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01-Vorabendblatt Dresdner Nachrichten : 13.03.1924
- Titel
- 01-Vorabendblatt
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240313012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924031301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924031301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-03
- Tag1924-03-13
- Monat1924-03
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irr.73 Seiler —— Vre<dner ilachrlchlen »»» Donnerslag. 13. MLr) 1824 Am 8. November vormittags hatte ich die Cl-efS der Landespolizei in Bayer» zusanimengeriifen. um sie tin A»f- trage des Herrn v. Kahr der die Lage kurz zu unlerrichten. Ich gab dann den Herren in seinem Aufträge weitere Da» legungen, Ich schilderte ilmen die gespaunle Lage und sagte ihnen, das, die 2lbsiü,l bestünde, hier in München eine Neichg- -iktatur zu bilden und sic mit Gewalt nach Skorden z« führen. Ich sagte weiter, das« rin solche» Börnchen ganz unmöglich sei, und daß es zu einer Katastrophe führen müßte, daß ln einem solche» Falle Sie Landespvlizei ihre Pflicht unbedingt tun müsse, auch wenn sie die Schußwaffe gegen ihre Freunde i richten msse. Ich werde diesen Strndpuiikt auch in der ge- j Heimen Sitzung seslziistellen in der Lage sein. Ich mvchlc das j hier betonen, weil seiten» der Verteidigung versucht worden in, durch Anfübruiig von Ergebnissen in einer späteren össentltchen Sitzung die Aussagen in ihrem Werte zu be einträchtigen. ES ist das eine einfache Methode, um die öffentliche Meinung za beeinflussen. illnruhe bei den Verteidigern i RechtSanwait Roder erhebt sich und erklärt: Ich bin der Meinung, dast der Herr äderst als Zenge geladen ist und nicht als Staatsanwalt. Vorsitzender. Ich habe die Aeusterung la schon gerügt. Leister fvrtiahrend: Im Vertrauen ans die mir gegebenen Zusicherungen bin ich in iene hinterlistige Falle gegangen, in der ich in schmählichster Weise im Bürgerbräukellcr überfallen wurde, ivo die bäurischen Minisicr angeführt und in die Woh- nung von Dr Weber gebracht wurden, der vorher seine Pflicht gegenüber der bayrischen Regierung bei einem Konflikt voran- üellte. Und alles die» ist damit begründet worden, das» dies zur Rettung des Vaterlandes notwendig sei. Diese Rettung des Vaterlandes war nach unserer Ansicht nichts als Zerstörung des Vaterlandes, war Selbstmord und nuUlose Aufopferung unserer Jugend. VS wäre wahrlich beauemer gewesen, dem Unheil seinen Laus zn lassen, aber dos wäre ehrioS und pflicht vergessen, feige und schwächlich gewesen. svei Schluß der Redaktion dauert die Sivung sort.t Oertliches und Sächsisches. Der P»»s»«alnbb«u In Sachse«. Bisher e«»a l» ,»« Hnndert. Die Nachrichtenstelle in der LtaatSlanzlel schreibt unS: Durch dir Abbaumaßnahmrn ist der Personal, bestand der KtaatSverwaltnna sabgesrhen von dem PvlizetvoüzugSdtens». den richterltche» Beamten, den werbe», den Staatsbetrieben. der LandeSversichernnaSanstalt. der BratiüverstchernngSanstalt und der Schlachtviehversscherung». ansialtf am l. März um wettere 780 Kvpse ver» rtiigcrt worben. Gegenüber dem Vcstandc vom l. Oktober , l» 2S ist ctne Verminderung nm e t iv a 10 vvm Hundert erreicht. Der Abbau sttr den 1. Mürz ist erzielt worden dnriti Einziehung von >17 zurzeit unbesetzt gewesenen Beamtenslellen. durch