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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.08.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-08-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160810011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916081001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916081001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-08
- Tag1916-08-10
- Monat1916-08
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.08.1916
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N»« 2211 .Dr«»d»er Nachrichten» » ^k. «V DonuerSlag, t«. Ausuft l»t« «Ette » AL'rv sMgo ^lsfev «m Donnerstag morgen. Mehrere unserer Marine tuftschtffgeschVaöer haben in der Nacht vom 8. »um v. August eine» neuen er- fvlgrcichen Angriff aus England unternommen: alle find unbeschädigt zurttckgrkehrt. Sin deutsches Unterseeboot hat tn der Zeit vom 81. Juli bis 5. August in der Nordsee 13 englische Fisch Kämpfer und einen Regierungs-Kohlendampser versenkt. Die Russen erlitten in der Bukowina und in Wolhynien schwere, blutige Verluste. Gürz wurde von einzelnen italienischen Abteilungen erreicht: am Monte San Michele und bei San Martin» scheiterten italienische Angriffe. Das englische Unterhaus nahm ein Gesetz an, durch das ein AuSschus, zur ttntersilchuug der im KriegS- auit herrschende» Mitzstände eingesetzt wird. General Sirrail hat es adgelehnt, gemäß dem Wunkche des französischen GencralstabcS die Offensive un- verziigkich auszunehinen. In Nutzt and sind nicht weniger als 17 Munitions fabriken an einem Tage abgebrannt. lieber die Regelung des Fleischverbrauchs in derZeit vom 1. September bis 1. Oktober hat das sächsische Ministerium öeS Innern eine Verordnung erlassen. Sine G o l da n ka n f S st c l l c wird in Dresden am 14. August eröffnet werde». Der L a u d e s a u s s ch u tz für KriegShtlse hat im Juli 26 058 Mk., bis jetzt insgesamt 2040 205,85 Mk.. in bar gesammelt. Wetteraiisage der anitl. sächs. La ndcSwettcr warte: Keine wesentliche Aenderung, keiten der Viervcrbandslcute, auch bei den Wahlen nicht zum vollen Ausdruck kommen — später wird es sich zeigen. Und käme cs selbst zu einem Eingreifen des griechischen Heeres, was nach Lage der Lache fast als ausgeschlossen gelten mutz, Io wird Herr Sarrail die Erfahrung machen, datz es ein schlechtes Jagen ist. wenn der Hund zur Jagd getragen werden mutz. , Der Unterseekrieq. In der Zeit vom 61. Juli bis 5. August hat eins unserer Unterseeboote in der Nordsee 13 englische Fisch- Kämpfer und einen englischen Rcgicrungs-Kohlen dampfer versenkt. lAmtlich. W. T. B.i d. „EkStrabladct" in Kopenhagen meldet aus Stockholm: Der schwedische Lckwner „A n n a" ist bei Raumv torpe diert worden und gesunken. Die Besatzung ist gerettet. Der Lchoncr hatte eine Eisenladung an Bord. Llonds meldet aus Ltockholm vom 7. August, datz bei dem Feuerschiff „Sinngriindet" eine dänische Brigg von einem deutschen Unterseeboot versenkt worden ist. lW. T. B.I Lloyds berichtet: Man glaube, datz Dainpfcr „Trident" versenkt worden sei. Der Minenkrieg. RitzauS Bureau meldet aus englischer kleiner norwegischer Traiiipdampser, dessen kannt ist, ist in dem Minenfeld südwestlich auf eine der tW. britisch: T. B.I O.uellc: Ein Namen unbc- von Falsterbo iWTB.i Mine gcstotzen und untergegangcn. Aus