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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.11.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-11-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051108010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905110801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905110801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1905
- Monat1905-11
- Tag1905-11-08
- Monat1905-11
- Jahr1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.11.1905
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1 Illen Gemütern. Es wäre ein Herzleiden, jagten andere. Sftrvcnjchwäche wollten die drillen willen, r aus seiner ralloien Autregung lein Hehl machte. bktckkich auffiel. „Tantchen. vt» sch»«, da» Du noch «inmal kommffk" so«»« ff« *«» sah di« alt« Tante strahlend an. Wie ti« sich srrut! dachte di«, w» st« sich xrtasi»« komm«, mag! - Laut sagt« sie: „Aber. Mäuschen, Du hast ja noch Ion -raue» Wall. Neid an! B»as hat denn die neue Mama dazu gejagt ?- ,Lar »ichtsl Da» hat sie gar nicht bemerkt." Dann kam Krau Lotti und lud die Tante herzlich ein. zum Abendbrot dazubleiben, und di« Tante sie! aus einer BerwunderAiig in die ondere. Diese Krau entsprach auch in keinem Zuge dem Bilde^ welches man sich von ihr gemacht — diese Trau hatte so etwas enorm — Selbstverständliches. Binnen einer Stunde hatte sie an Tante tUrit« eine komplette Ervberuno gemacht, und was sie wohl mit Bose a»gesange» hatte ? DaS Kind war wie umgewandelt, sie saß da mit Augen, die ahnungsvoll in eine grobe kam- mende Gluck ettglett huiein zu blicken schienen. Und ein verstohlenes Händedrücken sah die gute Tante Sie wußte wieder nicht, ob sie sich sreuen oder nicht am Ende ein wenig gekränkt sein sollte. Au» jeden Kall steckte sie ihr Mitleid ein und kehrte am nächsten Tage beruhigt über da» Schicksal der Grobnichte nach Wildcck zurück. IS. Kapitel. In Wildeck herrschte Sorg« und Unruhe. Es unterlag nun keinem Zweifel mehr, daß die Schloßyerriu kraick sei und die Ungewißheit über die Art und den Verlaus ihre« Leidens lastete wie ein Druck aus ollen "" " ' "" ' ^ ' ' einige, ein Frauenleiden, behaupteten c Wo sich der Maioratsl-err zeigte, der und bleich und verstört auSsehen konnle wie ein Kranker — wo er sich zeigte, begegnete er ehrerbietiger Nachtrag« und Teilnahme. Man sprach dann immer von all den orga nische» Leiden, die abwechlelud gemulmaßt wurde» und er widersplach nie, er hörte eines icden Meinung und Ratschläge geduldig an, jagte, der Doktor sei sich auch nicht klar über den Name» der Krankheit, sie aber weigere sich, einen berühmten Arzt zu befragen. Wenn bei Oberinspektor Weidenbach Skalabend „der Getreuen" war und die Krauen mit ihren Arbeiten um den runden Svsalijch der Haussrau saben. dann siel, zuerst säst unhörbar, dann deutlicher und häuslaer das Wort: „Wahnsinn", und sie nickten sich zu^ verständ nisvoll und überlegen. Aver wer hätte denn den Mul gehabt, das oben im schloß lallt zu sagen ? Zum WeihnachtSsest wurde Boy erwartet. Er war noch immer in England, halt« aus dem gastlichen Hause des Legauouorats Adalbert von Eck einige siüchlige Karlen ge schrieben. halte uni seinen Beuern in Schottland gejagt und befand