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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.12.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-12-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191812028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19181202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19181202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-12
- Tag1918-12-02
- Monat1918-12
- Jahr1918
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.12.1918
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WWW / kleid un verarb« Roman von Arthur Zapp. (Nachdruck verböten.) . Me untergehcnd« Gönne warf ihre lehren Strahlen /in da» hübsch auSgestatteto zweifenstrige Zimmer, in dem zwei „Pommern", die blaue Mütze mit schwarz-weißen -Streifen keck auf dem Haupte, plaudernd saßen, mack- us« Dampfwolken, der eine aus einer langen Pfeife, der andere, jüngere, au« einer bandgeschmückten Zigarre, auS- stvßend. „Wv wirst Du denn Deine Ferien verleben, Lösch. Horns" fragte der mit der Zigarre. t Der korpulente Bursch, dessen Bollmmchsgesicht mit «nt verschieden«» Schmissen durchzogen war, lachte. „Ach bleib« — natürlich I" - „Natürlich?" .. „Freilich! Goll ich mir von meinem alten Derrn vielleicht drei Monate lang Tag für Tag eine Stand- pauke halten und von meiner alten Dame etwa- vor- beulen lassen? Du weißt jcn „Der Vater, der Vater , Nahm Feder und Papier: . Geb' ab, mein Sohn/ die bunte Müh", » Und komm nach Hau» zu mir! Die Mutter, sie weinte: Mein Söhnlein, komm nach Hau», , Du ivirst mir noch verwildern - - - An dem Studentenbrau» —" Na, da» geschriebene Wort tut wenigsten» nicht so weh. Uebrigen« braucht map'» ja nicht zu lesen. Man kennt'» ohnedies auswendig." Viktor Felde» schnippte mit einer Fingerbewegung die Asche seiner Zigarre ab und lachte. „In welchem Semester stehst Du eigentlich, im zehn ten, oder elsten?" «Im zwölften." ... Der Jüngere im eleganten Anzug schüttelte mit dem stopf. „Dagegen bin ich mit meinen sieben Semestern der re«»« Waisenknabe, und nun wird Schluß gemacht. Ich »verde. inaktiv. Noch zwei Semester und dann steige ich in» Neserendar-Lramen." Der Dicke nickte seufzend. „Ja, Du!" Er schmauchte Lophriabt 1918 by starl Köhler u Co., Berlin «. 1b. Gesetzliche Formel für den Rechtsschutz in Amerika. „Ja, daS kann ich doch nicht wissen." „Freilich, ich weiß e» ja selber nicht. Mer raten kannst Du doch." Gr wog den leichten Brief in der Hand, ohne Miene zu machen, ihn zu öffnen. „Geerbt hast Du vor zwei Jahren, al» Deine alte Dame starb, drcißigtausend." Viktor Felde» nickte. La» bemooste Haupt aber lachte. „Na, drauflos gewirtschaftet hast Du sa. Weißt Tn noch, wie Du bas ganze Korps zu einer Spritzfahrt nach Berlin eknaeladen hattest? Drei Tage lang haben wir alle Herrlichkeiten der Weltstadt genauen. Muß Dir da mals eine Stange Gold gekostet habe«!" „War nicht so schlimm!" „Und dann — alle Achtung — al» die „Ponrmeranm" auf einmal vom bacilluS domesttcuS befallen wurde und wir durchaus ein eigenes Korps Haus haben mußten, hast Du dreitausend Mark auf einem Brett gestiftet." „Noblesse obligel Ich war ja der einzige im Korps, der über eigene» Kapital verfügte." „Und die unzähligen Improvisationen." Der Dicke lachte. „Weißt Du noch, wie Du einmal auf dem Wochen markt hundert Hasen