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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.02.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-02-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150221019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915022101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915022101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-02
- Tag1915-02-21
- Monat1915-02
- Jahr1915
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.02.1915
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W.. »Dresdner Siachrtchk««'' » Sonutag. »1. Sebruar 1V15 «r»e >« Iüv sUkgs L-cksOV »» H,»»ta, »srge«. Dt« belgische Regierung beschloß, de» Asshrgang l«ö fllr ihr Heer au-» de« sofort ein-uberusendtn Mann schäften von 18 bis 25 Jahren zusammenzusetzen. König Albert von Belgien soll nach einer Mel düng aus Amsterdam j» einem Flugzeug die deutschen Stellungen überflogen haben. Der japanische M inisterrat hat nach einer Mel dung der „Rowoje Wremsa" Sie lleberreichung eines Ulti matums an China beschlossen. Die Albaner sind nach einer Meldung ans Nisch an der ganzen serbische» «ürenze eingefallen: in der Provinz Ochrida mußten sich die «erbe» zurückziehen. Die bulgarische Regierung hat gegen die Zu- 'awweu,Ziehung griechischer Truppen an der bulgarische» Grenze Protest eingelegt. Der bekannte rumänische Poliriler Caro erklärte sich zum Eintritt i» jedes Kabinett bereit, das den Krieg gegen Rußland erklären würde. Die p ersi s ch e Regie r u n g befindet sich infolge der immer heftiger werdende» englisch-russischen Hetzarbeit gegen die Türkei in einer Krisis. Wetteraiisage der amtl. säcks. L a u d e S w e l t e r w a r t e : südliche Winde: wechselnde Bcwölkerung: mild: zunächst noch trocken. daß die Sicherheit der amerikanischen schisse auch in der Kriegszone verbürgt ist, wenn England und seine Ver- vüuöcteu den Bereinigten «tagten das Versprechen geben, das Sternenbanner nicht zu miß brauchen. Die deutsche« Unterseeboote wären dann ver pflichtet. die amerikanischen schisse vor deren eventueller Vernichtung erst zu untersuchen. Wenn die Herren in Washington in diesem Sinne gleich von vornherein aus England eingewirkt hätten, wäre es gar nicht erst zu der Zuspitzung der Lage wegen des Flaggenmißvrauchs gekommen. Ein japanisches Ultimatum an China. Die Petersburger „Wie inj a" melde! ans Tokio: Der japanische Ministerrac unter Vorsitz des Mikados beschloß die lleberreichung eines Ultimatums an China. Die Kämpfe i» Mandern. h. Rach in London vorliegenden Blüttermeidnngen auS Fiandcrn hat das A r t i l l e r i e g e s e ch l in den Dünen bet Lombartzyde wieder mit ganz besonderer Heftigkeit be gonnen. Die Kanonade wurde von den deutschen Geschützen ausgenommen und setzte sich schließlich an der ganzen Küste bis nach Zeebrügge sver. Tic Korrespondenten schließen daraus, daß die deutschen Strandbefestigungen von der eng Irschen Flotte angegrissen worden sind, lieber sranzöfische Stellungen westlich von Ricuport erscheinen fast täglich deutsche Flieger. Am vergangenen Dienstag zählte man sechs deutsche Flugzeuge innerhalb von nur vier stunden. Sie warscn Bomben und hauptsächlich kleine spitze Pfeile herunter. Das Wetter hat sich inzwischen wieder verschlechtert. Mißerfolg des eugtischcn Flicgeraugrisss in «»andern. b. T-er letzte von etwa 40 Flugzeugen ausgeführte An griff auf die belgische Küste scheint nach einer Meldung deS Berichterstatters der „Tnd" ans SlniS ein großer Miß erfolg gewesen zu sein. Wahrend die englische Admira lität meldete, daß besonders die Hafenanlagen von ästende, Hlankcuberghe und Zeebrügge das Ziel der Flieger ge wesen seien, ist nach Meldungen ans de» genannten Orten dort überhaupt lein schaden eingetreten, nur eine einzige Bombe, die aber keine Zerstörung anrichtete, siel in Blankcnberghc nieder. Tic meinen Bomben scheinen ins Meer gefallen zu sein. Das Beispiel der deutschen Truppe«. K. Feldmarschall French mißbilligte cs angeblich, daß den britischen Truppen vvr Zjpern die russische Rieder lage verschwiegen wurde. Er befahl vielmehr ausführliche Bekanntgabe der von den deutschen Trnvven erduldeten Strapazen, um die Briten z n r Ra cheiscrung a n z u sporne n. Der König der Belgier als Flieger. i>. Aus London wird telegraphiert: Laut drahtlosem Tele gramm auS Amsterdam soll König Alvcrt im Acroplan die deutschen Stellungen überflogen haben. s„Rat.-Ztg."» Belgische Reserven ? Ter Berichterstatter des londoner ..Tailn Telegraph"' in 2c Havre teilt mit, daß die belgische Regie rung de'chloffen habe, den Fahrgang 1015 für ihr Heer aus den Mannschaften von 18 bis 2- Fahren zusammcn- zusetzcn, die sofort unter die Waffen zu treten hätten. „Köln. Ztg."» Eine Darlehenskasse iu Frankreich. „Hvmmc Enchairm" meldet: Ter Teputtertc Georges Berry habe einen Gesctzantrag in der Kammer cingebracht. wonach in Frankreich eine D a r l e h n s k a s s c mit 500 Millionen «Franken Kapital errichtet werden soll, nur Sen durch den Krieg geschädigten kleinen Kauflcuten m:d kleinen Fndnürieilcn staatliche Beihilfen in Form von Tarteben zu gewähren. sW. T. B.l Ter Papst gegen geistliche französische Hetzer. Tic „«Franks. Ztg." meldet ans Rom: Ter Papsi schickte dev französischen Monsignore van Rcusville, bisherigem Korrespondenten der Pariser „Croix", nach Paris und Lorrdon mit der Mission, den französischen und einen Teil des englischen Episkopats zu bitten, den Klerus anzuweise«, daß iu den Kirchen beim Gottesdienst eine -Yri st sichere Sprache geführt, vor allem die Kirche nicht zur Verhetzung gegen andere Rationen mißbraucht werde. Wenn keine Acnderung der bestehenden Nebelstände eintretc, würde sich der Papst genötigt sehen, so sehr er .Frankreich als älteste Tochter der Kirche liebte, öffent lich Stellung zu nehmen. Ter päpstliche Vertrauens mann habe den Auftrag, auf das musterhafte Verhalten der deutschen Bischöfe und Geistlichen hinzuwciscn. sW. T. B.» Neber die Kämpfe in der Karpathenfrout wird dem „Lvk.-Anz." vom galizifchcn Kriegsschauplätze u. a. gemeldet: Tie Russen kämpfen geradezu verzweifelt. Aber obwohl die eigentliche Entscheidung noch nirgends ge fallen ist, kann man den russischen Durchbruchs- »ersuch als endgültig gescheitert betrachten. Eine größere Einzelichlachr wird nördlich der Linie Nad- loorna—Kvlvmea geschlagen. Tie Runen führten von Stanislau größere Reserve» heran, um sich mit aller Krasi dem raschen Vordringen unseres rechten Flügels entgegen- zustemmen, der die ganze 250 Kilometer lange Front init dem Tukla Paß als Angclpnnli immer mehr in die West- Ost Linie zu drehen droht. Fn der Tukla-Scnke gewinnen wir langsam, aber sicher die Oberhand. Am Tunajetz «zeigt der «Feind seit Tvnnerstag größere Regsamkeit, seine An griffe wurden jedoch abgeschlagen. An zwei Stellen er zielte» wir Erfolge von lokaler Bedeutung. Auch in die Rida-,Front kommt allmählich Leben, dort wird die nur stellenweise gestörte Ruhe wahrscheinlich nicht mehr lange anbaltc». Die Belagerung von Przeiuysl. h. „Rußkoje Slowo" meldet: Sehnsüchtig erwartet man bei uns de» Fall von Przemnsl. ES ist ganz töricht, vom Fehlen des Kriegsmaterials in der Festung z>» reden Fn der erstklassigen Fcstung. die PrzcmySl un leugbar ist, kann es so etwas nicht geben. Ter Festung s- lommaridant ist ein unbedingt talentierter General. Seine Willcnstrost und Sachkenntnis haben ihm längst den Ruf eines hervorragenden Soldaten vcr- ichosft. Die Festung kann noch auf unbestimmte Heit ner lesstkgl werden. Alles Geschwätz von ihrem baldigen Fall u't das Produkt abenteuerlicher Phantasien. Zu ße« ß«e«,»»i» »«« «ukpWt»«. b. Der ÜoaßoA« „Daily Mall" wird au» Mar morltza sRumLnIen) gemeldet. daß der Rückzug der Russen au» der Süd-V«ko»i»« und die Räu muug von «sernowttz unter verhältuiSmäßtg geringen Verlusten für die Russen erfolgt sei. Doch hätten die Russen in de» Bergpässe« durch sttnf Fuß hohe» Schnee sich einen Ne« bahnen müssen, während dir Oesterreich« und Tiroler sie von den «ergabhängen aus beschösse« und durch Fel» blöcke zerschmetterten. Dt« Oesterretcher hätten auch viele Pässe mit Baumstämmen versperrt. s„Krt«gSztg."t Nicht Dampfwalze, soadera Dreschmaschiae. b. Fn Rußland scheint man nunmehr einzusehen, daß der Vergleich des russischen Heere» mit vtner Dampf- w alze gewaltig hinkt. Der Petersburger Mitarbeiter de» Pariser „Temps" macht den Vorschlag, die Dampfwalze durch eine Dreschmaschine zu ersetzen. Er schreibt seinem Blatte: „Es ist möglich, daß die Natur her Opera tivuen aus der russischen Front den sranzöstschen Leser, dem man bei Kriegsbeginn von der russischen Daurpswalze ge sprochen und der sich damit Vorstellungen gernacht hat, die nicht im Gebiet der Möglichkeit liegen, degoutiert. aber die mächtige russische Maschine ist viel eher eine Dresch maschine. die unaufhörlich den Weizen, b. b. die deutsche Armee, zermalmt und absorbiert, und diele Dreschmaschine verrichtet ihr Werk vom Baltischen Meer bis zur rumäni scheu Grenze. Mehr braucht mgn von den verbündeten Russen nicht zu fordern und darf nicht inrmer gleich unge duldig die russischen Reiterscharen in den Ebenen von Schlesien oder Preußen erwarten." — Die „Deutsche Tages ztg." bemerkt lrierzu: Wir vermute», daß der Dreschmaschine der T-amps bald ebenso ausgebe» werde, wie es bei der Dampfwalze der Fall war. Man könnte ja. wenn man boshaft sein wollte, den Vergleich noch weiterspinnen: wir unterlassen cS aber, weil wir des Gegner» nicht gern spotten, auch dann nicht, wenn er selbst -azn reichlich heraus fordert. Albanischer Angriff gegen Serbien. l>. AnS Risch wird über Paris gemeldet, daß die Al baner an der ganzen serbischen Grenze eingefallen sind. An der Provinz Ochrida mußten sich die Serben zurttckziehcn. Die Stadt Ochrida ist von den Albanern erobert worden. Die Serben sollen angeblich Ver stärkungen erhalten und hoffen, besonder» die be drohte Gegend von Vranitschc zu entsetzen. Da» Kriegsziel. Tie „Rordü. Allg. Ztg." schreibt unter dieser tleber- schrist: Von mancher Seite wird es der Reichsregierung verdacht, daß sic Erörterungen über die Kriegszielc in der Presse noch nicht zulassen will, noch nicht. Die Zeit wird kommen, und dann wird die Rcichsrcgicrung dank bar sein: dann wird sie cS bedürfen, wie sie eS immer bedarf, von einem starken Volkswillen ge stützt zn sein. Ohne ihn vermag sie nichts, genau so, wie zu den Zeiten Bismarcks im Jahre 1870. Aber jetzt und zunächst gibt e» nur ein einziges Kriegszicl: die Ried erläge der Feinde, eine Niederlage, die, wie der Reichskanzler in der Rcichstagsredc vom 2. Dezember sagte, uns die Sicherheit dringen muß, daß keiner mehr wage» wird, unseren Frieden zu stören, einen Frieden, in dem wir deutsches Wesen und deutsche Kraft entfalten wollen als freies Volk. Diesen klaren und festen Willen dürfen wir »ns nicht fälschen lassen durch eine Entfesselung der Diskussion über dir kttnftiflen konkreten Friedens- bedinglingen. Wie wäre sic möglich, ohne daß sofort die Parteirichtungrn und die äußersten Gegensätze von roman tischen, zum Teil auf die mittelalterlichen Westgrcnzcn des Reiches eingestellten Eroberiingspkäncn bis zur größte» Genügsamkeit an dem, was wir besitzen, bernortrcten und ein verworrenes Bild de» VvllSmillens entstünde, mit dem wir weder dem Kriegszielc nähcrkommcn. noch das künf tige, in einem KoalitivnSkriege doppelt verwickelte Frie- dcnsgeichäst erleichtern, ja vielleicht neue Hemmungen und ireuc Gegncrschasten Hervorrufen würden? Wir über winden diesen Weltkrieg siegreich durch die einige innere Kraft aller Gedanken und Handlungen. Sie heißt cs un gebrochen nach innen und außen zu bewahren, bis es nach möglichst schnellem und wuchtigem Ricdcrringen der «Feinde wieder Parteien und nicht bloß Deutsche geben darf. Will es das deutsche Volk wirklich anders? Lein wichtigster Teil stellt draußen im «Felde, um in schwerer Kampfesnot mit wuchtigem Hammerschlag die ehernen Grundlagen zu ichassen, aus denen der deutsche «Friede ruhen soll. Aus zahlreiche» brieflichen und mündlichen Mitteilungen wissen wir. daß draußen im «Felde mit tiefem Unmut die Stim men vernommen werden, die schon jetzt den Streit um das «Fell des Bären beginnen möchten. Die Kämpfer empfin den cS bitter, daß mau heule schon Fahnen aus de» Wällen von Festungen oder Küstenplätzen aufpflanzt, die noch zu erobern sind. Und das Volk daheim? Das wirkliche Volk arbeitet und duldet und hofft, aber es drängt nicht: denn es weiß und sühlt, daß die nächste Frage nicht lautet: was soll uns der Frieden bringen/, sondern: wie wollen wir ihn erringen? Ahm ist jeder Musketier, der in den Schützengräben Flanderns, in den Wäldern der Argonnen, an den polnischen Sümpfen oder auf den Schncefeldern der Karpathen seine Knochen daran gibt, zunächst mehr wert, als die geistvollsten Erörterungen über die künftigen Grenzen des deutschen Machtbereiches. Tic obersten Ge walten im Felde und daheim, Schwert und Feder, stimmen darin völlig überein, daß zwingende Gründe der Landes verteidigung wie -er Politik dem Wunsche entgegen- 'tehcn. schon jetzt mit bestimmten Erklärungen über unsere Friedcnsbediugungen hervorzutretcn und eine öffentliche Diskussion zuzulassen. Der Zeitpunkt hierzu kann nur durch die militärischen Ereignisse bestimmt werden, lieber das Hernach zu streiten, hat erst Sinn und Wert, wenn in diesem notgedrungenen Kampfe wir mit der dlbwehr unserer Feinde am glücklichen Ende sind. Dann wird die Reichsleitung ohne Zögern ihre Friedcnsziclc ausdcckcn: dann sei dem freien Volke die Rede frei. KS«igSbergS Dauk a» Hiadeuburg. I». Der Oberbürgermeister von Königsberg Dr. Körte führte in der letzten Sitzung der Stadtverordneten aus: Wir stehen alle dank- und freudecrfüllt unter dem ge waltigen Eindruck de» großen Sieges, den Generalfelü- marschall v. -vinbeuburg wieder über die Russen erfochten hat, mit dem er unsere Hcimatprovinz voll ständig nnd hoffentlich dauernd vom Feinde befreit hat. Ach bitte, da wir das Glück haben, General- fcldmarschall v. Sindenburg als Ehrenbürger anzusprechen» unserem Tank Ausdruck zu geben, indem wir folgendes Telegramm au den Generalfeldmarschall abscndcn: Generalfeldmarschall v. Beneckcndvrfs und Hindenburg, Armeeoberkommando Ost. Deutschlands ruhmreichstem Heerführer, uuserm großen Ehrenbürger, und seinen aufs neue ficggekrünten, todes mutigen Truppen viel tausendfachen Dank für die abermalige, hoffentlich endgültige Befreiung unserer teuer n Heimat provinz. An felsenfestem Vertrauen, daß die völlige Niederwerfung des östlichen Feindes mit Gottes gnädigem Beistand nicht zu fern sein möge, senden wir Eurer Exzellenz nebst allen Führern und Mannschaften der Ost- arnrce ehrerbietigste jubelnde Grüße. Magistrat und Stadtverordnetenversammlung. Dr. Kürte. Dr. Lejeune Dirichlct. Gencralfeldmarschall v. Hinbenburg antwortete daraus: Oberbürgermeister Dr. Kürte, Königsberg. Magistrat und Stadtverordneten meinen und meiner braven Truppen herzlichsten Dank für freundliches Unser- gcdenken. Wir werden treu Wachthalten. gez. Feldmarschall v. Hindenburg. Die de,tsch.sch»«izerische Presie nimmt mit großer Genugtuung die prompte Er ledigung des Flieger-Zwischenfalles durch die deutsche Reichsregierung a,,F Die „Züricher Post" er« innert an dir Grenzverletzung durch englische Flieger, die da«« i» velsort «tt ßem «reu» Ler Ehrenleaiva außg». zeichnet wurden. Deutschland habe' dagegen den Fliege-» bestraft, der sich, wenn auch wohl ohne Absicht, eine Ber- letzuua der Schweizer Grenze zuschulden kommen ließ. — Der „Berner «und^führt au», wie kömpUztert die Grenze am Orte de» Zwischenfalle« fet. Selbst die Schweizer Truppen mußten zur Orientierung Fähnchen ausstecken, um festftellen zu können, wie die Grenze verläuft. Da» Blatt bebt weiter hervor, Deutschland habe nicht nur In freundlicher und entgegenkommender Weise Genugtuung gegeben, sondern auch betont, daß e« das Schweizer Luft- gebtet als neutral und unverletzlich respektieren werde. ldA Ein« alldeutsch« Erklärung gegen England. Der Alldeutsche Verband, Ortsgruppe Hamburg, bittet uns um Aufnahme folgender Erklärung: „Mit Sorg« stellt der Alldeutsche Verband, Ortsgruppe Hamburg, fest, daß zurzeit in Deutschland und auch t» Hamburg Kräfte am Werke sind, dem deutsche» Volke den klaren Blick für die notwendigen Ziele dieses Kriege» zu trüben. Unsere Feinde sind sich klar darüber, Deutschland um jeden Preis zu vernichten. Wir weisen daher pflicht gemäß, angesichts de« vvu England ruchlos herausbeschwore- nen Krieges, angesichts seiner ruchlosen KampfcSwctsen egen alle» was „Deutsch" heißt, die Versuche einiger ambnrgischer Professoren, Englands Schuld am Kriege abzuschwücheu und in dem jetzigen Zeitpunkte der Oeffeutlichkett für später ein Bündnis zwischen Eng land und Deutschland zu empfehlen, mit Entrüstung zurück. Wer fetzt das Gemeinsame zwischen Deutschland und England betont, um eine Versühnung anzubahne«. wo unüberbrückbare Gegensätze sittlichen Empfindens klaffen, der schwächt in unverantwortlicher Weise die nationale Energie, die zum Siege über den Feind unerläßlich ist. Wir erwarten von dem gesunden Sinne deS deutschen Volkes, insonderheit der hamburgischen Bevölkerung, -aß Ne sich von keiner Seite in der einen Erkenntnis beirren läßt: «England sist und bleibt -er Todfeind Deutschland-."" Feindliche Patente sollen in Frankreich geachtet werde« b. Die französische Regierung legte der Kammer eine neue Gesctzesvorlage vor, durch die durch feindliche Staats angehörige erworbene Patente, entgegen dem englischen Vorgehen, geachtet werden. Das neue Gesetz setzt nur est, daß «Frankreich während der Kricgsdaucr keine neuen Patente erteilt. Entwichene russische Offiziere festgenommen. K. An Saßnitz auf Rügen wurden drei entwichene russische Offiziere, der Hauptmann Koch, der Leutnant Ktritschenko und -er Oberleutnant Grommow, festgc- u v m m e n. BilinSki Obmann des Poleuklubs in Oesterreich. Der Polenklub hat nach Vornahme einer Statuten änderung, nach der auch eine Persönlichkeit, die augen blicklich kein Abgeordnetcnmandat besitzt, die Obmannftclle bekleiden kann, den früheren gemeinsamen Finanzminister. Mitglied des Herrenhauses v. BilinSki mit iü gegen 2 Stimmen unter lebhaften Beifallskundgebungen zum Obmann gewählt. (W.T. B ) Bulgarischer Protest gegen Griechenland. K. Dem Blatte „Turan" wird aus Sofia gemeldet, da« die bulgarische Regierung einen Protest gegen die Zu« ammenziehuug griechischer Truppen an der bulgarischen Grenze überreicht und eine teilweise Mobilisicruna ange kündigt hat, wenn nicht vis Sontag Abhilfe erfolgt. Der selbe Berichterstatter will ans gewissen Anzeichen erkennen, daß Bulgarien nicht mehr lange neutral bleiben, son-deru ich nach Mazedonien wenden werde. Peter Carp über Rumäniens Politik. K. An Bukarestcr volitnchcn Kreisen wird seit einigen Tagen von der Möglichkeit eines Kabinetts Earp-Bratiann- Marghilvman gesprochen. Carp hat auf Anfrage geant- wortet: „Ach und meine Parteifreunde treten iu jede Re- gicrnug ein, die den Krieg gegen Rußland beschließt, sonst aber stehe ich auf dem Standpunkte, daß sch mich mit meinen 7V Aahren zu einer Alt-Wciberpolitik nicht vergeben kann." Eine Krise innerhalb der persische» Regieruug. b. Tie persische Regierung befindet sich ft, voller Krisis. Mehrere Minister sind entschlossen, zurückzutrctcii, da sic darin die einzige Möglichkeit sehen, aus dem Konflikt hcrauszukommen, in den sie durch immer energischeren Druck Englands und Rußlands, Persien zum Vorgehen gegen die Türkei zu veianlafscn, hineingeratcn sind. Eine Stellungnahme gegen die Türkei widerspricht nicht nur der Auffassung der bctrcssendcn Minister selbst, sondern vor allem auch dem Empfinden der Bevölkerung und besonders der Geistlich keit, die offen mit der Türkei sympathisieren. Man fürchtet, daß diese Krisis einen ernsten inneren Zwiespalt herauf beschwört. Londoner Börsenkarneval. Die „Rordd. Allg. Ztg." schreibt an der Spitze des Blattes: Tie Londoner Börse ist in Karncvalsstimmung. Sie hat sich den Scherz geleistet, seit Kriegsausbruch die deutsche Uprozcntigc Reichs» nleihe zum ersten Male wieder zu handeln, und zwar, wie die Eityblätter triumphierend verkünden, zu 55, 54 und 5tz>/2 gegen 76 vor Kriegsausbruch. Das Vergnügen ist billig: denn bekannt lich sind die englisch gestempelten Stücke von dem Handel in Deutschland ausgeschlossen. Ader in ernsten Zeiten weiß man auch kleine Freuden zu chätzen, und so leistet sich die „Morning Post" einen stolzen Artikel, in dem sie beweist, daß Deutschlands Staatskredit eit KricgsanSbruch um M Prozent gesunken ist, derfeutge Frankreichs nur um Ul Prozent, dcrfcnige England- gar nur um Prozent. Wer kann da noch an Deutschlands inanzieller Zertrümmerung zweifeln! Bet Lichte besehen, nimmt sich das Bild allerbiugS etwas anders aus. Seit dem Beginn der großen Weltkrise ist die Kursentwicklung der maßgebenden StaatSpapiere der drei Länder, gemessen nicht an eigen- aufgeführtenr Karncvalshandcl, sondern an den ernsthaften Umsätzen Ler Hauptmärktc: 8proz. Reichsauleihe, Berlin V/^proz. Konsols, London . 3proz. sranz. Rente, Pari» . Deutschlands Staatskredit 20. Juli 1S14 18. Febr. ISIS Rvägcmg °/o "/. iHo 75,80 70,25 75,75 68F0 7,25 81,25 68,75 I2M hat sich also nicht nur ungleich besser gehalten als der 'ranzösischc, sondern auch besser als der englische. Dabei ist der Londoner Kurs für englische Konsols ein vvn der Regierung vorgeschriebencr Mindest kurs. Wer öffentlich billiger handelt, wird ciiigespcrrt. Dabei wird in der City, die daS Kusiiwus ernst nimmt, heftig sür eine Herabsetzung der Mindestknrsc agitiert. Dte Regierung allerdings leistet noch Widerstand, was nach den gewiß unverdächtigen „Times" vom 15. Fe bruar — vielfach bedauert wird, denn „die gegenwärtigen Miudcstkurse hindern «nzwcifelhast die Entwicklung des Geschäftes in Werten, deren wirklicher Marktwert merklich niedriger ist. als der fixierte Mindestkurs". Ei» Engländer über die englische Heuchelei. Der bekannte britische sozialpolitisch« Schriftsteller Altster E. Cran> ley sagt in einem «Flugblatt, da- in England nur als Manuskript in den Kreisen der Gebildeten zirkuliert, und bas sorgfältig achütet wird, damit es nicht in die Hände her Massen falle und einen noch ungünstigeren Einfluß aus die Anwerbung habe: ,LSir erleben eine -er periodisch wiedcrkehrenden Or« gicn der Heuchelei. Da« Recht iund Gott natürlich» kämpft mit seiner schwachen Kraft gegen die Gewalttätigkeit in Waffen, gegen Barbarei und Tyrannei. Die Alliierten werfen ihre geringen Ltrcitkräfte zögen die Hunncn-orden.
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