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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.04.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-04-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192204240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-04
- Tag1922-04-24
- Monat1922-04
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.04.1922
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die rhelni- lafmittel. In einer ^.1)eke und verlangt so schlecht ernschlafe.r mige Tabletten und de« »«traae« beträfen, könnten. Dagegen sei der erörtert wardi Qeysn rsuiis sufysLprungvns Nout ( wkkllk »ßovsoiß vollkommenste? llaulplleyemlttel - war.«« e ver- ert« endete. > den trotz der unleugbaren Verdienste Napoleons um sche Verwaltung im rheinischen Geistesleben tteti nicht hinterlassen. Die bekannte Napoleon-Schvo. ... Rheinländer war, wenn sie nicht aus bestellte Arbeit zurück, ging, viel mehr allgemeiner Heroenkult als HinnetgMa zu gallischer Geisteskultur. Die damalige französische Kul turpolitik,. so wert man von einer solchen reden kann, war ein Schlag ins Wasser. Nirgends haben die Franzosen so wenig geleistet und entsprechend auch so wenig Beifall gefunden, wie in der Schul- oder auch in der Theater politik. Die im Geistesleben deS französischen RberntandeS zu Beginn des 19. Jahrhunderts vorherrschende Gröhe, die Romantik, war ein echt deutsches Gewächs und hatte ihre Wurzeln nicht im französischen Erdreich. So har die rheinische Geistesgeschichte, ww sie sich bis jetzt entwickelt erzieherisch. Er hat die Rheinländer nur umsomehr auf, ihren deutschen Ruf hingelenkt." Ebenso weist Eugen, LüthgenS in seiner tiefdringenden Darstellung der rhetnh schen Kunst deS Mittelalters die deutsche Eigenart dies« Kunst nach, di« die vom Westen empfangenen Anregungen und Vorbilder selbständig verarbeitete. LurttuS betont zum Schluß den grotesken und unheilbaren Widerspruch de« französischen Rhein-Ideologie'". „Kann man sick denn eim bilden", fragt er, „man vermöge da» Rheinland und da mit Deutschland für Frankreich zu gewinnen, indem man die rheinisch-deutschen Lebenswerte und Ueoerlteferunae» verunglimpft und herabsetzt? Meint man, die Rheinländer liehen sich durch gelyzentltcb etngestreute ungeschickte Kom- «ssLs-MN Tagesgeschichte. Lents»«« «ei«. Sin dentsch.stnntsche« «bkommen. Am Sonnabend wurde im Auswärtigen Amt in Berlin nach mebrtägiaeq Verhandlungen zwischen einer deutschen und. finnischen Delegation ein Abkommen unterzeichnet, welche» dieRraeluna dringender wirtschaftlicher Fragen betrifft.. S» bezieht sich insbesondere auf di« Regelung de» gegenseitigen Verkehr« der Handlungsreisenden, gewisser Fragen des beiderseitige» Schiffahrt«- und Eisenbahnverkehr» und der Befugnisse oep I» W Oie ßkklk dtt Wir. Seit den Tagen der Romantik hat der Rhein nicht wieder Deutschlands Herz so angezogen wie in diesen Fahren, tm das Jock der Fremdherrschaft auf ihm lastet und Frankreich sich eine Misston an seinen Usern anmaßt. Ein Kampf ist um die Seele de» Rheins entbrannt: aber so frech und lügnerisch der Franzose auch vorgeht, der Sieg wird und muß un» doch bleiben. Das betont der hervorragende Kenner der französischen Geisteswelt, Prof. Ernst Robert CurtiuS, in einem bedeutenden Aussatz „Rheinische Schicksalsfragen", den die von Eugen Die- derich» in Jena heraus gegebene Monatsschrift „Die Tat" veröffentlicht. Der Wortführer der Rhempropaganda Frankreichs ist Maurice BarreS, dessen Persönlichkeit Tur- ttuS in einem tiefschürfenden Buch beleuchtet. BarreS hat im Winter 1920 an der Universität Straßburg fünf Vor träge