Delete Search...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 06.06.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-06
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19050606019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1905060601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1905060601
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1905
- Monat1905-06
- Tag1905-06-06
- Monat1905-06
- Jahr1905
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Dienstag, 6. Juni 1W5 Leipziger Tageblatt. Dient end den Feuilleton * «ell London wi ziemlich klar schild gibt zuheben, das viel anaeseh nischenFran! seststellt, ger fürsten eine GeburtSadel schäftlich ur verbinden, sind längst! und Baron ü wohin sie di höre, Sir N sind längst König Edua nehmen bere von diesen g Im JahrePßO3 sind für die meisten Sitzungen 16 Sachen augesetzt worden. Wird von den beiden Ferienmonaten abgesehen, so fallen auf einen Beisitzer der Strafsenate durchschnittlich: im Jahn 1885 monatlich 7 Sitzungen und 11 Urteils Gefolge gehabt. Die Zahl der in einer < lich erledigten Sachen ist fortgesetzt gestiegen' eine Strafsenatssitzung: im Jahre 7 ' ", V ---- Radreni der Holländer Pusch-Hambur ohne Schrittm ginn der Renn, Gewitter stark Petit Bret Dupr6 einholst Vorgabe) äege Meters. In l auf 50 Kilom Bedell in Gouaoltz, 1806 Der Amerika«^ Rennen ausgel .Groß« Prei Renne« zu v 1. Brrjuch 1000 m. „P „Galilaei" 3. plaziert: „Jar „Moville", „B lamm", „Stuai Otto", „Bolzer 3000 Dijt. „Tarbousch" L III. Preis de Helling" (B, Sieg 55:10, P „Exelsia". — 1600 m. „Lo Tot,: Sieg 6' cas", „Regend V. Großes B „Teßla" (Beai 44 : 10, Platz 2 „Gourmand". - 000 m. „Ton Tot.: Sieg 26 „Stlberwähruns „Baby", „Lanl Preis 2500 allein über die Rennen l. Prix de Prioce Nkurat'^ Mons. E- Fis, G. de Ganay's Plag 14, 12, 11 „Primadonna", d'Escouville „Luzerne", 3 phis", 4j„ 57 IH. Prix du < Mons. I. Wyso P. de Saint-Ph vairr", 54 kx, Prix de Fay „Mlle. d» S I. Lteur'S „Pi< 4j., 62 Ls, 3. f «efährlt am Sonntag ka tiger Reiter bei ihm gesteuerten erjchütterunx «eite 2. Sir. 284. 9V. Jahr« * Krawal fernen Osten würden, war getreten, waS für Donnerst gemeldet: * Pete, wo gestern läßlich der Demoustr marsch. Ei Haupt von l den Kr eindringend« eS znm blank; Stühlen, k Durcheinaut gedrängt, n war. Voll« Saal und Rückfahrt n Auch auf de unter dem verwundet, I * Die M« „Droschat" hc welche die Ni Plünderung bestätigen. S auch auf die und Djivanch hammedanern gekommenen 5 Augen der ru 24. Mai muri Nachetschewan lichen Plätzen Adamian, Kal verbrannt. Ztg." 40 Pe drannt. Das wurden entweü besetzt, um zu bieten Hilfe g« gierung ermuti Minderheit bef Die Zahl der Straßen unbe« Batum und Ei Generalgouveri erregt allgemei befallen, so wird eine andere Zuführung oder Form der Elektricität gesucht werden müssen, die solche Erscheinungen nicht mit sich bringt. Bei Männern, die durch erbliche Eigenschaften Neurastheniker ge worden sind, uud hypochondrische oder melancholische Neigungen die genannten Arten der Elektrisierung schlecht . ... . 7. " " 7 uissr liefern. Die Galvanisation des Kopfes beifpirlSweise ist an gezeigt bei gewisser Nervenschwäche des Gehirns, sie macht den Kopf freier, die Arbeit leichter und wirkt auch dem Verlust des Gedächt nisses entgegen, der sich bei solchen Kranken so häufig findet. Ein treffliches Mittel in diesem Fall ist häufig auch die sogenannte elek- irische Donche, durch die der Kopf von oben her mit elektrischen Wellen bestrahlt wird. Tie hygienische Bedeutung de- Handschuhs. Wir lesen In den „Blättern für VolkSgesundheitSpsleae" (Heft lO): In weiten Kreisen ueigt man immer noch dazu, den Handschuh alS einen LuxuSgegenstand zu betrachten, indem mau vollkommen verkennt, welchen wichtigen Schutz er uns gewährt. Wir kommen gegen wärtig täglich im Durchschnitt mit bedeutend mehr Menschen in körperliche Berührung, al» das vor einigen Jahrzehnten der Fall war, weil dir heutigen LrbenSbrdtngungen und das viel stärker pulsierend« Leben uns dazu zwingen, und es sind nicht immer Menschen mit einem befriedigenden Reinlichkeitsbedürfnis und -empfinden, denen wir im Lause de» Tage» die Hand drücken. Dazu kommt, daß