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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.05.1909
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-05-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090514016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909051401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909051401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-05
- Tag1909-05-14
- Monat1909-05
- Jahr1909
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.05.1909
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llsul-ÜIeieliei'me „Ltiloro" blvickk Ovsickt uiui Wuäo iv Icul^sr ILsit rsiu zvem-!. orprodtvs unseliiiilliedo» Aittvl ßvxeu unscdöuv llautküiho, Üüwwslöpro88«.-ii, L-odgrÜseßo, ßvlds Mvlro, üsutsussokläßv. Llit ausküsirlitzkor ZmvGsun^ 1 Llsrlc, bsi Linssociunx von 1,20 Llar^ kitmlco. llvpot unü Vvessnü: Umli-ki»>M>! I»NI «»I H V ^1 OertlillieS und SiichsischeS. — In der gestrigen 17. öffentlichen Sitzung der Stadt verordneten wurde ;»»üchil ans der Registraiide et» Schrei, den der Herren Hvsrat Münchinenee und Genossen ver lesen. in dem sic iveaen der biinplaiimüstigen Herslelluna der Iojesstraße bei ihrer Eininiinduiig in den Wasoplatz vorstellig werden. St.-V. Förster besürwvrteie das Ge such, da der Verkehr an der betressenden Sielte direkt lebensgesährlich sei. Das Schreiben wnrde an den Rat wei- tcrgegebcn. Ter Hauptpunkt der Tagesordnung betras das Schreiben des Rotes vvm 23. April 1000, mittels dessen er de» vom Statistischen Amte erstatteten endgültigen Be richt Uber das Ergebnis der am 12. Oktober liX»3 erfolgten Zählung der leerstehenden Wohnungen über- sendet und in welchem er mitlcilt, dast besondere Maßnahmen zur Förderung des Baues von Woh nungen nicht ergriffen werden sollen. St.-B. Fleißner stellte fest, daß die Antwort des States vier Monate später eingegangen sei als sic angekiindigt war. Außerdem enthalte das Schreiben zu wenig Posi tives. Der Wohnungsmangel lmbe sich wesentlich ver schärft, namentlich leiden darunter die hauptsächlich von Arbeitern srequentierte» Borstädte Naußlitz »nd Trachau. Ter Stat mitsse g«ft die l,a!be Million Einwohner mehr Rücksicht nehmen a . ans die wenigen hundert Hausbesitzer. Ossener kann eine Hnusbesitzerpolitik nicht dokumentiert werde», als wie in diesem Ratsschreiben. Tie „Bnrger- zcilniig" meine sogar, solange noch eine Wohnung frei sei, bestehe kein Wvhnnngsmangel. Gins rechts: Sehr richtig! Gelächter.> Er und seine freunde brachten zwei A »träge ein, die den Rat veranlassen sollen, in positiver Weise zur Wohnungsnot Stellung ,» nehmen. Die Anträge lauteten: Ter Rat wird ersucht, I. den Ban von Kleinwohnungen in eigene Regie zu nehmen und 2. städtisches Bauland siir Mietshäuser nur im Wege des Erbbaurechtes zu vergeben. St.-B. He tt n er stimmte insofern dem Borrcdner zn, als in einigen Arbeitervierteln wirklicher Wohnungs- niangel. nicht aber Wohnungsnot, bestiinde. Es ist eine ausfallende Tatsache, daß seht sehr wenig Zinshäuser ge baut werden, und cs ist im Interesse aller Kreise zu wün schen, daß wieder normale Anstände eintreten. (Sehr rich tig.» Die Bodenprcisc sind derart in den lebten fahren in die Hohe geschnellt, daß ein rentabler Hausbau ganz unmöglich ist. Bedauerlich sei es ferner, daß die Rcichs- tagSkommissivn Dresden nicht in die Gruppe ver setzt hat. Er hoffe, daß der Rat nicht ablasseu werde, des halb immer wieder vorstellig zu werde». St.