gekauft und unter die Marttpln- lister verteilt hast? Das Gedränge und Geraufe!" Das bemooste Haupt lachte herzlich. Auch der andere stimmte ein. „Der Spaß war doch die lumpigen dreihundert Mar! wert!" „Na, — und dann Deine Ferienreisen! Einmal bist Du vier Wochen in Pari» gewesen. Da» Pariser Pflaster ist gewiß nicht billig!" Ueber da» hübsche Gesicht de» jungen Studen!en huschte «in freudiges, verklärende» Lächeln. „Lu, das war eine herrliche, unvergeßliche Zeit, Ach. Paris! Und die schicken Pariserinnen!" „Na — am Ewig-Wetbltchen fehlt'» Dir hier Loch auch nicht!" Ls war wieder ein halb bewundernder, halb neidv ol ler Blick, der au» den .Augen de» bemoostem Haupte» -n dem jungen Kommilitionen hinüberflog. Die schlanke, über mittelgroß hinauSragends Gestalt in dem modernen Cutaway, die seingefornuen Züge mit dem ovalen Kinn und der ettva» gebogene» Na>e und dem flott nach oben gezwirbelten Schnurrbart, di« groben, lebhast blitzenden blauen Augen und da» leicht gelockte, blonde Haar unter der kecken Studentenmützs — alle diese Eigenschaften mach, len ihren glücklichen Besitzer zu einer ausfallenden E»> die ihr einen roten Pudding, angeblich an« der Küche ihrer- Herrschaft, »um Esten überbracht bat, der Zum großen Teile au» Bitterkleesalz bestand, dessen Genuß tödlich wirke» mußt,. Die Frauenkpersoa batte st» dann aas einige Augenblick, «ntfrrnt, um gleich darauf »urückzvkehrru und Lee im Bett litgeutzrn alten Fran mit eia,« ihr« Hand- tasche «atnommenrn veil mehrer, heftig» Schläge auf den Kopf zu versetzen, deren einer da« Schädeldach völlig durch, schlag«« bat. Ihre« Plan, bi« Wohnung auszv-lündern, hat di« Mörderin dann aber nicht ausaesübrt, vermutlich deshalb nicht, well di« LSber nur sür kurze Zeit da» Be wusstsein verloren hatte. Den Nachforschnngrn der Kriminalpolizei gelang e«. die Mörderin in der in der Südstrabe wohnenden 28 iabriaen Arbeiterin Berta Marie Romanu« au» Gollma bei Halle zu ermitteln und in Haft zu nehmen. — An den Stadtoerordnetenoorsteber Dr. Junick ist vom Ministerium de« Innen, folgende» Telegramm ob- gegangen: Da» aufgelöste Gtadtverordnetrnkolleaium darf keinesfalls wieder zusamnirntretrn, bevor die Neuwahlen stattgefunden haben. Die Bekanntmachung von» 27. Nov. bezieht stch nur auf noch bestehend« Körperschaften, wie dl«S auch au» der Bekanntmachung über die Stadtverord- netrnwahlen vom 28. Nov. deutlich heroorgrht. M PWeifnm ist I,tei Pt««. Dl« vom Roten Kreuz in Sachle« im Krieg« übernom- menen Aufgaben und sein« Beteiiiauna an KrtrgSanfgaben anderer Wohlfahrtseinrichtungen sind so Zahlreich, daß st« in einem kurzen Aussatz nicht vallzäbltg besprochen werden können;es ist daher nur möglich die hauptsächlichsten Krieg», leistunge» de» Roten Kreuze» in Sachsen hier aufzufttbrrn. Der Heeresverwaltung wurden 4600 männlich« Pflege- kräftr zur Verfügung gestellt: hiervon fanden SSOO im Etappengebiet Verwendung, die übrigen in den Lazaretten der Heimat. An weiblichen Pstegekräften wurde« 4281 verwendet, davon 1016 in den Lazaretten de» Etappengebiete». Go» wett diese Pflegekritfte nicht schon früher beruflich in der Krankenpflege tätig waren, sind sie während de» Krieges von erfahrenen Aerzten im Krankenpflegeoienft auSgebtlvet und vor ihrer Verwendung geprüft worden. Bom Roten Krön» in Sachsen wurden 4 VereinSlaza- rettzüge der