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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.01.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-12
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260112018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926011201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926011201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-01
- Tag1926-01-12
- Monat1926-01
- Jahr1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.01.1926
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Vleaskag. ir. Januar 1S2S — «Dresdner Nachrichten" — Nr. iS Seite S Die Gefährdung »er wetdltchen Grohftadlfugend. Jm„Prakttkum"deSB«rbande»sürJuaenb. dilfe sprach«« Fräulein Oberlehrerin Tkiele «Letter»« der S. MädchenberufSschule) und Fräulein Studienrat Obne- sorge sLettertn der 1. MädchenbcrufSschusei über «Dt» Ge- fährbuna der wetdltchen Großstadtiuaend und ibre Be kämpfung durch die Berufsschule", Fräulein Tktele führte etwa folgende» aus: Sin aut Teil der schnellen Urteile Fernstehender über die Gefahren etner pslichtmäßigen Beschulung der jungen Mädchen im Sntwtcklunasalter. die man so aern alS Argument gegen dte PsltchtbcrufSschule stir Mädchen verwendet, würde durch Erkennen der eigentlichen Ursachen der Verwahrlosung widerlegt werden können. Rcdnertn schilderte eingehend die Gefahren, die durch oft iannncrnolle WolmunaSverhältnisse mit dem Untermieter- und Schkafftcllenwelen. Verkehr mit älteren, schon verwahrlosten Arbeitögenoksinnen. sowie durch Aino. Tanzbar. Kabarett uiw. der weiblichen Jugend drohen. Die Belästigungen durch die Männerwelt, die okt In dem arbeitenden Mädchen, zumal wen» es lick etwas laut und aufsällia benimmt, oder in der Kleidung die Dame nachahmen will, Freiwild sltr thre Zügellosigkeiten sieht, traacn dazu bei. die Mädchen z» gefährde», zu schädigen. Ihnen vor allem falsche Lebensvvrstcllungen zu übermitteln. Erzieher von Heranwachsende» Männern aller Schickten sollten cS sich im Hinblick ans das moralische Elend unserer Jugend besonders angelegen sein lallen, ihren Zöglingen Achtung und Ehrfurcht vor der Frau schlechthin einzuprägen. Leicht z« erlangende Schundlektüre verwirrt die gereizten Sinne noch mehr, und Nervosität und durch die schlimme» Jahre beöiuate körper liche Minderwertigkeit untergraben die Standhaftigkeit den Versuchungen gegenüber. Da sieht die Mädckenberussschulc ihre vornehmste Aufgabe darin, neben der Ertüchtigung für den Beruf die anvcrtrautcn Schülerinnen durch Unterricht und Erziehung aus ihre Menschdettspslichten htnzuweiscn. Gründ liche Kenntnis des eigenen Körpers und seiner naturgewollten Funktionen neben Stärkung des Willens zur Reinhaltung des Leibes und der Seele und Erweckung des Vcrantwortlich- kcitsgesühlS den Mitmenschen und dem kommenden Geschleckt gegenüber: das isl'S. waS der planmählge Unterricht z» ver mitteln hat. fröhliche Iungmädckeuabcnde mit Theater und Gesellschaftsspiel. Volkstanz, guter Lektüre. Licktbildvor- sührungen. Tiirnabcndc und Wandertage: das isi's. was dte planmäßige und vor allem die freiwillig gebotene Juacnd- pslege