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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.08.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-08-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191908041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19190804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19190804
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1919
- Monat1919-08
- Tag1919-08-04
- Monat1919-08
- Jahr1919
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.08.1919
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Beilage zum „Riesaer Tageblatt". IM» Sana« » »«„„«», S^«»»»R»M«r So-Mttnmf«^. »—M MdM,«^ «»thnp Hähne!. Mefar M» An»«,mWlr «NPM» iKISWch. HW» 177. ««»»„, 4 Aezeft ISIS, «»e»»S 7S. Jehrz. D« leistung von 5000 Kilowatt und mehr, di« in» Eigentum pri vater ünterue-mer stehen und nicht -an» überwiegend t»r Erzeugung elektrischer Arbeit sür eigene Betriebe di«»«». L. private« Unternehmern »«stehende Rechte zur Ausnutzung von Wasserkräften für die Erzeugung elektrischer Arbeit mit einer Leistungsfähigkeit von 5000 Kilowatt und «ehr. di« nicht ganz überwiegend zur Erzeugung elektrischer Arbeit für eigenen Betrieb beftlmmt sind, einschließlich des Eigen tum» an den in Ausübung dieser Rechte errichteten Anlage« und des Rechtes aus Benutzung technischer Borarbeiten. Auf Antrag eine» Lande» ist das Reich verpflichtet, dessen beim Inkrafttreten des Gesetze- bestehende oder in Ausführung begriffene staatliche LettungSanlagen zu übernehme». Rach 8 S gehen bet Uebernahme der in 8 1 genannte» Anlagen und Kräfte die auf sie bezüglichen Rechte und Pflichten der bisherigen Eigentümer und Berechtigten gegenüber Dritten auf bas Reich über. Dem Berechtigten ist eine angemessene Entschädigung zu gewähre». Sie soll in -er Regel in einer Beteiligung an den übernommenen Rechten und Anlagen bestehen. 8 7 führt au», daß, wenn eine vertragliche Vereinbarung zwischen den Beteiligte» über die Uebernahme und die Ein bringung der Anlagen und Rechte nicht zustande kommt, ein Schiedsgericht entscheidet. Nach 8 15 hat da- Reich vor Ausführung eigener LettungSanlagen innerhalb eines San de» die LandeSbehürde zu hüren. Zu beratender Mitwir kung bei Angelegenheiten der NeichSelektrizitätSwirtschast errichtet die NeichSregierung mit Zustimmung de» Staaten- auSschusseS einen Betrat, in dem die Länder Sitz und Stimme haben l8 18). Nach 8 20 wird -em RcichSschatzminister sür die Durchführung de» Gesetzes ein Geldbetrag bis zu einer Milliarde Mark zur Verfügung gestellt. In der Begrün- dung--e» Gesetzes wird angeführt, daß die Elektrizität-Wirt schaft im Ginne des 8 2 -e» SozialisierungSgesetze» vom 2S. März MS als sozialisierungSreif angesehen werden muß. Die Zersplitterung in zahlreiche Einzelunternehmungen — zurzeit bestehen in Deutschland über 4000 Elektrizitätswerke — hat vielfach zur Entstehung unwirtschaftlicher Werke ge führt. Für die künftige deutsche Wirtschaft muß mit einem großen Kohlenmangel gerechnet werden, weshalb eS drin gend geboten ist, zur Energiewirtschaft Deutschlands in weit stärkerem Umfange als bisher^Wasserkräfte heranzuziehen, XageSgeschichte. Deutsche» Reich. Angriffe gegen Erzberger. Ans dem Pressebüro des RefchSfmanzmmisteriumS wird unterm 2. 