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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.02.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-02-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040205014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904020501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904020501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-02
- Tag1904-02-05
- Monat1904-02
- Jahr1904
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.02.1904
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11» ckams ck koLosur an seine Seite erhob und sich mit ihr je nach Laune vertrug und zankte. „Ich möchte wirklich wisse», was Du jetzt noch mit der alten Baronin zu korrespondieren hast?" fragte Beatrix eines Tages, als oaS Dienstmädchen wieder ein- der zarten Brief stil, brachte „Wer sagt Dir denn, daß es gerade die Baronin sein muß?" fragte der Maler diisig. Beatrix lächle „Jetzt ist sie es ja freilich nicht mehr, obwohl der alte Herr Major mündlich mit ihr hereingefallen ist und ihr die Nolle der ehrsamen Frau möglich gewacht hat. Trotzdem aber weiß ich's, denn ich habe die süße Unterschrift: „Deine treue Mali —" erst vorgeitern »n Kainu, noch unverbrannl oorgesunden!" Sie sah ihn lauernd an. — Bogiiiski» gähnte „Wenn es Dir Vergnügen macht, davon überzeugt zu sein — so fei es iininerhin. Er hatte schlecht geschlafen und Lust, sie zu ärgern. Sie schob die Tasse fort, daß sie umfiel. „Diese alte Frau sollte sich schämen!" „Pardon! Ich werde sie sogar beinchen!" „Da komme ich -ich!" erwiderte sie prompt mit funkelnden Augen. „Dieies Angenrollen macht Dich abja-eulich — Du siehst nur gut aus, wenn Du sanft blickst." I>« stand ans und sagte nichts mehr. LSenn er in dieser Stimmung war, kam es zu kemem Erfolg- Zwei Tage vor der Rückkehr Herberts hatte die Baronin ein kurzes Gespräch mit ihrer Tochter. „Wie ich wahrgenommen. bist Du nun fest entschlossen. Dich mit Kurt zu vermählen ?" „Irma war er>t starr vor Staunen. „Das ist entschieden mehr als ein Irrtum — ich denke nicht daran — er ist mir verhaßt!" Ihre Augen glühten und die seinen Lippen zitterten. „So möchtest Du ihn für immer und endgültig von Dir weisen?" Irma zögerte nicht ans Mitleid oder Zartgefühl, nein aus Eigennutz und Berechnung wollte ne ihn doch nicht ganz ausgeben. „Ich habe ihm schon gesagt — er solle sich erst als Manu zeigen — dessen wird er nicht fähig lein!" „Du willst Zeit gewinnen?" Irma nickte lebhaft. „Sv überlaß mir die Angelegenheit— vertraue mir. ich will sie zu Deinen «sauste» ins rechte Gleis bringen." „Du brauchst mein Permögen dabei nicht zu schonen, Mama!" „Es ist schon gut, daraus baue ich auch." Eine halbe Stunde später saß Kurt von Willdach seiner Tante gegenüber. Er sah aufgeregt ans. „Du wünschest mit mir zu sprechen, liebe Tante, und da ich Deiner Anti- »aiine mich errreue, Hab ich mahl nicht viel Gutes zu erwarten'?!" „O doch!" bemerkte sie kühl. „Ich dabo die "Absicht, Dir Deine pekuniäre Lage zu erleichtern und Dir den Weg irei zu machen!" „Ha, ha!" lachte er bitter — „wohl mit Irma im Komplott? Und der Preis ist natürlich willige Freigabe meinerseits?" „Das ist durchaus nicht gesagt. D«l iveißt ja. junge, reiche Damen haben ihre Launen. Jede träumt sich ihren besonderen Heide» — die Dnrchichnittsmänner genügen ihr nicht »lehr — auch Irma hat dergleichen Wünsche, „uv ick finde sie berechtigt." „Sollte sie nicht schon ihre bestimmten Wünsche haben ?" Frau von Sonneck zuckle die Achseln. Er war innerlich wütend und die Ueberzcugung kam ihm, daß er gegen diese beiden Frauen nicyrs ausrichlcn würde. Die Pernnmt riet ihm, den Vorteil m der .Hand und einer unsicheren Zukunft gegenüber wabrzunelimen. „Du hast Wechsel stehen von beträcht licher Höhe, deren Einlösung in drei Tagen bevorsteht." „Woher weiht Du das?" „Es gibt immer gute Freunde, welche einem die Unannehmlichkeiten des Lebens gern in die Rahe rücken. Zum Beispiel verlangt mau von mir. als der Vormünderin Irmas, die Wechsel honorier-» da sie aus den Fall einer Verheiratung mit ihr — erhoben werden. Ich bin bereit dazu, wenn Du Dick» dem