Delete Search...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 09.08.1916
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-08-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160809029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916080902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916080902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-08
- Tag1916-08-09
- Monat1916-08
- Jahr1916
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Srerdner Nachrichten -kLL Nr. 218 ALLv orttgs (Fosov am Dienstag abend. Nordwestlich, »vestlich und südwestlich de» früheren Werkes Thtaumont brachen feindliche Angriffe in unserem -euer vollkommen zusammen. Zwischen Tbtepval und der Somme setzte der Feind seine heftige» Angriffe fort, die im wesentlichen zu unseren 6>iiiiften entschieden find. Südlich von Zalocze wurde dem russischen Bor dringen durch Gegenangriff Halt geboten: hier find V Offi ziere und 700 Mann gefangengenvrirmen. rronig Friedrich Augu st sprach einer von General leutnant v. Watzdorf befehligten Sieservedtvisivn telegraphisch Anerkennung und Tank aus. Frankreich bat vom 1. August 1014 bis 8V. Juni 1016 Insgesamt -10 782 Millionen ausgegeben. TaS i u in a n i s che H a n ü e l ö m i n i st e r i u m sandte zur Durchführung des llebereinkvmrnenS Uber den Waren austausch Abgeordnete nach Wien. Am Montag ist der 10». „Carmen"-Zug aus Deutsch land nach Rumänien abgefahren. Tie e ngli s ch e 9k e gier n n g hob für die Dauer des Krieges das Ashlrecht für politische Flüchtlinge auf. Ter englische Handelsministcr Nunc im an trifft zur Besprechung wirtschaftlicher Fragen heute in Nom ein. Tie juristische Fakultät der Universität Königsberg ver lieh dem scheidenden Oberpräsidente» v. Batocki die Würde eines Tr. jur. ehrenhalber. Shaw für Casement. Im „Manchester Guardian" greift Shaw die englische Negierung scharf an. weil sie Casement hingerichlet hat. Ter irische Tichter führt, was grobe Beachtung findet, in dem offiziöse» Organ der liberalen Partei aus, CaseinentS Handlungsweise entspreche nur der festen und für ihn ge rechtfertigten Ueb erzeugt! na vom endlichen Sieg der Mittelmächte. Cs habe Cafe ment freigestandeii, antienglischc Politik zu treiben, denn er habe sich vor dem Kriege von Cngland losgesagt und sei niemals Spion ge wesen. Tie Hinrichtung Casements habe ihn zum National heros für alle Iren geschaffen. Casement habe nur ein Wegs offengeslanden, der ihn gerettet haben würde, das Gnaden-! gesuch an den König. Das habe Casement ab-! gelehnt. Shaw schließt: Casement habe feine Tat in! seinen letzten Besprechungen mit seinen Freunden nur deS-' halb bedauert, weil es ihm nicht gegönnt sei, das Ende des Krieges >u sehen, der nach Casemcnts Ueberzeugung die Be freiung Irlands und die Niederlage Englands bringen solle. Ter „Manchester Guardian" gibt die Auslassungen Shaws ohne Kommentar wieder. Handels-Lnftsahrten nach Amerika? b. „L'Jnsvrmation srangaise" meldet aus Neuyork, daß man dort am 15. August ein Z e v p e l i n l u f t s ch i f f erwarte. „Newavrc World" meldet aus Berlin: Inner halb sieben Tagen erfolgte der dritte Zeppelinangriss auf England, woran zwei neue Riesenzeppeline reilnahmen. Tiefe Riesenliisrschisfe sollen auch in Hän de l s l u f t s ch i s s e verwandelt werden können. Gras Zeppelin hofft, damit eine neue Verbindung mit Amerika zustande bringen zu können, so wie es die deutschen Unter seeboote getan Hütten. AuS militärischen Gründen kann der Korreipondent keine Einzelheiten über die neuen Nieseilluflschifse geben, kann aber sagen, daß sie einen großen Aktionsradius haben, ebenso eine große Trag fähigkeit. Ihre Geschwindigkeit und ihre Widerstands kraft gegen Wind