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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.10.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-10-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19151010014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915101001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915101001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-10
- Tag1915-10-10
- Monat1915-10
- Jahr1915
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.10.1915
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Aü* ortigo Lsso^ am Sonntag morgen. Zwei Armeen einer unter dem Geiieralfeidmai schall v. Mackensen neugebildeten Heeresgruppe habe« mit ihren Hauptteilen die Save und Donau überschritten. Deutsch«- und österreichisch-ungarische Truppen stürmten den gröstten Teil der Stadt Belgrad, die Zitadele «ud de» neuen Konak. Die Armee des Generals v. Gallwitz erzwang den Dviiaunbergang abwärts Semendria und drängt den Feind überall nach Süden vvr sich her. Südwestlich des Dorfes Loos wurden bei einem ört lichen deutschen Angriffe kleine Fortschritte erzielt. In der (5 l> a m p a g n e wurde ein französischer Angriff östlich des Navarin-Gehvstes vereitelt, wobei 101 Franzosen gefaiigengeilvininei! wurden. In Fraiizösisch Lotbri » gen verloren die Fran zosen die viel umstrittene Höbe südlich Leinlrcy, wobei 7l Franzosen gefangengenvnuuen wurde». Bor D ü n a bürg wurde Gaibnnowka erstürmt, wobei >:>ül üiusse» gesaiigengenviuinen :vurdin>. Südivestlich vvn P insk ivurdcn die Orte Kvmorn und Prukladuiki im Sturm genommen. Der russische Fiiianziniuister Bark teilte in russischen Blättern mit, das; die Finanzoperation in Fugland nicht j ganz befriedigend ausgefallen sei. Wetteransage der amtl, sächs. L a n d e s io e t t e r w a r t e: Meist kühl, trüb und regnerisch. rriS vekreffe Verpflichtungen f ii r eine lange Zu kunft und verbinde durch eine aufrichtige und unver änderliche Freiindscimft drei grobe Armeen und drei grobe Nationen. Fm Zeichen einer solchen Gemeinschaft werden die Türken nicht nur auS dem Weltkriege mit dem Lorbeer des Siegers geschmückt bervvrgchen. sondern auch ihre innere Wiederauferstehung auf der ganzen Linie zur Tat ^ machen und eine neue kulturelle und wirtschaftliche Blüte des osm attischen Reiches bcrbeisühre». Der Bierverbmid und Griecheiiiand. Das Neutersche Bureau berichtet aus Athen: Der eng tische, französische, russische und italienische Gesandte be suchten am 7. d. Bk. Z a i in i S , beglückwünschten ihn zur! Ernennung zum Mini-sierprasidenten und stiiincn eine Fr tlärung über oie Polin! der neuen Regierung zu erlangen. Zaimis aiilivoriere, er werde eine Erklärung abgeben, sobald der Bkrnisterrat einen Beschlutz gefaßt habe. Wie! verlautet, ist es die litbsichr der hkegiernng, eine rein griechische Politik zu machen, ohne nach der einen oder der anderen Seile eine eiilschiedene Haltung einzu- nelimen. Die Regierung wird die Enttvicklung der Ereig nisse auf dem Balkan abwnrien, eine bewaffnete Neutrali- täk becchachten und sie erü aufgeben, wenn wichtige natio nale Iitteresten es erdeiscüen. Die Erilennnng von Zaimis machte in diplomatischen «reisen einen günstigen Eindruck. ^ - Nach einem anderen Telegramm des Rentericheii ^ Bureaus entbehrt das Gerücht, das; das neue Kabinett einen neuerlichen Einspruch gegen die Truppenlandung in! Saloniki zu erbeben gedenke, jeden Grundes. lA. T. BI ! Nach einer Bkeldung des „Matin" aus Athen wird die § V e uizelv S Partei gegenüber dem neuen Kabinett eine! duldsame Haltung einnehmen. Ohne diese Zusicherung Hütte , sich das neue Kabinett der Kammer nicht vorslellen können, § zr Bisher beherrschten zwei hauptsächliche Tatsachen die Lage Griechenland: Nach dem Willen des Königs dauert die! § L Truppenlandung der Alliierten an und die griechische! LMobilmachung wird fortgesetzt. DicS bedeutet, das; die j ^ ^ Hilfeleistung der Alliierten für Serbien nicht behindert S-O werde, das, Griechenland aber für alle Fälle vorbereitet sein > ' . wolle, lW. T. B,l Z 2 Griechenlands Protest gegen den Bierocrband, ^ . b. Die Wiener „:>k. Fr, Pr." berichtet: In hiesigen griecht- 2 I schen Kreisen sieht man die Vilönng des Kabinetts eiaimiS'als > ^ ^ Gewähr dafür an, das, der Eins v r n ch r i e ch enlands ! » «gegen den Durchmarsch der VcrbandStruppeil nicht mehr! bloß formell sei, sondern ein sehr kräftiger und wirk-! ^ licher werden könne, ^ Die diplomatische Niederlage des BicrverbandeS. d. Aus den Leitartikeln der englischen Presse spricht -z tiefste Bestürzung über die Wendung der Tinge auf dem Balkan, Fast alle Blätter greisen die englische Negie- ^ rung an, vvr allem die „Dailn Bkail", die dem Auswärtigen S Amt die Schuld an allen Mibersolgen znschreibl und meint, ^ üab die diplomatischen Niederlagen sab netS militärische Folgen hätten. Das Blatt vergleicht Englands politische ?age von heute mil der napvlevnischen Zeit und findet, daß die Dinge heurc umgekehrt liegen als vvr hundert Jahren. Der Korrespondent des „Nieuwe Rotterdamschc Cou rant" drahtet ans London: Die Stimmung deö Pu hl i k u m s war seil langer Zeit nicht so gedrückt wie heul e, Ter Fall Warschaus hat die Engländer nicht halb so betroffen, wie der Fall VcnizeloS'. Man mub zu den Tagen von Namur und Antwerpen znrückgreifen, um eine ähnliche Verblüffung und einen ähnlichen Schreck in Eng land zu finden, zumal die englischen Korrespondenten, na mentlich der der „Mvrning Post", mit ihren Berichten aus Athen den Glauben erweckt hatten, die große Mehrheit des griechischen BvlkeS wolle an der Seite der Verbündeten 'ämpfen. Eine nenirale Stimme zu der Verletzung der griechischen . Ncutratitüt, b. Der frühere holländische Ministerpräsident Dr. Kuriper veröffentlicht ini „Standard" anläßlich der Trup penlandungen in Saloniki einen "Artikel mit der lleber- schrift: „Tic armen kleinen Staaten", Er weist daraus hin, wie heuchlerisch die englische Politik vvrgehe, wenn sic sich die Rolle eines Beschützers der lleinen Staaten anmaße. Früher habe England erklärt, daß es sich nur zur Verteidigung der verletzten Rechte Belgiens am Kriege be teiligt hätte, heute wisse man, daß der Krieg gegen Deutsch land nichts mit Belgien zu tun hatte und nur vvn den eng lischen Interessen diktiert war. „Und wie schützt", fragt Tr, Küpper, „England die schwachen und lleinen Staaten'? ES trägt keine Bedenken, den Sudan ivegzunehme», sich Eupcrn zu eigen zu machen und im Mittelländischen Meere Inseln, die ihm nicht gehörten, zu besetzen. Jetzt geht es noch weiter, wie das Beispiel mit Griechenland zeigt. Ohne irgend welches Recht landete General Hamilton Truppen in Sa loniki, einer griechische» Stadt, Ter König von Griechen land protestierte gegen dieses Vorgehen, aber das störte England nicht und es fuhr ruhig fort, Truppen zu landen und sie durch griechisches Gebiet ziehen zu lauen. So fällt die heuchlerische Masle vom Gesicht, Und wer in der Ge schichte »achfvrscht, wird sinden, daß England eigent lich niemals anders gehandelt hat. Man denke an das Kap, an Transvaal und den Freistaat, und dann wird man erkennen, wie bei England der Schein noch immer getrogen hat." Die Abreise der Viervcrbandsvcrtreicr ans Sofia. iBulgar, Telcar. Agentur.! Tie Sofioter Blätter heben hervor, daß die Abreise der Vertreter der Vierverbands- inächic ebenso würdig war, wie die Antwort der bulgari schen Regierung aus ihre letzten Schritte, Das ganze Zere moniell habe das Gepräge der Zuvorkommenheit, Korrekt heit und Zurückhaltung getragen, wie cs durch die Um stände geboten war. iW. T. B > Bulgarische Tilippeiizusammenzichung „Dailn Telegraph" meldet aus Saloniki: Bulgarien habe Trnppcnmassen im Strnmitzatale zusammengezogen. von wo aus die Eisenbahn Saloniki — "Risch am leichtester zu erreichen sei. sW. T. BI «««änien» RentrnlUät. l>. „Gtornal, b'Italia". da» Organ de» italienischen Ministerium» de« Aeußerrn, verössentltcht eine Unter redung mit dem rumänischen Gesandten in Nom Ghika. der erklärte. Rumänien müsse fürchten, von zwei Seiten, von Oesterreich und von Bulgarien, angegrisfeu zu werde». Es fei gezwungen, neutral zu bleiben. Aber eben dadurch werde e» in der Lage sein, dem Bterverbande große Dienste zu erweisen, und wenn dir Verhältnisse sich ändern sollten, vielleicht noch an den militärischen Opera tionen teilzunehmen. i>. Ein rumänischer "Politiker versicherte dem russische» Korrespondenten der „Birschcivtja Wiebomosti", Bra- tianu sei fest überzeugt, daß dte Zentras- in ächte siegen werden und daß die russische Armee dabei vernichtet werde. Bratianu hossl auch, daß die Zen- tralinächic parallel zu ihrer Offensive in Serbien auch In ! Bcßnrabie» gegen Rußland lvSzieheii werden. Rumänien wäre dadurch gezwungen, sich den Zentralmächten an- zuschiieße». Das nächste Operationsgebiet in Serbien. i<s. Nach der Beschießung von Scinciidria und Belgrad lind Iiisaiiteriekämpfeii an der Mündung der Drau in die Save, da etwa, wo im vorigen Jahre die Oesterreicher zuerst gegen die Serben kämpsten, ist nunmehr die Ucbcr- schreiiung der drei serbischen Grenzflüsse Drina, Sav: und Donau an mehreren Stelle» durch verbündete Trup pen erfolgt, woraus hervorgeht, daß dte Serben den eisten günstigen natürlichen Verteidigung»- absciiiiilt ihrer Nord- und Wcslgreiize nicht gehal ten haben. Man wird sich erinnern können, daß die Ser ben seinerzeit die Drina bei Lvsniea und Liesnica tapfer verteidigten und auch die Lavcliiiie hielten, bis es den österreichischen Truppen gelang, Lchabac zu besetzen. Das Gelände, das den nordwestlichen Teil Serbiens ausfüllt, bietet durch seine schlechten Wcavcrhälttiisse und den schroffen Gebirgscharakter zum Teil große Schwierig keiten. Unsere Verbündeten hatten schwere Kämpfe zu bestellen, und die Siege von Krnpanp und Valicwo wurden heiß erstritten. Es zeigte sich hier, daß der Munitivns- nnd Verpflegungsnachschub zum Teil große Schwierigkeiten machte,- denn der nordwestliche Teil Serbiens westlich des Morawnlales ist im wesentlichen ein von zahlreiche» Schluchten und Flnßtälern eiiigeschnittenes Hochland, ans dem sich einzelne Berggipfel vvn 700 bis über 1000 Meter erheben. Die Flüsse sind meist Nebenflüsse der Save und begünstigen gegen Angriffe in der Richtung auf Südvst die abschnittsweise Verteidigung. Das Ziel der damali gen österreichischen Offensive ging von Valjewo auf Risch, der jetzigen Hauptstadt des Landes. Das schneebedeckte ge birgige Gelände und die Angriffe serbischer Truppen auf die Etappenlinien gestalteten den Vormarsch äußerst schwie lig, der mit Rücksicht auf dte Notwendigkeit einer krask- vvllcn Abwehr der russischen Offensive ausgegeben wurde. Man wird ohne weiteres annehmcn können, daß die Er fahrungen unserer Bundesgenossen bei diese» Kämpfen bet einer beabsichtigten weiteren Offensive eingehende Be rücksichtigung sinden. Eisenbahnen von Bedeutung be finden sich in diesem nordwestlichen Teile Serbiens über haupt nicht. Es sind nur Schabae und Lvsniea mit einer Nebenbahn verbunden, und ferner führt von Belgrad auf Baljewo und weiter südlich ein Schienenstrang. Von be sonderer Bedeutung ist dagegen die Bahn von Belgrad über Palnnka nach Ni sch, sowie die Zweiglinie, die östlich Palanka ans Semendria führt. Das Worawatal an sich ist nicht leicht zu passieren, bildet aber die natürliche Ein- fallpfvrte in Serbien in der Richtung auf Nisch. Der öst lich der Mvrnwa gelegene nördliche Teil Serbiens, der von der Mlawa und dem Pek. Nebenflüsse der Donau, diirchstrvmt wird, wird größtenteils vvn Gebirgszügen eingenommen, welche sich am meisten jenen des Banats und der Kleinen Walachei nähern. Hier ist gleichfalls recht ungangbares Gelände. Eine Nebenbahn führt im Mlawntal auf Catcar. Den Uebergang über die Mlawa nicht weil von deren Mündung in die Donau vom Westen her schlitzt das befestigtc Lager von Pozarevae, das aber an sich keineswegs modernen Ansprüchen genügt. Im übrigen sind Befestigungen von Bedeutung, dte sich einem Vorimirsch von Norden nach Nordwestcn her ent gegenstellen, nicht vorhanden, doch bietet natürlich das Ge lände hervorragende Gelegenheit, provisorische Feldbefesti gungen zu schassen, die ja heutzutage mehr Wert besitzen, als bereits im Frieden mit großem Geldaufwand hcrge- stelllc Anlagen. Ter Kaiser beim 6 Re'ervekorpS. h. An einem der letzten Tage des Monats September konnte das 0. Rescrvckvrps den Kaiser im Feld begrüßen. Soweit es die Lage zugeiajsen, hatten Abordnungen ver schiedener Truppenteile angesichts des vor Jahresfrist beim Maasübergang des Korps vieluiiistrittenen Städtchens D. Paradcausstelliing genommen. Beim Nahen des Kaisers präsentierten die Truppen, und drei donnernde Hurras schallten dem obersten Kriegsherrn entgegen. Nach Ab stattung der Meldung durch den Kommandierenden General. General der Infanterie v. Gvßler, ritt der Kaiser die Front ab, begrüßte jeden einzelnen Truppenteil nick „Guten Morgen, Kameraden" und richtete darauf eine An sprache an die Truppen, indem er dem 0. Reservelorps seinen Dank und seine Anerkennung für das treue und vpfcrvolle Standhalten während des ganzen Stellnngs- lampses aussprach. Der Kommandierende General er widerte mit einem dreifachen Hurra. Alsdann zeichnete der Kaiser mehrere Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften durch eigenhändige Verleihung des Eiserne» Kreuzes ans. Unter den Klängen der Nativiialhuinnc bestieg der Kaiser den Kraftwagen, um eins der Feldlazarette des Armeekorps zu besichtigen. Auch hier sprach er die Verwundeten an und verlieh einigen das Eiserne Kreuz. Die Westmächte werden schon wieder bescheidener. Ter Pariser Vertreter der „Times" schreibt unterm 5. Oktober, es würde eine übermenschliche Kraft erfordern, die ganze Westfront durch allgemeines Vordringen zurück- zudrangcn. Io ff re hat dies auch niemals beabsichtigt. Lein O s f c ii s i v v l a n ist einfach der, an verschiedenen auserschcnen Punkten Angriffe z» machen, die die Auf merksamkeit des Feindes dorthin lenken, dadurch das System der feindlichen Verteidigungslinien zu stören und io schließlich zu ihrer Durchbrechung und vielleicht für den Augenblick zu einer Unterbrechung des Stellungskrieges zu kommen. Der Berichterstatter schließt: Die Franzosen unterschätzen ihren Feind nicht. Niemand glaubt, daß die Aufgabe, die Deutschen aus Frankreich zu vertreiben, mit einem Schlage an einem einzigen Punkte der Front gelöst werden kann. iW. T. B.i Russische Betrachtungen über die Lage im Westen. h. Im Gegensatz zu den großsprecherischen Auslassun gen französischer und englischer Zeitungen ries die englisch- französische Angrtsssbewegung bei den russischen Militär- tiitikcrn weder Begeisterung, noch besondere Hoffnungen für die Zukunft hervor. Ter „Dien" spricht direkte Zweifel aus, ob es den Verbündeten an der Westfront je gelingen werde, durchzubrcchcn. In Rußland, das die deutsche Faust schon so lange fühle, hege man natürlich bitteren Hatz ! gegen das deutsche Heer. Der Haß sei aber mit der ^größten Achtung gepaart. Gegenüber den groß artigen Bewegungen der beiderseitigen Heere und dem an dauernden Vorrücken der Deutschen im Osten sei der Erfolg der Franzosen außcrordcnllich belanglos. Vergliche» mit ! dem Ricsciidruck, den das russische Volk ertrage, der nach den ! jetzigen Aussichten vorläufig auch kaum schwächer werben wird, kann sich das russische Volk über den angeblichen Er folg der Franzosen und Engländer zu keiner Bcgci st e- rung oder künstlichen Hoffnung emporschwingcn. — Auch bei den Auslassungen der Milttärkrittkcr der rechts stehenden Press« ist zwischen den Zellen zu lesen, daß Ne an da» Gelingen beS französischen DurchbruchSversuch» «icht glauben. Man scheint diese» Mißlinge» au» reiner Etgen- itebe sogar zu erhoffen; denn, wir bekannt, haben ja auch die Russe« im Olten schon viele Male vergebliche An strengungen unternvminen. den Durchbruch zu erzwinge«. ES würde den Russen anscheinend überaus peinlich sei«, wenn den Franzose» und Engländern da» gelingen würbe, was sie selbst nicht vermocht haben. Ta« französlsch-enAttsche vAflschtsfahrtSwesen. Nach einer Meldung der Agence Havas ist der Unter- staatSsekretär für LustschtfsahrtSioesen BeS narb auS London zurückgekehrt, wo er Abmachungen über verschiedene Fragen des LuftschissahrtSweseiis getroffen hatte. (W.T.BI Erbärmlickw englische Lügen. Die „Köln. Ztg." meldet aus Berlin vom 8. Oktober: Nach hier vorliegenden Pressetelegramineii sollen Lord Ervmer und Lord Creme im englischen Oberhause behauptet haben, deutsche Kvnsularbeaiiite in Kleinasien hätten die türkische "Bevölkerung zu vGreueltatcii gegen dte Armenier erniniitcri. Aehniirhe Lüge» die in ihrer Erbärmlichkeit kaum verdiene», niedriger gehängt zu werden, gehen durch die englische Presse. Warum man sich in England gerade jetzt bemüht, dte Welt mit neue» deutschen Greueln in Ate« zu halte», liegt auf der Hand. Die Märchen auS Bel gien sind nicht mehr zugkräftig genug, um die Aufmerksamkeit von Englands völkerrechtswidrigem Vor- gehen gegen Griechenland abzulenken. (W.T.BI Folgendes Telegramm Lord Sitcheners wurde in einer W e r b e v e r s a in m l u n g in Hüll ver lesen: Alle Reserveeinheiten befinden sich noch nicht auf Sollstärke. Die größte» Anstrengungen sind nötig, um den Mangel ausznaleichen. iW. T. BI Die letzte englische Verlustliste weist 11t Offiziere und 1 330 Mann auf. lW. T. BI Der kanadische Ackerbauminister hat nach Reuter dem Londoner Kriegöamte Flelfch- konservc» angeboten, die das Gesainterzeugnis Kanadas ullihrend sechs Monaten darstelleu. iW. T. BI Deutsche Gesellschaft für Bevölkerung-Politik. Am Abend des 18. Oktober findet im preußischen Ab- geordnetenlianse eine erste allgemeine Versammlung der vor kurzem begründeten „Deutschen Gesellschaft für B c v ö l k e r u n g s p o l i t i k" statt. Der Reichs kanz. ler hat durch den Unlerstaatssekretär in der Reichskanzlei an den Vorsitzenden der Gesellschaft Professor Julius Wolf in Berlin ein Schreiben gerichtet, in welchem gesagt ist: „Euer Hvchwvhlgeboren beehre ich mich im Aufträge des Herrn Relchslaiizlers ergebenst mitzutctlen, baß Seine Exzellenz mit aufrichtiger Befriedigung vvn Ihren münd lichen Mitteilungen über dre Gründung der Deutschen Ge sellschaft für Beoölkeruiigspolitik Kenntnis genommen hat. Der Herr Reichskanzler begrüßt das Entstehen dieses verdienstvolle» Unternehmens um so lebhafter, als die Fragen, deren Behandlung die Gesellschaft sich zur Auf gabe gestellt hat, seit langer Zeit den Gegenstand seiner ernsteste» Fürsorge bilden. Er ist der Meinung, baß die Gesellschaft dem Vaierlande äußerst wertvolle Dienste leisten kann, wenn sie wirksam dazu beiträgt, gegenüber den besorgniserregenden Tatsachen des Ge burtenrückganges das Bcrantwvrtlichkcitögefiihl unseres Volles zu schärfen »nd aus die Anwendung aller geeig nete» Mittel zur Eiiidämmuug dieser unsere Vvlkskraft bedrohenden Gefahr zu dringen." lW. T. BI Die Betriebsverhältnisse in den Branntweinbrennereien. Der „"Reichsanzeiger" veröffentlicht die Bekannt machung über die Regelung der wirtschaftlichen Bctriebs- vcrhälttiissc der Branntweinbrennereien. lWTBI Bürgermeister Künzer in Pose« ist als erster Bürgermeister nach Sosnowice berufe» worden. <W. T. BI Deutsch-englischer Vcrnmndeten-AnStansch. In Vlissinge» trafen 3 0 deutsche Schwer» v c r w u n d c t e aus England ein, unter ihnen ein Sce- ofsizier. Sic fuhren über Brüssel nach Aachen weiter. <W. T. BI Die Neuorientierung der böhmischen Politik. In einem zweiten Artikel betitelt „Neuorientierung der böhmischen Politik" schreibt die Prager „Union": Heute schen wir die Notwendigkeit eines Einver nehmens mit unseren Deutschen ein und gebe« zu, daß cs in nnierein ureigensten Interesse liegt, Frieden mit den Deutschen zu schließen. Der Krieg hat dargetau, wie wir Böhmen ans die Deutschen und die Deutschen auf uns angcwieseil sind und unter dem niederschmetternd mächtigen Eindrücke deö Krieges müssen und. werben kleinliche Eifersüchteleien verschwinden und wird eine Formel gefunden werden müssen, die unser beider seitiges Verhältnis rasch und dauernd, gerecht und ehren voll regelt. Einerseits die durch die Kriegsereignisie unbe dingte Notwendigkeit der Lösung großer staatlicher Auf gaben nach dem Krigc, anderseits die gehobene Energie der Negierung muh und wird zu einem entschiedene» Standpunkte auch in der böhmischen Frage führen. Nach den großen und vielfachen Vorarbeiten des letzten Jahr zehntes kann es nicht mehr schwer fallen, auf eine mittlere Linie zu gelangen, die beide Parteien zufriedenstellt. Los gelöst von allen parlamentarischen und. taktischen Ncben- ilttcrcssc», nur von dem Gesichtspunkte der idealen und Lebensinteressen des Staates und beider Nationen in "Böhmen wird auch die Lösung der böhmischen Frage leichter möglich sein. Der nächste böhmische Aus gleich wird und kan» nicht von Rücksichten auf Mandat lind Wähler bestimmt sein. Vertrauensmänner beider Völker Böhmens werden sicherlich bei Auffindung jener Formel der Regierung behilflich sein und durch dte ganz neue Situation auf allen Gebieten in die Lage versetzt wer den, nur das wirkliche Interesse des Landes und Staates zu berücksichtigen. Am guten Willen wird cS und darf es aus beiden Letten nicht fehlen, nur sachliche Momente dürfen fürderhin mitsprecheii. dann wird man auch auf beiden Leiten zu Opfern bereit sein und manches wird nach dem Kriege als eine selbstverständliche Notwendigkeit angesehen werden, was früher für eine empfindliche Niederlage ge golten hätte. lW.T. BI Enver Paschas Rede in der türkischen Kammer. Der Kriegsministcr Enver Pascha führte in seiner Rede in der türkische» Kammer, vvn der wir einem Teile unserer Leser bereits gemeldet haben, im einzelnen aus: Nach dem letzten Kriege, der zu einem Geblctsverlust führte und zu einem Angriff auf unsere Würde, folgte das Kriegsministcriuni dem Beispiel der anderen Departements in der Aufgabe der Wiedergeburt des Vater landes, und suchte die vcrltrcuten Teile des Heeres zu sammeln. Die Ereignisse überstürzten sich in unerwarteter Weise. Der allgemeine Krieg brach in dem Augenblick auS, als man sich dessen am wenigsten versah. Die geographische Lage unseres Lcindcs und die alten Beziehungen zu unseren Nachbarn, deren Haltung »ns beeinflussen konnte, verpflich teten uns dazu, auf der Hut zu sein, und der Mangel in unseren Berbindungsmittelii versetzte uns in die Not wendigkeit, uns sofort an unsere Ausgabe zu machen. In- zwischen ordnete der Sultan die Mobilmachung an. Die gesamte Nation strömte in kaum gehoffter Begeisterung zu den Waffen. Ein großes Heer wurde ausgestellt. lBctfallI Inzwischen ging der Krieg weiter. Der Lauf der Ereig nisse bedrohte uns. Bon einem Augenblick zum andern taten wir alles, was möglich war, um den Krieg zu ver meiden. Der erste Kanonenschuß, der von der russische»
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