dem englischen Unterhaus. Der „"Nieume Rotterd. Sour." meldet aus London: Das Unterhaus hat ein von Ltoyd George eingebrachteS Gesetz angenommen, durch das eine gemischte Militär- u n d Zivil-Kommission eingesetzt wird, um die im Kriegsamt herrschenden Mitzstände zu untersuchen. Ferner wird dem „Nieuwe Rvtterd. Evur." aus London berichtet, Latz verschiedene Anzeichen dafür sprächen, datz das Unter haus seine unabhängige Haltung gegenüber der Re gierung immer mehr zurückgcwinnt. sW. T. B.I Lloud lKcorgc als Nachfolger Asquiths? Die Mailänder Blätter bringen Londoner Telegramme, denen zufolge in der Londoner Presse sich die Gerüchte ver dichten, datz Lloud George noch vor Ausgang des Som mers die "N achsolgeichast A sauiths antrcten werde. „Daily News" hat Llond George interpellieren lassen, der jedoch vielsagend erklärte, zu der Auskunft erscheine ihm Asguith kompetenter zu sein als er. Rücktritt Hcndcrsous. Reuter melden Ter Präsident des Unterrichtsamtes H e n d c r i o ii ist z u i ü ck g e t r e t e n, da es ihm unmög lich ist, die Pflichten eines Unterrichtsministers und seine mit der Arbeiterpartei zusammenhängenden Ausgaben gleichzeitig zn erfüllen. Wie verlautet, bleibt Henderson als Berater der Arbeiterpartei im Kabinett. sW. T. B.I Eine Kricgsrctw von Lloyd George angekündigt. Man schreibt einer Korrespondenz: Nach einer Meldung des „Nicuwe Rvllerd. Courant" wird der englische .Kriegs minister Lloyd George demnächst seine Ansichten über den Ltanü des Weltkrieges der Oefsentlichkeit übermitteln, waS im Hinblick ans die Ausfassung der englischen Regie rung über die Kriegslage nach den bisher unerhörten Ver lusten und über die Fortsetzung des aussichtslosen Kampfes von grvtzem Interesse sein dürfte. Llond George hat dem Lekrelür der „Walisischen Nationalen Bereinigung" die Mit teilung zugchen lassen, datz er den Vorsitz bei der Mitte August statkfindciiden Jahresversammlung der Gesellschaft übernehmen wird. Bei dieser Gelegenheit will der Minister bedeutsame Mitteilungen über den Krieg machen. Der Easemcut-Prozetz und die englische „Humanität". Die „N. Fr. Pr." schreibt: „Wainciid die Erregung über die Hinrichtung des irischen Patrioten Sir Roger Easement in der ganzen Welt, und nicht zum mindesten auch in der sogenannten angel sächsischen Welt, immer tiefer greift, stellt sich nunmehr auch heraus, datz E a s c in c n t s B e r u r t c i l u n g, ja die ganze Führung des Prozesses zu den schwersten juristischen Bedenken Anlaß gibt. Es liegen sogar Momente vor. die einen Vergleich des Easemcnk-Prvzesscs mit einigen der Siegt in diesem Punkte nur »tn verdacht, wenn au» ein sehr starker vor. «o ist eine andere, durchau» verwert ltche Unregelmäßigkeit erwiesene Tatsache. Rach dem eng ltschen Gesetz konnte Eairmtnt. nachdem der Appellation» bos seine Berufung gegen da» Urteil verworfen hatte, die weitere Berufung an das Hau» der Lord» nur dann einlegrn. wenn der Attorney-General genannte Aron turilt bestätigte, datz eine Rechtsfrage von au»nahm»wr«s«r öfsentlicher Bedeutung vorltegr und datz es tm öffentlichen Interesse wünschenswert sei. datz eine zweite Berufung ein gelegt werde. Diese Bestätigung hat der Attornen-General abgrlehnt, Easement konnte nicht an da» Hau» der Lords berufen, und da» Todc»u»teil erwuchs in Rechtskraft. Run war aber derselbe Attorney - General, der die Bestätigung verweigerte, gleichzeitig auch Vertreter der Anklage im Prozess, obwohl natürlich auch ein andere» dte Anklage hätte führen können. Wir stehen also vor derIchicr n n glaub lichen Tatsache, datz der alte Rechtsstaat England den Vertreter der Anklage in einem Prozeß auf Tod und Leben darüber entscheiden läßt, ob der Angeklagte gegen den Schuldspruch Berufung ergreifen könne. Gar nicht zu reden davon, datz der jetzige Attviiiey.