Be'atznnaskorpS anschlicßt. welches i» sechs Tagen nach den .»ivlonien in Dstasrcka von Wilhelmshaven abgehen wird. „Verslucht — Du bist ja vorzüglich unterrichtet." „Die Wechsel betragen zwciundstebzigtausend Mark — ich mache die Summe mit achlstglauseud voll — andernfalls —" „Andernfalls?" wieder holte er lauernd. „Wirst Du Deinen Die»» auilliereu müssen, denn ich laste die Wechsel girückgeheu." Er lief im Zimmer auf und ab wie ein gereizter Löwe — so hatte er sich das nicht gedacht. „Ueberlege es Dir ruhig bis heute abend — um ackft Uhr erwarte ich Deinen Bescheid." >iurl stürmte hinaus. Er ließ lick» »ein Pferd satteln und raste davon, weit über all die Plätze, die er mir Irma ausgesucht und die nun kahl und öde zu werden begannen. Erst dachte er gar nichts, dann neigte er nach allen Seiten. Dort sein strengcr Valer, hier die lieblose Braut, was hatte er zu gewinnen, was tvar dort zu verl ereil ? Immer ruhiger wurde die Gangart seines P'erdes. immer ruhiger seine Gedanken. Es war nach dem Tiner, als er seiner Taute die kurze Mitteilung machte: „Ick bin bereit." Ein mal entschlossen, war er ruhig nick ganz bei der Sache. Er suchte später Irma auf, die im kleinen Gartensalon weilte. Sie war etwas verlegen. „Du darfst Dick nicht entschuldigen, das Komplott war gut auSgedacht. Vielleicht ist es aber bester für uns beide, denn es -ist wahrscheinlich, daß auch Du eine heilsame Krisis durchznmachen haben wirst. Meine Verbannung dauert drei Jahre — etwas aber mußt Du mir schwören —" „Was?" fragte sie erstaunt. „So feierlich!" „Wenn Du mir dien» Schwur nicht leistest, gehe ich nickt — es ist mir dann alles gleich." „Ich muß doch erst hören, was Du von mir verlangst!" „"Nicht viel! Versprich mir, schwöre mir. daß Du vor Ablauf meiner Rückkehr nichl heiratest. Du kannst es meinetwegen am nächsten Tage — Dick vermählen, mit wem Dir beliebt — nicht eine Stunde früher!" „Welch sonderbares Verlangen! Ich denke ja überhaupt nicht daran! Drei Jahre sind nur eine 1 - US - .wöre mir!" „Denn Du orm ohne weitere Bedenken gten Schwur. „Wirft Du die Güte haben, mir dann und wann zu schreiben?" >ann „Mit Vergnügen, ich erwarte auch Deinerseits Nachricht! „Auf jede» ich Dein Wort. Ein letzte- Wort noch — ich warne Dich: Hute Dich vor dem viel zu kurze . darauf bestehst, den verlangten fragte er dann Fall habe ich . ^ ^ . . - Zungen Sonneck!" Irma lachte, aber e» klang gezwungen. Mit dem Nachtzuge reiste Kurt von Willdach ab, Irma atmete auf und streckte wie befreit die Arme weit von sich. "Die Angelegenheit erledigte sich, wie Frau von Sonncck es gewünscht. Ehe Kurt von Willdach Berlin verließ, tauchte er noch einmal in die Wonne de- Großstabtlebeii». In einem Caf6 am Potsdamer Platz prallte er mit BoginSky zusammen, der eben mit Beatrix da- Lokal verlassen wollte. ES war nachtS 2 Uhr und Kurt von Will» d"ch sehr unternehmend gestimmt. „Wo gehen Sie hin, ich schließe mich Ihnen an." .Mach Hause." brummte der Maler. „Na, dann nur wenige Schritte. Sie haben Ihre Sackze vortrefflich gemacht und eignen sich vorzüglich zur Spionage. Eigentlich hätten Sie mir dankbar sein müssen, daß ich Sie seinerzeit von der unbequemen Gönnerm befreit habe. Es ivar mir ja auch längst gegen den Strich, unser alteS Wappenschild durch einen simplen Farbenkleckser besudeln zu sehen und noblossa obligw, obwohl mir rn» tnntv nicht wohlwollte, luchte ich sie doch wieder in einen sicheren Hafen zu retten — indes, Undank ist der Welt Lohn — nicht wahr, kleine Beatrix? Und schöne Seelen finden sich immer wieder zusammen. Herr Professor BoginSky wird nächstens einen sehr lohnenden Auf- trag erhalten. Die schöne Irma von Willdach wird sich malen lassen, vielleicht auch deren Mama, sehen Sie zu, Fräulein Beatrix, daß der ausgebrannte Krater nicht doch noch «in Fünkchen Feuer enthält. Guten Morgen, meine Herrschaften!" BoginSky hatte mehr mals nach Luft geschnappt, um dem unverfrorenen Leutnant ins Wort zu fallen, eS war ihm nicht gelungen ^ ' "" "— —' ^ ^ Nacheilen. Eini wie Kurt von 2 . .. „Nicht satisfaktionsfähig, Herr Pinsel."sonst gern zu Diensten!" Mit dein trost . wußiscin, den Maler und