sich momentan als Gast aus dem Schlosse eures seiner Sportssreuude. des jungen Earl os Norihleigh. Er baue, wie es jchien. alle Hände voll zu tun und war wie :r besriedigt andculete, endlich wieder ganz .,ii» truininp:". Aus seinem WeihnachtSwunschzettel »wird, wie seit vier Jahren, das ersehnte Automobil, durch welches der Herr Papa mit nachsichtigem Lächeln einen strich zog. statt dessen ein Zweirad neuester Konstruktion in Erwägung ziehend. Tann kam ei» Tag, der alles änderte. Mechthild, die sich mit fieberhafter Unruhe den Weihnachtsvorbereitungen wid- niete, jede» auslachend, der sie bal, ihre Kräsle zu jchoncn, crichien bei Tisch in »roherer Stimmung wie sonst. Boy hatte telegraphiert, er werde am Weihnachtsabend eintressen. Die Aussicht, ihn wiederzuhaben, ungeteilt, unbestritten. hob momentan ihre Lebens- geistcr. Sie vergaß, daß ihr den letzten Zeiten alles, auch chr Lohn, seltsam gleich gültig gewesen war, ja. daß sie tagelang kaum inen Gedanken für Boy übrig gebaut Halle, unine'.- mit schieckvollen Ahnungen kommenden Unheils beschäftigt. Boys Brief vertrieb diese Lorgengcisler. Er gedachte bis in den Januar zu bleiben. Leine Idee, diese wellabgclegene Gegend dem Wintersport zugänglich zu machen, sein Plan, aui der Buramühler Kuppe eine in die Schleppe ablausende Schneebahn anziilegen, sollte, zum heimlichen Entsetzen des allen Oberförsters Treese, verwncklicht werden, in der bäuer lichen fugend von Wildeck. LodcSberg, Schwebten und Ibenstein sollte die Lust am Weltschlilleln und Skilauf geweckt werden. Die oft stark hügelige Gegend, die meist sehr l-aclen, schnecrcichen Winter ließen den Plan nicht unausführbar erscheinen — kurz, wenn Boy geschrieben hatte, so enthielten seine Karlen und Brieie Anweisungen, die Vorarbeiten z» beirstben. Mechthild, damals ganz von ihren qualvollen Seelenzuständen eingenommen, hatte sich um diese Projekte bisher gar nicht bokümmerl. Heule erwog sie auch dies. Es wird ihn an die Wildeck binden, er wird hier beschäftigt und glück- sich sein. Sie saßen an der wie immer etwa- seitlich geschmückten Tafel, Sebastian und der Jäger servierlen, die Blumen in den Krislallketchen dufteten, Silber sunkclle und eine wohlige Wärme und sanfte Beleuchtung »ülltc den Raum — und alle drei empfanden zuin erstenmal sei! lange, lange das Behagen einer sorglosen Stunde. Da sagte Tante Ulrike: „Wie dankbar können wir für unseren lieben Jungen sein! Wißt Ihr es denn schon, daß Kritz wieder Schulden gemacht hat ?" Das Lächeln aus Mechthilds Lippen erlosch. Sie empfand einen furchtbaren Schreck. Weshalb? Ganz unklar, verworren zogen beängsilgcnde Boxstellungen blitzschnell durch ihren Kops — Elise kommt wieder. . a zu «ove orsall wurden ^mei oerühmte Aerzte herbeltriearaphiert. Ei« »er lich wieder jene banne, Herrn noch d»e Leiden« macy vielem «oriatt wurden zwei veruymre nerzie yerveite W«iltc» mehrere Stunden im Schloß, und als sie gegangen, legte I ««sichere Stimmung über die Gemüter. Man bekam weder den tz . nu sehen. Alt« Welbiein Im Tors« erzählten sich, sie lobe. Cie Hab« einen kostbare« Spiegel zerschlagen, nachdem sie darin >hr Bild erblick», da sie sich plötzlich uralt, häßlich entstellt darin gesehen hatte, sie habe ihr Haar gerauft