seien außerordentlich groß. Eins der beteiligten Luftschiffe legte bei seiner jüngsten Rückkehr aus England innerhalb von zwei Stunden 2M/2 See meilen zurück, allerdings bei günstigem Winde. h. Der Berliner Korrespondent der „Tijd" weiß noch zu melden, daß in einigen Monaten die grüßten Zep peline, die jemals gebaut wurden und die dazu bestimmt sind, unbewaffnet nur als friedliche Kuriere und zu Hanöelszwecken einen geregelten Luftverkehr m it Amerika zu eröffnen, über den Ozean fliegen wer den. „Der neue Zeppelin," so berichtet das genannte Blatt weiter, „ist flir ungeheures Steige- und Kraftvermögen eingerichtet, während ec eine Höchstgeschwindigkeit von 200 Kilometer in der Stunde entwickeln kann. Sowohl der Schnelligkeits- wie der Höhcnrekorö wird es Sen feind lichen Flugzeugen unmöglich machen, etwas gegen den friedlichen Luslreisenden zu unternehmen. Mit dem Handelounterseeboot „Deutschland" hieß eS: „Deutschland, Deutschland unter alles". Ter neue Zeppelin, der gleich falls auf den Namen „Deutschland" getauft ist, wird das „Deutschland, Deutschland über alles" zur Wahrheit machen. Graf Zeppelin selbst hat bereits die erste Reise -es Luftschiffe? bis an die Küsten Englands gesteuert. Andere Zeppeline, die ausschließlich für den Handelsver kehr bestimmt sind, sind noch im Bau begriffen." Hinter den Kulissen der russischen Politik. b. AuS gutuntcrrichtcter Petersburger Quelle verlautet, daß S s a s o n v w s R ü ck t r i t t neben den Fragen der inne ren Politik auch im engen Zusammenhänge mit der rus sisch-schwedischen Streitfrage stehe. Ssasonow soll bereit gewesen sein, den schwedischen Forderungen nach zugeben, sei aber im Minisccrrat auf energischen Widerstand gestoßen. BarkS verfrühte Rückreise — er sollte London ) ei», Woche später verlass,» - steht aletchsall» mit diesen Frage» i« Zusammenhang, «art soll tn London sehr wenigerretchtbaben. Wohl find die lausenden Kre- dtte weiter bewilligt worden, doch soll man in London jede neu, Anleihe b, ft tmmizurückge wiesen haben, «l» Vorwand dafür hat die Pariser Konferenz ge- dient und die Erklärung, daß ein engere» Zusammengehen zwischen England und Rußland, das natürlich di, Folge einer neuen Anleihe sein würde, bei den übrigen Bundes- genossen leicht Unzufriedenheit und Mißtrauen Hervorrufen könnte. Außerdem sollen für die laufenden Kredite die Ztnsen bedeutend erhöht worden sein. Wer ist „ko»npete«i" V In der „Tilgt. Rundsch." lesen wir: In den „Preuß. Jahrb." beschäftigt sich Professor Del brück wieder einmal mit Unterseeboote» und Unterseeboot- krieg und mit der Frage, wer für die Beurteilung dieser Dinge in Deutschland denn eigentlich zuständig sei, „kompe- tent" sagt Herr Delbrück. Er fragt: „Haben wir genug Boote, um den Erfolg so schnell und so sicher zu erreichen, daß die Nachteile, die dadurch wegen der Störung des Ver hältnisses zu den Neutralen bewirkt würden, ausgewogen würden?" Und er antwortet: „Bei aller Anerkennung für das wirklich fachmäßige Urteil unserer Seeleute müssen wir eine solche Kompetenzerweiterung doch als irreführend und gefährlich zurttckweisen und bleiben bet der Auffassung, baß die Zahl der wirklich in jeder Beziehung brauchbaren Tauch boote noch erheblich zu klein ist, um die erhoffte Wirkung mit der unentbehrlichen Schnelligkeit herbei- zuführen." Daraus geht hervor, so bemerkt die „Tägl. Rundsch", daß nach der Ausfassung des Herausgebers der „Preuß. Jahrb." Reichsmarineanit und Admiralstab nicht für die Beurteilung von Unterseeboot-Fragen zuständig sind, wohl aber Herr Prvf. Hans Delbrück. Leider erfreuen wir uns nicht der Freiheit Herrn Delbrücks, über diese Dinge zu sprechen. Wir müssen uns daher darauf beschränken, unsere Leser