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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.07.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-07-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040706011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904070601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904070601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-07
- Tag1904-07-06
- Monat1904-07
- Jahr1904
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.07.1904
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— 81V — Allerlei für die Lrauenwelr. DaS verlorene Zehnmarkstück. tzumoreSke von Gertrud Lundeh». Fortsetzung.) ,,Jch mutz auch fort," sagte Fritz, „wenn ich komm, wenn ich komm, wenn ich wiederum komm — ist mein Schal- all wieder hier!" Lachend ging er hinaus. Mit sehr gemischten Gefühlen begaben sich Mutter und Tochter an ihre Arbeit. — Unterdessen raste Herr Rühling durch die Straßen bis zu des Auktionators Wohnung. Gellend hallte die Tiirglocke. sie bimmelte noch, als die Tür schon lange zu >oar. Nach einer geraumen Zeit kam eine alte Frau an- geschlürft. „War mir's doch so, als hätte cs geklingelt. Was wünschen Sie?" „Die scheint ja gut zu hören," dachte Herr RUH- ling, und laut brüllte er ihr seinen Wunsch entgegen, daß er .Herrn Weaner sprechen müßte. ,,O, ich verstehe schon," meinte etwaS beleidigt die Alle, „der ist aber nicht hier, ist im „Kaisechof" zur Auktion!" „Auktion? Und mein wofa?" „Wird wohl dabei sein, gehen Sic nur hin!" Herr Nützling gab keine Antwort; er starrte ver zweiflungsvoll vor sich bin. „Meinen Sie denn, daß mein Sofa da schon dabei ist, ich hab'S doch erst gestern Ihrem Mann verkauft! Aber ich muß es wieder haben, der Handel reut mich!" „Gehen Sie doch mal selbst nach dem „Kaiserhof", das wird das Beste sein!" Herr Rühling nickte und eilte schleunigst fort; die Frau schüttelte den Zopf hinter ihm her. — Kaiserlich, Zim- mer links von der Treppe. Menschen bis aus den Flur hinaus, und eine erstickende Lust über dem allen. Dazu die laute Stimme des Auktionators: „Ein Svia — drei Mark jum ersten" schreit eine Stimme. Herr Rühling drängt sich rücksichtslos vor, seine Piilse schlagen Bier Mark bietet > r „Vier Mark zum ersten - " „l'„" — die- stlbe Stimme von vorhin. „Fünf" - Herr Rühlina steA eingekeilt in fürchterlicher Enge, der Schweiß bricht ihm aus, aber er bietet krampfhaft weiter. Einige fangen an zu lachen, sich zu amüsieren, und ein paar Spaßvögel ^bieten mit „5>/„ — 6 — 6hp — 7 —'Sieben Mark zum ersten—" „Für das alte Sofa?" meint ein altes Weib. ..Sieben Mark fünfzig", schreit der erste Sprecher wieder. „Neun Mark!" Herr Rühling richtet sich energisch auf. er hört nur noch die Zahlen und denkt überhaupt nichts mehr. Do wieder - „9'/-!" — „Zehn Mark!" brüllt Herr Nühling. ' Da wiro's still Kein weiteres Angebot erfolgt, das Sofa ist sein. Er zahlt, flüchtig sieht .Herr Wcaener hin, wird aber sogleich anderweitig in Anspruch genommen. Durch eine Hinter- tür wird das Sofa herausgeschafft, der Wirt verspricht gutmütig, cs sofort zu schicken, und der geplagte Mann wandert heim, halb tot zwar, aber doch sehr befriedigt, alles getan zu haben, um wieder in den Besitz seines Erbstückes zu gelangen. Freudestrahlend ver kündet er seinen Lieben, daß er das Sofa wieder habe, wie und wo er es aufgegabelt aber'es »st doch wieder da. Iran Rühttng, Fritz, Paula, die Kinder, alle kommen herbei, und starr und stumm umstehen sie das Sofa. „Aber, Papa!' — Silber, Mann, das ist ia gar nicht unser Sofa'/' „Gar nickst - ' Sofa?" Ein Steinbild hätte noch Leben gehabt, als der Hausherr in ser chr sein un mel diesem Augenblick, ja, jetzt sicht er es auch, es ist etwaS anders gebaut, aber seinem doch sehr ähnlich. Gebrochen sinkt er auf einen Stuhl. ,,Laßt mich zufrieden! Und darum die Auktion und die zehn Mark, die ich dafür bezahlt habe!" „Zehn Mark!" Alle fuhren zurück. Nur der Einjährige ging um das ominöse Sofa herum, beschiiüffclle es von