-B. Beck erbat vom Rat Auskunft, bei wieviel Prozent seiner Meinung nach WohnnngSmangel vorliege. Tie wahren Ursachen der Wohnungsnot resultierten daraus, daß die Bauherren keine zweiten Hiipothcken bekommen können. Der Mangel an Geld ist das Hauptubel. tRus: „Da sorgen Sie doch dafür!"» Eine Abhilfe könne vielleicht dadurch ge- gcschnfscn werden, wenn der Rat die Anliegerbeiträge nicht mehr zinslos nehmen würde. lBravv.'j St.-B. K rüg er I meinte, daß wir am Bvrabend eines zügellosen Wvhnnngs- wuchers siehe». St.-B. K v h l in a n n bestritt, daß ein Wohnungsmangel in der von Lt-V. Meißner angeführten Höhe bestehe. ZedensiUls sei dringend davor zu warnen, daß der Rat selbst unter die Grnndstüctsspetulanieii ginge. Er bat daher, die Anträge Fleißner abzulehnen. Ta der Antrag aus Schluß der Debatte inzwischen eingelausen war, so erfolgte die Abstimmung, die mit großer Majorität beide Anträge verwarf. — Die übrigen Punkte der Tagesordnung, die sämtlich ohne Debatte erledigt ivnrde», bolcii^ für die Allgemeinheit wenig Interesse. — Schluß der Sitzung I» Uhr. -- Es folgte eine geheime Sitzung. — Zur Hilsotätigkcit in Süditalien. Auf dem Königs. Belvedere fand gestern nachmittag eine Zusgniineii- kunft des Direktoriums des Roten Kreuzes unter Heilung des Borsitzcnden des Handcsverbandes Sachsen, Wirkt. Geh. Rates Tr. Gras Bitzthum v. Eckstädt. und dem Borstand des Albertvereins mit dem Bcrtrauensmanu des Zentral komitees des Deutschen Roten Kreuzes für die Hilsstütig- keit in SUditalien, Herrn Tu Bi nage aus Neapel, statt. Letzterer berichtete über den Umfang und die Organisation des von ihm vertretene» LicbeSwerkes und teilte mit, daß sich in Deutschland alle Kreise in reichem Maße an der Hilfe beteiligt haben, was von der Bevölkerung und den Behörden Italiens rückhaltlos anerkannt worden sei. Bor der Zusammenkunft aus dem Königs. Belvedere war Herr Tu Biuage vom P r i u e n Z v h a n n Georg als Ehren vorsitzendem des sächsischen Landesverbandes vvm Rote» Kreuz »nd der Frau Prinzessin Johann Georg als Präsidentin des Albertvereins in längerer Audienz empfangen worden. — Ter K ü ii i a l. Blinden» n st a l t ist ein Ver mächtnis von Fräulein Alma Wilmersdorf in Höhe von 500 Mark zugefalleu. — Ter Sächsische Gastwirto-Berband sendet uns fol gende Zuschrift mit der Bitte um Abdruck: „Ter Gesgmt- vorstauö des Sächsischen Gauwirts-Berbaudes, Sitz Leip zig, nahm in seiner Sitzung am Montag mit Entrüstung Kenntnis von den mit Ausdrücken berechtigter Empörung von alten, ehrenwerten tyastwirten Sachsens eingcsandten Zeitungsnotizen, bciressend die schmähliche Beleidigung der Gastwirte durch den Pfarrer T r. B n r ck - A n erba ch, weiche derselbe in einer Bersaminlung abstinenter Pastoren in Zwickau ausgesprochen hat. und erklärt: „daß es eines Seelsorgers unwürdig sei, ein von altershcr allgemein ge achtetes Gewerbe in dieser unerhörten Weise zu beleidi gen". Ter Vorstand des Sächsischen Gaslwirts-Berbandcs wird diese Angelegenheit zunächst dem Kiittusministeriuin unterbreiten und auch im Rechtswege die Ehre der säch sischen Gastwirte schützen." — Psänder-Bersteigernuft. An der städtischen DeihamtS-Ziveig- stell« Dresden-Altstadt, Maternistraste, kommt vom 17. bis nrtt IS., sowie am 31. »nd 32. Mai an den Vormittagen eine größere Anzahl