Heeresverwaltung »um Gebrauch übergebet! mit 1046 Lagerstätten. Mit Viesen Zügen konnten etwa 100000 Verwundete, die einer sofortigen Pflege besonder» bedürftig waren, vom Kriegsschauplätze in die Lazarette der Heimat befördert werden. Auch an der Ueberführung der mit der Eisenbahn ankommenden Verwundeten von den Bahnhöfe» nacb den Lazaretten bat stch daS Rote Kreuz allerort» in umfangreicher Weise beteiligt. i Der Landesausschub des Roten Kreuze« hat in Sachsen 112 VerrinSlazarette, 83 Genesungsheime eingerichtet mit zusammen 10000 Betten, und in 68 Privatpflegestätten für die Unterbringung genesender Krieger Sorge getragen. Hierdurch konnten 128200 verwundete und kranke Kriegs- teilnehmer Aufnahme finden, denen durch 7766100 Ber« vflegetage hindurch Unterkommen, Beköstigung, ärztliche Behandlung und Pflege zuteil wurde. In 35 Orten Sachsen» wurden mit Hilfe der örtlichen Organisationen de» Noten Kreuzes Verband» und Ersri- schungsstellen eingerichtet. Um die in unmittelbarer Nähe Sachsens gelegenen Seil- und Kurftiitten in Karlsbad und Leplitz unseren Kriegs- teilnehmern zugänaig zu machen, wurden auch in diesen beiden Orten Vereinslazarette des Landesausschuffe» einge richtet und unterhalten. Für Beteiligung an der allgemeinen KriegSwohlfahrtS pflege, für einmalige Unterstützungen an Kriegerwitwen und Waisen in 14499 Posten und für die laufenden Beihilfen an die nachweislich bedürftigen Familie» de» männlichen Pflegepersonal» der freiwilligen Krankenpflege wurde die bedeutsame Summe vo» M. 1600000 ausgewendet. Die Gekanaenenfürsorge des Roten Kreuzes nimmt sich derjenigen sächsischen Kriegs- und Zivilgefangenen an. deren Angehörige nach ortSbehörtlichem Gutachten nicht oder nur unzureichend in der Lage sind, von stch au» Unterstützungen zu senden. Zur Zeit befinden sich noch etwa 12000 Krieg»- und Zivilgefangene in regelmäßiger Für- sorge de» Landesausschusses vom Roten Kreuz, au die etwa virrteljähriich Geldsendungen oder Liebesgabe», die im neu tralen AuSlaude «ingetauft und von dort verschickt werden, zur Absendung gelangen. Außerdem beteiligt sich der Laude-ausschuß mit großen Gummen an Sammelsen dungen an unsere Gefangenen, namentlich in Rußland, so- wie in den Lagern anderer Länder, wo besonders viel Methenfolg« der Benennungen demjenigen Wahlvorschlag tzugerechnet, sür den er erkennbar abgegeben ist. Durch dw» Ortsgeketz kann auch die Verbindung ver. VL'LkSL .«M. °„ Mts eine kurz« Zett, etwa drei Jahre, zu bemess«. Ob eine teilweise oder Gesamterneuerung der Gemeinde- wrttetunnelntret« soll, bleibt der Vorschrift de» Orts- - Di« Anforderungen an die Gemeindeverwaltungen Ukrrd groß. Wer aber die neue Zeit erfaßt- mit altem Dorrecht aufräumen will, der wird freudig an die Arbeit sgehen, die Mitarbeit aller an den großen Aufgaben einer neu« Zett herbeizuführen. vernicht» mid Gilchfische». Riesa, den 2. Dezember 1918. ' —* PunterAdend. Man schreibt un«r Gänzlich «Meß bringt di« Lofballettmelfterin Lang lvom Altenburger Häftyeater) mit ihren Solotänzerinnen auf dem Gebiete der Tanzkunst. Wiederbott« Mal» wurde sie mit ihren Künft- lirinn« an ein Fronttbeater im Westen berufen, woselbst von de» Kameraden »da draußen- insbesondere der Holz» schnbüm» a. d. Op. -Zar und Zimmermann' ein, außer» ordentlich beifällige Anfnaßme fand, welche in ihrer Stri- aernng