über den „Genius de» Rhein«" gehalten, die dann in Buchform erschienen sind. Mit aller Offenheit enthüllt er in der Vorrede zu diesem Buch seine Grundgedanken über Deutschland: „Da» germanische Uebel ist dasselbe in der Mythologie eine» Grimm und eine» Wagner, in den Kartellen und Trust» eine« Stinne». in den systematischen Gedankengebäuden eine» Karl Marr". E» gebe kür Deutsch land nur eine Rettung: bet den Franzosen in die Schule »u gehen. „Die Deutschen haben ihre eigene Größe verun- paltet. An un» ist e» ihnen die genaue Bedeutung der selben wieder zu »ermitteln." Im Januarheft 1922 der „Revue de Geriet^" gibt dann BarreS in einem Aufsatz über „Die Aufgabe Frankreich am Rhein" die Erklärung ab: .Mir werben nickt nachaeben in allem, was unsere dünge« anzmrehmen, die für di« französischen Interessen und für di« Sicherheit Europa» tödlich seien, ober jeden Tag dagegen zu protestiere», wa» am Tage vorher «ntfchtede« worden fei. Deutschland und die Bolschewisten könnte« ihre» schlechte« (!) Wille« verdoppel«. Damit die Anklage» gegen Frankreich aufhörte«, müsse man auf de« Wege de» Ent gegenkommen« so wett gehe«, daß man nicht mehr «tff«, warum man den Krieg bi» zum bitteren Ende geführt und warum «an nicht einen Brrztchtfriebe« abgeschlossen habe, bevor ganz Deutschland am Boden la«. «ine Darstellung Barth««» der Lage in Gen««. )( Baris. Die „Agence HavaS" verbreitete gestern eine Note au» Genua, von der angenommen wird, daß sie von dem 1. Abgeordneten Bartbou diktiert worden ist. I« der Note wird auSgeslihrt, trotz dem seit »we» Tagen unter nommenen Versuch, den Riß zu maskieren, der durch die Konferenz von Genua neuerbtnaS infolge de» deutsch-russi schen Manövers hindurchaehe, sei dreier für jeden auf merksamen und unparteiischen Beobachter zu erkennen. Weder die deutsche noch die russische Antwort auf die Note der Alliierten sei völlig zufriedenstellend und beruhigend. Die französische Abordnung werde alsbald Vor behalt« aussprechen müssen, auf denen sie voll be stehen könne, und sie laufe auf diese Weise Gefahr, daß alle, die sich von neuem gegen ste vereinigten, die selbst mit Hilfe der schlimmsten Zweideutigkeiten den Erfolg der Konferenz wollten und wie die Deutschen und Russen haupt sächlich deshalb nach Genua gekommen seien, um km Trü ben zu fischen. (!) Die französische Abordnung werde trotz dem nach den ihr gegebenen Richtlinien werter verhan deln. Di« förmlichen Zugeständnisse, die ste vielleicht ge macht habe, und die als das unentbehrliche Wechselgeld auf jeder Konferenz -u betrachten seien, können in keiner Weise weitere Beschlüsse in Bezug auf jene Garantien nach sich ziehen, die Frankreich kür unerläßlich halte. Um ihre unter den gegenwärtigen Umständen schwierige Aufgabe durchzuführen, stütze sie sich auf dre französische öffent liche, Meinung, die ruhig und maßvoll sei und überstürzte Urteile vermeiden möchte. Die Uneinigkeit der Verbün deten, die Isolierung FrrnkreichS und das Zustandekom men einer deutsch-russischen Gruppe — alles dtetz stelle folgenschwere Möglichkeiten dar, die durch die Konferenz von Genua zur Auswirkung kommen müßten. Man werde mit kaltem Blut der Zukunft in» Gesicht sLhen in der für Stun^e^unft und Frankreich» entscheidenden Eine Rede Poi«e»r6s. )( Pa r i». Der Ministerpräsident Poinearö, der gestern an dem Festmahl de» nationalen Kongreffe« der französischen Landwirtschaft in Ranev teilnabm, hielt bei dieser Gelegen heit «ine Rede, in der er auSfübrt«, er höre jene sozialen Propheten, die die Menschheit aufforderten, sich der strahlenden Morgenröte zuzuweuden, die im Osten aussteige «nd di« dazu