Äencral F. E. Smith ein konservativer Parteipolitikcr ist. der immer mit der grötztcn Schroffheit gegen die irischen Bestrebungen austrat. Es patzt nur zum Ganzen, wenn die englische Regierung setzt der Familie Easement» nickt einmal dtc Leiche des Hl» gerichteten auSsolgen will. Ueberhaupt hat dir englische Regierung in ihrem Benehmen gegen die irischen Rebellen Dinge getan oder geduldet, die gar schlecht stimmen zu ihrem Anspruch, als Vorkämpfers» der Freiheit und der Humanität in diesem Kriege zu wirken. E» sei nur daran erinnert, datz der Dubliner Rcbellcnführer Evnolln. der im Kampfe tödlich verwundet worden war. in sterbendem Zustande und schon bewußtlos auf die Rtchtstättc geschleppt wurde, um er schossen zu werden. Man vergleich^ dieses Benehmen des freiheitlichen England im Jahre 1916 mit dem Benehmen des von den Engländern namentlich in seinen Beziehungen zu Italien immer in Verruf gebrachten Oesterreich im Jahre 1849. ES war nach der Niederschlagung dcS Auf standes in Lombardv - Vcnetlcn und dem Sieg über die sardinischen Truppen. SS sollte in Venedig ein Mann stand rechtlich erschossen werden. Der Mann wurde, schwer krank, auf eine Matratze geschnallt, an Ort und Stelle gebracht, wo eine Abteilung des Insanterie-RegimcntS Nr. 25 idamalS Baron Wocheri unter Kommando des Hauptmanns Iobann Genling ausgestellt war. Der Auditor begann das Urteil zu verlesen. Da rief der Hauptmann: „Halt, der Mann mutz das llrtcil bei der Berlcftmg hören. Er soll rcglcmcnt- mätzig das Urteil stehend anhürcn. Wir Soldaten schießen aus keinen Kadaver. Untersuchen Sic, Herr Oberarzt, den Delinquenten, ob die Exekution rcglrmentmätzig an ihm vollzogen werden kann." Der Oberarzt stellte fest, datz der Delinquent nur noch einige Minuten zu leben habe, worauf der Hailptmann einen anwesenden Kapuziner ersuchte, dem Sterbenden die Sterbesakramente zu reichen. „Tun Sie Ihre Pflicht als Priester," sagte er. und kommandierte, während der Geistliche dem armen Sünder die letzte Wegzehrung reichte: „Kniet nieder zum Gebet! Ezako ab!" Inzwischen war der Verurteilte verschieden " Lloyd George über englische Feiglinge. „Through Terror to Triumph", durch Schrecken zum Triumph, so lautet der Titel des Buches, das zu schreiben der vielbeschäftigte Llond George Mutze gesunden hat. "Nach dem er umständlich auseinandcrgesetzt hat. weshalb dieser Krieg „das Opfer des Reichtums mit seinem ganze» Gefolge von Elend" verlangt, sucht er dtc Notwendigkeit nach- zumcisen, datz neben den Gütern dieser Welt auch das Leben auf dem Altar des Vaterlandes geopfert werden mutz. „Was uns vor allem nottut," so schreibt Kitchencrs Nachfolger, „das sind Männer, und je mehr Männer wir haben, desto eher wird der Krieg aufhören. Diejenigen, die nicht frendigcii Herzens ihre Dienste ihrem Lande zur Ver fügung stellen, verlängern nur den