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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.01.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-01-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160109013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916010901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916010901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-01
- Tag1916-01-09
- Monat1916-01
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.01.1916
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»Tre-dner Nachrichten" ^ S»»ntag, v. Januar 1»1« «cire » !» nnd die Erhaltung der Kunstdenkmäler", Geh. Rat Pros. Dr. Drude über ..Das obere Erzgebirge". Prof. Dr. Marlin Braeß über „Unsere schön« deutsche Heimat", Hofrat Pros. Seussert über „Feftgrdräuche, 1. Weih, nachten", Rektor Geh. Hosrat Prof. Dr. Gurtitt über ..Sächsische Dorfkirchen", Negteruiigspräsident von Schwerin. Vorsitzender der - Gesellschaft für innere Kolonisation, Frankfurt a. O., über „Kriegrranstedlung". Sämtliche Borträge werden durch treffliche, besonder- an« gefertigte Lichtbilder ergänzt. ÄUes Nähere besagt die in der heutigen Nummer erschienene Anzeige. - „Frau Holle." Die endgültig letzt« Borstellung von ..F»»n Holle" oder «Das fleißige nnd das faulerMädchen". Märchen in sechs Bildern mit Gesang und Tanz von crwrnir, findet heute Sonntag, nachmittags k Uhr, im Brühlsaal der König!. Kunstgeiverbefchnle statt. Die Ber- »»halten» ist i>ra» Ernestine Münchheim mit ihren Schülerinnen. Der Reinertrag flieht dem „Hcimatdant" »nd der Kriegsvrganisatio». Gruppe Id, zu. — DI« Blbelstxnte der Ltadlmisstvn, Zinzendorsstrasce l7, lütlt »wrgen Montag, in. Januar, ivege» der livangelisatlvne» il-arlrage von Pastor Lanmel «riler »ns. — Zoologischer Garten. Der Monat Januar ist die Zeit der 2) ä r e n - W v ch e n ft nve . daher ist die Trennung der drei vorhandenen Brannbär-Paare bereits eingeteitet. Die Bärinnen haben bereit» im Schlaftäsig ihr warmes Nest hergerichtet, in dem sie mit den zu erwartenden Junge» 8 bis 12 Wochen znoringen werden. Die Tren nung des männlichen Bären ist durchaus nötig, da die Jungen von ihm sonst sofort gefressen werde», dagegen ist schon beobachtet worden, daß ei» zweites Weibchen sich in die Pflege der Jungen ihrer Partnerin in der sorgsamsten Weise teilte, ia auch die im Außenkäfig gereichte Nahrung in den Absper, käsig hineintrug und sie an die Wöchnerin ablieserte. >1»! vergangenen .fahre hat nur eine der drei Bärinnen ihre Jungen aufgezogen. seht konnten diese drei lustigen K ob öl de, die den ganzen Sommer hindurch die 'Besucher dn.rch ihre spaßigen Bewegungen belustigten, rechtzeitig verkamt werden, so dah für die zu erwartenden Fnnge» Platz vorhanden ist. BokkStliuiliche So»i>«a-m-»o»zecte des Dresdener Phil» darinonische» Orchesters inc Mei»ec0eha»>>. gice beute ist folgende Lglelfolge «Operetten- v.»d Ägalzer-Musit« »«««gestellt: I. Ofsen- lnicl«: Bvrspiel z» „Die schöne Helena". Hnmperdlnct: »tttnsper- Ävalzer ans „Hünsel n»d «öeetel". Schlegel: „Liranstlaua", Aller lei aus stvli. Ltrilüsc- Operetten. Luppe: Wiener Iuvel Onoer- «nce. Waldmain«: !rc>inpete»-Lolo ..Lei gegrünt, da mein schönes Sorrent'. Irysler: Metodtenkraiiz aus „Ein Tag s»i Paraöies". Ltranst: „Dona»iveil>chen". Walzer .rat!: Allerlei ans „Der «idele Bauer". ,'leNer: Grnbeullchter-Walzer aus „Der Obersteiger". Lplelsolge zur Plastmulik ans dem