heute viel mehr Gegenstand« der allgemeinen Benutzung unterliegen alS früher, und man denke unter zahl« reichen anderen nur an den Handgriff der Straßen- bahnwageu. Von wieviel Tausenden Menschen wird er im Laufe eine» Lage» fest umklammert! Uud wa» haben alle diese Menschen nicht vorher berührt! Leider ist da» Reinlichkeits gefühl noch recht mangelhaft entwickelt, und die gegenseitig« Rück sichtnahme in dieser Beziehung ist den meisten vollkommen unbe kannt. Au- diesem Grund« wird der Handschuh zu einem hygie nischen Bekleidungsstück, von dem man in einfacher Ausführung den weitesten Gebrauch machen sollte. Wohl wird es, um noch eiu weitere» Beispiel anzuführen, verboten, in dem Wagen der Straßenbahn und sonst au öffentlichen Stellen auf den Boden zu spucken, niemand aber kann e» verbieten, daß die Hand eines Schwindsüchtigen, der sie vielleicht soeben beim Husten vor den Mond gehalten und unsichtbare Au»wurs»trilchen, erfüllt mit Tuberkelbazillen, auf dir Jnnrnband gespritzt hat, diese Krankheits keim« auf den Türdrückrr eine» öffentlichen Gebäudes über trägt, von wo sie in den nächsten Minuten von den Folgende» übernommen werden. Damit soll nicht gesagt werden, daß diese Ansteckungsgefahr eine sehr große ist, vorhanden ist sie aber auf jeden Fall, und «eben der mit KraalheitSkeimen behafteten Hand begründet doch schon an und für sich die schmutzige Hand vieler Menschen die Forderurm, daß man sich allein au- ethischen Gründen dagegen schützt. Wer es also kann, bekleid« seine Hand, sobald er sei» Hau» verläßt, mit einem Handschuh, aber auch im Hause selbst deuke er stets daran, daß di« Sauberkeit der tzaud nicht nur aus Reinlichkeitsgründen eine unbedingt« Forderung für seine und der Seinen Gefuudheit ist. fistle. * Schiffsbtwegungen: Der heimkehrende Transport der ab gelösten Besatzung S. M. S. „Eondor" ist mit dem Reichspost dampfer „Seydlitz" am 4. Juni in Port Said eingetroffen und hat an demselben Tage die Reife nach Neapel fortgesetzt. S. M. S. „Luchs" ist am 3. Juni in Kinkiang (Jangtse) eingetroffen und geht am S. Juni von dort nach Sianktng. S. M. Flußtvt. „Tsingtau" ist am 3. Juni in Hongkong und S. M. S. „Seeadler" rst am 4. Joni in Tsingtau elugetroffen. S. M. S. „Falke" ist am4.Juni in Mazatlan (Mexiko) eingetroffen und gebt am 6. Juni von dort nach San Diego (Kalifornien) in See. Der Dampfer „Syria" mit dem Ablösungstransport für S. M. SS. „Bremen" und „Panther" ist auf der Ausreise nach St. Thomas am 3. Juni Dover angrlausen. Die aktive Schlachtslotte, außer S. M. SS. „Friedrich Carl", „Blitz" und „Pfeil" hat am 3. Juut vor Borkum geankert. Die 1. und 2. Torpedobootsflottille sind am 3. Juni in Emden ringrlaufen. S. M. S. „Grille" ist am 4. Juni von Kiel in Altona eiugetrofsen und hat an demselben Tage die Fahrt fortgesetzt. S. M. S. „Aegirs ist am 3. Juni von Kiel nach Neufahrwasser in See gegangen. S. M. S. „ Stein " ist am 3. Juni in Saßnitz eingetroffen und am 5. Juni wieder in See gegangen. Ruslana. Oesterreich - Ungarn. * Die unatrische MtnisterkrtfiS. Die Bildung de» Kabi netts Fejervary stößt infolge des terroristische» Verjährens der Opposition uoch immer aus Schwierigkeiten. Di« Versuche, jeden, der in et» Kabinett Feirrvary eintrrteu würde, durch Boykott- Drohungen einzuschüchtern,'sind, bisher wenigstens, nicht wirkungs los geblieben. Frankreich. * Zum Besuch des König- SlfvnS von Spanien. Nach halbamtlicher Meldung au- Part» hat König Alfons am Sonntag im Lause der Unterhaltung den Präsidenten Loubet ein geladen, nach Spanien zu kommen. Loubet hat die Ein ladung angenommen. Man glaubt, daß sich der Präsident Ende^Oktober nach Madrid begeben wird. Wie weiter gemeldet wird, hat der König den Marineminister Thomson vor seiner Abreise nach England beauftragt, dem Präsidenten Lonbet seinen Dank für die ihm in Frankreich bereitete unvergeßliche Auf nahme zu übermitteln. Die Jacht „Victoria and Albert", ans der sich der König etngeschisst hat. wird auf ihrer Fahrt nach England von einem französische» Torpedoboot begleitet. — Die Jacht „Victoria und Albert" mit dem König AlfonS an Bord ist Montag mittag in Pnrtmouth eingetroffen und wurde mit königlichem Salut begrüßt. Der