für die Schülerinnen und die bereits Schulentlassenen bieten muh. um den schädlichen Einflüssen dcS Groksiadtlebens, einen Damm cutgeacuzi,leben ' Hieraus besprach Fräulein Ohncsorae diclcnigen knülle von Gefährdung, in denen die Einwirkung von Er ziehung und Jugendpflege nicht audreicht. Als ein wirksames Mittel, dte Zahl dieser Fälle zu verringern, bezeickucte sie da» von den Hausfrauen geforderte Bolliahr «d. h. Boll- untcrrtckt im t. Jahr der Berufsschulpflicht!, weil damit dte Möglichkeit geboten würde, daß die Mädchen reifer und besser gegen die Versuchungen gerüstet in die Eriverbsarbeit ein- treten. Bet den ersten Anzeichen der Gefährdung werden von der Schule die Schulvslegerinnen ausgcsandt die in besonders schweren Fällen die Grundlagen für die Einleituna deS Hür- soracerzichunaSverfahrcns gewinnen, in aünstiacr liegenden Hüllen eine Verständigung zwischen Elternhans und Schule über die zu ergreifenden Erziehungsmaßnahmen hcrbei- führcn. aber leider doch nicht immer zu drin erstrebten Ziele gelangen, gefährdete Mädchen den sic schädigenden Einflüssen zu entziehen. — Zur Bekämpfung der cius dem Gebiete des Geschlechtslebens liegenden Verfehlungen ist auch die Mit hilfe der Schulärztinncn erwünscht: neben der in erziehlicher Weise im Unterricht gebotenen Aufklärung kann auch etne ernste ärztliche Aufklärung über die Gefahren der Geschlechts krankheiten vielen Mädchen zu heilsamer Warnung dienen: doch muh sie unbedingt unterstützt werden durch rechtzeitiges Einschreiten gegen solche Mädchen, die durch ,hrcn Lebens wandel ein böses Beispiel geben: es ist nötig, diele Mädchen mehr als bisher in den ersten Anfängen der Gefährdung zu erfüllen »nd besondere Anstalten für Halle leichterer Ge- sälirduna zu schassen. Böller Erfolg kann dem Kample der Schule aeaen die Gefährdung der weiblichen Juacnd aber erst erblühen, wenn sich in der Gesamtheit der Bevölkerung wieder eine ernstere Auslassung der Pflicht sittlicher Lebensführung durchlebt. Das Züchkiglingsrechr in -er Volksschule. Eine bemerkenswerte Entscheidung für Schule und Er zieher hat das Obcrlandcsgcricht Dresden 12. Strafsenats ge fällt. Tie Klasse des Bolks'chuIlchrerS Rudolph in Zwickau- Maricnthal, die durchweg von zehnjährigen Knaben besucht wird, hatte eines Tages im Oktober 1924 Turnstunde. Es wurden Klctterübungcn an einer Kletterstange gemacht. Das Ziel der Uebnngcn bildete das Erreichen !>eS oberen Endes der Stange. Zehn Schüler erreichten nicht das Ziel und muhten daraus zur Stärkung der Muskulatur Armbeuge mit Eisenstangcn vornehmen, während die anderen Schüler zu Bockspringen übergingen. Bezüglich zwei der Schüler, die ihre Hebung nicht erfüllt halten, hegte der Lehrer Berdgcht, daß sie nicht ans Mangel an Kräften, sondern ans Haulheit nicht bt» an da- obere Ende der Stange gekommen waren, zumal sie früher da- Ziel dieser Uebunge» erreicht hatten. Diese beiden Jungen benahmen sich frech, versuchten den Lehrer lächerlich zu machen und sich seinen Anordnungen zu wtdrrsetzen. indem sie die Elsrnstäbe htnwarscn und erklärten, auch am Bockspringen teilnchmen zu wollen. Da wiederholte Ermahnungen