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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.08.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-08-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192008281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19200828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19200828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1920
- Monat1920-08
- Tag1920-08-28
- Monat1920-08
- Jahr1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.08.1920
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73. Aayrg Sonnabend, 28. August 192», abends 29» t Mm WIM WMtk« IlkKWIW »!«M In dein zufolge der ^and gelangten ,.. , ... f... ." " Ig7" die >»o»atelä»ge Erregung der deutschen in bcbäuer lichen Vorfällen Luft gemacht. Menn et auch nicht Tie Kriegslage im Osten. Ueber die Kriegslage schwirren an ter teulschcn Greissze, wie in Suwalki, die nnginublichsren Gerüchte. Alle Grenz meldungen sind mit großer Vorsicht anfzunchmen. Sicher ist nur, daß der russische Rückmarsch über Augusto.wo fort schreitet. Im Rücken der Russen erheben sich die polnischen Bauern, die den lkebertritt russischer Truppen auf deutsches Gebiet verhindern wollen. Die jüdische Bevölkerung flicht heimatlos vor den Polen im Lande umher. Ueberall be richtet man von cntsctzlichcn Creueltatcn, die die Polen beim Rückzug an den Juden begangen haben sollen. Tie Zahl der Hingeschlachteten soll in die Tausende gehen. Einwandfreies Material war bisher jedoch nicht -u erhalten. In Suwalki sind Gerüchte vom Ende der polnische» Ossensire verbreitet. — Ter Königsberger Lagebericht besagt: Der polnische Nork- flügel ist nicht weiter über die Linie Grajcr.o-Tflowiee vor gerückt. Tic Umgruppierung der zwischen dem Bug und der deutschen Grenze stehenden polnischen Verbünde ist im Gange. Ein Grenzübertrilt ist nicht mehr erfolgt. Bei Bialyüok fanden vorgestern abend heftige Kampfe statt. Oestlich von Lemberg wird auf dem Vestuscr deS Bug gekämpft. — Eine Warschauer Meldung besagt: Tie polnischen Truppen haben einen neuen Erfolg in der Gegend -cS Tnjcstr und am linken Ufer des Bug erreicht. Bolschewistische Truppen, die das rechte Ufer des Tnjes.r erreicht hatten, nun den zurückgeworscn. In -er Nähr von Ho roden la ergab sich! eine bolschewistische Brigade von M» Manu. Nach einer Nadiomelünng aus Loudon soll der Ober befehlshaber Ser russischen Armee, Tnchaschcwsky, einem Korrespondent teS „Tailn Herold" erklärt haben, in zehn Tagen werde die Rote Armee stärker sein denn je. Man sei entschlossen, die Revolution »m irden Preis zu verteidigen. Bor seiner Abreise ans Warschau erklärte der franzö- fische General Weygand einem Vertreter des „Petit Parislen", die polnische Armee besitze alle Elemente, die eine gute Armee auSmacben. Was -er poln. Armee fehlt, ist ein Offizier- und NnterossizierkorpS, daS genügend dnrchgebtldet ist, um all: kritischen Stunden, die einer Armee begegnen können, zu überstehen. Frankreich ist bereit, Polen Sie nötige Hilfe zu gewähren, bis die polnische Armee über ein derartiges Offi zier» und Unterofsizierkorps verfügt, was aber noch lange dauern wird. Die polnische Armee wolle den Fri.d?.