Prinz von Wales begab sich an Bord und wurde am Fallreep vom König empfangen. Die Begrüßung war sehr herzlich. ES herrschte Regeuwetter. * Frankreich und die marokkaatsche Frage. Auf die an gekündigte Anfrage JaurüS über die marokkanische Politik DelaffSs antwortet „Figaro" im voraus mit einem halbamtlichen Ein- schüchterungsversnch; da- Blatt schreibt: „Man muß natürlich eine heikle Frage in einem schwierigen Augenblick allen Zufällen einer Kammererörterung auslieferu, man muß >enen, die unfern Worten und Bewegungen auflauern, um daraus Nutzen zu ziehen, in die Hände spielen. Die Regierung wird sich aber zu diesen Phantasieu des Herrn JauräS, deren Kosten die großen Interessen des Vater landes bezahlen müßten, nicht herleiheu. Es wird s' Kammer eine schöne Mehrheit finden, um diese gefahrvolle Erörte rung abzufinden." Diese Figaro-Note drückt DeleasssS Wünsche von dem Orchester und von der Inszenierung. Da» Publikum, welche» da- Hau- wieder bis zum allerletzten Platze füllte, verstand auch die Verdienste vollständig zu würdigen uud selten nur dürste sich Dr. Richter mit solchen Kundgebungen überschüttet gefunden haben, wie an diesem Abende. Nach jedem Aktschluffe und sobald er vor dem nächsten Akte wieder an dem Dirigentenpulte erschien, begrüßte ihn ein nicht enden wollender Beifall und zum Schluffe der Vorstellung wurde er beständig wiederaerufrn. Herr van Rooy war ein trefflicher HanS Sach». Sein Spiel war ebenso vorzüglich wie sein Singen und nichts konnte besser verdient sein als der stürmische Beifall, den er sand. Ihm stand Herr Gei« al» Beck messer würdig zur Seite, nnd so nahe in dieser humorvollen Rolle die Versuchung zur Uebertreibung liegt, so wußte er diese zu ver meiden und erne Figur zu schaffe», die vollständig de» Absichten Wagners entsprach. Herr Herold als Walter und Frl. Alle» alS Eva verdienen die gleiche Anerkennung. * Sine elfjährige Komponistin. Wieder ei« neue» Wunder- kind, die elfjährige Iris de CairoS Rego, wird in der nächsten Woche ist London in der „Salle Erard" auftreten. Die junge Komponistin und Pianistin ist die Tochter des Musikkritiker- des Sydneyer „Daily Telegraph". Man berichtet bereits Wunder dinge von ihr. Z Rich. WagnerS Gedichte. Ein« Sammlung der Ge- dichte Richard Wagners wird in nächster Zett erscheinen. Her ausgeber der Sammlung ist Fr. Glasenapp, der bekannte Biograph Wagners. Die Einleitung zu dieser Gedichtsammlung veröffentlicht Glaieuapp im ersten Juntheft der „Musik". Darin wird mit geteilt, daß der Band alle bi» zur Gegenwart auffindbar gewesene« lyrischen Gedichte Wagner- in chronologischer Reihenfolge enthalten wird. Glasenapp begegnet aber auch sofort der Annahme daß durch die Herausgabe oer Gedichte Richard Wagner etwa eine Stellung über oder gar innerhalb der Literaturlyrik angewiesen werden soll. Die Gedicht« sollen vielmehr nur einen neuen „Blick in da- rein menschliche Innere de- schaffenden Künstler-" eröffne», wi« eS etwa die Briejsammlungen WagnerS schon getan haben. ^V. Eduard ».geller. Au-Stuttgart schreibt unser Korre- spondrnt: Der berühmte Philosoph Geheimrat Eduard v. Zeller, der seit seiner Pensionierung hier lebt und setzt im 92. Lebensjahre steht, hat sich vor einigen Tagen einer Gtaroperatton unter zogen. Dieselbe ist befriedigend verlaufen, doch ist noch «tu« zweite Operation zur Wiederherstellung der geschwundenen Sehkra't notwendig. Abgesehen von dem Augenleiden ist der greise Gelehrt« gesund und rüstig; seine geistige Frische und Regsamkeit ist er staunlich. Ei« Tcnkmal für Srnst Abbe, dem vor kurzem ver- storbenen Gelehrten, T^niker und Sozialresormer, soll in Jena, der Stätte von Abbes Wirksamkeit, errichtet werden. Ein« Reih« bekannter nnd hervorragender Persönlichkeiten au- Wissenschaft und Praxis erläßt eine« Ausruf zur Errichtung dieses Denkmals. Be» kanutltch ist auch die Arbeiterschaft der Betrieb«, di« der von Ernst Abbe begrünteten Karl Zeiß-Sttftung unterstehe», mit seltener Einmüttgkett für et» solche» Denkmal etugetrete». verlagsbnch- fand eine Delegierten-Bersammlung statt, in welcher ReichS- tagsabgeordnetrr Haaemaua-Erfurt zum I. Vorsitzende» de» LandeSauSschusseS, Chefredakteur Westphal-Gera zum