02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 25.05.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-05-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130525028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913052502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913052502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-05
- Tag1913-05-25
- Monat1913-05
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»ks- «Wt »<rd den Lesern »»" Dr»,t»»n und Umgebung am Tage vorher bereit» at» 87. Jahrgang. Hs 142. UbenaHurgsbr zugesteM, während er die Post Abonnenten am Morgen in einer ibelamlaurgade erhallen. Bezugs-»«»ühr »teetetllhrl. für »re», den det ti>i>Ich i««t. W.II,«r Zutrigun, <-n Sonn, und Miniagen nur einmal» r.dv M . durch aurwarltae N«m- mlj«an0r, di, j.ro tM. «el «tnmaliger Zu- gelluna durch dt» Vast eM.lohne »«stell geld). Uurland: Oester. rrich-Ungarn d,1d ttr , Schwel, ».« Art».. Italien 7,17 Lire. — Nachdruck nur mit deutUch« vuaNen. .»gab« </c>re»dner »achr.-tjuMg.-Un- «rlangle Manustripie unrd.ntchtaulb« wahrt. Sonntag, LS. Mai ISIS. Telegramm-Adresse: Nachrichten TreSven. Druck und Verlag von Liepsch Sc Rcichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstrasre 58/40. Fernsprecher: 11 . « »tittl. Anieigen-Taris. Annahme von Ankün. diaungen dis nachm. 8 Uhr. Sonntage nur Marienstratze ^ von II bi» '/»I Uhr Die einspaltige He'le (etwa kt Silben) 3tt Pf . di, »weisoaltig, ^eile ans Herlseitc 70 Pf., die zweispalt. Reklameteile I.IN M . Familien. Nachrichten aus Drea- de» die einspali Ieile 2» Pi — In «um mrrn nach Sonn und Feiertagen cNwhI'i ckaris. tluswSrtige Nuslriige nur grge» !Itora»k.bePihlune. IedcdBeirgblattlVPi. Il»iittimteII»ii 8>!I Iltttik, k'kLASk- lnt» Um mmil. ZlLrv orkrgo Lefev. Der König nahm heilte aus Anlaß seines morgigen Geburtstages im Rcsidcnzschlvsse zahlreiche Be glückwünschungen entgegen. Der Kronprinz, der vor einigen Tagen znm preu ßischen Oberleutnant befördert wurde, ist nun auch zum Oberleutnant beim Leib-Grenadier-N cgi- ment befördert worden. Der heutige »8 c r m a hl » ngötag der Prinzessin B i k t o r i a L u i s e mit dem Prinzen E r » sl A u g n st trug vom frühen Morgen an festliches Gepräge: dem Verneh men nach wird das englische Königspaar das junge Paar für den November zu einem Besuch in England ein- laden. Prinz und Prinzessin Heinrich von Preußen feierten heute in Berlin ihre silberne H o ch z c it. Der Kaiser sandte znm hundertsten Geburtstage Richard Wagners an Fra» Evsima Wagner ein längeres Telegramm. Die B u d g c t k o m m i s s i o n des Reichstages fuhr heute in der Beratung des E r g ä n z » n g s et a t s zum Militärctat fort. Tie Berhandlungc» der deutschen Regierung mit Oesterreich und Holland wegen Einführung der Schiffahrtsabgabrn wurden, nach einer Ber liner Korrespondenz, als vollständig aussichtslos abgebrochen. Zwischen Bulgarien, Rumänien und der Türkei werden, nach einer italienische» Meldung, Ver handlungen über den Abschluß eines Vertrages geführt. Ae Bermählungsseier in Berlin. Der heutige Bermählungotag Lcr Prinzessin Viktoria Luise mit dem Prinzen Ernst A ng u st begann trübe mit leichtem Regen. Gegen IN Uhr hellte sich der Himmel auf und der reiche Flaggcn- schmnck der dem Schloß benachbarten Straßen konnte feine ganze Farbenpracht entfalten. Bon früher Morgenstunde