schrecklichen Kampf. Es genügt nicht, znziigcben, datz dieser Krieg gerecht ist. Es gibt ehrliche Friedensfreunde, die alle Kriege ver abscheuen und die bereit sind, für ihre Gesinnung alles zu ertragen: Beleidigungen. Verachtung, den Zorn und die Wut ihrer "Nachbarn. Diese Leute achte ich. Diejenigen aber, die den Krieg billigen und der Meinung sin-, es sei die Pflicht der anderen, jedes Opfer zu bringen, das nötig ist. um dem Kriege einen triumnhrcichen Abschluß zu geben — diese Leute verachte ich. Glücklicher weise sind die Feigen in der Minderzahl. Immerhin — wenn die Männer und Frauen dieses Landes sich nicht bereit fühlen, alles, was sic besitzen, herzugeben, um ihrem Lande in dieser furchtbaren Krise zu helfen, dannhatdic letzte Stunde Englands geschlagen! Denn man wird England in der Welt allein lassen — allein, weil es das einzige Land sein wird, dessen Kinder sich nicht für seine Ehre geopfert haben. Ich würde an meinem Lande ver zweifeln. wenn dem so wäre. Mit Elan, mit Begeisterung gehen die Franzosen vor, um alles, was sic besitzen, dem Lande zu geben, dessen Ehre ihnen höher steht als ihr Leben. Seien wir gerecht: Die Dcuiichen sind gcrad' so. Und wenn die Söhne Deutschlands, das eine so ungerechte Sache i!i verteidigt, das tun können - - dann sollte England, welches einen der ritterlichsten i!» Kämpfe der Welt führt, nicht ans ftine Kinder zählen können, nm sie um seine glorreiche Jahne zu versammeln? Es steht geschrieben, datz Sie Feig linge sterben werden. Und dann kommt das Urteil. Sic werden ohne Ehren ins Grab steigen — sic. die nichts von alledem, was ihnen kostbar war, ihrem Lande, ihrer Reli gion und ihren Brüdern gegeben haben." Amtlicher englischer Bericht ans Aegypten. -kritische rriipoe» sind in Fühlung mil der türkischen Nachhut 'i Meilen östlich von K->t1a, Lustttbersälle ans Port Laid und Lncz baden nur wenig Schaden und geringe Verluste an Menschenleben verursacht. IW. L. V.» Amerikas Ucl-erslnk an Gold. tz. AuS Pittsburger Privatbriefcn geht hervor, datz die Arbeiter in Amerika infolge der g r o tz c n G o l d b c st a n d c im Lande ihren Lohn seit einiger Zeit nur in Gold er holten. Die Banken müssen häufig Matznahmcn treffen, um Kleingeld in den Verkehr zu bringen. Die Kriegslage am Jsonzo. Die Kriegsberichterstatter der Wiener Blätter melden, datz die Italiener mit riesigen Verlusten an Toten und ungefähr 3000 unverwundetcn Gefangenen die 'Zurücknahme der am westlichen Jsonzo kämpfenden Truppe» schlimmsten Eigenheiten des ersten Treysus-ProzesseS nicht vvn den durch die feindliche Artillerie vollkommen zerstörten übertrieben erscheinen lassen. Wir haben schon neulich erwähnt, datz nicht ohne Wahrscheinlichlcit und von ernst zu nehmenden Leuten be hauptet wird, Easement sei nur mit der Absicht nach Irland gekommen, um seine Landsleute vor einer bewaffneten Er hebung zu warnen. Um den Eindruck davon zu verwischen, läßt die englische Regierung jetzt verbreiten, sie sei nach dem Prozeß in den Besitz vvn Beweismitteln gekommen, daß Easement mit der deutschen Regierung übcrein- gekommen sei, aus irischen Gefangenen eine Brigade zur Verwendung in Aegypten zu bilden. Wie sehr ist doch die öffentliche Moral England» in diesem Kriegevcr wildert, datz eine Regierung, an deren Spitze ein Jurist steht und in der überhaupt