Pjänder zur Versteigerung. — Der Dresdner Männergcsangvercin unternimmt nächsten Sonntag als erste Beranstaltung seines Sommer programms einen FrtthjghrsauSflug nach Pappritz, wo zurzeit die Apselbltttc noch im schönsten Flore steht. Man trifft sich um :> Uhr nachmittags am „Weißen Adler" in Loschwitz. Für gute Verpflegung in Pappritz lst gesorgt. Ein Tänzchen und Heine Vorträge werden den Teilneh mern angenehme Unterhaltung bieten. Freunde des Ber eit,S sind, wie zn jeder seiner geselligen Veranstaltungen, willkommen. — Zm Viktoria-Salon si»det die Detektiv-Komödie „Sher- lock Holmes" allabendlich großen Beifall. Das Berliner Theater- Ensemble gibt das Stück nur noch bis Sonnabend abend, um am Sonntag als Fortsetzung von „Sherlock Holmes" das Bonnsche Stück „Der Hund von Baskervillc" zu geben. — Die Handels- und gewerbliche Fortbildungs-Schule von C. Schilpte, Alimartt ist. »nlcrrisstct nicht nur sortbildungsschiUpslich- tcg« junge Leute, wie vielfach augciiommeu wird, sondern auch Erwachsene in besonderen getrennten Abteilungen. — Das Restaurant Surstirftenftraße »7. iveZcheS wegen durch gehender Renovation nahezu l Wochen gcschlostc» war, bat heule ceiue Pforte» wieder g e ü s s n « t. Es besteht nahezu stv Fahre und hatte stets einen «ulen Nus und regen Besuch bis ans die letzte Zeit. Nunmehr ist cs vom Besitzer des Grundstückes, Herrn Lanier von der Ersten Kulm barster. vollständig erneuert und in gediegenster Weise ganz neu eingerichtet worden und macht «inen anstcrordciitlich freundliche» und saubere» Eindruck. Dem Wirt Herrn Leisert, bisher i» der Schumann scheu Bierstube t» Grosten- tmin, geht ein guter stink voraus. — Einen Ferienansenlhali an der Lee, und zwar tu Baabe >zwischen Gohren „nd Binz» siir den müßigen Preis von IM bis 176 Man ermöglicht auch in diesem Fahre iviedcr die bewährte Ferieiipstegc de» Herrn Lehvers Kühne! uiw Frau. Wer sich über die Envtge während der vergangene» Fahr« und über das Ge botene orientieren will, verlang« Prospekte durch Lehrer Kühnel, Dresde»-A., König Alben-Straße 2l. — Biel besprochen wird in Meißen die nach dem Meistbietuiigstermi» für ungültig erklärte Zwangsversteigerung des wertvollen ehemals Kühlerschen Graiiiiwerkes, im Werte von Uder einer Mil lion. Ter Grund dafür war ein nachträglich fcstgesielllcr Forinseliler. — Ter Stadl Meißen ist nunmehr eine nor mehre ren Fahre» vermachte Stillung von 3 0 0 0 0 Mark ausgezahlt worden, nachdem die Nutznießer verstorben sind. — Ter am Sonntag mit einem Kollegen und 2200 Mt. aus Sebnitz flüchtige Adamee ist in Bremen verhaf tet worden. -- Zwei Radfahrer sausten vorgestern aus ihren Rädern den „Schenkhübel" bei Dittersbach hinab. Dabei muß der eine von ihnen eine Kurve zu kurz genoinmen haben, er fuhr gegen einen Baum und flog mit dem Kopse gegen den Stamm. Ein schwerer Schädelbruch führte sofort den Tod des jungen Mannes herbei. — Die goldene Hochzeit feierten Fabrikhausmann Lehman» und Ehefrau in Döbeln. — In Leipzig hat sich eine Gemeinde von Verehrern des Altreichskanzlers zusammengetan, um den Bau eines B i s in a r ck t u r in e s aiizustrebcn, der am 1. April 1015, zur Hundertjahrfeier des Bismarck Geburtstages, eingeweiht werden soll. Als Standort dieses monumentalen Bauwerkes, das als ein wirkungsvolles lbegenstiick zum Völkerschlachtdeiikiiial gedacht ist, ist das Rosental i» Aussicht genommen. — Tie