keinem da eapo erst wieder vesänfttaung erlangen kannte. Erwähnt fei noch die -Träumerei', «in ganZ reizender Walzer, welcher hinsichtlich Anmut, Grazie und Temperament außerordentliche Anforderungen an die sie art-führenden Künstlerinnen stellt. Die von der Hofballett» rnrtstrrin Lang na« eigenen Ideen entworfenen. Tänze »erden unter der Leitung von Obermufikmeister Himmler «MN Orchester begleitet. i —* Richtia ftellung. Da» in der Nacht »um Sonn» abend stattgefunvene Schadenfeuer hat nicht den Fouraae» Händler Gustav Mar Starke, sondern den Altwarenhändler denn sür den Rest des Sommers vor?" „Na — daS hängt noch davon ab."* ' „Wovon?" - . . „Wie hoch mein Bankguthaben ist. Vier Wochen Ostende wären nicht Übel. Unter Umständen aber begnüge ich mich mit MiSdroy cstxr sonst 'nem bescheidenen Ost seebad." Karl Löschhorn fragte mit «mein neidischen Blick: ,Dast wohl noch immer einen höllischen Mammon auf der Bank liegen?" Der Elegante lächelte leichtsinnig. „Ja, da» kann ich dir beim besten Wille» nicht sa. gen. Im Laufe der letzten Semester habe ich einen gan zen Haufen Scheck» ausgeschrieben, aber zum Addiere» und Subtrahieren bin ich noch nickt gekommen. Na, vorläu fig wird» ja noch reichen. Und wenn ich erst meinen Referendar gemacht habe, hilft mir Onkel Robert wei ter." Dem bemoosten Haupt war die Pfeife auSgeganaen. Er machte «ine Bewegung, al» wollte er in die Westen- tasche greifen, um nach der Uhr zu sehen, aber noch recht- zeitig besann er sich. „Ist wohl Zeit zur Kneipe?" Viktor Felden zog seinen goldenen Chronometer. „Halb acht!" Er griff nach der Zigarrenkiste, die auf dem Tische stand, und hielt sie seinem Korpsbruder hin. Der Dick« ließ sich nicht nötigen. Er war gerade im Begriff, seine Zigarre an der de» Kommilitonen anzurauchen, al» ein kurze» Klopsen an der Tür erscholl und gleich darauf der Briefträger ein- trat. «Für Herrn Dr. Felde»", sagte er höflich. Der Student nahm den Brief und sah flüchtig auf da» mit Firmendruck versehene Couvert. „Aha, von der Dank!" Er nahm eine Zigarre, reichte sie dein Briefträger, der sie mit einem.„Schönen Dank, Herr Doktor", nahm und sich entfernte. Viktor Felden aber hielt den Brief noch immer zögernd in der Hand. „Du. eigentlich bin ich furchtbar neugierig! Ich habe nämlich die Abrechnung verlangt." „Na, dann össnr doch einfach!" „Wie viel'» toohl sein mag?" meinte der andere, ohne der Aufforderung seines Freunde- zu folgen. „Was meinst Du wohl?" Karl Löschhorn zuckte mit den Achseln. bet der Mhgarnverteiluna zu berücksichtigenden Zentral- sqchverbönde, Herrn Dr. Zeimn. Berlin N«., Dorotheen- praße 88 zu beziehen sind. 2» wird besonder- darauf htngewiesen, daß /sich all« Grobverarbeiter auf dem vorgeschriebenen Meldeformular zu melden haben, auch wenn sie im Laufe des Jahre» 1918 bereit» einmal eine Anmeldung eingeretcht haben. Die Bekanntmachung er scheint ,m ReiHanzeiger am 30. November 1918. Döbeln. Fünf Lbrmnkßer Einbrecher, di« ,« Aren Raubzügen abend« mit der Bahn hierher fuhren und früh- morgen« wieder beimkebttrn, wurden geftern nacht auf frischer Tat in Mockritz überrascht, al» sie in der Htrschfrld» scheu Gut-wirtschaft «inen Keflüarldiebttahl verüben wollten. E» kam zu einem Kamps« mit den Einbrechern, di« aber zunächst entfliehen konnten. Drei derselben wurden jedoch auf Bahnhof Döbeln