01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.10.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-10-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051001015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905100101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905100101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1905
- Monat1905-10
- Tag1905-10-01
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.10.1905
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verugrgedlldr: De »««»», »et II,N» MÜ»aI«„r «»Ir«,,», dun» unter, >«,»»> und ««»»»», an GM,- uud nur einmal» ,M«.»0Vt. durchLUdwüniaeHom- «Moire » «Idee» «I. »o «I. Set einmaliaer Zukellun« durch di» liibneBciiellaeidi imllu»- I«d mil emivrechendem Zulchlaa«. « achdruck aller «nitei u. Onainal- Vlin«i>u»,en nur mit deutlicher LueUenauaabe <„Dreod. Statt,:.') MM«. RackträsNche Lonvsar. anivriich« bleiben unbenicklicktcat: «verlauste Maimikriole werden nicht auldrwalin. relearamm-ilbrell«: Nschrtcht«« Srelde«. Stgrii«-el 1856. llnNlet.5»n>«» 8r. n»>a»uu 6«» Kvichk, ,v» S«K»«I>. <7Looo2»cko», <7»e»o». k!ivr«Iv«r>iLu/ Uvp«»»«Iei>, -ittmsrltt 2. Hauplgeschästsstell«: Maitcustr. 38 1v. Anreizen, caril. Nnnabme vo» Slukilndlauinic» di, nackminaaä S Utir. Sonn- und tzeierlaai mir Nlarieullrade A vo» II bis '/«I llbr Tie l ivaltiaeAruud »eile !ca. s Tildeni La Pig. ?!>-- küudia»u«eii aui der Pnuavelle Zeus L> Pi, : die Livallioe Zeit« aui1c:> «eile so Pi«., al» Sinaeiaudi Zeile so Pia In Nummer» »ach Sou»- »lid Feiert«,en Itvalnac Ämndieüe so Ps,.. am Vrivaiieite ao Pi« . Livailiae Zeile aui Teriiette und als üuiaeiaudl su Pi«. ÄudivartiacAm- irciae nur gcacn Borausb»°aklu»«. PelcadUilier werden mit io Pi« berechnet. Fernivrechanichlns: Amt I Nr. 11 und Nr. 2t»l»>! ?rvi8li8to uocl Llustsr krsnlco. unvsiNMÜstliclis I.ivrsL-tklei«tul»z. Nod. Lgsp L 8olin, frsuonsti-sssv 3 u. 5. Zsnliiisj8eliü6li<;! ^li» 8v« L«, pn« t. u. I. Lt. SelmIitiMkegmIsM > 1Ur Ous. slsltlr. 1-iaItt. LotrMvnm. Xornon. fei'il.llettmsiiii », Ntiulx I«I>»I>»»t> . Optisvli - iiiecliuii. Inntitut ernten Ituu^e«. Xtlllll- U. lütllllllrkl-kmEueo. ktopstnilurou von itu^vviutL uui i»olt,6r« 1'ükv Turüolk. tr^nk >. »ospliologl'Slltl »Lim »LvKL., fei-!lilUlIIlI^S88I! Ho. n. j'gE DE' rvieedon bsrämunctplutr Ullä Litraerviase lilulllttll-U jjllitllltblt. Outrenä Viett Ll. ii, prössvrs b'ormuts ont- eproevonct. Lpoemiitüt: l-ebsnspivsso l'ortriits in Lugtet! ete. — Oruppoo- uixi Ximternul- »skmon in besonders poojpiiotvn ^.telieis. Rr. 872. öldisasl' Soziale Krittler u»d Politikaster. Persviientarifreform, Fachschulen »ud Meis Outttuiigskarlen. Essener Wahlschlacht, Einigung in der Bkarokkosrage. Bvrsenwvchenbcricht. Meisterknrse, Nene Bintniaßl. Witterung:! Küftl, rcaneiisch. I Sonntag, I.Oktober IWL. Kein anäres Vre8änerblatt bietet »einen Xesern neben grösster Oedlexenlieit unci Vlelreltixlteit «Zer Inhalts eine »o 8cknelle Verielüer8ta11un§ suk allen Oebleten 6« ökkentliclien Gebens vie clie „vresäner kiactiricliten". 8ie erreiclien äies äurcb ikr tnglicb riveimsüxes krsclieinen in Dresden und den Vororten, in denen die 2usteIInii8 durcb unsere eigenen Loten oder Kommissionlire M-ciiielit. 