sreiwUUgcS Ansscheiden von SS Be» aiiilcii niit Ruhegehalt, durch Entlassung von >0 Beamten mit AhfindungSsiimmc». durch Vcrsehung von 2ö>0 Beamten t» den eilistivciiigeii Ruhestand und durch Entlassung von 8V8 An- gestellten. Der laufende Besold» ngöauf wand de» Staate» crmästlg» sich durch da» bisherige Ergebnis de» Abbaues unter Berücksichtigung der neu entstandenen VcrforgungS- gebührnisse um sährlich rund 1 X Million Mark. war die Gründung eine» „VeretnSverbandeS Eva«- gelticher Arbeiter, und Arbeiterinnen»«», eine Westsachsens, Stv Chemnitz". Zum t. Bor- sitzende« wurde Pfarrer MieIsch. Ehemnitz, zum 2. Kranken. kassengeschgstSsüIncr Polster. Waidhcim, gewählt. Der Ver- band gt-t eine eigene Monatsschrift heraus, deren Redaktion in den Händen de« Redakteurs Licgert. Frankenbera. liegt. AlS Hauptaufgabe sieht der Verband, der sein Arbeitsgebiet auch über die KreiShauvimannscho.st Ebcmnttz hinaus erstreckt, die Pflege religiöS-sittlicher und iozialer Bestrebungen sowie insbesondere dl« Vriveiternng der in den einzelnen Vereinen bereits bestehenden sozialen Fürlorgekasse» an. Maschlnenabschrisl der Aussage Nahrs für Lossow und Leisse». Wie das „Verl. Tagebl " miticiit, hat Herr v. Kahr den beide» anderen Hanpizeugen im Hitierprozest eine Maschinen- abschrist seiner Aussagen „zur Kontrolle" übermittelt. Daraus würde sich die sowohl von der Verteidigung wie vom Vorsitzenden als auffällig bezeichnele Ucbcreinstimmung in den Aussagen erklären. gegen die Folgende O f f i z i e r S v er b ä n d e: Nationalverband Deutscher Offiziere, Marine-Ossi-,ier Verband. Deutscher Reichökriegerbuiiö ^Kysslmuscr", Deutscher Ossizlcr-Buiid, NeichS-Offizier-Bund, Der Stahlheliubund der Front soldaten, haben eine Kundgebung gegen die Note der Vot- schafierkvnfercnz über die Milttärkoittrvlle erlassen, worin es he itzt: Wir rufe» znm «„bersten Widerstand gegen diese neueste Gen»alttat. die allein französischem Sadismus ent springt, auf. Dem Auolaud must der einmütige Rns des deutscheu Volkes in den Ohren gellen: „sttauü mit allen srcmd- llindische» Kontrollkommissionen aus Deutschland!" Eberl, Sozlal-emokraNe und Reichslagsauf'.osung. sEigaei Drahlbcricht der „T r c s d n c r z! ach richte n",i Vertin, 12. März. Der Reichspräsident Ebcrt h«rt gestern nachmittag de» V o r si a n d der sozialdemokra tischen R c i ch s t a g S s r a k t t o n zu einer neuen Be sprechung zu sich geladen. Die Unterredung dauerte fast eine Stunde und betraf die inzwischen erfolgte Zustimmung des Reichspräsidenten zur eventuellen Auflös u n q des Reichs tages. Die Versuche des Herrn Ebert, im lebten Augenblick ein Einlenken der Sozialdemokraten hcrbcizusühren, um die Auslosung des 'Reichstages zu vermeiden, sind gescheitert, Heuic früh traten sämtliche Pancien zu wichtigen Fraktions- sitzungen zusammen. Der Franken füllt welker. Rotterdam, >2. Marz. Der „Courant" meldet an» Neu- york: Tic gestrige Besserung deS französischen Franken war nur von kurzer Dauer. Nachbörslich ging der »Franken von seinem offiziellen Stande von 3,83 wieder auf 3,70 zurück. Do» österreichische Hartgeld. Wien, »2, März. Im hiesigen Münzaml werden letzt die neuen österreichischen Münzen geprägt. Tie Zilber- münzen. Schilling, werden einen Werl von IN000 Papier, krönen haben. Für die neue Kupfermünze