erfolglos blieben, hat der Lehrer zur Ausrecht erhaltung der Schulzuckl den, ctncn Jungen eine Ohrfeige und dem anderen zmct Stockschläge über die Hand versetzt. DaS Amtsgericht hat den Lehrer von der Anklage kürper- ltcher Mtfchandlung unter Mihbrauch irtner Amtsgewalt frei- gesprochen. Etne Berufung der StaatSanwalt'chost dagegen hatte keinen Erfolg. Verbieten — so führte das Landgericht aus — landcSgcschliche Bestimmungen dte körperliche Züchti gung von Schulkindern, so habe der Lehrer eine solche auf jeden Hall zu Unterlasten. Im Zuwiderhandlnngssallc mache er sich strafbar. Sv läge» jetzt die Verhältnisse t» Sachsen nach Aushebung des alten BvlksschulgesetzcS von >878. Und das Schulbedarssgesetz verbiete in 8 28 ausdrücklich die Anwendung der körperlichen Züchtigung seitens des Lehrers. Durch die vom Angeklagten vorgenommcne körperliche Züchtigung sei also an sich der Tatbestand der Körper verletzung objektiv erfüllt Ter Angeklagte handelte verbotswidrig. Trotzdem sei es gleichfalls auf Fret- lnrcchnng ziigekommen Beide Jungen hätten sich in frecher Weise gegen den Lehrer anfgelchnc mit dem Erfolge, daß die Klassenzucht schwer geschädigt und die AnfmerksamkUt der Mitschüler beeinträchtigt wurde. Es habc-somit ein rechts widriger Angriff aus die Ehre des Lehrers Vorgelegen, den der Angeklagte durch die Schläge abznwchren versucht habe, da andere Maßnahmen doch nichts nützten. Die Schläge seien auch mäßig gewesen. Die Handlungen des Angeklagten waren nnS Notwehr geboten und somit keine strafbaren Handlungen. Die Hrciivrechung rechtfertige sich aber auch noch anS einem anderen Grunde. Nach der herrschenden Rechtsprechung sei eine angemcsscne Züchtigung fremder Kinder als erlaubt anz»- sehen. wen» angenommen merden kann, das, der abwesende Erziehungsberechtigte der Züchtigung znstimmcn würde (ab geleitetes ZüchtignngSrecht!. Es sei nun nicht einzi,sehen. daß in dieser Beziehung beim Lehrer eine Ausnahme gemacht werden tolle. Hiergegen richtete sich die Revision der Staatsanwaltschaft Tie Nvt,vehrha»dlnng deS Angeklagten sei nicht genügend fest- gestellt. Ter Angriff aus Ansehen und Ehre dcS Lehrers sei schon beendet gewesen, als der Angeklagte zur Züchtigung schritt. ES hätte ausdrücklich fcstgcstcNt werden müssen, ob die Angriffe noch anöauertcn oder ob deren Wiederholung vom Angeklagten befürchtet werde» konnte. Die Aus führungen des Vvrdcrrirl'ters über das abgeleitete Zttch- ttaungSrechi träfen auch nicht zu. Selbst wenn Eltern dem Lehrer das Ztichtignngsrecht an ihren Kindern übertragen, so habe das dem öffentlichen Recht gegenüber keine Geltung. DaS Schulbedarssgesetz verbiete einfach dem Lehrer die Anwendung bestimmter Ztichtieungsmliicl. DaS O b c r l a» d c s g e r I ch t k2. Strafsenats hat das Rechtsmittel verworfen und die Kosten der Staatskasse ans erlegt. ES hat also bei der Hreisprcchung sein Bewenden. Die Züchtigung sei gerechtfertigt zumindest aus dem Gesichtspunkt der Notwehr. Die Gegenwärtigkeit der Angriffe ergäbe sich ans der Heststcllnng des Vorderrich'ers. dach der Angeklagte die Züchtigung zur Verhütung einer Wiederholung der Angriffe und