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Otto Manegold; , rNeiftent Llbstrajse l2, Aobischs Buchhandlung (Lurt Knibbe); , Pirna: Rönkasplaft 8, Buchhandlung von C. Diller L Sohn, (Alb. viederich); , RStzschenbroda: Meiftner Strafte 5s, Zigarrenhaus kfngo Mttchler; » Oangebrück: Dresdner Strafte, Otto Hansen; . Potschappel: Dresdner Strafte s5, L. Lngelmann Nächst.; » Radebcra: Markt s8, Otto Jansen; , Radebeni: Nahnhosstraste 7. Karl Freund; , Tharandt: Buchbindern,eister k. prctzsch. , Nloftsche: Nönigstrafte 1, Lcke Aouigsbiücker Straße, Drogerie Stephan Udet. für Niedersedlitz, Nleln- u. Groft-Zschachwitz, Laube gast. keuben und Tolkewitz: in Laubegast und Leuben Gmil Pfotenhauer, Buchbinderei und Papierhandlung; » Mügeln und Dohna: in Mügeln, Maxstr,, Llcmens lkintke, Aaufhaus. „ Loscftwitz, tveifter lfirscft u. Nttblan: in Loschwitz, Grnndstrafte 18, Richard Rudolph; . rvachwitz und riiederpopritz: in lvacl'wift,Grnnd- strake 2, Tischlermeistcr Larl riödiaer; . Pillnitz und lfosterwitz: in Pillnitz Rausmann Fr. wilh. Stößner; , Aemnitz, Stetzsch, Gohlis, Briesnitz u. Lossebaude: in Lotta. Grillparserstrafte 11. Otto A»„atb. , Loswig: in »adebeul, Gntenbergstr.5, Lmil riollau. HlUlplgkschafls-tüc: Marieostraße 38. Soziale Kritteler und Politikaster. I« Mannheim, wo im nächsten Jahre aus Beschluß des soeben mit wenig Witz und viel Geschrei beendeten Jenaer Kongresses der sozialdemokratische Parteitag abgehalten werden soll, gehen schon jetzt seltsame Dinge vor. In der letzten Woche hielt dort der Verein für Sozialpolitik seine 18. General- Versammlung ab, und was bei dieser Gelegenheit von denen, die dem Verein als Mitglieder angehören oder ihm sonst nach ihrem Verhältnis zu den politischen und wirtschaftlichen Fragen der Gegenwart nahe stehe», an Ansichten und Erklärungen vorgc- biacht und geleistet wurde, grenzt so nahe an die umsturzsreund- lichen Ideen und Ziele der der Wählerzahl nach größten Partei Deutschlands, daß man den Heerbann der Brentano und Schmoller fast als einen Verein für Sozialdemokratie bezeichnen könnte. Der bekannte Münchner VolkSwirtschastslehrer Brentano hat sich schon manche- Stücklein geleistet, das ihn als «inen Mann erkennen und einschätzen ließ, der. über den engen Horizont deS grüne» Tisches weit hinausgehend und damit dir Fehler des bureaukratischen Denkens und Urtcilens ver- meidend, in den entgegengesetzten Fehler verfällt und sich in ein« Gedankensvhäre erhebt, die wolkenweit von dem irdischen Getriebe entfernt ist und den, der in solcher Höhe und Weite seinen Standpunkt nimmt, der Möglichkeit beraubt, die mensch lichen Verhältnisse und Einrichtungen, so wie sie in Wirklich keit entstanden oder geworden sind, zu erkennen und zu ver stehen. Und der hochangeschene Berliner Universitätslehrer Professor Schuwller hat plötzlich alle Differenzen, die ihn sonst von Lujo Brentano trennen, vergessen und in dieselbe sozialpolitische Kerbe gehauen wie jener, nur mit etwas gemilder ter Einseitigkeit und Rücksichtslosigkeit. Auch ihm wohnt der Glaube inne, daß derjenige, der sich mit sozialpolitischen Er scheinungen der Bcrgangenhcit und Gegenwart beschäftigt, an der Lösung sozialer Probleme sich unbedingt versuchen müsse, und daß die eigenen Theoreme oder