festgenommen, ak Ne früh '/.g Ubr nach Lhemnitz abfahren wollten. Der Haupttäter wurde vormlttaa» in Großbau««- vrrbaftrt, wöbet er den Genharmerle-Wachtmeifterzu erschießen versuchte. .., Döbeln. In der Vro1markenan«gabe de» hiesige» Rathaus«» wnrden in lHttr Zeit wiederholt Brotmarken vermißt. Nacht» schloß sich deshalb beim«« eine Wach« in dem Zimmer ein. Dadurch konnte ein Mann abgrfaßt werden, ver st« mittel» Nachschlüssel» in La» Zimmer ein» schlich. Es «ar ein diensttuender Schutzmann. Er wurde verhaktet. Dresden. Mehrere Erkrankungen an Pocken find na« Mitteiluna de« Stadtbezirk»ar»te« in den letzten Tagen in Dresden vorgekommen. Die Krankheit wurde zuerst bei zwei Pflegerinnen im Ttadtkrankenbause Friedrichstadt fest» gestellt, io daß anzunrbmen ist, daß in vem Krankenhanse eine an Pocken erkrankte Person bebandelt worden war, daß diese erste Erkrankung wegen der Unbestimmtheit der Erscheinungen nickt erkannt wurde. Auf der Station, wo die beiden Pfleget nnen bebandelt wurden, find dann noch 5 weitere Personen an Pocken erkrankt. Außerhalb de» Krankenhauses sind bisher 4 Pockeafälle zu verzeichnen. All« Erkrankungen verlaufen leicht. Umfassende Abwehr- maßregeln sind sofort getroffen worden. Drei den. Der Verein der Fortschrittlichen Volk»- Partei Dresden beschloß in einer gut besuchten Mitglieder- Versammlung, den Verein in die neue demokratische Partei hinübrrzufiibren. Daber löste sich der Verein auf und gründete sich ne» al» Verein der deutschen demokratischen Partei für Dresden und Umgegend, dem all« Mitglieder dr« früheren Verein» wieder beitraten. — Die im Verbände der städtischen Veamtenverein« z» Dresden <e. V.) zusam- mengeschlossene gesamte städtische Beamtenschaft hielt gestern vormittag im großen Saale des KiinstlerbauseS eine von weit über tausend Personen besuchte Versammlung ab, der u. a. Oberbürgermeister Blüber und Stadtrat Dr. Krum- biegel beiwohnten. Zum Schluß der Versammlung wurde folgende Entschließung einstimmig angenommen: Die im Künstlerbause versammelten städtischen Beamten Dresdens stellen sich auf den Boden der neuen Verhältnisse. Sie ver» sichern, in altbewährter Pflichttreue ihre volle Krast für da» Gemeinwohl einzusetzen, nachdem die Boranssetzungen hierfür durch die neuen RegiernngSerklärunaen gegeben sind. Sie erwarte» aber im Vertrauen auf ihre Behörde und zur Ersprießlichkeit und Vereinfachung der amtlichen Erledigungen die Durchführung de» von ihnen ausgestellte» Programm», insbesondere da» MitbestimmungSrecht an allen Berufs- und StandeSfragen. Ueber allem aber gilt für sie al» da» Gebot der Stunde: das Volkswohl! Im Anschluß an die Entschließung wurde unter allgemeinem Beifall einstimmig beantragt, den Rat zu ersuchen, die laufenden Teuerungszulagen bis zur Durchführung der MehaltSreform vom 1. Dezember 1918 ab um monatlich 60 M. zu erhöhe». Bautzen. Durch Großfeuer vollständig eingeäschert wurde in der Nacht zum Sonntag die Strumpffabrik von Gustav Lange. Die EntstehungSnrsache ist bisher unbekannt. Leipzig. Wie daS hiesige Polizeiamt bekanntgibt, ist am vergangene» Dienstag, den 26. November, die als Kartenlegerin bekannte, 63 jährige, ledige Charlotte Selma Löber in ihrer Wohnung am Mattbäikirchhof von Haus bewohnern blutüberströmt anfgefunden worden. Sie ist dann noch am gleichen Tage im Krankenhause verstorben, bat aber vor dem Tode noch über da« an ihr verübte Ver- brechen Auskunft geben können. Danach ist am Dienstag mittag eine unbekannte Frauensperson bet ihr erschienen, konnte. Erwähnt sei noch die -Träumerei', ein ganZ reizender Walzer, welcher hinsichtlich Anmut, Srezi« und Lemveramrnt außerordentliche Al.?-/- ... ...' art-führenden Künstlerinnen stellt. Die von der Hofballett» »eistrrin Lang na« eigenen Ideen entworfenen. Tänze werden unter ver Leitung von Obermufikmeister Himmler »w» Orchester begleitet. t Rtchtiaftellung. Da» Inders/ aäsntz stattgefunvene Schadeafeuer hat nicht den Fouraa Ländler Gustav Mar Starke, sondern den Altwarenhändli Guftov Stark« betroffen. c —* Demobilmachung. Die Reich» reaiermrg -at da» Demobilmachungsamt ermächtigt, Strafbestim- nmnaen für Zuwiderhandlungen gegen die von ihm oder Leu DemobilmachungSorganen erlaßenen Anordnungen kest- tzusetzen. Die eben erlassens Verordnung setzt Gtrafart »md Strafmaß allgemein fest, nnd »war Gefängnis bi» tz» fünf Jahren und Geldstrafe bis zu 100 OVO Mark. Geld- and Freiheitsstrafen können einzeln oder zusammen ver hängt ^werden. Außerdem können die Gegenständ«, auf kn« sich die strafbare Handlung bezieht, eingezoaen oder kür verfallen erklärt werden, gleichgültig, ob sie dein Tä- ter gehören oder nicht. , — MI. Fürsorgezögliuge betr. Wie uns dpit dem zuständigen DolkSbeauftragten mitgetetlt wird, Seht den Arbeiter- und Soldatenräten tveder zu, Füc- zorgezöglingc zu beurlauben, noch eine Fürsorgeerziehung aufzuheben. ! —* Der Entlassungsanzua. Bekannt- mackungen deS Vereinigten Revolutionären Arbeiter- und SolbatenrateS Leim Generalkommando 12: DaS Ministe- rtum für Militärwesen hat bestimmt, dab zur Uniform al» Entlassungsanzug in der kalten Jahreszeit auch der Man- ckel oder «ine Decke gehört. Soweit ber Mantel nach der Bisherigen Vorschrift nur leihweise mitgeaeben wurde, ist jer nunmehr unentgeltlich zu belassen. Nus Antrag hat das Ministerium für Militärwesen genehmigt, daß jedem entlassonen Unteroffizier oder Mann, der freiwillig auf den EntlassungSanzug oder einen Teil davon verzichtet, -folgende Abfindung gezahlt werden kann: a) kür den voll- fständigen Anzug mit Mantel »der Decke 150 Mark, b) für einzelne Teile der von der BekleidungSkommission sestzu- flellend« ÄbschätzunqSwert. — Der Verband sächsischer Jn- vustrieller bittet, folgende» allen sächsischen HeereSange- chörigen bekannt zu geben: Sämtliche industriellen Un ternehmer in Sachsen haben sich verpflichtet, jede» ihrer vormaligen Arbeiter nnd Angestellten, der aus dem Hee resdienst zurückkehrt, wieder aufzunehmen und ihm Ar- Lett und Verdienst zu geben. / . —* Postverkehr nach China. Brief« an in Uhina festgehaltene Angehörige der deutschen Wehrmacht rönnen der Ausknnftsstelle vom Noten Kren» in Dresden, Daschenbcrg 3, ober »der Nachrichtenstelle für Verluste im Felde, Auskunftsstelle vom Noten .«kreuz, Leipzig, Nobplatz II, zur Weiterbeförderung übergeben wrrden. k —Baum w o ll ii ü hs äd e n für Großverarbei- >ter. Meldefrist. Nachdem die Verteilung von Baum- wounähfäden an Grvtzvcrarbciter für das zweite Kalen- Herhalbjahr 1918 erledigt ist, veröffentlicht die ReickSbe- WbksttüiliW auf öas Riesaer Tageblatt für Dezember 8i« Jahr Ametttt.'»' ! K V/ÄlL-NlK"' '
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