önn Maurer, Zimmerer und Bau arbeiter. die !» Meerane in den Aussiand geirete» waren, haben, wie bereits kurz gemeldet, die Arbeit wieder ausgenommen, nachdem «im Ticnotag unter Vorsitz des Herrn Bürgermeisters Wirtgen Bcrtiandliiiigc» stattsanden, die für beide Teile einen befriedigenden Erfolg hatten. Für Maurer, Zimmerer, Kalk- und Ziegeltrager tritt so fort ein Stniidenlohn von 13 Psg., sür Bauarbeiter ein solcher von 35 Psg. in Kraft. Außerdem sollen sämtliche Arbeiter ab l. Januar IvlO eine weitere Zulage von 2 Psg. pro Stunde erhalten. Zurzeit beträgt die Lohn erhöhung 3 Psg. pro Stunde gegenüber den Lohnsätzen vor dem Streit. — Am Mittwoch wnrde in Zwickau unterhalb der Paradiesbrücke am Brückenberge ein toter Mann aus- gesunden, der aus Ddnnd und Nase stark blutete. ES wird angenommen, daß der Mann in der Dunkelheit den steilen Abhang hinuiltcrgcfalleii ist und dabei den Tod gesun den Hai. — In Kilchberg bei Zwickau rissen zwei >3jährigc Schuikiiaben die an Zier Kirche befestigte Sammelbüchse ge waltsam herunter und raubten den Inhalt. Tie Burschen wurden sestgciivmmen und entpuppten sich als längst ge suchte Geld- und Ladcnkasscndiebe. — In der Billa des Fabrikbesitzers Dürr in 3t eiche ti li ach i. B. hat vorgestern abend in der !». Stunde eine hef tige Gasexplosion slattgesnndcn, durch die ein Teil der Sviiterraiiifeiister und der Erdgcschoßfcnsier zerstört, Rahmen zerbrochen und die Glasiplitter weit in die Um gebung hinaus geschleudert wurden. Ein entstehender Brand tonnte rechtzeitig gelöscht iveröen. Die verlautet, waren bei im Gange befindlichen elektrischen Installationen vorhandene Gaslörper abgeschraubt worden, wodurch viel Gas in das Innere des Gebäudes entwichen war. Ernste Verletzungen von Personen sind nicht vvrgckvmmen. — Ein neues, vornehmes Gewand hat der wohl allen Reisenden nach Bad-Elster, den böhmischen Bädern und München bekannte obere Bahnhof in Reichcn- bach i. B. erhalten, der vollständig »c» und geschmackvoll renoviert ist. Ter Ausenthalt kan» bei der vorzügliche» Bewirtung im Bahnhofsrestaurant nur empfohlen werden. — Infolge Scheuwerdens eines Pferdes ver unglückten am Dienstag aus der Straße in Auerhammer drei Personen schwer. Der Briefträger Schmidt aus Chemnitz hatte auf einem Wagen mit seinem fünfjährigen und einem drei jährigen Kinde seines Schwagers Platz genommen. Aus einer steilen Strahenstrecke wurde das Pferd scheu und ging durch. Der Mann wie die zwei Kinder wurden mit großer Wucht auf die Straße geschleudert. Das fünfjährige Kind hat hierbei mehr fache Knochenbrüche erlitten und mußte in schwerverletztem Zu stande nach einer Heilanstalt überführt werden. Schmidt trug außer sonstigen Wunden eine Zersplitterung des rechten Schulter blattes davon. Das dreijährige Kind wurde weniger schwer verletzt. — Ein Waldbrand hat in Dürfet bei Buchholz gewütet. Er ist von Arbeitern, die sich Kaffee lochen woll ten, verursacht worden. Aus Verzweiflung über das Miß geschick hat einer der Arbeiter sich durch Erhängen das Leben genommen. — Die Stadt Aue will eine Anleihe von 700 000 Mark ausnehinen, die zum Bau der dritten Bürgerschule, zur Schmuckplatz-Anlcguug auf dein alten Friedliose, zum Bau einer neuen Straße und zum Ankauf zweier Grund stücke verwandt werden soll. — In Olbcrnhau brannte das Ruschersche .Haus »amt Schuppen ab. — Die Heidelbeersträucher in den