EhrverletzungSabsichten, mit der er rechnen konnte voraenommen habe zur Wahrung der Schnlzncht und der Autorität deS LchrcrS. Tie Ncchtsmidrig- kcit der Angriffe stehe fest. Berufung und Revision der Staatsanwaltschaft sind in diesem Halle kaum z» begreifen und tragen nicht dgzu bei. die gewiss gn sich sck'"n schwere Nrb"it der Lehrer leichter zu ge stalten und den Ucbermnt der Kinder zu dämpfen. — Eine ncne sächsische Kindcrlicilstätte. Noch in diesem Monat wird vom sächsischen Arbcits- und Wvhlfahrtsministc- ri»m ein Heim für bcttnässcndc Kinder aus dem Heideberg über der Löbnitz eröffnet werden. Diele Nengründung ver dankt ihre Entstehung der Aushebung des der Landesheil anstalt Svnnrnstcin angegliederten ÄindercrholungShcims »nd trägt in sich den Vorzug, dal, sie auSschliestlich zur Be kämpfung der genannten Krankheitserschein-ng verwendet wird. Die günstige Loge in der sonnigen Löfmitz ermöglicht eine Ausdehnung der Kurzcit auch auf die Wintcrmonatr. Besonders bemerkenswert erscheint, daß auch Jugendliche über 16 Jahre Ausnahme finden. Die Ausnahme kür sämt liche Kinder kann nur durch das ArbcitS- und Wohlfahrts- :ist"rinm erfolgen. —* Der Drntschnationale Handlungsgehilfen-*" rßand veranstaltet auch in diesem Jahre für seine Mitglieder und Freunde Studien- und Feriensahrtcn. DaS Programm st.ht zehn Recken im deutschen Vaterlands vor. Mit Rücksicht cus den Vcrbandstag -cs D. H. V. in München werden diesmal in der Hauptsache Süddcuckchlaiid. die bäuerischen Alpen , nd Seen i.KönigSschlösser» besucht. Als Abschluß des Verbands- tageS Ist eine Donausabrt nach Wien mit einer Anscblutzknnd- gebnng vorgesehen. Das Programm enthält ferner zwei Fahrten nach Tirol. Bon den Auslandsstaat-n werden be sucht die Schweiz, Holland, England, Dänemark Tinten und Griechenland. Weiter sind eine Miitclmccrrcise und eine Nordlandsahrt geplant. Entsprechend der augenblicklichen schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse weiter Angcstelltenireise werden die Fahrten kehr billig gehalten, um einem grasten TeilnehmerkrciS nach einem Jahre anstrengender Berufs arbeit die für Körper und Geist notwendige Erholung zu ver schaffen. Daneben leisten die Fahrten gleichzeitig sichtig« Vildungsarbkit. Ter ausführliche Prosvckt der sämtlichen Reisen ist Ende Februar 1826 von der Abteilung «sixri- »nt> Feriensahrtcn des D. H. V". Spandau-Johanncsst'.lk er hältst —* Wegen öffentlicher Beleidigung nach 8 186 des StGB, batten sich am Sonnabend im Privatklageversaliren vor dem Amtsgericht Dresden zu verantworten der Heramsgcbcr einer Dresdner Wochenschrft. HanS Scholz, und die geschiedene Schrtftstellcrschesrau Antonie Meißner, geborene Löwe. Klägerin war die in Dresden-Plaue» wohnhafte Schrist- stellerSnsitwe Flösset. In der Wochenschrift erschien ein Artikel, der sich mit angeblichen Unregelmäßig keiten in der AussiellunaSIotlcrie befaßte und worin die Klägerin unter genauer Bezeichn»»» von Straße und Haus nummer als Urheberin, bzw. Gewähr?,nännin. mit angeführt wurde, obgleich diese nicht das geringste damit z» tun aebabt hatte. In der solgenden Nummer des Blattes brachte Scholz eine