Juristen überwiegcn, es wagen darf, zur Rechtfertigung eines be reits vollzogenen Todesurteils sich auf Tingezil bc ru sc n.diewährenddcs Prozesse- selbst nicht vor ge bracht wurden. Die Rcchts- widrigkcit dieses Vorgehens- ist um so abscheulicher, als eS sich ja in Wahrheit gar nicht um neue Entdeckungen handelt, sondern um das angebliche Tagebuch des unglück lichen Easement. das seit seiner Verhaftung in den Händen der Regierung war, das sie aber im Prozeß selbst vorzu- lcgen nicht wagte. Der Verdacht liegt nahe, datz ähnlich wie im Drcqfus - Prozeß dieicr angebliche Schnldbewei». von dem in der Verhandlung nichts verlautet, den Richtern erst bei ihrer Beratung vvraclegt worden sei. Stellungen bezahlt haben. Dieses kurze Stück unserer Stellung war seit ungesähr 15 Monaten unter den schmie rigsten Verhältnissen in den vier großen italienischen Iionzo-Offcnsivcn und gegen verschiedene dazwischenliegende kleinere Vorstöße heldenmütig verteidigt und ist nunmehr freiwillig geräumt worden, um unnützes Blutver gießen zu vermeiden, umsomehr, als dieses Frontstück Ita lien von seinem Zerstörungswcrke an der Stadt Görz nicht nbhalten konnte. Die Militärkritiker der Wiener Blätter stellen übereinstimmend fest, datz dem Aufgcben dieser Stel lung keine weitreichende Bedeutung zukommt. sW. T. B.) Englische Riesengeschütze am Jsonzo. d. Am unteren Jsonzo feuern, wie der Mllitärkritikcr der „Italia" schreibt, einige von den gleichen weittragenden englischen R t e s c n g e s ch tt tz e n. die an der Somme Verwendung finden. Die militärische Lage in Saloniki. Dem „Daily Telegraph" wird aus Saloniki ge meldet, datz sich die Linie der Alliierten jetzt vom Prespa-See bis an die Struma erstreckt. Damit soll nicht gesagt sein, datz die Alliierten eine ununterbrochene Linie zwischen diesen beiden Punkten besetzt halten, sondern datz ihre strategischen Stellungen setzt das Grenzgebiet schützen, dessen Mittelpunkt Saloniki bildet. Das serbische Heer hält einen Teil des WcstslügelS der Linie der Alliierten bc setzt. iW. T. B.I d. Wie au» London gemeldet mir», hat «ach Berschte«! au» Pari» General Gar roll abgelehnt, dem Wunsche de» französischen Gencralstavc» gemäß seine Ossensioe unser, züglich zu beginnen. Darauf hat am Sonnabend Sarrail mitgetellt. datz Schwierigkeiten größter Art stch bieten, über die er durch den Sondcrknrler nach Par!» ausführlich br. richtet. Diese Schwierigkeiten sehen Sachverständige tn der Haltung und politischen Lage Griechenland», die Sarrail besser beurteilen kann, al» die Diktatoren a» der Leine. —. K-rchtbore Znsiünde im russischen Heere. b. Petersburger Privatmeldungen berichten von schreck« licken Schilderungen, dte vvn der Front zurückgekehrte Krieger ihren Angehörigen entwarfen. Die Zurückaekehrten zeichnen rin Schauder erregende» Bild vvn den maßlosen Verlusten und schildern die völlige Nichtachtung des Men« schenlebens bei den sinnlosen Angriffen gegen die Hüllen- schlündc der deutschen Artillerie, die schrecklichen Epidemien an sämtlichen Frontteilen, besonders an der Südwestsront. und die herrschende Hungersnot. In Stockholm liegt der Wortlaut eines Erlasses vor. der ln allen Lazaretten den Verwundeten eingrschärst wurde. Bei Androhung der schwersten Arreststrafen wird nach der Genesung 1. allen Kriegsteilnehmern verboten, Zivilpersonen, auch