02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 09.10.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-10-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19041009024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904100902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904100902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-10
- Tag1904-10-09
- Monat1904-10
- Jahr1904
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Diese« Blatt wird d« Lesern von Dresden und Umgebung am Lage vorher bereit» al» Ab-ird-Ansgabe zugestellt, während e» die Post-Abonnenir« am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. VerugsgedUdr: W»it«lil>brtit Nt» r»«t»«» d«t ««altiti V»elmaU,er Zntraan», durch uns«, Voten ««»«»»« und «,»,»»». an Soun- und Montau«, »ur einmal» »Vt.»oPs. durch auswaritatNom. «itlionLr« » Mt de« » Mt »o P> v«> einmaliaer Zuiielluna durch die Molt »Mt. lot»ieB«tlell»eld>. »n«u«. land mtt «niwreNundtm Zuiailaae. RachdruckallerArttlel u. Oriainal. Mtlirüunue» nur mit deutlicher vuelienanaabe > .DreSd. Nachr «laiila Slachträ-tich« t>o»orar> anivrüch« dletden unberückiichtiut: »wverianate Manuktrivle werde» nicht auiliewatirt. Leleiramm-Ndretle: Machrtch««» »r«»d«» KegvürrösL 18S8 N-vlag von Ktepsrti L Reirtrovdt. Mrelgen-tanf. Lnnakme von Nnkündiau»,en bi» nachmittao» S Ukr Sou», und a«ertaut» uur Maricnllrade L» von N bis V.l Ubr. Tie l ivaltiaeBriind »eile ica s Silbe» 20 Via. A,i- kilndiounueii aui der Privatieile Z»,lr 2S Pig ; die rlvaltiae Zeile au, Ter'- teile so Pia. als Emaeiandr Zeile Sv Pia. än Nummern nach Lonu- u»dacirrtogen rlvaltiae <tzrund>e>lc so Pia. auf Privatieile «o Pi»,, rwalliac Zeile auf Teriieitc und als Emgeiandl SV Big. Auswärtige Aui> iräac nur aeaen Borausbe-abluna. Beleadlütter werden mit ro P>a> verechnei. Sernivrechanichlutz: Amt I Re. 11 und Sir. 20»L Vi'e8l!liei' VsinleksIuilLs LnstaH von Otto LMIllvr, k»IIien8tr«88v Dl«. l-3 sH o1zxsK>iL»»<Ls). I<üknsckepfs5vkne vpeL«Ien-?H. xr. PIsuensctiestr. 20 AukLÜAe allen §8?»* - Neueste Drahtberickitk. Hof,lachrichten. Jubiläumskommers für Prof. Eckert, OrpheuS-KirmeS. Gerichtsvethand- lLnilltttoo Ed 1 »d»» ß Agg» tdOL» VAIkgll. luiigen. 1. Sinsoniclonzert der Kgl. Kapelle. „Der Blaubart". Engelniacherin Wiele vor Gericht. VoNlIlilts, v» L »ev». Neueste Drahtmeldnngen vom 8 Oktober. Zum Herero-Aufstand. Berlin. General v. Trotha meldet unterin 3. d. M. auS Okattawbanka: Deimling ist auf die Meldung hin. daß zahl- reiche Herero bei Otjimauaiigombc—Ganas stiinden, am 29. Sep tember von Epukiro nach Otjimauaugombe oufgebrochen, Omba- kaho, Sturmfeld und Kalksontein bleiben besetzt. Deimling ver sucht, die lange Durststrecke durch Vorschiebcn von Wasser mit Ochsenwagcn -u überwinden. — Gouverneur Leutwein meldet: Gibeon ist von seinen Bewohnern, den Witbois, anscheinend in feindlicher Absicht verlassen, die Station Äuis am Fischfluß wurde am 6. ds. durch Witboileute angegriffen, auch die Station Hoachanas soll angegriffen worden sein. Tie Bastards von Rehoboth sollen ein Schreiben mit der Aufforderung zum Ausslande erhallen haben. — Dem Oberstleut nant stehen zur Verfügung 2 Kompagnien >270 Gewehre, abzüglich einer Detachierung in den Karasbergenj, eine Batterie unter Major Lengerke in Äeetmannskoop, die erste Kompagnie in Windhuk. Eine Gebirgsbatterie geht am 17. Oktober nach dem Süden des Schutzgebietes ab. Zum russisch-japanischen Krieg London. Dem ^Daily Telegraph" wird aus Schanghai von gestern gemeldet: Die japanische Expedition nach der Insel Sachalin ist wegen vorgerückte,. Jahreszeit aufgeschoben worden. London. Tie Morgenblätter veröffentlichen ein Schreiben wegen Einstellung der Feindseligkeiten appellieren, erwidert, daß die Regierung einen derartigen Schrjtr nicht für nützlico er achte, da keiner der Kriegführende,, dar, Berlangcn nach einer Vermittlung anderer Mächte gestellt habe. Köthen. Bei dem gestrigen Wasser- nnd Tchlamm- durch druck in dem der Grube „Leopöw" gehörigen ,,Franz"- Kohlenwerk sind 18 Bergleute tödlich verunglückt und vorläufig nicht erreichbar. Tie tiefste Sohle ist größtenteils verschlammt. Auf der Obersohle wird die Förderung in dem bisherigen Umfange fortgesetzt. Ein Teil der Belegschaft ist von der Grube „Leovold" übernommen, io das, etwa zwe. Drittel der bisherigen Förderung deS „Franz"-Koh>cuwerkes erzielt werden können. Die stärkeren Wasjerzuslüsse haben ausgehört. Mit dem Aufschlämmcn wird alsbald begonnen werden. Oldenburg. Der Landtag nahm einen Gesetzentwurf an, der durch eine entsprechende Aenderung des StaatSgrund gesetzes einer Berwaltungsretorm des Fürstentums Lübeck freie Bahn, sowie die Möglichkeit einer Fiiianjgemeinschast der drei Landesteilc des Groschen,ogtums schaffen will. Ferner nahm der Landtag einen Antrag Ahlhorn an betreffend die Einführung des direkten Landtagswahlrechts. Wien. In der neuen ersten Kadcttcnaustalt in Breitensee wurde heute in Anwesenheit des Erzherzogs Rainer, des NcichS- Kriegsministers. der Generalität, des Statthalters und oes Bürgermeisters das erste, in Wien und Umgebung öffentlich ausgestellte Standbild des Kaisers Franz Joseph feierlich enthüllt. Lissabon. Der Marinemmister erklärte in der Kammer, aus de,, neuesten Nachrichten ans Angola lSüdwestafrika) gehe hervor, daß der Angriff der Cuabanas aus die vortngie- sischen Truppen nicht während der Nacht erfolgte. Die Portugiesen überschritten am 19. September den Cuncnefluß und schlugen auf feindlichem Gebiete ein Lager auf. Nach- dem dies geschehen war, befahl der Kommandeur den por- Kuttst und Wissenschaft. s* Wochen-Spielplan der König! Hoftheatcr. Opernhaus. Sonntag: „Ein Sommernachtstraum." Montag: „Der.fliegende Holländer." Dienstag: „Die Zauberflöte." Mittwoch: <11 Ltiunt-Iin. — -L.US KS vj u IL I p I e l ytl IL s vlelvl VIS mit 14. Oktober geschlossen. Sonnabend slö): „Iphigenie auf Tauris." Sonntag s16.j: „Wienerinnen." ff* Königs. Kapelle. Erstes Sinfonie-Konzert sR Serie). An der Spitze der Programme steht diesmal Richard Wag- ner. Dos überrascht insbesondere, wie die Zusammenstellung der diesjährigen Programme, in denen unter anderem Franz Schubert Herrn Gustav Mahler hat Platz machen müssen und dergleichen mehr, in, allgemeinen die öffentliche Zustimmung nicht hat finden können. Daran ist nun nichts mehr zu ändern, gut zu lieißen ist eine derartige Gelchmacksrichtung jedenfalls auch nicht. Bleiben wir bei Richard Wagner. Im Sinfonie-Konzert ist er eine fremdartige Erscheinung ohne Bedeutung. Ter Titane von Bayreuth, der unvergleichliche Beherrscher der Bühne, wird hier zum reinen Epigonen, er begibt sich aus ein Gebiet, auf dem er nicht heimisch ist, für das er nichts oder wenigstens nicht viel übrig hatte. Wie in seiner, für den Konzert- faal längst abgetane» 6-äur-Sinfonie, ist er auch in der gestern gehörten Fan st-Ouvertüre weit davon, ein Sinfoniker zu sein, der neben anderen Meistern dieser höchsten Kunstform tugiesischen Truppen eine gewaltsame Rekognoszierung zur Ein bringung von Vorräten. Die ausgesandtc Abteilung stieß acht Kilometer vom Lager in einer Lichtung auf vcn Feind. Der Abteilungssührer ließ sofort ein Karree bilden und das feind liche Feuer erwidern. Eine Seite des Kaxrces war einem be- sonoers heftigen Angriff ausgcsetzt, und die Feinde kamen bier so nahe hcr.au, daß die Portugiesen zum Bajonett greifen mußten. Das Karree wurde zwar nicht gesprengt, doch wurde» die irregulären Truppen von einer Panik ergriffen, wodurch große Verwirrung entstand. Das Charakteristische des Zu sammenstoßes war der Kampf zwischen Affagai seine Art Speer. Die Red.) und Bajonett. Die zur Unterstützung der bedrängten Truppen entsandte Abteilung vermochte nur zwei Verwundete zu retien. Der Kommandeur dieser Truppe ging darauf wieder über den Cunenesluß zurück, wo er sich jetzt noch, ohne weitere Verluste erlitten zu haben, befindet. London. „Dailn Mail" meldet unter dem gestrigen Tage aus Hakodate, daß das englische KricgS'chiff „Algerine" die Mannschaft des am 5. September an der Küste von Kamtschatka gestrandeten amerikanischen 'Dampfers „Meneola" ge landet Hobe. Der Dampfer batte eine Ladung von Fellen einer russischen Sealskin-Gesellschaft, deren Wert mit 4 Millionen angegeben wird. London. Das „Reuterscke Bureau" meldet vom 7. d. M. aus Gpangtie: Die in Tiber iteheude englische Exvedition wird in kleine Abteilungen aufgelöst. General Macdonald ver abschiedete sich von den Truppen mit einer kurzen Rede, worin er ihre vorzügliche Haltung unter den größten Schwierigkeiten und Strapazen lobte. Kopenhagen. Der Justizminister Mberti beabsichtigt, dem Folkething einen Gesetzentwurf, betr. eine durchgreifende Umpestaktung der Rechtspflege, betr. Vorkehrungen zur Bekämpfung der Tuberkulose, darunter Staatsunterstützung der Tuberkulose-Sanatorien, ferner betr. Behandlung verbreche rischer und verwahrloster Kinder und betr. Einietzung einer Kom mission zur Revision der Gesindegesctzgebung vorzulegeu. Petersburg. Durch einen Kaiserlichen UkaS ist dem Gehilfen des Ministers des Innern, dem das Gendarmerie korps unterstellt ist. die Leitung der Polizei übertragen worden. Hinsichtlich seiner Rechte und Obliegenheiten ist her- vorzuhebcn, daß ihm die Aussicht über alle Gefängnisse für alle wegen Staatsverbrechen angeklagten Personen zusteht. Außerdem gebt die Befugnis zu Prozessen gegen derartige Personen, so weit sie bisher dem Minister des Innern zustand, auf den Ge hilfen über. Oerttiches m,d Sächsisches. Dresden. 8. Oktober. —* Se. Majestät der König verbrachte auch gestern wie der kurze Zeit im Garten. Ter Appetit war befriedigend. Die Anfälle von Beklemmung, wie sie früher beobachtet wurden, sind nicht wieder gekehrt, trotzdem ober ist eine Zunahme der Kräfte noch immer nicht bemerkbar. Die vergangene Nacht verlief ver hältnismäßig ruhig. —* Bei Ihrer Majestät der K ö u i g i n - W i t w e sind der Generaladjutant General der Infanterie v. Minckwitz mit Ge mahlin und Frau v. Mntius geb. Gräfin Einsiedel am L. d. M. als Gäste in