsamen und Feigen ntederschicßcn lassen und die Unsicheren durch Lügen fcstzuhalten suchen, — einer Offensive aher, die aus solchen Befehlen ihre Kraft schöpft, werden unsere Feldgrauen schon zu begegnen wissen. <W. T. BI Der Kampf «m Höhe 65 bei Aper». K. „Times" und „Daily Mail" veröffentlichen Berichte über den Kampf um den Hügel 60 bei Dpern. Eine gewaltige Explosion hatte einen Krater gebildet, wie ein solcher an Größe in diesem Kriege noch nicht dagewesen sei. Ein ganzes Bataillon setzte sich darin fest. Bei Anbruch der Nacht kamen frische Truppen zur Verstärkung des Laufgrabens. Die deutschen Kanonen hielten jedoch das Terrain derart unter Feuer, daß eS die ganze Nacht Granaten regnete und die Engländer sehr schwere Verluste hatten. Bei Tagesanbruch unternahmen die Deutschen einen wütenden Angriff. Trotz der vernichtenden Granaten, des Schnell- und ÄewehrfeuerS stürmten die Tollkühnen und erreichten die Laufgräben, wo ein Bajonettkampf einsetzte, der furcht bar war und den ganzen Tag anhielt. (Auch der Bericht des Generals French erwähnt, wie mitgeteilt, diesen Kampf, der aber nach den amtlichen deutschen Mitteilungen für uns erfolgreich war.) Po»t»»»Mousso« erneut von den Deutschen beschossen. Nach einer Meldung dcö „Petit Parisien'" wurde Pont- ä-Mousson am Dienstag erneut von Deutschen bc - sch offen. Mehrere Häuser wurden schwer beschädigt un eins Person tödlich verletzt. <W. T. BI Sin bemerkenswerter franzöfischcr Erlaß. Ick. Infolge eines neu erlassenen Ministerialerlasses dürfen Franzosen im Alter vom l8. bis »um DO. Lebensjahre das französisch« Staats gebiet nicht mehr verlassen. An der französisch- schweizerischen Grenze ist eine große Zahl von Kolonial- Gcnbarmen zur ttrbcrwachnng des Grcnzverkehrs ein- grtroffen. Die Sinziehnng der JahreSklasse ISIS in Frankreich. Dem „TempS" zufolge hat der Parlamentsaus schuß für Gesundheitspflege beschlossen, sich mit den Heeresausschüssen des Parlaments zum Zwecke der Ernennung von Unterausschüssen ins Einvernehmen zst setzen, Sie an Ort und Stelle eine Untersuchung an stellen sollen, unter welchen Bedingungen die IahreS- klasse 1516 eingezogen wurde. (W. T. BI Die Mehrabl-ebnugen bei den französischen Sparkassen. Das Mehr der Abhebungen bei den Spar kassen in Frankreich betrug gegenüber den Einzahlungen vom 11. bis 2k>. April 58729W Franken, vom l. Januar bis 20. April 49»97 479 Franken. kW. T. V.) Englischer Mißbrauch der neutralen Flagge. tz. Von zuständiger Stelle erfahren wir, daß der am 2. April von einem deutschen Unterseeboot bei Kap LandS c»d versenkte englische Dampfer „L o ct w v o d" der Reederei W. France Fenivick n. Eo., London, beim Sichten des Unterseebootes die n o Mv c g i s ch c Flagge gesetzt hatte und diese erst nach dem Torpcdoschuß mit dcr englischcn vertauschte. Trotz dieser durch Mißbrauch einer neutrale» Flagge versuchten Tausch»»» wurde der Dampfer infolge seines verdächtigen Verhaltens als feindliches Handelsschiss erkannt. Englische Kritik an der Regieruugopolitik. Nach dem „Rotlerd. Courant" verschärft sich der Streit zwischen de» Liberalen und den U n i v n i st c n in der englischen Presse über die Politik des Kabinetts Asgnit h immer mehr. iW. T. B.I „Ein vielstimmiges Kabinett." „Evening News" drucken an einer in die Augen fallenden Stelle eine abfällige Kritik der Rede des P r c m i e r in i n > st c r ö Asqnith in dem Edin burgcr Blatte „Scotchmaii" und anderen Provinzblättcrn ab und stellen folgende Aenßerungeii der Minister Asanitli, Llond George und Kitchener nebeneinander. Asqnith sagte: Ich begegnete unlängst der Behauptung, daß die Kriegführung der britischen Truppen und unsercr Bundesgenvsscn durch unsere Unfähigkeit, die nötige Munition herzusteUen, aufgehalten werde. An der Be hauptung ist kein Wort wahr. — Lloyd George sagt«: Wir haben