den näch- tcnAiigchörigen. Sinzelerlebnisse aus deiFront,Berichte über russische Verluste, über den Zustand der Lrbensmittelvor- räte, die Menge der russischen Munition. Schilderungen von der Front, den Lazaretten, dem russischen Sanitätswesen, sowie allem anderen zu gebe», was dem Feinde Nutzen zu bringen vermöge: 2. wird gesagt: Völliges Schweigen der Kriegsteilnehmer über die angegebenen Gegenstände ist unbedingte Krlegünotwendigkeit. Das Sanitätspersonal Hai die Verpflichtung. Zuwiderhandlungen anzuzcigen. Der drohende russisch« Staat-bankrott. Der Mitarbeiter einer Korrespondenz i» Stockholm hatte eine Unterredung mit dem russischen Geheimen Staats» rat Schiljupin. einem der treuesten Mitarbeiter deS Grasen Witte. SchUiupin sagte in dieser Unterredung un gefähr folgendes: Datz Bark »och nicht demissioniert hat. ist ent- weder ein Zeichen vvn Eharaktcrmangcl oder ein Beweis dafür, datz sich Bark ebenso wie Ssasvnow den Eng» ländern mit Leib und Seele verschrieben hat. und nur ab und zu den Ungeduldigen spielt. In Wahrheit nimmt er nur allzu gern die Brocken, die vom Tische der Freunde für Rußland abfalle». Ein durchgreifendes Finanzprogramm hat Bark bisher nicht entwickelt, würde es auch, selbst wenn sein sinanztechnischcs Verständnis dafür ausreichte, gar nicht können. Die Engländer wachen eifer» üchtig darüber, datz Rußland niemals finanziell gesundet, ic bewilligen nur Kredite, die irgendein Loch zustopfcn müssen, nachdem die ungeheuren Lasten ein anderes weit aufgcrissen haben. Die sechs Milliarden Rubel, die Bark von der 2N-Milliarden Anleihe hcimbringen wird — 10 Mil liarden hatte er gefordert —, stellen nicht im entferntesten die Lumme dar. die Rußland für die jetzige Offensive auS- gcgcben Hai. Handelte es sich doch tatsächlich um eine "Neu organisation des größten Teiles der Armee und fast der ge» lamten Artillerie. Allein an Japan hat Rußland nahe- zu eine Milliarde für Kriegsmaterial zu zahlen. Die fortschreitende Verschuldung Rußlands an viele Staaten mutz früher oder später zu einer bedenklichen Krise im rufst- chcn Wirtschaftsleben führen. Abgesehen davvn, datz Ruß land in rin recht bedenkliche? Abhängigkeitsverhültnis zu England und Amerika geraten ist, und die Börsen von London. Paris und "Ncuyork scde »nbeguemc Politik Ruß lands mit der künstlichen Schwächung des Rnbclkurses be antworten tönncn. Wie die Dinge heute liegen, ist Ruß land auf absehbare Zeit nicht in der Lage, die Zinsen für seine Anleihen aufzubringcn. Bark wird immer wieder neue Kapitalien schassen müssen, für Zins und Zinseszinsen. Die an sich schon schwache Kapitals rast Rußlands st vernichtet, und es werden viele Jahre vergeben, bis ich wieder etwa» Kapital in den Staatskosten Rußlands an« kammcln kann. Verfolgt nun der Vicrverband noch weiter die abjurdc Idee, den russischen Markt von Deutschland ab- schlictzen zu wollen, so dürfte der Staatsbankrott Rußlands die unausbleibliche Folge davon sein. ES ent- iclcn säst 50 Prozent des russischen Außenhandels auf den Verkehr mit Deutschland, und man kann kaum erwarten, datz Rußlands nncntwickclic Industrie und Hanbelswelen ich io ichncll andere Märkte erobern können. ES dürfe ferner nicht übcriehcii werden, datz Rußland anderseits auch auf den Import deutscher Maschinen und chemischer Produkte angewiesen ist. Die