ll. Vor sitzenden gewählt wurde. Es soll künftighin zweimal im Jahre solche Versammlung stattfinden, die nächste wird in Eisenach abgehalten. Ja der Hauptversammlung sprachen ReichstagSabgeordneter Hagrmann-Ersurt und Talzig-Eoburg unter vielem Beisall der zahlreichen Zuhörer. * Ger«, 5. Juni. Der Landtag, der am 19. Juni zusammentritt, wird sich in der Hauptsache mit der Errichtung einer Eisenbahn von Eichicht nach Leutenberg, Wurzbach unv Lobenstein zu beschäftigen haben, wozu der Staat circa 2o0 000 beisteuern soll. Die Mittel sind ausreichend vor handen, da ein EisenbahnsondS von ca. 800 000 zur Ver fügung steht. Ferner wird sich der Landtag mit einem neuen Plan zur Errichtung eines Lehrerseminar- in Schleiz be schäftigen. * Nürnberg, 5. Juni. Eine größere Anzahl der hiesigen Maschinenfabriken, Eisengießereien unv Konstruktions werkstätten kündigten die vollständige Schließung ihrer Betriebe an, falls der Arbeiterausstand bei der Maschinen- baugesellschaft nicht in den nächsten Tage sei« Ende erreicht. * München, 5. Juni. Reich-rat Graf Ludwig v. Pappeuheim, bei dem seit gestern Prinz AlfonS zu einem Jagdbesuche weilte^ ist heute früh im Alter von 43 Jahren infolge eines Schlaganfalle- plötzlich gestorben. Graf Pappenheim gehörte von 1883 bi- 1898 der preußischen Armee an. Verhandlungen die russischen Bedingungen übermittelt. Der I japanische Gesandte habe daraufhin erklärt, in dieser Sache könne nichts weiter geschehen, bis man sich in Petersburg geäußert habe. Auch der deutsche Botschafter hatte am Sonntag abend eine zweistündige Unterredung mit dem Präsidenten Roosevelt. Man glaubt hier Grund zu der Annahme zu haben, daß die Unterredung die Frage de- Frieden- zwischen Rußland und Japan zum Gegenstand gehabt habe. In Pariser unterrichteten Kreisen glaubt mau, daß Japan unter dem Drucke mehrerer Großmächte, insbesondere Amerikas, geneigt sein wird, seine Forderungen zu er mäßigen, namentlich jeder Gebietsabtretung seitens Ruß land »u entsagen (?) und die KriegSrntschädtgung auf die wirklich verausgabt« Summe herabzusetzen, wodurch die Ein leitung ernsthafter FriedenSverhandlungen ermöglicht würde. Di« von den Pariser Zeitungen veröffentlichten japanischen Forderungen gelten als erheblich übertrieben. Di- Stimmung in jp-t-r-bnrg» Wie hat sich Petersburg zu der Katastrophe in der Korea straß« vrrhalten? fragen die „Birsch. Wed." uud beantworten dies« Frage selbst bitter genug: „Maa la- die Zeitungen und die Telegramme, die dl« Zensur gnädig hatte passieren lasten. Man setzte eine ernste Mren« auf, und ... begab sich aus die Inseln, in di« BergnüguugSetablistementS, in die Restaurants, aufs Land oder auch zu den KommisstonSsitzungen, auf denen über di« bester« Einrichtung de- Staates geratschlagt wird ... Selbst Marineoffiziere haben eS sofort nach dem Untergange der vaterländischen Flotte für möglich befunden, mit Ko kotten zu zechen. Niemand ist darauf gekommen, wenigstens an- AustaudSgefühl eine Seelenmesse für die gefallenen Kameraden zelebrieren zu lasten. Die Bureaukratie hat Rußland da- Denken und das Fühlen abgewöhnt. ES weiß sein« Gedanken nicht mehr auszudrücken, versteht nicht zu zürnen, nicht seinen Willen zu offenbaren, ja nicht einmal zu wcineu. Wäre eine solche Katastrophe irgend einem Kulturstaate Passtert, so hätte» Tausende von Tele grammen die Stimmungen, die Wünsche, die Forderungen verkündet. . < Vielleicht wäre sogar Nationaltrauer als ein Zeichen de- Mitgefühls mit den untergegangenen Helden verkündet worden, die ihre letzte Pflicht erfüllt haben, wenn auch ohne Erfolg. Bei uns äußern sich aber di« patriotischen Gefühle nur dann, wenn wir von der Polizei die Weisung erhalten haben, oder an den fest stehenden Feiertagen. Während die Flotte bereits nicht mehr existiert, reist der Kommandierende der Flotte, Admiral Birilew, durch Sibirien, um den Feind zu bestrafen. Welch ein bitterer Hohn! Ueber seine Reife durch die heimat lichen Städte meldet zuvorkommend der Telegraph, die Wahrheit aber, die bitter« Wahrheit, wird von der Kriegs- zensur immer noch verheimlicht. Selbst die verwaisten Familien der Seeleute können in dem Marinestab nichts erfahren, denn das betreffende