Leitsätze, die nicht ohne jeden Plangel an Voreingenommenheit und nachsichtig-wohlwollender Selbstkritik vorgetragen werden, in der Zukunft Geltung oder gar entscheidenden Einfluß gewinnen können. Da hat sich zunächst Herr Brentano das Arbeits verhältnis in den privaten Riesenbetrieben zum Thema gewählt. Es kann hier nicht im einzelnen auf die „Leitsätze", die auch der Münchner Gelehrte an die Spitze seiner Ausführungen stellte, eingegangen werden. Es kann sich nur darum handeln, die entscheidenden Punkte seiner Ausführungen und Vorschläge näher zu beleuchten. Brentano empfiehlt den kollektiven gegenüber dem individuellen Arbeitsvertrag, mit der Begründung, das heutige Arbeits- Verhältnis beruhe aus einem Vertrage zwischen gleichberechtigten, freien Personen. Schon diese Begründung, auf die er sich bc- ruft, widerspricht offenbar der Forderung des kollektiven Arbeitsoertrages. Denn bei einem solchen, Lessen Bestimmungen und Bedingungen von einer Gesamtheit oder einer Kommission, die diese Gesamtheit ernannt hat, festgesetzt werden, kommt er fahrungsgemäß nicht die Willensmeinung und Ent- ichließung des einzelnen, sondern die Ansicht derer, die in solchen Kommissionen die Macht und Autorität haben, zum Ausdruck. Welcher Art aber letztere Einflüsse sind, kann an gesichts der Tatsache, daß die Mehrzahl der Arbeiter-Organi- sationen unter sozialdemokratischer Leitung stehen oder min destens nach sozialdemokratischem Rezepte arbeiten, nicht einen Augenblick zweifelhaft sein. Solange die Sozialdemokratie daran festhält, daß die Arbeiter - Organisationen ihr untertan oder verbündet sein müssen, solange die Arbciter-Organisationen daran festhalten, daß sie mit der Sozialdemokratie oder im Ein verständnisse mit deren Grundsätzen und ausgesprochenen Ab- sichten auf eine geivaltsame» Umwälzung der bestehenden Staats, und Wirtschafts-Ordnung hinarbeiten und darin vor allem die Berechtigung und Aufgabe ihrer Existenz erblicken, so lange haben nicht nur die Arbeitgeber, die auf nationalem Boden stehen, sondern vor allem auch die Behörden, die als Hüter und Vertreter der bestehenden Staatssorm fungieren, die Pflicht, sich der obligatorischen Einführung des kollektiven Ar beitsvertrages zu widersetzen. Sollten indessen, wofür aller dings gegenwärtig nicht die geringste Aussicht besteht, die Ar beiter-Organisationen sich offen und ausnahmslos zu denselben Aufgaben und Bestrebungen bekennen, die der Nation als einer Gesamtheit gestellt sind und die man deshalb als national zu bezeichnen pflegt, dann ließe sich die Möglichkeit wohl denken, allgemein zu dem kollektiven Arbeitsverlrage übcrzugehcn, der dann nicht mehr politische Absichten, und zwar mit revo lutionärer Tendenz, sondern, da dieser Standpunkt durch die Grundstellung der Arbeiter-Organisationen von vornherein aus geschaltet wäre, lediglich wirtschaftliche Bedürfnisse und Inter essen zum Ausdruck brächte. Davon sind wir aber, wie bekannt, und wie auch Professor Brentano sicher weiß, unendlich weit entfernt. Bedauerlicher weise aber ignoriert Brentano diese Sachlage nicht nur voll ständig, sondern stellt sich sogar ganz rückhaltlos, in Gedanken und Worten, auf die Seite derjenigen Partei, die in den Ar- beiter-Organisationen immer