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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.01.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-01-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150130017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915013001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915013001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-01
- Tag1915-01-30
- Monat1915-01
- Jahr1915
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.01.1915
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Ikrr sittge Lssev am Sonnabend morgen. König Friedrich ?lngust richtete auS Anlaß des Erfolges bei Eravnne an de» Kvmmandierenden General des 12. (1. jt. L.» Arineekvrps d'Elsa ein Telegramm. Reichöbankpräsideiit Ravenstein erklärte, daß sich der Stand der Reichsbank ebenso ivie der der dentschen wirt- ichaftlichen Arbeit n»d des dentschen «Geldmarktes weiter glinnig gestalte. Fn de» Karpathen ivnrden «vestlich des Ilszoker Passes russische 'Angriffe nnier schweren Verlusten des Geg ners vv» den östc«reichlich ungarischen Truppen znrttck- peschlagen und 100 Russen zn Gefangenen gemacht. Ans der k a n k a s i s cb e n Front wurden !'00 Russen gesangengenoniinen. Ter vorläufige Bericht des englischen Admirals B e a t t » entliälr n. a. auch die »»wahre Belianptnng, daß der deutsche Kreuzer ...Nvlderg" nnlergegangen sei. Tic deutschen Schis s a t> r t s g e sell s ch a s t e n willig- len in die verausgabe derjenigen englischen Waren, die sich ,n italienischen Vasen ans denlsche» Schissen befinden. Bei der R e ichst a g s e > i a P «v a l> l im dritten Ham burger Waliikrci'e crbielt Sinbbe lSvz.i l>'7N.'> Stimmen. Ter Miliiärgonvernenr von Warschau ordnete an, daß alle alten Leute und »linder aus der Stadt entfernt und nach Sndrnßland gebracht werden. Fm vafen von Rcwnork liegen Güter im Werte >>vn ^itiNi-i Psd. Sterl., die nicht verschisst iverden tonnen, iveil inan eine Beschlagnalime durch England bcsnrchtet. Fn Reivnort fand im Tezembee ei» Wvh l tätig te iisbasar sin deutsche Krieger statt, der einen Rein ertrag von IF Millionen Mark ergeben >>at. Weiteransaae der amtl. iächs. V a n d e s w ette r warte: Nordwestliche 'Winde: meist trübe: znnehmcndcr Frost: zeitweise Schneefall. Tabei ioll ans die internationalen Wirti'chaiksvcrhältiiinc die größte Rncinciu genonimen iverden. Ter amtliche sranzüsischc Bericht oom Tonnerslag mittag lautet: Ans Anlaß des Geburts tages des Deutschen Kaisers »alten unsere Gegner für aenern eine große .Krailanstiengniig angetiindigt, die auch erfolgte, aber nicht zn ibren Gunsten ausging. Ter Tag .oar gut für uns aus der ganzen Front. Alle feindlichen Angri'se ivnrden znrnckgeschlage». Alle französischen An ari'se schritten fort. Fn Belgien ivnrden die Stellungen des Feindes beschossen und melirere seiner Schntzengräbe» iernört. An der Lns besirich die englische Artillerie die Tunken und BeriaininliingSpnnkte der dentschen Truppen, .ln den Abschnitten von Arras, Albert, Rone, Aonon und Soii'vnS sanden »ianonaden und zeitiveise aiisseßendes Ge n>e»rsenee stalt. An verschiedenen Stellen versuchte feind liche Fnsanlerie. ans den Schüvengräben iiervorznbrechen, n,n »nzngreisen, ivnrde aber sofort durch IiestigeS Feuer uiriickgeivorsen. ,nn von Eravnne