an hatten sich im Lustgarten und Unter den Linden Tau sende von Schaulustigen in festlicher Stimmung cingesun- den. insbesondere die schulsrcie fugend begrüßte die Mit glieder des Kaiserhauses und seine fürstlichen Gäste mit jubelnden Zurufen. Um 10 Uhr vormittags begaben sich der Kaiser und der Zar, von der Menge lebhaft be grüßt, zur Besichtigung des Zeughauses, der Ruhmeshallc und des Kattcr-Friedrich-Museums. Der König von England hatte sich schon um 0 Uhr nach dem Tempel hofer Felde begeben zu einer Besichtigung des 1. Garde- Dragoncr-Rcgimcnts. Die Königin von England besuchte im Lause des Vormittags mit dem Prinzen und der Prinzessin Friedrich Karl von Hessen das Mausoleum in Eharlottcnburg. Die englischen Majestäten waren allenthalben Gegenstand herzlicher Kundgebungen. Tic Kaiserin besuchte vormittags den Prinzen „nd die -Prinzessin Heinrich, um sie zur silbernen Hochzeit zu be glückwünschen. Der Kaiser hatte alle Salons des Prinzcn- paareS im Kaiserhos schon frühmorgens mit prachtvollen Blumen schmücken lassen. Im Schlosse laufen andauernd Kunst und Wissenschaft. r* Wochcn-Spiclplan der König!. Hofthcatcr. Opern- chauS: Sonntag: „Siegfried" (6). Montag: „Tiefland" 11481. Dienstag: „Madame Buttersln" (1/28). Mittwoch: „Aar und Zimmermann" (148). Donnerstag: Ren cin- stndiert: „Götterdämmerung" <6). Freitag: „Der Trou badour" (VeR. Sonnabend: „Boccaccio" 1148). Sonntag <1. Juni): „Die Meistersinger von Nürnberg" tt>). Mon tag (2. Juni): „Carmen" (148). — Schauspielhaus: Sonntag: „Die Hermannsschlacht" l^/28). Montag: „Gcno- ,vcva" (7). Dienstag: „Die Tvrgaucr Heide", „Hanns Frei" ^1148). Mittwoch: „Jedermann" (8). Donnerstag: „Der sJonglcur" l'48). Freitag: „Der Kammersänger" lzum erstenmal), „HockenjvS" lncn einstudicrt) sl-R. Sonnabend: „Der Kammersänger" „Hockcnjos" 1148). Sonntag ll.Juni): „Der Jongleur" l'48). Montag (2. Juni): „Der Raub der Sabincrinncn" lVr8). Mitteilung aus dem Bureau der Königliche« Hos- theatcr. Die nächste Premiere des Königlichen Schauspicl- chauscS findet Freitag, den 80. Mai, statt. Zur Ausführung gelangen die beiden Werke „D er K a m 1» c r s ä n g c r" von Frank Wcdekind lzum erstenmal) und „Hockcnjos" von Jakob Wassermann (neu einstudicrt). 4* Könlgl. Opernhaus. Man kann das Andenken eines Großen nicht würdiger feiern, als in der innigen Hingabe an seine Werke. Das gilt für Künstler und Publikum. Die neue Einstudierung des „RtngS", durch die die Dresdner König!. Over das Andenken Wagners !m besonderen chri, steht im Zeichen der Treue und Liebe — Geschlossenheit und Größe sind ihre Merkmale. Die gestrige Aufführung der „Walküre" ließ die Ziele und das schon Erreichte deutlich erkennen und zwar ebensosehr ftn äußeren Rahmen als in der inneren Gestaltung. Höchsten Mcnschentrotz, tiefstes Mcnschcnlctd — Göttcrwille und heißes Sehne», Weltatems Wehen — mit alter Macht wirkt l>aS Ewige, ^Unzerstörbare, und ohne Zwang und Widerstreben läßt man unzählige kostbare Blumenarrangements sür das Branl- paar ei», zum Teil von gewaltigem Umfang. In Brau »schweig haben aus Anlaß der in Berlin stattsindcndcn Bcrmüh- lnngsseier der Prinzessin Viktoria Luise mit dem Prinzen Ernst August fast alle Häuser der Stadt geflaggt. Zahl reiche Schaufenster sind z» Ehre» des Tages geschmückt. Die Schulen und viele Geschäfte, darunter sämtliche Ban len, haben