zu einer Meinungsbildung sich -zunächst klar zu machen, ob auch sie Rctchsmarineamt und Admiralstab. die Großadmirale v. Tirpitz und v. Koester, oder aber den Prvf. Delbrück für zuständiger in diesen Dingen halten wollen. Ziehen sie eS ohne weiteres vor. mit Prof. Delbrück zu gehen, so erübrigt sich jedes weitere Wort. Ist aber je- mand noch zweifelhaft darüber, ob er wirklich sein und Deutschlands Schicksal restlos und unwiderruflich tu Herrn Delbrücks Hände legen soll, so dürfen wir, die wir uns Delbrückscher Redefreiheit nicht erfreuen, diesem Zweifeln den nur das sagen, daß jedenfalls Reichsmarine, amt und Admiral st ab. Großadmiral v. Tir- pitz und Großadmiral v. Koester, einer der Herrn Delbrücks schroff entgegengesetzten Meinung sind. Aber freilich, die sind nicht „kompetent". Kompetent ist nur Herr Professor Delbrück. Wer könnte das bezweifeln, wenn der Herausgeber der „Preuß. Jahrb." es sagt? Keine „Heloteuländer"! Die „Kreuzzeitung" wendet sich erneut gegen die von Prof. Harnack in einem Briese an den zweiten Borsitzenden des Alldeutschen Verbandes. Exzellenz Gcbsattcl, ver- tretene Auffassung. Belgien und Frankreich „als Heloten- länöer, als deutsches Irland" regieren zu wollen sei eine Unersättlichkeit und bemerkt dazu: „Wir kennen die Ein- gäbe des Alldeutschen Verbandes nicht, halten es aber für höchst bedauerlich, daß Exz. Harnack, selbst wenn er darin Anhaltspunkte dafür zu finden glaubte, daß die von ihm gebrauchten Ausdrücke zutreffend seien, sich dieser Ausdrücke bediente, die unsere Gegner zweifellos gegen uns aus- beuten werden. Wer solche Fehler nicht zu vermeiden weiß, tüte besser, sich den politischen Auseinandersetzungen scrnzuhalten. Daß Belgien durchaus nicht zu einem deut schen Irland zu werden braucht, haben wir hier schon gelegentlich deS Harnackschen Vortrages betont. In der „Bayerischen StaatSzeitunlff sSonntag, 0. August) finden mir jetzt einen Artikel „Belgien und Deutschland" von Professor Dr. K. Beyerle lGötttngen). -er ausgehend von der Feststellung, daß wir nach dem Kriege in Belgien keinen Statusauo haben, daß wir aber auch den nieder deutschen Stamm der Vläinen nicht mehr der ihn bedrohen den Verwelschung preisgcben werden, schildert, wie viel vertrauenswürdiger sich das Verhältnis zwischen den Einheimischen und dem deut schen Militär in Belgien gestaltet habe und wie Sie Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit der deutschen Verwal tung in Flandern ein Vorspiel dafür sein könne, daß deutsche Art zum Heile von Völkern arbeite, die Lurch un erbittliche Kriegsereignisse ungesucht an Deutschlands Seite gestellt morden sind. Der Artikel verweist ans einen Aus satz der Süddeutschen Monatshefte, in dem Professor von Bissing, -er Sohn des belgischen GeneralgvuverncurS, darlegt, daß auch für eine Verständigung mit dem wallonischen Element die Bahn fretgc- macht sei und daß von Tag zu Tag breiteren Schichten der Bevölkerung der Glaube an die Rückkehr der belgischen Ne gierung und an die Aenderung deS durch den Krieg ge schaffenen Zustandes immer mehr abhanden komme. Weise ist es wohl nicht gerade, in diese Entwicklung die Schlag worte vom „deutschen Irland" und von „Helotenländern" hineinzuwerfcn. Feier eines FriedenSsonntags in Schweden. Zur Feier des sogenannten Fried« nSsonntagS fanden, wie -i« „Köln. Ztg." meldet, in Schweden 4 00 Ver - sammlungrn statt. In Stockholm nahmen an der Kundgebung Sü 000 Menschen teil. In den Versammlungen wurde etne Resolution angenommen, die erklärt, bah ein bauernder Friede nötig lei, der den Nationen da» Selbst- befttmmungsrecht und freie wirtschaftliche Entwicklung ge währt und zugleich den Grund für ein« internationale Rechtsordnung bildet, die