mehr zur Herrschaft gelangt. Was will es anders bedeuten, wenn der gelehrte Theoretiker eine grund stürzende Umgestaltung des Arbeits- Verhältnisses zwischen Auftraggeber und Beauf tragten befürwortet, die eine zweckmäßige, einheit- liche Leitung des Betriebes wenn nicht völlig aus- schließt, so doch aufs äußerste erschweren und gefährden müßte! Herr Brentano hat, so scheint es. bei seinen theoretisch kritischen Betrachtungen nur den kleinen Ausschnitt des deut schen Wirtschaftslebens gesehen und in Rechnung gezogen, der sich unter dem Gesichtspunkte deS Spannungs - Verhältnisses zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer bietet, wie er auch bei dem letzten großen Bergarbeiterstreik, auf den sich Brentano wiederholt beruft, nahegelegt wurde. Dabei aber wird über- sehen, daß di« deutschen industriellen Riesenbetriebe — und um diese handelt es sich nur — nicht mehr bloß auf lokalem Boden stehen und mit lokaler, d. h. vaterländischer Produktion und Absatzbedingungen zu rechnen haben, sondern mitten in den Wirbeltanz der Weltwirtschaft hineingewachsen sind und, »vollen sie nicht zu Grund« gehen, in dem internationalen Wettbewerbe mittun und ihren Mann stehen müssen. Im gegenwärtigen Zeitpunkte die einheitliche Leitung beseitigen oder auch »ui in ihrer Autorität und Handlungsfreiheit ein» schränken, hieße den stärkste» und leistungsfähigsten Faktor auS schalte», der die deutsche Industrie stützt und schützt. Vor einer solchen gefährlichen Nenernng kann nicht dringend genug gcwarnl werden. Wiederholt hat man aus dem Munde hochgcachtcier Vertreter der englilchen Industrie, die sich aufs genaueste mit den deutschen Verhältnissen vertraut gemacht habe», das Urteil gehört, daß es die de* militärischen Exaktheit des deutschen Heeres, der großen Schule der Nativ», obgelanschte Durchbildung. Führung und Znsammenfassung der industriellen Arbeiterschaft sei, die den beispiellosen Ausschwung des Deutschen Reiches ans wirtschaftlichem, vor allem auf industriellem Gebiete ermöglicht und herbeigeftihrt habe. Und es liegt ans der Hand, daß diese Vorbedingung für den Erfolg im wcllwirtscbaftlichcn Konkurrenzkämpfe verloren ginge, wenn den einzelnen Unternehmern die einheiltiche Leitung genommen würde. Wenn irgendwo, muß es hier heißen: prin- eipiis ot>8ta! Nicht minder kurzsichtig ist Brentanos Anschau ung von dem Wert und der Beden tu na der W oh l sah rts e i n ri cy i u n g l,i. Es gehört wirklich eine gehörige Portion Skrupellosigkeit, um nicht zu sagen Frivolität, dazu, um ausnahmslos diese Wohlsahrts- einrichtungen zu verurteilen und sie, anstatt ihren fried fertigen Charakter und Zweck auzuerkenncn, als Kampf mittel im sozialen Streit hinzustellen. Glaubt Herr Brentano den Beweis für diese Behauptung gegenüber den Wohlfahrtseimichtungen eines Krupp, gegenüber den frei willige» Leistlingen, die die Ehrentafel der Arbeitgeber alljährlich verzeichnen kan», wirklich antreten zu können? Auch hierin nimint Brentano de» sozialdemokratischen Standpunkt ein und trägt damit zur Befestigung dieser ebenso irrigen wie bewußt irre führenden Ansfassung bei. In der Mannheimer Generalversamm lung fiel das Wort, man müsse die Männer der Wissenschaft ehren und ihren Ratschlägen und