Erfahrung lehre, daß der billige Ein lauf — und in Deutschland kaufte der Russe am billigsten —- dcn guten einträglichen Handel ausmacht. Die gesamte ruf- iichc Handelswclt ist. wie kürzlich Tarüchkin. der Präsident >cs Petersburger KaufmannStageS. ciusiprach, darin einig, ich nicht durch eine gehässige, kurzsichtige Diplomatie ruinieren zu lassen. Russisch« Plünderungen. Aus dem Wiener Krirgsprcsteauarticr wird gemeldet: In der Bukowina plündern im Raume »m Stulvikann R u ss e n p a t r o u i l l e n Tag und "Nacht. Aus der Gemeinde Ostrci raubten die Russen achtundstebzig Schafe, viertausend Rinder und gegen zweitausend Schafe, die in dcn Wäldern waren. — Am 16. Juli plünderten die Rüsten dcn römisch-katholischen Pfarrer Bern» und bedrohten ihn mit Erschießen. Von dcn Gewaltakten der Russen ist haupt sächlich die Bevölkerung rumänischer Nationalität be troffen. ,W. T. B.I Die Brände in russischen Munitionsfabriken sind durch eine umfangreiche neue Liste erweitert worden. "Nicht weniger als 17 Fabriken sind an einem Tage in Flammen aufgcgangen. Ein in Moskau abgebrannter Speicher enthielt sür 2 Millionen Rubel Munition, die mit fürchterlichem Krachen explodierte. Durch die Explosion wurden zahlreiche Mannschaften der Feuerwehr getötet. ld.I K. Dir Petersburger Geheimpolizei arbeitet unaufhör lich, um die Urheber der kürzlichen großen Brände zu er mitteln. Bei der Polizei lief die Anzeige ein, die gleiche Gesellschaft plane einen Anschlag gegen die Pulverfabrik Pprochowc am Feiertage de» Heiligen Elias, wo in besten Kirche dann Tausende von Andächtigen versammelt sind. Dreißig Verdächtige wurden verhaftet. Inzwischen ist bereits in Moskau eine neue große Brandstif tung ausgcsührt worden. Die Feuersbrunst zerstörte die Karneteschcii und Gorschanowsche» Mincralwasserfabriken. iu dcicn Speichern zufällig große Lager der Guminifabrik Piowodnik untcrgebracht waren. Der Verlust wird auf 8 Millionen Rubel geschätzt. Außerdem sind 20 Waggons Rohzucker und eine gleiche Anzahl Wagen mit Kor» zer- stört worden. — Die Baumwollsabrik James Beck, die von der Heeresverwaltung für ihre Geschotzhcrstellung über nommen worben war, ist völlig nicbergebrannt. Das Feuer brach im Arbcitcrwohnhaus aus und sprang schnell auf die ungeheuren Baumwollspetcker über, wo viele Tennen Baumwolle aufgestapelt waren. Am Tage vorher war eine neue große Ladung angekommen, die unverstaut aift dem Hose lagerte. Dtc Fabrik war in wenigen Mi nute» von einem riesigen Flammenmeer umgeben. Tie Feuerwehr war völlig machtlos. Der Stadthauvtninnn Fürst Obulcnski. der durch dcn Fernsprecher hcrüelgerufcn worden war, requirierte drei Kompagnien Militär, -ic, nachdem die Fabrik den Elemntcn preisgcgcbcn war, die Nackbargrundstücke schützen sollten. Trotzdem spran« -er Brand ans den nebenanliegcndcn Holzstapelplatz der Ge- selUchaft Ntsskin über. Innerhalb einer halben Stunde war die Gegend nur ein knisternder Scheiter haufen. Dte Glut war so fürchterlich, daß sich die Löschungsmannschaften zurückzogen. In weitem Umkreise sind alle Fensterscheiben gesprungen. Der Schaden wird ans mehrere Millionen geschätzt. DaS "Niederorennen d'S größten Petersburger Holzplatzes dürste sich bet der Herr schenden Holzknappheit sehr empfindlich fühlbar machst.
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