eine allgemeine Abrüstung er möglicht. Die schwedische Regierung wird daher aufgefor- dert, an der Einberufung einer offizielle» Konferenz der neutralen Staaten mttzuwtrken. Diele Konserrnz soll bel der ersten besten Gelegenheit den Kriegführenden ihre VermttilungSdtenste anbtcten und zum Friedensschluss einen Weltkongress vvrbereiten. der die Ursachen des Kriege» klarlegen und etne staatlich« Ordnung anbahne» soll, di« sich aus Recht statt auf Macht gründet. Italienischer Bandali»««». Aus dem k. u. k. KrieaSpresseyuarttrr wird gemeldet: Akte von Bandaltvmu» und Plünderung seitens italienischer Truppen. Ein aufklärrnder Befehl des i. italienischen Armee kommandos. Amtliche und halbamtliche italienische Verlautbarungen haben wiederholt die k. u. k. Armee barbarischer Kriegführung beschuldigt und stets hervoraehvben, wie gesittet sich die italienischen Truppen auch in Feindes land benehmen. Einen interessanten Beitrag zu der zivili sierten Kriegführung der Italiener liefert folgender er beuteter Befehl des 1. italienischen Armeekommandos. Pro tokoll No. 0085 vom 10. November 101b. Gegenstand: Akte von Vandalismus und Plünderung. A» das 8. und 5. KorpS- kommando. Die Oberste Heeresleitung lenkt wiederum die Aufmerksamkeit auf die Notwendigkeit, Akte von Van dalismus und Plünderung seitens unserer Truppen in den besetzten Gebiete» zu verbieten. In Hinkunst sind jede», mal, wenn Städte oder Dörfer in feindlichen Gebieten be setzt werden sollen, rechtzeitig vorher Verfügungen zu treffen, damit sich solche schweren Unzuträglichketten nicht mehr wiederholen. An der Verhütung derselben haben auch die bet den höheren Kommandos eingeteilten Kara- binieri-Scktionen mitzmvirken. Gezeichnet: der Armee kommandant N. Brusati. lW. T. B.) Die neuesten Meldungen lauten: Exzellenz v. Batocki Dr. jur. ehrruhalber. Königsberg. Dem scheidenden Oberprästdentcn von Batocki hat nach einer Blättermeldung die juristische Fakultät der Albert-Universität am 7. August die Würbe eines Dr. jur. ehrenhalber verliehen in Anerkennung seiner außerordentlichen Verdienste um die Verwaltung der Provinz Ostpreußen und im Hinblicke auf seine gesetz geberische Tätigkeit als Präsident deS Kriegsernährungs- amtcS. lW. T. B.) Gegen den KriegSwncher. Berlin. Da» Oberkommando in den Marken teilt mit. daß das Kaufhaus Gustav CorbS. Leipziger Straße Nr. 83/35, wieder eröffnet worden ist, nachdem es die Ver kaufspreise, die vorher jedes zulässige Maß überschritte« hatten lAufschlcige von 300 bis 800 Prvz. auf die Einkaufs- preise und in einzelnen Fällen noch weit mehr), verringert hat und nunmehr nur noch einen den Bestimmungen ent sprechenden Aufschlag nimmt, wie er bei den anderen großen Kaufhäusern auch festgcstellt ist. Der jetzige Aufschlag be trägt durchschnittlich nur noch etwa ein Drittel des vor der Revision angesetztcn. Das Strafverfahren Wegen die Firma ist cingcleitet. lW. T. V.) Wirtschaftliche Massnahmen in OestHreich. Wien. Das Amtsblatt veröffentlicht eine, Verordnung, wonach bis auf weiteres alle Rechtsgeschäft,, welche die ^ 'chen aus- tffen ober r betreffen, tat werden, die in da» Beförderung von Waren zur See ländischen Häfen auf österreichischen Seehandx die Ueberlassung von Schiffsraum an AuSlä" verboten werden. Ausnahmen können ber insbesondere für die Beförderung von Wari Vertragszvllgcbiet der österreichisch-ungarischen Monarchie cingeführt oder daraus ausgeführt werden sollen. sWTB.) Oesterreichifche Bcrgcltungsmassrcgeln. Wien. Die „Wiener Zeitung" veröffentlicht etne Ber- orbnung des Gesamtministeriums, wonach in Ausübung des Vergeltungsrechtes Unternehmungen oder Zweig niederlassungen von Unternehmungen, die vom feindlichen Auslande aus