geschlossen. Die oberen Klassen der höheren Lchnlc» hatten in der Aula einen Festakt. Die niederen Klassen wurden im Unterricht aus die Bedeutung des Tages hingewicscn. Die Zeitungen der Stadt und des Herzog ttims erscheinen in Festausgabcn oder bringen Fcstarlilcl, die mit den Bildern des Brantvaares geschmückt sind. Die Familientascl beim Kaiscrpaar fand Freitag abend ''ft7 Uhr statt und gleichzeitig Mar sch a l l t a s c l für das Gefolge. Um 8 Uhr begann, wie bereits kurz gemeldet, die Fcstvorstellung im Opcrnhanse. bas entzückend mit Nelken geschmückt war. Das große Foyer mar in einen Gnrtcnsaal mit Springbrunnen und Lanbcngängen verwandelt. Bei der Anfahrt begrüßte eine ungchcnrc Menschenmenge die Fürstlichkeiten stürmisch. Zunächst betrat das Brautpaar, das sich lies verneigte, die große Loge, dann der Kaiser in Leib-Husaren-Uni- sonn mit der Königin von England, der Zar i» Hnsaren- Unisorm mit der Herzogin von Enmberland und der König von England in preußischer Gcncralounisorm mit der Kaiserin. An der Logenbrüstung nahm das Brautpaar Platz, rechts von der Braut folgte der Kaiser, die Königin von England, der Zar und die Herzogin uon Enmberland. links von dem Bräutigam die Kaiserin, der König von England, die Kronprinzessin »nd die Großhcrzogin von Bade» »nd dahinter die übrigen Fürstlichkeiten. Ter Her- ze>g von Enmberland und die Großhcrzogin Luise waren nicht anwesend. In der kleinen Proszcniumslogc saß der Reichskanzler mit dem österreichischen und dem spanischen Botschafter, dem Fürsten Lichnowsku und dem Staats sekretär v. Jagow, daneben die Botschastcr Englands, Frankreichs, Rußlands, der Türkei, Japans und Italiens mit ihren Damen. Gegeben wurde „Voliengrin", 1. Alt, neu einstudiert und neu inszeniert. Nach der Vorstellung fand Cercle im Foyer statt. Das jungvcrmähltc Paar als Gäste des Herzogs von Enmberland Wie das „B. T." Hort, dürsten der Prinz von Enmber land und die Prinzessin Viktoria Luise demnächst von Hiibcrtiisstvck sich sür etwa 14 Tage nach einem bei Gmun den gelegenen Jagdschloß des Herzogs von Enmberland begeben. Einladung des jungen Paares nach England. Die Londoner Wochenschrift „Truth" weiß zu berichten, König Georg und Königin Marn beabsichtigten, den Prinzen Ernst August von Braiinschiveig-Liinclnirg und seine künftige Gemahlin zu einem vierzehntägigcn Be such im November einzniadcn. Das prinzlichc Paar würde in Windsor bei dem König und der Königin und in Sandrigham bei der Königin Alexandra zu Gast sein. Zu gleich bezeichnet die „Truth" die Blüttcrnachricht von einer Einladung des Kaisers und der Kaiserin nach England als unbegründet. Der bayrische Glückwunsch. Die „Bayrische Staatsztg." widmet der Bcr mählnngsfeier einen offiziösen Artikel, worin cs heißt: „Das deutsche Volk weiß, welch eine Last sich drängender sich von der gewaltigen Woge emportragcn zu weißem Gipfel mit befreiender Höhenluft. Svomcrs mvnumcittaler, im letzten Akt in Götterzorn und -Schmerz ergreifender Wotan, die in Glücksschnsncht und Mcnschciuveh tief ge fühlte und erschütternde Sieglindc Eva Plaschkc-von der Ostens und Marie WittichS beim Abschied zu alter Grüße emporumchsendc Brünnhilde. Lültgcns Sieg mund vermittelten die stärksten Eindrücke. An das wilde großzügige Walkiircn-Enscmb'lc waren diesmal die Damen v. Cat 0 ö 0 l als Gerhilde und Paula Weber als Grim gcrdc angegliedert. Die Leistungen aller Sänger schlvsscn sich mit der des einzigen Orchesters unter Schuch zu einem lückenlosen Ganzen von überwältigender Krast zusammen Es irrar eine Fcstanssührung im edlen Wortsinne. Die mit- cmpfindcnd Genießenden empfanden sie als solche »nd be reiteten den Künstlern, znm Schluß auch Schuch, lebhafte Ovationen. Daö Hans war ausvcrkaust. Ter Bedeutung der Festwoche trug auch im Foncr des ersten Ranges die Ausstellung der marmornen Wagnertiermc von Kich in mitte» eines schönen gärtnerischen Arrangements Rech nung. I>. f* Kammersänger Frist Vogclstrom ist für die im Januar 1014 in Paris stattfindenden „Parsisal- Aufführungen als Parsisal verpflichtet worden. Der Sänger, der diese Partie bereits i» Baineittl) vertreten hat. wird im neuen Theater Gabriel AstrncS an den Ehamps Elnsöes in Paris etwa sechs- bis achtmal den Parsisal zu singen haben. Dar sächsische Poftwesen dir Beginn der IS. gahrhundert». Mit welchen Slrarrazen »nd Entbehrungen das Reisen sowohl in unserem sächsischen Batcrlanüc wie in anderen deutschen Ländern bis ins 18., ja selbst ins 17. Jahr- hundert hinein verbunden war. davon vermögen sich die Geschehnisse und Ltaaisgcschästc aus dem Kaiser ruht, und wie wenig es ihm gegönnt ist. an sich »nd die Leine» zu denken. Für einen Plan», der, wie der Deutsche Kaiser, als Vorbild eines Familienvaters gelten darf, liegt darin gewiß kein geringes Tpser. Mehr als einmal hat Kaiser Wilhelm Zeugnis von der hob»'» Aussassiing abgelegt, die er von den ideellen Werte» des Familienlebens liegt, und hat mit warmen Worten sich z» dein Gluck bckanni, das ihm die edle Kaiserin und G<--4 mahlin gegeben Hai. Um so freudiger gestaltet sich ieineni Baterherzcn der Tag. an dem er die einzige Tochter an der Hand eines ritterlichen Fiirstensolnics einer frohe» Zu kunft cntgegcnzichcn sieht. Was diese Bermählungsseier an geschichtlichen Erinnerungen wnchrusen. was sic an Hvssnungcn für die Zukunft erwecken, was sie an Glanz und Prunk »in sich versammeln mag. das alles schließt in ieineni ichimmcrnden Rahmen schlichtes menschliche--- Glück, schließt den Lege» eines gottverlrauendcn Vaters, einer trenbcsorgie» Mutter, schließt die Wünsche liebender Ge schwister ein. Dieses Bild inniger F-amiliensrende -st dein Fühlen und Teilten des deutschen Voltes besonders raste, weckt in allen Herzen Zuneigung »nd Sninpathic. Aach Zi g n c r n hat h c r z I i ch e n Anteil a » der Freude des Tage s." Die Ansprache des Königs Georg an die Berliner englische Kolonie, die einem Teile der Leser bereits gemeldet wurde, lautete: „Tic Königin und ich sind besonders erfreut, daß wir die Gäste des Herrschers dieses großen und b e s r c n n ü c t c n Bol kcs sind, uni die Verbindung zweier junger Mensche» zu feiern, die. wie wir innig erflehen, reichen Segen erfahren mögen. Ich bemerke mit Interesse, daß in so vielen verschiedenen Bernsen meine Untertanen anznlrcsscn sind, die die <^as> freundschasi und die Annehmlichkeiten Berlins genießen. Turch Förderung, Aiisrechterhaltung der srcundlichcn Be ziehungen und deS guten Einvernehmens zwischen Ihnen und der Bevölkerung dieser von Ihnen erwählten Heimat Helsen Sic. de» Weltfrieden zu sichern, dessen Erhaltung mein innigster Wunsch ist. wie er auch das Hnnptbcstrcbcn und das Hauptziel im Leben meines teuren Vaters war." Die Londoner Blätter bringen große Artikel zur Bermählungsseier der Prin zessin Viktoria Luise, worin die englisch-deutschen Be zieh n n g c n berührt werden. „Teil» Ehrvnielc" schreibt: „England kan» nur aufrichtige Dankbarkeit sür die her?>- liche Aufmerksamkeit empsiudeu, mit der das deutsche Volt sciue königlichen Gäste empfangen hat." — „Tailn Tele graph" sagt: „Wenn König Georg nach Berlin gehl, so gebt er als Oberhaupt seiner 'Nation, die den Glanz der E>- rungenschaslc» Tcutschlands mit ungeschmälerter Bewunde rung anerkennt. Solange solche Gcsühlc beiden Nationen gemeinsam sind, solange die Verwandten sür ihr eigenes Recht und sür ihre wirklichen eigenen Interessen cin- trctcn, so lange wird man der Zukunst ruhig entgegcnschcn können. In wenigen Wochen wird Deutschland den Ab schluß des 2.r. Jahres der friedlichen und glorreichen Regierung seines Kaisers feiern. Mögen er selbst und seine Nachfolger nicht einen Bruch mit dieser Tradition erleben." Die neuesten Meldungen lauten: Die Anordnungen sür die kirchliche Trauung. Berlin. sPriv.-Tcl.) Tic kirchliche Trauung der Prinzessin Viktoria Lutte findet Punkt ä Uhr in dcr Schlvßkapclle statt. Vorher wird der Ehepakt ge schlossen. und der stellvertretende Minister des tönigltcheu wenigsten unserer Zeitgenosse» ein Bild zu machen. Tie Verkehrs-Verhältnisse waren die denklmr schlechtesten. Es fehlte an jeglichem Beförderungsmittel. Auf den Koni- milnikationswcgcn konnte man. besonders bei Rcgcnivcttcr, kaum, wohl auch gar nicht sorttommeu. Tie wenigen Landstraßen waren in äußerst mangelhaftem Zustande. Gewöhnlich begegnete man ans ihnen nur Kanslcnten und hier und da einem Boten. Lchtcrc dienten als Post boten einzig und allein den Fürsten: denn die sächsische. Post war zunächst garnicht surs Pnbliknm da. sie Inüpsie. „an die römische, kaiserliche Staatspost an und suchte deren Einrichtungen ngchznghmcn". Turch besondere Kleidung oder ivenigstens ein auf der Brust getragenes Wappenschild ihres Auftraggebers, ivvbl auch durch eine Tasche und einen Spieß waren die Boten kennttich. Sic gingen entweder zu Fuß oder ritten ans eigene» Pferden. Manchmal benutzten sic auch Maul esel. Eine Personenbeförderung wurde dadurch möglich, daß man mitunter ans dem Rücken dieser Tiere einen Korb mit Gürteln beseitigte, in dem zwei Personen Platz hatten, während der Bote, die Zügel j» der Hand, als Führer voranschritt. Ans den Acmter» und auch von den Stadträten erhielten diese Pvstreiter und Botcnlänscr gewisse Jahrcsbesoldnngcn oder Vesser jährlich wiedcr- kehrendc Ncniahrsgrschenkc. So erhielt 1464 „mcnns gncdigc» Herrn Hertzogcn Ernst und Albrccht Botcn- leusscr zu nanc Jar » Groschen vom Rate zu Lcisnig".' Kurfürst Moritz richtete im Jahre 1"'0 eine reitende' Post zwischen Leipzig »nd Dresden über Grimma ein, sretlicb auch nur für sich und seinen fürstlichen Hof. Jede Privatperson mußte irgendeine schriftliche Mit-' teilnng durch eigene Boten befördern, und dieses Schicken bereitete nicht selten die größten Verlegenheiten: denn abgesehen non der Kostspieligkeit und dem Schncckcntcmp» der Bestellung, war cs auch noch sehr unsicher. Außerdem war. bei dem damaligen UnIerlänigkeitSverhältnissc. das Bvtcnlanscn an vielen Orlen eine Frvnpslicht für den Gutsherrn, und In diesem Falle eine drückende Plage, fürs den armen Landbancr.
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