bestimmt sei, mit dem persönlichen Besitz alle die alt« Welt vergiftenden Vorurteil« zu beseitigen. Er bemerke auch, daß sogar die Sowjets zögerten, di« russischen Bauern jene« Be sitzes zu berauben, auf den die Bauern io lange gewartet hatten und auf den fie jetzt nicht mehr verzichten wollten. Er bemerke, daß, um den Grund und Boden den jetzigen Besitzern nickt entreißen zu müssen, der Kommunismus be- reit« geschickte AnpaffungSmetboden gefunden habe. Wenn er. fuhr Poincar« fort, alle dies« Umwege. Baftardsvsteme, langfristigen Verträge und Erbpachten ins Auge fass», mit denen die Bolschewisten sich begnügten, frag« er sich, ob nickt etwa das Geheimnis ihres Weltglücks indirekt und unbewußt in der Rückkehr zu den veralteten Grundsätzen besteh», di« Frankreich schon 1789 gegeben habe, und ob nrcht da», was man mit dem Namen soziale Revolution beehre, die elendeste Reaktion darstelle. . Englische Preffestimme» zur Antwort an di« deutsche - Delegation. ' )( Loudon. Der diplomatische Berichterstatter der „Daily New»" ist der Meinung, der Vorbehalt der in Krage kommenden Regierungen, jede Bestimmung des deutsch, russischen Vertrage» für null und nichtig zu erkläre«, die al» tm Widerspruch mit bestehenden Verträgen anerkannt werb«, werfe Kragen auf, deren Folgen noch nicht abzusehen seien. Wer werd« Richter sein tn einem Konflikt zwischen dem deutsch-russischen und andern Verträgen? Werde e» der Internationale Gerichtshof sein? In diesem Falle könnten sowohl Deutschland wie Rußland Richter zur Teilnahme daran ernennen. Oder seien etwa die Alliierten ihre eigene« Richter? Der Berichterstatter sagt außerdem, Lloyd George sei -er Ansicht, daß es immer noch möglich sei, die Konserenz »um Ziele yr führen. Zahlreiche Anzeichen deuteten tndeß auf da» Gegenteil hin. Die Sondersitzungen der Alliierten richtete» unermeßlichen Schaben an. Auch jetzt noch fahre Liese nicht verfassungsmäßige Körperschaft, bestehend au» der Groben un- -er Kleinen Entente, fort, getrennte Zu sammenkünfte abzuhalten. Die Tatsache, daß Barthou kaum Guten Morgen sagen dürfe, ohne die trlegraphische Zu stimmung Poinearö» dazu einzuholen, mache ein wirksame» Handeln der Konferenz fast unmöglich. Obwohl sie körper- ltch noch lebe«, bestehe kein Zweifel, daß ste geistig bereit» tot sei. Aufmerksame Beobachter seien der Ansicht, -aß die Fortsetzung der Konferenz vielleicht eine größere Gefahr bedeute als ihr Ende. Die Ironie de» Schicksals wolle, Laß da» einzig Konkrete, wa» -ie Konferenz bisher erreicht habe, -er russisch-deutsche Vertrag sei. )( London. Der Sonderberichterstatter deS „Daily Telegraph" in Genua schreibt, die Faffung der Antwort an di« deutsche Delegation drücke klar au», daß bisher die Streitpunkt«, soweit fie Art, Zeit, Ort und Unterzeichnung t»rr» Sev«>S. «ohv gerin« » Rs M* Zwillinge", bi, durch «ine« chtrurütsche, ander getrennt wurde». E« tft «nr et kannt, in de« »wet -uscumneygewachsmu Trennung Wüte, letzt»«, «ntz zve« war tu» iS. Jahrtznndert von ktsttt« operier! erste derartig« Operation einem Paar, bas « der Mnrn zmam 8d^L ÄLi fMY «I»» VErn VT» vkVTr» —, Häufiger ist e» vorgekommeu- daß etner von getrennten Zwillingen wetterlebte. G» trennte ! 