geleitet oder beaufsichtigt werden ober deren Erträgnisse in Las feindliche Ausland abzuführen sind oder deren Kapital Angehörigen deS feindlichen Auslandes zn- stcht, wo diese immer ihren Wohnsitz haben, durch mini sterielle Verfügung unter Zwangsverwaltung ge stellt worden. Durch ministerielle Verfügung kann jederzeit die Auflösung oder der Verkauf der unter Zwangsverwal tung gestellten Unternehmungen angeorbnet werden. Die Verordnung findet auch auf Vermöaenschasteü und Ver mögensrechte Anwendung. lW. T. B.) Rumäniens Getreideoorräte. stk. Bukarest. lEig. DrahtmeldI Nach einer amtlichen Veröffentlichung betrug am 1. Juli der sichtbare Ge treidevorrat Rumäniens 16100000 gegen 12280lM> Meterzentner in der gleichen Zeit des Vor jahres. Da die diesjährige Sommcrernte befriedigt und sich die Aussichten für die Maisernte erheblich gebessert haben, so wird Rumänien in diesem Jahre sehr bc- deutende Getreid emengen für die Ausfuhr verfügbar haben. Kunst Md Wissenschaft. Mitteilung des Residenz-Theaters. Wie bereits mitgedeilt, findet nächsten Lviiiiabend die Uraufführung des Lustspiels „Kernen" von HanS l'Ärronge statt. f* Neuverpslichtnngen sür Dresdner Theater. Brlma Bcr 0 li vom Äiüriibcrger Ltadttheater wurde dem Refidenz- 7 bester. Hilma Schlüter vom Berliner Lessing-Thcater dem Mbcr!-Theater verpflichtet. ff-- Zttin Tode Friedrich BanmseldcrS wird uns ge schrieben: Ter eben verstorbene Kvnigl. Musikdirektor Friedrich Banmfelder war in den Jahren 1877 bis I87S auch l. Chormeister der Tresdner Liedertafel als Nach folger von Musikdirektor Friedrich Reichel. Die Vereins- seslichrift 1880 erzählt von ihm. daß er ein eifriger und all zeit bereiter, mit den liebenswürdigsten Eigenschaften aus- gestattcter Dirigent gewesen sei. Aus der Reihe der manntg- sucheil musikalischen Veranstaltungen der Liedertafel unter seiner Führung seien hier nur erwähnt ein großes Sedan- Kvnzcri 1877 im Linckcschen Bade, das von über 4000 Per sonen besucht war, die Gesangshuldigung des Vereins vor den König!. Majestäten anläßlich der Feier des silbernen EhcjnbilänmS am 15. Juni 1878 >m Lustschloß zu Pillnitz, wohin die Liedertafel mit geschmückten Festschiffen fuhr, um beim Scheine von Fackeln auf der großen Freitreppe vor ! em WasserpalaiS Aufstellung zu nehmen, dann «in Kirchen konzert in der Frauenkirche am 14. März 1970 unter Mit wirkung der Kvnigl. Kammersängerin Therese Malten nnd des Königl. Kammersängers Paul Bulß. Zur Auf führung gelangten u. a. „Hymnus" von Neißig«r und der „io. Psalm" von Vaumfeldcr. Nachfolger Baumfclders in der Liedertafel war der bekannte Komponist Professor Hans Kößler. ch» Mineralogie aus dem Leipziger Hauptbahnhof. Aus Leipzig wird uns geschrieben: Die Querbahnsteighalle des Leipziger Hauptbahnhvfcs hat seit einigen Tagen ein lehr reiches Schaustück erhalten. Es handelt sich um eine Samm lung von Handelsproduktcn der Mineralnieberlage der Königl. Sächs. BergakademiezuFretberg. Der mehrgeschossige Schaukasten enthält einheimische und aus ländische Gesteine. Das grösste Schaustück ist eine Stufe Schwerspat auf Dolomit aus Frizlngton in Cumberland. Aus der Frriberger Unterwelt sieht man gediegenes Silber, Flußspat und Arsenkies. Ferner finden sich aus Sachsen vor ein schönes Stück Kalkspat und Kobaldblüte aus Schnce- berg. In gediegenem Zustand sind zu sehen Kupfer, Schwefel von Sizilien und Quecksilber aus Krain. Schließ lich sin- noch zur Schau gestellt Eislebener Gips, Berg kristall, piemontcsische Granaten, Amethyst aus Brasilien, indischer Achat und Azurit aus Deutsch-Südwestafrika. -f* Eine Weingartuer-Woche wird die am 1. September beginnende neue Spielzeit der Vereinigten Chemnitzer Stadttheater bringen. Diese