erzgebirgische» Wäldern haben derart angesetzt, daß. wenn nicht allzu große Fröste ein- trcten, der Ertrag ein ebenso großer wird wie im Vorjahr. — Ter Stadtrat von Zittau hat beschlossen, daß, vor behaltlich der Zustimmung der Stadtverordneten, eine W c r t z n w a ch s st e » c r vom Jahre lOlO ab zur Er hebung gelangen soll. Die Steuer soll unter Zugrunde legung des Wertes der Grundstücke am 1. Januar 1900 cingcführt werden. — Schulfest. Nachdem von den städtischen Kollegien die Abhaltung des Schulfestes im laufenden Jahre in der bisherigen Weise beschlossen wor den ist, hat der Stadtrat bestimmt, daß das mit Rücksicht aus den in diesem Jahre geänderten Beginn der großen Ferien Montag, den 12. Juli, stattfinden soll. — Zum Ob er st adtschreiber ernannt wurde an Stelle des zum -1. be soldeten Natsmitglicde. gewählten Herrn Oberstadt- schrciber Eras der bisherige Stadtschrciber, Herr Referen dar Hoppe. An dessen Stelle tritt als Stadtschrciber der früher bereits in Zittau vorübergehend tätig gewesene Herr Assessor Berit,old, zurzeit in Rochlitz. — In einem Gehölze am Plateau des Großen Winter- beraes wurde vorgestern vormittag ein Erhängter aus- gefunoen. Der Selbstmörder ist seiner Kleidung nach ein Tourist. — Laudgericht. Wegen Untreue und Unterschlagung ist gegen den 1304 in Böhmen geborenen Schuhmacher Kar» Ioics Treml Anklage erhoben worden. Bor längerer Zeit gründete der Angeklagte zusammen mit einem Be- rufsgcnossen eine Lederhandlung unter der Firma Rühle u. Treml. R. gab 4500 Mk. Kapital und lieferte einige Maschinen. Tr. soll nun für etwa 50 Mk. Waren ans dem Geschäft entnommen und sür sich verwendet haben. Er wird jedoch freigesprochen. -a bei den unbestimmte» Anssagen des Geschädigten das Rechtsverhältnis zwischen den beiden Geschäftsinhabern nicht klargestellt werden kan». — Ter 1303 geborene Drogist Karl Moritz Barthel kam vor einige» Wochen von Berlin noch Dresden, »m hier Stel lung zu suchen. Weil mittellos, wandte er sich telephonisch an einen Freund seines Bruders mit der Anfrage, ob der Bruder ein Darlehen von 100 Mk. erhalten könne. Aus die bejahende Antwort stellte sich Barthel in dem betreffen den Geschäfte ein, »m die 100 Mk. abznholcn und wies eine mit „I. Neuma»»" Unterzeichnete Quittung vor. Ter Ge schästsinhaber schöpfte jedoch Verdacht und gab das Geld nicht her. Barthel erntet wegen Illiuiidensälschniig »nd versnchten Betrugs n Wochen Gefängnis; I Wochen gelten als verbüßt. - Zn Gesellnhast eines bereits abgenrieilte» Genossen verübte der >372 in Dresden geborene, i» Grunan wvhnhaste Töplcr Franz Gustav Wintler >" einer Weinstube zn Zaschendors einen Zechbelriig. Er h»: mit 4 Wochen Gefängnis zu büße». — Amisgcricht. Wegen Beleidigung deö Vorstandes der städtischen Bctriebskra»le»kasse war gegen den prall! scheu Arzt Tr. Hugo Gotthard v. Einsiedel aus den gegen ihn von den Verletzten gestellten Strato »trag da Qfsizialverfahren ei »geleitet worden. T er Ansgang des Prozesses interessierte besonders i» den Kreise» der AerzG. die sich denn auch zahlreich im Zuhürerranm den »den, Ni iache bildet die Llellnngiiahn'.e des Aerztiichen Bezirisner eins DresdenStadl zu dem Verhalten der städtischen B> triebskrankentasse gegenüber dem Wunsche der Mitglieder des Aerztiichen Vezirtsvereins aus Einsührnng der sreien Acrztcwahl Seit drei Fahren sieht der Bezirtsvercin mi' der ermähnten