allen Seiten, versuchte, sich darauf niederzulasse», stand aber gleich wieder am. „Das ist noch schlechter, als unser altes," sagte er trocken. Plötzlich ging schrill die Kungelt Paula war am schnellsten an der Tür; mit einem Schrei fuhr sie zurück. Neu gierig drängten die andern nach. „Eine. Empfehlung von Herrn Wegener, und wenn er seine Frau recht verstanden hätte, so wollte Herr Rühling sein Sofa wieder haben. Er schickte es hier, und mit dem Gelbe, das könnte Herr Rühling ja selbst abmachen kommen!" (Schluß folgt.) Das Lüsten der Betten wird meist in der größten Sonnenhitze ausgeführt. Da durch trocknen aber die Federn zu sehr ans werden ihrer Elastizität beraubt und spröde gemacht. Besser ist cs. die Betten bei trockener Luft und bedecktem Himmel oder bei schwachem Svnueiischein berauszulegen und sie da»» tüchtig auszuklvpsen. Ebenso ist es zu tadeln, wenn man daS Bet», ,,ack>« dein es am Morgen gemacht ist, sofort zu- deckt und mit einer Bettdecke verschlieft 'Nach dem Aufbetten laste man vielmehr Decke und Oberbett zurückgeschlagen; denn dadurch wird man erreichen, daß es gehörig ausdünstet und frischen Sauerstoffgeruch an- nimmt. Kann man das Bett den Taa über der Zuglust auSietzen. so ist eS noch besser Vergißmeinnicht. In dickstem Grün, versteckt auf blum'gcr Au, Das Angesicht benetzt von Morgentau. Träumt an deS muntern Bächleins feuchtem Saum Eiii holdes Blümchen seinen FrühlingStraum. Geküßt von Sonnenlicht nach langer Nacht, Hal'S scheu die blauen Augen aufgemacht, 'Nun schaut's verwundert in die schöne Welt, Lugt dankbar auf zum klaren Himmelszelt, Bon dessen Farbe seines Schöpfers Hand Ihm gütig, wob das zarteste Gewand; Damit es fröhlich blühe und aufs neu' Sich seines kurzen Blirmendaseins freu'. Bis jubelnd es das kleine Mädchen bricht Und voll Entzücken ruft: Vergißmeinnicht! , Ebarlotte von Senget. tzrletriMe «Me Erscheint täglich Mittwoch, den tt. Juli. L1>1»4 Der Vrbe von Eisenburg. Novelle von I. N c m o. ti>. Fortsetzung.» (Nachdruck verboten.» Tic Fahrt verlief anfänglich für alle Teilnehmer recht angenehm. Ter vor zm- gefallene Regen hatte allen Staub niedergeschlagen, die Lust war mild und iw samisch. der Himmel leuchtete im reinsten Blau, und cs schien, als wollte der scheidend Sommer noch einmal seinen ganze» Reiz enlfalien. Gabriele hatte die Antalle vc>- Zerstreutheit abgcschültclt, welche ihrer mutwilligen Freundin im Lame des Morgen abgcsckstlitclt, ... zu allerlei 'Neckereien Beranlastung gegeben, und »»».,»»»r,-, I -— ——- — , , - „ , . Tagen gefallene 'Regen hatte allen Staub niedergeschlagen, die Lust war »nid und vo .... - i^r scheidende VV!> n war voll üver'vrudclnder Laune Frau von Mosingcr war liebenswürdig und gesprächig und vergnügt gesaugte »>u nach einem kurzen Besuche bei der Familie von Lehnen a n' E> enbnrg au. Welncck. d soeben vo» einer Runde bei seinen Patienten znrückgekehrs war, befand sich im Salm und war nicht wenig erstaunt, seine „alte Freundin Tony", teste er iie nannte, io nn erwartet vor sich zu sehen. Bald waren die beiden in ein lebbastes Gespräch veewickcn Frau von Äosinger hatte sich neben Fräulein von Norden »iedergela'ien und nah:.- diese vollständig in Beschlag, so daß Gabriele alle Muße balle, von ihrem Platz an Fenster auS heimlich die Haltung und das Miencns'viel der beide» junge» Leute i! gegenüber zu beobachten. Also Welncck konnte auch liebenswürdig «ein. wenn er es d. i Mühe wert fand! Im Umgänge mit ihr hatte er vis jetzt . . . Freilich, stc jav »ictu fo zu ihm hinauf, wie Tony das zu tun schien. Bah, was kümmerte cS stc! Mvcllu sie ihm immerhin in der Beurteilung seines Eharakters mehr oder weniger Unrecht a.eia haben — und nach allem, was Tony sagte, schien es fast so, — ein doch »listiger, a»mai-.eu der Sittenrichter war er doch, und — sie haßte ihn, sie haßte ihn mehr als je Soll. Tony . . . Doch nein, das war kaum möglich. Aber — der Ester, womit sie gestern stn ihn cintrat, ihre schlecht verhehlte Ungeduld unterwegs, ihre Sorge, ob iie ihn aost> treffen würde — ließ daS alles nicht schließen, daß ihr Iniereste für ihn eine woi mw Färbung Halle, als die der bloßen Freund'chailst Eni Ende war ' c gar I>a»'-!'äcl-ttck- jeinclwegmi herübergek-uiniien! Die beiden ichienc» gänzlici» ineinancw' ,„n; «mw >- eine so unbedeutende Person, wie Gabriele Köhler, nab es augenscheinlich in d i- "lngenlstick, nicht mehr für sie' . . Ein bilieies Gestillt beillllich die stille Beollnckne, . Wenn sie stürbe, wer würde sie vermissen? Ser Großpapa, ia, ave, m nmnd an der weiten Welt Plötzlich zuckle sie zniamnien , illr 'Name f»,!ug »n ibr 5 In. dom vm der Frage, »reiche Fräulein von Norden nn ste richtete, hatte »e »ein War» ve,,,aoa., „Ich ich war zerstreut, Dante Albertinc." entschuldigte i>c nch >,erw > n Fräulein von Norden lachte „Was gibt cs denn da draußen Merkwürdiges. K n das Dich io ganz in Anspruch nimmt?" „O, nichts, ich Tonte Alber«,ne waman: das Wetter ist heute so wundervoll, daß ich >>S wirklich »chade sindc, im stimme zu sitzen. Wie wäre eS, wenn wir em wenig hinousgingcn?" Frau von 'Mlst"» schüttelte den Kops; sic fürchtete jede Anstrengung, wenn es stch wenigstens nicht nn irgend eine Festlichkeit bandelte, und außerdem war stc für ihren Teint besorgt. ,st ist so sonnig und so heiß!" „Heiß im September und im Schotten'" rief Gabriele, welch um jeden Preis der von ihr fo peinlich empfundenen Situation ein Ende machen wollt- Ind Tony würde gewiß die Anlagen gern sehen." „O ia, bitte'" siel diele ein, .. a schwärme für malerische Waldpartien nnd Gabriele Hot mir so viet Schönes vom Par? hier erzählt, daß meine Neugierde oists höchste gespannt ist" „Nun. so wird cs an besten sein, wenn Ihr jungen Leute einen Gang ins Freie unternehmt." schlug Frönten- von Norden vor. „Frau von Mosingcr und ich bleiben inzwischen hier uicü pflegen der Ruhe." Eine Wolke legte sich auf die Stirne der genannten Dame; eine» Augenblick war sie in Versuchung, den Spaziergängern sich anziischlicßen und so zu beweisen, daß sie noch keineswegs zu der Koteggrie der alten Leute gehöre, in welche Fräulein von Norden ste verweisen zu wollen schien: doch ibr Teint und ihre heute in den übermäßig «ngea Stiefelchen so unerträglich stechenden Hühneraugen! So blieb sie denn, mit einem gesell schaftlich verbindlichen Lächeln um die Mundwinkel und einem scharfen Stachel im -Herzen, neben der Hausfrau auf dem Divan sitzen und übte sich in der Selbstbeherrschung Tony hatte inzwischen Äelnecks Arm ergriffen und hüpste an seiner Seite, von Gabriele gefolgt, lachend und plaudernd davon. 1 *8, f Nepinlsclleli öclilsllleclleii AepMlieii Scltlsllleclleii auS Pnpui nllt guter Füllung. 120/180 auS bestem Pupur mit guter Füllung, 120 200 . . . auS türkischem Kalico, doppelseitig, 120/180 auS, türkischem Kalico mit Purpurstitter. 140,200 . . . ailS Clonasatin mit Trikotfutter, 180/190 auS Gloriastoff mit Trikotfutter. 140,MS auS Latin roM mit la-Tnkotfutter, 160 210, Handarbeit auS SeidenatlaS in allen Farben, 160/210 ...... auS bestem Satin mit Wollfüllung, IM, 210 . . . . , ZbO aus bunten Jaeguardstoffen . . ^95 Z45 aus wollenen FrieSstoffen . . 295 295 in Woll- mid Jacquardmustein ^00 Z95 aus Kamcelhaarstoffen . . . . Z25 aus reinem Kameelhaar . . . . . . 10'" ^95 >^00 beireclecken 1 111 gis 12°° llekeplaitk! vuoruior .4U81V3ll1! D MnscheMsslMk keser- miä skdmiiiMiklies. Bei Staat-». Kommunal« u Stadtbautea. sowie Privaten vielfach »nr Anwendung gebracht, weil billiger KlS Holzbatkendecke u. sich vorzüglich bewährt. l?ro»p«Itt« na«1 ILo».vnan«vIili»Le gratis. ködert keiiirikd. vreMii-üs., Serusvr. Amt II, 1 ^47. KönigSbrücker Gtr. LV/L8. o kmi! IlSnrelmliii. MaximilianS-Allee 8, Eing. Moritzstr. Kekorm-Sommer-Vsclltzii. ksiolM-LoKineii. ksLom-velleü. GrStzte Auswahl. Billigste Preise. Lose ä. 8. l.snües-l.vltel'ie. Ziehung 2. Klasse 13. und 14. Juli 1VV4, empfiehlt Gustav EMvrLolre- Dresden, Annenftr. 6 (gegenüber der Hauptpost».
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