erreichten die iseiauitverlnste der Tentichen am und Faunar sicher iich den lßssettivbenand eiiier Brigade. Tie dentschen Gc- 7^ iangenen lmben alle den «Eindruck, eine große Schlappe 's erlitten zu babcn. Unsere Berlnsie an Tvten, Verwiin -»» deien und Vermißten an diesen beiden Tagen betragen '2 nngeiäbr Am Manu und erklären sich gleichzeitig durch die »A F»ienntät des Kampfes n»d den gestern gemeldeten teil- ^ .ocisen Einstnrz eines alten Steinbruches, wo zivci Kompagnien während des Bombardements Schutz gesucht «.»»alten und eingemauerl ivnrde». Sie mußten während , «des ersten Teiles des Angriffes lebendig in die -Hände des E^F-eindes falle». Unsere Gegenangrisse gaben »ns die Ge — . >amkheit des umstrittenen «seländes zurück. Fn den Ab- « 'chiiikten von Reims sowie zwischen Reims und den Ar- gönnen herrichlc ein Artillerieduell, in dem wir die seind- ^-Achen Batterien bemeistertcn. Wie gestern abend gemeldet, wurde» in den Argvnnen bei F-viitaine Madame um . n lltn, Nt Uhr und i Uhr mittags drei Angrifsc völlig ^7k.urnckgeworsen, ebenso drei deutsche Angriffe im Walde Z".non Aiiln indönlich von Sr. Mihiel. Feindliche Abtcilnngen 2 wurden bei Parron und Bnres znrtickgeivorsen. Fn den ^ § Boaeien riickien wir nördlich Senvnes ans deil Abhängen «'s ^ der Straße de la Mere venr» nördlich vor. I>»ser Gewinn ' ^ n nngesaln »m Meter, Ebenso gewannen ivir südwestlich Z Senones und im Ban de Sapl bei Lannvis «selünde und Gbeschädigten die vilssverleidigungsarbeite» des Feindes. Ebenso ruckten >vir im Eiiaß im Gebiete von Ammerz- weiler und Unterbnrnhaupt vor, wo wir gcivvniicnes Ge lande behanvteten. Bei Lennheim ivnrde der Angriff " eni-'s deutschen Bataillons abgewieien. Rach der Fahl der . Tote», die am M. 2». und 27. Fanuar auf den Kamps ^ olapcn ösilich von Bpern, bei La Bam'e, tlsravnne, in den bi« gönnen, im Woevregebieie und in den Bogesen gesunden innrden. scheinen die Beringe des Feindes während dieser letzte» drei Tage Aiiim« Mann zu übersteigen. iAnmerlinig des W. T. 2«.: inegenüber dem obigen Bericht »erweisen wir ans die gmtlichen Berichte g»s denr Großen Haupt wiarlier. Soweit die sranzöiisthen Angaben durch diele >chi bereits widerlegt sind, wird sich ihre tendenziöse därbnng demnächst noch hergnsstellen.s Tie sran',ösische Kammer. Fn der Tvnnerstag Sipniig nahm die Tepn- l i e r t e li k a in m e r »ach Finanzminisier Ribvts ein- geiienden Erklärungen über die «Keietzentivürie bezüglich der Erbvhnng des Ansgabenbeirages der Staat sich an ich ei ne a„s B.. Rkilliarden und bezüglich der 'Ausgabe tnrzsristiger Obligationen beide Boriagen an nnd trat dann in die Be laiütig über die Vorlage betr. Annnlliernng einzelner R e> r n r a t i s n t i o n e ii von seindlichen Unterlgnen in Frankreich ein. Ter Tepmierte Tclahane bezeichneie die 'legiernngsvvrtage als iiilgetiügeitd und begründete einen 'negelienitvnrs, der aus allgemeine Ungülligkeiiserltäriing >Aler Ratiirnlisiernngen deutscher nnd österrcichisch-iliiggri- cher Staatsangehöriger in Frantreikh, die von einem ge wissen Feitpnnlt ab üailznnndcn haben, abzielt. Ter Tevnlierie h'vnslant brachte einen äinilichen «segenentwurs an. Ans 'Briands Anlrag ivnrden beide Gcgenentwnrs.' abaelehnc !W. T. B t Schivierigteitcl: des belgischen Kabinetts. >>. Tie ..Btaami'ch :>,ien>vs" erfahren aus Ve Havre: e.»de>»nge» iin »elginhen «»eneralitabe veranlassen ernü »aiie Skörnngen in der 'tabineltsarbeii. Ter Mininer- nrä'idenr Brvaueviiie ertiane, er würde den Gegnern a.'