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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.07.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-07-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19110729012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1911072901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1911072901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-07
- Tag1911-07-29
- Monat1911-07
- Jahr1911
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.07.1911
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VMiiMe ikmii-klisslsttliiiW «klillerl llimre. L Intenlstionale sivgiene - Hurrtellung. — Vortrag. Heute nachmittag 6 Nhr wird Herr Dr. Hendel in der Populären Abteilung in dem Saal für Körperpflege einen Bortrag mit ktnematvgraphtschen Vor führungen über schwedische Gymnastik halten. Der Antritt zu dem Bortrage ist für die Besucher der Aus stellung unentgeltlich. — Die diesjährige Hauptversammlung der Jrtteraatio» nale« und der Deutsche» Gesellschaft für Rasseuhqgiou«, findet am 5. und 6. August in Dresden statt. Dabei wer den folgende öffentliche Borträge gehalten, zu denen jeder mann unentgeltlich Zutritt hat. 1. „Was uns die Aus stellung für Rassenhngtene lehrt" (mit Lichtbilderprojek- tionj, von Obermcdtzinalrat Dr. v. Gruber, Professor der Hygiene in München. 2. „Der Neo-Malthusianismus in seinen Beziehungen zur Rassen-Biologie und Rassen hygiene" non Professor Dr. P. Jahlbeck, Professor für Nationalökonomie und Statistik an der Schwedischen Staatsuniversität Lund. 3. „Neber die Notwendigkeit eines Zusammengehens von Genealogen und Medizinern in der Familienfvrschung", von Prof. Dr. jur. Breymann, Vorsitzender der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte in Leipzig. Die Borträge werden im großen Saal des Künstlerhauscs abgehalten, und zwar der von Professor v. Gruber am Sonnabend, den 5. August, abends 3 Uhr, und die beiden anderen Sonntag, den 6. August, vormittags ^>1 Uhr. Die Wissenschaft der Rassenhngtene beschäftigt sich mit den Problemen von der Entartung der Geschlechter, Rassen und Völker und ihrer Verhütung. — Alkoholgegnerwochc. In der Woche vom 30. Juli bis 6. August findet anläßlich der Hygiene-Ausstellung die „A l k o h o l g e g n e r w o ch e" statt, zu der schon jetzt zahl reiche Anmeldungen aus allen Gegenden Deutschlands vorliegen. Auch das Ausland, vor allem Oesterreich, wird vertreten sein. Die ersten vier Tage sind dazu bestimmt, unter sachkundiger Führung die Hygiene-Ausstellung ein gehend zu besichtigen und die Dresdner Museen aufzu suchen. An den letzten Tagen der Woche werden Jahres versammlungen von einer großen Reihe deutscher Abstinenz-Vereinigungen abgehalten. so daß die ganze Tagung den Charakter eines Allgemeinen Deutschen Abstlnenztages tragen wird. Für die Abende der vier letzten Tage sind große öffentliche Neranstaltungen geplant, von denen zwei im Kongreßsaal der Hygiene-Ausstellung abgehalten werden. Oettlicde; und Zäcdürcdr!. — Zur Hebung des Fremdenverkehrs in der Böhmischen Schweiz. AuS Tetschen schreibt man uns: Donnerstag vormittag fand im Gemeindcsitzungosaale ui Tetschen eine vom Landesverbände für Fremdenverkehr in Deuts chböhmen gemeinsam mit der städtischen