eine enorme Vermehrung von Granaten. Gewehren und aller übrigen Munition und Ausrüstung nötig. Das unmäßige Trinken tut der Produktion ernstlichen Abbruch. — Lord Kitchener sagte: Die Produktion wird unserem Bedarf von Kriegsmaterial nicht gerecht. Das beunruhigt mich sehr. Es ist nötig, daß der Rückstand aufgearbeitct wird. Der Fortschritt in unserer Ausrüstung wird durch unsere Ohnmacht, genug Arbeiter auszntreiben, ernstlich br hindert. „Evening Views" setze» in diesem Artikel in großen Lettern die Ueberschrist: „Verblüffende Reden! Vcr Wirrung im Lande! Ein vielstimmiges Kabinett!" <WTB > Die englische Arbeiterbewegung. Der Rottcrdamer „Courant" meidet ans London: 9 6 7, «tim in dem englischen Bcrgarbeitcrvcrband zusam- mcngeschlvsscne englische Bergarbeiter reichten korporativ die Kündigung zum 91. Mai ein. Die Wiederablehnung des WassenansfnhrverboieS durch Amerika. Der „Lvkalanz" meldet: Die Wicderablehnung d.s Waffcnaussuhrvcrbvtes seitens der amerikanischen Rcgie rung wird keinen Deutschen überraschen, aber auch keinen überzeugen, dah der schwunghafte Waffenhandel Amerikas im Einklang mit seiner strikten Nenkrolität stehi. Die „Boss. Zig." bemerkt: Darin, daß die amerikanische Regierung jedes entschiedene Eingreifen vernnssen läßt, liegt eine wohl nicht unbeabsichtigte Bevor zugung des Dreiverbandes. Daß man in Deutsch land diese Haltung nicht so bald vergessen wird, sollte man sich auch in Washington sagen. iW. T. BI Die „Tägliche Rundschau" schreibt: In der Denkschrift unseres Botschafters in Washington mürbe bekanntlich über die Frage der Waffen- und Munitivnslieseriingen ans geführt: Die Bereinigten Staaten sind das einzige Land, das in der Lage ist, Waffen nnd Kricgs - material a u s z u s ü h r c n. Diese Tatsache gibt dem Begriff der Neutralität eine neue Bedeutung, die, abgesehen vom formellen Recht, im Gegensatz zum wahren Geiste der Neutralität steht. In den Vereinigten Staaten ist eine un gcheure neue Industrie durch die Anfertigung von Kricgs material entstanden. Nicht nur die bestehenden Werke haben Arbeit bekommen und werden fortwährend vcr größcrt, sondern fortgesetzt werden noch ncnc Werte zur Anfertigung von Kriegsmaterial gegründet. Wenn das amerikanische Volk wirklich seine Neutralität bewahren wollte, dann würde cs auch Mittel finden können, um die ausschließliche Ausfuhr von Kriegsmaterial nach den Drei verbandsstaaten zu verhindern, oder zum mindesten würde es durchzusetzen verstehen, daß man seinem rechtmäßigen Handel mit Deutschland, besonders dem mit Lebensmitteln, keine Schwierigkeiten macht. — Deutschland hat also Amerika auf die Leichtigkeit hin gewiesen, die Lcbensmittclcinfuhr nach Deutschland mit einem kürzeren oder längeren Verbot der Wafscnausfubr durchzusetzen. Daß Staatssekretär Bryan nicht einmal darauf eingehen will, setzt seine Neutralitätsbcgrissc in ein eigenartiges Licht. Amerika sorgt für die Munitions bedürfnissc unserer Feinde — aus Liebe zur Neutralitäi! Aber Amerika sorgt nicht für etwaige Lebcnsmiktekbcdürs- nisse Deutschlands. Abermals aus Liebe zur Neutralität? Kein unparteiischer Richter wird die Frage mit Ja beant worten. Deutsche Flieger über Warschau. Die „Post" berichtet: lieber Warschau sind i» den letzten Tagen mehrmals deutsche Flieger qesichtct worden. lW. T. BI Bevorstehende Entschcidungskämpfe? Kk. Der Züricher „Tagesanzcigcr" schreibt über die Kriegslage: Auf dem östlichen Kriegsschauplätze bereiten sich zweifellos große Entscheidungen vor. Die deutsche Front in Polen liegt dicht vor Warschau. Die Hauptcrcignistc in den Karpathcnkämpfen konzentrieren sich im Tale des Stryj und östlich davon bi» in die Gegend von Stanislau. Tort sind vielleicht schon in den nächste» Tagen die schwersten EntscheidungSkämpfc zu erwarten.
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