und ihre Kleider zerrissen. Mom- " Miete Hobe es gesehen und erzählt: Mamsell Mirft leugnete, derartige» je erzählt sell Miete Hobe es gesehen und erzäh . . . »u haben, ober es gab von da an niemand mehr in Wildeck. der daran zwelselte, daß ihre von allen geliebte Herrin den Bersiand verloren Hab«. Elans Berndt telegraphierte nach England. Boy mußte ländrn fern gehalten werden. Er saß und stilisierte an dieser D« «sie Mann sah dabei wieder so ratlos, so bestürzt au», als wüßte er nicht, wie di« Vorle zusammenbringen, die dazu nötig waren, den Lohn sernzuhalten, ohne ihn über a» Leiden der Mutter arftznklören, und in seiner Verlegenheit tat er. der sein Reich hinaus zur Tante und fragte sie um jetzt unter allen U«» eser Depeich« und der Hünen» o sicher regierte, was «r noch nie getan, er "at. Tante Ulrike hatte noch »re getan, er ging hinaus zur Tante und »ragte ste um rotgeweinte Augen, aber sie versuchte, da sie des Nessen Kummer sah, ermntigend zu lächeln, trocknete sich mit dem Baltisltüchiein di« Augen und hört« »hm liebevoll zu. „Liebe Tante." sagte der Masoratsherr, „Tu wirst mich verstehen. So lange wie eS nur möglich ist, möchte ich unsere Not und Sorge vor der Welt geheim halten, vor allem unseren lieben Junge» nicht mit hineinziehen. Weshalb soll sein Leben vielleicht unnötig getrübt werden. Es kann sich ja alles wieder zum Besseren we»den. Bor allem soll er die Müller nicht in ihrer jetzige» traurigen Verfassung sehen." „Ich be greift Dich volllommen. und was mich betrissl, so kannst Tu Tich au» mich verlosten. Ihr mögt mich — ja. leugne eS nicht — neugierig und schwatzhaft nennen, aber Ihr wißt auch, daß ich über das. was dies Haus betrifft, zu schweigen verstehe." Sie nahm ihm das halb beschriebene Blatt aus der Hnnd, rückte ihre Drille auf der skimpsen Nase zurecht, las seine Versuche und schüttelte den Kops. „So geh» da» nicht, lieber Berndl, depeschiere ihm: Mechthild sei herzleidend und der Arzt Hube ihr absolute Ruhe verordnet. Er kann Weihnachten bet Bianca und Adalbert in London verbringen." „Du hast recht. Co wird es gehen. Aber nach Weihnachten?" „Las wird sich finden, lieber Berndt. Sei nicht so mutlos." Er schrieb mit bebender Hand, Wie sie ihm diktierte. So kam es denn, daß die Bevölkerung der Umgegend für diesen Winter noch darauf verzichten mußt«, die Vergnügungen der Crestabahii und anderer tnleriiaiionaler Sestnee- sponplätze zu »»liieren. Wenn die Vereitelung seines Planes für Boy eine Enttäuschung war. so wurde er reichlich dafür entschädigt. Nickt nur brachte ihm der Weihnachtsabend eine Anweisung aus das so gewünschte Automobil, sondern auch die Erlaubnis, sich von seinem Kreunde. dem Aaronet Kolheringham, zur Seefahrt in dessen Jacht einladen zu lassen. Boy fand selber, daß ihn Papachen und Mamachen ein bißchen reichlich verwöhn ten. Er »uhr zuerst mit de» Le Kons um die Welle durch Kranlreich an die Riviera herab, hatte sich zwei seiner besten Sportssreunde in sein Auto genommen und bereist« mit ihnen Italien und die Schioeiz. Ab und zu meldete eine Postkarte sein Wohliein und die Sporlblätter seine Erfolge beim Wettbewerb um verschiedene Siegespreise, aber diese Berichte, welche sonst ins Wildecker Stillleben frohe Erregung