Papier von dem welt bekannten Ereignis ist noch nicht eingetroffen. Freut euch, ihr Herren Bureaukraten: so weit habt ihr die Heimat gebracht. Diese Schmach ist eure Schmach. Die Geschichte wird ihr Urteil spreche» . . Asin viert«« Gefchevader! Für daS vierte russische Geschwader in Hamburg au- gemusterte Seeleute erhielten nach dem „B. T." in Libau die Mitteilung, daß sie nach Hamburg zurückkehren könnten, da der Kontrakt als gelöst zu betrachten sei. (Danach scheint man also von der Entsendung eines vierten Geschwaders end gültig Abstand genommen zu haben. Red) weiter« Meldungen. * Mailand, 3. Juni. Ausführliche Drahtmeldunaen des „Corriere della Sera" aus Tokio bestätigen, daß die Manu- ichast zahlreicher russischer Schiffe den Befehlshabern den Gehorsam verweigern. * Nagasaki, 5. Juni. Wie aus guter Quelle mitaeteilt wird, werden alle in Gefangenschaft geratenen russischen Seeleute sowohl diejenigen, die sich ergeben haben, wie die, die auf andere Weise gefangen worden sind, nach Rußland gesandt werden. (Jedenfalls aber nur unter der Voraus setzung, daß sie sich verpflichten, in diesem Kriege nicht weiter gegen Japan zu dienen. Red.) * Hongkong, 5. Juni. Der euglische Dampfer „Pingsuey" berichtet, mau habe von ihm aus gesehen, wie zwei Kreuzer der russischen Freiwillige« Flotte vier Handelsdampfer fünfzig Meilen nordöstlich von Hongkong durchsuchten. * Shanghai, 5. Juni. Admiral Uriu ist an den Guetzloff- Juseln angekommeu uud begibt sich voraussichtlich «ach Wusung. Händler Dr. Gustav Fischer in Jena hat die Geschäftsführung des DenkmalSkomitees übernommen, und aa feine Adresse sind auch die Beiträge für daS Denkmal zu senden. A UN« Elektriltlüt. Die Behandlung »eigen, werden sich die genannten Arten der Elektrisierung schiech der Nervenschwäche oder NeurasthenIe beruht auf zwei vergebenen Gewähren und die Galvanisation oder Faradisation bessere Ergeb- Gruppen von Mitteln, deren Anwendung auf denselben Zweck Hin-I — - - - zielt, nämlich auf die Bekämpfung der nervösen Erschöpfung. SS I sind die» ersten- hygienisch« Mittel, die in der Regelung der Er- - nährung, in der Kräftigung der Hauttätigkett und in körperlichen Uebungrn bestehen, zweiten- eigentlich therapeutisch« Mittel, unter denen die Benutzupg der Elektrizität seit langer Zett eine hervor- ragende Stellung rinntmmt. Da kaum auf einem andere» Gebiet durch Kurpfuscherei so viel Unfug getrieben wird wir auf dem des ElektrisierenS und Magnetisieren-, so ist eS ganz besouder» not wendig, daß mau in dieser Hinsicht »ur Aerztt zu Rate zieht, die gründliche Erfahrungen i» dieser Art der Behandlung besitzen, um so mehr al- die Behandlung nach der Schablone hier außerordentlich viel Schaden stiften kann. ES gibt ein« ganze Anzahl von Formen de- elektrischen Strom-, und keine von ihnen wird auf jede» Fall von NrrenichwSchr passen; man kann vielleicht sogar sagen, daß iede von ihnen in gewissen Fällen mehr Nachteil alS Nutzen stiftet. Zu nächst muß daher der Arzt über den gesamten körperliche» Zustand des Kranken genau unterrichtet sein. In Bettacht kommen zunächst erbliche Veranlagungen. Biel« Neurastheniker, wenn nicht sogar olle, haben ein« erblich« Neigung zu gichtischen Krankheiten. Ueber diesen Punkt muß daher Klarheit qeschaffen werdeu. Ferner ist Rück sicht zu nehme» auf dru Einfluß freiwilliger oder unfreiwilliger Ver giftungen, also auf Alkoboli-mu», Rauchsucvt, Morphiumsucht, Tocain- sucht usw. sowie auf berufsmäßige Schädigungen z. B. Blei- oder Quecksilbervergiftung. Daß da- Alter de» Patienten zu bedenke» ist, ist selbstverständlich, und ebenso spielt da- Geschlecht eine Rolle, da Frauen im Allgemeinen hochgespannte elektrische Ströme weniger gut vertragen al» Männer. Bon besonderem Gewicht ist weiterhin die Tatsache, daß die Nervenschwäche meist eine ernste und dauernd« Störung in der allgemeinen Ernährung de» Körper- herbetführt. Man wird jedoch zu unterscheiden haben zwischen den eigentlichen Nervenkranken, deren Leide» vom Eenttalnervensystrm auSgehh und de» Nervenschwache», der«» Zustand durch mangelhaflr Funktion der Brrdauung-organe bedingt ist. Nach dem Urteil von Dr. RSguier, der im Pariser „ProgröS medical" eine