Richtigstellung zum Abdruck und bczeicknete die fetzige Mitangeklagte, gesch. Meißner, als dieteniae Person, die ihm unter dem Namen der Frau Flöüel daS Material übermittelt habe. Diese Angelegenheit bildete den Gegenstand der Privatklnae. Fra» Meißner, die letzt wieder ihren Mädchen namen Löwe trägt, fühlte aus es sei ,hr ketneskalls in den Sinn aekommen. sich als Frau Hlösiel zu bezeichnen. Alles. waS sic über die Vorkommnisse in der Ansstellnnaösotterie mit Sckolz besprochen habe, sei von diesem aanz unalaublich vermischt und dnrchcinaiideracivorsen worden. Eine Zcuain. die an der Unterredung seinerzeit tcilgenommen hatte, er klärte. baß sich die Mitangeklagte Frau Meißner-Löwc be stimmt nicht als Frau Hlösiel auSgeaeben habe. Der An- qrklaatc Hans Schulz wurde wcae» öffentlicher Beleidigung nach .8 186 des StGB, zu einem Mvnat Gefängnis verurteilt. Hrau Meißner-Löwe daarae» kostenlos sret- aesprochen. Amtsgerichisrnt Dr. Glasen führte in der Bc- aründnng des Urteils a»S, Scholz habe im vorliegenden Halle grob leichtfertig gehandelt. Hier sei in unerhörter Weise mit dem Namen einer ehrbaren Witwe Mißbrauch ge trieben worden. — M. S. R.-Hapag - cycsells-hasiSlrlsei» 19L6. Tie Seiden grobe« deulschen Neiseunternchinungc» Hambiirn-Amciika-Linik i-vapaa! »nd Mtiicleuropällches RciscbUro <M.E. R.i legen soeben zum Jahresbeginn das Programm ihrer GclelllchallSrcüen, die sie Im neuen Jabrc zum ersten Male gemeinsam veranstalten, ln Horm ctneS schön aiiSgestalteicn, illustrierten Büchleins vor. Tie M.E. R.» tz'opag.McsellichasiKrcisen. die sich in Tcuilchland Immer mehr rin» bürgern, führen durch die sehenswertesten und schönsten Gebiete Europas. u. a. Italien bis Sizilien, Svoncfn »nd Portugal. Eng land, Frankreich. Dänemark, Finnland, Norwegen. Schweden die Schweiz. Oesterreich. Ungarn. Tlchecho.Slowakei, sowie nach Aegyvlen und Palästina. Für GescllichaliSreilrn durch Tentlchland sind u. a. vorgesehen: Reisen nach Obcrbanern. Bodenscc Schwarzwald, Rbetn- reckcn, Fahrten nach der Sächsischen Schweiz »nd nach den Norüser» Inseln Sylt lmti Westerland! und Norderney. — DaS Jahrkb- programm ist erhältlich bei der Direktion des Mliicleurvväischen NcisebürvS in Berlin W. 9. Boh-Strape 2. beim Rciicbüro der Hapag, Berlin R. 8 Unter den Zünden 8. bzw. bei den zahkrelchcn Dcriretungcn deS NUiicleuroväckchen Reisebüro- und der Hamburg- Amerik--?inie In allen aröheren Stadien DeiiischlandS. — WaS bring, dir FrühsahrSmade? Wenn man auch noch nicht an die Anschaffung denkt. Io interessiert cS doch, zu willen, wie dt« vorjährige Kleidung durch Aenderung modisch gemach, werden kann, und ob man wieder Mäntel oder wehr Jackenkleider sehen wird, zu mal die neuen Stolle vom WcthnachiSicst der Verarbeitung harren. Die soeben erschienene erste ,,B a z a r" - Nummer des neuen Jahres beiakn die Frage nach dem Kostüm: eS erichcin, mit ziemlich kurzer Jacke und verhältnismäßig weitem Rock. Der UebergangSmaniel hat herrenmähigen Schnitt. Biele interessante neue Stocke beleben daS Modebilü deS Frühjahrs. Neben praktischen und kleidlamen Modellen für den Dinterspori bringt die neue Nummer