Fremdenvertehrssektion einberufene zahlreich be suchte B e r t r e t e r v e r s a m m l u n g der F-remdcnorle der Böhmischen Schweiz statt. Nach der Begrüßung der Erschienenen durch Herrn Direktor Kindermann in Vertretung des verhinderten Präsidenten des Landesver bandes für Fremdenverkehr, Herrn k. k. Hofspediteurs Schössner-Karlsbad, wurde aus Vorschlag Herr Bürger meister Bezirksobmann Franz Luft mit dem Vorsitze be traut. -er in Vertretung der Ltadtgemeinde Tetschen den Versammlungsteilnehmern herzliche BegrüßungSworte widmete. Von Herrn Direktor Curt Fischer der Sachs- Böhm. Dampfschiffahrtsgesellschast war folgendes Entschui- digungstelegramm angelangt: Durch abnormalen Wasscr- stand herbeigeführte Geschäftslage bedingt meine Anwesen heit in Dresden, so daß leider meine Teilnahme an heu tiger Versammlung ausgeschlossen ist. Mit besten Wünschen und freundnachbarlichcn Grüßen: Curt Fischer, Direktor der Sächs.-Böhm. Tampfschissahrtögesellschast. Hierauf be richtete in eingehender Weise VerbandSsekretär Ott- KarlSbad über die Ziele und öaS bisherige Wirken des Landesverbandes für Fremdenverkehr in Dentschböhmen. Dann besprach Direktor K indermanu - Bilin die dringendsten Forderungen des nördlichen Böhmens und der Böhmischen Schweiz bezüglich des Eisenbahnwesens und berührte auch sonstige VertchrSfragen des Gebietes. Namens der Sektion zur Hebung des Fremdenverkehrs iu Tetschen sprach Herr Schriftführer Mansfeld, der über die Entstehung der „Sektion zur Hebung des Fremden verkehrs in Tetschen" und deren bisherige Tätigkeit berich tete. Die Sektion, deren erster Vorsitzender Herr Bürger meister Luft ist, hat als einen sehr wichtigen Punkt zur Publikation die Dresdner Ausstellung benutzt. Der Landesverband in Karlsbad stellte zu diesem Zwecke eine große Auflage der neuen, reizenden Broschüre „Das Elbtal von Leitmeritz bis Herrnskretschen" zur Verfügung, die teils in der Au Ftcllung zur Verteilung gelangt, teils in den Lesezimmern der Hotels in Dresden und der Sächsi schen Schweiz zur Auslage gelangen. Auch an die diversen Vereine wurden Prospekte versendet, die zum Besuche der Böhmischen Schweiz einladen und deren Vorzüge in ein günstiges Licht stellen. Der Landesverband verschaffte der Sektion die Bewilligung zur Auslage von Prospekten und Führern in dem Oesterrcichischcn Pavillon der Dresdner Ausstellung, wo außerdem ein guter Kenner unserer Ge gend die Besucher aus die Böhmische Schweiz aufmerksam macht. Herr Bürgermeister Lust empfahl nach Muster der Tctschencr Fremdenverkehrssettivn ähnliche in den an deren Städten der Böhmischen Schweiz und im Elbtal zu bildeir. Durch Anschluß aller dieser Sektionen an den Landesverband für Fremdenverkehr in Deutschböhmen werde dann eine mächtige Organisation geschaffen. Herr T r a u s ch k e - Herrnskretschen wünschte die Errichtung einer staatlichen Telephonstelle in Herrnskretschen, sowie die Bezeichnung der Station Schöna mit Schüna-Herrns- kretschen. Herr L e i n w e b e r - Tetschen ersuchte um die Förderung der geplanten Automobillinie Tetschen—Bodeu- bach. welche bis Evlau, eventuell Tnsia wcitergeleitet wer den soll. Herr Hotelier W orm - Dittersbach besprach die schlechte Postverbindung zwischen Herrnskretschen und Dittersbach und