8. mitgeteilt: Der Lügenfeldzug gegen den Reichsnnnister Erz berger wird von den Blättern der Rechten fortgesetzt. Erst gestern wurde fcstgestellt, daß die „Kreuzzeitung" dis so eben durch den Nuntius Paccelli erfolgte Bestätigung der Behauptung ErzbergerS, er habe weder den Inhalt de» Briefes des Nuntius Paccelli, noch die Antwort des Reichskanzlers Micelis durch Paccelli selbst erfahren, gegen besseres Wissen unter dem Titel veröffentlicht: „Neue Unwahrheiten Erzbergers". Heute veröffentlicht ins „Deutsche Zeitung" und die „Tägl. Rundschau" Aeuße- rungen der vatikanischen Kreisen nahestehenden Mailänder „Italia", in welchen die Darstellung Erzbergers Liber die Bedeutung und Behandlung des englischen Friedensfühlers durch die deutsche Regierung vollauf bestätigt wird, unter Ueberschriften: „Der Vatikan gegen Erzberger" „Eine Preisgabe Erzbergers durch den Vatikan", also in einer Form, die im bewußten Gegensätze zu den Tatsachen steht. Es muh schlecht um die Sache der Opposition bestellt sem, wenn sich ihre Presse solcher verwerflicher Mittel bedient. Kellnerstreik in Frankfurt a. M. Frankfurt bot gestern abend ein Bild größter Ruhe. Die Gast- Wirtsangestellten und Kellner stellten abends 8 Uhr die , Arbeit em, und die Lokale, Hotels, Restaurants und EaföS Mußten schließen. Um dem französischen BerbandSoffizter im Carlton-Hotel keinen Anlaß zum Einspruch zu geben, hat die Streikleitung ihre Zustimmung dazu erteilt, daß dort gearbeitet wird. Ebenso hat sie zum Empfang und zur Bewirtschaftung der Kriegsgefangenen auf dem Bahn hof das nötige Personal belassen. Ueber die Finanzbesprechungen zwischen Minister Erzberger und den einzelstaatlichen Finanzmi nistern meldet das Stuttgarter „Neue Tageblatt", daß der Erzbergersche SteuerunitariSmus doch noch Aussicht habe, durchgedrückt zu werden, trotz heftigen Widerstande» der Einzelstaaten. Nur Sachsen, Baden und Hessen stehen auf dem absolut ablehnenden Standpunkt, weil die Steuer erhebung durch das Reich die Selbstverwaltung der Staaten und Gemeinden vollständig illusorisch machen würde. Die Ablehnung der anderen Staaten ist nicht be dingungslos erfolgt. Es scheint, als ob Preußen und Bayern unter gewissen Bedingungen zustimmen werden, wodurch Erzbergers Sieg über die emzelstaatlichen Finanz minister gesichert wäre. Die amerikanische Besetzung deS Rhein- Landes soll in Kürze aufhüren, nur ein amerikanisches Infanterieregiment wird zurück bleiben. Die Heimreise deS Generals Pershing wird m den ersten Septcmbcrtagen hrfolgen. — Der französische General Dupont wurde zum Vorsitzenden der alliierten Kommission für die Festsetzung dssr deutsch-polnischen Grenze ernanni und wnd in Grau- Ven» Wohnung nehmen. — Die Zahl der aus Elsaß - Lothringen Vertriebenen beträgt bis letzt üoer 55 000 Per sonen. In Straßburg macht sich mehr und mehr eine Bewegung für Neutralisierung Elsaß-LothringenS geltend. Deutscher Kriegertag. Der 3V. Ad geordneten-- tag des Deutschen Kriegerbundes, auf dem sehr wichtig« Fragen über Organisation und über die Kriegsbeschädigten fürsorge innerhalb der Kriegervereine zur Enticheiouug koin- »nen, wurde gestern unter Vorsitz des Generaloberst von Heeringen bet starker Beteiligung in Kassel eröffnet. AuSdehnungderStreiksimKalibau. Durch scharfe Agitation veranlaßt, sind nun auch die Arbeiter der Kalibergwerke in Staßfurt, Lcopoldshall und Neu- Staßfurt in den Streik getreten. Dre Metallarbeiter von Staßfurt haben sich dem Ausstand angeschlossen. Haftentlassung. Ter Bankbeamtenftthrer Marx ist! vom Untersuchungsrichter aus der Untersuchungshaft entlassen worden. < Das DanzigerGebiet unter En tentever- waltung. Einer Reutermeldung aus Paris zufolge tzac der Oberste Rat beschlossen, daß die denrschen Truppen au» Danzig zurückgezogen werden und das; den polnischen Trüppen untersagt