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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.03.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-03-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160322012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916032201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916032201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-03
- Tag1916-03-22
- Monat1916-03
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.03.1916
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W» « -«- «Seitliche» »tat-, ««»*)», »Kd n«ch k««r Verichterftattuna durch Ab«. «ch»»»», lFortichc. SpZ und einer »ustimmeuöe» vemerkung des «SS. v«rir Fons.) nach der Vorlage erledigt. «»da»» beschäftigt »a» sich noch miteiner Eetitisn der Bereinigung von Bürgermeister»» mittlerer und klein«» Gtitdteund berufsmäßigen Gemetnbevorstäuden im König- reich Sachsen und des Vereins sächsischer Gemeinöebeamte» um Abänderung -eS Gesetze« über dag Dtsztplingr» verfahr»» gegen städtische Beamte in dem Sinn«, daß die Sestlmmu-nsen de» Gesetzes aufall« berufsmäßigen (demeindebeamtcn ausgedehnt wird. Die Deou- tation beantragt durch ihren Berichterstatter, «bg. Schmidt. Freiberg lkons.), di« Petition der äkcgierung zur Kennt nisnahme zu überweisen. — Aba. Wittig skons.s bittet, zugleich tm Namen deS Abg. Kleinhempel, die Regierung, die zugesagte Vorlage zur Abänderung des Gesetzes dem Landtage recht bald zu machen. — Der Antrag findet ein stimmig Annahme. Der Präsident teilt mit, daß nächsten Dienstag diel Denkschrift über die Elektrizitätsversorgung zur allgemeinen Vorberatung kommt. Dann bittet er die Deputationen, möglichst rasch zu arbeiten, damit der Land tag, wie beabsichtigt, noch vor Ostern auScinandergehen könne. Nächste Sitzung morgen Donnerstag, vormittags Xl3 Uhr. » -ertliches Md SöchsWer. — Verleg»«« der L. stach-- und Fortbildungsschule. Morgen. Donnerstag, den 3». März, siedelt die V. stach- und stortbildn»g-öschule, die bisher im Schulhause Wurzener Straße 6 untergebracht war. »ach dem Gebäude Oster be rast rahe -'3 sgegenüber dem P«eschener Vlathauses über. Der Schulbezirk .umfaßt die Vorstädte Pieschen, Leipziger Vorstadt. Traci>enbcrge. Mickten. lleviimu. Tra chau. Kaditz. Die von über Itv» Sct-ülern besuchte Schule, die zurzeit 53 Klassen aufweisk, ist nach Klassenbildung und Unterrichtsbetrieb eine bedeutende Fachschule. ,vachklassen bestehen für Nkechaniker. Maschinenschlosser, Metallarbeiter. Vauichlosscr. stornier und Modclltiichier. dekorierende und leramische Berufe, 3iau- und Möbeltischler. Töpfer und Ofensetzer. VilöOauer und Modelleure, Bäcker, Handlung»)- lehrlingc. Der stachunterricht wird von bewährten Fach lehrern erteilt. Der Unterricht in unentgeltlich. Sprech zeit deS Direktors von S bis 10 Uhr. Zimmer 3V. - Unstatthafte Unterhaltung mit dem Straßenbahn, personal. Die städtische Straßenbahn schreibt uns: ES ist noch immer häufig zu beobachten, daß Fahrgäste die im Dienst befindlichen Siraßcnbahnaiiaeslellten iv ü h r e n d der Fahrt in Unterhaltung ziehen. Die Sicherheit des Betriebes verlangt, das? daS Personal nicht unnötig von seinen dienstlichen Ausgaben abgelenkt wird. Dies gilt besonders vom Wagenführer, der dem Wagen und der Fahrstrecke seine Aufmerksamkeit ungeteilt zuwenöen muh. Daher