Mahnungen, die init der Erhaltung und Förderung des innere» Friedens das Beste der Allgemeinheit wollten, mehr als bisher Gehör geben. Solche Ratschläge aber, wie sie in den Brcntanoschcn Leitsätzen erteilt werden, dienen dem inneren Frieden wahrlich nicht. Sie müssen jede Eintracht, ja jeden Anlaß und jede Bereitwilligkeit zum Sich-Vertragen und Sich-Benchmen ansschalten und Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die, durch gemeinsame Interessen gebunden, Hand in Hand gehen sollten, als erbitterte Gegner in Kampfstellung, die in steter Be unruhigung den Verdacht einer Uebervorteilnng von der anderen Seite gebiert, gegcnllbcrtreten lassen. Das wäre das Fazit, »venu die Vorschläge der Sozialideologen Brentano und seinesgleichen Wirklichkeit würden. Glücklicherweise aber kann nur in sehr wenigen Fällen und dann auch nur in geringfügigem Maß: von einer tatsächlichen Einwirkung theoretischer Ansichten ans die praktische Lebens- und Arbeitssührung gesprochen werden, und der nationale Teil des deutschen Volkes wird, eingedenk des Dichtcrwortcs, daß alle Theorie grau, doch grün des Lebens goldener Baum sei, dafür Sorge tragen, daß die Lebenskraft dieses Baumes nicht verkümmert wird dadurch, daß man seine gesunden Wurzeln, das einigende Arbeitsinteresse und die einheit liche Leitung, untergräbt und zerstört. Neueste DruhtmeldunAe» vom 30. Seplbr. Zur Lage in Ungar». Wien. In der heutigen Audienz entwickelte Gras Csaky seine Ansichten über die Lage. Der Monarch nahm den Vortrag sehr gnädig zur Kenntnis. Budapest. Hier zirkulieren Gerüchte, daß der Kaiser Fejervary auf Grund eines neuen Programms neuerdings mit der Kabinettsbildung betraut habe. Die Publikation der Ernennung soll am 12. Oktober erfolgen und gleichzeitig das Kabinett rekonstruiert werden. Zur Lage in Rnftland. Petersburg. sPrio.-Tel-I Der Bahnhof von Maiianow wurde angegriffen. Der Stationschef und seine Gattin wurden dabei getötet. Die Lokalitäten wurden voll ständig ausgeräumt. Warschau. iPriv.-Tel.I Die Aufhebung des Belagerungszustandes von Warschau steht, wie ver lautet, unmittelbar bevor. Warschau. lPriv.-Tel.) Das Kriegsgericht ver urteilte heute die Hörer der Handelsschule Michalski, Prajcha nowitz zu 8 Jahren, Nadolski, Filipowitsch zu 6 Jahren u»c> Weremowitsch und Kosera zu -1 Jahren Zwangsarbeit in Sibirien. Die genannten Schüler hatten seinerzeit bewaffnet die Patrouille, die den politischen Verbrecher Okrscha zum Hin- richtungsplatz führte, überfallen mit der Absicht, Okrscha zur Freiheit zu verhelfen. Berlin. sPriv.-Tel.I Das hier umlausendc Gerüchl, Graf Dönhosf. der preußische Gesandte am Dresdner Ho-, sowie an de» Häsen von Anhalt. Sachsen-Altenburg und Renn beider Linien, stehe im Begriff, seines vorgerückte» Alters ivcgen aus dem diplomatischen Dienste auszuscheidcn und in den Ruhestand zu treten, wird von der „Post" als „zurzeit unzu treffend" bezeichnet. Berlin. sPriv.-Tel.) Vom 29. bis 30. September mittags ist in Preußen eine choleraverdächtige Erkrankung bei einem 61 Jahre ollen Arbeiter in Mocker bei Thorn amtlich gc> meldet worden. Der Erkrankte ist in das Krankenhaus Thorn überführt worden. Die Gesamtzahl der Eholerafälle be-
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