verlangte die Einstellung eines besseren Postwagens. -Herr Bürgermeister Klautz - Dittersbach be fürwortete die weitere Verfolgung des im Jahre 1896 aus- oearbeiteten Bahnprojektes durch das Keibitztal. Hierauf wurde die äußerst anregende Versammlung geschlossen. — Schlimme Gerüche entsteigen gegenwärtig dem Mühl graben an der Sicbenlelmer Straße. Während bis vor wenigen Tagen das Wasser durch den Graben abgclassen wurde, sodaß Juiig-Löbtau sich mit hrrnusgestrciften Hose« darin amüsierte, ist gerade in diesen Tagen abnormer Hitze das Wasser abge sperrt worden und der schlannnige Grund des Mühlgraben- beites strömt seine Miasmen aus. Der Geruch ist ein derart penetranter, daß man ihn bis zur -Hohenzollernbrücke und bis auf den Cnspiplatz wahrnimmt. — Im Variete Köuigshos spielt die Heinemannsche Bunte Bühne nur noch bis Ende dieses Monats. Morgen Sonntag findet der Bogelwiesc wegen nur eine Vorstellung statt, abends 8 Uhr. Am t. August beginnen wiederum die beliebten Oscar Junghähnel-Sänger und Schau spieler mit zwei neuen urkomischen Burlesken: „Der rechte Arzt" und „Mutter reist ins Bad" von Oscar Junghähnel. Die Borstellungen finden täglich, auch während der Vogel- wiescnwvche, statt. In der geräumigen, luftigen Theater- Halle ist der Aufenthalt ein angenehmer. — Fcuerwehrbericht, 28. Juli. 8 Uhr 44 Min. erfolgte ein Alarm nach Bodenbacher Straße, Ecke Zwing li- straße, wo ein Pferd auf der Straße gestürzt war. Es wurde von der Feuerwehr aufgehoben. — 2 Uhr 11 Min. wurde die Wehr nach Rettbahnstrabe 3V gerufen» wo eine vom Winde gelockerte Jalousie aus die Straße zu stürzen drohte. Sie wurde von der Feuerwehr entfernt. — Tolkewitz. Schon seit längerer Zeit und erst jüngst wieder schweben zwischen Dresden und Tolkewitz Verhand lungen wegen einer Einverleibung dieser Gemeinde. Gegen eine durch die Verhältnisse erzwungene Einver leibung richtet sich die folgende Zuschrift, die uns von einem alten Tolkewitzer zugeht: „Heimatliebe — Hetmatschutz! O>, diese herrlichen seelischen Gesühle, und wie oft werden sie nicht beachtet, wie oft nicht betätigt! War es nicht Heimatliebe, welche nach Heimatschutz vergeblich suchte, als die Gemeinde Tolkewitz bei Planung eines fremden Friedhofes alles ausbot, um dieses das ganze Elbflorenz und ihre Entwicklung schädigende Vorhaben zu hindern, und sich sträubte, wie eine Henne, welche ihre Küchlein zu schütze» sucht? Wo blieb aber der vielempfohlene Heimatschutz, mußte nicht auch hier die Heimatliebe weichen? Und dieses herrlichste Stück Land, welches bereits den ehrenden Namen „König- Albert-Park" trug, mußte einem Lcichenfeldc weichen und zzim Opfer fallen, welches für Lebende als auscrwählte Idylle bestimmt war und nach dem damaligen Regulativ nur mit wertvollen Villen und Schlössern bebaut werden durfte. Dieser Park begann hier am jetzigen Wasserwerk und reichte süber einen schmalen Streifen Ncugruna und Neuseidnitzs Blasewitz die Hand zum Bunde. Wer nur einmal hier von der Blasewitzer oder Dresdner Straße oder vom Leinpfade aus das herrliche Elbgelände mit Muße besichtigt hat, der wird den Schmerz der Gemeinde Tolkewitz über das bereits verlorene Baugelände ermessen. Was wären, kurz bemerkt, der Gemeinde stets für Kauf- gebührcn, für Steucvkräftc