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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.08.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-08-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192008143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19200814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19200814
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1920
- Monat1920-08
- Tag1920-08-14
- Monat1920-08
- Jahr1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.08.1920
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Ilk MMk Wk WI AM« der Berichterstatter der Rußland verlangt die Entwaffnung der übergetretene« polnischen Truppen. Auf eine« Funkspruch des russischen Volkskommissars des Auswärtige« Tschitscherin a« die deutsche Regie« ruug, i« dem dringend um Antwort gebeten wird, ob die sich im Abstimmungsgebiet zusammenziehende« polnischen Truppe« entwafsaet und interniert werden, wird die deutsche Regierung ans demselben nicht diplomatischen Wege erwidern, daß sie i« Sinne ihrer strenge« Neutral!« tätserklärnng die polnische« Truppen, die ans deutsches Ge biet Lbergetrete« find, bereits interniert habe, «nd baß sie dies auch in Zuknnft t«n «erde. Amerika und die rufsisch-voluische Frag«. Das Reutcrsche Bureau meldet aus Washington: -er «ttz im Versailler Vertrag. tu. Rom, 14. August. Gras Sforza «ud TuSzar. In Venedig ist gestern der Minister des Aeußern, Sforza, mit dem! tschccho-slowakischeu Ministerpräsidenten Tnszar znsammengetroffeu. Darüber meldet die „Tribuna", dast neben den dunklen Verhältnissen des europäischen Orients und dem adriatische« Problem insbesondere der rufiisch-poluische Konflikt besprochen wurde. Tnszar hat nicht Nur die strengste RentralitLt Böhmens zngefichert, sonder« erklärt, dast er in gleichem Sinus seine« Einfluß bei de» Nachbarreichen geltend gemacht habe. Beilage zum „Riesaer TageMatt": U»fack<m«n,ck und VeAag, Sanaer L «intertt». Riesa, «tscköstSsteller «aetbestraste KV. verantwortlich für Redaktion: Arthur HSHnel, Riesa; für Anzeigenteil: 1. D.:H. Uhl.mann, Mesa. 188. Sonaabenv, 14. August ISZV, abrads. 7:!. Aahrg. Das Reutcrsche Bureau meldet aus Washington: In dtplomatischeu Kreisen nimmt inan im allgeme nen au, das; die Note des Staatsdepartements über die russisch-polnische Frage ein dreifaches Ziel veriolZe. Erstens will sic der polni'chcn Regierung und dem polnischen Bolte eme mo ralische Stütze geben. Zweitens will sie an die Bevölkerung Rußlands appellieren, das bolschewistische Joch abzuwsr- fen und eine verfassungsmäßige Negierung cinzusetzeu. Drittens ivill sie auf andere Länder in dem Sinne ein- wrrken, baß sie davon Abstand nehmen, die Bolschewisten anzuerkennen. Man erwartet ru Regicrungskreisen, daß dre Alliierten sich zu dieser Note äußern werden. Dre Pariser Blätter melden aus Washington, daß in Amerika die Ansicht vorherrsche, vorläufig im englisch französischen Streite keine Partei zu ergreifen. Reichswirtschastsrat. wtb. Berlin, 13. August. Die vereinigten Ausschüsse deS NeichswirtsckastSrats sur Wirtschaftspolitik nud Sozialpolitik beschäftigten sich heute in zweiter Lesung mit den Vorschlägen des Nnter- ausschnsses über die Durchführung der