.ii die Acndernngen erllären, sie könnten aber peinlich >nr üe sein, liinige 'ne»erale sollen den Glwarliingen nicht entsprochen haben. Fn einzelne» Fällen sind sogar »eilige U n e i n i g k e > c e n mir s r a n,z o i i > ch e n '»eneralen eninonden, io daß die .'.»igintnenarbeit nn inoglicii geworden war. König Albert ioll Brognepille seine Uinei'iiivnitg cnaesagr Iiaben. Tie Friedenspropaganda in Frankreich. i . Tas ..!ecl>o de Paris" grcist scharf ein tvzialigiiches Prvoinzorgan an, das die bekannte Rnnddepeschc des Prä- ietten von «santal über die Friedenspropaganda in Frani leici, als unüberlegt geladelt hat. Tas „Echo" schreibt ent mistet, in Frankreich werde eine nn erhörte Propa gai, da getrieben, die durch heimtückische Mittel das Publikum z» bennrnhige» versuche und an die nnwttrdig- nen Fnsiintte, an Furcht nnd iSchwächc appelliere, und dabei ivage man den Kamps gegen diese Propagandg noch zu lodeln. «5s sei dringend geboten, schleunigst die Pessi misten zum Schweigen zn bringen nnd ihre Umtriebe zu »erhüten. Tie französischen Soldaten strebten dem End ziel. einem siegreichen Frieden, zu, aber die übrige» Fran zoien hätten die Pflicht, ans ihrem Wege alle wissent lichen und unwissentlichen Mitschuldigen Tciitschlands zir rnliernen. die den gleiche» Fwect wie die Feppclinc ver folgen. nämlich die >" v r n ! i s ch c Sch w ächnng F r a n k- ^ Französische B'"«a>'«ät gegen Wahrheitsucher. l>. z'lns Ke vavre wird berichtet: Fn Traguignan iFnidre et Voirel ivnrde ein Ge >» e i n d e r ,i t vcrliaftet, der gegen dir schlechte Behandlung gefangener deutscher Offiziere i» öfscntltcher Bersammlung protestierte nnd seine Fweifel an der Glaubwürdigkeit de» anitlichen Be richtes über die dentschen Grrueltaten anssprach. — In Eautal erhielt der Präfekt wegen abfälliger Aeubernng über die französische Kriegsparlrt einen strengen Berivets. Admiral veatttzs Bericht deutscherseits demeutiert. Der vorläufige Bericht deS englischen Admirals Beatty über das Seegefecht in der Rordsee, wie er durch bas Reutersche Bureau verbreitet wird, enthält die Be hauptung, daß nach der Aussage von deutschen Kriegsgefan genen der Kreuzer »Kvlberg" durch das Fener deS englischen Geschwaders zu», Sinken gebracht worden sei. Diese Rach richt ist. wie ivir von zuständiger Seite erfahren, unzn- t> essend. Es kann dieser Behauptung und anderen Entstellungen gegenüber nur erneut auf die Angaben des amtlichen deutsche» Berichtes hingewiesen iverden. wonach sämtliche am Seegefechte beteiligten Schiffe und Fahrzeuge mit alleiniger Ausnahme des große» Kreuzers „Blücher" iit die deutschen -Häsen zurückgrkehrt sind. kW. T. B.j Der englische Kreuzer „Tiger" vernichtet? l>. Die „Kieler R. Rachr." haben gestern früh folgendes Telegramm ans Amsterdam erhalten: Rach Angaben des Kapitäns eines Handelsdampfcrs wurde in der Seeschlacht in der Rvrdsrc der englische Panzerkreuzer „Tiger" von einem deutschen Torpedoboot, wahrscheinlich dem Torpedoboot ,F' 5", durch rin Torpedo z n in S i n I e ii gebracht. — Die „Boss. Ftg." bemerkt dazu: Es bleibt abzuwarten, ob dem Kapitän des Handels- dampiers