gebracht, blieben ungelesen und die Postkarten legte Claus Berndt mit einem Seufzer beiseite. Mein armer Junge, dacht« er, ahntest Du, wie es um Dein Mamachen sieht! — Boy lieh eS nicht an Aeußcrvngen des Bedauerns fehlen. Die meisten Karlen enthielten als Rand- bcmerkung die Krage, ob denn Mamachens Nerven wieder „ganz in Schuß" wären oder, Venn er das Gegenteil erfahren hatte, gab er der Hossnung Raum, daß cs bald besser werde» würde. Er hotte ja so viel zu tun! Im April kam er nach England zurück, um mit seinem Freunde die große Seereise anzulreten. Ter junge, vielgereiste Eng länder beabsichtigte, den ganzen Sommer in fernen Meeren zu kreuzen. Bis zu der inselreicken Wunderwell wollten sie Vordringen, welche sich auf der Landkarte fast milch» strahenartia zwischen dem Indischen und dem Großen Dzean ausbieitet. Zum ersten mal im Leven lag eine solche Neise vor Boy und fein Herz schlug in erwartungsvoller Ungeduld. Mit der ihm eigenen Energie und Lernirasl hatte er sich durch das Studium vor Kachschristen dermaßen vorbereitet, daß er sich nicht nur über den Ba» und die Seetüchtigkeit der Jacht ein richliges Urteil bilden konnte, sondern auch schon über den Weg und alle Chancen einer guten Kahn, sowie über alle Gefahren im Bilde war und dem Kapitän der Jacht staunende Anerkennung abzwang. lKortletzung folgt > Violas »Nil SoIlivLS «lutto I» all, I» ma,leei»si» »»«lrai lea. LL Slsekrkä 8vMv8ii»8vr lölg UlMS dir 1». 7W» ^0dLllLV8 LllpKv 6n>ssk»nio«I. 8äek». llnfliaksennt Nrasor 8li°. 27 lLnrvp. Hol) I'enzev^ 8(p. 27 m« mockarrsisn llnck »csiönats« L1g»n«» Tvlcsinsn /ßtnttsr. klgvn« fktdi-Ißstlon. tlslllixst« Wo^eoliauntxl kllllll W WIlS mittels <jnr l)antsabi>n Ost-^frilca-l.inis nnä cftr (Vvennnnn-Iunis Vs« Uaial»«,-« bis llamliar« in 87 'stauen; Cutorbrsebunx »der in.p-ct«-», Ilrtten ^sstnit- t. I*rel»vr bltc 1820. 1550. 975. 575 sinnebt. NstrSstixunx. U tb-tts, äriskttnftg, I'n>s,»>Iits boi kliliri'll Wrlicli, M -.p-.'L:".-« N D W8I. 8sii<>§el. Hüllest. Kütlest-IüiistiililiiiiiiZeii. LtvlllLv 8l>ioüvl, illanck-, Tal>«-t1vn-, Is^>«Q»z»lbx«l. I'doloxr.-Hmi'Mkll ^ epxolUepel. ln ^t lll r .4in«tk1llruntz vun 42 airs-lt ui,. Istiiiiieiun Wlattbrnnn t 2.50. 3.40. 4.00. 4.60. 5.25. 6.00. 6.50. 6.75 M . all,«-, sioinpe»!- n«»<, «rrü» Voe^aeotta ete. Bedruckt s 2.75. 4 M. 4,50 M. I'a, l,«-tt-, T« ,,,»l, u. k'llo»e>nin«»«««^. («rauft >' 5.25. 7.M M.. > vullstllubtg Julaid 4 7.5«». 9.00. 10.00-11.00 M. l duick'geheude nach kiinill E»"i'i»>en. -v""'"- Xtti'iicliLsosos/.ttt ^lttKtor, HO—30 Io Iltltlid 7-ftftllol' >stl!»j, nnii'i- l.l>ttt!''NM-Iift8l^, l-5 m. Uliol6M-l,3u!er Unoleum-Iepplede in «; Bieile». in 6 Breite«. -»at d» uns,«», «lv, «lureli vlz;«rnv Lvat«. neuer Ernte «mplledU Z.Vllvler.SLprMftll.s. 7 ' ' . ,7» / . V. 7'^ > - 5l» s Nur li'Iange Vorrat: Schlasbrckr» 2'/,. L 4"> Mark, Reiftbeckku sonst 24 M»lk, jetzt 8 Ist» Mark. Vrnckftv. «roste Teovick,« t»m halben Wette. Tuchla-er Au,alte»»f«r.17.L. i Die bcknnnte» und beliebten sioMiiclwii „si offeriert bMt«tt zur stireristivrn Abnalmie kpfoft vis Mai >9n6 atz Hambn-g. Aken, Wattwilihale». Riela n E Zinn N »>,«-«, «»ltst, 4>aml>nr« II, Jinport vou Kraitiutte.mittel«.
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