produktiven Er werbslosenfiirsorge auf Grund des Antrags Wissest. Bor Eintritt in die Tagesordnung stimmt der Ausschuß einer Mitteilung des Reichswirtschastsministers über die Aus hebung der Höchstpreise für Eumarvnharz zu. Abg. Stadtrat Hnmar-Müncken bringt den dringliche» Antrag ein, daß sofort irlcichsmittcl für den acmeinnntzigen Wohnungsbau zur Verfügung gestellt werden, um diesen vor dem Zusammenbruch zn bewahren und Vcgvuueue Bauten sertigstellen zu lasse»; aus dem Fonds der Erwerbslosen- sürsorge sollen Vorschüße für den gemeinnützigen Wohnungs bau gewährt werden. Ter Antrag wird einstimmig ange nommen. Ter Ausschuß tritt sodann in die Tages« ordnung ein. Abg. Malerobermeister Hansen-Hambnrg beantragt eine Ergänzung des Berichts des Unterausschusses dafür, daß bei der Ueberteuerung des Leinölfirnis von rund öOOl)"/» gegen FriedenSwcrt mit einer wirksamen Belebung der Häuser- und Wohnungsunterbaltungsarbciten schwerlich zu rechnen sei: ferner soll den Anträgen des Unterausschusses hinzu gefügt werden, daß zu prüfen sei, ob das Schlagen und Sieden von Oelen ans eiugesnhrtru Oekwüchien nach 8 11 der Ausführungsvorschriften zum Unisatzsteuergesetz befreit werden kann. Abg. Hecht-Berlin «Handelsvertreter) bestreitet die in der vorigen Sitzung auSaesprockcnc Ansicht, daß der Arbeits lohn nur mit die Noluunterialkosten mit in dem Warenpreis zuin Ausdruck komme; denn auch in den Materialvreisen stecke Arbeitslohn, auch der Lohn des Unter nehmers müsse ungerechnet werden. Tic Hauptsache sei jetzt die Steigerung der 'Arbeitsleistung. Abg. Grünfeld-Bcrlin (Handelsvertreter) widerspricht der Austastung im Bericht, daß der Handel nickt mehr die im Frieden üblichen prozentualen Vreisausicklägc nehmen dürfe, mit dem Hinweis darauf, daß heute die Risiken deS Handels viel größer seien. Er wünscht eine Aenderung deS Berichts dahin. Abg. Wissel! macht jedoch darauf aufmerksam, daß die erwähnte Austastung nur als die Ansicht eines Sachverstän digen wiedcrgeaebeu sei. Tie von: Aba. -Sausen beantragte Aenderung deS Be richts bezüglich des Leinölfirnis wird beschlossen. Zwisckeu dem 'Abg. Keinath und Wissest findet eine Auseinandersetzung über den Einfluß dec Metallarbeiter streiks in Berlin statt: der erstere hatte vorgestern nach dem Bericht der Berliner Handelskammer angeführt, daß au 162 Tagen in einem Jahr in der Berliner Metallindustrie gestreikt sei. 'Abg. Wissest hatte diese Anführung als nicht objektiv bezeichnet: die Angaben der Handelskammer beruhten lediglich arn Addicrung der Streiktage aller einzelnen Streiks und gäben kein richtiges Bild. Abg. Keinath verwahrt sich gegen den Vorwurf mangelnder Objektivität; auf den Be richt einer Handelskammer könne man sich stützen. Abg. Geheimer Kommerzienrat Tcursch-Berlin stellt fest, daß tat sächlich an 162 Tagen gestreikt worden sei. Ter Ausschuß nimmt darauf den Text deS Berichts deS Unterausschusses zur Kenntnis. Abg. Tr. Noesickc (Landwirtschaft» beantragt daraus, auch die abschließenden Verträge des Unterausschusses, die die Richtlinie für die produktive EcwcrbSloscusürsorge und die Vermeidung der Betriebsstillegungen aufstcllen, nur zur Kenntnis zu nehmen und dem Plenum zur weiteren Ver anlassung zu überweisen. Abg. Paul Müller (Arbeitervertrcter der Seeschiffahrt- vexlangt dagegen, daß der Ausschuß smart die Anträge an nehme, da sonst der Ausschuß seine Aufgabe nicht erfülle. Der Reichswirtschastsrat müsse nickt Schleppenträger der Negierung sein, sondern diese unter Umständen antreiben. Abg. Geh. Kommerzienrat Deutsch unterstützt den An trag Nocsickc. Abg. Direktor Kraemer-Berlin sieht keinen Grund zu einem Konflikt. Staatssekretär Hirsch habe bereits zugesagt, daß das Ministerium diese Anträge beachten wolle. Tic Anträge könnten sehr wohl an das Plenum gebracht werden. Tie Abgg. Dr.Rocsirke und BantdircktorDr. Schwartz treten nochmals für bloße Kenntnisnahme ein, da es nicht Ausgabe des Ausschusses sei, ein vollständiges Wirtschafts programm anfzustellen. Abg.Haltusch und Paul Müller wenden sich gegen eine Verschleppung der Angelegenheit, wie sie dem Interesse der Arbeitgeber allerdings entspreche; die Arbeiter hätten da gegen das dringendste Interesse an einer sofortigen Be schlußfassung. ... - , Vertreter des NetchSwirtschastsmnnstcrmmS Frhr. v. Maffenbach bemerkt, daß der Bericht des Unteraus schusses als beachtenswertes Material der Negierung zu gänglich gemacht werde und diese die Vorschläge sofort in Beratung nehmen werde. Abg. Dr. Roesicke verwahrt sich gegen den Vorwurf der Verschleppung; ein io umfassendes Programm könne nicht mit Uebereilung beschlossen werden. Generaldirektor Dr. Langen-Köln stimmt dem Antrag Roesicke zu. Abg. Kreil (Arbeitervertreter des Handwerks) hält «S für eine Pflicht des Ausschußes, sofort Beschluß zn fasten und wundert sich über die Widerstände. . Abg. Direktor Kraemer erwidert, daß man die sofortige Beschlußfassung nur aus taltisckcn Gründen verlange. Diese Taktik sei salsch. Tie Beschlüße des Unterausschusses hätten sehr eiUg gefaßt werden müßen; wenn man die so fortige Beschlußfassung durchsetze, erreiche man höchstens Aqitationsmaterial. (Lebhafter Widerspruch bei den Ar beitnehmervertretern.) Abg. Wissest bemerkt demgegenüber, daß auf ;ede» Fall die Beschlußfassung auf ehrlicher Ueberzeugung beruhe. Wer prinzipiell gegen die Vorschläge des Unterausschusses fei, sollte den Mut der eigenen Ueberzeugung haben. Die Arbcitgcbervertreter schienen Angst vor der eigenen Courage zu haben. Der Ausschuß müsse einen Druck auf die Regie rung ausüben, damit etwas geschehe. Das ReichSarbeitS- ministerium scheine nichts tun zu wollen. NeichSschatzminister von Raumer erklärt, daß die Re- giernng ex okkiois alle diese Dinge prüfen werde, gleichviel, ob ein Beschluß hier gefaßt werde» würde oder nicht. Man dürfe der Regierung nicht unterstellen, daß sie nichts tim werde. Abg. Roesicke nimmt für sich in Anspruch, daß er dafür bekannt sei, daß er den Mut seiner Ueberzeugung habe. Nur der Reichstag könne wirkliche Beschlüsse fasten. Es käme ihm. darauf an, daß durch die Vertagung bis »um Plenum möglichst ein gemeinsamer, einheitlicher Beschluß vereinbart werden könne. Stach weiterer Debatte zieht Abg. Dr. Roesicke ange sichts der Erregung, die fei« Antrag dei de» AtWt- »K»w«r»«rtrlern hervorgernfen habß, 8«g erbtt«« darin «i«e vesährdnng des enrvpäischeu Arie« W. «« beste» lest die „Jdea R«»iooal," die Psychologie AG französischen Akte» klar. Pari» sehe in der Anerkennung «»«letiRvblauLS de« Z»sa«m«»bruch der gesamte« seit Clemeneea» »e« Frankreich betriebe««» Politik u«d den endgültige« Ritz im Versailler «ertrage. Frankreich handle lg seive« Irrwahn völlig logisch, den« bestimmt werde sich «m de« »«r scheinbar milde« Friede« ein« Konferenz schließen, «gs de« ««vermeidlich bi« Frage« «ege« Oberschlefie«, BrombergS, de» Korridors ««d Danzigs aufs Tapet komme« »»erbe». Dabei würde« da«« Deutschland und Rußland bereits zwei wichtige Rote« i« die Wagschale werfen. Frank« reich s« bet der letzte» z«m Mißglücke« verurteilten Ber« teidqch»s deS Versailler Vertrages ««gelangt. England gibt «ack- Der Londoner Korrespondent deS „Petit Parisi««" will von autorisierter Seite erfahren haben, daß bi« englisch« Regierung, die vor zwei Tagen Polen den Rat gegeben habe, die WasfeustUlftaubSbedingungeu der Sowjets in ihrer Ge samtheit anzunehme», sich nunmehr »ach Anhören von Sach verständigen dahin entschieden habe, zu erklären, daß die Be dingung ber Bolschewisten, freie Verfügung über bie Eisen, Ach« Wolkowysk—Grajewo zu erhalte»», die einen Teil der Linie von Moskau wach Königsberg bilde, unannehmbar sei. Wen« diese Linie unter bolschewistische Kontrolle gestellt würde, würde ein UeÜeretnkominen zwilchen Moskau und Berlin sie in eine ruffisch-deutsche strategische Linie umwän de!« können, die jede Verbindung zwischen Polen und Le» Alliierten verhindere. Meuter meldet aus Loubo«: Wegen der Anerkennung beS Generals Wrangel sind in Frankreich durch Vermittlung »er englischen Botschaft in Paris vorläufige Forderungen gestellt worden. Es ist aber keine direkte formelle Note ab- gegangrn. Die englische Negierung wird sich genau an die Ver einbarung halten, baß keine Maßnahme gegen die Sowjet- Regierung unternommen wird, bevor die Haltung der Alli iertem in ber Waffenstillstands- und Friedensfrage deutlich geworden ist. Die englische Regierung wirb genau so handeln, als ob das isolierte Vorgehen Frankreichs nicht erfolgt wäre. Auf einein Frühstück zn Estren Lloyd Ge-wges, bas von den Führern der Koalition in London gegeben wuEe, sagte der Prem erminister, er hoffe und vertraue darauf, daß nichts die Einigkeit zwischen Frankre'ch ünd England zerstören werde, und süg'e hinzu: Wenn es sich um die Herstellung des Frie' ens handelt, ist es unsere erste Pf ichi als Regierung, das Volk nicht in ein nicht zu re.cht- fertigendes Abenteuer hineinznstürzcn. Lediglich dle dringendsten Fordeningen der na ionalen Ehre, d»c Frage»' der Selbständigkeit und Freiheit könnten einen Krieg rechtfertigen. Wrauffel bedarf taikrStttqer Hilke. tu. Bukarest, 18. August. Der hiesige Vertreter des Generals Wrangel beurteilt ble Lage ber Armee WrangelS trotz der letzte« Erfolge gegen bi« rote Armee sehr ernst. Hauptsächlich seien cs die schwierige« NachschuLverhältniffe «nd der grobe Mangel an genügender Ansrüftnng, die einer Ausnutzung ber Erfolge WrangelS lm Wege stehen. Nur eine tatkräftige Unterstützung von Seite« aller an ber Bekämpfung des Bolschewismus interefflerten Elemente könne bie Erfolge des Generals Wrangel aufrecht erhalte«. Die rumänische Gesandtschaft in Paris dementiert durch die Agentur Havas die Nachricht, Rumänien habe einem Armeekorps den Durchzug durch rumänisches Gebiet nach Galizien gestattet. Tie Eowtetrkgieruva a« die krarnMcheu Arbeiter. Die Sowjet-Regierung hat an die französischen Arbei ter anläßlich der Anerkennung ber Regierung des Generals Wrangel durch die französische Regierung einen Appell gerich tet, in dem sie erklärt, daß durch die Anerkennung der süd russischen Republik durch Frankreich die Möglichkeit eines ruffisch-französischen Krieges gegeben werde. In dem Augen- blicke, wo man die Hoffnung hatte, daß durch einen gerechten ruffisch-polnischen Frieden der Welt der Frieden wieder ge geben würde, habe Frankreich durch seine Tat den Bruch der Verhandlungen zwischen Rußland und Polen hervorgerufen. Die Erklärung ber französischen Regierung habe die Mög lichkeit deS Ausbruches eines neue« Weltkrieges gegeben. Die französische Arbeiterklasse habe nnnmehr das Schicksal »er ganzen Welt in der Hand. UmftmzveftrevuAüe« in England - Der „Nieuwe Rotterd. Cour." meldet aus London: Der Aktionsausschuß der Arbeiter, der sich mit der ruMsck- polnischen Frage befaßte, schickte einen Brief an Lloyd George, worin er ihm mitteilt, daß die Frage des Per- biiltniffes zwischen Rußland «nd England mit der Mit teilung Lloyd Georges im Unterhause nicht erledigt sei. Die Arbeitervertretung sek davon überzeugt, daß der Friedensschluß und normale Beziehungen zwischen England und Rußland eine gebieterische Notwendigkeit seien. Der Brief ersucht, mit Rücksicht auf die angesagte nationale Arbeiterkonferenz sofort in deutlichen und bestimmten Worten zu erklären, welche Bedingungen die englische Re« giernng für einen Frieden mit Rußland stellen wolle. Der Londoner Berichterstatter der „Deutschen Tages zeitung" meldet: Die Bewegung der radikale« Arbeiter, mass«« wächst bedrohlich. Wie dle „Mor«tng Post" er führt, hält dle revolutionäre Arbeiterschaft jetzt de» Zeitpunkt für eine Kraftprobe für gekommen. Eine seit längerer Zeit vorbereitete Revolte gegen die koufti- Inlioneu« Regirrnngsform wird al- bevorstehend de« zeichnet. Fall- es aeae» Rußland zu Gewalttätigkeit«» komm«» sollte, so bedeutet da- de« Begin» der Rrvo- lutto«. „Daily Expreß" glaubt zu wissen, man habe gestern im Ministerium de» Innern Kenntnis von einer Verschwörung gegen Lloyd George erhalten. Es seien besondere Maß- nahmen ergriffen worden, um den Premierminister zu schützen. Nach demselben Blatt« wird der Besuch Lloyd George» auf An» Sonttnent wahrscheinlich- nicht statt» rat «. ... Borsch'ag ai-k Abschluß eines Waffe »still st andes rst von der Sowjetregicrung abgelehnt worben. Dre gesamte Nation tvird aufgefvrdcrt, die Freiheit und Unabhängigkeit des Vaterlandes zu verteidigen. Im Gegensatz hierzu steht folgende Neutcrmeldung ans London: Die polnisch-russische Wasfenstrll- standskonferenz wird am 14. August in Minsk beginnen. Lloyd George hat in der Angelegenheit der Verzögerung der Mrnskcr Verhandlungen einen Brief an Kamenew geschrieben, in dem er die Hoffnung aussprickr, daß sofor tige Weisungen wegen der Durchreise der polni'chen Dele gierten nach Minsk und über die Entgegennahme polnischer Mitteilungen durch die russischen drahtlo'cn Stationen er teilt werden. Tie ständige Weigerung Moskaus, Mittei lungen aus Warschau entgegcnzunchmen, sc» einer nied lichen und schnellen Lösung der Krisis nicht förderlich. — Moskau dagegen beschuldigt Warschau der Sabotage, wie folgende Amsterdamer Meldung erkennen läßt: In einem Moskauer drahtlosen Telegramm ersucht Ti Litsch er in die englische Regierung, bei den Polen darauf zu drifgen, daß die Sabotage in Warschau aufyörc. Tie War schauer drahtlose Station habe keine Mitteilung an dir russische Station gesandt und gebe auf die Anrufe russischen Station Moskau keine Antwort. Die R«ffe« im polnische«» Korridor. Wie »er „Verl. LokakAnzeiger" von ber ostpreußischen Grenze meldet, habe« die Raffen die frühere deut sch e Grenze überschritte« und find in de« polnische« Kor. ridor ein gedrungen. Illowo wurde als erster Ort des ehemals deutsche« Gebiets besetzt. Nach der „Netdenburger Zeitung" sind die in Jllowo eingerückten Bolschewisten M0 Mann mit zwei Geschützen stark. Frühere deutsch« Sol- Halen sin» zu Gendarmen bestellt, und eine Einwohnerwehr ist gebildet worden. Gegen SN Uhr früh wurde Feuer gegen Rarzqm und Broüau eröffnet, daS die Pol?» um 8 Uhr er- widerte»; diese verfügen hier über drei Batterien. Die polnisch« Regierung hat angeordnet, daß alle Pferde und alle» Vieh aus dem Soldauer Kreise nach Westpreußen ah. geliefert werde« sollen, was große Erregung verursacht. Im Soldauer Kreis, haben die Polen wieder angesehene Per- sSnlichkeiten verhaftet und sämtliche Einwohner zu Schanz, arbeiten herangezoge«. Golda« ist nur von schwachen pol- «tsche« Truppen besetzt. Nach in Königsberg «ingeganzenen Meldungen haben bie Bolschewisten Pnlwsk «enomme». — Wie der Königsberger Verichterftatter ber „Deutschen Allgem. Ztg." meldet, ist: her Rarem bei Pnltnsk von der Roten Armee überschritte» worben. Die Ruffen haben Wengrow erreicht und stehen Ä Kilometer vor Warschau. Auch südlich von Vrest-Lltowsk ist ber vna an verschiedene« Stellen überschritten, vla» tzama «nd Wladimir Wolynsk find von den Roten Truppen so»»««««. Die Gegend nördlich von Eholm ist von den osichewiste« erreicht, «los dem südlichen Kriegsschauplatz id die Fortschritt, »er Rote« »r»pp«r »«ringer. An w «ch Vckmw «te» Glä»»«. Zu ber Lage an ber ostpreußischen Grenze wirb ferner au» Königsberg gemeldet: Es besteht keinerlei Grenzoer« btndnng mit Polen mehr. Von Grajem» bis östlich von Mlawa stehen die russischen Truppen an den Grenzüber gängen. Unterrednug mit Dr. Simons über Ostpreußen. In einer Unterredung mit dem Vertreter des „Berk. Tagebl." sagte Minister Dr. StmonS üb-r bie Verhältnisse in Ostpreußen, er habe den Eindruck, daß der Sinn der Be völkerung dieser armen nnd gequälten Provinz darauf ge richtet ist, Ruhe zu haben. Die Bevölkerung habe sich den immer an ihr gerühmten geraden Sinn bewahrt und will nicht in Abenteuer verwickelt werden, sondern wünscht ihre Neutralität gegen Ruffen und Polen und andere, die Ost preußen als Durchmarschgebiet sür ihre Kriegsziele benutzen möchten, gesichert zu sehe». Ihr darin zu helfen, sei die Pflicht und ber Wille der Regierung. » Tie WaffellffillttKlldSverhalldlllllffe«. Nach einem Telegramm aus Warschau hat der Mmistcr- emcn Aufruf veröffentlicht, in dem es heißt: Ter
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