Altncarkte, beute uiitiag >«" Ubr. «veituug: König!. Ätniikdireitar viel!.» O'dorgl: „Ololt des -Himmels und der tkrde»". Ouvertüre zu „Nienzi" va«i Wag. rer. Menuett aus der tzs-D»r-Iiu?o»ie von Mozart. „Herr Kaiser, du liebe Majestät", Marschtted aus „Die aörster-trbcis!!" non ,'>arno. Parapbrasc über „Ltlll r»bt der Lee" vv» Pseil. Marsch Pvlpvurrt vo«> rkomzäk. — Amtsgericht. Ter Fleischermeister Wilhelm Prnnv T a m m e r hatte im November v. I. Wnrstfett zum Preise von 2,1» Mt. vertäust und damit eine übermähiae Preis treiberei begangen. Der übliche Preis für Wuritfctt be trug damals !,10 Mk. Der Angeklagte führt zur Erklärung für seine Handlungsweise an, hast er nur Schweine schlachte und datier kein anderes .fleisch zur Wurst verarbeite, sv daß auch das Wnrstfett vvn besonderer Güte se:. Die Schweine seien seinerzeit sehr teuer gewesen. Beschwerden waren über ihn nicht eiiigelanfeii,' der hvhe Preis war bei der Abftemvelnng des Preisverzeichnisses ausgefallen, wvraus das Strafverfahren eingeleitet wurde. Obermeister 'Richter von der Fleischer-»»»«!» bezeichnet als Sachverständiger den vvm Angeklagten geforderten Preis vvn 2.10 Mk. für außer ordentlich hoch und gewinnbringend, wenngleich das T.sche Wnrstfett sehr gut sei. Höchstpreise hatten damals für Wnrstfett nicht bestanden, sic wurden erst 8 Tage darauf cingefnlirt. Der Angeklagte wird wegen Bergehens gegen die Biindesratsbekanntmachung vom 22. Juli 1015 zu 23 Mk. Gelbst,-ose oder 3 Tagen Gefängnis verurteilt. Oberstleutnant v. Koennerltz befahl, daß alle», wa» noch da war. nun den Hinteren Rand des Berge» besetze. „Alles rauf!" Und wie brav kamen sie alle! Au« den Trümmern krochen sie heran», mit weißem Kreide« staub bedeckt, vielen war der Helm oder der Tornister ver» schüttet worden, viele Gewehre schon zerschossen: Ersatz wurde vvn den Berwundrten oder Toten genommen. Rechts vvn uns bürten wir abends Insanteriefeuer. Bor uns erschien zunächst keine feindliche Infanterie. Wir machten un» daran, die Toten zu begraben. In der Nacht versuchten wir auf -er oberen Fläch« de» Berges wieder einen Grabe» nnd etwa» Drahthindernis herzustellrn. Aber diese Arbeit mußte in immer schärserem Arlilleriefeuer bald eingestellt werden. — Sv halse» wir uns ohne Graben, hier drei Mann in einem Granat» trichter. dort ein paar hinter Kreldetrümmrr». Al» e» Tag wurde, sah,,, wlr alle, von Rreldegestei» bestäubt, au» wie die Müller. Bon dem Kiefernwalde aus dem Kanonen, berge stand' kein Baum mehr, nur »och kurze, zersplitterte Stämme, daran recht» und links ein Aestchen noch. Wir glaubte», die Franzosen machte» einen Gasangriff, denn der Feind brachte einen matte», süßen, entsetzliche» Geruch mit, der uns ganz benahm. Aber da» kam von einem Kirchhof dicht vvr uns, ans dem vv» der Erstürmung des Berges vom Frühjahr her etwa 7U Kameraden begraben lagen, Das war alles vv» Granate» grünlich aufgewühlt. Sonst aber haben scne endlose» Stunden nicht viel Tr- innerung hinterlasse», Veriiuttlich haben wlr nichts ge gessen oder getrunken, wer sollte uns das in diesem fürch terlichen Feuer auch bringen? Todmüde, aber die «in- schlagenden Granaten, Minen, Kartätschen und Schrapnells ließen leinen Schlaf zu. sie erschütterten schmerzhaft den Körper und ließen in de» Ohren ein auälendeS Klingen zurück. Einmal hatte ich ei» paar Zigaretten vom Batail« loiisad«»tauten, je eine für mich »nd meine Nachbarn. Gegen Morgen hatte sich das Feuer