18S0 zwei zusammengewachsene ktnder »venia« Gtm»^ de« «ach der Geburt: der «ine Zwilling starb foforß der andere lebte noch fünf Jahre. Vet «ine« siamesischen Zwillingspaar von Negevabstammung, da« 1840 von Josö vrtto y votn getrennt nmrde, ftard »er «in«, der andere Zwilling lebte noch mit « Iah»«» t« Kuba. In neuester Zett sind verschiedene Operationen audgeführt worden, bet! denen der et« Teil -gerettet wurde. So operierte 1SVS Ehapot-PrSvost in Brasilien unter de« schwierigste» Um ständen Marta-Rosaltna, die mit dem Brustraste» zusammen- gewachsen waren, während Maria nach sechs Lagen starb, lebt« Rosaltna noch ein Jahr, 190» trennt« Doyen tzt« zu sammengewachsenen Zwillinge Radtco-Dov-icn die -et-tz lungenkrank waren. Doodtea war bereit» aufgegeben, ver »er Operation, die SO Minuten dauerte, war nur et« Blut verlust von »0 Gramm. Doodtea starb an der Gchwttrd-i sucht, Radtea lebt« noch mehrere Jahre, bi» st« ebenfalls da» Leiden -inwegraffte. von -en 1914 getrennt«» Zwillinge« MabeletnaSuzanu« starb dte eine «ach zw« Taaenr Suzanne aber ist beute ei« kräftiges und intelligente» Mäd chen von acht Jahren. Im allgemeine« kann man sagen, daß »lese Operationen umso beffer gelingen, je früher sie vorgenommen »ver-««. ^."Fst^benben Australier.. Dasselbe Schicksal, da» den Ureinwohnern Nordamerika», de» In dianern, Leschieden war, droht nun auch den Eingeborenen Australien»: da» Aussterben. Die Australier, die diese» Land bewohnten, bevor die Kultur hier eindrana, werden bald fortgewischt sein vvm Mttsi- der Erde. Jedenfalls, dürfte in NeusüdwaKS schon die nächste Generation rein blütige Uraustralier höchsten» noch als GehenSwürdrgkeite» zu sehen bekommen. Auch die» wird nur möglich fein, wenn man die Eingeborenen besser schützt als die» heute der Fall ist. Ueber da» Schicksal der Australier in Neusüdwales- Lußerte sich der Vorsitzende de» kürzlich begründete« Ein- aekorenen-SchutzamteS Ledley in sehr pessimistischer Welse. Diele der Stämme haben sich noch vor 40 Jahren durch Kämpfe untereinander ausgerieben. Dte Üeberlebenden zählten um (fiese Zeit 7000: seitdem find sie auf fast 1000 zurückgegangen. Je mehr aber die remblütigen Einge borenen verschwanden, desto mehr wuchsen die Halbblütigen an. 1882 gab e» noch 6540 reinblünge Eingeborene in NeusüdwaleS: sie waren 1892 auf 4458, 1902 auf 2880, 1912 auf 1917 und 1921 auf 1282 zurückgegangen. Die Zahl der Mischlinge, die 1882 2379 betrug, war m bem- selbe Matze angewachsen. sodaß eS 1992 3016, 1902 3948, 1912 5117 und 1921 6270 gab. Die Schwarzen werden nach einem Wort Hedlev» „von dem Hauch der europäischen Be-! rühruna einfach fortgeweht, und nicht» wird ste in grö ßeren Gemeinschaften erhalten können." Dte größte Sied- umg von reinblütigen Australiern, die e» noch in Neu- südwaleS gibt, befindet sich bet Earouratant im südwest lichen Teil de» Lande» und umfatzt 42 Personen. Bez Runnvmede in der Nähe von Kyogle leben noch 27 Aust«-! lier beisammen und bei Euraba 23. Diese Schwarzen wisset nach emer bitteren Bemerkung Hedley» „sehr viel mckhv von der Sprache, dem Staat und der Religion der Euro päer als die gebildeten Weißen von ihnen wissen. Keine wissenschaftlich« Körperschaft hat sich bisher der Erhaltung dieser Australier angenommen. Gleichgültigkeit und Nach lässigkeit lassen kostbare Werte verkommen. Da» primitive Leben dieser Ureinwohner, die unfern eigenen Vorfahren au» der Steinzeit ähneln, ihre tiefe Kenntnis der Tiere und Vögel, der Bäume und Kräuter, ihr eigenartige» und reich ausgebildete- Gesellschaftssystem, ihre HekatSsitteni und ihre Zeichensprache, alle- geht ohne Aufzeichnung »vtz ohne Bedauern verloren." t angesehen werd«« ... ... vertrage« noch nicht erörtert würden. Auch darüber die Veschkußkffnn» noch au», ob irnendwelch, Hui art«,, die tm Wider- spruck mit. dem Versailler oder anderen bestehenden Ver- traaeir ständen, annulliert werd« müßten. vernlschte». Hinrichtung. Sonnabend vormittag würde der wegen dreifachen Morde» vom Schwurgericht in Ltegmh zum Tode verurteilte Powrlic» hrngerichtet, nachdem da« Tode-urteil durch den Reichspräsidenten bestätigt worden war. Powattc» erschoß am 25. 