zugeflossen, und der Friedhof zahlt keine Gemeinde-Einkommensteuer, trotzdem das Land mit meist Hunderten von Prozenten Profit zu Begräbnis plätzen verwertet wird. Keine Gebühr für Stellen- Erwerbuug, keine Gebühr für Errichtung von Kuustüenk- mälern im Werte von 50- bis 60 090 Mark, alles ist der hiesigen Gemeinde, welcher die Steuersähigkeit dieses mäch tigen Areals entrissen worden ist, entzogen worden. Nach dem dies alles geschehen durste, übcrlüL man der Stadt Dresden auch noch daS Beste, wessen der Mensch bedarf, ihr herrliches Qucllwasser. Und nachdem die Stadt diese Wasserguelle mühelos erlangt hatte, vermißt man auch hier wieder den notwendigen Heimatschlitz, denn sonst würde man die gesunde Ansicht des leider verstorbenen König!. Baurats Saalbach nicht fallen gelassen haben, welcher das Werk in einen billig dazu erlangten, ober halb gelegenen Park verdeckt legen wollte, um nicht die herrliche Elblage und das unvergleichliche Panorama des Loschwitz Wachmitzer Geländes mit einem Maschineugebäude und jetzt gar noch mit Kvhlenablagerungen verunstaltet zu sehen. Ist eS nicht tausend- und abermals tausendmal schade um dieses Gebilde, welches in der Welt keine» Rivalen in seiner Art haben dürste! Wenn man beispiels weise sagt: „Erst Neapel sehen, und dann sterben", dann hat unser Elbflorenz von Blasewitz bis Laubegast, wo Tolkewitz als Mittelpunkt mit seinem idyllisch gelegenen alten Ortsteil sich präsentiert, dieselbe Berechtigung. Hätten nicht der Friedhof und das Krematorium auf der Höhe der Dresdner Heide einen dort weniger schädigenden Platz gesunden? Es ist aber leider geschehen, und hier näher daraus eiuzugehen zwecklos. Tie Warnungsrufe der Heimatliebe verhallten seinerzeit ungehört. aber dte Hoffnung auf noch möglichen Hetmatschutz ist geblieben, sei es, daß Tolkewitz selbständig bleibt, oder Dresden Tolkewitz einzuverleiben gedenkt, in beiden Fällen dürfen wir berechtigterweise kür die bisher erfahrenen Verluste der natürlichen Vorzüge auf volles Entgegenkommen rechnen. Und so lange noch keine Wand lung eintritt und eintreten kann, dürfen der Gemeinde die ihr gerechterweisc zukommenden Steuern ni-cht vorcnthalten werden. Fallen doch der Stadt Dresden für ihre hiesigen süns großen Betriebe tFriedhof, Krematorium, Wasserwerk, Elektrizitätswerk. Straßenbahnhof. D. Red.s gegen Hit Mil lionen Ucberschüsse zu. Und von einem derartigen Ein kommen soll eine seither geschädigte Gemeinde im eigenen Verwaltungsbezirk keine Steuern erheben dürfen? Eine derartige Steuer-Entziehung wäre unnatürlich und sähe einem Zwange zur Einverleibung ähnlich. Einsender war einer Einverleibung in Dresden unter jetzigen Zuständen nachweislich noch nie feindlich gesinnt, trotzdem ihn die Aufgabe der früheren schönen Selbständigkeit des OrteS am wehmütigsten berühren mutz. Aber nur keine Einver leibung unter Zwangsmitteln, sondern unter Schutz der heimatlichen Bedürfnisse und Rechte." — Dippoldiswalde. Hier starb vorgestern der frühere Bürgermeister Rechtsanwalt Oskar Boigt im 74. Lebens jahre. 