wird, Danzig zu betrete». Das Ge biet wird drei Abgrenzungskommissionen übergeben. — Der oberste alliierte Rat hat beschlossen, daß das Danziger Gebiet vorübergehend unter Ententeverwaltnng kommen Maßnahmen zur Erhöhung der Kohlen förderung. Der preußische Ministerpräsident hat, wie verlautet, sür nächsten Mittwoch nach Berlin die drei Berg arbeiterorganisationen, die Gewerkschaft-zentrale und die Amtralstelle der Angestelltcnorgantsationen des rheinisch- MMtlischen ZechenverbandeS und der oberschlesischen Der Letter der italienischen Mission in Budapest Oberst leutnant Romanelli, hat folgenden Funkspuch an Clemenceau gerichtet: Tie ungarische Regierung der Räte republik hat ihre Demisun gegeben. Die ,st von einer Regierung abgelöst, die erklärt, die Vorschläge der verbün deten und asioziie tmr Mächte, wie sie rn Wim am 26. Juli vom Chef der dortigen eualischen MiUtärmisfion Oberst Cunningham festgelcgt «u de», anzunehmen. Die neue Regierung hat Auft ag gegeben, oen Armee,ührern der ein ander gegenüberste-enden H ere den WafsensttllstmidSvor- schlag »u unterbreite». In Erwartung der Entscheidungen Euer Exzellenz habe ich mir erlaubt, den Kommandanten der verbündeten Heere einen dteSbezgl. Vorschlag zu machen, um weitere» Blutvergießen zu vermeiden. Die betreffenden Vorschläge sind folgende: In der Erwartung der Entschei dungen de- Obersten Rates der verbündeten und asso ziierten Mächte find binnen kürzester Zett alle Feind elig- reiten zwischen den ve bündele» Heeren und der nngari chen , Armee einzustellen. Alle Bewegungen der verbündeten j Truppen sind demgemäß zum Stillstand zu bringen. Mit ' den Kommandanten de» unga ischen Heeres ist em Waffenstillstand abzuschließen, wobei eme provisorische Be- setzungSlinte festgelegt werden wll, btS der Präsident der Frredenskonferen; seine Entschlüsse be'anutge^eben bat. Die unga ische Regierung bittet ferner darum, daß die Was- fenstillstandSlinte für das rumänische Heer bei Tisza fest gelegt wird. Elemencean teilte in feiner Antwort die Ansicht de- RaleS der Alliierten mit, sich nicht in die innere Politik der ungarischen Negierung ein-umischen. Der Rat könne daher auf die von den beiden Mitgliedern d r Verbündeten Missionen irr Wen gemach:en Vo schlage nicht emgehen, denn die Grundlage der Beziehungen zwischen den verbün deten und as oztie ten Mächten einerseits und Ungarns anderseits seien 1. der Wasfenstillstand vom 8. November 1018, der von der ungarischen Regierung beachtet werden müsse, 2. die Mitteilung de Fncdenstoir erenz vom 18. Ium über die Festsetzung der Linie,' an der dis ungarüchen Truppen längs der tscheclw-sloivaliscken und der rumäni schen Grenze sich zu Hal en hätlen. Ter sstat der Verbündeten werde nur Rumänien er suchen, leine Truppen kn den Grenzen zum Stillstand zu bringen, di« sie gegenwär'ig infolge der Angriffe be etzt halten, aber er werde lltumänien nicht ersnclien, die Trup pen bis zu der am 18. Ium festgesetzten Lime zurückzu ziehen, ehe nicht dce neue Budapester Near-rung sich den W.ffrnst ll and be ing n e ' rd neun S o" »n e wo en habe. Die Vc bün elen wollten die Tat » der ungarischen Negierung abwar en nn > hasste», daß dre neue Regierung ihre Verpsl ch'ilngen er üllcn. das nn-iariscb« Volk ver treten und den Zeitpunkt der Wiederherstellung des Frie dens »nd der Wiederaufnahme der regelmäßigen wirt- schastlichen Beziehungen be chlennigeu werbe. Romanelli e Mute iu seiner Antwort depesche, die neue unga i che R gierung sei durchaus geneigt, die Wafsenstillstandsbedinguirgen möglichst