Sibylkenort eingetroffen. —* Ueber das Befinden des Herzogs Bor Win zu Mecklenburg wird berichtet, daß heute, acht Tage nach der Operation, der erste Verbandswechsel slattsand. Tie Wunden beider Kniee waren, cutiprechend dem bisherigen fieberfreien Verlauf, in bester Verfassung. An dem schwerer verletzten linken Knie konnte infolge Zurückgehens des Ergusses im Ge lenk das eine Trainagerohr weggclassen werden. Schlaf und Appetit sind gut. Bei weiterem zufriedenstellenden Verlause ist in gegebener Zeit eine volle Wiederherstellung fast sicher zu erwarten. —* Auf das Begrüßungstclegramm des Evangelischen Bundes in Dresden an den Kaiser ist folgende Antwort cingelaufcn: „Sc. Majestät der Kaiser und König haben fiel die Faust-Ouvertüre auch diesmal wieder aus, trotz der vollendeten Ausführung unter v. Schuchs Direktion. Man nahm sie freundlich aus und ging gelassen zur Tagesordnung über. Diese wies, als Hanptstück des zweiten Programmtests, ein neues, hier noch nicht gehörtes Werk auf: Variationen und Doppelfuge über ein lustiges Thema von Georg Schumann. Es ist eine ebenso interessante, als geistreiche Arbeit, für deren Annahme man der König!. Kapelle dankbar sein darf. Von übermütiger, sprudelnder Laune und gesundem Humor eingegeben, wird hier ein kraftvolles, in der Erfindung originelles Thema nach allen Regeln der Kunst mit der vollendetsten Orchestertechnik variiert, so abwechslungsreich und farbenprächtig, daß cs nirgends zu einem toten Punkte kommt, daß der Hörer bis zur letzten der zehn Variationen, einer brillant durchgesührten Doppelsugc, gefesselt wird. Die kolitrapunktische Kunst, die auS allen Veränderungen herauslenchtet, ist in diesem Fuaensatze bis zur Bravour gesteigert und, ohne daß Schumann irgendwie zopfig oder eckig wird, prächtig wirlniigsvoll in einem kurzen Schluß sätze -um Austlange gebracht. Das Werk wurde gleich warm und herzlich ausgenommen, wie eS die Königs. Kapelle bewunderns wert virtuos ausführte. Als Solist des Abends trat ein junger Russe, Herr Mr> r k Hamboura auf, ein hervorragendes Klavicrtalcnt von glän zenden technischen Eigenschaften. Er spielte das 1. Konzert IL-moII) von Tschaikowsky» das man leider selten oder gar nicht hört. Die Eigenart des russischen Meisters tritt auch in »icsem Werke deutlich hervor: die naive Freude am bloßen Wohlgefallen am physischen Klangpbäiiomen, vollen- mich zu beauftragen gi — '7 Evangclischeu Bundes Dank auszusprechcn. —* Nach endgültigen Festsetzungen gestalteten sich die Bc- tricbsergeb nisse der Sächsischen Slaotseiscn- b ah neu im Monat Mai 1904 folgendermaßen: Befördert wm> den 08MZ82 Personen und 2202160 Tonnen Güter, und !>e zitterte sich die Gesamteinnahme hierfür auf 11232558 Mk.. Vas sind 313979 Mk. mehr als im gleichen Monale des Vorjahres Auf den Personenverkehr entfielen 4695427 Mk., der Güter verkehr brachte 6537131 Mk. Die gesamte Einnahme in den Monaten Januar bis mit Mai betrug 49664451 Mk. oder 2571912 Mk. mehr als im gleichen Zeiträume des Vorjahre-:-. — Die Einnahmen bei der Zittau - Neicheuberger Eise n- bahn betrugen bei einer Besörderung von 76112 Personen 36 289 Mark und von 27 906 Tonnen Güter 39995 Mk., demnach zu- sammen 70284 Mk. oder 107 Mk. mehr als im Mai 1903. Tie Gesamieinnahme vom Januar bis mit Mai au 335519 Ml. überstieg diejenige im selben Zeitabschnitte 1903 um 