gründliche Abhandlung über di« Anwendung der Elektrizität gegen Nervenschwäche veröffentlicht bat, kommen von dr« verschiedenen Formen de» Elektrisieren» am häufigsten die sogenannte Franklinisation oder da» elektrostatische Bad und die Strome von hoder Frequenz in Frage wegen ihrer energische» Wirkung auf die Ernährung, de» Säftekei-laus, die Atmung und di« Wärmeerzeugung de» Körper» und auch wegen ihre» anregenden und ordnenden Einflüsse« auf das Hauptuerveu- system. Es ist za wtederbolrn, daß der Arzt sich großer Vorsicht bei dieser Beyaudluug befleißigen muß, weil di« Nervenschwachen besonders empfindlich find und «tue euvas zu stark« Erregung sehr schädlich auf sie eiuwtrkrn kann. Khird beispielsweise ein Patient i» dem sogenannte» Solenoid, einem von einer Drabtspttale gebildete» Käfig, »ou Schwindel, L«gstg«fühle» «d hartträcktge» Kopfschmerze» Deutsches Keich. Leipzig 5. Juni. * Neichsstnanzreform »nd NeichSerbschaftSfteuer. Der Antrag des Freiherr« von Manteuffel im Herreuhause, die Staat-regieruug solle sich grundsätzlich gegen die Reichs erbschaftssteuer als gegen einen Einbruch de- Reiches aus daS direkte Steuergebiet erklären, veranlaßt einen un genannten Zentrumsabgeordneten in der „Köln. Volksttg." zu dem Vorschlag, es möchte der Kaiser, wie beim Flottenverein, so auch in Sachen der Reichsfinanzreform an bestimmte Leute ein Telegramm richten, damit eine „Entladung ohne Gewitter und Hagelschlag erfolge". DaS ultramontane Blatt verdächtigt den sächsischen Gesandten Grafen von Hohenthal und den preußi schen Finanz Minister, sie steckten mit dem Freiherrn von Manteuffel unter einer Decke. Es geschieht das aller dings in der vorsichtigen Form: „Wir können vorerst dem Gerüchte keinen Glauben schenken, daß Frhr. von Manteuffel nur der Gerichtsvollzieher de- preußischen Finanzministers und des sächsischen Gesandten ist." DaS ist eine Unterstellung, die sich die Herren voraussichtlich nicht gejallen lasten werden. * Ueber die Beendigung der Differenzen im deutschen Schnetdergcwcrbe wird aus München nach einer Mitteilung der „M. N. N." telegraphiert: Heute morgen hat sich der Vorstand deS Schneider-Gehi lsenverbandeS mit dem Zentralvorstand des Allgemeinen Deutschen Arbeitgeber verbandes wegen Beilegung der schwebenden Diffe renzen ins Benehmen gesetzt. Nach einer belderseitigen Aussprache wurde der Gießener Arbeitgebertarif mit 3 un wesentlichen Erhöhungen acceptiert. Der Streik in Gießen, wie auch die übrigen Solidaritätsstreik- wurden von den Gehülsen beendigt und daraufhin die Aus sperrung deS Allgemeinen Arbeitgeberverbandes aufgehoben. Die Arbeit wird spätesten- Mittwoch früh wieder aus genommen werden. * Horrender Unsinn wird ans Petersburg gemeldet. Dort verbreitet die „Nowoje Wremja" folgendes dumme Zeug, daS sie aus London bezogen haben will: Frankreich empfindet die Niederlage der Russen als nationales Unglück uud als Einleitung des Verlustes von Jndochina. Besonders gefahrvoll für Frankreich ist das beginnende Bündnis zwischen Deutschland und Japan. Deutsch land findet in seinem Auftreten gegen den Bundesgenossen des geschlagenen Rußlands Hülfe bei Japan, daher hat eS in Marokko gesiegt. (!!) Erne deutsch-türkisch-marok kanisch-japanische Koalition bedrohe Frankreich in Europa, Asien und Afrika. (!!!) — Nun muß auch die Seeschlange bald wieder auftauchen. * Uebcrlaftung der Strafsenate des Reichsgerichts. Im Reichstag haben bekanntlich die Abgg. Hagemann und Ge nossen im vergangenen Jahre die Annahme des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend Aenderungen deS GerichtSverfastungS- gesetzeS, beantragt, durch daS eine Entlastung der Strafsenate des Reichsgerichts zum Zwecke einer Beschleumguna des Strafverfahrens in letzter Instanz erzielt werden soll, die vor allem auch im Interesse der Angeklagten, insbesondere der in Untersuchungshaft befindlichen Angeklagten, liegt. Der Antrag wurde vom Reichstag einer Kommission zur Vor beratung überwiesen, die im März^ d. I. stattfand. Für diese Verhandlungen hat der Staatssekretär deS Reichsjusti»- amtS der Kommission eine Statistik der von den Straf senaten des Reichsgerichts alljährlich zu erledigenden Revi sionen zur