de» .Bazar" wieder besonders anmutige Abendkleider, einsache und eleganter« Tageskleider und auch Kostümvorlagen iür den Fasching, b.rizend« Wäschemobelle. Vorlagen iür die so bell-bte Strick- und HLkrl- kleidung, Sindermodcn und Handarbeiten für den Teettich vervoll ständigen die neue Nummer dieser beliebten Zeitichrtsi. Ter eben so umfangreiche UntcrhailunqSteil ist wieder lehr interessant illu striert. Alle Postanstalten nehmen Bestellungen aus den .Bazar" entgegen und ted« hellere Buchhandlung l'elert ihn. — DaS Antiguariat Ernst Daunappel in Blaicwitz lBerggarten. straße 8»! versendet soeben seinen »K. Koiolog. enihaltend wertvoll« Werke zur Kunstgeschichte. Kunstgcwerbe. Archäologie. Architektur in schönen Exemplaren. Anschließend Kupferstiche. Lithographien. Zeich nungen und Aquarelle: inner den lcvieren befinden sich Dresdner Künstler der alten Schule, Ludwtg-Ntchter-Schüler usn>., iAlvenS- leben, Qehme, R. v. Türke. BcnuS. Täubcri. Wcgcncr. Poscharskq!» ierucr Oriainalzeiihnunnen zur „Münchener Jugend". NMarLsns 2Ldvs «nhlellen d. schönste Antlitz, übler Mundgeruch wirkt abstoßend. Beide Schön heitsfehler werd. sofort t. volikomm. »nschädl. Wels« beseitigt d. die Zahnpaste <dlo»e»ck»nt, wirliam unterstütz! durch Mundwasser. Konzentrier»«» auf einen Blickpunkt durch kräftige Aus wirkung der Diagonalen. Martin ClauS bietet neben angcnnrndten Arbeiten, wie ZcitungSinscratcn auch Illustra tionen (Meggendorscri, die darlcgcn. wie die feinere Werbe drucksache künstlerisch ailsgcsiattet werden kann. Arthur Osang hat in Packungen iür alles Erdenklich«, insbesondere aber für Zigaretten und Schokoladen, wieder die benkl»arstc Vielseitigkeit erreicht. s* Die Obcrammcrgancr PassionSspiele. Die von einem Münchner Blatt gebrachte Nachricht, daß bereits tm nächsten Jahre wieder die PassionSspiele in Oberammcrgo» ausgeftthrt würden, trifft nicht z». Nach Mitteilung von maßgebender Stelle in Obcramincrgau hält man an der zehnjährigen Ans- sührungSsrist fest, so daß also erstimJahre1838wiedcr PassionSspiele in Lberammergau abgchaltcn werden. Akademische Rofcnvorlefung in Jena 182S. I» dieiem Minier sollen die akademischen Noscnvorlesungcn. die früher eine ständig«, für das Geistesleben der Stadt nicht unbc- deutende Einrlchlnn-g gewesen sind, wieder aickacnc""»'eri p.er- den.- zunächst nicht in der alten Form unter Beteilig,,:,a von Dozenten aller Fakultäten, sondern cS wird Professor K"b allein vier Vorträge über: «Epochen der antiken Knust" halten. Dabei wird sich Gelegenheit ergeben, auch jetzt viel besprochene Wirke, wie die nöur archaische Göttin d-S "ner MnssnmS. cinzngchcii. Der Reingewinn der Vorträge ist für das Archäologische Museum bestimmt. s Ehrung dcS GchcimraicS Gurlitt. Geheimer Rat Prof. Dr. phtl. Dr.