01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.10.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-10-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19161027019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916102701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916102701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-10
- Tag1916-10-27
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.10.1916
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«1. Jahrgang. V LV8 Irahtanschrift: Nachrichien Lresd«». Fernsprecher-Sammetnummer: LS »4L. Nur sllr NachtgesprSche: LVVN. »isttlllhrttch In Druden t«t P„tm»It^ Zuiragun, tan Sonn- und vl-ntaa«, nur «In- M»I> 5,r» M., In den Vororten 3,50 M. Bei einmaiizer ZufteOuni durch die Post 5.M M. (ohne Bestellgeld). Anzeigen-Preis«. Dt« einspaliig» Zell« (etwa 5 Tilden) i>t PI,, vor,»gepISste und «n,ei,en in Nummern »ach »«»«- und Feiertage« laut larts.—Luewiirttgevustrilge nur gegen vorou»b«phlung, - Belegblatt >»Ps. Freitag, 27. Oktober ISIS. Marienstratze S8/4V. Druck u. Verlag von Ltrpsch L Sirichardt ln Dresden. Nachdruck nur mit deutliche Quellenangabe (.Dre-dner Nachr.-HMStstg. — Unoertangt« Schriftstück, werden nicht outbeaxchr«. ößuA«r-»nu»» vlutrsinlgung» -Iss altdeviUirte» diittel rar änkkrlrcliunx äe» Mute, unä sieiiilxun^ 6er 8äkte. Paket l,50 dä. keilt mit Lckutrm. .dichter Xnna». Oeneral vertrieb: Ulllllvlis kiriMim. VIMÜSI,'».. veoi'MtSI'. Die „Vrvscinvr ßlseliriofilsn" berielit man in Hrnsäorf lägliäi 2 mal kür monatlich diark 1,1V, vierteijzhi-Iich diark 3,IS äurch fÜLU jotisnna Ammei-msnn,1HcIi8tr26e 92. tl«m» kliiiciliiittt rum Linltocüen auck okne 2ur1«er ru empienlen VU'tlk. Hikl Le 8«rkn, König!. Hoflieferanten II erziel. k^srn-pr-ck-r >4277. I»»e-ev,e»-^Nl »i. preieli-ien »ui wuneit, Irel. »eiuiiilillkl «-SS--- >d«>«rU IMter k Ae fortschreitende kroberung der Jobrudscha. Surückweisuug rumänischer Angriffe in der ZrellSndererke. — Zer Andruck der russisch-rumänischen Niederlagen im seindlicheu Ausland. — Die Sesamtdeute unserer lluterseedaote seit Januar 181k. — Der norwegische Schiffs- uud Wareuverlusi. Sefterrelchisch-uttgarlscher Kriegsbericht. St««. Amtlich wird oerlantbart de« so. Okt.: Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeressront de« General« der Kavallerie Erzherzog Karl Nördlich Campolung wurde« rumänische Gegen stöße abgeschlagen. Südlich d-S Predeal.Passes sind Wllsere Honvcbtrnppen i« erfolgreichem Fortschreiteu. Am Bereezker Gebt rge säuherte» Bayer« einen GebirgSkamm. IO Uz« und Patros-sTrotnsn-sTale «arse« öfterreichisch-ungarische Truppen^ schon »ns rumäni sche» B»de« kämpfend, de« Feind an mehrere» Stellen. K« der Drekl ä n de recke ans de» Höhe« am DI«»sra,«ache «nrde» rnmänische Ansriffe znrückgemiesen. -aeresfront de« Seneralfeldmarschall» Prinzen Leopold von Bayern Nördlich von Zatnrcy brachen angveifeud« russische Bataillone vor de« dentschen Hindernissen zusammen. Italienischer Kriegsschauplatz. Ans «nseren Stellungen im Wippach-Talc und aus der Karst-Hochfläche lag gestern vormittag heftiges Artil lerie« und Mtnenfener, das gegen Mittag allmählich «schließ. Rekognoszierende feinblichs Abteilungen, die sich unse, re« Stellungen näherte«, wnrde» durch Handgranaten ANrückget rieben. Südöstlicher Kriegsschauplatz. »n« dem Bereiche unserer Truppe« nichts zu melde«. Der Stellvertreter des ChefS des GeneralftadeS: lV.T.B.i ' v. Hvfer. Feldmarschall-Leutnant. -imdel.gnduslrle und-riegzwiMaft. Herr «Batocki hat jüngst tn einer auch von unS wtedergcgebcnen Betrachtung über das Verderben von Lebensmitteln unumwunden zugegeben, bah die gegen wärtige KriegSzwangswirtschaft trotz ihrer Notwendigkeit aus jeden Fall ein Nebel ist, das während des Krieges in den Kauf genommen werden muh und mit dessen Abbau beim herannahenden Frieden alsbald begonnen werden wird, bi» allmählich die freie Friedenswirtschaft wieder in ihre vollen Rechte eingesetzt werden kann. Der Präsident des KriegscrnährungsamtS hat auch Gelegenheit genommen, dem freien Handel seine volkswirtschaftliche Unentbehrlichkeit mit unzweideutigen Worten zu bescheini gen, indem er erklärte, es sei völlig unmöglich, daß ein von sestbcsolbeten, ohne Privatinteresse arbeitenden und gum groben Teil nicht waren- »nd geschäftskundigen Be amten geleiteter Riesenbetrieb, der auf völlig neuer, im Frieden in keiner Weise vorbereiteter Grundlage errichtet ist. auch nur annähernd so billig und mit so wenig Reibun gen und Verlusten arbeiten könne, wie der seit Jahr hunderten bis inS kleinste auSgebilbete, auf die Ausnutzung der kleinsten Vorteile und die Vermeidung der kleinsten Verluste angewiesene freie Handel. Damit hat Herr von Batocki tn dankenswerter Weise gewissen überschwenglichen Hoffnungen der Kathedersozialisten einen Riegel vorgescho ben. dte bereits aus dem Lurch die feindliche Einkreisung Deutschlands tm groben Maßstabe entwickelten KriegS- soztaltSmuS die Schlußfolgerung gezogen haben, dab bet un» tn Deutschland sich ein EntwickluugSprozeb vollziehe, ikraft dessen dte obrigkeitliche Beherrschung des Wirtschafts leben» da» System der wirtschaftlichen Freiheit endgültig verdrängen- werde. In diesem Sinne haben sich die Pro- sessoren Jaffb von der Münchner Handelshochschule sowie Plenge-Mttnstcr geäutzert, und der bekannteTheologieprvfessor Harnack namentlich ist sehr scharf geworben un- hat in einer ln Handel», und Jndustrtekreisen mit peinlichstem Be irMden aussemmnnenerr Red« 1» derVrrltner Kbilharnw- gefürdsrt wird, liegtzaui:der^H«Vd^ nie tn der verächtlichsten Weise von der „ausschlieblich vom Profit regierten Privatwirtschaft" gesprochen und dem deutschen Handel unterschiedslos vorgcwyrfcn, dab er syste matisch dem Egoismus und dem rücksichtslosen Verdienen im Kriege huldige. Darauf ist ihm in dem überwiegenden Teile der deutschen Presse und vor allem auch von hansea tischer Seite vorgehnltcn worden, dab es sich bei den Kriegs- Wucherern doch immer nur um vereinzelte unlautere Ele mente handle, die -er ehrenhafte Handel von sich abzu- schütteln selbst bas größte Interesse habe. Gegenüber diesem einseitigen wirtschaftsvolitischen Doktrinarismus des Kathcdersozialismus beweist Herr v. Batocki das richtige Verständnis dasür, daß gerade der frei schaltende und wal tende Handel es gewesen sei, der in Gemeinschaft mit der zü"hvchst?r Blüte entwickelten Industrie daö deutsche Volk aüf eine so-hohe Stufe des Wohlstandes erhob. Mit vollem Recht durften daher auch die deutschen KaufIeutc. die ins Ausland gingen, sich als Pioniere der deutschen Kultur, als Schrittmacher der deutschen Wcltpolitik be zeichnen. Für diese Kreise ist es eine wesentliche Beruhi gung, Lab ein Mann, der an so hoher Stelle wie Herr von Batocki steht, rückhaltloses Zeugnis dasür abgelegt hat, das, die wirtschaftliche Freiheit, wie in der Vergangenheit, so auch in der Zukunft die Grundlage unserer Wirtschaftsordnung bleiben wird. Auch der Industrie werden die offenen Darlegungen des Präsidenten des Kriegsernährungsamtes sehr will kommen sein und sie von einer schweren Sorge entlasten: denn auch hier batte sich in steigendem Maße die Befürchtung eingenistet, bah der jetzige KricgssozialiSmus die Tendenz habe, eine grundstürzende Umgestaltung der gesamte» Wirt schaftsordnung in die Wege zu leiten und die private Unter nehmertätigkeit dauernd auözuschalten. Dah derartige Be sorgnisse nicht unbegründet waren, zeigten vielfache Aeußc- rungen der sozialdemokratischen Presse nur zu deutlich. Auf sozialdemokratischer Seite ist man davon überzeugt, daß mit dem KrtegSsoztaliSmus der erste Schritt auf der Bahn einer allgemeinen wirtschaftlichen Umwälzung im Sinne der staat lichen Uebernahme der gesamten Erzeugung bereits getan sei. Dte meisten Sozialdemokraten sind der Meinung, daß der Unterschied zwischen den heutige» Staats-, Gemcinde- unb Genossenschaftsbetrieben, sowie den zur Versorgung des Volkes mit Lebensmitteln geschaffenen Einrichtungen auf der einen und den zukünftigen sozialistischen Formen der Gütererzeugung und -Verteilung auf der anderen Seite nicht mehr grundsätzlicher, sondern nur noch gradueller Art sei, daß also die sozialistische Wirtschaftsordnung heute be reits im wesentlichen bestehe, aber nur noch nicht den mög- lichen Höchstgrad ihrer Ausbildung erreicht habe. Wenn derartige Anschauungen von den Kathedersozialisten unter- stützt werben, so ist eS wohl begreiflich, daß in industriellen Kreisen sich die Sorge regt, die staatssozialistischcn Be strebungen der Gegenwart würben noch über den Krieg hin aus sich fortpflanzen, und diese Sorge kann nur noch ge- steigert werden durch die unvermeidliche Notwendigkeit, daß, je länger der Krieg dauert, desto mehr Betriebe gewissen staatlichen Zwangsordnungen unterworfen werden. Ja. eS ist sogar wahrscheinlich, dab der StaatssoztaliSmuS aus industriellem Gebiete auch nach dem Kriege noch tn mancher Hinsicht weiter um sich greifen wird, weil die Hinneigung zu der staatlichen Betricbsform Lurch mancherlei Gründe in der Oefsentltchkcit gefördert wird, vor allem durch die nicht genug zu verurteilende wucherische Ausbeutung der wirtschaftlichen Freiheit, die sich tn diesem Kriege bedauer- lscherweise gezeigt hat und dte noch immer ihren Druck aus die BolkSernährung auSübt, und ferner durch dte Er wägunge», die aus Einführung von Staatsmonopolen zur Bekämpfung der finanziellen Schwierigkeiten htnaus- laufen. Auch ist nicht zu verkennen, daß die Arbeiterfrage der Industrie nach dem Kriege viel zu schaffen machen wirb, da die soziale Gesetzgebung von dem Streben beherrscht sein wird, dcm Kollektimvillcn der Arbeiter gegenüber dem eii'zelnen Unternehmer noch mehr als bisher Geltung zu verschaffen. Daß dadurch die industrielle Entwicklung nicht " " ' ^ >. Trotzalledem wird dte Hoffnung der Sozialdemokraten und Kathedersozialisten auf eine völlige Abwendung vom System der wirtschaftlichen Freiheit nicht tn Erfüllung gehen. Einmal hat der Staat keine ersichtliche Veran lassung, einen schwerfälligen bureaukrattschen Apparat, der durch kein fiskalisches Interesse bedingt wird, länger al» unbedingt notwendig aufrecht zu erhalten, und zum ander« haben die Erfahrungen des Kriegssozialismus schon he-ui« klar erwiesen, daß es überhaupt unmöglich ist, das wirt schaftliche Leben bis in jede Einzelheit staatlich zu regle mentieren und zu bevormunden. Die „Kreuz-Ztg." ist ebenfalls dieser Ansicht und meint, man habe die Ge fahren des staatlichen Eingreifens in daS Wirtschaftsleben, die unmittelbaren und die mittel baren, zur Genüge kennen gelernt. ,Hene," sagt das süh- rcnbe konservative Blatt, «haben sich gerade bet den Kar toffeln in schmerzlichster Weise gezeigt. Diese wer den in dem Schwinden des gesetzliche» Sinnes noch lange nach dem Krieg« sort- wirken. Denn unser Volk erstickt geradez» in einer Fülle wirtschaftlicher Verfügun gen und Bestimmungen, deren restlos« Be folgung auch gewissenhaften Leuten nicht leicht ist. Wollte man ihre Durchführung einigermaßen sicher st eilen, müßte man ein ganzes Heer von Gendarmen aufbteten und jede Wirtschaft unter Polizeiaufsicht stel len." Alles in allem genommen, trifft das führende nationalltbcrale Nlatt Württembergs, der „Schwab. Mer kur", zweifellos die Stimmung des überwiegenden Teils der Bevölkerung» wenn «s erklärt, wir seien durch den Krieg zu einer großen Zahl staatssozialistischer Experi mente gezwungen werden, über die kein Verständiger murre, weil es eben nicht anders ging. Daö aber könne unbedenklich gcsaat werden, daß die ungeheure Mehrheit unseres Volkes den Tag segnen wird, an dem wir zu den alten Formen >, nseres Wirtschaftslebens zurückkehren können. "d-- Der Bormarsch in der Dobrudscha. b. Der Sofioter „Az-Est"-Bcrichtcrstatter meldet: In der Dobrudscha schreitet die Verfolgung des geschlagenen Feindes fort. Der verfolgenden Kavallerie folgt Infanterie u n d A r t i l l e r i e b e i n a h e auf dem Fuße. Die feindlichen Nachhuten werden nach er- bitterten Kämpfen geworfen. Für den Feind war das Einsetzen der Angriffe am linken rumänisch-russischen Flügel eine große Ucbcrraschung, da der Angriff eher im Abschnitt Cobadinu erwartet wurde. Die unvorher gesehene Verlegung des Angriffes in die Nähe der Küste rief eine Panik hervor, deren Anzeichen im feindlichen Heere immer deutlicher hcrvorgctretcn und täglich stärker werden. Der anfgescheuchte Feind wird von den Verbün deten mit beispielloser Energie verfolgt, so daß es ihm nicht gelingt, sich vom Drucke der Verfolger loSznlösen. Die größte Beute wurde in scharfem Nach- drängcn bei Karam » rat gemacht. b. Schweizer Blättern zufolge haben dte Deutschen. Bulgaren nnd Türken bis zum 28. Oktober 2» OOü Quadratkilometer rumänischen Bodens besetzt. Feindliche Eingeständnisse. d. Man drahtet den „Basler Nachrichten-" aus Paris: Bon den militärkritischcn Wertungen -er Einnahme von Constantza der französischen Presse mag dte der „Debats" angeführt werben. Das Blatt schreibt: „Mackensen hat einen Gewinn davongetragen. Wenn wir annehmen, sein Hauptziel sei die Linie Ccrnavoda—Lonstantza gewesen, so hat er mit dem rechten Flügel diese» Ziel erreicht. Uebri- gcnS liegt unzweifelhaft der Punkt, auf den es eigentlich abgesehen ist, auf seinem linken Flügel an der Donau. Die Einnahme von Constantza hat eine» entscheidenden Wert nur. wenn sie die Eroberung dieses Punktes nach sich zieht und unsere Verbündeten in der Sackgasse zwi- schen Donaumündung und Schwarzem Meer einschltcßt. Was die politischen Folgen anbetrifft, so wird dte nächste tn einer Propaganda bestehen, um einen morali- schen Eindruck zu bewirken." Wie -er „TenrpS" sagt, wird das Ereignis die Deutschen und Ungarn stärken, den Bul- garen neue Kampflust cinflüßen. Der König von Griechen- land wirb! neue Gründe finden zur Verteidigung seiner PoltM. - > ' ^ ' "
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