nicht eine Ramensverwcchsluiig nnterlansrn ist. Fn dem Schlachtbericht des englischen Admirals Beatt» heißt es: ,.Tie Beschädigung deS „Tiger" ist nicht ernstlich. Tas Schiss kann binnen kurzem wiederhergestellt sein." — Bon anderer Seite ist aber gemeldet worden, daß die WiederherstettungSarbeitcii n» dem Schiss 2^» Monate er fordern werden. Sollten sich die Arbeiten schließlich so lange innziehen, bis das Schiss zuletzt verschwunden ist? Englische Treibmine« wurden, dem „Berl. Lok. Anz." zufolge, in den letzten Tagen vis A a l e s u n d und in den veringSfischereigewässern ge funden. Tie Marineknstcnwache ist fortdauernd damit be schäftigt, sie zu iinterinchen und unschädlich zn machen. Tie Fischer wnrdrn gewarnt. Der französische Marineminifter in London. Tas Reutersche Bureau meldet amtlich: Der sran- zösische M a r i n e ininistcr Augagne u r ist am Diens tag früh in London eingetrossen. Er wurde am gleiche» Tage vom König empfange». Ter Minister hatte mehrere Besprechungen mit dem Ersten Lord der Admiralität über Ausstellung und Berwendnng der Seestreitkrästc der beiden verbündeten Mächte. Tie Besprechungen ergaben eine t> ebe r e i n st i m in n n g in de n A n s ch a u ungc n beiver Staatsmänner »nd die entschiedene Lvli- darität beider Regierungen. Augagnenr sah während des Aufenthaltes in England Asguith, Llvnd George, Grev, Kitchener, Ereme nnd Balsour. Ter Minister besuchte auch Portsmouth, wo er das Arsenal und die Docks be sichtigte. iW. T. P.i Die Lebensmittelteneruug i» England h. Ein Schweizer, der seit M Fahren in England an- 'äisig iit, schreibt dem „Berner Bund", daß in England alle L cbensmiltcl. ansgeuvmmen Kaffee und Kakao, um 2 0 Prozent im Preise gestiegen seien, was viele kleine Leute schwer drücke. Tic Tecpreisc seien von .'> auf «« Pence gestiegen. Das weitere Steigen der Futter preise habe die Regierung durch Nebernahine der Vorräte und Festsetzung eines -Höchstpreises verhindert. Am schwersien empsindcu die Engländer das Steigen der Flcisch- preisc um Pence. Solange cs der englischen «Flotte ge länge, den Seeweg offen zu halten und deutsche Kaper schiffe vom Atlantischen Ozean anszufchließen, sei eine Hungersnot nicht zn befurchten. Die Bertcueriing der Lebensmittel sei aus das Steigen der Scefrachtpreise, die üä> für die «Fahrt zwilchen Rordamcrika »nd England von >2'- Schilling ans 07'. Schilling die Tonne erhöht Hütten, zuriickznsiihrcii. Tic Frachtcnvertcneruiig sei durch da». Wcgt'lcibeii der deutschen -Handelsschiffe und des deutschen 'Wettbewerbes entstanden. Biele Frachidampfcr wurden durch die englische Truvpcinibcrsührung beg»sprncht. Da die Regierung den Reedern 80 Prozent der infolge des Krie ges in die -Höhe getriebenen Unfallversicherung vergüte, verlange man von ibr, daß sic die Steigerung der Jracht- vreiic verhindere. Die in Genna liegenden englischen Karen. Tic „Frankfurter Fcitung" meldet ans Genna: Der Norddeutsche Llond, die Hamburg-Amerika Linie, die -Hansa Linie und der Oesterrcichiichc Llond willigten nach längeren Berhaitdlnngeil mit der Londoner Handelskammer in die H e r a nsgabc de r i e n i g e n c n g l i s c» e n W n re», die sich an Bord der in italienischen Häsen befindlichen Schisse jener Gesellschaften befinden. Es wird die volle «Fracht zu ,»glich l Prozent vergütet. iW. T. B.i