schlägt der Finanz» Mitteilungen au» der Vesamtra1»sitzung am 1 l. Mär» 1 024. Dem Ersuchen der Stadtverordneten um Vorlage einer Gesamtplanung für die weitere Ansgeftaltnn« deS Urnen hains der FeiierbestottnngSanstalt soll stattgegeben werden. Die Gebühren bei den städtischen Markthalle» beschliebt man, vom t. April d, I. ab um rund 20 Pro», herabzusetzen. Zur schleunigen Verbesserung der BeleuchinngSanlage und zur Anstrich Erneuerung in der Markthalle Anionsplatz wer« de» 52 000 Goldmark auS lausenden Ueberschußeinnahmen der Markthallen bewilligt. lim dem bei den Ansnahmepriisungeu sttr die städtischen höheren Lehranstalten hervvrgctrctenen Platzina««el abzu- lielsen. bcschliesu man die Errichtung weiterer Sexte» bet der Kreuzschule. dein Wetttncr-Gnmnasium, König > Georg - Gym nasium. der Obcrrealschnle Marschallstraste. der Neustädter ^ Realschule, der Altstädtcr und Nenstädter höheren Mädchen schule. dem Realgymnasium Blasewitz und einer weiteren Grundklassc der höheren Abteilung der Volksschule im Stadt teil Blasewttz unter der Voraussetzung, das, der Stundenmchr- auswand mit den vorhandenen Kräften geleistet wird. Von den im Haushaltplan 1934 vorgesehenen Mitteln zur Förderung Begabter soll für 1. April d.L. mindestens ein Vierte! zur Verausgabung unerwartet der Verabschiedung des HauSlmllvlaiies bereitgestellt werden. Das Schulgeld an den höhere« Lehranstalten wird ab t. Avril d. I. auf 7,50 Pik. monatlich für Inländer festgesetzt unter Vorbehalt der Erhöhung entsprechend etwa eintretender Aufbesserung der Gehälter. Für Schulwanderungen der Volk», und Hilfsschulen im Schuljahre U124/25 werden rund 28 000 Goldmark in den HauShaltplan 1924 eingestellt unler Genehmigung teilweflxr Verausgabung vor Verabschiedung des HaushaltplaneS. Welkere Delebnng -es Arbeilsmarkles In Sachsen. Noch immer 182 130 Vollerwerbslose und SSU81 Kurzarbeiter. DaS LandcSamt für Arbeitsvermittlung veröffentlicht folgenden Bericht über die Lage auf dem Arbeitsmarkte für die Zeit vvm 2. bis 8. März: Die Zahl der Erwerbslosen hak seit t5, Februar eine wettere Abnahme von 23 250 und dir der Kurzarbeiter eine solche von 42 408 Personen erfahren. Trotzdem waren zu Be ginn der Berichiswvche noch immer 182 180 Vollerwerbslose und 25 08t Kurzarbeiter ln Sachsen vorhanden. Da sich jedoch die Beöcrung der Slrbcilsmarktlagc nunmehr auch ans die Industrie der Stclne und Erden, ln welcher die Arbeitslosig keit noch mit am größten ist, erstreckt und zu erhoffen steht, das, ein baldiges 'Nachlassen des anhaltenden FrostwcitcrS auch den Auftenberufcn die Aufnahme der Arbeiten gestattet, ist ein weiteres Sinken der Arbeitslosen- und Kurz- arbcllcrzahlcn in der nächsten Zeit zu erwarten. Sin neuer Verband evangelischer NrbeUerverelne in Sachsen. Infolge der Inflation des vergangenen IahreS war auch der ehemalige Landesverband der Evangelischen Arbeiter verein« in Sachse» zur Einstellung seiner Arbeiten gezwungen. Jetzt regt sich in den einzelnen Vereinen Westsachsens wieder der Wunsch zu festem Zusammenschlust. Die Vereine konnten in den letzten Monaten einen erfreulichen Zuwachs an Mit gliedern aus Arvciterkreisen buchen, ein Beweis dafür, daß der auSgleichende Gedanke dieser Vereine auch unter schwieri gen Verhältnissen immer mehr an Boden gewinnt. Am ver gangenen Sonntag