1870 ließ er sich hier als Rechtsanwalt nieder. Bereits ein Jahr später wurde er von der Stadtver waltung zum Bürgermeister gewählt. Er hat dieses Amt bis zum Jahre 1906, also 35 Jahre, mit seltener Pflicht treue vermaltet. — Frcibcrg. Auf Ansuchen der beteiligten Gemeinden hat das Justizministerium genehmigt, daß das Amtsgericht Freibcrg vom 1. Oktober 1911 ab, zunächst auf ein Jahr, in Niederschöna für diesen Ort und für die Ortschaften Herrndorf mit Ortsteil Erlicht und Hntha, Hctzdorf mit OrtSteil Wüstehetzdors, Oberschaar mit OrtSteil Heida, sowie für die Rittergüter Niederschöna und Oberschaar zur Er ledigung geeigneter Angelegenheiten der freiwilligen Ge richtsbarkeit nach Bedarf, jedoch nicht öfter als sechsmal iM'Jahre, Gerichtstage abhält. Der erste Gerichtstag soll Anfang Oktober stattfinden. — Meißeu. Sonntag, den 10. September, findet hier eine große Sa n i t ä t s ü b u n g der Freiwilligen Lani- tätskolonnLn vom Roten Kreuz statt. Zu dieser Hebung werden gegen 1000 bis 1200 Mitglieder hier erwartet, von denen rund 550 in Tätigkeit treten. Der Hebung liegt der Gedanke zugrunde, daß im östlichen Sachsen eine große Schlacht geschlagen worden ist, deren Verwundete in den Lazaretten der Umgegend nicht alle Platz finden können. Ein Teil von diesen, etwa 60 Mann, werden mit der Eisen bahn nach Meißen bcförhert und sollen von der SanitätS- kolonnc ans drei Elbkähncn stromabwärts weitcrtrans- portiert werden. Da die Mitglieder der hiesigen Sanitäts- kolonnc auch für dte dazu benötigte Schifssausstattung Sorge tragen müssen, so sind sie schon seit längerer Zeit mit der Anfertigung der nötigen Gegenstände beschäftigt. — Anerswalde bei Frankenberg. Der 61 Jahre alte Hausbesitzer Köhler wurde durch Hitzschlag aus dem Felde getötet. - Vuchholz. Der hiesige M i l i t 8 r v e r e i n I begeht vom 26. bis 28. August sein öOjährigcs Jubiläum, verbunden mit Weihe einer neuen Fahne. Dem Eürenausschuß für das Fest sind außer hiesigen hochgestell test Herren noch betgetreten die Herren Kreishauptmann v. Burgsdorsf lEhrenmitglied des Vereinst, Oberstleutnant Grüsse, Beztrkskowmandcur Oberstleutnant Malberg und Amtshauptmann Dr. Weißwange. — Walthersdorf i. E. In -er gegenwärtigen großen Trockenheit haben hier durch die Dresdner Firma Mennicke Nachs. Grabungen auf Lcitungs wasser statt- aefunden, wobei in einer Tiefe von nur 3M Metern ge nügend Wasser gesunden worden ist, um den Ort damit ausreichend versorgen zu können. Meerane. Der Ertrag am M a r g a r e t e n t a g e zum Vesten eines Kinderhorts ergab etwa 20 000 Mk. — Zwickau. In der Angelegenheit des Verkaufs des städtischen Elektrizitätswerkes in Mark neukirchen an das Elektrizitätswerk zu Bergen kam im hiesigen Kreisausschuß die Meinung zum Ausdruck, daß dte Städte oder Gemeinden mit dein Verkauf ihrer Elek trizitätswerke an Private ja recht vorsichtig sein möchten. Bei dem Anwachsen der privaten Gesellschaften, wie eS jetzt in Sachsen allenthalben zu beobachten sei. liege dte Gcsahr vor, daß diese das Heft in die Hände bekommen und die Preise diktieren könnten. Man müsse deshalb daraus bedacht sein, die städtischen Elektrizitätswerke nach Möglichkeit zu stärken. Gegen den erwähnte» Verkauf konnte der Ausschuß nicht Stellung nehmen: er genehmigte ihn, soweit die Uebernahme einer bleibenden Verbindlich keit damit verbunden war. — Zwickau. Der in dem König Albert-Wcrk in Lichten- tanne beschäftigte Arbeiter Schmidt aus Niederplanitz stürzte