zum Tro in melfeucr gesteigert. Ich weiß nicht, ob der Ausdruck „Trv»n»el- senei" erst in diese», Kriege anfgetvmmen ist: aber «ine» besseren Namen kann es für diese Einrichtung gar nicht geben. Mit einem Male betainen wir keine Granaten mehr: alles flog über uns weg. Hinte, den Berg. „Alles aufpassen! Achtung!" Nun mußten sie kommen! Richtig, nach einem Weilchen merkte» wir. daß französische Infanterie vor „ns ans dem Berge sich heranarbeitete. Sie schossen hinter Erdhaufen vor, versteckte» sich in Grannttrichtern, schlichen sich im zer schossenen Laufgraben Hera». Wo unsere Leute eine,, sahen, schossen sie. Bald flogen die Handgranaten herüber und hinüber. Links hatte der Feind „ns schon umfaßt. Plötz lich hörten wir gerade hinter »,»« lebhaftes Gewehrsener: das war sehr Niederdrücke»«, für uns. «Wir erfuhren später, daß dort ein Patronenlager in Brand geschossen war.) Ahe, unsere Leute hielten ruhig aus und feuerten Schlitz „m Schub, sobald sich Gegner zeigten. Sehr wirk sam halse» unsere Maschinengewehre. AVer der Feind war zähe. Immer neue Angreifer kamen. Da hatte sich einer dicht vor »ns eingenistet, immer wieder richtete er sich hoch auf. de» Stahlhelm auf dem Kopfe, den linken Arm ge krümmt, mit dem rechten weit ausholeiid. schleuderte er seine Handgranaten auf uns. Er war ein derber Kerl, sah bürten hie »rünrn chwere au» wie ein alter Römer. «Schabe um den tapfere» Kerl!", sagten die Leut» neben mir. als ihn unfer Maschinengewehr erledigt«. Plötzlich tamen wieder Granaten gesaust, sran. zvfisch, schwer« Granaten, die, »u kurz, mitten in die ftttr» mende sranzüsische Infanterie gtnaen. Wir bür Franzosen schreien, sie schossen verzweifelt ihre Signalrakete» hoch, aber sie hatten eine Weile lang Berluste durch ihre eigene Artillerie. Der Angriff war abaeschlagen. Reste der Angreifer, die sich vvr unserer Front in zerschossenen Gra- d,»stücken eingenistet hatten, wurden von un» durch starke Patrouillen mit Handgranaten erledigt. Unsere Zurufe: «Rrndez.vvn», Camarades!" hatten die Franzosen abgelebnt und. nach einigen, Gestikulieren, mit Handgranaten beant- wortet. An einem seitlichen Berghanae entdeckten unsere Patrouillen zwei franzüsische Kompagnien, die sich am Waldrande geschlossen hingclegt hatten, anscheinend eine Reserve für dle Stürmenden. In aller Ruhe konnten wir ein Maschinengewehr in Stell,,na bringen, da« diese beiden Kompagnien fast völlig vernichtete. Und nun begann aufs neue da» Artillerleseuer. Alle Sorten, alle Kaliber. Dabei immer paarweise die großen Mine» zu 200 Ps„nd. die au» der Höhe mit grauenhaft aiischwellende», Heulen gesegelt kommen und beim Ein- schlagen ein« kirchttirmhohe Wolke von Rauch und Dreck in die Höhe warfen. Well wir am htnteren Rande der Bergfläche lagen, batte eö die französische Artillerie sehr schwer, un» zu fassen. Da erschien dicht über »,,S ei» französischer Flieger, um das Artilleriefeuer zu letten. Er flog ruhig etwa» vorwärts, ruhig etwas zurück, bis sie uns batten, bl» sie trafen. Eben noch schossen sie zn kurz. Der Flieger gab ein kleines Zeichen nach vorwärts. Die näclrste Lage traf. Links gab es Tote und Berwundete. Und wir sahen grimmig hinauf, wie der Flieger ruhig schwebte. Auch Gasgranaten kamen und vergiftet wankte» Leute davon. Gegen Abeird steigerte sich das etwa für eine halbe Stund« zu einem konzentrierten Schnellfeuer aller schweren Kaliber auf unseren Abschnitt. Wir lagen in Dampf und schwarzcm