- schloß der General, Die englischen Sozialisten zeigen sich seh.r aufgeregt über die Schwenkung der englisch. Politik. Ihr Blatt „DailyHcrald" bezeichnet sie einfach al» Verrat. ES ist aber falsch, wenn der Grund für die Schwenkung Lloyd George» hauptsächlich in der veränderten Kriegslage gesucht wird, wie das die eng lischen Arbeiter tn», obwohl auch das vollkommen berechtigt sein würde. Wir vermuten vielnrrhr, daß die Ankunft En- ver» in Moskau, die auf neue «ngrisfSpläne gegen Indien schließen läßt, das Faß de» englischen Mißtrauens und Grol le» gegen die russischen Machthaber zum Ueberlaufen gebrockt hat. Den englischen Arbeiterorganisationen würde aber dieses Motiv für den Beschluß von Luzern wahrscheinlich auch dann nicht stichhaltig erscheinen, wenn eS offen ringestanden wer-en könnte. Sie find der Meinung, daß Note Armeen un internationale Arbeiterorganisationen die einzigen Friedens freunde auf -er Welt seien. ES wir- mit einem Ultimatum gegen -le Negierung vorgegangen, hinter dem die allgemeine Arbeitseinstellung droht. Man darf gespannt kein, ob dieser Einschüchternngsv-rsurh gelingen wird. Lloyd George hat ost genug gezeigt, daß er Haare ans Len Zähnen hat. Zur Rote Tschitscherins. Nach einer Matinmeldung anS London ist vorgestern spät abends die Antwortnote der Sowjetregle- rung guf bre Note Balfour S be« Kamenew und Krassin eingetro'fen. Obwohl die Antwort noch nicht voll- ständig bekannt geworden ist, glaubt man, daß sie vn Großen und Ganzen den englischen Wünschen soweit ent- gegenkomint, daß sie die Möglichkeit von Verhandlungen bietet. Der „HumanitS" lvii'd auS London berich tet, Kamenew habe vorgestern nachmittag Bolsour d:e Ant wort Tschitscherins aus >eine No<« überbracht. In dem Begleitbrief habe Kamenew die Hoffnung ausgedrliat, die englische Negierung werbe angesichts des Inhalts der Antnwrt zugestehen müssen, daß nunmehr kein Hindernis. mehr bestehe, die Verhandlungen über die Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Rußland und England wieder aufzunehmen. Die englische Bresse ist im allgemeinen der An sicht, daß die Note Tschitscherins, betreffend Rück nahme der Bedingung über die Arbeitermiliz ein bezeichn nendes Beispiel süc bolschewistische Propaganda bilde. Die Blätter meinen, daß der Verfasser der anmaßenden Note sich zu viel einbilde. Nenn er anuchme, daß jetzt, wo die unmögliche Bedingung aufgegebcu worden ist, die Ne gierungen in London und Rom den Polen raten weroen, den Nest der bolschewistischen Bedingungen anzuuchm.'n, da sie Gns! von den Parteien der äußersten Linken der Unehrlichkeit befchuldigr werden würden. Dreies charak teristische, listige Argument, so sagt „Daily Telegraph", wird sicher gehö-vigs Aufmerksamkeit auf sich lenken und Gt« Telkgranrm a« Lloyd «eov-e. wtb. London, 27. August. Der rlktionSrat hat l« eine« Telegramm a» Lloyd G«»rg« fei«« Befriedigung über de» Beschluß der Sowjet» Negierung auSgedriickt, der »ach «»sich« des Rates alle SiKvierigkeltt« für «tue« russisch-polnischen Friede« auS de« Weg« räumt. Ferner wird in de« Telegramm die eng» lisch« Neaiernng anfgefordert, di« gesamt«« Bedingung«« zu verössrutlich««, unter bene« fie bereit ist, Friede« «it Ruß» laud zu schließ««. werden. Diese vier Punkte slnteu unsere Zustimmung. Zu Punkt 2 wolle» wir nicht entscheiden. Inwieweit er zu 8 3 Absatz ü -eS Art. W -es Frte-ensvertrag:3 tn Gegensatz steht. ES liegt im Sinne Ihrer Vorschläge, wenn wir im Interesse -eS Friedens in Obcrschlesien und -er Sicher stellung dauernder ungestört:! Fortführung deS Wirtschafts lebens noch folgende Punkte binzusügen: 5. Jeglicher Terror gegen Andersdenkende hat zu unter bleiben, insbesondere ist jede Einwirkung durch Gewalt tätigkeit ober Drohungen in den ArbcitSbetricben oder im Privatleben, sowie jeder Zwang wegen Zugehörigkeit zu einer politischen oder wirtschaftlichen Organisation unter sagt. Zur Ueverwachung und Durchführung dieser Verein- barungcn ist für das Abstimmungsgebiet eine paritätische Kommission ans Deutschen und Polen unter dem Vorsitz eines Vertreters der Interalliierten Negierungs- und Plebiszitkommission cinznsetzen. AlS ersten Alt des ernst- lichen Willens beider Teile zur Durchführung der getroffe ne» V:relnbarungcn halten wir die sofortige Veröffent lichung deS unter Punkt 4 vorgesehenen Ausrufs an die Be völkerung für notwendig. Wir sind zur sofortigen Ver öffentlichung dieses Ausrufs bereit und erwarten von Ihnen LaS Gleiche. Sie haben unseren Vertretern versichert, baß der Ausruf Ihrerseits den Frieden in Obeischlesieu binnen 43 Stunde» wiedcrhersicllen würde. Sollten Sie daher zögern, so müßten wir daraus entnehmen, daß Sie den gegenwärtigen, ungesetzlichen Zustand billige» und daß Sie zur Verwirklichung Ihrer Zusagen nicht gewillt oder nicht in der Lage sind. Tie Polen Haven ihr Ziel erreicht. Der polnische AbftimmungSkommissar Korfanty und sämtliche polnischen Organisationen erlasscu einen Aufruf, worin es heißt: Tie Sicherheitspolizei verläßt Obcr schlesien. ES werden Vürgerwehren gebildet, die bis zur Ncbernahme der Sicherheit durch die Abstimmungöpolizei Dienst tim werden. Die alliierte Kommission tn Oppeln einigte sich weiter darauf, daß zugcwauderts Deutsche, die in Oberschlesien Unruhen und Pogrome gegen die Polen veran staltet haben, ausgervieferr werden. Ferner werden in aller nächster Zeit polnische Kontrolleure bei den Behörden an- gestelli, die darüber wachen werben, daß in den Aemiern keine Waffen verborgen und dort keine Pläne gegen die polnische Bevölkerung geschmiedet werden. Dir Verhand lungen betreffend die Bezahlung der Strciktage werden mit -en Arbeitern noch geführt; bis dahin haben wir erreicht, daß infolge des Streiks kein Bergarbeiter geschädigt wird In Bezug» auf Urlaub, Depuiatkohl: und lkrbcrschlchtcn. Falls die Arbeitgeber sich darauf nicht einlassen sollten, sollen die Arbeiterorganisationen namhafte Unterstützungen zahle». Weiter heißt es: Die Lag« ist derart, daß durch weiteren Streik und Unruhen unsere gerechte Sache nnr leiden würbe. Wir rufen Euch deshalb zur Ausnahme der Arbeit auf, zu mal Gründe zuu» Streik nicht mehr Vorhände« sind. Gleich zeitig rufen wir auch zur Abgabe der Waffen auf. Dies« sollen bis 28. August mittags 12 Uhr bei den Gemeindevor stehern niedergclcgt werden. Ferner müssen sofort «Ne Angriffe ans die deutfch: Bevölkerung, dis Revisionen in de» Häusern, Straßenbahnen, Eisenbahn«» n«d in den Straße« imterlafsen werden, damit Nnhe eintritt. Der Kampf, den wir geführt haben, war ein Kampf «m die Gleichberechtigung, aus die die polnische Bevölkerung umsonst gewartet hat. Jetzt, wo ivir unser Ziel erreicht haben, müßt Ihr unbedingt unserem Aufruf Folge leisten, damit wieder Ruhr und Ordnung in Oberschlestcn eintritt. El« fauler Friede«. Wie auS Beuthe« gemeldet wird, haben die Verhand lungen über die vom Hauptausschuß der deutschen Parteien irnd Gewerkschaften Korfanty überreichte Note gestern mittag begonnen. Nach den gestern abend in Breslau vorliegen-ert Mel dungen aus Benthcn stehen die Verhandlungen vor einem günstigen Abschluß. Kommt eS dazu, dürfte das Schicksal nicht nur ScS Deutschtums in Oberschlesien, sondern auch ObcrschleskenS selbst besiegelt sein. Dis Polen hätte« dann a»f der ganzen Linie gesiegt und ihren Willen restlos durch gesetzt. Tie Folgen davon wären unabsehbar. Tie Ab stimmung, die grmeindeweise erfolgen muß, dürfte unter der Leitung von KorfantyS sorgfältig auSgewählten Gemeinde vorstehern und Landräten und unter -er Kontrolle einer in der Hauptsache polnisch orientierten Polizei stattftnden und die ganz: Arbeit der deutschen Propaganda, der Heldenkampf der Slchcrheitswehr, die Opfer aufrechter deutscher Kreise ein- schließlich dcr deutschen Arbeiter wären vergeblich gewesen. ES wäre ein fauler Frieden, der den ganzen Verlust Ober schlesiens befürchten läßt. Die plötzliche Schwenkung, von d r eS allerdings noch nicht feststeht, ob sie von -en deutschen Arbeitern mitaemacht wird, ist auf eine sehr geschickte Arbeit hinter de» Kulissen zurückzuführen, Lei der da» overfchlesische Zentrum, daS sich zum Reichszentrum meist in einem Gegen satz befindet, die Hauptrolle spielte. Immer mehr schwenkt di- oberschlesische Sach« tn da- autonomtsttsch« Laaer ab, oder rlchtlg-r gesagt, tn da» Lager d«r yrristaaNer, da» den -x- meinsamen Sammelpunkt dcr Okerschlesier beider Sprachen zu werden beginnt. Folgt« der Breslauer VorfiMe. Nach den Breslauer Zwischenfällen hat, wie daS „Aerl. Tagbl." erfährt, der Oberpräsident Zimmer noch in der Nacht 1 Ubr dem französischen Konsulat die Entschuldigung auS- fprcchen müssen. Der Empfang soll äußerst kühl gewesen fein. Der Konsul erklärte, daß die verwüsteten Räume photographiert und die Bilder nach Paris gesandt werde». Er befürchte, daß es deutschen Vertretern in Frankreich sehr leicht ähnlich ergehen könne. Amtlich wird aus Berlin gemeldet: Ter Stellvertreter deS ReichSministerS des Auswärtige», Gesandter v. Rosen berg, hat sich gestern zum französischen Botschafter und zum polnischen Geschäftsträger begeben und ihnen das Bedauern der deutschen Regierung über die gestrigen Vorfälle in Breslau ausgesprochen. , Tie Lage i« Oberfchlrfie«. Ten letzten Nachrichten aus Oberschlesien zufolge befin den sich die sieben Greuzkreise mit Ausnahme der Städte immer noch in der Hand der polnischen Banden. Tie Auf- ftandSbcwegung bat sich weiter auf den Kreis Grotz-Streh- litz ausgedehnt und ist sogar in den Kreis Oppeln hinein getragen worden. Nur in Rybnik ist cs dank dem energischen Auftreten der Italiener zu einer Besserung der Lage ge kommen. Von den Franzosen sind nur leere Worte, aber keine Taten zu berichten. Nirgends ist ein aktives Ein- schreiten dcr Franzosen gegen dre bewaffneten Polen festzn- stellen. Da es, wie das Vorgehen der Italiener beweist, ein Leichtes ist, die Entwaffnung durckzuführen, so ist allein das passive Verhalte» der Franzosen Schuld daran, daß sich der Ausstand nicht nur nicht verringert, sondern sogar weiter ausgedehnt hat. Aus Ovveln wird gemeldet: Von maßgebender Seite wird mitgeteilt: Jui allgemeinen war die Lage gestern wesentlich entspannter. Tie Arbeit wird von den Pole» in großem Umfange wieder ausgenommen. Eine Folge hiervon ist, daß di« bewaffneten polnischen Insurgenten all mählich von der Straße verschwinden. Besonders im Kreise Tarnowitz ist eine wesentliche Besserung der Lage zu melde». Im Kreis Oppeln zeigen sich seit vorgestern atzend Banden, die aber mehr Adentrnrer als organisierte Polen sind. Es sind zumeist Element«, die die augenblicklich unruhige Lage für ihr dunkles Gewerbe sich zunutze machen. Schnellere Vornahme dcr Ddftinimnug. Nach einer Meldung de; „Oberschlesischen Kuriers" wnrd« die interalliierte Kommission in Oppeln vom Obersten Rat in Pari» benachrichtigt, Vorschläge betreffend eine schnellere Vornahme der Abstimmung zu machen. * Beda «erliche VorfsLe in Westpreiche«. Ans Bcrlk» wird gcinclbci: In dem zn'vlge der Abstimmung wieder z» Deutschland gelangten Teile West Preußens hat sich in den jüngsten Tagen Beilage zam „Riesaer Tageblatt". OolaklonsSntck'na» Virlngr Lang«, » winterlich, Siirs«, ««schRtsftrller »or1-««r«ß« vrrantwortlich sür Redaktion; Slrthur Hähnrl, Riesa; für Anzeigenteil; Wilhelm Dittrich, Siirs«. i zu Ansichreilungen gegen Leib mrd Leben gekommen ist, so hat doch die polnische Bevölkerung mehrfach zu leiden gehabt. In Freystadt wurde der Pfarrer aus de: Kirch« geholt uns gezwungen, eine pokni'chc Fahne zu verbren nen. Del Biichosswerder ließ sich dis errcgie Mcnge zur Verletzung dcr Grenze hknrcißcn. An anderen Stellen wur den polnische Einwohner zum Verlagen der Häuser ge zwungen und mit Vertreibung bedroht. Die Rcühörcaie- rung hat bereits ihre ernste Mißbilligung derartiger Vor fälle zu erkenne» gegeben. Sie wird mit aller Energie für Aufrechterhaltung von Nutze und Sicher!'eit in den Gebieten mir ^cut'ch-lwlnischer Bevölkerung wegen. Nur dann, wenn der in Deutschland lebende Pole durchaus unbehelligt bleibt, tzeruiag w.e Reichsregierunz mit Nach druck für die in Polen lebenden Lettischen eiuzinceten. von amtlicher Sette widerlegt werden. Im allgemeinen finden die Blätter, daß es schwierig ist, zu sagen, wie eine vernünftige Regelung der Dinge erreicht werden kann ohne «ne allgemeine Konferenz über sic osteuropäische Frage, wie sie Lloyd George ursprünglich vorgesch'rgcn hat. Trotzdem tst man der Meinung, daß d e Frietzens- auSstchten infolge des russischen Rückzüge.' b-sicc geworden sind. Die verhüt««- Vs« Ne«1ralitStHvrrr?1; i«st.ek. tu. Berlin, 27. Attwlst. Der von dem internationale» Gewerlscha t b mtz kn Amsterdam au-gegangene Beschluß der Acl-ei c'chaft a l r Länder, Truppen- und MunitionSlranspor:e ni. Po e i zn verhindern, ist bisher in Deutschland, bei d:m es noch be sonders die Neutralität zu wahren gilt, streng beactz'ct worden. Sv schc man diese Ernig'eti im Inter:-.': der Verhütung politischer Reibungen nick anderen St a u be grüßen muß, so drängt sich doch mehr und mehr die lieber- zeugung auf, daß bei der Durchführung dieser Beschlusses gewisse Rücksichten nicht außer Acht gelassen werden dür fen. So zeigt sich jetzt in Danzig, wo die .Haieu-A:oc.'cr die Löschung von Walsen uns Kricz-ssnatecial für Polen verweigerten, daß die Fortsetzung dieser Weigerung an gesichts der neuen Haltung des englischen Ober'omr'iss-rZ Tower möglicherwei'e dazu führen kann, daß Danssg, des sen Eigenschaft als Fleistadt von den Alli'ecten noch nicht anerkannt wird, oder mindestens der Danziger Ha-en noch im lebten Augenblick Polen zugesprochen werden leimte. Ta der Friedensvertrag von Versailles Polen bw freie Zu fuhr über Danzig gewährleistet, so könnte Fron.resch, da) ja Polen in jeder Weise begünstig-, sich ,mö liche.'wcsse daraus stützen, daß die Weigerung de: Danziger Hafen arbeiter den FrledenSvertrag durchkreuzt uns so dir Not wendigkeit schaffe, den Polen die Herrschaft über den Dan ziger Hafen vollständig zu überladen. ES ist le-.ch: mög lich, baß Frankreich damit bei den übr en Alliiert-u Er koks haben würde. Damit wäre natürlich tz-aS Gegen: ll dessen erreicht, waS die Danziger Acbr'tsr erreichen wrl ken, weil dann polnische Arbeiter die Löschung der für Polen be stimmten Munilion besorgen würden. Dec Danz ger Fall zeigt, datz die Währung dec deutsche i Neutralität durch dis Verhinderung von krieg-mäßigen T an-vorten mehr m die Hand der Arbeiter in England und Frank, ech ge geben ist, wenn man auch annehmen darf, daß der Arbri.crsiha't die'er Lande: tue Wahrung dcr dent wrn Neu tralität an sich nicht sehr am Herzen liegt, soncec: oaß e-Z sich für diese nur um die ?^crHinderung einer ooll/tä» Ligen Niederlage Rußlands Hanseln kann. In tn-keift Sinne hat denn auch dir allgemeine dcursichc Gcwerischi'tS« komrnsssroil an den Internationalen Gea e.k cbackl bnnd in Amsterdam die Anfrage gerichtet, was die eng.'isch.n Ar beiter zur Verhütung der Verletzung dcr Neutralität Lair«' ztgS zu tun gedächten. Eine Antwort auf die'e am 2-ö. die ses Monat? abgegangene Depesche ist noch nich- eknge- gangen. Zur Zerstörung von Mifttärgut bei der Firma Julius Pinssch c» Fürstenwalde e 'ahrnk die Blätter von der Direktion de: <§lr:ncr, daß de: ange richtete Schaden nicht so bedeutend ist, wie zuerst ange nommen wurde, da nur 2-8 Bombenadwur''aprara e ver wichtet wurden, während F'ugzeuge nich: beschädigt wor den sind. Eine BcrftSudisuuASaliion in Oderschlefie«. «US ««Nihen wir» gemeldet: Seiten» drs Hauptau». schuss«» der vereinigten deutschen Parteien und Sewerkschaf- ten und de» Plebiszitkommiffariats für Deutschland ist vor- letzte Nacht Korfanty folgend« BerständigungSnote über- reicht worden: Al» Ergebnis der »wischen Ihnen und Rechtsanwalt Voll«, einerseits und Pfarrer Ulitzka und GanitätSrat Dr. Bloch andererseits am 23. August gepflogenen Besprechung find si>lg«nde vier Punkte al» Vorschlag von polnischer Seite fejtaeßellt worben r 1. Entfern««- »er Sicherheitspolizei und Ersatz derselben R» zur möglichst baldigen Aufstellung der Abstimmung». Polizei durch eine bewaffnute Einwohnerwehr sHilfSpolizet), sie zur Hälfte aus Polen und zur Hälfte aus Deutsche» sich zusammensetzt. „ 2. Ausweisung derjenigen, die «ach dem 1. Slngnst nach Oberschlesien zugezogen sind. Ueber Ausnahmen, die durch berufliche, geschäftliche oder sonstige billige Interessen der Betresieuden gerechtfertigt sind, entscheidet eine paritätisch au» Deuischen und Bolen zusammengesetzte Kommission unter dem Vorfitz eines Vertreters -er Interalliierten Kommission. 3. Die Weigerung, die Waffe« niederzulegen oder avzu- geben, soll mit den schärfsten Strafen, mindestens mit ein jähriger Zuchihausstrafe und mit Verlust deS AbstimmnngS- rechicS geahndet werde». , . , 4. Von den politischen Parteien nud Gewerkschaften auf , polnischer und deutscher Seite soll ein gemeinsamer Aufruf E «n die Bevölkerung zur Rückkehr und zum Frirden erlassen
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