beim Anstreichen eines EiscngerüstS aus 8 bis 9 Meter Höhe ab und zog sich dabei so schwere Verletz»» gen zu, daß er wenige Stunden nach seiner Einliesernng in das hiesige König!. Krankenstist, ohne die Besinnung miedererlangt zu haben, gestorben ist. — Plauen. Tie leidige Unsitte des Petroleums in den Oien gießen hat die Banarbeitcrs^Ehesrau Kammerschmidt im Elstcrsliißbndc schwer büße» müssen. Die Frau stand im Nu in Flammen und rannte aus die Straße, wo ihr von Passanten die brennenden Kleider vom Leibe gerissen wurden. Tie Frau hat am ganzen Körper lebensgefährliche Brandwunden erlitten. — OelSnitz i. E. Freiwillig den Tod gesucht hat der 61 Jahre alte Invalid Hermann Vorwerk von hier. Er wurde rot ans dem Lohteiche gezogen. — Sebuis;. Eine hiesige 18jährige Verkäuferin aus Schandau aß eine große Menge s ch iv arzer Johanni s- beeren und trank hinterher Wasser. Bald darauf er krankte sie und fand Ausnahme im Krankenhaus, wo sic gestorben ist. — Egcr. Ter ttsiahrige Ltiessobn Weigel hantierte mit einem F l o b e r t p i st v l: der Schuß ging los und traf seinen Svielkawernden Scidler mitten ins Herz. Der Getroffene stürzte tot z» Boden. — Im Allgemeinen Krankenhanse stürzte der Sattler Schmidt zwei Stock tief in den Hof hinab und blieb tot liegen. — D»r. Die D u x e r Bezirks- A nSstcll u n g hat alle Erwartungen übertrvsscn und repräsentiert sich als ein Unternehme», das sich seine» Borgängcrn in anderen Städten würdig anrcihen kann. Am Ausstellungstage waren über 5000 Besucher anwesend. Auch an den anderen Tagen ist der Besuch ei» starker. Es finden täglich Konzerte statt, Mittwoch gab es deren sogar vier, und zwar im Tnriiliallegarten, in der Biliner Bierhalle, in der Saazer Ursivsshalle und am „Schipkapaß". Alle Besucher sprachen sich in lobender Weile über die Ausstellung ans. Mittwoch abend fand unter Borsitz des Ehrenpräsidenten Herrn Bürgermeisters I. G. Krisch eine Preisrichter-Sitzung für die Lchrliugsarbcitcn-Ansstcllnng statt. Bisher wurde die Ausstellung von lOOOO Personen bcsichtiqt. Nächste Woche findet im AnSstellnngSgcbaudc die Gründung einer Hut- machcr-Genossenichaft statt. Montag, den 31. Juli, wird ein großes Kinderfest mit allerhand Belustigungen arrangiert. — Neusattl i. B. Während die Eheleute Rustler ans dem Felde waren, spielten die Kinder zu Hause mit Streich hölzern. Ein sechsjähriges Tüchterchcn verbrannte bei lebendigem Leibe. — Koschir i. B. Ein eigenartiger Todesfall ereignete sich hier. Dem Lehrer Joses Pavlik glitt beim Blei stiftspitzen das Federmesser ab und drang ihm in die Herzgegend. Nach einer Stunde war der Lehrer tot. Priv. Rogenschüßengcsellschaft: Ansziehe» des großen Dogek« und Hebeesse» 12 Uhr. Ans der Geschäftswelt. : Infolge der anhaltenden Trockenheit ist die Mückenplage ge radezu akut geworden. Jedermann leidet unter ihr, und nicht zum wenigsten unsere »leinen mit ihren nackten Beinen. Ist es im»., leider ausgeschlossen, sich Mücken und sonstige Insekten fern zu halten, so ist cs wenigstens zu begrüßen, daß ivir in dem „Culapiu" der hiesigen Äönigl. Hosapoihcke ein Mittel besitze», welches in den weitaus meisten Fälle» die durch den Stich erzeugte Geschwulst und Las ost unerträgliche Jucken sofort beseitigt. TaS Mittel wird äußerlich annewandt. Sörren- unck ßanckelrleil. Reichsbank. In der Sitzung des Zentralausschusses der Reichsbank wurden gestern , Freitags die Ziffern des provisorischen, Abschlusses vom 27. d. 2.1t. vorgclegt, die allerdings erst von 8l An stalten aus Berlin Vorlagen. Danach haben sich die Anlage» »nr lll!