10121 Mk. — Bei der Zittau- Oybin-Jonsdorfer Eisenbahn betrugen die Einnahmen in: Perjonenvcrkchre bei einer Beförde rung von 55 798 Personen 15874 Mk. und im Güterverkehrc bei einer Besörderung von 3031 Tonnen Güter 2779 Mk., mit- hin zusammen 18 653 Mk., dos sind mebr 4320 Mk. Die Gc iamteinnahme in den Monaten Januar bis mit Mai an 46 937 Marl überstieg diejenige im gleichen Zeiträume 1903 um 9392 Mark. —* Ta nach den heute emgegangenen Wasserstandsmeldun gen ein weiteres Steigen des Elbstromcs zu erwarten ist, so wird oic „Sä ch s i s ch - Ä ö h m i s ch e Dampsschrfsahrts- Gesell schart" morgen, Sonntag, den Verkehr ans der ganzenStreckcLeitmeritz — Mühlberg aufnehmen. —* Nachdem es den Saalinhabern nach jahrelangem Bemühen gelungen ist. eine Milderung im Mrlittirverbot herbeizuführen, erklären die Saalwirte des Plauenschen Grundes, gestützt aus de» ihnen vom König!. Sächsischen Kriegsmintsterium gewordenen Bescheid, daß sie bereit sind, im Gegensatz zu einem früheren Beschlüsse, nunmehr ollen Parteien ihre Säle für gröbere Berianipiluiigen. in welchen öffentliche Angelegenheiten erörtert Wörden sollen, unter nachfolgenden Bedingungen zur Verfügung zu stellen: 1. Sonn- nnd Feiertage, sowie patriotische Festtage sind ausgeschlossen, in gleicher Weise Tage, an denen bei Gast wirten KvntrollversanimlunaeN. Musterung oder Aushebung statt findet. 2. Jede geplante Versammlung ist rechtzeitig, winoesteiiS 5 Tage vorher, schriftlich bei den in Frage kommenden Saal- inbabern anzumelden. Die Anzeige muß enthalten: Sachbetrefs und Zweck. Tag und Stunde des Beginns und das vermutliche Ende der Versammlung. 3. De» Veranstaltern von allgemeinen öffentlichen Versammlungen wird angelegentlichst empfohlen, ohne jedwede Ausnahme in den Ortschaften des Bezirks in bestimmter Reibe»kolge zu wechseln, damit nicht der Glaube erweckt wird, daß durch öftere einseitige Inanspruchnahme eines Versammlungsortes derselbe parteiisch wird. 4. Alle anderen Unternehmungen der Parteien, als: Geschäfts- und Zahlstellen, oder solche, wodurch Lokalitäten als ständiger Sammelolt einer politischen Volksgruppe angesehen werden und somit Veranlassung heben könnten zu einem dauernden Miliiärverbot, sind für die Saalinhaber im Bezirke ausgeschlossen. —* Im Saale des „Mnsenhauses" dem zweifellos Po >. - ...... . , paffend- sten Orte für Museusöhne. hatten gestern abend die Schüler der hiesigen König!. Kunstgewerbeschule zu Ehren des 25 jäh- rigen Lehrerjubilänms des Herrn Prof. Eckert einen Festkommers veranstaltet, der ein studentisch-künstlerisches Ge- präge trug, künstlerisch, denn von einigen Studierenden war wwohl eine sehr vornehm ausgestattete, stimmungsvoll wirkende Fcslzeitung, wie auch eine Fest-Postkarte entworfen worden, und cs wurden in selbst erdachten lebenden Bildern, dargestcllt von Mitgliedern des Schiilervereins „Hans Holbciu", die einzelnen Fachklaffen mit bezug aus die Eigenarten der ihnen vorstehenden Lehrer kurz und treffend karrikiert. Der Präside des Kommerses. Herr Sonnenschein, brachte das Hoch aus den Jubilar aus, der aus einem lorbeerumkränzten L-effel Platz genommen hatte. stechen der Kantilcne, das gewaltsame Herausschlagen von Akkor den und Oktavpassagen. Unter Herrn Hambourgs Fingern klingt dies zwar höchst effektvoll, es erscheint wie blitzende Funken aus Erz geschlagen, cs zündet, aber den Intentionen des Kompo nisten und denl Geschmack anspruchsvoller Hörer entspricht es nicht. Abgesehen davon, vereinigt Herr Hambourg alles, mas man von einem modernen Virtuosen zu ertvarten hat. Am Schluffe des Konzerts gestaltete sich der Beifall denn auch stür misch und begeistert, wenn hier auch die Besonnenen einigermaßen in Verlegenheit kamen, wem sie den Preis zuerteilen sollten: dem glänzenden Virtuosen, der großartigen Führung v. Schuchs oder der Meisterschaft der Begleitung der König!. Kapelle Tech nisch glänzend, zum Teil sehr interessant war Herr Hambourg auch im Vortrage der Rhapsodie Nr. 6 von Liszt und Chopins O-csiirrNoctnrne und der si-iuall-Balladc. Für Chopin l-et Herr Hambourg allerdings noch nicht alles übrig. Er spielt ihn zivar brillant, aber er beherrscht ihn noch nicht in dem unerläßlich impropisatorischen Vorträge, der die Skala aller Stimmungen dnrchlcinst, der das sehnsuchtsvoll Schwärmerische mit dem breit Ausklagendcn in harmonischen Einklang bringt und Schwierigkeiten spielend erledigt, als ob alle -abei Technik nur die kmus, ganzer Mu»ier wncyt, aver rein schöpferische der sinfonischen Kunst. Was er uns hören läßt, ist kaum etwas anderes, als eine Kraft der streichenden und blasenden Instru mente, nicht aber der Ideen. Er wird nicht müde, zu kombinieren. Stimmung zu machen, je weniger er aber zu sagen hat. je mehr arbeitet er in einem fort, ohne Spur von Originalität oder Genie, rein nur äußerlich, um feinen Weltschmerz in Tönen und Karmen auszusprechen Wenn daS Ganze verklungen, hat man viel gehört, mit sich nehmen kann man nichts. In diesem Sinne Hambonrg war in solchem Spiele künstlerischer Laune und meisterlicher Berechnung der Wirkung ganz in seinem Elemente. Er spielte mit vollendet technischer Brillanz, temperamentvoll und rassig, großzügig und fesselnd, allerdings auch nicht ohne Be rechnung deS bloßen Effekts, und einigen aus reine Aeußerlich- keiten gerichteten Absichten. Zu den letzteren zählen wir das weder da- Ohr noch dos Auge angenehm berührende HerauS- .... ,. ein Glissando wäre. Dies zu erreichen, wird er gut tu», Eugen d'Alberi oder Padcrcwski als vorbildliche Meister des öfteren zu hören. 8. 8t. 4* Rcsidcnzthcater. Die sieghafte Kraft der Osfenbachschen Musik wirkt noch immer Wunder: sic erhält selbst Textbücher i» seltener Frische, die mit thien zahlreichen mehr oder minder ver steckten Anspielungen ohne die pikanten Rhythmen deS lustigen Jacques heute kaum noch schmecken würden. Der mehr als ge wöhnliche, ja außerordentliche Erfolg deS . Blaubart". der gestern abend ein bis auf wenige Plätze auSverkaiistes Haus iah. bestätigte aufs neue diese Erfahrungstatsache, die überdies noch in mannigfachen Hervorrufen nnd freudigem Applaus selbst bei offener Szene laut »»d vernehmlich erhärtet wurde. Daß hierfür einzig und allein die Musik verantwortlich zu machen ist, bedarf keiner umständlichen Beweisführung. Gebürt doch der „Blaubart" in dieser Hinsicht zu den besten, künstlerisch wertvollste» Arbeiten des Schöpfers der „Schönen Helena". Namentlich die OrchÄtration mit ihrer Fülle reizvoller parodistffcher Einfälle «„Rodert d«
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- No fulltext in gridpage mode.
- Show single page
- Rotate Left Rotate Right Reset Rotation
- Zoom In Zoom Out Fullscreen Mode