Gewölk. Wen die Splitter nicht trafen, den deckte» Erde und Steine zu, Hören und Sehe» verging. Was konnte mau tun, als an seinem Platze bleiben und ruhig abivarten? Ich lag da und zerbröckelte mit de» Fingern kleine Kreide „ stttckchen und dachte, „das ist die Hölle", aber dann fiel mir ein, daß ich von der „Hölle" bisher eine viel, viel zahmere nnd mildere Borftelluna gehabt hatte, als da», was uns jetzt umgab. Um diese Zeit habe» Reserven vvn weit hinten den Kanonenberg in einer Rauchwvlke stehen sehen und ge glaubt, da tvmme keiner davon: der DivifionS-Adjutant hatte zu den anderen gesagt, so etwas vvn Arlilleriefeuer habe er in, ganzen Kriege „och nicht erlebt. Aber auf dieses gesteigerte Artillerleseuer folgte kein Angriff der französischen Infanterie mehr. Wer weiß, aus welchen Gründen! Jedenfalls lagen wir zur Abwehr bereit. Als das Bataillon Kfpennexitz in der Nacht abgelöst wurde, konnten wir die heißumstrittene Höbe übergeben, wie wlr sie übernommen hatten. Unsere Berluste waren schwer. Aber das Bataillon Koennerltz hatte seine Schuldig keit getan. Während des Druckes nacht» Angegangene nenrfte Draht-Meldungen. gegenüber Kämpfern und Nichtkämpsern begangen worden seien. Grey erwähnt sodann drei Fäll«, welche sich in den selben Tagen wie -er „Baralong^-Fall ereignet hätten: t. Die Bersenknng der „Arabic" durch ein deutsches Uni<r- Ehrentafel. Das Bataillon Koennerltz in der Ehampagne. Bis dahin l-attei, wir noch nichts ini, der Ehampagne zu tun gehabt. Das Bataillon v. Koenneritz hatte zehn Monate lang viel weiter südlich in vorderster Front ge legen, und wir waren nun eben zum ersten Male zurück- genvmmen worden, nm als «Anneereserve" uns zu erholen, unsere Sachen in Ordnung zu bringen nnd zu exerziere». Aber früh beim Exerzieren ritt der Balaillvnsarzt vorbei nnd e,-zahlte, daß gestern die längst erwartete große fran zösisch-englische Offensive an der Westfront begonnen habe. In der Nacht hörten wir, wie ein benachbartes Reserve- Bataillon mit Kraftwagen abtransportiert wurde. Da er schien uns unsere iveitere „Erholung" recht fraglich. Am nächsten Morgen wurden wir alarmiert. Mit der Eisen bahn und dann mit Lastautos fuhr unser Bataillon in die Elnnnpagne, hinter einen Teil unserer Front, der von Iossre am wütendsten angegrzssen wurde. Dies konnten wir schon vvn weitem feftstrllcn, als wir nachts vor marschierten. Am ganzen Horizont stiegen unaufhörlich die wohlbekannten Lcuchtraketen, und das Artillerleseuer rollte ohne Unterlaß. Das letzte Torf, nur noch Äranattrichter und Steinhaufen, trotz später Nacht taghell im Scheine der Lcnchtrakele», war erfüllt vvn Munitionskolonnen. Ar- beitslommandoS, Transporten von Verwundete». Aber alles ging leise zu, gedämpft, geduckt. Eine Lage Schrap nells blitzte über dem Dorfausgang. Wir bekamen Führer mir über eine verwüstete Ebene. Wenn Insanteriegeschojse zahlreich über uns hinwegzischten oder Granaten krachten, legten wir uns hin. Ein Weg, aus dicken Bohlen gebaut, war an einige» Stellen durch schwere Granaten aus- cinaudergewirbelt wie lose Streichhölzchen. Schwarz un scharf gezeichnet im Scheine der Leuchtraketcn ragte vor uns ein langgestreckter Berg. Um den wurde gekämpft. Das «oar die Hohe 199, vielgenannt in den Berichten der deutschen und franzüsi- jchen Heeresleitung, in jenen Tagen weltberühmt. Mili tärisch hieß die Hohe „Dce Kanonenberg". Liese Bezeich nung war sehr zutreffend. Die Soldaten nannten