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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.08.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-08-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192008281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19200828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19200828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1920
- Monat1920-08
- Tag1920-08-28
- Monat1920-08
- Jahr1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.08.1920
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Schwung, ohne jede klangliche Kultur, hauptsächlich im Orchester, erschien alles matt, trotz monatelanger Ruhe pause. ES ist dies doppelt zu bedauern, da gerade zu Be- ainn einer Spielzeit Gelegenheit wäre, aut vorbereitete Ausführungen zu geben." Diese scharfe Krittl erscheint um so mehr berechtigt, als bekanntlich Operndirektor Scheide mantel auch.von einem Teil der Presse wegen der Ver pflichtung moderner Tänzerinnen heftig angegriffen wor- den ist, uiid weil er, wir uns bekannt ist, in einer Diffe renz mit einem Theaterkritiker die Aeußerungen des Vnß- fallens über die Leistung einer Tänzerin, die er gerade zum Zweck einer Beurteilung ihrer Leistungen einen ganzen Abend lang in der Oper chatte tanze» lassen, mit der Be gründung zurückgewresen hatte, das, im Opernhaus Miß- fallensäußerungen nicht angezeigt und üblich wären. Man müßte es tief bedauern, wenn Operndirektor Schcibemantel der berufenen Kritik kein Ohr leihen und völlig eigen mächtig seinen Weg gehen würde. Dies stände auch un Widerspruch zu den konzilianten Aeußerungen der Presse gegenüber in seiner Antrittsrede im Frühjahr. Da die Dresdner Oper staatlich subventioniert, also von den Steuern dir sächsischen Bevölkerung mit erhalten wird, und gerade im letzten Spieljahr ein erhebliches Defizit gemach hat, kann man nur wünschen, daß Operndirektor Scheidemantel her Kritik bald Gelegenheit gibt, ihm die Streichung feiner weitgesteckten Ziele zu bezeugen. Der kommende Theaternnuter wird, wenn nicht alles trügt, von den Aheaterleitungen das Höchste verlangen, wenn nicht schwere finanzielle Krisen eintreteu sollen. Verschmelzung der Deutschen Bücherei mit der Leipziger ÜniversitätSbtbltothek.Jn einer außerordentlichen Sitzung des Berwaltung-ratS der Deutschen Bücherei in Leipzig unter Hinzuziehung des Bei rat« für Äibliotheksangelegenheiten in Preußen, der wis- senschafllichen Bibliotheken und des Borstandes de» ver güt«, deutsch« .Bibliothekare wurde der Vorschlag eurer Verschmelzung der Deutschen Büchern, deren Weiter bestehen infolge der durch die Zeitverhältmsse begründeten SchiMerigkeiten gefährdet ist, mit der Leipziger Uni versitätsbibliothek im Interesse beider Anstalten entschieden abgelehnt und die Ueberzeugung ausgesprochen, daß die Deutsche Bücherer als selbständige Anstalt unbedingt erhal ten werden muß. An den Reichspräsidenten, den Reichs kanzler und die zuständigen Reichsministerten wurde cm Telegramm gerichtet, das der einmütigen Ausfassung da hin Ausdruck gibt, daß die Aufgaben der deutschen Kul tusinstitute nur durch die Deutsche Bücherei in der wirt- schaftlichsten Weise durchgeführt werden können und daß Reich, Staat und Stadt zur restlosen Durchführung ihrer großen kulturellen und wirtschaftlich praktischen Aufgaben die erforderlichen Mittel aufbringen müssen. Wissenschaftliche Erörterungstage in Frankfurt a. M. Im Zusammenhang mit der Aus stellung „Das deutsche Buch", die während der dritten in ternationalen Herbstmesse in Frankfurt a. M. stattfinect, werden auch, wie uns geschrieben wird, verschiedene wissen schaftliche und bibliophile Tagungen stattfinden, Die be deutendsten Bibliovhilen-Gesellschaften, wie die „Maxiim- lian-Gekellschaft", die „Gesellschaft der Bibliophilen" und die „Gesellschaft hessischer Bücherfreunde" werden Sitzungen abhalten. Unter dem Vorsitz deS Rektors der Frankfurter Universität Geh. Rat Kautzsch finden „Erörterungslage über die Lage der wissenschaftlichen Forschung" statt, die sich mit der Notlage der deutschen Gelehrtenwelt bei der Be schaffung in- und ausländischer Fachliteratur beschäftigen und die Möglichkeit der Abhilfe ins Auge fassen sollen. Als Redner auf dieser Tagung werden u. a. der Direktor der Deutschen Büchern in Leipzig, Prof. Mmde-Pouet, und der Direktor der Rothschildschen Wblvthek in gstaukfurt, Prof. Berghöffer, austret«. dringenden Fällen UnterrichtSfreihett zu gewahren, va» Ministerium ermächligt die Bezirtsschulamter, auf Ansuchen von Schulvorständen zu genehmigen, daß Kind«», die sick Mit Einverständnis ihrer Eltern dazu bereit finden, zu« Teilnahme an der Kartoffelernte Unterricht-frethett ge währt wird, wenn die Ernte während der Kerle»» infolge andauernd schlechter Witterung oder wegen Arbeiter mangel« nicht genügend hat gejördert werden könne«. Hier bei wird vorausgesetzt, daß in ländlichen Gemeinden bet Legung der Herb»jene» nach Möglichkeit auf die Kartoffel ernte Rücksicht genommen wird. —* Der Ausbau de» ElsterbabeS. Der bereit gemeldete Besuch der Vertreter der Negierung und der Volks kammer in Bad Elster hatte den Zweck, an Ort »nb Stelle durch Sachverständige untersuchen zu lassen, wie die in Elster vorhandenen Hetlmögltchkeiien weiter auSgebaut und der Gesamtheit dienstbar gemacht werde« können. ES herrschte Einmütigkeit darüber, daß von einem Aufgeben de» Bade» keine Rede sein könne. Insbesondere erklärt« Wirtschafts minister Schwarz, daß ein Verkauf deS BadeS nicht t« Krage komme, denn dadurch würbe da» Bad dem Gcsamtwohl ver koken gehen. Im Gegenteil müßten Mittel und Wege gefun den werden, um auch Minderbemittelten die Teilnahme an den weltberühmten Hcilmöglichkeiten Elsters zu ver schaffen. Die Besucher nahmen Gelegenheit, nicht nur die Quellen und Brunnen, Badehäuser und Anlagen ztt besich tigen, sondern auch die Kinder - Lichtheilstätte de- Geh. SanitätSrats Dr. Köhler, der mit Sonnenstrahlbehandlung hocherfreulich: Ergebnisse erzielt bat. Seinem Plan«, sein Werk zu errveitcrn und allen schwerkranken Kindern mit tuberkulösen Wunden, Verkrümmungen usw. Heilüng zü ver schaffen, stimmte man zu. Sluck» hier sollen die beteiligten Organisationen zur Mitarbeit eingeladen werden. Weiter machte Prof. Dr. Krull (Ehemnitz), Leiter der staatlichen Frauenklinik, Vorschläge, wie »nun die Heilmüglichkeijen dr» BadeS den zahllosen nuterleibSkranken Frauen mehr al» bisher dienstbar machen könne. Durch BorbeugungSmaß- nahmen, Erholungsheime und Gelegenheit zu einer Badekur in Bad Elster für die in Heilung begriffenen Frauen könnte man der Volksgesundheit und Volkswirtschaft b-deutend nützen. Bad Elster komme besonders auch für chronisch unter- leibskrauke Frauen in Frage un- sei wie geschaffen, ein Bolksbad im wahrsten Sinne des Wortes zu werden. — Obermebizinalrat Tr. Nitsche «Leipzig) sprach sodann in -en prächtigen Luftbadeanlaaeu über die Frage, wie man Ner venkranken mehr als bisher die Schätze von Elster zugänglich machen könne. — Et'ne.Aendernug der Verordnung über Lohnpfändung tritt nach einem RckckiSgeietz vom 10. August am 1. Oktober 1!vk0 ein. Das Exiftenzmrm- mum. das von der Pfändung freib'.eiben soll, beträgt dann bei Schuldnern mit NnterhaltSpslicht 5600 Mark llatt bis her 2300 Mark, bei Schuldnern vkme Nnterhaltsprlicht 4000 Mark statt bisher 2000 Mark. Sofern der Jahresber- dieust dies Mindestmass überschreitet, bleibt noch ein Fünf« tel des Mehrbetrages von der Pfändung frei. Der Höchst betrag des uupfändbaren Lohnes ist bei Schuldnern mit Unterhaltspflicht künftig 9000 Mark statt 4500 Mark und bei Schuldnern ohne Unterhaltspflicht 6000 Mark statt 3000 Mark. — Die Zwangsbewirtschaftung der Kar toffeln erreicht mit d«m 15. September dieses Jahres ihr Ende. Im kommenden Wirtschaftsjahre ist es also vor allen Dingen Ausgabe des Handels, die Kartoffeln ganz wie vor dem Kriege freihändig zu beschaffen und der Nevolteruna znznnihreu. Wenn die bisherigen Berichte über den Umfang deS Anbaues und den Stand der Ernte nun auch zu der Hoffnung berechtigen, daß cs den» freie» Berieche gelingen wird, Kartoffeln in ausreichendem Un:- fange auf den Marti zu bringen, so werden die Verbraucher, soweit sie Beziehungen zum Lande haben, doch gut tun, ihren Bedarf, wie in Leu vergangenen Jahren so auch heiler wieder nach Möglichleit unmittelbar beim Erzeuger zu docken. Denn Stockungen in den Zufuhren, starke Fröste, Spekulationen oder andere Ursache» können da? Angebot schliesslich doch »moder einmal eineugen, im un günstigsten Falte auch ein vollständiges Fehlen dieses wich tigsten Nahrungsmittels auf dein Markte für kurze oder längere Zeit -ur Folge haben, uns wer dann seine Kar toffeln im Keller hat, ist ailec Sorgen enthoben. — Die sächsische Regierung für Herab setzung des Portos für Ansichtskarten. Der Ttcllverrreter des sächsischen Ministerpräsidenten hat am vergangenen Donnerstag Vertretungen des Verbandes deut scher Sterndruckereibrsitzer nrrd der Tarnämter oer Druck» gcwerbs empfangen. Diese haben ihm verschiedene Em- gabs» zur Kenntnis gebracht, durch die beim NerchSpost- minister beantragt >oird, das Porto für Ansichtspostkarten auf 15 Pf. zu ermäßigen. Der Antrag wird mit den nachteiligen Wirkungen begründet, die die Portoerhöhung infolge des gesunkenen Verbrauches an Ansichtspostkarten für das Druckergewerbe gehabt habe. Diese nachteiliqcn Wirkungen machen sich in Sachsen besonders fühlbar, da saft ein Drittel der deutschen Steindrucklndustrie und über ein Drittel der deutschen Lichtdruckindustrie in Sachien ihren Sitz haben. Außerdem war die Ansichtspostkarte ber dein regen Touristenverkehr in den sächsischen Gebirgs gegenden ein besonders wichtiger Handelsgegenstand emeS weiiverzweigten Kleingewerbes. Die sächsische Regierung hat daher den Antrag auf Herabsetzung des Portos beim RcichSpvstnn'mstcrium angelegentlich unterstützt. —* Braunkohlenverkehr aus Böhmen nach Deutschland. Im Juli dieses Jahres sind aus der Tschechoslowakei nach Deutschland 95600 Tonnen Kunst und Wissenschaft. Scharfe Kritikan der sächsischen Staat»- oper. Der Telunion^achsendienst meldet: An die Ver pflichtung des Operndirektor» Scheidemantel zu Be ginn dieses Jahres knüpften sich hohe Erwartungen, die natürlich in der alten Spielzeit nicht erfüllt werden tonn ten. Leider aber hat die neue Saison, die vor zehn Tagen begonnen hat, eine Enttäuschung gebracht, was fast von der gesamten Dresdener Kritik festgestellt »vird. Dem Opern- direktvr Scheidemantel scheint es bisher nicht gelungen zu fein, die sächsische Staatsoper, deren Leistungen in den letz ten Monaten bekanntlich manch« Kritik ertragen mußten, auf eine höhere Stufe zu stellen. Die Zeitungen sind sich darüber einig, baß sehr ungleichmäßig gearbeitet wird. Der Kritiker des „Dresdner Anzeigers", Jdari, überschreibt d»e Besprechung der Opern „Waffenschmied" und „Afrikanerin" am Sonnabend und Sonntag vielsagend „Abend und Mor- gen rn der Staatsoper"., Scheidemantel wird dann vor geworfen, daß er eine wichtige Besetzung ohne Probegast sviel, also ohne die Kritik zu hören, vorgenommen hat. Solche unfertigen Besetzungen führender Rollen aber drück« auf den Stand der Staatsoper. In der „Dresdner Volks zeitung" beklagt Prof. Büttner ebenfalls diese Handlungs weise Scheidemantels und schreibt: „So kann es denn kom men, daß die Kritik, ber doch das Gedeihen unseres Opern instituts wahrlich auch am Herzen liegt, mit den gewiß gutgemeinten Absichten der Overnleitung iin Widerspruche steht." Scheidemantel solle nicht unreife Sänger engagie ren, denn „schließlich ist eine der angesehensten Opern bühnen doch leine Singschule". Mach schärfer verurtei len die „Dresdner Reuest. Nachr." die bisherige Tätigkeit Scheidemantel», indem sie schreiben: „Die beiden Vor stellungen vermochten in kein« Weife darzutun, daß man hn neuen «Vieljahr im Opern bau» will«» ist, ernstere, Hesse« »rd«t « leist«, al» im veraqng««. . Ohne vraunwme «Ntterr worden, wo« noch 18801,7 gronNen Bunkerkohle komm«. 72 388,5 Tonn« gingen nach Sach sen. und"»»»«« 62058,5 Tonn« aus dem Bahnwege, der Rest ru Wasser. Nach SiorddeutMand wurden geliefert S321r,k Tonnen, und »war 19446,6 Lonne» auf dem Wasserwege und 3 764,9 Tonn« per Bahn. In der Ge samtsumme von 95600 Tonnen sind 1124 Tonnen ent halten, die auf da» Kontingent nicht anserechnct wetten. Kür den Hausbrand wurden geliefert 6 635,4 Tonnen und zwar 1554 Tonne»» nach "Sachsen, der Rest von 208l,4 Tonnen nach Norddeutschland. —* Besichtigung der Zittauer LandeS- secherheitSpolizei durch den Mimst« deS Innern. Am Donnerstag fanden »n Zittau Vorführungen drr dort »usammengesteluei, Abteilung der Lande-sicherheitSpolizei statt. Minister Kühn hatte sich dazu in die Zittauer Pv- lizeikaserne begeben. ES wurden polizeiliche Hilfe leistungen bei UnalückSfällen «nd Bränden (hierbei Im Zu sammenwirken mit der Zittauer freiwilligen Feuerwehr), da» Stellen und Verhaften eines Fahrradoiebe», eines ie- »vaffneten Bummler» und einer Schmugglerbande, die Kon trolle von Hausierern, oie ersten polizeilichen Maßnahmen in Fällen Vvp Mord und Diebstahl vorgeführt und da» Verhalte»» der Beamten in "solchen Fällen in Theorie und Praxis gezeigt. Das alles geschah mit anschaulich ge wählten und zusammengestellten Beispielsfällen, wie sre dem SicherheitSpolizeibeamten bei ihren von der Bevölke rung noch immer so häufig verkannten und als militärische Maßnahmen gedeuteten Polizeistreifen durch das Land be gegnen können. Besonderes Interesse fand u. a. die Vor führung der verschiedenen Polizeigriffe. Den Abschluß bil dete die Vorführung eines Poli-ekkampse» gegen eine starke schwer bewaffnet« Bande. Tie.Vorführung sollte »eigen, daß di« Pollzeibcamten ber vom Major Heering geführ ten Zittauer Abteilung, die fast alle aus dem Militär stand« hervorgegangen sind, es verstanden haben, sich wäh rend ihrer nunmehr in der Hauptsache abgeschlossenen Aus bildungszeit in il»ren neuartigen, umfangreichen Polizei- lichen Aufgabenkreis hineinzudenken. Minister Kühn er kannte in seiner Ansprache an die Beamten an, daß das Ziel erreicht sei, und überbrachte den nunmehr in den öffentlichen Dienst tretenden jungen Beamten die Grütze und Wünsche der sächsischen Regierung und der sächsischen Volksgenossen. Minister a. D. Uhlig als Bürger- Meisterkandidat. Um den freigewordenen Posten de» Bürgermeisters der Stadt Radeberg bewirbt sich u. a. auch Minister des Innern a. D. Otto Uhlig aus Leubnitz- Neuostra, der sich, wie der Telunion-Sachfendienst meldet, gestern in einer gemeinsamen Sitzung des Rates und der Stadtverordneten von Radeberg im dortigen Rathaus vor stellte. Er entwickelte ausführlich sein Programm, dr» sich rnit den Tendenzen der MchrheitSsozialisten »» Gemeinde« verfassnngsfragen völlig deckt und erklärte, daß er sein besonderes Augenmerk der Wohlfahrtspflege »«wenden würde. Die Anhänger der linksradikalen Parteien er suchte er, seine Ausführungen ruhig anzuhören und sei nen Plänen Vertrauen entgegenzubringen. Die Versamm lung nahm ferne Rede olme Zeichen Les Beifalls oder de» Mißfallens auf. Eine Aussprache erfolgte nicht. Die bürgerlichen Mitglieder des StadtverordnetenkollejNumS haben eine Resolution eingebracht, wonach sie mit ver Kandidatur Uhligs als der einzigen, zur engeren Wahl ge stellten, nicht einverstanden seien. Außer Rtinister a. D. Uhlig haben sich um den ^Losten 30 Kandidaten bewor ben: 16 Bürgermeister, 4 Stadträte. 3 StadtamtSmänner, 1 Pollzeirat, 1 Regierungs- und 1 Rats-Assessor, 1 Syn dikus, 1 Regierungsrat a. D. uud zwei andere Berufe. —* Eine vielversprechende Auslobung. In Zwickau und Umgegend müssen die Kohlen noch ivohl- fctl und ohne Marken zu haben sein. Das geht aus einer Anzeige in einer dortigen Zeitung hervor, die folgender maßen lautet: „Verloren silberne Tasche mit altem Arm band. Gegen hohe Belohnung, 1 Karren Kohlen und zwei Stückchen Butter, abzugeben...." — Wenn man bedenkt, daß ein Karren Steinkohlen (Zwickauer Maß) eine halbe Tonne oder 10 Zentner beträgt, so kann man den Reich- tum des Verlustträgers an Brennstoffen ermessen; — von den -wer Stückchen Butter soll gar nicht die Rede sein... — Hefebewirtschaftung. Die Verordnung über Verlängerung des Hefeverbandes vom 22. Septem ber 1919 regelte die Hefebewirtschaftung bis zum 30. Sep tember 1920. Um die rechtzeitige und ausreichende Ver sorgung der Verbraucher mit Backhefe sicherzustellen, er schien es notwendig, die Regelung bis zum 30. September 1921 zu verlängern. Dies ist durch eine soeben im Reichs gesetzblatt veröffentlichte Verordnung des RcichsministerS für Ernährung und Landwirtschaft geschehen. Die Ver ordnung sieht ferner zum Ausgleich von Unbilligkeiten, die sich aus der bisherigen Regelung im Verhältnisse zwi schen den dem Hefeverbande angehörenden und den übrigen Fabriken ergeben, einige Neuerungen (Festsetzung von Pro- duktwnsrechten für die dem Verbände nicht angehürenden Fabriken) vor, die lediglich für di« Fabriken selbst von In teresse sind. — Sozialdemokratische LaudtagSkanbi» baten. Die Mehrheitösozialisten de» Löbauer Kreise» habe« al» Kandidaten für die sächsischen Landtagswahlen aufgestellt: Bezirksschulrat Dr. Wünsche-Löbau, Zwar, Stenzel und Böh mer. Der KrsiSvorstaud hat beschlossen, -em S. November al» Feiertag Geltung zu verschaffen. — Die Sozialdenwkra- ten de» Bautzener Bezirks haben al» Kandidaten für die kommenden SandtagSwahlen den HandelSschuloverlehrer Professor Schuster aus Bautzen ausgestellt. Schuster gehört Händlerin auf dem lebten Wochenmartt. Die Händlerin hatte einen großen Posten Einlegegurken zum Berkaus an gefahren und verkaufte da» Schock mit 9 Mark und 12 Mark. Durch Recherche» war aber dem Ausschuß bekannt geworden, daß di« Händlerin diese Gurken pro Schock mit nur 4,SO Mart eingekauft hatte. Aus diesem Grunde setzte der Ausschuß den Verkaufspreis auf b Mark fest, und wohl oder übel mußte sich die Händlerin fügen rum Gauüiunz de» kauflustigen Publikums. ' dem Nuten Flügel der MehrheitSso^aNst« un. Die Unab- hängigen haben Frau Mtlow und die Genossen Beyer, Kirch, «er und Beiler au» Boutz:», ausgestellt. — DieEntwaffnungSkommisskrelnSach- ken. Der ReichSregierung wurden von der sächsischen Regierung al» EntwasfnungSkommisjar» für Sachsen der Mniistsrialdtrektor Dr. Schulze und zu Stellvertretern der Qberrcgierungsrat Dr. Neumann und GewerkschaftSsekretär Schulz in Vorschlag gebracht. - —* 2 oka l - E r f t n d u ng «- S ch a.u vom Patentbüro Krueger, Dresden-A. (Auskünfte an die Leser kostenlos.) Max Neumeister, Zschöllau bei Oschatz: Haarbechel und Ab- hebeplatte für Haarbechel. (2 Gm.) Rich. Hoffman», NleSka, Post Gröditz: Flaschenkorkenverschluß mit Selbstöffner. (Gem.) Paula Gartner, Riesa: Feftstellvorrtcbtung für Schiebefenster an Eisenbahnwagen, Kraftwagen u. dal. (2 Gm.) Reinhold Walther, Großenhain» Zusammenklappbares Autoverdeck. (Gm.) * Gröba. Oeffentliche Sitzung de» Gemeinderatts findet am Montag, den 30. August, nachmittag» 7 Ubr im Sitzungssaal in der Zentralschule statt. Beratung»- gegenstände: 1. Beschlußfassung über Vornahme einer all gemeinen Rattenvertilgung. 2. Beschlußfassung über E»n- hebung der Hundesteuer für das 1. Vierteljahr 1921. »."Ge such deS ClektnzitätSverbandeS Gröba, Mastenausstellung aus dem Ga-werkSfeld. 4. Bauinanpflanzung entlang des Renßener Wege». 5. Abordnung eines AufsichtSratSnnM, gliebeS für die Elbe-StedelungSgesellschaft. 6. Mitteilung der Mimsterial-Berordnung über den Antrag auf Ein verleibung der Gemeinde Merzdorf. 7. Abkomme»» mit dem Eisenbahnbauamt Riesa über d,e Wassercntnahmestellc für Schiffer. 8. Mitteilungen und Anfragen. Hierauf, nichtöffentlich« Sitzung. Berichterstatter zu 1 Herr Freuden-! berg, zu 2 Herr Urbach, zu 3 und 4 H,wr Ortsbaumeister Langer, zu 5 Herr Lieberwirth, zu 6 und 8 ber Vorsitzende, zu 7 Herr Gemeindeältester Schmidt. Leisnig. Auf dem Scbiitzenplatz lag der ZuleitunaS- drabt zu einer Budenbeleuchtung auf dem Erdboden. Als die Pferde eine» über den Platz fahrenden Geschirre« dem Draht zu nahe kamen, wurden sie durch den Schlag zu Boden gestreckt. Während da» eine Pferd getötet wurde, konnte das andere gerettet werden. Hartha bet Waldheim. Ein« außergewöhnliche Er scheinung zeigt sich auf dem Hühnerhof des Gutsbesitzer» Jacob. Ein munterer Storch spaziert da unter dem Feder viehherum, als ob er seinen Beruf verfehlt hätte. Pirna. Gin« Steuerdebatte gab «S kürzlich im Stadt- verordnetenkoilegium. Zuaestimmt wurde schließlich der Vorlage des Rate» wegen Erhebung einer erweiterten Der- gnügungs- sowie einer Fremdenfteuer und der Erhöhung der Hundesteuer von IS auf 40 Mark. Die Linke stimmte dagegen, den Ausschlag gab jedoch da» von dem Bürger meister lebhaft betonte finanzielle Bedürfnis. Man wisse sonst nickt, wie die Ausgaben gedeckt werden sollten. Neue Steuerüberraschungen stehen übrigens in Aussicht. Wehlen. Mit der Zunahme der Holzdiebstahle hält da» Umsichgreifen des Wilderns gleichen Schritt. Wieder holt haben Sommergäste und Pilzsucher Rehschlingeu ge- funden. Bor einiger'Zeit wurden unweit des Papststeins zwei noch lebende Rehe in den Schlingen vorgefunden. Wenn die Wilddieberei so wettergeht, dann kann die Zeit nicht mehr allzu fern sein, wo man den Hasen bezw. das Reh nur noch im Zoologischen Garten finden kann. Auch die Poesie de» deutschen Waldes schwindet mehr und mehr unter der Willkür der Rohlinge. Bautzen. Die Sozialdemokraten des Bautzener Be- zirkS haben an die Regierung folgend« Forderungen gestellt: Don der Regierung des FrelftaateS Sachsen wirb gefordert, bei Durchführung des Entwaffnungsgesetzes konsequent zu verfahren und jeder Körperschaft, insbesondere Vereinen, die bisher im Besitz« von Waffen waren, wie Schützen»«- einigungen, Militärvereinen usw. die Waffe» abzunehmen. Ferner wird eine schärfere Aussicht der Jugendpflege ge fordert. Jeder Art Jugendpflege, die nicht ganz mit der Verfassung in Einklang steht, sind staatliche Unterstützungen unbedingt zu verweigern. Mit der Leitung der Jugend pflege find nur verfassungstreue Personen zu betrauen. Endlich wird gefordert, das Existenzminimum bei drr Reichs einkommensteuer heraozusetzen. Hohenstein-E. Einen Strich durch die Rechnung 81» da» Riesaer Tageblatt auf Monat September 1920 beim Postamt, beim Postboten oder beim ZeitungStrLger sokoi»t, . dann wird eine Unterbrechung in der Zustellung vermieden. Bezugspreis Mark 4.— ohne Zustellgebühr. > Niefa, Goethestr. SS, Fernspr. 20.
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