bald auSzusübren und habe ihn ersucht, El-nenceaii zu bitten, daß die ve bündete» un> as ».vierten Mächte di' ungarische Regierung durch Entsendung eines Regiments einer jeden verbündete» Macht unchrstühen mögen, nud zwar in der Weise, daß dre Ent endnug ri cht eine Jule ueiltion. son dern eine freie Kundgebung d'.r.teils. Zu dem Sturze Bela KhunS wird dem „Berl. Tagebla.t" nach in W en emeet oisenen B» aresler Mel dungen berichtet: Am Den -er lag sand eme Vollversamm lung des unga ischen Gewerircha-tSrates unter dem Vor sitze seines P äsidewen J'.szi statt, in der mitgeteilt wurde, daß die Entente de Milee ung der Blockade abgelehnt, ;a sogar eine Verschärfung befohlen l>abe. JaSzi legte die verzweifelte militä i che Lage dar und ste.lte den Antrag, daß die Näte egic ung sofort aufgefo dcrt weroe, zurück- zmtreten nutz-die Macht e nun soz.albemotcatl chen Mi- niste.num zu übergeben. Der Aut ag wurde vom Gewerl- schaftsrat mit 83 gegen 3 Stimmen angenommen. Um 7 Uhr abends war die Negierung Bela Khuns gestürzt. Bela Khun wurde von dem Lejchiu.se sofort verständigt. Er berief noch am Abend eine Sitzung des regierenden yäates der Volksbeauftragten ein, die die ganze Nacht zum Freitag währte. Schließlich unterwarfen sich die Mit glieder der Negierung dem Beschlüsse des Gewerkschafts rates, und es wurde beschlossen, Freitag vormittag 11 Uhr im Sowjethanse eine Sitzung des regierenden Rate- der Volkskommissare abzuhälien, rn der der Rücktritt der Ne gierung formell vollzogen werden sollte. Trotz dieses Be- schlusses bekämpften die am linken Flügel stehenden kom munistischen Reg'.erilngsmtrglieeer, darun er der Oberlorn- mandierende der roten Armee, noch rn der Vormittags sitzung nachd.ücklich den Rncktrittsbefchflutz. Sie wurden jedoch mit großer Mehrheit überstimmt. In der Nachnni- tagssitzung der 500 Budapester Arbeiter- und Soida enräte begründete der Stellvertreter des Volkskommissars des Innern Ronai den Rücktritt der Räleregierung. Dre Negie rung habe sich am 22. März cne Errichtung der Diktatur des Proletariats mit Hilfe dreier Faktoren zum Ziele ae- kekt: der Weltrevolution, der militari'chen Hilfe Rußlands und der Ovferbereitschift des Proletariats. Da alle drm Fak oren versagt hätten, Haie sich de Regierung g nötigt gesehen, die Macht in die Hanoe oe. Eewerl,chasten zu legen. Bela Khun gab der Versammlung den Beschluß der Regierung bekannt und teilte mit, die Räteregierung müsse die Macht den Gewerkschaften übergeben, um zu verhinderns daß der Feind Ungarn ferner Produktions mittel beraube. Dem „Reuen Wiener Tag" zufolge erklärte ein her vorragendes Mitglied dec Entenlekommissron in Wien, daß sich die Entente mit der neuen Lage rn Ungarn nicht zufrieden geben könne, da in der neukonstltmerten Regierung tgrößtenterls Männer sitzen, die an dem kommunistischen Regime aktiven Anteil hatten. — Dem gleichen Blatte zu folge hält man in den Kreisen der in Wen weilenden Ungarn da- sozialistische Kabinett erst für den Anfang der Entwirrung. ES sei jetzt die Möglichkeit gegeben, daß die Budapester und die Szegediner Regierung m Ver handlungen eintreten, um ein Koalitionskabinett zu bil den, das allein den Willen deS ganzen Landes varstellen würde. Die erste Aufgabe fei die Ausschreibung der Wah len zur Nationalversammlung. — Im Auftrage des neuen Ministeriums ist der Präsident der Budapester Arbeiter- und Doldatenräte Wellner in Wien emgetroffen. Er de- aab sich sofort zu den Vertretern der Ententemlsswnen, um Verhandlungen mit ihnen elnzuletten. Vor allem wiro die Frag« der rumänischen Operationen behandelt. — In einem Interview mit dem Mitarbeiter der „Neuen Freien Presse" erklärte Weltner, die Negierung habe einen pro visorischen Eharakier, sie bereite die FrieüenSverhaiüstungen vor. Die neue Regierung habe zur Frage der Einberufung der Nationalversammlung noch keine Stellung genom men. — Wie die „Neue Freie Pres,e" vernimmt, wird der Der — , «ungarische, Gesandte kn Wien, Böhm, von fernem Posten «tnr, »er «»»epefterKüteneitrnng. '»"W ' Cunningham gestern vormittag die vertrauen-män- ner der ungarischen Regierung Böhm und Weltner «np- - sangen. Bet diesem Empfange sollten bereit» die unga rischen Minister zugegen fern. Bela Khun, der in Wien AufenthaltSbewillrgung für Deutschösterreich erhalten hatte, ist in Wen eingetrossen. Er wird in einem JntermerungStager unteraebracht wer den. Me der „Neue Wien. Tag" berichtet, ist für die Ya- mtlienangehörigen der »urückgetrerenen ungarischen Volks- beauftragten daS Einreiseansuche» bewtllrgt. Die Volks beauftragten, insbesondere Khun und Szamuellh, dürfte« durch die Entente ins Ausland gebracht werden. Wie die ungarischen Blätter vo» zuständiger Sette erfahren, erreichte Freitag nachmittag der Befehl der En tente zur Einstellung der Offensive dar rumä nische Truppenkonnnando, worauf die rumänische Armee dem Befehle Folge leistete und die Bewegungen emftellte. Somit ist die Gefahr einer fremden Invasion für die un garische Hauptstadt beseitigt. We „Nepszava" meldet, hat das rumänisch« Oberkommando die ungarische Heeresleitung verständigt, daß eine rumänisch« Kommission zu Verhand lungen über einen Waffenstillstand nach Budapest entsandt worden sei. Die Regierung wird mit dieser sofort nach ihrem Eintreffen die Lvaffenstillstandsverhandlungen auf nehmen. — Im Gegensatz hierzu steht eine Wiener Mel dung, wonach die Rumänen Budapest besetzt hätten. Tat sächlich sollen die Rumänen den Vormarsch auf Budapest fortgesetzt haben. Beide Meldungen bedürfen noch sehr der Bestätigung. In Budapest haben alte kommunistischen Zei tungen ihr Erscheinen eingestellt. Die Kommunisten sübst bezeichnen den Sturz Bela KhunS als eine Folge der Gegenrevolution deS Kapitalismus. Deutsche Arveiter für Rordfraokreich. Amtlich wird au» Berlin gemeldet: Am Mittwoch, den SV. Juli aben-S ist, wie schon mitgeteilt wurde, eine aus Arbeitgebern und Arbeitnehmern zusammengesetzte Korn- m'ssion nach Versailles gefahren, um dort unter Leitung des Herrn Geh. Rat» Schmidt vom Auswärtigen Amt und Herrn Geh.! Rat von le Sutre vom NetchSwtrtschaftSmtni- sterium mit der Ententekommission die Bedingungen für die Gestellung deutscher Arbeiter für den Wiederaufbau Nord frankreichs festzulegen. Erst nach Abschluß -er Verhand lungen und der notwendigen Vorarbeiten kann eine Ent sendung von Arbeitern von re'chswegen in Frage kommen. Es wird ausdrücklich davor gewarnt, daß Arbeiter sich schon jetzt von irgendwelchen Menten für den Wiederaufbau an werben und nach Frankreich schicken lassen, La die in Ver sailles zu vereinbarenden Bedingungen naturgemäß nur für solche Arbeiter Anwendung finden können, die auf Veran lassung des Deutschen Reiches für die Wiederaufbauarbeiten gewonnen werden. Zugleich wird darauf hingewiesen, daß Bewerbungen von Arbe'tern, Architekten und Unternehmern um Beschäftigung bet -en Wieberaufbauarpeiteu zurzeit zwecklos sind und nur eine erhebliche Belastung ber Behör den zur Folge haben. Sobald die Vorarbeiten abgeschlossen sind, werden die Neichsbehörde» oder von ihr beauftragte Stellen mit der Werbetätigkeit