seine Geliebte unversöhnlich auseinander gehetzt zu haben, fuhr Willdach davon. — — — Die bunten Herbstfarben waren verblaßt, die Bäume entlaubt, als Herbert von seiner Reise zurückkehrte. Trotzdem war ihm seine nunmehrige Heimat noch nie so schön und reizvoll erschienen. Irma verhehlte nicht die Freud« über seine Rückkchr. Er fand sie anziehender, reizender als er sie verlassen, und willig gab er sich dem Zauber bin, den ihre berückende Schönheit, ihr eigenartiges Wesen besonders auf ihn ausübte, der eine strenge, unberührte Jugend hinter sich hatte. Dazu gesellte sich eme Art von Vertrau lichkeit, die durch das verwandtschaftliche Verhältnis gerechtfertigt wurde. Er hatte sich vorgenommen, in Berlin lein Studium weiter zu pflegen und dort den Assessor zu machen, nun fühlte er zum ersten Male, daß sein Wollen nicht stark genug war, sich zur alten Tat kraft zu erheben. Wie ein lähmendes Band legte sich der Wunsch um ihn, fortwährend in ihrer Nähe zu sein, ihren berauschenden Anblick genießen zu können, andererseits mahnte ihn sein Pflichtgefühl zum Weiterstreben, nicht auf halbem Wege stehen zu bleiben. Dieser Zwiespalt machte ihn unruhig und zerfahren. Mit lächelnder Ueberlegenheit gewahrte Irma diesen Zustand, Es kam ihr eine Ahnung, daß die Liebe dieses Mannes nicht leicht zu erkaufen sein würde. Ungeübt ini Verkehr mit Frauen, zeigte Herbert oft eine Befangenheit, welche sie doppelt reizte, ihn aus seiner Reserve zu locken. Sie glaubte ihn zu lieben und dennoch ärgeicke sie vieles an ihm, unter anderem, daß er so gar nicht Sportsman war und daß er es auch nie werden würde Sie hatte deshalb ibre Spazierritte für eine Zeit lang ausaegeben, da das Wetter auch stürmisch und unfreundlich gewesen. Eines Tages batte der Major bei Tisch Herbert angetippt, ob und wann er noch am Berliner Gericht tätig sein würde. So war er zum Bewußtsein einer Rachlässigkeit gekommen, deren er sich früher nie schuldig gemacht hätte. Verstimmt saß er nachmittags init Irma im Salon. Sie war mit einer tändelnden Hand arbeit beschäftigt, nachdem sie den Roman, in welchem sie gelesen, fortgclegt. „Es war nichts weniger als Ihre Pflicht, mir jetzt etwas vorzulesen," sagte sie aus fordernd, „Ich lese keine Romane. „Grundsätzlich nicht?" „Sie haben es erraten!" „Dann will ich Sie nicht dazu veranlassen. Sie scheinen aber vieles grundsätzlich nicht zu tun. Sie reiten nicht, Sie spielen nicht, tanzen nicht — ein recht interessantes Bild von einem Herrn der gegenwärtigen Zeit!" spottete sie. „Sie haben recht, ich bin mit einem Worte langweilig!" gab er zu. Sie sah durchs Fenster, der Boden war hart und trocken, und aus den hellgrauen Wolken stoben die ersten kleinen Schneesternchen. „Es ist ein herr licher Tag zum Ausreiten!" sagte sie. „Kommen Sie mit?" „Wie könnte ich, Sie haben ja soeben meinen Mangel geschildert. Außerdem habe ich kein Pferd." „Kurts Pferd ist noch da!" i8»rti«t»n, i»i,t.) klörrtb. b68lk o. billiges veeriligmige Llklallen in vrssäsiii.vmgklmilg Ligkis Zsl-gfsbi-ik unc> ! l'r'LUSsWLl'sn.IVlLZLrin. t» »man vergleiche üie linke. LesorßftMA aller auk ckas KeerctiZun^swesen berü^Iicben ^n§ele§enkeitenj Ii i o r sowolil als arinvLrt» sorvie LestellunA cker Heimbürgin rlurck tlie Lomptoire: Die Kectinonxen rvercken nur nach de- kvrcklicd elnxereicdtem larik ausgestellt unck abgestempeit. diiciit abgestempelte Keclmungen sinck rurüclcrrrrveisen. Lee 26 tmci kautrnei-stl-asse 37. lelepbon l. 157. lelSZr.-Lär.: kielst. Vsk8äkv. leleplion ll, 688. kitte ßsensu auf firma unä Hausnummer ru Lebten. öodavll 8elmeiüvr, AiilmM'iitiir-Mlilttii. ^ Meine Geschäfte. welche seit 1888 gegründet und sich in de» Kreisen der Bewohnerschaft großer Beliebtheit erfreuen, empfehle ich auf das angclcgcnllichste zur gcfl, Benutzung, A»Mlm >>i stimm rill «>>>! gichr Ällbackii »8KV 18. ZrrruiLttvi- Ecke Löwenstr.. kVii'ttlrriyln»«»«« 8, HertOlsli'rsnsv ZV. r^elegenlieit! Sbcss.Verren- VH» ^ ^anznac.ncu 2«u.2X M. »WM TucI,laaerPislnit,erstr.2i».I. M' ^ 141IIHIV- Nutzt», kreuz», cinß. bill„ dcsgl. gute gespielte Pianinvs für M). 82'» Mk. 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