Kranlenlasse in Nnterhandlnng über eno Nenrcgeliiiig des Kasieiiwesens. Für den Fall der Einiüb rniig der freien Aerztewahl bewilligte der Brzirtsveien, der Betricbskiantenkasse einige Vergünstigungen. In der Ende vorigen Zaines abgehaltenen Generglversammlnng der Krankenkasie wurden die Vergünstigungen wohl ange nomine», die Einsührnng der >reie» Aerztewahl aber abge lehnt. Ter daraus im städtischen Amtsblatt erschienene Ver samminngsbericht besagte, da» durch die Beschlüsse der Be tiiebskranlenkasse sämtliche Wninche des Aerzie-Bcziris Vereins erfüllt worden seien, bis ans die Einsührnng der sreien Aerztewahl. Tie Betriebslrantenkasie mndle dar ans den Aerzten unter Umgehung des Vorstandes des Aerztlichen Vezirisoeieins einen Vertragsentwurf z». N,'i> diesem Vertrage beschäsngte sich die nächste Sitzung des Be zirkSverciiis und lehnte nach dem Vorschläge des Reieren ten ein Eingehen ans den Vertrag ab. Zn der Debatte er griis auch der Veichnldigte das Wort und embiahl, dem Kassenvvrstand seine Verwunderung darüber anszudriiclen. daß er sich nicht entblödet habe, die Verträge Himer dein Rücken des BezirtsvereinS den cinzeinen Aerzten direkt zu zuslellen. Ten Bericht im AnttSblatte bezeichnet«: Tr. o. E. als lügenhaft und wnrde wegen dieses »ilparlaineniaruchen Ausdrucks vom Bcrsammluiigslcitcr sofort gerügt. Hcri Dr. med. Bennewitz trat dein Tebatteredncr entgegen und nahm die Betriebskrankenkasse in Schutz. Durch ihn er fuhr deren Vorstand, Herr Stadtrat Ahlhclm, die Aeuße rungen des Angeklagten, gegen die er sowohl wie der Ober VUrgeriidciister Anträg ans Bestrafung stellten. Zur Bei Handlung sind der Vorsitzende der Betriebskrantentaste. Stadtrat Ahlhclm, und der des Aerztiichen Bezirksvereiiis Tr. »red. Baron, io.wie Tr. ined. Bennewitz geladen. Stad: rat Ahlhelm ist indessen unentschuldigt ansgeblicben Tie sich dein Ofsizialvcrsahren als Nebenkiäger anichließenden Vorstaiidsmilglieber werden durch Rechtsanwalt Kohlmann oerirctcn. Zntriminiert sind die Ausdrücke „nicht entblödet" und „lügenhaft". Ter Angeklagte nimmt ftir sich den Schutz des 8 IM! des Reichs,strasgesetzbnchs in Anspruch, dieser wird ihm auch im Prinzip zugcbilligt. Ta er aber über dns zulässige Man hinsichtlich des erstem Ausdrucks^hinausge gangen ist, wird er zn 30 Nit. Geldstrafe oder o Tagen Halt verurteilt. Wegen des Ausdrucks „lügenhast" tritt eine Bestrafung nicht ein, da durch ihn der Vorstand der Bc- trsebskranlenkasie nicht beleidigt worden sei. Ter un entschuldigt ansgcblicbene Zeuge Stadtrat Ahlhetm wird in eine Ordnnngsstrasc von 20 Mart genommen. — Wegen Vergehens gegen das Vereinsgesetz müssen sich der im Zalirc >374 geborene Pianist Mar Emil Paul Schade und 10 Genossen verantworten. Tie An- geklaatcn werden beschuldigt, an Versammlungen eines Vereins ieilgeiiommen zu haben, der aus Beschluß der König!. Polizeidircktion vom 20. November 1M7 aufgelöst worden war und von ihnen nach einjähriger Pause wieder ins Leben gerufen wurde. In diesem Verein wurden die Bestrebungen der Mormonen mit Ausschluß der Viel weiberei verfolgt. Unter den Beschuldigten befinden sich fünf Männer, ihrem Stande nach Handwerker, und fünf zehn Frauen bezw. Mädchen. Eine Frau ist zum Termin nicht erschienen und hat sich durch Einsendung eines ärzt lichen Ältestes entschuldigt. Schade ist mit der Vertretung der Sekte den Veliörden gegenüber betraut. Tie