trafen sich in Chemnitz die Vertreter der Chemnitzer Evangelischen Arbeiter- und Arbeiterinnen, mmister die altdeutsche Bezeichnung ,^-iübcr" vor. In einer l vereine mit den Vorsitzenden der im .Kreisverband für daS Rede in Innsbruck teilte heute der Finanzminister mit, die untere Mulden- und Zschopautal vereinigten Evangelischen .negierung denke nicht daran, den Wert der Papierkrvnen zu : 'Arbeiter- und Arbeiterinnenvereine zu Beratungen über erhöhen. einen Zusammenschlust. Das Ergebnis dieser Verband'ungen Kunst und Wissenschaft. P* Mitteilung der Sächsischen Staatötheatcr. Opern- hauS. Freitag, 14. März: „Eugen Onegt n" mi» Maria Rosler-Keuschnig, Charlotte Wolf. Helene Jung. Elsriede Haverkorn, Friedrich Plaschke, Max Hirzcl, Willy Bader. Hanns Lange, Robert Büffel, Julius Putilitz. Musikalische Leitung und Spielleitung: Issai Dvbrvwcn als Gast, Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. Freitag, 14. März: „Der Kauf mann von Venedig" mit Alfred Meyer als Shnlvck und der übrigen bekannte» Besetzung. Spielleitung: Georg Ktesau. Anfang 7 Uhr. -r* NeneS Theater. Donnerstag, den 18 März, abends 7 Nhr: K e !, l t ä t i g k e t > S v o r si e i ! u n g zun, B c st e n der „L I ch - ten BolkSabendc" unter dein Bvrsiv des LtaatSminisierS Dr. Kaiser und Oberbürgermeisters Bischer. Thea.crvorsielliing: „Der T ch i t d p a t i k a in m": anichttchend Borlrage und Bill Karten für die Teilnahme am Fest: Hotel Bellevue, Hotel Europäischer Hof. Papierhandlung Alireü Herrncann, Prager Ltraßc 28, Kasse des '-Neue,, Theaters: ferner Karten sitr die Theatervorstellung an der Kaffe. — Die nächste Erstausführung deS Neuen Theaters Dicnstig. den 14. März: „Der Tenor der Herzog! n ", dieiakttgeS Lust spiel von Heinrich Jlgenüein. P* Konzert. Unser Meistertrio Wagner-Bäriich- Wille bot im letzten dieswiitterlichen Konzerte zwei Grotz- werke. das i» A-Moll von Tschaikowsky und aus be sonderen Wunsch eine Wiederholung von Beethovens Werk 97 in B-Dur, dessen tiefgehende Wirkung von kürzlich her noch in lebhafter Erinnerung steht. Auch der lebte Abend war Zeuge von der höchsten Ansprüchen gewachsenen Bor- trcsslichkcit dieses erlesenen Zusammenspiels. das eine künst- leriscize Dreieinigkeit in idealem Sinne darstellt. Jeder ein Führer, der erhaben über allem Technischen siebt und der alles Können in den Dienst des Kunstwerkes zu stellen ver mag. Und doch aus der anderen Seite wieder ein Incinander- gehen, ein Sichvcrstehen so, dast sich alles wie aus einem Gusse formt und als Auswirkung eines Willens erscheint. Hinzu kommt der Zusammcnklang der kostbaren Inürnmenie, der ein wahres Schwelgen in Tvnschvnhett ergab. Tschnikowskys Klagesang um den dahinac!ch>edencn Freund zwang zu tics- erlebiem Milfublen. Die Variationen gelangen in wnndcr- vollcr Ausführung. Originell in seiner Buntheit baut sich das geistreich ersonnene Finale auf. Nach künstlerischer Leite hi» bedeutete der letzte Abend der Magnvr-Bärl:ch-Wille-Ber- einigung einen sehr starken Erfolg. Es Reibt verwunderlich, -ast das Künstlerhauö nicht bis aus den letzten Platz aus- verkauft nxir. L. U. P* Bolkssinsoniekonzeri, Man kann den Wunsch der Be- letltgtcn verstehen, die schöne Stimme von Charlotte Viereck- K i m p e l, der Solistin des letzten Konzerts, ln Gesängen mit Orchester bestmöglich" zur