Kenntnisnahme unterbreitet, die dem soeben er schienenen Bericht der Kommission über ihre Verhandlungen als Anlage beigesügt ist. Am 1. Oktober 1879 wurden beim Reichsgericht 3 Straf senate gebildet; die Zahl der Mitglieder belief sich auf 21. Am 1. April 1881 erfolgte die Errichtung eine- 4. Straf senat- und die Erhöhung der Zahl der Mitglieder auf 30. Später ist die Mitgliederzahl ir» den 4 Senaten auf 83 erhöht worden. Die Zahl der von diesen 4 Strafsenaten zu erledigenden Revisionssachen ist von 3429 im Jahre 1885 aus 6437 im Jahre 1903 gestiegen. Am 31. Oktober 1904 war die Zahl der Sachen (5587) um 301 größer als die Zahl der Sachen am 31. Oktober 1903. Die Zunahme der Revision-fachen (-f- 87,7 Proz.) war im Verhältnis beträchtlich höher al» die Zunahme der strasmündigen Zivilbevölkerung de- Reich- und als die Steigerung der Zahl der Verurteilten. Die Vermehrung der Zahl der Revisionssachen hat natur gemäß für die Strafsenate im ganzen und für die einzelnen Mitglieder eine bedeutende Vergrößerung der Arbeitslast im " . .Sitzung durchschnitt- -gen. Es kamen auf 1885 durchschnittlich 9,5 Sachen, 1890 - 12,0 - 1895 - 13,8 - 1900 - 13,3 - 1901 - 13,8 - 1902 - 15,3 - 1905 die Verhandlungstermine hiuauSgerückt. im I. Strafsenat« bis 27. November 1905, - II. « - 1. Dezember - , - III. - - 2. Oltober - , - IV. - - 1. November - , Mit Recht betonte daher der Kommissar deS BundeSratS, daß eine erhebliche Ueberlastung der Strafsenate deS Reichs gerichts nicht in Abrede gestellt werden könne. iE Berlin, 5. Juni. * Der Kaiser und der Bischof von Metz. Di« „Germ." meldet mit sichtlichem Behagen: Neben zahlreichen anderen Persönlichkeiten hatte auch Bischof Benzler dem Kaiser zur bevorstehenden Vermählung des Kronprinzen seinen Glück wunsch dargebracht. Dem Bischof ist nun vom Kaiser folgende- Antwortschreiben zugegangen: Bischof Benzler, Metz. Neue» Palai-, 1. Juni, 4 Uhr 10 Mi», nachmittag». Ihre freundlichen Glück- und Segen-wünsche zur be vorstehenden Vermählung Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit deS Kronprinzen habe ich gerne entgrgengeuommrn. Empfangen Sie meinen wärmsten Dank dasür. Wilhelm I. R. — Frau v. Tiele-Wiuckler, die al» Oberhofmeisterin der künftigen Kronprinzessin an deren Einzuge, ihr im Galawagen gegenüberfitzend, teilgenommen hat, ist vom Kaiser die Würde als „Freifrau^ verliehen worden. Daß die Wahl de» Monarchen gerade auf Frau v. Ttele-Winckler fiel, um den Hof staat seiner Schwiegertochter zu leiten, hatte anfangs vielfach über rascht, weil Frau v. Tiele-Wtnckler sich einer geradezu glänzenden Vermögenslage erfreut und im allgemeinen Personen, denen es in dieser Beziehung so gut geht wie ihr, sich fetten in die Abhängig kett nnd Unfreiheit dr- Hofdieuste» begeben. — Der UnterstaatSsekretär im Reichsamt de» Innern Wermuth hat Berlin mit Urlaub verlasse». — In das Herrenhaus berufen ist der Rittergutsbesitzer; Kammerhrrr, Landrat a. D., Konrad von Sydow auf Stolzen- felde, KreiS Königsberg-Neumark, durch königl. Erlaß vom 23. Mai d. I. ans Präsentation des Verband«- de» alten und de» befestigte» Grundbesitzes i» dem Landichaftsbezirke Neumark (Soldin) an Stelle de» am 16. Januar 1905 verstorbenen MajoratSbesitzerS, Oberstleutnant» a. D. Eusebius von Brand-Wutzig. — Der „Reichsanzeiger" teilt die Verordnung der portu giesisch« n Regierung vom 18. Mat 1905 mit, nach welcher der Zoll auf Roggen bei der Einfuhr nach Portugal für di« Zeit vom Beröffentlkchung-tage bi» zum 'ZO. Juni 1905 von 18 auf 8 Reis pro Kilogramm herabgesetzt ist. * Hamdurg, 5. Juni. König Christian von Däne mark ist gestern nachmittag mit seinem Bruder Prinzen Johann und dem Prinzen Waldemar von Dänemark hier eingetroffen. Die Weiterreise de- Königs nach Wiesbaden erfolgte heute mittag. * Münster, 5. Juni. Die Berufungsverhandlung aegen den Division-Pfarrer Bachstein wird uoch im Laufe diese- Monat« vor dem Oberkrieg-gericht dort statt finden. (Tgl. Rdsch.) * Hannvvcr, 5. Juni. Bei der heutigen Landtag-- ersatzwahl im 4. Wahlbezirk des Regierungsbezirk- Hannover wurde Senator Fink-Hannover (nat.