Ange klagten eisern gegen ihre Benennung als Mormonen. Sie bezeichnen sich als Mitglieder der Kirche der Heiligen der letzten Tage. Ansangs nnterhieltcn sie ans der Kurfürsten , später ans der Martin Luther-Straße ein Verscimmlnngs lokal. Sie hielten Bibelstiinden und Gottesdienste ab und waren nach Art der religiösen Sekten organisiert. So bc saßen sie ihren Präsidenicn, ihre Aelteste». die den Gottes dienst leiteten, ihre Lehrer und ihre TiaHne. Ter poli zeilichc Anslösungsbeschluß beruhte aus der Vornahme von Knitusliandlungeii, zn denen auch die von einem von aus würts aeiomincnen Missionar vvrgcnvminene Flußtanse gehörte. Diese Tanse wnrde in der Elbe im sogenannten Picichencr Winkel durch Unterlanchen im Wasser zur Ver gcbliiia der Sniidcii. wie cs im I. Artikel des Glaubens bekcnntnisses der Mormonen heißt, ansgcftihrt. Mit dem Beitritt zur Sette war die Verpslichinng zum Austritt ans der Landestirche verbunden. Tie Aiigellagten sübren ihre Verteidig»»«! in der Richtung, daß sic eine Kirche bildeten und leinen Verein. Eine Kircbengcmeinde tonne aber bet der herrschenden Glanbenssrcihcit nicht aufgelöst werden. Von dem Rechte der Verteidigung machen samt liche Angeklagte, die Frauen sowohl wie die Männer, unter Anftihrnng von Bibelstcllcn ausreichende» Gebrauch. Sie halten lange Reden: dabei sind ihre religiösen An schaumigen viclsgch unklar. Das Gericht gewinnt aus Grund der Ergebnisse der reichlich vierstündigen BeweiS- anftiahmc die Ilcbcrzcugnng, daß die Angeklagte» wegen Bergeheils gegen das BereinSgesetz zu bcstrafen sind, und erkennt gegen Schade aus 10 Mark, gegen die übrigen An geklagten ans ic 3 Mark Geldstrafe. — kessentlich« versteifter«»««» I« auSwärtift«» S«t»aerlcht«n. Sonnabend, IS. Mai. Großenhain: Böttchern««her Frtodrtcb August Rickiard Günthers zum Betriebe einer Schaukwirtschaft und einer Böttcherei eingerichteics Grnnbsfticl ,5.4 ?lr» dafclbi«. Naundorfcr Sir. 5, 27 ZUN M. Tschatz: Zoliaii» Earl Angu«« Ulftftftchs GrundsincI: Wohnhaus. ScaUaehäude, zwei kleine Gärte«« »nd eine Feldparzclle «12 Ar» in Ealbitz, WZU M. Bercinskalender kür beute: Liedertafel: Probe, „Katliol. GcsellrnhauS", 'Zg llhr. Mil.-Ber. 5. Fns.-Reqt. Ar. 1»1: MoiiatSversaminliing, Uhr Samariter»»«!» ,. DreSd.: Hauptversammlung, „Knetst", Uhr. A»S der Geschäftswelt. Eft, Pianino. mclches durch wuchtige und eigenartige Form seines Gehäuses antsäll!, ist au» wenige Lage in de» Schanftnstrru der Niederlage von der Piauosorte-Fadrik H. Wolssramm, Victoria Haus, ausgestellt. Das Et-ehäuse ist in Mahagoniholz mit Intarsien ausgcsnhrt. Massive Träger stützen die Ausladung »er Klaviatur, ivährciid ein trcppcnarttgcr a»sgct»anter Deckel den obigen Ab schlust vorteilhaft bildet. Das Pianiuv ivnrde nach besonderer Zeichnung zn einer ciiijprcchendcn Wohnungseinrichtung hcrgr stellt. Die Anfertigung »ach Entwürfen ist «ine langjährige Spezialisiit der Firma H. Wolfftamm: mit Skizze» und Preis«» schlage» steht die Fabrik kostenlos zur Verfügumg. Falls bei „euru Einrichtungen altere Pianoo vorhanden sind, werden dieselben vor tetthas« ft» Umtairich angenommen. Ihr LZsährlgrs Geschäfts - Fnbilänm begeht Sonnahend, de» ü>. Mai. die Firma Mar Ai einer ft, L o in m e r s e I d bei Frankfurt a. O., deren Spezialttäl feine Anzngstosse und rein wollene Damen«»che sind.
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