Keine völlige Sperrung des LnczkanalS? b. Ter Haager offiziöse „Ricuwc Eourant" meldet: Obwvhi das niederländische Ministerium des Acußcren bis Tvnnerstag mittag nach keine genauen Einzelheiten über die Schließung des Suezkanals erhalten habe, glaube man doch im Minisierium, daß die cingegangenen Meldungen der Snezkaiial Geieilschait nur ans ein Bcrbvt für die Schisse huidente», in de» Kanal nach 12 Uhr mittags ciiizusahrc». Ter Kanal würde also, wen» diese Auffassung richtig sein sollte, in den B v «'mittags st n n den passicrba r sei». Tie Fahlenmnt uuscrcr Feinde. I . Earmichael, der Unter>ichtsminisier von R en-Lüd- io a l c s , erklärte in eine« Bersamuilung von Kanslentc», die Regierung stelle ein Reservchecr von einer halben M illion Mann ans, das ans den erste» Ruf nach Europa abgehen werde. — Ra, na! Wir warte» ruhig ab, wie groß die Fahl in Wirklichkeit in. Rußland und das Völkerrecht. Anlnüviend an die a»S ruisischen Quelle» kommende Rachricht, daß die B c r h a n d i u n g c » über de» Ans tausch der deutschen nnd der russischen Kriegs gefangenen abgebrochen worden seien, «veil Deutsch iand die Befreiung sämtlicher Konsuln verlangte, während Rußland die «Freigabe der Konsuln, die i» Festnngs- gebieten tätig waren, abgclehnt habe, sagt die „R. Fr. Pr.": Rußland scbe sich jetzt souverän über jedes B ö t t e r r e ch t hinweg, das keinen Unterschied mache zwischen Konsul», die in Festniigsbczirken und solche», die in offenen Städten tätig gewesen seien. Man höre über hangt, fügt das Blatt hinzu, wenig mehr vv» dem Ans- iansche der invaliden Kriegsgefangenen, den der Papst Benedikt angeregt habe. Tie Entente habe lein Fntereise daran, daß die Leute nach Hause käme», die mehr über die Ereignisse wüßten, als den Regierungen lieb sein könnte, zumal die Gefangenen bei den Fentralmächte» gut ans gehoben seien. <W. T. B.j „Gigantische" russische Pläne. I,. Tic Kriegoberichkerstatter und militärischen Mit arbeiter der russischen Blätter beschästigen sich mit den neuen Plänen der russischen Heeresleitung. Der „Armcc- bote" sagt: Man ist tu Rußland von dem Lnstem der Schützengräben abgekommen und wird sich auf die Strategie des Fnsammenwürselns gewaltiger Trnppcnmasscn stütze». — „Rjetich" meldet, die nencn Absichten des russi scheu G c » e r a l st a b r s seien derart gigantisch, daß inan beinahe an ihrem Gelingen zweisrln müsse, i!» aber der glänzende Fnsiand der russischen Kavallerie wirke er mutigend. Entfernung der Fivitbenölkernng ans Warschau. i«. Ter MUiiäigvuverncnr von Warschau hat nach Meldungen rnisi'cher Blätter angevrdnei, daß alle alten Lente u >, d K inber au - d « r Ltabt entfernt und nach Südrußland gebracht iverden. — Infolge deS Be«, botr» der Fnlassung jüdischer Studenten und Studentinnen an der Warschauer Universität ist die Fahl der Fnhürrri». »en vvn U80 im vorigen Fahre ans 17» in diesem Jahre zurückgegangen. — Die deutschen Kolonisten in Wnschegrod erhielte» Beseht, »ach Fentralrutzland abznretse«. Für die Regelung ihrer Angeleaenhetten bekamen sic 6 Tage Frist. RnMche Rach Meldungen russischer Blätter sind in Wilna landwirtschaftliche Geräte und Maschinen, die tn Ostpreußen von russischen Truppen gestohlen worden sind, tm Werte von Über 100ooo Rubel angekvm- men. Da die meisten der Maschine» reparaturbedürftig