Weingartner-Woche umfaßt u. a. die Uraufführung des „Faust" 1. und 2. Teil mit ber Musik und neuen Bühneneinrtchtung von Weingartner, ber die Uraufführung selbst letten wird. ff* Vorlesungen über Zeitnngswesen. An ber Kvl- ner Handelshochschule haben für bas Wintersemester 10M/17 angekitndtgt: Dr. Dreseinann, Vorsitzender des Verbandes der rheinisch-westfälischen Presse, „Das aus wärtige Nachrichtenwesen Deutschlands , und Jung, Chef redakteur deS „Stadt-Anzeigers'. Vorsitzender des Vereins Kölner Presse, „Der Krieg und die Presse seine Unter- suchung über die Bedeutung der Zeitungen vor dem Kriege, während des Krieges und nach dem Kriege)". s* Professor Dr. Ludwig Darmstädter, der bekannte Berliner Chemiker und Sammler, vollendet am kommen den Mittwoch das 70. Lebensjahr. Dgrmstädter. der aus Mannheim stammt, hat sich mit seinen chemischen Arbeiten früh einen hervorragenden Ruf erworben. Besonders aber hat sich Professor Darmstädter auf dem Gebiete des Kunst- und AutographensammelnS betätigt. Sein Heim in ber Lanbgrafcnstraße birgt eine ber schönsten deutschen Privat sammlungen von altem Porzellan. Die hochinteressante Sammlung von Autographen, die er in jahrzehntelanger Arbeit zusammengebracht hat, schenkte Darmstädter der Ber liner Königlichen Bibliothek. s* D«r künstlerische Nachlass Professor Ewald», des 1004 verstorbenen Direktor» der UnterrtchtSanstalt des Ber liner Kunstgewerbemuseums, ist jetzt von dessen Witwe der Bibliothek deS Museums überwiesen worden. Ein kleiner Teil de» Nachlasse» war schon vor längerer Zeit von der UnterrichtSanftalt erworben worden. Die jetzt überwiesenen rund 451 Blätter sind vorwiegend Entwürfe und Studien zu Pfarrkirchen und ornamentalen Wand malereien, Glasfenstern, Majoliken u. a. kunstgewerb lichen Gegenständen, ferner Naturaufnahmen. Kostttm- studien, Aktzcichnungcn u. a., die eine umfassende An schauung von der vielseitigen Tätigkeit, den reichen An lagen und der ctndrtngenden Gewissenhaftigkeit des Künst lers geben. s Darf ei« Gemälde verändert werden? Wie uns aus Budapest geschrieben wirb, hat dte Königliche Kurte dieser Tage in letzter Instanz dte für alle Künstler wichtige Frage zu entscheiden gehabt, ob ein Gemälde „verbessert" werden dürfe. Die Gemeinde Keszthely in Ungarn hatte durch Sen Maler Johann Baszary ein Bild des Fürst» primaS Klaudtus BaSzary für den Sitzungssaal des Ge- meinderateS malen lassen, aber die Aehnltchkeit sofort be mängelt und das Bild derart übermalen lassen, baß e» porträtähnlicher wurde. Darauf klagte, der Maler gegen dte Gemeinde, sie solle entweder das ursprüngliche Bild mtedcrherstellen oder, falls dies nicht möglich, e» vernichten. Die Gemeinde erklärte sich nur bereit, den Namen de» Künstler» von der Leinwand entfernen zu lassen, wenn er glaube, daß sein Ruf unter dem verbesserten Bilde leibe. Sie sei im Übrigen Eigentümerin und könne mit dem Bilde anfangcn, waS sie wolle. Dte erste und die zweite Instanz gaben der Gemeinde recht, aber die Kurie ord nete etne neue Verhandlung an darüber, ob das Bild in ber ursprünglichen Gestalt wtederhergestellt werben könne, oder ob eS zu vernichten sei. In ber Begründung deS Ur teils wird erklärt, es sei ein Recht des Künstlers, darauf zu bestehen, das, seine Schöpfung im ursprünglichen Zu- stände ohne jede Aenderung bestehen bleibe: der Eigen- tümer habe nicht das Recht, ohne vorherige Zustimmung des Künstlers Veränderungen vorzunehmen. Ser »ater der Slaatechail. Znm 20. TobeStaa Otto LtlienthalS. Dte auch die kühnsten Hoffnungen weit überragende Entwicklung, welche die Flugzeugtechntk seit ihrem ver hältnismäßig kurzen Bestehen durchmachte und die tntz
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview