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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 24.10.1915
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-10-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19151024024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915102402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915102402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-10
- Tag1915-10-24
- Monat1915-10
- Jahr1915
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Rene «»crikguisch« Hilfe fiir »«ftertzg«. I« amerikauischr« Blättern findet sich Meldung aus Boston vom ». Oktober: Eine Flottille «euer amertkantscher Unterseeboote, die der britischen Flott« in Gibraltar »ugeteilt worden sind, bat die Reise über de» «tlavttschen Ozean mit eigener Krast zinückgclegt. Die Unterseeboote wurden von dein Kanonenboote .Kanada" und dem Hilfskreuzer „Colgartan" geleitet und sichren die ganze Zeit über an der Ober fläche. '«.T.BI Die »ü«»se a» der bekarabische» Grenze kk. Budapest. iEig. Drahtmeld.) „Universul" meldet: Die Russen fliehe» a« der ve karabischen Grenze. Bo« den gemeldeten größeren rruppenzusammeuztehungen der Russe» schreibt das Blatt, eö sei nicht wahrscheinlich, baß sie aubschliebltch gegen die Bukowina gerichtet seien, sondern e» sei eher auzuuehmen, daß die an der rumänischen Grenze konzentrierten und mit schwerer Artillerie versehe nen gröberen Truppenwengcn eine Spczialaufgabc haben. Dänemarks auawilrtige Politik. -«»entzase». Beide Kammern de» Reichstages hielte« heute eine gemeinsame geheime Sitzung ab. in welcher der Minister dcS Aeußeren verschiedene vertrau lich« Ausklärungen über die auswärtige Politik gab. Der Verteidigungsminister gab eine allgemeine Uebcrsicht über die dänische Verteidigungsbereit schaft. tW.T.B.i England «nd Schweden. Stockholm. iLvenSka Tclcgram - Byran.s Der schwedische Gesandte in London berichtet, der englische Staatssekretär des Auswärtige» habe ihm eine Note über reicht, in der and Anlasi de» schwedischen Einspruches wegen der Neutralitätsvcrlctzung bei der Beschickung des deutschen DampserS „Germania" versichert wird, datz die englische Regierung cs tief bedauern würde, wenn ein englische» Schiss die schwedische Neutralität verletzt haben sollte, und Genugtuung leisten würde. Die Note drückt die Hoffnung au», dtc schwedische Regierung werde den Wunsch der englischen Negierung verstehen, den Bericht der Offiziere der Unterseeboote abzuwarten, bevor eine endgültige Antwort gegeben werde. tW.T. Bl Sertliches und SSchstlches. Dressen, 23. Oktober. —* KrtegSauSzelchuuugeu. Da» Eiserne Kreuz 1. Klasse erhielt Hauptman» und Batteriechef NechtS- anwalt Dr. Reinhold Wieck aus Dresden. — Das Eiserne Kreuz 2. Klasse erhielten u. a.: Leutnant tm 178. Jnf.-Reat. Kurt Bcriock au» Königstein,' — Feld Unterarzt Fritz Edelmann beim Feldlazarett 10, 19. A.-K., eanb. med. auö Dresden, Sohn des Geh. Mcdiz.-Nates Prof. Dr. Edelmann, Vortragenden NatcS im Ministerium des Innern. — Dtc K r t c d r i ch - A u g u st - M c d a i l l c in Silber erhielt der Feldwebel Fritz Seyfried vom Land wehr-Regiment 108, Sohn de» Musikdirektors a. D. Eugen Seyfried I» Dresden. -* Herabsetzung des BrotpreiscS im Kommunalvcrband Dresden und Umgebung. Ta vom l. November 1915 ab eine Ermästigung der Preise für Kartoffelmehl cintritt und zurzeit Frischkartosseln zur Verfügung stehen, hat der Kom munalvcrband Dresden und Umgebung eine weitere Herab setzung des Preises für Schwarzbrot mit den Innungen und Brotfabriken erwogen. Dank dem gemeinnützigen Ent gegenkommen dieser Interessenten wird cS möglich sein, spätestens vom 10. November 1915 an den Brotprcis für 2 Kilogramm Schwarzbrot auf 60 Pfg. von bisher »8 Pfg. herabzusetzcn, was gcwitz allenthalben dankbar be grübt werden wirb. Ter Preis wird vom Brvtfabrikantcn- vcrcin, den Innungen und Konsumvereinen selbst »och den Anordnungen des Kommunalverbandcs Dresden und Um- gcbung herabgesetzt. Der Weißbrotpreio von 10 Pfg. für 1)4 Pfund Weißbrot bleibt bestehen. —* idl. I.) Schützt die Getreide- «nd Mehlbcständc vor dem Verderben! Die Notwendigkeit, mit den vorhandenen Brotgetreide- und Mchlbcständcn haushälterisch umzu- gchen, macht eS allen Personen, die größere Vorräte in Ge wahrsam habe» — in erster Linie also Mühlenbesttzei n, Bäckern und Händlern — zur Pflicht, darauf zu achte», das, t e i n e B r v t g c t r c i d e - und Mehlbcständc durch Verderben zur menschlichen Ernährung un brauchbar werde». Hierzu gehört die Vertilgung der Mehlmotte, die. wenn sie nicht wirksam bekämpft wird, sich zu einer großen Gefahr hcraiibilde» tan». Die Bcrtilgium der Mehlmottc läßt sich am wirksamsten durch äußerste Sauberkeit in der Mühle erreichen. Alle Räume müssen öfters gelüftet werden. Die Mischkammcrn, Misch maschinen, Sichtmaschincn sind in kürzeren Zeitabschnitten gründlich zu reinigen: Fugen und Ritzen in Brettern sind mit besonderer Sorgfalt zu behandeln. Es empfiehlt sich auch, die Elevatorrohrc öfters zu reinigen,' dies geschieht am besten dadurch, daß an bte Gurte der Rohre zu diciem Zwecke besonders hergestellte Bürsten angelchraubt werden, die durch fortgesetzte Mitbcwegung ein Fortkommen der Mehlmottc verhindern. Ganz besondere Sorgfalt ist auf die Reinigung der Säcke zu verwenden, an deren inneren Seite Eter und Maden der Mehlmotte sich festschcn. Emp fehlenswert erscheint die Verwendung mechanischer Sack- auSklopsmaschinen. Die Vertilgung der Mehlmottc läßt sich auch durch AuSschwefcln der Mühlenräume erreiche». Wegen der damit verbundenen Fcucrsgefahr ist besondere Vorsicht dabei geboten. —* s2>k. I.s Einschränkung der Ltollenbäckcrei. Die be schränkte Menge der vorhandenen BolkSnahrniigSmittel zwingt dazu, mit den Vorräten in jeder Weile haus hälterisch umzugchcn. Es kann in diesem Jahre nicht damit gerechnet werden, dab die L 1 o l l c n b ä ck c r c i zu Weihnachten in dem gewohnten Umfange möglich sein 25jährigen und die Firma Jul. Hcrrmann zum 75- gcn Geschäftsjubiläum beglückwünscht. Bon der Han- aiiimcr sowie durch die Tagespreise wurde dekannt- wird. Ob sUr iueie Zwecke überhaupt Inlanüawehl zur Verfügung gestellt werben kann, erscheint mehr als fraglich. In jedem Falle kann nicht eindringlich genug davor gewarnt werden, etwa schon jetzt Vorräte an Zu taten zu solcher Bäckerei in Len Geschäftsbetrieben anzu sammeln. deren Verwertung später voraussichtlich sehr schwierig, wenn nicht unmöglich sein wird. Die unbe dingte Notwendigkeit, zunächst für den unentbehrlichen Lebensbebarf zu sorgen, zwingt dazu, da» Mehl für den e t g c n t l i ch e n N a h r u n g » m i t t c l z w c ck z u h a l t c n. Es wäre daher eine durchaus verfehlte Maßnahme, wenn die Bäcker sich setzt durch Einkäufe auf eine Stollcnbäckerei cinrichten wollten, für die cS ihnen an Mehl fehlen würbe. —* Der Verein Dresdner Kanslente hielt Mittwoch, den 20. diese» seine Oktober» Bor st andösitzung ab. Eine Eingabe an bas Rcichöamt des Innern betreffs Er höhung de» BcrkausSquantumS von Zucker im Klein handel wurde abschlägig beschieden. Ein umfangreicher Bericht der Mittelstand-Vereinigung. Ortsgruppe Dresden, wurde vorgetragen. Herr Hennig berichtete über den Stand der neuen WarenvertcilungSgescllschaft: ferner wurde Stellung zu den hohen Butter- und Fett pressen genommen, zumal bet diese» Preisen dem Kleinhandel gar kein Nutzen verbleibt. Weiter sollen Schritte unternommen werben, um dem Mangel an Grieß und Petroleum abzuhelfcn, da bet letzterem an viele Dctailltsten die Oktoberrate noch nicht abgcliescrt worden ist, und ein berechtigter Unwille im Publikum hcr- vorgcrufcn wird. Die Firma Merbitz L Mechlcr wurde zum 25j jährigen delskauimer gegeben, daß die PctroleümverteilüngSstcllen gehalten sind, 20 Prozent von dem Verbrauch im Jahre 1918 ihren Kun den anzulicfern. Diesen Bestimmungen sind die Gesell schaften leider noch nicht nachgekommen, cs sind teilweise nur 10 und 5 Prozent geliefert worden. Zu dem Punkte Preis- v r U f u n g S st c l l c n entspann sich eine längere Aussprache und cS wurde der Vorsitzende beauftragt, sich mit der zu ständigen Behörde in Verbindung zu setzen. Weiter soll versucht werden, die Genehmigung zur Stollcnbäckerei im beschränkten Maße zu erhalten, zumal Dresdner Ehrist- stollcn als Spezialität gelten und viele ihren Angehörigen im Felde eine Freude damit bereiten wollen. —* Der Bund der dankbaren Franen und Mädchen für invalide Krieger, Kranendank 1S14, beging gestern abend im Kniserpalast in festlicher Weise den Jahres tag seiner Gründung. Der prachtvolle Marmorsaal faßte kaum dtc Fülle von Mitgliedern, Freunden und An hänge, n dcS Vereins, die von Frau Hofrat Pusinclli herzlich begrüßt wurden. Unter den zahlreichen Ver treterinnen der Gesellschaft bemerkte man auch wieder Ihre Durchlaucht die Prinzessin Gchönburg-Waldcnburg. Frau Hofrat Pustnellt gedachte insbesondere der Verdienste der Vorsitzenden Frau Elisabeth Sch urig, von der die Anregung zur Gründung des FraucnbankeS ausging. In einer längeren Ansprache schilderte Pastor Mcnstng, wie der Fraucnöank aus den kleinsten Anfängen zu seiner jetzigen Bedeutung hcrangewachscn ist. Gleich nach den ersten Tagen dcö Kricgsbeginns ging in vieler Herzen die Erkenntnis auf, daß man die Zukunft der Kricgsinvalidcn sichcrstcllen müsse, und zugleich erwuchs auch in aller Her zen das Vertrauen, daß das Deutsche Reich, als eine orga nisierte Macht ersten Ranges, auch die Organisation schaffen werde, durch die die Erreichung dieses Zieles ge währleistet werbe. Dtc Ziele des Frauendankcs gehen dahtn, den als gebrochene Menschen zurückkchrendcn Krie gern Heime zu schaffen, um so ihre Herzen vor Verbitterung zu bewahren. Reich und Hcimatdank werden sorgen, daß den Krirgüvcrlctzten das zum Leben Nötige zu Gebote steht, der Frauendank strebt über dieses Ziel hinaus, indem er ihnen den lichten Glanz der Seele erhalten will. Diese hohe Ausgabe erfordert die Treue der Frauen zur Sache. Deutsch sei» heißt sachlich sein, so sagt Richard Wagner, und Treue zur Sache ist eS, die ermöglichen wirb, daß die KriegSvcrlctztcn alle cln ihrer würdige» Seim finden werden. Dieser Ansprache folgten eine Reihe von Vor- trügen von Gönnern und Freunden des Bundes. Fräu lein Ilse Tocpelmann sang, begleitet von Herrn Clemens Braun, die Pageuarie aus den „Hugenotten" und Lieder von d'Atbcrt und Taubert. Sic fand mit ihrer reinen und lieblichen Singwcisc allgemeinen Beifall. Herr Hans Rasacli erwarb sich den Dank der Zuhörer durch den Vortrag von Gedichten von Hauptmann, Schiller und v. Schlicht. Schöne, abgerundete Leistungen bot da» aus den Damen Frau Dr. Lpitzner, Frau Oberleutnant Fried rich »nd den Herren Kapellmeister Pctzold und Konzert meister Robertson bestehende Quartett. Mit großem Dank wurden auch die Vorträge eines Soldatcn-QuartettS und der Hauskapcllc ausgenommen. Mit dem allgemeinen Gesang „Deutschland, Deutschland über alles" schloß die Erinnerungöscicr. —* Den Kriegsverlrtzten im Rcscrvclazarett HI Dresden wurden am Dienstag lehrreiche Stunden durch Borfüh rung der vom National-Hygiene-Muscum zu Dresden im Interesse der Kriegsverlctztensürsorge angcfcrtigten Kino filme bereitet. Die auch in auswärtigen Lazaretten be reit» vielfach norgcsührten Filme zeigten, daß durch die orthopädischen Hilfsmittel — wie künstliche Glieder, Slütz- schicncn, Korsetts u. a. — ein Ausgleich nicht mehr zu be seitigender Beschädigungen und dadurch die Wiedererlangung fast vollständiger Beweglichkeit und ErwcrbSfähigkeit erzielt wird. Ebenso zeigten im Film einarmige Soldaten eine große Gewandtheit beim Bedienen der Schreibmaschine und beim Schreiben mit der linken Hand, aber auch an der Hobelbank sah man sie mit Geschick arbeiten, sowie auch in den häuslichen Arbeiten sich betätigen. Besonderes Interesse erregten weiter die Filme, die den ohne Arme ge borenen Herrn Unthan darstcllen in seiner vielseitigen Tätigkeit, alle Arbeitsleistungen mit Hilfe der Füße er ledigend. Treffend wurde durch die Vorführung bewiesen, gen Stünden angchörcndcn Mitglieder wird diele Verteue rung dcS Kunstgenusses um etwa 20. v. H. sicherlich mit sehr gemischten Gefühlen ausgenommen werden. Karl August über die Schlacht bei 8ena. In dem Kriegs-Jahrbuch der Goethe-Ge sellschaft wurden vor kurzem zwei geschichtlich und milttärrvtssenschaftlich hochbebcutsamc Dokumente laus dem Großherzoglich-Weimarischen Hausarchivs veröffent licht, die die Aufmerksamkeit weiterer Schichten verdienen. In zwei umfangreichen Schriftstücken setzt sich da Carl August, der Herzog von Weimar, mit den strategischen und taktischen, mit den politischen und moralischen Ursachen der Unglücksschlacht von Jena im Jahre 1806 auseinander. Der Umstand, daß die Schlacht in Earl Augusts eigenem Lande geschlagen wurde, iu dem ihm jeder Fußbreit Erde genau bekannt war; die Tatsache weiter, daß der Herzog als kluger Borhutsührcr und sehr gewandter Leiter des Rückzug» persönlich betetiigt war — „Io e.olanno e.omm-nnlöe Par le clor <le Weimar" spielt i» Napoleons „Correspon- dence" eine sehr ärgerliche Rolle —; dann die intime Kenntnis aller „Rapporte. Nachrichten, Korrespondenzen, Spionagen usw", über die der Schreiber verfügte, sowie seine nicht minder intime Kenntnis der politischen und militärischen Führer: und endlich der tiefe Einblick Carl August- in die Maschinerie der damaligen preußischen Armee: dies alles macht die herzogliche Kritik besonder- wertvoll. Am bemerkenswertesten ist diese Kritik aber da, wo sie die moralischen Wurzeln de» Unglücks von Jena berührt. Carl August stellt eine durch den langen Frieden nach dem siebenjährigen Kriege entstandene Verweichltch- ung lm preußischen Heere fest. „Ein angenehmerer, reich licherer Zustand ließ die Krieger Genuß an der friedlichen Lebensart finden..., der Luxus fand Platz, man sing an zu wähnen, der Friede sei seliger als Ser Krieg, und end lich hoffte man, daß bei milderen Gesinnungen mildere Mittel anwendbar seien..." Friedrichs des Großen Nach folger habe diese Verweichlichung der Gesinnung in der Armee allgemein gemacht. „Die sklavische Disziplin machte er linder... Der Ossizicr war seiner Laufbahn gewiß. Friedrich l I. gab selten die Entlassung aus seinen Diensten den Offiziers,' Künste, mehrere Jahre Harren mußten sie anwcndcii, um loszukommen. Friedrich Wilhelm II. aber verabschiedete jeden aus sei» Gesuch und gab noch vbendrciir häufig Pensionen. Die Heiraten der Offiziere waren bei dem Vorgänger sehr erschwert; der Nachfolger erlaubte jedem, seine Haushälterin zu heiraten, er legitimierte alle ihre unehelichen Kinder... Die Hcrbst- manoeuvrcs wurden durchgehend«, außer in Potsdam, abgcschafst, der Offizier hatte also nun eine Zeit der An strengnng weniger Im Jahre... Die Urlaubsgesuche, selbst ins Ausland, wurden sehr erleichtert, die Kantonsvflichtia- keit sehr vermindert, das Rekrutieren der Regimenter mit guten Einländcrn aber dadurch sehr erschwert. Alles dies trug dazu bei, den kriegerischen Geist in der Armee sehr zu mindern..." Auch Friedrich Wilhelm I I l. habe dtc gelockerte Diizivli» nicht Mieder hersiellen können: „Der pünktliche Gehorsam war erloschen, der gute Wiste schwankte, und nur eine angeborene Anhänglichkeit an de» Staat selbst hielt die Maschine noch einigermaßen zu samme».. Die Armee raisonniertc über alle Maßen, und statt diese Unregelmäßigkeit durch Gehorsam iu der Tat zu vergüten, so sing sic an, nicht nnr ungehorsam zu werden, sondern auch ihre sträflichen Raisonnicn mit Handlungen verbinden zu wollen..." „In diesem Zustande," schließt Earl August, „war der König mit seiner Armee, als er zum Kriege gezwungen wurde. Dtc Folgen kennen wir. Mutlosigkeit entsteht von Mißtrauen, Zügellosigkeit ge biert Ungehorsam. Da» Gefühl, datz dieser Zustand da sei, mag den König bet dem Rückzüge die Gedanken haben verlieren machen." was durch ärztliche Hilfe, geeignete Anleitung sowie eigenen festen Willen bei KriegSvcrlctzlcn erzielt werden kann, c —* Dr. Johannes Müller spricht Sonnabend, den 20. Novcmber, abends 8 Uhr, im Klinstleihaus Uber „H cro ischc Lebensführung". Karten in Carl Tittmanns Buchhandlung, Prager Straße 19. —* Ans eine »5 jährige Dienstzeit bei der Heeresver waltung konnten die Iohann-Mener-Ltrabe 20, Hinterbaus, .8 Treppen, wohnhafte Arbeiterin Marte Lange und die Hcchtstraße 21, 4. wohnbaslc Arbeiterin Henriette Pusch mann zurückblicken. Sie sind hierzu vom Direktor bzw. .stellvertretende» Verwaltungsdirektor der Königs. Muni j tlonSfadrik im Beisein von Offizieren im- Beamte» be I glückwünscht worden. Dabei wurde ihnen ein namhaftes Geldgeschenk überreicht. —* Bestrafte Preistreiberei. Der 1856 in Dresden ge ^borcne Fleischcrmcistcr Karl Julius Otto Böhme hat sich wegen Vergehens gegen die B»ndesratsvcrord»»ng vom 28. Juli 1915 und wegen Uebertretuiiü der Ministerialvcr ordnung vom 22. Juli 1015 vor dem hiesigen Lund gericht zu verantworten. Der Angeklagte, der jetzi das Flcischcrcigeschäsi seines Sohnes leitet, verkaufte am 14. August Riuderniercntalg zum Preise von IW Mk, das Psund, obgleich der normale, der Marktlage entsprechende Preis zwischen 1,20 und l,40 Mk. schwaulte. Ferner veränderte er eigenmächtig das vom Rate abgcstem ^ peltc Preisverzeichnis seiner Waren dahin, daß er den für i Rinderiiicrentalg angegebeiicil Preis von l,20 Mk. durch !Hinzusügen der Worte „bis 1,80 Mk." erhöhte. Der An j geklagte will die außerordentliche Höhe dcö Preises für ! Nindcrniercnialg dadurch erklärlich mache», daß er am 14. August eine löpsüiidigc Niere allererster Güte verkauf! ! habe. Weiter macht er zu seiner Entschuldigung die hohe» ! Vichprcisc geltend, die infolge des Futtermangels cin- i getreten seien. Demgegenüber bestätigen eine Reihe alc- j Zeugen geladener Fleischcrmcistcr, daß der der Marktlage entsprechende Preis am 14. August für Rindcrnicrentalg ! l,20 Mk. betragen, jedcnsalls aber nicht 1,40 Mk. über schritten habe. Ter Angeklagte hat also seine Ware nahezu i um 40 Prozent teurer verkauft, als andere Dresdner -Fleischer. Er muß auch zugcstehcn, daß er das Psund j Schmer um 20 Pfg. teurer verkauft und so eine» übcrmäßi ! gen Gewinn erzielt habe. Doch ist er deswegen nicht unter j Anklage gestellt. Ter Vertreter der Anklggcbchördc StaatS- i anwalt Dr. Brunst beantragt iu seinem Schtußvortrag die ^ Bestrafung des Angeklagten im Sinne -cs ErvfsnungS bcschlusscs. Ei» Mann, so schloß er, wie der Angeklagte, der -'ÜOOllO Mk. besitze, müsse sich schämen, solche Preise zu for dern, um sich auf Kosten anderer zu bereichern. Ta» Ge richt verurteilt Böhme wegen Vergehens gegen die Bundcs- ratsverordnung vom 28. Juli 1915 und wegen Ucbertrctung der Ministcriatverordnuiig zu 550 Mk. Geldstrafe und zur Vcrüsfcntlichung dcS Urteils in den „Dresdner Nachrichten", dem „Dresdner Anzeiger" und den „Dresdner Neuesten Nachrichten". Nur seine bisherige gänzliche Unbescholten heit Hai den Angeklagten vor Gefängnisstrasc geschützt. - Orsfeiitlichc Versteigerungen in auswärtigen Amtegerichten Freitag, 7. Januar I 0 1 0. Meißen: Bruno Georg Adoü Schworp' Grundstücke in S ck t er i tz : >. Btatt 4L, t Hektar «7,« Ar groß, ans t-tsstO M. geschätzt: 2. Btati 08, ü Hektar NS,7 Ar groß, mit de» auf ihm befindlichen, aus 2> MO Ai. bewerteten an geblichen Zubcftorgegensiändcn aus 12.5 200 M. geschätzt: l. liegt an der Straße nach Seilitz und bestellt aus Feld, Wiese und Teich. L. liegt teils an der Straße Zehren—Lommotzich, teils an der Straße nach Seilitz und besteht aus Wohnhaus, Brancrcigcbäudc, Mälzercigcbände, Schnpuengcbäudc, zwei Llallgebüudcn, Wohn- nnd Schankgebäude — Gasthaus Lchicriv genannt —, Eis- und Lagerleiter, Hos, Garten, Feld »nd Wiese. — Dienstag. 8. Februar t 0 1 «. Sebnitzi Tischler Friedrich Emil Glasers tn S c b n t tz am Hasenbcrgc gelegene Grundstücke: 1. Blatt 110t, 1 Hektar 47,0 Ar groß, aus 0285 M. geschätzt, aus Wohn-, Neben- wohn-, Lchnpoen-, Stall- und Gartenlnstgcbäudc, sowie Hosraum, Gartcnanlagc und gemischtem Laub- und Nadelwald bestehend: 2. Blatt 1228, 17 Ar groß, ans L38 M. geschätzt tFcid): 3. Blatt 1LL0, 10,0 Ar groß, aut 222,40 M. geschätzt «Wicici: 4. Btatt 1280, 10,7 Ar groß, aus 128,10 M. geschätzt (Birlenhochwalds. — Iugcndgerichtshof am Landgericht. Der 1901 in Schandau geborene Fürsorgezögling Paul Richard P„ den Mutter und Vormund selbst als einen unverbesserlichen Burschen bezeichnen, suchte am 11. April in Schandau eine Rcntncrochcfrau um 50 Mk. zu betrüge». Er übermittelte dieser ein von ihm fälschlich aiigcscrtigtes Schreiben, in dem anscheinend seine Mutter um ei» Darlehen von 50 Mk. bat. Als der Bctriigsvcriuch mißlang, forderte P. eine» Kaufmann in Schandau ichristlich aus, an einem näher bc- zeichncten Ort zu einer bestimmten Zeit 250 Mk. zu hintcr- lcgcn. Ter Anfsordcrung fügte er die Drohung an, daß der Kaufmann, satt» er es wagen würde, der Polizei Mit teilung zu mache», getötet werden sötte. Das Schreiben Unterzeichnete er mit den Worten „Hauptmann der schwarzen Hand". Die Polizei, die rechtzeitig verständig: wurde, machte P. daraus dingfest, als er das Geld an der Hiiiterlegungsstettc abhole» wollte. Schließlich wird dem Angeklagten noch ein schwerer Diebstahl zur Last gelegt Am 16. Juni stieg er in die Wohnung eines Steuermannes ein und stabt eine große Zahl Gebrauchsgegcnsrändc, Uhren und Schmiieksachen, insgesamt 188 Ml. wert. Das Gericht verurteilt P., mit Rücksicht ans seine große Jugend unter Zubilligung mildernder Umstände, wegen versuchten Be trilgs, versuchter Erpressung und schweren Diebstahls zu 6 Monaten Gcsängnis. — Der 1898 in Brandis geborene, vvibcstrcisic Tienstkncchl Otto Arno K. entwendete av, 6. August ans dein Hofe des Gasthoses zu Merschwitz ein einem Soldaten gehöriges Fahrrad. Das Gericht ver urteilt ihn unter Wegiall einer ist», am 18. August wegen Diebstahls zucrkanntcn Strafe von 8 Monate» GesniignW zn einer Gcsnmtstrasc non 6 Moüaten GesängniS, von denen l Monat als durch die UntcriuchungShast verbüß: gilt. — Das 17 jährige vorbestrafte Dienstmädchen Clara Martha Z. stahl in Dresden ieincr Herrschaft verschiedene Gegenstände von geringem Werte. Anstcrdcm vernichte es, sich mittel» eines Nnchjchlüsjels in diebischer Absicht Zn. tritt in die Wohnung von Nachbarslentcn zu verscstassen. Das Gericht verurteilt die Z. wegen einfachen nnd ver- inchteir schweren Diebstahl» zu 8 Molinien GesängniS. Der 1891 in Cunnersdorf geborene Schlosterlein ling Gustav Will» C. entwendete ieinem Lehrmeister nach »nd nach in: l5 Mk. Werkzeug. Ansang Januar stahl er in de» Alu- »liiiinmiverken in Pvtichnppcl, wo er im Aufträge seines Meisters eine Ausbesicrung vvrzrinclnncn hotte, für 7 Nit. Alinniniumabsäile nnd Alnmininmzüiider. Schlicßiich mnß er noch cingcstchc», daß er am >. Angnst versucht hat, sich mit einem Nachschlüssel Zutritt in die Wohnung eines HausnachbarS zn verschaffen, um dort zu stehlen. Er wiro wegen einfachen und verinchtc» schweren Diebstahls zn 2 Monaten Gefängnis neriirteitt. — Der lttjährig- Schrciber Karl Oskar N., der seinem Brotherrn, einem Rechtsanwalt in Kvtzschcnbrvda, aus der im Nebcrrock be findlicheu Briestaichc einen Hundeitmartschcin stahl, wird zn 6 Wochen Gcsängnis verurteilt. Aus den amtlichen Bekanntmachungen. Konkurse, Zciblttnstociiistelinngen »sw. I,n Dresdner A m t s g e r i ch t S b e z i r k: Dos KniikurSversakren über bas Bernlägen dcS verstorbenen Bäckermeister? Otto Hermann Keller in Dresden, srülier Ltepiionikiistrostc 0«, ist nach Abboi tiing de» Schlußtermins ansgctwbcn. bui'ckMsyMotilepspiel'e lVl LA'2oc>)er' Diesen. -H-RSiMil-i- Schöne volle Körperforme», lunndcrvolkc Büste durch Sleinera Orient!. Kraslpuiver „Butterig" gcs. gesch., prcisgckr. m. gold. 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