-lib.) mit 745 Stimmen gewählt. Auf den Gegenkandidaten Restaurateur Hagemanu-Hannover entfiel eine Stimme. * Htltzburghanke«, 4. Juni. Der Parteitag der Nationalliberalen Thüringen- begann gestern abend hier mit einem gesellige» Beisammensein. Heute vormittag * Kranz Straust, der langjährige erste Hornist de» Münchener Hoforchester», der Vater Richard Strauß', ist, wie bereit» gemeldet, gestorben. Ten „M. N. N." entnehmen wir noch folgende An gaben über den Künstler: Strauß war ein ganz hervorragender Ver treter seine- Instrumente». Besonder» um des schönen, echten, vollen Tone» willen war sei» Spiel hochgeschätzt und berühmt. Künstlerisch entstammteerder LachuerfchenPeriode unsereSMusiklcbens: der Eigenart wie der Gesinnung nach fußt« er vollkommen auf ihren Prinzipien und gehörte der musikalischen äußersten Rechten, de» streng Kon servativen an. Die Epoche d«S Münchener Orchester- unter Bülow gehört« deshalb nicht zu de« glücklichsten Jahren von Strauß' Leben. AlS eine- der namhaftesten und zugleich ein flußreichsten Mitglieder der königlichen Jnstrumrntalkapelle machte er damals auch al» Parteiführer viel von sich reden. Seine spätere» Ehrs» Wüllner und Levi schätzten ihn wieder ungemein hoch; ja Levi legte z. B. sehr große» Gewicht darauf, daß Strauß — trotz seines allbekannten heftigen Antagonismus gegen Wagner und alles, wa» mit diesem zusammenhtng — im Jahre 1882 mit der übrigen königl. Jn- strumentalkapelle zur Mitwirkung uach Bayreuth ging; und Levi, der feine, liebenswürdige „Diplomat", erreichte da» überraschenderweise wirklich. Zu Mitte der achtziger Jahre schied Strauß dann au» der aktiven Stellung im Orchester, gerade zu jener Zett, al« da» Gestirn seine» Sohnes Rickard auszugehen begann und dieser durch Bülow die ersten Weihen seiner Kunst erhielt. Au- jener Zeit stammt da bezeichnende und berühmt gewordene Diktum: „To rächt sich Han- v. Bülow." In den späteren Jahren söbute sich Strauß dann mehr und mehr mit der „Welt der Neuen aus. Al- Lehrer an der königlichen Musikschule entfallet« Strauß rin« ungemein segenS- volle Tätigkeit, der er noch lange über seine sonstige Aktivität hinaus treu blieb. Au- ihr ist eine Reih« von ausgezeichneten Künstlern hrrvorgegangrn. Lana« Jahre wirkte Strauß alS Dirigent des Privat-Orchestervereins „Wilde Gungl" und genoß auch als solcher groß« Popularität in weitesten Kreisen. — (TaS letzte Gebott-taa-hoch auf den Verstorbenen wurde hier in Leipzig im Hause des Prof. Arthur Nikijch au-gebracht. Zufällig fiel der Geburt-taa des Vater- auf den Tag des großen Konzerte» von Rich. Strauß im Zoologischen Garten, und als dann einige Freunde der Sttaußscben Muse bei Niktsch versammelt waren, brachte Rich. Strauß selbst das Se- burt-tagshoch auf seinen Vater au«. Die Red.) ä Die Meistersinger in Leutzen. Der „Berl. Börsenztg." wird geschrieben: Im Lo»don«r Convent-Garden-Tbeater kamen am Mittwoch abend „Die Meistersinger" »ater der Leitung Dr. Hans Richter» zur Aufführung, die nach jeder Richtung hin mnstergüllig gruaaut werdeu kauu. Die« gilt in allererster Reih« Gleichwohl ist die Zahl der unerledigten Sachen in letzten Jahren ständig gestiegen. Es schloß ab da- Jahr 1899 mit 582 unerledigten Sachen, . - 1900 - 695 . - - 1901 - 843 - - - - 1902 - 1325 - - - - 1903 - 2080 - . - - 1904 - 2776 - , , - Nach Feststellungen für da- Jahr 1904 bi- zum 31. Ok tober sind in diesen 10 Monaten 2K2 Sachen mehr als in der entsprechenden Zeit de- Vorjahres durch Urteil erledigt worden (4363 gegen 4101). Trotzdem betrug am 31. Oktober 1904 die Zahl der unerledigten Sachen 2827 gegenüber 2044 am 31. Oktober 1903. Am 31. Oktober 1904 waren die Verhandlungstermine hinau-gerückt: tm I. Strafsenate bi» zum 8. Juni 1905, - IL - - - 80. Mai 1905, - III. - « - 16. März 1905, - IV. - - - 14. April 1905. Wie ein Kommissar de- Bunde-raj- bei den Beratungen der Kommission de» Reichstag- noch utttteilte, waren am 4. März sten die großen Interessen des Bater- cht herleiheu. Es wird sich tu der >olle Erörte ¬ rung abzufinden. Diese Figaro-Note druckt DelcasjSS Wunsche au», sie entspricht aber keineswegs der Stimmung der Kammer mehrheit. 1890 6 - 12 B 1895 B 7 - 16 B - 1900 7 - IS B - 1901 7 - - 16 - 1902 B 7 fast 18 1903 7 - 18
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview