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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.08.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-08-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120829013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912082901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912082901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-08
- Tag1912-08-29
- Monat1912-08
- Jahr1912
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.08.1912
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V««sto» annehme». Mit der Annahme der Vensio» 'neftmen die Priester mittelbar auch das Trennung»- gescv a». da» mim päpstlichen Stuhl feierlich verdammt woröen ist. Doch sind die Priester, die die Pension an nehmen wollen, zu zahlreich, als daß der Vatikan gegen sie mit Dlszlplinarmaßreaeln. wie Suspendier»»« vom Amte. Vorgehen könnte. Hm »Osservatore Romano" «er den die 800 Priester getadelt, doch soll fürs erste keine andere Maßregel ergriffen werden. Die Ipanisch'franzdftfche» Verhandln»««». Paris. Der Ministerpräsident Potncare batte heute vormittag eine Unterredung mit den« französischen Bot schafter in Madrid Geoffray über die französisch-spanischen Verhandlungen. Sugland and die Pana«akanal»edilhren. London. Die Dimes" melden aus Washington: Der britische Geschäftsträger bat von neuem Vorstellungen wegen der Panamakanalgebiihren erhoben und dem Staatsdepartement angezeigt. daß England an seiner An- ßchl festhalte. Besuch de» russischen Außenminister» in Berlin. Petersburg. tPriv.-Tel.» Wie die „Nowoje Wremja" in Bestätigung früherer Meldungen ausführt. wird der russische Minister des Aeußc'.e», Ssasonow, nach der Rückreise von England nicht nur Paris, sondern auch Berlin besuche» und dort mit dem deutschen Reichskanzler Be lhman n Holl weg kon se riercn. Kriegerische Sundgebungen in Serbien. Belgrad tPriv.-Tel.» (Heftern fanden hier Kund geb n n g e n statt, d'e zugunsten der KrtegSerklä- r >! n g gegen die Türkei veranstaltet worden waren. Mit Halmen an der Spitze und unter Absingen patriotischer Lieder zog eine ungeheure Volksmenge vor den königlichen Palast, das Ministerium des Auswärtigen nnd den Offt- ztersklub, wo unaufhörlich Rufe, wie: «Erklärt den Bar baren den Krieg!". «Es lebe die Armee!", „Hoch der König!" ii'iv. erschollen. Darauf zogen sich di- Kundgeber in größter Ordnung zurück. Ein großes Polizeiaufgebot war bereit, Zwischenfälle zu verhindern, iedoch wurde nirgends die Ruhe gestört - Die lebten von der serbischen Grenze ein- aetrossenen Nachrichten bestätigen, daß in Altserbien völliger A u f r u h r herrscht. Anschlag ans den amerikanischen Geschäftsträger in Habana. Reu-nort Rach einer Depesche ans Habana hat ein knbaniicher Jvurnalist den amerikanischen Geschäftsträger G i b s o >i j„ dem Augenblicke, als dieser seine Wohnung betrelen wollte, tätlich angegrifsen nnd schwer verletzt. Ter Angriff dürfte ein Ausfluß der seit einiger Zeit gegen Gibson herrschenden Mißstimmung sein, der sich durch seine energische Vertretung der gmerikgnischen Ansprüche gegen Kuba unbeliebt gemacht hat. or 8 , -? n — As ^ 'Z?-' 6-r 'Berlin. lPriv. Teil Zum Direktor des Reuen S >i, a u s p i e l » a n s e s iü der Wiener Gustav Eharle iNieerseheti. der gegemvartige Leiter des Münchner ttuostlerttieaiers. '.''erlin lPriv. Tei l Bei der heutigen gintlichen Be- s!.i,!!g>n>a des T l> e a I e r s d e s W e st c n s wurde Hinsicht lich der Ennkeluiiigsui'sache des Feuers eine neue Aniighme e>. vitert. Es >>»t sich heransgesteilt. daß vvn der Küche des ?heaie> 8,'estattrants ans, das unter der Hinteren Bühne liegt, ein Eutlü'tunasrvhr direkt ans die Buhne führt. Plan vermutet nun. daß der Brand durch iraendeine Unvor sichtigkeit in der Rahe dieses Enllüftnngsrohres ans der Hinteren Bühne entstanden ist. Rinn neigt setzt mehr zu der Ansicht, daß Brandstiftung nicht vorlicgt. Breslau >Priv. Tel.» Der Kommis Walther Scheibe, der ain I«>. Angnst a»i lKrnnd einer geiälschten O.nittnng einer hiesigen 5!ü'iehandiiina bei der Schlesischen Handels- Hai'!. Altiengeiellslhast. Mar! erhob »nd flüchtete, 'viirde j» Breinen verhaltet, 59t>9 Marl wurden bei tl'in »,nh uvraesiniden. London lAmtliche Meldni.g.l Der telegraphische Betrieb iß seil heute nachmittag 3 Uhr wieder normal. ^ L He ^ D " Magdcbur?. 3-- A»aui> «P-iv Tel.i Die Magdeburger V o r e r ! b a d n e ii Ä k i i e » „ c f c l l s ch a f t ist mit 3'-.- Millionen , Alirl Akticiikamlal gegründet werden zum Bau von Vorortbahnen ad einer Bahn nach Lchö'icbccl. S5 Frankjiiri a. M i-chSui;, abends.« Eredit DiSconto t . Trcsdiler Pani 158. Llaatsbahn 15L>. Lombarde» I >... ,>c't. Paris lü Uhr nachmittags.l ü Rente 03,e7'.,.. Ftaliciicr^ »vanier 98.95. I Türken unifiz. !»>.83>-... Turkcnlose ?aa 7>. pemba'-dcn l ü>. Ltttonianbaiik >M. Flau. Paris 'P'vdukteiünaril.i Weizen per Slugust 38,75, per a'w > mber gebi uar 3>>,3t», m it — :>t u b 0 I per Auguit 7835, per Banuar April 77.50. ruhig. — Spiritus per August 5735, per Januar April 19, malt. London. lMüllermarkt.l Ausländischer Weizen ruhig, bei einem Rückgänge von 9 6. Englischer Weizen ruhig, aber stetig. Amerika nischer Mais kein Angebot. Donauci Mais kein Angebot. Amerika nisches Mebl ruhig, aber stetig. Englisches Mehl ruhig, aber stetig. Gerde sictig. Haker schwach. Die Dresdner Festtage. Die Fahr« der Fürstlichkeiten znm Rathause gestaltete sich zu einer großartigen Ovation. Der weite Platz vor dem neuen Ruthauie. der durch die mit Tcmnen- grün geschmückten wuchtige» Tore »nd die gleicherweise be handelten Häuserfronten ein abgeschlossenes prächtiges 'Bild bot. war schon von i Uhr an von einer gewaltigen M e n s ch e n in e n g c umlagert, die durch Gendarmerie zu Fils; und zu Pierdc in angemessener Entfernung gehalten wurde. Tic wlichrigen roten Pnionen ans dem Rasenplätze vor der Hauvltront erwiesen sich als recht störend zur Be obachtung der Auffahrt der süritlichen Gatte. G7> Uhr schon vegaben sich die Mitglieder der Gardereiterkapelle im Schmucke des Löwenhclms in das Rathaus. Die Stadt- bcliörden und die übrigen zum Enivfangc geladenen Damen und Herren Nasen ebenfalls um diese Zeit ein, als einer der Erßen Herr O b e r b ü r g c r m c i st e r D r. Beutler mit Gattin nnd Tochter. Die Honneurs erwies hier den Ankommenden Herr Wohlfahrtspolizeikommifsar Bock von Wülfingen. Um d>eic Stunde marschierten auch die spalier- bildenden Schulen und 'Vereine, zum Teil unter Marsch musik. aui. Mehrere Photographen standen an der Rathaus Freitrcvve und an! dem Platze vor dem Rathause. De» Verkehr ans dem Platze regelte Herr Polizeimaivr Liebe ans einem prächtigen Schimmel. Heiterkeit erregte ein weißer Pudel, der sich um die Abspcrrungsmaßnahmcn der Polizei absolut nicht kümmerte, sondern mittterseclen- allcin ans dem grünen Rasen vor dem Rathause lagerte, unbeweglich, wie aus Stein gemeißelt, nicht nur der An- lunii der seltenen Gäste wartete, sondern in derselben Stellung auch verharrte, bis die Fürstlichkeiten das Rat haus wieder verlassen hatten. Den Aöiutantendicnst aus dem Platze versahen radsahrende Mannschaften des Psad- finde rlvrvs. das übrigens in imponierender Stärke ans dem Platze einrllckte. Lehr stark waren auch die Ab- tcilunaen der M i l i t ä r v e r e i n c und der P 0 stunter - beamten, die mit klinqcndcm Sviel der eigenen Kapelle anmarschicrten. Recht gut nahm sich das Fcnerwehr- k 0 rvs ans. Vor dem Rathausc postierten sich die I n n u n- aen mit ihren Bannern und Hahnen »nd Mitglieder des Allgemeinen Musikerverciiis unter Leitung des Herrn i Kap«L«»tsters Drink». Hö Uhr traten di, v»«g,r«et»,r. Stadträte und Otadtverordneten im Schmück, ihrer >«t». ketten und Orden vor da» Hauptportal. u» di, hohen Väste der Stadt zu begrüßen. Lus zwei Hlltanen der zweiten Etage nahmen acht Trompeter de» Garderetier-Regiment» Aufstellung. Punkt Ha Uhr fuhren die erste» für st» lichen Gäste vor dem Rathause vor. Der Herr Oder bürgermeister empfing sie und stellt» ihnen dir Herren der Siadiverireiung vor. Leider verfinsterte sich um dies, Zeit der Himmel und dicke Regentropfen prasselten nieder. Mit lebhaften Hochrusen wurde der sächsische Kronprinz begrüßt. Diese wiederholten sich bei der Ankunft de» Prinzen Ludwig von Bayer». Beide Fürstlich- ketten schüttelten nicht nnr dem Oberbürgermeister, soyder» auch dem Gtadtverordnetrnvorfteher Justtzrat Dr. Stöckel und de., Vizevorstehern Landtag»präfldeni Dr. Vogel, sowie Buchbinder-Obermeister Unrasch Sie Hände. Fünf Minuten nach Uhr verkündeten nicht «nbcnwollende Hochrufe, übertünt von schmetternden Hansarenklüngen der Gardereiter, das Nahen Sr. Majestät de» König» und Sr. Königlichen Hoheit de» deutschen Kronprinzen. Beide hatten die Mäntel angelegt, die ihnen nach dem Ber- lassen der Wagen abgenommen wurden. Die Herren Ober bürgermeister Dr. Beutler. Hustizrai Dr. Stöckel und Prä. sident Dr. Boael traten an den Wagen heran und be grüßten die Fürstlichkeiten. Fünf Minuten nach dem Betreten des Rathauses verkündeten Fanfarenklänge. daß im Hnnern des Rathause« das Hoch auf die hohen Gäste der Stadt ausgebracht wurde. Nach dreiviertrlstündtgein Verweilen im Rathause kamen die Fürstlichkeiten zurück, begrübt von abermaligen Fanfare». AiS der König und der deutsche Kronprinz im offenen Wagen Platz genommen hatte», brachte Hustizrat Dr. Stöckel ein dreimaliges Hoch aus. das auf dem weiten Platze ein vteltansend- stimmiges Echo fand. Aus der Rathaus-Kreiireppe bildeten sich inzwischen sehr hübsche Gruppen um dlc wartenden Fürstlichkeiten. Prinz Ludwig von Bayern hatte ein längeres Gespräch mit seinem Landsmann Stadtbaurat Prof. Lrlwein. der sächsische Kronprinz unter hielt sich lange mtt Herrn Oberbürgermeister Dr. Beut ler. Als Letzter fuhr Se. König!. Hoheit Prinz Johann Georg ab. Dann kam Bewegung in die Massen. Mit klingendem Spiel zogen die ausmarschierten Vereine, Schulen usw. ab. und bald danach wogte eine ungeheure Menschenmenge über den nunmehr dem Verkehr srei- gegebenen Rathansplatz. um die stilvollen Dekorationen aus nächster Nähe gebührend zu bewundern. Eiue Fiirften-Bersammlmig im Reue» NathauS. .. . . saßen viele deutsche Fürsten einst zu Worms, im Kaisersaal." An des Pvere» JustinuS Kerners Hymnus au? den reichsten Fürsten mußte gedenken, wer gestern nach mittag Zeuge sein durste der Versammlung von deutschen Fürsten und Prinzen im Rathaus z n Dresden. Standen viele deutsche Fürsten in Dresdensias Ratsherrn saal! Biele, große Feste und illustre Gäste aus aller Herren Ländern hat dieser Prunkraum schon gesehen, aber noch niemals wölbte sich die in einer Flut von Licht erstrahlende Farbenpracht Prelis über einem Areopag vvn Fürsten. Da stand vor den beiden Wrbaschen Büsten an der Stirnwand des Festiaalcs der König von Sachsen mit dem freundlichen Zug, der so gern sein Antlitz verklärt. Daneben die beiden Kaiscrsöhnc. der Kronprinz mit dem scharf blickenden Hohenzollernauge und dem liebens würdigen Lächeln, Prinz Eitel Friedrich, breitschult rig. stattlich, ernst, um eines halben Hauptes Länge über viele seiner Umgebung ragend. Dann Prinz Ludwig von Bayern, eine kräftige, gedrungene Gestalt mtt ge bräuntem Gesicht, umrahmt vvn weißem Haar und weißem Vollbart, die klug blickenden Augen durch eine Brille ge schärft. trotz seines Alters — er ist Sechziger — ein leb hafter Herr, der sofort nach seinem Eintritt mit sichtlichem Hnteresse d!c Gemälde und den übrigen Schmuck des Saales betrachtet. Weiter der Herzog vvn Sachsen- AI tcnburg. in der Uniform seiner Freibergcr Jäger, eine nicht eben große, elegante Erscheinung, ein Freun der Luftschiffahrt, wie man weiß, der eben temperament voll eine Unterhaltung fuhrt, der Großherzog von Baden, eine hohe, aristokratische Fürstengestalt, der mit gespannter Aufmerksamkeit den Ausführungen eines der am Ratbansban beteiligten Künstler lausch!. Der Fürst zu Hohenlohe, der Typus eines kernigen deutschen Offiziers, mit markanten Genchtszügcn. Prinz Johann Georg, der hochgewachsene Wcttincrsprvß, in seiner Gardc- rciterunifvrm in fürstlicher Haltung, und Kronprinz Georg vvn Sachsen, der blonde, schmucke, frische Grenadierleutnant mit dem offenen Antlitz und den heiter blickenden blauen Augen. Ein Anton Werner oder aber ein Limmcr hätte zugegen sein müssen, um dies fesselnde Bild für alle Zeiten sestzuhalien,- ein Schmuck, ein Stolz hätte es werden können für das Dresdner Rathaus, wie eS in dieser Eigenart noch keinen besitzt. Am Hauvtvortal des Rathauses waren die Fürsten von den drei Bürgermeistern Geh. Rat Beutler. Dr. Kretzschmar und Dr. May, und den drei Stadt- vcrordnctcnvorstchern Justizrat Stöckel. Obermeister Unrasch und Tr. Vogel begrüßt worden. Unterdessen hatten sich im Festsaal die Mitglieder beider städtischen Kollegien, mit Ausnahme der äußersten Linken des Stadt- varlamenls. vollzählig versammelt. Ferner waren zu gegen StaatSministcr Gras Vitzthum v. Eckstädt. Kämmerer v. Ericgcrn, Generaladjutant v. Müller. Wirkt. Geb. Rat Gras Vitzthum v. Eckstädt. Äreishauptmann v. Oppen, Polizeipräsident Köttia. Wrba, Prell. Gnßmann. Siaüt- baucat a. D. Roth, der Erbauer des Rathauses, Wirkt. Geh. Rat Lingner. Branddirektor Düwcr und noch manche andere, insgesamt mehr als 2M Herren. Als der König mit dem Kronprinzen das Rathaus betrat, bliesen die auf dein Balkon des Festsaales ausgestellten Gardcrciter Jubel- santarcn. Gleich nach dem Betreten des Saales wandte sich Oberbürgermeister Geh. Rat Bentler mit folgenden Worten an die Fürstlichkeiten: Sucre Könialich« Majestät hcißc ich namens der städtischen Kollegien und der gesamten Bürger schaft Dresdens elirsurchtovolltt willkommen und danke Euerer Königlichen Majestät allcruntcrtänigst dafür, daß Euere Majestät die Gnade gehabt haben, Allerhöchst Ihre erlauchten Gäste einzu- ladcn, unser ncucrbautes Rathaus zu besuchen. Fndem ich die erlauchten Gäste Euerer Königlichen Majestät, an ihrer Lpiyc Le. Kaiserliche und Königliche Hoheit den Kronprinzen des Dculschc» Reiches und von Prcustcn, ehrfurchtsvollst begrübe, spreche ich, sicher im Linne der gesamten Bevölkerung der Ltadt »nd des ganzen Landes, das lebhafteste Bedauern darüber auS, daß 2c. Majestät der Kaiser durch Unwohlsein verhindert ist, heute hier mit anwesend und Zeuge davon zu sein, baß die Haupt- und Residenzstadt Sachsens mit unwandelbarer Liebe und Bekehrung gegen Euere Majestät und das angestammte Herrscherhaus die Treue und Liebe zu Kaiser nnd Reich zu verbinden weiß. Lebt doch in unserer aller Herzen die Gewißheit, daß wir den glänzenden Auf schwung und die Blüte unserer Stabt nächst der landesväterlichen Fürsorge Euerer Majestät und der unermüdliche» und fleißigen Arbeit unserer Bürgerschaft vor allem auch der Zugehörigkeit zum Deutschen Reiche und dem langen, von Sr. Majestät dem Kaiser mtt starker Hand geschirmten Frieden zu danken haben. Wir sind uns auch bewußt, baß heute, wie in aller Zukunft, das Gedeihen und die Blüte unserer Stadt untrennbar mit dem Wohlergehen de» Reiches verbunden sind und daß wir es darum nicht zuletzt dem Kaiser und dem Reiche verdanken, wenn wir unsere erlauchten Gäste heute in würdigen Räumen empfangen können. Die städtischen Kollegien haben daher beschlossen, «in« Stiftung zu errichten, die den erlauchten Name» Sr. Majestät det Kaisers tragen und dazu dienen soll, gewiss« mit der wachsenden Großstadt naturgemäß verbunden« Miß stände vornehmlich auf dem Gebiet« des Woh nungswesen« und der Jugendfürsorge zu mil dern und zu beseitigen. un» ,»ch P, «ft— «»«er «*»«» «, d« ,« Enerer »SnigNcheu Mas«. «r ß«ss«>. «ft »teftr »ttftu« licken Majestät «handelt »» habe». »« ,» D»«r«r ««»tusche»'Mt», stät «ehrfach ,»« «uSdrnck gebracht»» «unsch nnd Will« «ft. »ei seft. lichen «nlätze» oor alle« auch der «r»»n nnd Bedrängte» »n ge denken. Dürfe» »tr daher wähl seine—it auch «nf »i, «e»«h»l,n„ dieser Stiftung nnd ihrer Lerdtndnn, «it »«« ftla««» Gr. Male- stät de» Kaiser« rechne», so »Ute ich. heut« nur noch den «ns aller Lippen schwedend«, «uns« auf daldige Genes»», Gr. «ajeftäi de« Kaiser» andsprechen und vielleicht den wettere» Wunsch hinzu fügen zu dürfen, »aß e« »ns doch »och in nicht », ferner Zeit ein mal vergönnt sei« «öchie, G«. »tatrstäi den Kais,, hi», ft» »»»«, Dresdner Rathaus» zu dearüßen. Unsere innige» Wunsch« ^«r für die baldig« Genesung Geiner Vkateftäi de« Kaisers und da« Gelvbni» unwandelbarer Dr«»« «nd Verehrung unsere« allgeliedien König» diii« ich in de« Ruf« zu sammensasscn zu «oüen: S«. »tajestäi de, König ,«» G». Malest-, der Kaiser hoch, hoch, hoch! In die freudigen Hvchruse der Versammlung «klangen von draußen die Fanfaren der Gardereiter. Unmittelbar darauf richtet« MaleftLi d«r König eine Ansprache an den Herrn Oberbürgermeister, die etwa folgenden Wortlaut batte: Sehr gerhrier Herr Oderbürgerwetsterl Ich sag« Ihnen meinen herzlichsten Dank für die freundlichen BegrüßungSwori«, dt« Sie in diese« Augenblick a« «ich nnd nwtne lieben und erlauchten Gäste gerichtet haben. Wir alle, wie Sie schon ausgesührt haben, stehen unter dem schmerzliche« Eindrücke, daß S«. Majestät der Kaiser erkrankt ist, der ja «igenilich di« Absicht hatte, bei Gelegenheit der Parade meiner Armee hier an dieser Stell« auch die würdige und schöne Stätte der Arbeit und des Wohl- sein« meiner lieben Stadt Dresden zu beftchiigen. Leider hat der liebe Gott «S ander« gefügt. Ich hoff«, geradeso wie wir all«, die wir hier sind, daß der Himmel Sr. Majestät recht dajd die Gesund heit wiedergeben möchte und daß Le. MZestät dann hoffentlich recht bald auch Leu jetzt wcggesallcncn Besuch in Dresden erneuern möchte. Was die grobe und bochherztge Stiftung anlangt, welche die Stadt Dresden bet Gelegenheit de» Besuche« Sr. Majestät »«- Kaisers zu machen gedachte und trotz seine« Wegbieiben« gewacht hat, so glaube ich wohl, daß sie die volle Zustimmung de» aller höchsten Herrn finden wird, denn er ist ja immer auch bemüht, wo ,« gilt, Unglück und Elend zu mildern und abzuschwächen. Die Herren können überzeugt sein, baß mir -er Gedanke dieser Stil- tung, den mir mein Minister Gras Vitzthum vortrug, sofort im höchsten Grabe sympathisch war, nnd ich glaube (sich zu Tr. Kaiser lichen und Königlichen Hoheit dem Kronprinzen wendend!, daß Dein Pater damit einverstanden sei» wird. Ich vosse, daß dt, Stiftung rechte» Segen und Nutze» sllr die Armen in Dresden bringen wird Lebhafte» Bravo schloß sich an des Königs Worte. Daraus stellten die Bürgermeister den Fürstlichkeiten die am Raibausneubau beteiligten Künstler vor. die in knappe» Worten die nötigen Erläuterungen gaben. Der Rundgang führte die erlauchten Gäste unter Borantriti des WvhlsahrtSpoltzeikommissarS Bock von Wülfingen durch die Flucht der Säle und Gemächer an der Ringstrabenfront, dann zurück durch das Vestibül in das Silberzimmer und in den Ltadtverordnetensaal. Hier zeichneten sich alle Fürstlichkeiten ohne Ausnahme in das ausliegcnde goldene Buch der Stadt Dresden ein. Nach d r e t v i e r t e l st ü n d i g e m Aufenthalt begaben sich die hohen Herrschaften ^7 Uhr durch das prächtige Marmor- TreppcnhauS in die Vorhalle des Rathauses, wo sie sich mit dem Ausdrucke des herzlichen Dankes von den Ver tretern der städtischen Kollegien verabschiedeten. Brausen des Hurra ertönte, als — um noch einmal mit Kerner z» sprechen - der „Fürst von Sachsen, der vom Rhein und Ludwig. Herr zu Bayer»" an der Spitze der Fürsten und Prinzen aus den glitzernden Toren traten und der viel tausendköpfigen Menge sichtbar wurden. Die Seite in dem goldenen Buche Dresdens mit den Namen seiner (väste vom 38. August 1913 wird ein Ruhmesblatt bleiben in der Geschichte von Sachsens Hai,pt- und Residenzstadt bis in ferne Zeiten. lim 9 Uhr fand im Marmorsäule des Ncsidenz- schlvsscS eine Abendgesellschaft statt, in der Mitglieder der Königlichen Oper und des Schauspielhauses ein sehr gewähltes Programm boten. Die Herren Svot. Rüdiger, Plaschte und Zott- manr boten mehrere Quartette idas erste und vierte auS dem auf Veranlassung Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm ll. hcrausgegebencii Volkslieoerbuchej. Fra» Plaichke- vou der Osten trna Lieder von Wolf. Liszt und Göhler vor. Aus die Rezitation des Herrn Mchnert folgten Lieder von Schumann. Leoncavallo und Mattel, gesungen von Herrn B 0 gelstr 0 m. Frnu Körner unterhielt mit Rezitationen. Nachdem Herr So 0 in er ein Lied von Richard Wagner und ein Volkslied gesungen hatte, beschloß Herr Fischer das Programm mit humoristische» Vvr- trägcll. Zur Begrüßung der Fürstlichkeiten schreibt üaS „Dresdner Journal": „Als Gäste unseres Allcrgnädigsten Herrn treffen heute eine Anzahl deutscher Fürstlichkeiten hier in Dresden ein. Festlich geschmückt er- wartet die Residenz die erlauchten Gäste, und festlich ae- stimmt sind auch die Herzen der guten Patrioten. Die Taac des 28. und 29. August haben für sie mehr als die Bedeutung von glänzenden militärischen und höfischen Veranstaltun gen: sie sind ihnen ein neues Unterpfand für die nnvcr- sicglichc Kraft des Reichsqedankens. Mischt sich in die Freude über die Zusamitienknnft io vieler erlauchter Für sten am Hofe unseres Aller-gnädigsten Herrn auch das Be dauern darüber, daß es dem Schirmherr« dcS Reiches. Sr. Majestät dem Kaiser, versagt ist, in diesen festlichen Tagen Allerhöchstsclbst im Lande und in dem gastlichen Hgusc Seines Freundes, unteres Königs, z» weilen, so Hai Er »nd hat das Volk der Sachsen doch die frendiae Genug tunng, zwei Hohenzollcrnvrinzcn mit im Kreise der Fürst lichkeiten versammelt zu sehen, die unsere Stabt in ihren Mauern birgt. Mit Sr. Majestät dem Könige heißen alle treuen Sachsen die erlauchten Gäste unseres Königshauses ehrfurchtsvoll willkommen." Der Anmarsch der Truppen zur heutigen Parade. Tic auf dem westlichen Ufer der Elbe in Quartier- liegenden Truppen benutzen drei Kricgsbrückcn bei Gohlis, Gröba bei Riesa lind bei Moritz, die von Pionieren errichtet werden. Die drei Infanterie-Regimenter Nr. 179. Nr. 189 »nd Nr. 178, ferner das Gardereiter-Regiment, die Ulaneu-Regimentcr Nr. 17 und Nr. 18 und die Maschinen- gewchrabtellung Nr. 19 marschieren über Gohlis in ihre Paradestellungcn. wäbrcnd die Brücke bei Gröba von den Infanterie-Regimentern Nr. 196 und Nr. 197, dem Pionier- Bataillon Nr. 22. dem Husaren-Reaiment Nr. 19 und den Artillerie-Regimentern Nr. 98 und Nr. 32 überschritten werden. Ueber die Brücke von Moritz werden zu gleicher Zeit hcrannahcn die Infanterie-Regimenter Nr. 138. Nr. 181 und Nr. 181, die Artillerie-Reatmenter Nr. 77 und Nr. 78 und bas Train-Bataillon Nr. 19. Aus diese Weise vollzicbt sich der Zusammenschluß der UnkSelbischen Truppen mit denen auf der anderen Sette des Stromes. Seitliches und Sächsische«. — Z« der Paradetasel heute abend im Residenz, schlosse werden 890 Gedecke aufgelegt. — Ter Großherzog von Weimar besuchte gestern nachmittag von '41 btS '48 Uhr die Kunstausstellung. — Dem Kaplan ?. Httschfel im Kloster Gt. Marten stern ist die Krone znm Ritterkreuz 1. Klasse vom AlbrechtS- erben verliehen worden.
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