-Jng. e. h. v. EvrneliiiS Gurlitt in Dresden ist zum Ehrenmitglicb der Freien Deutsche» Akademie dcS Städtebarics rriiannt worden. ck* Gymnasialdirekior Profcffor Dr. Paul Förster ist in Berlin gcstorben. Förster, viele Jahre hindurch etne» der arbeitSsreudigsten Reichstags»,iiglicdcr lReformparteN. Ver fasser der ersten Deutsch-Spanische» Grammatik, machte sich vor allem einen Name» durch sein kämpferisches Hcrvvrtreten In ethischer Richtung, so der verschiedensten Meformbestrebungcn. dcS Vegetarismus. dcS Tierschutzes, der Anttvinisektlon. Er war Schriftleiter einiger nationalen »nd ethischen Zeitschriften. Ritter des eisernen Kreuzes 1866 „nd 1878'71. Er hatte auch zu Dresden enge Beziehnnae». Der Dresdner Mater und Schriftsteller Ferdinand Brob hielt die Gedächtnisrede. Förster war der Schwager Friedrich Nietzsches. ck* Dem Andenken Charlotte HubnS. Der Lüneburger Ausschuß für die Errichtung eines Grabdenkmals kür die einst gefeierte Sängerin Charlotte Huhn, eine Tochter der Stadt, deren Name sich in der Geschichte deS LIedgesangcS und der musikdramattschen Kunst ehrenvoll behaupten wird, erläßt einen Ausruf an die Mitbürger und Mitbürgerinnen Lüne bürg». Die erforderlichen Mittel sollen durch ein Konzert zu sammengebracht werden. so Case-Rcstanrant und StaatSoper. In der letzten Zelt wird In Wien »nlcr dem Eindruck des Dcfizites der öster reichischen StaalStheatcr ei» Projekt wic-dct erörtert. daS schon vor Jahresfrist den zuständigen Stellen vorgclegt wurde. Es handelt sich um den Plan, in der Wiener Siaatsover durch einen neuanznlcgcndcn Umbau Straßen- und Souterrain- lvkalilcitcn zu gewinnen, in denen ein Cafe- unh Rcstauraltons. betrieb eingerichtet merden soll, dessen Ertrag zur Deckung des Staatsoperndcflzitcs dienen würde. Der Wiener Architekt Jaran hat die bezüglichen Pläne ausgearbcitet und der öster reichischen Bnn-csthcaterverivaltiilig überreicht Wie jcdvch die zuständigen amtlichen Stellen an die Presse Mitteilen stehen sie diesem Projekt durchaus ablehnend gegenüber. DaS BundcSdenkmalcimi und das österreichische Handelsministerium haben sich gegen die Durchführung dieses Planes ausgesprochen. 1* Elnc Plagiat-Assäre. Tie neue Operette «Donna Gloria" von Oskar Ncdbal, Buch von Viktor Leon und Hans Reichert, deren Premiere erst vor wenigen Tagen am Wiener Carl- Theater statisand, sicht bereits im Mittelpunkt einer Plagiat- Assnre. Der Wiener Schriftsteller und Verfasser mehrerer Romane und Komödien. Richard A. Edon. behauptet, baß der Stoff zu dem Textbuch der Operette «Donna Gloria" anS seinem Lustspiel „DaS unsichtbare Dreieck" stamme »nd richtet die Plagiat-Beschuldigung vornehmlich gegen den Librettisten Hans Reichert. Dieser wieder läßt durch seinen Rechtsanwalt In der Wiener TageSprcsse die Erklärung veröffentlichen, daß die Behauptungen Edon» jeder Grundlage entbehren und daß er gegen den Schriftsteller Edon die EhrcnbeletdiguiigSklagc cinbrinaen werde. s Eine Botivklrche in Venedig. In einer feierlichen Zere. monie wurde soeben auf dem Lido in Venedig die Grund steinlegung einer Voiivkirche vollzogen, dir zur Erfüllung eines Gelübdes gebaut werden kvll. das die Bevölkern»» von Venedig im Januar 1817 angesichts der drohenden Einnahme durch die Ocstcrrcicher abgelegt hatte. Die Venezianer ge lobte» damals der heiligen Jnngsran eine Kirche z» errichte» wenn sie die Stadt davor rettete, in FeindeShand zn fallen Ein Stein von der heiligen Tür von St. Peter in Ron, »»d rin Stlick von dem Felsen der Grolle