Geltung kommen zu lallen. Sie sang Schubertliedcr in der Orchesterrahmuna von Liszt und Reger, Liszts Bearbeitung der Lieder «Die iunge Nonne" und „Gleichen am Spinnrad" beweist entschieden sicheren musikalischen Instinkt und Geschmack, denn die tonmalcrischen Werte der pianlstischen Orlglnalbcglcltung locken zu orchestraicr Ausgestaltung. Wenn diele trotzdem ein wesent lich anderes Klangbild ergibt, so liegt das daran, dast der volle Klang der Bläser, denen die harmonischen Grundlagen zu fallen, gerade die das Sttirmcsbrausen und bas Svinnrad- schiliirren malenden, den Streichern zugetcilten Begleitfigurrn zu stark in den Hintergrund drängt, so sehr sich auch im vor liegenden Fall das Orchester um Abtönung bemühte. Die Regersche Bearbeitung der Lieder „Im Abendrot" und „An die Musik" bat es in dieser Hinsicht leichter. Sie hält sich einfach, aber wiederum zu einfach, cm die rein akkordüche Begleitung dieser Kompositionen. Sie ermöglichte dadurch, obgleich sie viel primitiver ist. der Sängerin bedeutend stärkere Wirkungen, die ebenso von ihrem rein und golden strahlenden Sopran, wie von dem warm beseelten Vortrag ausströmten und herzlichen Beifall fanden. Bruckners ES-Dur-Sinsvnie. die „romantische", ist so recht geeignet, den Meister volkstümlich zu machen. Ihre einfach gebauten, vhrenfälligen Motive prägen sich leicht dem Ge dächtnis ein, und ihre Auömaste überschreiten höchsten t in der Durchführung des ersten und letzten Satzes gelegentlich das Fassungsvermögen wenig geschulter Hörer. Mraczek und die „Philharmonie" suchten dem durch kleine Kür zungen und eine das Ganze stark und deutlich gliedernde Wiedergabe zu begegnen. Dabei überschritt aber die Freiheit in der Wahl der Zeiimaste und di« Einfügung von Pausen doch mitunter die Grenze des Zulässigen. Besonders der zweite und vierte Satz zerfielen zu sehr in Einzelbilder, und »ie naive Gröstc des Werks ging darüber verloren. Im übrigen bezeugte aber gerade diese Durcharbeitung eine Liebe und Sorgfalt, die höchsten LobcS wert ist. und in ihrer schwung vollen Gesamtmirkuvg von der immerhin ansehnlichen Hörer- schar 8,n-ch lauten Beifall dai'ff'ar anerkannt wurde. —al>— 1* Dresdner Künstler in Amerika. C u r t T a n ch e r hat au der Metrvvolitan-Opcr in Ncunvrk als Tannhäuser einen sehr grohen Erfolg bei Publikum und Presse gehabt. Er soll , nun in der iviederausgcnommencn „M o n c> Lis a" die Tcnvr- , Partie singen. Auch in MahlerS „Lied von der Erde" hat er als Koyzcrtsäiigcr sich erfolgreich betätigt. 1* Konzert in Radcburg. Der Radcburger Männerchor, ein innger Verein, der es mit der Pflege des deutschen Liedes unter seinem tüchtigen Chormeistcr C. Böhme sehr ernst 'nimmt, batte zu seinem letzten Korrzert als Mitmlrken-e die Der mangel-alle Leipziger Sender. Der Radivklu b Dresden se. V.s. Geschäftsstelle Iohauu-Georgen-AUee 40. Fernrus 48287, sendet uu« folgende Ausführungen: .Der Rundfunksender, brr seit 2. März in Leipzig i» Betrieb ist und ans den die Dresdner Fnnlfreiindc ihre gröstte und zurzeit einzige Hoffnung gesetzt hatten, hat unS arg eitt- tänscht. Der Sender ist hier nur ganz unzuvcrlnst- l i ch hörbar. ES mag sein, dast es sich »och um Versuche bandelt, aber weshalb bietel ma» de» Gebübreiizahler» den Ohrenschmaus der Versuche'/ Können solche Sender nicht vor Ausstellung oder zu einer Zelt, wo nlemand zntiört. so erprobt werden, dast sie bet Bekaiiniaabe an die Oesscittlichkcll ein- waudsrei arbeiten? Sehr störend wirkt vor allen Dingen die unkvnstaute Welle, deren Grobe bisher nvch nicht ein mal bckaunlgegeben ist. ES ergibt sich daraus wieder mit aller Deutltcbkett. baß Dresden, besonders auch mtt Rücksicht auf Ostsachsen, seinen eigenen Sender erhalten must vor allem, da sich der hiesige Empfang ganz bedeutend verschlechtert hat. seit dem KönigSwiisterhausen dle V o x t> a u s - U c b e r t r a g u u g nicht mehr auf Welle S45, sondern aus Welle 47ü vornimmt. DaS ReichS-Postmlnisteriiim hat dem Rodivklub Dresden seinerzeit wörtlich mttgeketlt, dast für den Freistaat > S a ch s c ii vorläufig nur ein Sender ausgestellt würde und ! als Ort Leipzig in Frage käme. CS ist also keine Siede davvn, ! daß er als mitioldcutschrr Rundsunlsender zu betrachten sei. Bayern und Württemberg erhalte» ihre Sender in ihre Haupt städte gelegt, nur der sächsische Sender befindet sich an der > Grenze, so dast nicht einmal Dresden als Haupt- und che- i malige Residenzstadt Sachsens von ihm versorgt werden kann. ! Der Einwand. Dresden versorge einen groben Teil Deutsch- böbmens mit Nnndsuiik und sei deshalb iniivirtschastltch, ist in- > safer» imhallbar, da der Sender Königsberg nicht einmal die Hälfte seines Hörbereichs ans deutschem Gebiete hat und auch München, Stritt'art und Münster mehr oder weniger das Ausland mlt ihren Darbietungen verlornen. Demnach müstten l auch diese Sender nnwlrtschaflltch arbeiten. Wenn Dresden " einen eigenen Sender erhält, werden auch hier sich mehr Rund» fiinktetlnehmer finden, die durch ihre Lizenzgebühren den hiesigen Sender unterstützen werden, während bet den jetzigen schlechten EmpfaiigSverhältiilsseii so mancher mit der Errtch. tung einer Rundsuiik-EmpsangSstattvii ziirückstält. In Kürze wird auch der Radioklub Dresden daS Recht er halten, an solche Mltnlicder, die die nötigen Fähigkeiten und Kenntnisse für den Bau einer Funkanlage besitzen, die Ver such S c r l a u b n i ö zu erteilen. Dle nächste Sitzung dcö RabloklubS Dresden findet morgen, Donnerstag, abends 8 4ll,r tm KeolerhcmS Ostra» Allee lg statt, in der n, a. Leutnant z. S. N La n d über die wichtivsten Neuerscheinungen dcö Büchermarktes auf dem Ge biete der Nadioliicrcttur sprechen wird." Die ISkötze -er Mett war daS gewaltige, niemals zu erschöpfende Thema, welches Dr. H. H. Krihinger an seinem Vortragsabend zum Besten deS Sächsischen VolkSopserS im Künsilcrbause vor einer nicht allzu grvsten Zahl vvn Freunden der kosmischen Wunder behandelte. In tiefdurchdachten Worten wies er die Zu hörer darauf hin. das, die Beschäftigung mlt dem Universum auch dem nicht mathematisch durchgcbildeien Laien möglich lst: sie ist sogar nötig, weil sie Gefühlswerte vvn ewigem Gehalte birgt und eine geistige Erholung bietet, wie nicht leicht eine bessere gedacht werden kann. Gerade die grössten Geister, wie Goethe, Schiller. Klopstvck, Kant, Mörike und andere, haben diese geistige Erholung geschätzt, und in der Tat geht dem Menschen, dem Mikrokosmos !m Makrokosmos, der zeitlose Zusammenhang zwischen Ich und AN erst dann auf. wenn er die Grütze der Welt zu begreifen beginnt. An der Hand einer wundervollen Serie von kosmischen Lichtbildern, die zum grössten Teile Stern- und Himmclsaufnahmcn be deutender Astronomen aus neuester Zeit in märchenhafter, nächtlicher Erhabenheit vor Augen sühnen. tra> nun der Redner mtt seinem aufmerksam lauschenden Publikum eine Reise durch die ewigen Tiefen des WelicnraumeS an. Er .zeigte die fabelhafte Sterncndichte der Milchstraste und deS anderen HimmclöranmcS mlt den gchelmnisooll wirkenden Llchtflccken der größeren Fixsterne, lehrte, die Lage, Aus dehnung und Entfernung der Milchstraße, sowie die Stellung unserer Erde zu ihr klar zu sehen und führte dann die Zu hörer, denen es trotz der und allen im Laute des vorigen IabrcS gewordenen Lektion, die astronomische Gröstc unseres Wiener Meisterpianistin Wcra Schapira gewonnen. Sie spielte auf dem toiischönen, neuen Fahr-Flü'ci iZeitzl des Vereins die E-Tur-Pvlonäse und die Tarantella ans Anders „Stummen von Portici" vv» Liszt, sowie im zweiten Teil eine Arabeske über einen Stranstschen Walzer. Darüber sich zu äußern, wle sic spielte, erübrigt sich, ist sie doch die Mctstcr- pianlstin der Jetztzeit. Die einheimische Sängerin Grete Schlegel bot mit ihrer kräftigen, llangedlcii Stimme einige FrühlingSliedcr, und der Chor sang Zöllners „König Sigurd Rings Brauisahrt", sowie eine hübsche Bearbeitung von Suppdö Ouvertüre zu „Dichter und Bauer". Besvndcre Er wähnung verdient noch die vorbildliche Kürze des Pro gramms. Radcburg aber kann stolz sein ans einen solchen Chor, der vor alieni mit seinem wundervolle» Piano selbst einem Verwöhnten die gröstte Achtung abzwingt. —-rt. " Passionsspicle In Berlin. Die Ausstellungshalle am .Kaiserdamm ln Berlin steht in aussichtsreichen Verhandlungen mtt Frciburg in Baden, um zu Ostern die grasten PassivnS- fpiclc nach Berlin zu bringen. Die „Freiburger deutsche V o l k S p a s s i o n " soll mit 2000 Milwirkenden in der Weslcndcr Halle ausgcführt werden. P* Neuheiten der Mannheimer Oper. Im Mannheimer Nationaliheater wird in Kürze das Ballett »pDas Wunder der Diana" von Egon Wcllcsz zur Uraufführung gelangen. Wel tes» ist auch der Komponist der Oper „Alkestis", deren Text buch von Hugo vvn Hoffmannsthal stammt und die bekannt lich ebenfalls in Mannheim zur Anssühning gelangen wird. P* Röchlest. In Aachc n wird in der Zeit vom 29. März bis zum 18. April 1924 ein großes Bachscst stattsindeu. Einem Bortrage des leitenden Generalmusikdirektors Dr. Peter Raabe folgen die drei gcwglttgstcii Chorwerke Bachs: Die U-Moll-Messe, die IvhaimcS-Passion und die Matthäus- Passion. Weiterhin sind ein Jnstrumciitalkoiizert, ein Klavier abend und ein Orgclabcnd vorgesehen. 1* AuS dem Konzcribctr'cb. Tic Arbeitsgemein schaft r h c I n i s ch - w c st s ä l i s cl, c r Orchestcrdiri- Vereinigungen en Honorare zu bewilligen als im lctzlcn Fricdcusiahrc gezahlt worden lind. Die Ärbciiö rmcinschast ha! ferner beschlossen, den-Berliner Konzcrtsängcr H. H. N. während der ganzen Spielzeit 1924/25 nicht zu verpflichte», weil der Künstler ein Konzert nm >3. Februar, zu dem er seit Juni v. I. verpflichtet war, abgesagt hcii mtt der Begründung, das, er seine Schweizer Anschlüsse versäumen würde, wenn er seiner cingegangeiic» Verpflichtung nachkämc. gentcn und Kon§erigebcndcr hat beschlossen, ln Zusiinst de» Solisten keine höheren
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