sind, ist tn Wilna eine Maschtnenwerkstätte eröffnet wor den. Man erwartet nvch weitere Transpvrtc gestohlener vstprcnßischcr Maschinen. sW. T. BF Ei» russischer Bahnbau. Der Far hat den Beschluß des MinislerrateS über die sofortige Bewilligung von 17 FL Millionen Rubel für alsbaldige Herstellung einer Eisenbahn von PetrvsavvdSk nach dem Meerbusen von Sorozkaja am Weißen Meer genehmigt. (W. T. BF Russische Absichten auf Palästina. Am Tage der Wasserweibe hat in be» Gemächern deS Petersburger Metropoliten Wladimir eine feierliche Be» sammlung stattgcsunde», an der sich viele Bischöfe und hohe geistliche Mitglieder des Heiligen Snnods, sowie Universt- tätsprofefsoren beteiligten. Der Metropolit vertrat tn einer Rede den Standpunkt, daß es für Rußland nicht wünschenswert sei, ans die Reutralisierung des Heiligen Landes billzuarbeiten, für die sich ein Teil der öffentlichen Meinung In Petersburg ausgesprochen habe. Das Hei lige Land müsse vielmehr dem rufst scheu Reiche unterstehen, wobei die übrigen christlichen Völker bas Recht haben würden, die heiligen Orte zn besuche». sWTBF Die Politik der Balkaustaateli. h. „Taniit" berichtet, daß man tn Athen weiß, daß die russophile Strömung tn Rumänien immer mehr ab flaut, nnd daß Rumänien nicht früher eine» Beschluß fassen wird, als bis Italien seine Stellung zn de» schwebenden Fragen endgültig bestimmt. Griechenland selbst deiike nicht daran, zu den Waffen zu greisen, wenn es nicht von Bulgarien dazu gezwungen wirb. Griechen land beabsichtige sogar, den Jahrgang 1010 seiner Marinemannschaften nach dem Flottenmanöver, das dem- nächst unter dem Befehl deS Königs Konstantin in de» kretischen Gewässern stattfindet, zu entlassen. 0. Der rumänische Senator Argctvyano, der sich ans der Durchreise nach Südtirol in Wien aufhielt, führt in der Wiener „Reuen Freien Presse" folgendes auS: Fm europäischen Publikum wird durch die Presse vielfach der Eindruck Hervorgelufc», daß Rumänien bald gegen Oesterreich Ungarn und Deutschland losschlagcn werde. Fn der Frage der auswärtigen Politik Rumäniens gibt es zurzeit keine Berschiedenheit der Auffassung zwischen den Kvnservative», denen ich angehöre, und den Liberale», die gegenwärtig am Ruder sind. Die vvn allen geteilte Nus- fassung gebt dahin, daß Rumäniens Neutralität us-iu-- ml liiic-lu aufrechterhalten werden soll. Wir stehen in einem sehr intimen Einvernehmen mit Italien, und ich bin so gut wie sicher, daß auch Italien seine Neutralität bis zum Ende ansrechterhalten wird. Beide Länder Han- deln im vollen Einverständnis. Es gibt in Rumänien eine gegen Oesterreich und Deutschland sehr aufgeregte Presse und Volksmenge, die unter der Pression einer un geheueren Agitation stehen. Diese turbulente Propaganda ist aber ohne jeden Einfluß auf die Regierung »nd die besseren Elemente. In Oesterreich-Ungarn hat «na», ivie ich überzeugt bin, nichts von Rumänien und, wie ich mit größter Wahrscheinlichkeit annehme, auch nichts von Italien zu besorgen. Einbernfnng bulgarischer Reservisten? b. Aus Sofia wird über Parts im „Svenöka Dagblad" gemeldet, daß die bulgarischen Wehrpflichtigen der FahreSklassen 11)02, 1000, 1!>08 und 1000 zur Hebung cinbcrufcn sind. Tie Negierung hat die Ausfuhr von Benzin verboten. Alle in den Jahren 1888 und 188» in Mazedonien, EpiruS und auf den ehemaligen türkischen Fnseln geborene» griechischen Reservisten ivnrden „m 22. Januar zn ttebungen von vier bis nenn Monaten ein. berufen. Kaiser Franz Joseph hat gestern vorniittag den bulgarischen Gesandten Toschew i» besonderer Audienz zur Entgegennahme seines Beglanbigungsschreibciis empfangen. lW. T. BF Eine politische Unterredung in Wien. Tas „Rene Wiener Tagblatt" meldet: Der österreichisch ungarische Gesandte in Bukarest Czernin ist in Wien eingetrossen und hatte eine längere Unterredung mit dem Minister des Acnßere» Freiherrn v. B n r i a n. sW. T. BF Defizit in den amerikanischen Staatseinnahmen. Acht Mitglieder «des amerikanischen Kabinetts haben eine Beratung über die b c n n r nh 1 g e n d e Größe des Defizits, das in den Staatseinnahmen des lausenden Finanzjahres nnvermeidlich zu sein scheint, ab- gehattcn. Sie berieten ferner übe« die dringende Not wendigkeit, den Bvranschlag des nächsten Jahres zn be schneiden. Es wird erwartet, daß bald alle Ressorts ge mcinsam endgültige Schritte zur Sparsamkeit unternehmen werden. IW. T. BF „diacle i» Oerman^." Laut „Newlivrl-Evmmercial" liege» Güter in, Werte vvn 800ooi« Pfund Sterling im Hafen, die nicht verschiff! weiden lvnne». iveil man eine Beschlagnahme durch englische Schiffe befürchtet. Tic Güter sind in Amerika erzeugt und nach sndamerikaniichen Häsen bc stimmt. Sie trage» jedoch de» Stempel „dl-Ge in OermLu>". Als nämlich die Fabrikanten der Vereinigten Staaten daran gingen, einen Teil des sndaiiierisanischcn Marktes an sich zn reiße», mnßien sie die Waren, nm Absatz zu fin den, mit diesem Stempel versehe», da die dentschen Waren den beste» Ruf besaßen. Bei Ausbruch des Krieges ivnrde die Herstellung solcher Artikel vermehr!, bis die Versicherer die Versicherung verweigerten. lWTB.i Fun, Fall der „Tacia". ,,-r.aii» Ehroiiiele" meldet ans Rewnvrk, daß die „Tacia" sich nvch in G ,«l v e st v n befindet. Tic Agenten erkläre», den Grund hierfür nicht zu kennen, be st «eiten aber entschieden, das, das Schiss mit stOOOO Dollars in Hamburg versichert sei. Ter Besitzer der „Tacia" Brei tung soll beabsichtigen, nvch fünf andere Schisse der -H a n: b ii r g A »i e r i k a - L i n i c Z«« kaufen, darunter „Alle mann in", „Albinia", „Konstanzia", „Georgia". lWTB.i Abnahme der Einwanderung in Kanada. st. Tie „Times" melden aus Toronto: Tie Einwande rung „«uh Kanada im Jahre 101-1 zeigt eine Abnahme v v n f a si <> 0 P r v z e n t. Aus deutschen Japanbrieseu. Ter „lägt. Rnndsch." iverden zivci in den ersten Tezembertaaen geschriebene Briese deutscher Lands- leilte aus Tokio zur Bcrfüguna gestellt, die einen interessanten Einhljck in die selbst den doch in Japan lebenden Verfassern der Brieic etwas wunderliche japanische Volksseele tun lassen. Dem ersten Briefe ist folgendes zu entnehmen: Ans unseren Telegrammen haben Sic wohl ersehe», daß eS nns hier ganz gut geht. Wir haben hier natürlich oft genug in Hangen n„d Bangen gesessen, denn das Ge spenst des Ausgeiviejcnivcrdcns ist immer wieder ausgc- taucht, und in der hiesigen englischen Presse hat man es auch nicht n» hetzerischen Arsikcl» gegen Trutschland und die Deutsche» in Japan fehlen lassen. Aber die Japaner haben doch ihre Kövse liar behalicn und sich ebensvivcnig beeilt-
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