den Berg den „Sargdeckel". Auch das war zutreffend, schon wegen der Gestalt des Berges: langgestreckt, stell, oben mit «chräg abfallender Fläche. Ohne Berluste kamen wir bis an den Fuß öeS steilen Berges und sollten zunächst in Unter-tänden am rückwärtigen Abhänge unlergebracht werden. Aber wo waren noch ganze Unterstände? Aller zncammengeschvsscn, aufgewühlt, zersplittert. Gleich Wasser fallen war in den Falten der Berglehne ein Wirrwarr von zerbrochenen 'Brettern, Wellblech, zertrümmertem Kreide- gestctil hernntergerittscht. Mühsam kletterten die Zug führer herum in Granattrichtcrn und Trümmerhaufen, ans der Luche nach Unterkunft für ihre Leute, bald in tieiem Dunkel tappend, bald ln fahlem Raketenschein, im Blitzen der einschlagende» Granaten und Minen. Tage lang nun schweres Artillerleseuer! Das ist ja schon oft beschrieben worden. Geduldig hielten auch wir die Ar tillerievorbereitung des sranzösischen Angriffs aus. Wir saßen in den dürftigen Reste» von Unterständen. Der ganze Berg bebte, schntlertc unter den Einschlägen der allerschiversten 'Banaten »nd Minen. Und immer anfs »ene fausten die Ungeheuer ans der Höhe heran, Am Sanitälsnnterstaiid arbeitete alles ununterbrochen. Nicht weit vvn »ns schlug wieder eine schwere Granate einen ganze» Unterstand ein. Wir saßen alte und warteten, wen iinn die nächste trifft. Es kamen Brandgranate», die, dicht nebeneinander cinschlagend, gleichsam «inc Reihe hell- lodernücr Wachtfeuer lnnsetztcn. Nun wurde gemeldet, daß öer Schützengraben am vorderen Bergrande ganz ein geschossen sei. die Besatzung könne nicht bleiben, -a auch die Bäume i» Brcttid geschossen seien. Köln. sEig. Drghtmcld.) Der Dampfer «S'enna", der mit Ware unterwegs war, ist auf der Höhe von Gibraltar versenkt worden. Die Besatzung ist ge rettet. l„Küln. Ztg") Eettinje. Zn dem Untergang des italienischen Dampfers aus Brindisi, der mit Vorräte» und 13b montenegrinischen Rekruten ans Amerika gestern bei San Giovanni di Medua ans eine Mine gestoßen und gesunken ist. wird noch gemeldet, daß dabei 2 9 0 Passagi e r c u m- k a m e». lW. T B.l Köln. lEig. Drahtmelö.) Die Besatzung des englischen Unterseebootes „ b- 17" ist interniert worden. Saloniki. iReuter - Meldung.) Am Morgen -es griechischen Weihnachtstages wurde die Stadt wieder von einer Taube h e , in g e s nch t. die Bomben ans die Lager der Berbündeten gnßerhalb -er Stadt fallen ließ, ohne aber besonders viel Schade» anzurichten. Da» Flug zeug wurde heftig beschossen un- kehrte nach Norde» zu rück. tW.T.B.) Washington. iDurch Funkipkttch vom Bertreter de» W T. B.i I», Senat brachte Hitchcvck «ine Resolution ein. die sich mit der Zurückwetsung der ausländischen Störung der amerikanischen Postsendungen auf hoher See beschäftigt. Die Resolution fordert den Gencralvostineister auf, alle in seinem Besitz befindlichen Schriftstücke über diesen Gegenstand im Senat vorznlrgen. Im Rcpräfentantenhause griffen die Republikaner Stasford und Eooper aus Wisconsin den Republi kaner Gardner aus Massachusetts an ivegen feiner Rede, in der er die Deutsch-Amerikaner und die deutsche Nation tadelte. Eooper. der zum Ausschuß für auswärtige An gelegenheiten gehört, ries: Di« Bemerkungen, die wir eben grhürt haben, waren so heftig, als wären sie Im englischen Parlament getan worden! Stasford erklärt« in erregtem Zustande: Gardner ist mehr Engländer als Amerikaner, und tadelte ihn wegen de, Statur seiner Bemerkungen, während