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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.08.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130814019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913081401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913081401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-08
- Tag1913-08-14
- Monat1913-08
- Jahr1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.08.1913
- Autor
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Zweifelhafte westalten schlichen vorüber, mit diesem und jenem leise flüsternd, oder de» Versuch machend, sich an «inen Zeugen oder Anwalt heranzudrängen. Beamte in Uniform schritten würdevoll daher, die Umstehenden mit strenge» Blicken messend, als wollten sie sagen: »Muckst Euch nicht oder wir fassen Euch am Kragen . . Es herrschte eine gedrückte, schwüle, mufstge Luft in den überheizten Räu men: brausten stürmte der Wind des ersten Frühlings und wars kalte Regen schauer an die Fenster, die vor Nässe trieften. Ein Geruch von nassen Mänteln und Kleidern, «in wenig angenehmer Dunst «rsüllte die Lust und erstickte jeden treten Atemzug. (Fortsetzung solgt.j Wie die Arauen den Vornan kielen. Den Männern soll die Freude, die sie beim Lesen eines guten NomanS empfinden, durchaus nicht abgesprochen werden. Die Frauen aber sind die eigentlichen Förderer der Unterhaltungslektürc, in ihrer Macht steht es. einen Roman zu einem populären Werk zu machen, oder aber ihn abzulehnen. Bekanntlich sind die Zeitungen die eifrigsten Verbreiter der belletristischen Literatur, und es ist wohl nicht zu viel behauptet, wenn man sagt, dast das Interesse der Frauen sich hauptsächlich dem Zei tungsroman z n w c n d e t. Nun hat der Fortsetzungsroman natürlich auch seine Feinde, aber, wie eine Umfrage ergebe» hat, sehr zu Unrecht. Die Frauen lieben nämlich den Roman in Fortsetzungen, und einige Urteile aus Frauenmund dürsten wohl geeignet sein, die Feinde des Fortsetzungsromans zum Schweigen zu bringen. Eine sehr berühmte und geistvolle französische Schauspielerin äusterte sich nach einer Anfrage, in welcher Form sie den Roman am meisten liebe, solgender- masien: „Bon all den Werken, dir ich lese, steht mir der Zeitungsroman a m nächsten. Er führt mich langsam in ein neues Gebiet ein. bringt mich sozu sagen in eine Familie, die ich noch nicht kannte, mit der ich aber aller Voraus sicht nach nun einige Wochen verkehren werde. Täglich mache ich dieser Familie einen Besuch, und ich freue mich, nach und nach deren Schicksal kennen zu lernen. Ich kann diesen Besuch zu jeder Tageszeit machen »nd habe nicht nötig, mich erst fn Toilette zu werfen. Ich weist auch, dast ich immer willkommen bin, und wenn ich eine BiertMunde mit diesen Menschen zugebracht habe, dann habe ich wieder einen weiteren Einblick in ihre Verhältnisse gewonnen, so dast ich mich auf den nächsten Tag freuen kann, der mir wieder eine Zusammenkunft mit diesen Menschen gemährt. Ich liebe d e n Z e i t n n g s r o m a n . weil er mehr als jedes Buch geeignet ist, die Spannung der Nerven, die »ns so wvhltnt, zu erhalten. Bin ich genötigt, zu verreisen, so gilt meine erste Sorge der U c b c r w c i s u n g meiner Zeitung, damit ich mit den Menschen, die ich licbgcmonncn, nicht aus dem Kontakt komme." Und eine englische Aerztin äustert sich über den Zeitungsroman solgender- mastcn: „Bevor ich an die Ausübung meines schweren Bcrnscs gehe, nehme ich rasch die Unterhaltungsbeilage meiner Zeitung vor und vertiefe mich in den Roma». Er ist das eigentlich Neue, das ich täglich erwarte und das mich nicht enttäuscht. Ich habe Gelegenheit, Menschen zu studieren und mir ein llrtcil zu bilden, genau so, als würden mir interessante Exemplare der Gattung Mensch vorgcführt. Dadurch, dast ich nicht nach Belieben die Seiten wenden kann, um mich zu unterrichten, bin ich - gezwungen, meine Gedanken selbst ar beiten zu lassen. Es ist erholend und erfrischend zugleich, sich in der Rich tung zu beschäftigen. Ansterdem bringen die heutigen Romane vielerlei Wissens wertes, erschlichen »ns ganz neue Gebiete der Technik, der Wissenschaften, in die wir uns sonst möglicherweise nicht hineingcarbcitet hätten. Es ist durchaus nicht wahr, dast die Frauen n n r Liebesromane bevorzuge». Sic wollen Held und Heldin bei der Arbeit sehen, und mit Dankbarkeit empfindet man es. wenn man durch den Roman auf ein fremdes und fernes Gebiet gelenkt wird. Der Fortsetzungsroman ist dafür ansterordentlich geeignet. Langsam vertiefen sich die Gedanken, nehmen auf und verarbeiten das Bild, das der Autor ihnen zeigt. Ich spreche hierbei durchaus nickt nach meinen eigenen Erfahrungen allein, Hunderte von Patientinnen haben mir die gleiche Ansicht bestätigt, und selbst bei Frauen und Mädchen, die f ch w e r erkrankt waren, konnte ich durch den Zeitungs roman noch immer ein gewisses Interesse Hervorrufen, wenn ihnen auch sonst die Dinge des Lebens gleichgültiger geworden waren." Auch zahlreiche Frauen anderer Länder und aller Stände haben bestätigt, dast der Roman in Fortsetzungen ihnen die l i e b st c L e k t ü r e ist, trägt er doch in ihr Leben ein Stückchen Romantik hinein. MiriMt 6rgnin<KI 1856 Srscheiat täglich M«. 18V Donnerstag» den 14. August. IHR» ... Und hätte der Liebe nicht... Roman von Otto Elster. ,15 Fortsetzung-, Hans blieb am Fenster stehen und trommelte leicht und gedankenlos mit den Fingern an der Fensterscheibe. Fast erschreckt wandte er sich um, als eine tiefe Stimme hinter ihm fragte: „Habe ich den Vorzug, Herrn Baron von Ballhausen vor mir zu sehen?" Ein grostcr, starker Herr in einem seine» Pelz, de» glänzenden Zylinder- hut in der Hand haltend, stand da, ei» leichtes Lächeln aus dem glattrasierten Gesicht. „Das ist mein Name." erwiderte Hans. „Mit wem habe ich die Ehre?" „Iustizrat Walterbnrg," stellte sich der Besuch vor. Hans verbeugte sich leicht. „Womit kann ich dienen?" .,Wullen wir nicht Platz nehmen, Herr Baron? — Ich möchte mit Ihnen über Ihre Angelegenheiten sprechen . . „Bitte . . ., aber wie lommen Sie dazu? — Weshnlb interessieren Sie sich für meine Angelegenheiten?" Ter Iustizrat lächelte diskret. Dann setzte er sich in einen Sessel, indem er seinen Hut neben sich aus den Bode» stellte. „Ich bin der Verteidiger des Herrn von Rguthcim," sagte er, sich ein wenig räuspernd. „Ah — so! — dann nüerdingö — aber ich vermag Ihnen keine Anskunst zu geben — wenigstens nichts anderes, als was ich zu den Akten gegeben habe." „Ich komme nicht sowohl in der Angelegenheit meines Klienten, als in Ihrer eigenen, Herr Baron. Ich habe mit dem Untersuchungsrichter gesprochen, er sagte mir, dast er Ihre Akten an den Staatsanwalt gegeben — wahrscheinlich wird man gegen Sie wegen — hm — ja, wegen betrügerische» Schuldcninnchens Klage erheben . . ." Hags fuhr aus. „Ich hatte nicht die Absicht, jemanden zu schädigen oder zu betrügen!" „Ich glaube es Ihnen. Aber verzeihen Sie, wenn ich offen spreche — -er Herr Staatsanwalt scheint anderer Ansicht zu sein." Hans zuckte die Achsel». „Ich kann ihn nicht daran hindern," cntgegnete er mit finsterer Gleich- gültiglcit. „Haben Sie schon einen Verteidiger?" „fiein — ich bin auch nicht in der Lage, einen solche» zn bezahlen. — Oder wollten Sie meine Verteidigung übernehmen?" fügte er mit leichtem Spott Hinz». „Vielleicht, Herr Baron," sagte der Iustizrat lächelnd. »Ich sagte Ihnen aber schon, dast ich nicht in der Lage bin, Honorar zu zahle» . . ." Der Iustizrat machte eine abwehrcnde Haiidbcwcgung. „Daraus kommt es nicht an." „Ja — aber . . ." „Darf ich einige Kragen an Sic richten?" unterbrach ihn der Iustizrat. „Bitte . . ." „Sie haben im Salon der Frau Kommerzienrat Magnus verkehrt?" „Allerdings. Ich wurde durch Herrn von Rautlicini dort eingesührl." „Ganz recht. Daraus entwickelte sich dann ein — sage» wir, sehr sreund- schastlicher Verkehr mit Fräulein MagnuS . . „Ich must cs ablehnen, mich darüber zu änstcrn," cntgcgnctc Hans zurück haltend. Der Iustizrat verbeugte sich. UL j ^ittwock und Donnerstag, den I3.und14./Xugust - r r r r und/Xbscknittein Kleidermotten, Vlussnstokken, - Seide, Musseline, ^epttir und Wescttstotten s setir vorteiltiM 2 2 2» -i- - -Ls : Lrtriscjiung8-k?3um: in der ersten Lisge Vers3nc) nack, 3usrvärts vonFNO,— 3N poslkrei Dkr?8D?N 8r»«LrIsI>8l in Hnfsrlisune von Sruolib-mdaAsn iür blabsl-, I-sistsn-, Koclsn- unci snclsrs Srüclis, I lkertiHs «Nil iinel» sovvostl voNtv Or. Ksisersclie l.eibbincfen, Flonopol - l-eibbiiiäe nacli l)r. OsterlSA usvv. / . I ! s liilomabil: 2 Mercedes, in tadellosem Zu stande befindlich, hat wegen An kauf zweier neuer Wagen billig abzugcb. Rittergut Berreuth bei Dippoldiswalde. Vviu-tluivvrkLuL. I)t« ckbv Lolrnnkt Wegen Ausmiciung bin ich gezwungen, mein reichhaltiges Lager in HIovol-, KK^In- und vln«u ans zuvcrkanfen und gewähre ich 2V-30 Prozent Rabatt. Man verlange Preisliste. HV^Intiancklmitr, Kl. Brüdergasse 21. ?etermrum. Aroinstrscke Ssuerstott II vom Institut silr Sauerstoff L tleilverkshron, Dressen K. 1, rvercken von cken klerren Kerrien bevorruok vve^en ihres hoben LsuerstofsAebsIts unck ihrer gleichmässigen ttntwiclclunx. 6ei Kcker- verksllcnnx, klerr-, IKerven-, IKierenleicken, (sieht, phenma unck V^echselreit-Lesekwercken etc. 12 8t. franko 18 Prospekt erstis. ' pianinN "cu, erstklass.. » preisw. zn vcrl. H. Höltt, Marschallstraste IN, I. » lOIIt-, U Kt. Aalt«-n-1«»rt»tk rv8 M ff. franr.IKa1urrottvcin,ckirekt M eiriLesiikrt, kst. ./z 1,l>5 abö , » 13 PI. statt 12! U Karl vabmann, Victorisstr. 2V.
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