-! Mill. M. auf »7« Mill. M. vermindert. Der Metall- bestand meist eine Zunahme um 24 Mill. M. ans und hat »nt 1 2 5 0 0 0 0 0 0 0 M. eine Höhe erreicht, wie sie seit sehr langer Zeit nicht zu verzeichnen war. Die steuerfreie Note»-! rescrvc beträgt etwa 105 Mill. M., unter Berücksichtigung sämtlicher Anstalten dürste sie sich schätzungsweise aus etwa 274 Millionen Marl erhöhen. Feldmühlc, Papier- nnd Zcllstosswerke A.-G. Tie Direktion teilt mit, daß das Ergebnis des ersten Semesters l»ll für die Ge sellschaft günstiger war wie das der gleichen Periode des Bor» " jahrcS. Der Auftragseingang war ei» wesentlich gröstercr, als für die gleiche Zeit des vergangenen Jahres. — Die Preislage ist leider noch recht ungünstig, nnd Fabriken, welche nicht iu jeder Beziehung aus der Höhe stehen, könne» bei de» heutigen, Preise» kaum bestehen. Jedoch ist zu erwarten, dast bei weiterer! günstiger Entwicklung des Bedarfes die Preise der meisten Papier--! sorten sich von ihrem jetzigen Tiefstand erhole» werden. Panzer A.-G. Soweit sich bis heute ein Uebcrblick überhaupt: ermöglichen läßl, kann angenommen werden, dast die Dividende»-: sSätzung der Börie, die aus 0 gegen o ^ in, Vorjahre geht.: übertriebe» ist. Ter Abschlust wird, wie längst bekannt, dicj Aktionäre nicht sonderlich erfreuen, dürste aber trotzdem die Aus schüttung einer bescheidenen Dividende gestatte». Rheinisch-westfälische Bandeisenvereinigung. In der Ver sammlung der Bandeisenwerke ivnrde der Inlandspreis aus 127,50 M. sür die Tonne festgesetzt. Wie miigeicilt wurde, ist die Beschäftigung der Werke zufriedenstellend. Außergewöhnliche Verhältnisse am Weißblechmarkt. Ans Fach kreisen wird mitgeteili: Infolge der anßcrordentlichen Hitze uicd des Wassermangels habe» i» England die Weißblech-Werke die Arbeit so gut wie ganz eingestellt. Dazu kommt der Schjsferstreil in den für den LKnstblecherport mahgebenden Städten, wie Eardiss und Newport, so dast schon seit lo Tagen von dort keine Bleche mehr in Hamburg eingetrosscn sind. Ais dritter Uebclstand ist die geschlossene Elbeschissahrt zu betrachten. Die ganz außergcwöh»- ltchen Verhältnisse werden, falls nicht bald eine Aendcrung ein- trttt, sür dte konsumierende Industrie in Weißblechen von erliste» Folgen sein. Die Wcißblcchlager in Deutschland sind überall stark zusammengeschriimpst, so daß augenblicklich Materialmangel herrscht. Die Verlängerung des Ausnahmetariss sür Düngemittel vom l. Mal 1807 aus »vettere süns Jahre lbis :>o. April ll>17>, die wir letzthin meldete», ist von weittragender 21 e d e n t » i> g. Nach der letzten „Deutschen Güterbewcgnngsstatistik" beförderte die Eisenbahn jährlich 12 bis 14 Millionen Tonnen Düngemittel alle, Art lEhilisalpeter, Guano. Ammoniak, »alksttcksloss, »nochenmehl, Dboulasschlackc usw.s; es gehören zur Bewältigung diese» Drans- i 8i>« 'aw rrirl n«L «rr '<rusqv««oT 6 -u»r<r>!»Pvr6 asuqsssG" A AM
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