von LonrdeS wurden in den Grundstein eingeckigt. s Ein Ticrschiistpark in Siidafrika. Die Negierung der südafrikanischen Union hat die Pläne Ui, die Errichtung eines Nationalparks auSgearbeitet. durch die die bisherigen Tier- schntzgebiete von Sab! und Shtiigwcdzi ,n einem größeren Ganzen »usammcngeschlvsseu werden kollern Die Unterhand lungen mit den Besitzern des in Frage kommenden Landes sind im Gange »nd versprechen eine günstige Lösung. Ultraviolette Strahle» znr Entziffern«« alter Manu« skripte. Ein französischer Gelehrter. Samaran. hat ein Mittel aelundcn. die Texte des gesamten Palimplcste zu entzUsern; dies sind alte Handschriften, die wegen der Seltenheit von Schreibmaterial in früheren Jahrhunderten zur Niederschrift eines zweiten Textes, aucr über den ersten- benutzt worden sind. Meist sind die ursprünglichen Texte bet weitem inter essanter. doch können sie oft nicht e-ntzifscit werden, da der Versuch, den späteren Text zu entfernen, die alte Schrift gleichfalls zerstört. Samaran hat nun scstacstcllt. daß man mit Hilfe ultravioletter Strahlen die alten Texte mit Leichtig keit sichtbar machen kann, auch wenn sic von dem zweiten Schreiber durch Radieren beseitigt worden wären. Tie Philologie kann sich also letzt aus eine Erfolg vcrsvrechcnde Jagh nach verlorenen Tertcn deS klassisch , Alirrtums b-meben. ck Neue Funde in Gcraia. Neue interessante Enidccknnaeu sind in Jerasch, dem alten Gerasa tm Translvrdanlande ae- macht worden. Eine genaue Untersuch»»« der HauvtsSirlen- halle. dte sich vom Nordtor der alten Stadt nach Ser Aaora oder dem Forum btnzieht enthüllte die Tatsache, daß der ganze Hauptwea der alten Stadt, die Via Princivalts noch voll- ständia unberührt unter den Trümmern liegt. Auch hat man einen ganzen Stadtteil entdeckt mit aroßartiaen Trcpven- anlagcn. Brunnen und verschiedenen Bauwerken. Tie weiteren Grabnnaen werden daher hier noch bedeutsame Denkmäler zutaae fördern. s Ein vernichtendes Urteil über die Tntanchamon-Fnnde. Maurice Maeterlinck hat kürzlich Acgnvtcn betucht und veröffentlicht keine Eindrücke in einem kleinen Bande «Altäonvtcn". in dem er betont daß wir auch heute in de» wichtigsten Lebensfragen nickt weiter aekommen leien wie die Söhne der Pharaoncnzeit. Dte ablehnende Stimmung, mit der der Dichter den Nil hcr»ntcrs„hr dehnt sich cwch a»k bi« neuen Hunde a»S dem Grabe des Tntanchamvn ans die letzt tm Museum von Kairo z» leben sind nnd die allaemcin io sehr bewundert wurden. Maeterlinck teilt dieleS Urteil nicht. ..Da sind die Möbel des armen Tntanchamvn" schreibt er. «sicherlich das erstaunlichste Gemt'ch eines wahnsinnige« Brtc-s-brac. da» jemals als Alp einem Verst iaerer im Traum erschienen ist: gvldeinaelegte Betten die a»i Scha kalen oder Ochsen ruhe» die klack wie Erdwürmer sind nnd mit ihren »»förmigen spinnenartlaen Beinen-itiern: Kästen, dte wie die Kartons von Ruhmack-rinnen «»Sichen: Krieg»« wagen, die als merkwürdige Kinderwagen diene« könntenr Throne, aus denen sich niemand nied--'"-'"»-« waaen würde und bann vor allem Alabastcrgcsciße, die so monströs und ab-
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