einsetzen. D'e Durch führung der eigentlichen Arbeiten wird einer besonderen, dem Neichswirtschaftsmlnisterium anzugliedernden Behörde unter einem Ne'chskommissar übertragen werden, in der Arbeitgebern und Arbeitnehmern ein weitestgehendes Mit- bestimmungSrecht eingeräumt werden wird. Mniiiml« Der internationale Gewerkschaftskongreß in Amsterdam ber'et die von der zweiten Kommission vorbereitete Ent schließung. In dieser Entschließung wird zum Ausdruck ge bracht, Latz der internationale Gewerkschaftskongreß in Amsterdam die Paragraphen der Arbeitergesetzgebung, die in den Fr'edensvertrag ausgenommen wurden, nicht als Aus druck der Forderungen der Arbeiterklasse aller Länder an erkennen könne. Im Einzelnen werden die Unterschiede dargelegt, die zwischen Len Paragraphen Le» Arbeiterab kommens im Friedensvertrage und dem von den internatio nalen GewerkschaftSorgan'sationen gebilligten Berner Pro gramm vom Februar ISIS bestehen, und zwar 1. Me Arbeit von Kindern und Jugendlichen, 2. Frauenarbeit. Hierbei wird bemerkt, die Tatsache, Latz Liese Fragen erst dem inter nationalen Kongreß in Washington vorgelegt werden sollen, beweise es, Latz das Berner Programm nicht beachtet wor den sei. Die Untersch'ede betreffen ferner S. Le« achtstün digen Arbeitstag, 4. die Herabsetzung -er wöchentlichen un unterbrochenen Ruhezeit von mindestens 82 auf 24 Stunden im FrtedenSvertrage, 5. die Heimindustrie, S. -as Verein-- recht, 7. die Arbeit von Ausländern, wobei bemerkt wird, datz der Friedensvertrag über die von der Berner Konferenz geforderte Aufhebung ber die Einwanderung verbietenden Bestimmungen schweigt. 8. Mindeftlöhne. v. wird bemerkt, datz der Friedensvertrag die Forderungen der Arbeiter be- jckiglich der Bekämpfung der Erwerbslosigkeit und in der Frage der Arbeiterverstcherung nicht erwähnt. Es wird darauf htngewiesen, -atz im FrtedenSvertrage nichts Neues von wirklicher Bedeutung enthalten ist und daß ohne ei« internationales Arbe'terrecht der Völkerbund zwecklos und der Friede unvollkommen ist. Die Resolution schließt: An gesichts der Tatsache, datz die Arbeiterklasse» ihre Forderun gen feststellten, bekräftigt ber internationale Kongreß von Amsterdam LaS Berner Programm und ruft all« itattonalen Arbeiterbewegungen auf, dasselbe vollständig und unmittel bar zu verwirklichen. Jouhaur begründete Len Antrag. Gomperts-Amertka schlug anstelle der obengenannten Resolution einen Antrag vor, in dem es he'ßt: Der internationale Gewerkschafts kongreß erklärt, datz das Arbeiterattommen, wte eS in den FrtedenSvertraä ausgenommen worden tst, dte Forderungen der Arbeiterklasse nicht vollkommen zum Ausdruck bringt. Boi der Abstimmung wurde die Resolutton der Kommission mit S1 Stimmen gegen die Resolution GompertS, di« 20 Stimme» erhielt, angenommen. Jouhaur brachte seine Genugtuung über die Annahme der KornmisstonSresolutton zum Ausdruck«, wundert« sich jedoch darüber, daß die eng lische Delegation dagegen «stimmt habe, obwohl sie in der Kommission dafür eingetreten sei. At SEm, in WikMMW. In dem der Nationalversammlung zugegaugenen Ent würfe eines Gesetze» betr. die Sozialisierung der Elektrtzi- tätSwirtfchast heißt e» u. a.: Da» Reich ist befugt, gegen angemessene Entschädigung zu übernehme» 1. Anlagen, die zur Fortlettung von elektrischer Arbeit in einer Spannung von 50000 Volt und mehr bestimmt sind zur Verbindung mehrerer Kraftwerke, 2. Anlagen zur Erzeugung elektrischer AÄeit, Elektrizitätswerke mit einer installierten Mafchtychi»
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