darf er auf Fragen nur cingehcn, wenn sie dienst- iichcr Statur sind und während deS 3lufenthaltes an den Haltestellen kurz beantwortet werden können. Andernfalls hat er den Kragenden an den Schaffner zu verweisen. Auch die Schaffner dürfen Auskünfte nur in kurzer sachlicher Form erteilen. Jede ansieröienstliche Unterhaltung ist den Führern und Schaffnern untersagt. Die Betriebsordnung enthält auch für die Fahrgäsre das ausdrückliche Verbot, den Wagen führer während der Fahrt durch Fragen zu belästigen, woraus in den von den vorderen Plattformen der Wagen aus lesbaren Anschlägen besonders hingewiesen wird. Die AussichtSbeamtcn sind angewiesen, auf die Einhaltung -dieses Verbots zu achten und Zuwiderhandelnde zur An zeige zu bringen. l — Dresdner Lehrerverein. Daß auch im Kriege Er ziehung und Unterricht nicht versagten, erwies die Ber liner Ausstellung Krieg und Schule, über die Herr Fren ze! Bericht erstattete. In ihrer Reichhaltigkeit und ihrein Umfange war die Ausstellung jedenfalls vorbildlich, wäh rend die rechte Sichtung und planvolle Verarbeitung deS reichen Stoffes manchmal vermißt wurde. Immerhin waren viele Anregungen für Erziehung und Unterricht gegeben, so in Erdkunde durch Verwendung von statistischen Darstellungen, von Luftschifsphotographien zur Einführung ins Kartenverstündnis usf. Die in Aufsätzen und Zeich nungen nicüergclegten Kricgseindrückc können zur Er forschung der Kindesseele verwertet werden. Auch im Dresdner Lchrerverein will man daran gehen, das wert volle Material zum Kapitel Krieg und Schule zu sammeln für spätere Verarbeitung und Verwertung. Es soll zuerst gezeigt werden, wie die Schulen sich den ver änderten Verhältnissen angcpaßt haben, und dann, welchen Eindruck der Krieg aus die Kinder gemacht hat. Sv wird auch der Krieg seinen Einfluß auf zukünftige Reformen des Unterrichtswcsens geltend machen können. - Das 25jährigc Geschäftojnbilänm begeht morgen das altbekannte optische Geschäft Carl Timmel, Prager Straße 24. Aus kleinen Anfängen heraus hat sich das Geschäft durch die Strebsamkeit und den Fleiß seines Inhabers zu einem unserer ersten Geschäfte dieser Branche am Platze entwickelt: nebenbei bemerkt, zählt es wohl auch zu den ältesten Geschäften auf der Prager Straße. - «»» -Ine «tä»ri»e DtenSzeit »et S«g O« tun« kann dt« Schanzenstraße 31, Hinterhaus, wg Arbeiterin Ernestine Frömbera turückblk-r«. «t'e ist hier»» vom Direktor -er Königlichen MuntttonSfobrtk tm Beisein vo» Offizieren und Begmte» beglückwünscht worben. Davet wurde ihr ein namhafte» Geldgeschenk llberetcht. - «änstlger «SSchenbern,. Die «uSkunftsftelle für Frauenberufe lWaisenhauSstrahe 23. 1.. Sprechstunde Mitt woch und Freitag Ko Uhr« teilt nn» mit: In Dresden eröffnet st« für eine kleine Anzahl Mädchen, die gut rechne» und Geschick zum Zeichnen mit dem Lineal und gute» räum- llche» BorstrLungSvermvgen besitzen, die Gelegenheit, sich zur techntschenZetchnirtn auizubtlden. Große Genant»- keit im Arbeiten wird vorausgesetzt, Schreibmaschine und Stenographie gern gesehen. Schülerinnen, welche den Kur» von 6-9 Monaten durchlaufen haben, könne» Gehilfinnen in technischen Bureau», besonder» bei Baumeister« werde«. Sie haben dann Grundrisse und Fassaden zu kopiere» und in andere Maßstäbe zu übertragen und Kostenanschläge »« machen. - ««rkilnsertnnen.KnHe. Der Verein der Handlung«. „ehllsinnc-ii stir Dresden und Umgegend richtet auch in diesem Zähre gemeinsam mit dem Verband deutscher Detatlgeschäste der Texüitiraiiche ei» vlundschrelben an die hiesige» Firme», in dem zu», Besuch der 8. vssentllchrn Prtlsuna der lernenden Vrrkäufe- rinne» am 7. April, vorm. 0 bi» 1t Uhr. in den VereinSräumen, Mariensirntze 22, 1., eiiigelaücii wird. Gerade die Krieg»z«it hat in eindringlicher Weise den Beweis erbracht, daß gut auSgebildet« weibliche »rüste nicht mehr entbehrt werden kvnne«, um die durch tztnberusung der männlichen Angestellten »um Heeresdienst« ent- standenen Lücken anSzufülleu und daS Fortbestehen vieler Betriebe z» sicher». Kur Ergänzung gilt c» praktisch und theoretisch gut geschulte weibliche »rüste heranzubilden, und zwar durch eine ,»if miudeftcuS zwei Zähre sestzusetzendr Lehrzett und Besuch einer Fortbildungsschule, ein Ziel, da» der hiesige Verein seit Zähren erstrebt. ES wird gebeten. Stellen skr weiblich« Lehrlinge a» die Geschäftsstelle de« Verein» umgehend zu melde», woselbst auch erprobte Lehrverträge zur Verfügung stehen. Der neue FahreSkurS für lernende Verkäuferinnen beginnt am 2. Mai. Aumeldiingc» t» den GefchästSstunden Wochentag! zwischen 10 bi» t Uhr und 2 bis 4 Uhr. - „Der Hund von Ba»kerville», jene Detektivkombdie. bte F e r d i » a » d Bon« znm Verfasser hat und bte ab 35. März im Sarrasani-Thcater zur Ausführung gelangt, ist bereit» in mehr oder minder günstiger Aufnahme In den Kinotheatcr» gezeigt. Bei dem Gastspiel de» Sünigl. Bayrischen HosschauspielerS Ferdinand Bonn handelt e» sich nicht um ein Ktnobtld. Die Preise der Eintrittskarten dagegen sind nicht hsher wie im Kino. Was eine Llchtbübiie nur im Bilde zeigen kann, bringt jetzt »a» Gastsplcl Bonn in Wirklichkeit. — Der Heimaibund sächs. Landsmannschaft»» in DrrSdr« ver- austaltcl am l. Osierfeicrtag tm DIanasaal, Freiberger Straß«, abermals einen Unterhaltungsabeub zum Besten der KrtegSorgantsatlon Dresdner Vereine. Die für Freitag, den 24. d. M., angcsetzte BeretnSvorstellnng tm Albert- Theater l„Die Räuber", zum 3. Males mutz wegen langer Eplek- dauer bereits um 8 Uhr (nicht !4S Uhrs beginne». Ausschuß für Ferienwanderungen »o« Deutsche» Berel« für Bolkohygiene, Ortsgruppe Dresden. Die Abteilung Wände- rungen schulentlassener Mädchen unternimmt nach, sie» Sonntag den 26. März ihre nächste Wanderfahrt nach dem Brand und Liltenstein. Anmeldungen bis Freitag abend 7 Uhr bet Rob. Böhme jr., Sporlabteiliing, Gcorgplatz, ober schriftlich bei Frl. LesovSky, Dresden-Neustadt, Auenstratze 8. — Zoologischer Garten. Am 15. März, also vor acht Tagen, hat der eine Rothirsch, -er aus Franken stammt, sein Zwvlfcrgeweih abgeworfen, und schon ist die frische Bruchstelle von allen Seiten infolge deS lebhaften Haut- machstums übcrwallt und fest geschlossen. Das Tier ist sich allem Anschein nach -cs Verlustes noch nicht recht be wußt, denn es versucht immer noch, das Geweih zu be nutzen und die an das Gitter nah herantrctendcn Personen zu stoßen oder zu schlagen. Es ist höchst überraschend, zu beobachten, wie schnell nun -aS Wachstum des neuen Ge weihes vor sich geht,' man möchte sagen, es ließe sich vo» Tag zu Tag der Fortschritt verfolgen. Ganz tm Gegensatz zu unserem Rothirsch und vielen anderen Hirschen macht das Ren nach dem Abwurf der Stangen eine geraume Pause. Unser männliches Neu hat bereits am 5. Januar den Abwurf beendet und mit dem eigentlichen Schieben deS neuen Geweihes ebensowenig begonnen als der Rothirsch, der erst vor acht Tagen abgeworfcn hat. In dem für heute nachmittag cmgckündigtcn LichtbUdcrvortrage wird u. a. auch die sonderbare Erscheinung des Geweihwechsels aus führlich berücksichtigt werden. Die Nilpferde haben übrigens ihr Wintergnartter verlassen und ergehen sich wieder im Nußcngehege. — «olkswohl-T-eater, Oflra-Allee. Donnerstag 88. März, abend« 8^ Uhr: »Der Tiroler.Franz l", BolkSstück von O. Neuert. Montag. 37. März, abend» 8)4 Uhr: Gastspiel de» A l b c r t - T v e a t c r S. Montag, 3. April, abend» 8 Uhr: Petrenz-Oper: »Der Freischütz". — Eintrittskarten sind wochentags in der Geschäftsstelle deS Vereins BolkSwohl, Waisen- yausstrasic 27, l., und abends an der Kaste zu haben. — Zn Tymtans Thalia-Theeter gelangt morgen nachmittag 4 Uhr zum Daniciitassec neben anderen Neuheiten „Loschwitz tu Frankreich", ebenso wie Sonntag tk Uhr, 4 Uhr und 8 Uhr zur Aufführung. Heute ist das Theater geschlossen. — Schwer verunglückt ist am Montag gegen abend durch eigenes Äirschulden auf der Schiebebühne des Speichers an der Devrientstraße der 34 Jahre alte, in Uebigau wohn hafte Arbeiter Gottfried Reinhardt, der sich Verbots- widrig während der Fahrt auf dem Standgleis nach der Rampe zu schaffen machte. Er geriet hierbei mit dem rechten Bein in eine Spalte der Gleisanlage« und es wurde f In Schillers Nachlaß fand sich der Entwurf zu einem nationalen Gedicht, eine Skizze in Prosa mit cingefloch- tenen Versen, die sich mit der Sendung Deutschlands tm Leben der Völker beschäftigte. In einer späteren Ausgabe wurde dem vermutlich um 1800 entstandenen Bruchstück der Titel „Deutsche Große" gegeben. Durch das Ganze gehen zwei Grundstimmungen. Die eine spiegelt die Ent sagung im Hinblick auf die äußere Kraft des Reiches wider, der anderen kraftvollen Grundsttmmung gibt Schiller dadurch Ausdruck, daß er meint, Deutschlands Stärke müsse fortan in seiner geistigen Bedeutung be ruhen. Friedrich Licnhard hat den Schillerschen Entwurf im Sinne unserer Tage vollendet. Gelegentlich eines Vortrages in Straßburg trug er das Werk vor und erzielte damit einen großen Eindruck. ß FrcSkenfnnb in Bozen. In der ehemaligen Domtni- kanerkirche zu Bozen winden, wie die .^tunstchronik" be richtet, an der rechten Innenwand deS Schiffes, das als militärisches Getreidemagaztn dient, durch Soldaten einige Heiligengeftalten aufgedeckt. Die lebensgroßen Figuren sind gut erhalten, ohne jede Uebermaluug und von außer ordentlicher Schönheit. Sie entstammen dem Anfänge des 15. Jahrhunderts, zeigen künstlerische Eigentümlichkeiten der damaligen Bvzener Malerschule und besitzen für deren Erforschung um so größere Bedeutung, als die meisten übrigen Denkmäler dieser Schule in neuerer oder älterer Zeit vollständig übermalt worden sind. Allem Anscheine nach dürfte an dieser Stelle noch eine ganze Reihe von Fresken unter der Tünche verborgen sein. Da aber eine der Figuren durch die Hand eines unberufenen BloßleaerS etwas beschädigt wurde, so ist im Einverständnis mit ocm Landeskonservatorat die Vornahme weiterer Versuche einstweilen untersagt worden. AleranLer N»ft, ein thüringischer Bolkrdlchter. Z« seinem lsiö. Geburtstag«, am 22. März. Das Stadttheater in Leipzig hat nur selten wieder mit der Aufführung eines wirklichen VvlkSschauspiels einen so nachhaltigen Erfolg gehabt, wie mit der im Jahre 1873 er folgten Uraufführung des fünsaktigen Schauspiels „Der ungläubige Thomas" von Alexander Rost, dem weimarischen Volksdichter. Im Mittelpunkte dieses Dramas steht der berühmte, vo» der orthodoxen Theologie seiner Zeit angefetnbctc Leipziger NcchtSlebrer und Ne- . D«r In«»« Man« war zu» _ a«7)t, »efah,lt«„t „tner aemacht worben, «r wurd-e ichstabt gebracht. Der Unglück- hen an- dem Saorett entlasse« sormcr Christian ThomasiuS, der zuerst Vorlesungen in deutscher Sprache hielt und den Hexenprozessen im Kampfe gegen die Dunkelmänner Pfeiffer und Carpzow ein Ende machte und schließlich der erste Rektor der neugegründeten Universität Halle wurde. Diese dramatisch musterhaft und in prächtigen Verse» behandelte» Geschehnisse erregten bei der ersten Aufführung in Leipzig, dem Orte der Haupt- Handlung. einen so starken Verfall und so viel Interesse, dab -ns Stück viele Male gegeben werden mußte und dann über die meisten deutschen Bühnen ging. Einen ähnlichen Erfolg hatte die Leipziger Bühne bereits 35 Jahre früher mit einem anderen Werke RostS, dem Drama „Land- graf Friedrich mit der gebissene» Wange", durch den sich der Dichter leider bestimmen ließ, aus dem Staatsdienste auszuscheiden und sich ganz — bas heißt ohne regelmäßiges Einkommen — der Dichtkunst zu widmen. Sein gauzcS Leben wurde dadurch zu einem halvverlorenen. Rost war als Sohn eines weimarischen Subalternbeamten 181« geboren, studierte in Jena Rechtswissenschaft, machte seine Examina und wurde an den weimarischen Gerichten angestellt. Von Haus aus dichterisch veranlagt, wurde diese Neigung durch Le» Historiker Lrckien und den Dichter und Literarhistoriker Wolsf während seiner Studienzeit in Jena derartig gefördert, daß damals bereits setu erstes Drama „Kaiser Rudolph in WormS" — daS jetzt zur Gedenkfeier in Weimar wieder aufgeführt wird — entstand und kurz nach seiner Anstellung in Weimar am Hvftheater unter Teilnahme fast der gesamte» Jenaer Studentenschaft gegeben und mit lautem Beifall aufaenom- men wurde. ES entstanden dann noch (1857) „DaS Regi ment Mablo", ei» Trauerspiel, daS die letzten Jahre des Dreißigjährigen Krieges dramatisch meisterhaft de- bandelt, „Ludwig der Eiserne", dem die bekannte Volkssnge „Landgraf, werde Hartl" zugrunde liegt» uub 1864 das fünfaktige Vvlksschauspiel „Bertholb Schwarz ober die deutschen Erfinder", in dem der Dichter den Erfinder des Schießpulvers und den der Buchdruckerkunst als Vertreter einer neuen deutsche« Zeit- spanne auf die Bühne bringt. All« diese Dramen be herrschten tm ersten Drittel und Mitte vorige« Jahr- Hunderts ble deutschen Bühnen, gerieten aber dann mit dem Eintritt anderer „Richtungen" in Vergessenheit, ob. gleich sie wertvoller sind wie manche neuzeitliche literarische Geburt. Alexander Rost aber, der Hochbegabte, kam durch Aufgabe de» Staatsdienste» in materielle Schwierigkeiten und starb als Pensionär der Deutschen Schiller-Stiftung nach langem Siechtum am 15. Mai 1875 in Weimar. *--rrr>L,'k»:L Nche war »r» vor einigen worbe». -- — ««ttnngttgt. vow Lobe be» Ertrinken» wurde am Sonnabend ein brrttil-rtge» Kint von dem Landsturmman» Max veckerauSberElbegerrttet. — Dt« Senerwetzr wvrbe gestern nachmittag nach X» Uhr »ur Hilfeleistung nach GtrtesenrrStratzels arrnfe», wo in einer Küch, de» »wette» Obergeschosie» eine so jährige Frau tosolgr Einatmen» von Leuchtgas bewußt los geworben war. Die Wiederbelebungsversuche waren aber ohne Erfolg. — «öchstl»« «erMnUnlenter. Di« «»««»de für »017 de, vom Köntgk. «tattftlscheo LanteSawt brraus-rgebenrn Sächsischen Normalkalenber» ist soeben erschiene», wie in den Vorjahren von Stnbtenrat Professor.Dr. S. Hoff» » nn in Dreoben bearbrite«. Wie brr Kalender lehrt, fällt tm Jahr» 1017 der vstersonntaa auf den >. April, «ährent bas neue Echuljahr tm laufenden Jahre erst am ko«»«»b«» 1. Mat b«Vn«t. itt enthält somit bas neue Kchul- sahr nur elf Monate. Infolgedessen wird die Schulgelbrtnnayme tm nächsten Monat April et», erhebliche Einbuße erleiden. Denn dt« in da» gewerbliche Leben Lbergehrnben ««Hüter müssen zumeist mit Ende Mär» bereits »tr «chnle »erlassen, von de» am 1. Mat etntretenben aber kann für den April kein Gchnlgelb grsordert wer de«. Derselbe Fall wirb, wenn bis dahin kein« Aenderung vor- arnomme« wird, sich t« Fahr« ISIS wiederholen, von den vir, Bonnen- und drei Moudstnfteruisse», dir sich «m Fahr, 1017 er eigne« »erde«, kann »et un» nur dt« am 1. Juli «tntretend« total« Mondfinsternis beobachtet werte«, von ber am S». Januar patt- findenden partiellen Bonnensinsternt« rönnen wir nur das End« und vo» der am 8. Januar sich ereignenden totalen Monbftnsternl» nur den Anfang sehen. Dir adrigen Finsternisse sind bet un« un sichtbar. Am s. Mat 1117 kommt wieder dt« Venu« dem Jupiter nah«, und zwar noch näher als am vrrgangrnrn 14. Februar. Eine ähnlich« Annäherung sindrt am S. Jnnt zwischen Mar» und Jupiter un» am 1. Oktober »wischen Mar» und Saturn statt. Die Zahl der Planrtotbr« ist nunmehr aus 807 augewachseu. — OrfsenUtch, versteigern»,«» in anSwiirttge» Amtsgerichte». Montag, 5. Juni. Dohlen: Nasthossbesttzer Julius v »er mann« Gasthossgrundstück tn Oberpesterwitz. 16,6 Ar groß und ans S0 450 M. rtnschltetzltch 1850 M. Wert de» Aasthof». Inventar», geschätzt. — Ansgshoben ist der vom Amtsgericht Tebnttz auf den 80. Mürz anbrragwt« Termin zur Zwangs versteigerung be» Grundstück» vlatt 100 de« Grundbuch» fü« Ulbersdorf lEIgrntItmer: Julius Hermann »retzschmarj. — Weiß», Hirsch. Schloffermetster Friedrich Otto Wünsch begeht am 1. April sei» 4VjährigeS Meister- und Bürgerjubtläum. — SanbeMst. Nach -em soeben auf La» Jahr 191« er- schtenenen HauShaltplan für unsere Gemeinde be trägt bte durch Anlagen aufzubringende Fehlsumme 118 S41 Mark. Dieser Betrag ist nach der Gemeindesteuer-Ordnung vom S. Dezember 1915 und zufolge GemeinberatsbeschluffeS vom 13. März 191S mit IM Mark für je 1000 Mark Grund- wert, und »war 90 Pfg. -ur Gemetnbekafse, 80 Pfg. -ur Schulkasse, 1V Pfg. zur Ktrchrnkaffe, und mit 135 Prozent des Normalsteuersatzes, und zwar 60 Prozent zur Ge- meindekofse, 56 Prozent zur Schulkaffe. 10 Prozent »ur Ktrchenkafse, zu erheben. Die Stenertermtne sind für- Jahr ISIS auf den 15. April, 15. Jult und 16. Oktober festgesetzt worden. — Zwickau. Der ans dem Morgensternschacht 11 in RcinSborf beschäftigte 5V Jahre alte verheiratete Häuer Tautenhahn auS Wtesenburg ist beim Ausfahren aus der Grube vo» einem Kohlenhunt erfaßt und zu Boden ge- brückt worben, wodurch er eine schwere Quetschung b«S Kopfes un- der Brust erlitt. Der Tod trat als bald ein. — Oberwiefenthal. Auf Anregung -eS Bürgermeister« Elger fand hier die Gründung etner Ortsgruppe ,H«imatda«k" Obe» und Unterwiefenthal statt. — Die Sporthotelgesellschaft verkaufte bas am Markt gelegen« sogenannte Rathaus-Hotel nebst OcserhauS an Di rektor LontS Schwarz in Leipzig für den Preis von 190 000 Mark. — Sroß-Särche«. Da» 4 Jahre alle Söhnchen LeS Ar beiters Müller ertrank iv der Neiße. » — Landgericht. Der 1894 t« Rostwei» geborene, be strafte Bäckergehilse Kran- Karl Riemaun kam auf einen merkwürdigen Einfall, um andere Personen um größere Geldbeträge betrügen zu köünen. Er füllte Arznetstaschen. -te feinem Bruder verschrieben worden waren, nach dem Gebrauch mit Wasser voll und stellte sich verschiedenen Per- sonen als Laufbursche einer hiesigen Apotheke vor. Er teilte ihnen mit, daß eine ihnen nahestehende Person der Apotheke den Auftrag gegeben habe, ihr die Medizin nach Fertigstellung in die Wvbnuiig zu schlckcn. In acht Fällen gelang cS Rieman», die betreffenden Personen zu täuschen, die ihm auch die verlangteit Beträge vvn 1 Mk. bis 3,50 Mk. auszahlten und dafür die mit Wasser gefüllten Medizin- flaschen kn Empfang nahmen. Als vvn ihm in drei Fällen Empfangsbestätigungen verlangt wurden, unterschrieb Rtemann diese mit falschen Namen. Zweimal gelangten seine Betrügereien nicht zur Ausführung. Das Gericht verurteilt ihn unter Anrechnung von 1 Monat der Unter suchungshaft zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis und 3 Jahren Ehrenrechtsverlust. — Der 1882 tn Wüstenbrand geborene, oft virrbcstrafle Gärtper Karl Theodvr Türschmann spiegelte einer in Altona wohnhaften Köchin im Juni vor, dab er sie heiraten würde, und daß er zur Gründung eines eigenen Geschäftes Geld brauche. Die vertrauensselige Verlobte gab ihm zu diesem Zwecke 1öv6 Mk., -te er für sich verwendete. Der Angeklagte hat sich außerdem wegen dreier Zechprellereien zu verantworten, die er in Dresden und Altona beging. Zwei Gastwirte in Altona betrog er um Beträge von 41 Mk. und 30 Ntt. und den Inhaber der Schmiede-Herberge in Dresden um 3,65 Mk. Mit Rück- sicht auf seine Vorstrafen verurteilt ihn das Gericht zu 1 Jahr 10 Monaten Zuchthaus und 150 Mk. Geldstrafe. Aus der Geschäftswelt. : Sieder ist die Zeit gekommen, wo wir daran denken müssen, unseren Garten instand zu setzen, nuferen Gaatbedart an Blumen und Gemüse zu decken. Die altbekannt« Gamenhansl«»« Moritz Berg««»», DreSden A., Wallstraße, unterhält «tn grotzc» Lager aller Gemüse- und Blumensamen tn bester Qnalttüt. Ebenso findet man dort viele hollündiiche Knollengewächse (Litten, Begonien, Gladiolen, Kaktu» Dahlien, Tuberosen usw.s. Emp fehlenswert ist auch die von ber Firma neu clngesührie Flora- mtschung, di« letzt In Töpfe oder Kästen auSgesät wird und tn sechs bi» acht Woche» ein Fenster oder einen Balkon mit üppigem Grün umkleidet. -o- Wo alle« versagt, GUN unschädliches, ärztlich empfohlene- und auch tn allen Fällen glänzend bewährte, Mittel gegen LIl6UMütl8MU8. Mellt. I-«Il1»8, Hercnschuß, Nterengrie,, Podagra und Harnsäure- ablagerunaen. Statt vieler Worte sagen wir: ttvl «lodtvrkolx 6vlü »nrllok! Daher kein Risiko, vrei« 4,— die Flasche. Zu beziehen durch alle Avotheken. 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