jedes Mitglied seine Worte sorgfältig abwägen sollte. Der Redner verteidigte entschieden die Deutsch-Amerikaner. Stasford ging insbesondere auf die Behauptung ein, die Deutsch-Amertkancr zerstörten die amerikanischen Munitionsfabriken mit Gold und Dnnamtt. Stasford saate: Diese Anschuldigungen können nicht gegen die acht Millionen Deutsch-Amerikaner dieses Landes gemacht werden. Ich bin nicht der Anwalt der deutschen Sache, aber ich weid. baß in meinem eigenen Be zirke die Munitionsfabriken, in deren Umgegend Taufend« von Deutsch-Amerikanern wohnen, täglich ohne Unter brechung im Betrieb» sind. Diese grundlose Anschuldi gung. die eines jeden Mann,» unwürdig ist. bringt mich in Erregung. tW.T.B.) )>. Rotterdam. lEig. Draht»,eld.) Die englischen Ge werkschaften berieten in Uebereinstimmung mit der Arbeiterkoliferenz über eine allgemeine Abstimmung in den Gewerkschaften zur Frage eines passiven Wider stande» gegen die Einführung der Wehr pflicht. Am 18. Januar findet außerdem ein all gemeiner Kongreß der Gewerkschaften statt, wobei Lloyd George einen Bvrtrag halten wollte. Die Gewerkschaften verweigerten das aber. t..Nat.-Ztg") London. lNcilter-Mcldiing.) Die englische Negierung hat ei» Weißbuch über die Beschwerden der deutschen Re gierung gegen die Besatzung de» englischen Hilfs kreuzers ». Baralong" ausgegeben. Der Staats sekretär des Auswärtigen Sir Edward Grey sagt darin, die englische Regierung habe mit großer Genugtuung, aber auch mit Erstaunen vernommen, daß Deutschland sich ernst haft für die Grundlagen einer zivilisierte» Kricgsführung einsetze, und für diejenige», welche sie mit Bordedacht bei seite setzten, Bestrafung forderte. Der Borsall, welcher die deutsche Regierung plötzlich daran erinnert habe, daß es derartige Grundlagen gebe, fei ja allerdings einer, b«i welchem Engländer und nicht Deutsche die Uebeltäter sein sollten. Aber dle englische Regierung nehme nicht a», daß beabsichtigt werde, da» Gehiet gerichtlicher Untersuchungen willkürlich zu beschränke». Gs würde ungereimt sei», den „Baralong"-Fall allein als Gegenstand einer Unter suchung auszuwähle». Selbst wenn die Beschnldigungen der deutschen Regierung zugegeben würden, wa« die eng lische Regierung jedoch nicht tue. so wäre die Anklage gegen Kommandant und Mannschaft der „Baralong" von ge ringer Bedeutung im Bergleich mit den Freveltatcn, welche von deutschen Offizieren z» Lande und zur S<e absichtlich seeboot, welches ohne vorherige Warnung gehandelt und keinen Bcrsuch gemacht habe, die Besatzung der „Zlrgbie", welche keinen Widerstand geleistet habe, zu retten? 3. den deutschen Torpedvbovtszerstörer, welcher ein englisches Unterseeboot an der dänischen Rüste, wo es gestrandet war. entdeckt und, obgleich er es vorher nicht verfolgt, obgleich es sich in neutralen Gewässern befunden hätte und außer stande gewesen wäre, sich zu verteidigen, bas Unterseeboot und seine Mannschaft bei ihrem Versuch, zu schwimmen, beschossen hätte. Ein dritter Vorfall habe sich ungefähr , 1« Stunden später abgespielt. Der Dampfer „Ruel" fei durch ein deutsches Unterseeboot angegriffen worden. Er habe nicht den geringsten Widerstand versucht, um sich »u retten, und sei mit Kartätschen und aus Gewehren be schossen worben, wodurch etn Mann getötet und acht andere, darunter der Kapitän, schwer verletzt worden seien. Der unter Eid erstattete Bericht, ans den die Mitteilungen sich gründen, gebe keine Ursache an, welche diese rohe, kühlen Blutes begangene Missetat rechtfertigen würde. Die britische Regierung sei der Ansicht, daß diese drei Fälle zusammen mit dem „Baralong^-Fall vor «inen unpartei ischen Unters uchungsrat gebracht werden könnten, z. B. vor eine aus amerikanischen Marineoffizieren zu sammengesetzte Kommission. Sollte dieser Vorschlag an genommen werden, so würde die englisch« Regierung all«s tun. wa» in ihrer Macht liegt, um die weitere Unter suchung zu erleichtere und die Schritte tun, die die Ge rechtigkeit erfordere. Dtc britische Regierung erachte es nicht für notwendig, auf di« Beschuldigung zu antworten, daß dt« britische Flotte sich der Unmenschlichkott schuldig gemacht habe. Die letzten Statistiken, die sie zur Ver fügung habe, hätten erwiesen, daß 11SN deutsche Matrosen gerettet worben seien. Die deutsch« Flotte könne diesen Rekord nicht schlagen, wahrscheinlich, weil sich ihr nicht die gleiche Gelegenheit geboten habe. lW. T.B.) London. sAmtlich.) Eine nach dem Tanganjika-Lee entsandte Marine-Expedition hat am W. Dezember bas bewaffnete Dampfschiff „Kingani" angegriffen und e» gezwungen, sich nach einem 10 Minuten dauernden Gefechte zu ergeben. Alle deutschen Offiziere sind gefallen. Das Schiff wurde, obwohl es sich in sinkendem Zustande befand, an Land gebracht. --- Der Dampfer „Kingani", den die Engländer auf dem Tanganjika angeblich zerstört haben, ist ein kleines Dchtffvon IS Meter Länge und 8*/z Meter Breite. Seine Besatzung besteht im Frieden aus einem europäischen Maschinisten, lowte einigen farbigen Bedienungsmannschaften. Bvn einer für krlege- risch« Zwecke in Betracht kommenden Bewaffnung des Schiffchen» kann schon mit Rücksicht auf seine Bauart nicht die Rede sein. Es diente früher an -er ostasrikanischen Küste als Zvllwachtschiff und wurde nach Krl^sausbruch ln unzerlegtcm Zustande mit der Bahn vvn Daressalam nach Ndjtdjt nnd auf den Tanganjika-See gebracht, etn Umstand, der zeigt, »m ein wie undedeut«»des Fahrzeug es sich handelt. Dort war es mit dem den Tanganjika seit 1900 befahrenden Dampfer „Hedwig v. Wißmann", der am 33. November 1914 die englischen Dampfer „Ereil Rhodes" nnd „Gvod-NcwS" zerstört lzattc, beim Abtransport de» ln Kasakalawe erbeuteten englischen Telegraphenmaterials beteiligt gewesen. Auf welche Art den Engländern die Zerstörung dieses Schiffes gelungen ist, steht noch nicht einwandfrei, fest. Nach einer weiteren Reuter-Meldung sollen die Engländer ncne bewaffnete und besonders aus gerüstete Fahrzeuge mit einer Marine-Expedition nach -ein Tanganjika-See gesandt haben. Dies« können dorthin entweder ans dem Weg« über den Sambesi-Lchire-Flntz zum Nygssa-See und von dort über Land oder üh«r den Kvngo und mit der Ende 1914 fertig gewordenen Lukuga- Bahn gelangt sein. Es ist z» hoffen, daß unsere jetzt noch auf dem See befindlichen größeren Dampfer dielen eng lischen Fahrzeuge» gewachsen sei» werden. <W. T. B>) Essen a. d. Ruhr. Die Direktion Krupp A.-G. teilt mit: Im Modcllschuppen der Firma Friedrich Krupv brach heute abend gegen o Uhr ans bisher unbekannter Ursache ein Brand ans, der bei dem herrschenden.starken Winde rasch um sich griff und ans den Anbau der Radsatzwerl- stätte übersprang. Nach zwei Stunden war die Macht des Feuers gebrechen. Der Modell,chnvpcn »yd der Anbau sind niedergebrannt, sonstige Gebäude wurde» nicht be schädigt. Verletzt ist »tcmaiid. <W. L.B.t
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