8. 1920 »wischen yraustadt und Guhrau den Gastwirt Verger und dessen Pferdeknecht Sendler, ferner im Oktober 1920 in Rauße ve» Maltsch den Pferdehändler Lachmann. Dte Gleichartigkeit her Ver letzungen führte dazu, daß Powattc» al« Tater aller drei Skandalöse Zustände in einer bayerischen Fürsorge-Anstalt. Die Fürioraeerziehungranstslt Neuherberg bei München, dte dem Verein Jugendfürsorge gehört und gegen deren Leitung eine stwtSanwalntche Untersuchung wegen des Verdichte- der Unterernährung und der Ueberschreitung de- Züchtigung-recht« schwebt, wird wegen dieser Vorkommnisse vom Verein au*aelöst. Ein »m beruntergfkommenen Zustand in dte Anstalt aebvachter Zögling rst nach voraufgegangener harter Mißhandlung durch einen Wärter an Lungerödem »nr Krankenhaus ge storben. Einen andern der Anstatt entlaufenen Zögling hatte die Polizei nicht mehr in die Anstalt, sondern in» Krankenhaus gebracht. Die Pockengefahr .1« Schlesien. Da die schwarzen Pocken jetzt auch in Hindenburg und Gletwitz ausgetreten sind, hat dte Interalliierte Hmmission, um weitere Verbreitung zu verhüten, die Bevölkerung tn einer Veröffentlichung aufgefordert, sich »mvfen zu lassen, ins besondere mit da» für die Kreise Gletwitz, Groß-Strehlitz, Lublinitz, Hindenburg, Rybnick, Tarnowitz, Beuthen, Kö nig-Hütte und Kattowitz. Geraubte Altertümer. Nach einer Meldung de» „Verl. Lokalanzetger" au» München wnrde dort -er 21- jährige Kunstmaler Lauerbach verhaftet, der tn Regen», bürg Kirchen «nd Kapellen ihrer Altertümer beraubt und die Beute in München verkauft bat. Ein unfehlbare» Gchlafmiti Kleinstadt kommt ein Bauer in eine Apoth ein Schlafpulver, da er abends immer so sc., könne. Ter Apotheker verkrust ihm ewige Tabletten und benurkt, daß diese sicher bei ihm wirken wurden. Der Bauer erscheint jedoch nach vierzehn Tagen wieder und beklagt sich bitter darüber, daß die Tabletten nichts genutzt hätten. Der Apotheker ist erstaunt. Er überreicht ihm eimge andere Gchkafpulver und gibt dem Bauer den Rat, abends im Bett von eins an zu zählen, und zwar soweit, btS er einschlafe. Das sei ein altes probate- Mittel. Nach vier Wochen kommt der Bauer wieder in die Apotheke. „Na", fragt der Apotheker, „das Mittel hat geholfen, nicht wahr? Wie weit haben Sie denn gezählt?" „Bis viertausendfünf, hundertsiebenundsechzia," antwortet der Bauer. Und dann sind sie schön eingeschlafen," ergänzt der Apotheker stege»- gewiß. „Nee, nee!" ruft der Bauer, „Tann warsch Zeit zem Uffschtehe!" Schicksale von siamesischen Zwillinge«. Der gemeinsame Tod der „siamesischen Zwillinge" Rosa «nd Josepha Blaczek hat die Aufmerksamkeit wieder auf da» Schicksal solcher Mißgeburten gelenkt, dte et« merkwürdiges Spiel -er Natur zu einer Einheit zusammemvachsen läßt. Ein französischer Gelehrter Dr. Henri Bouquet hat eine Zu sammenstellung -er ziemlich zahlreiche« Fälle vvrgenom» men, tn Lenen von solchen anatomischen Abnormitäten be- ricRet wird. Der größte Teil dieser Zwillinge ist bi» zu ihrem Tode nicht voneinander getrennt worden, «eil man es nicht wagte oder weil ste sich dem widersetzten. Ihr Schicksal vollzieht sich immer bald früher, bald später tn derselben Form. Einer der beide« Zwillinge wirb schwer krank «nd stirbt, und der andere überlebt ihn, wie die» auch bei Rosa und Josepha der Fall war, «ur um weuige Minuten, seltener um etntge Stunden. Zusammengewachsen in einem Körper, von dem wichtige Snnkttonen gemeinsam sind, wir- -er überlebend« Teil durch die Leichengifte de» anderen rasch dahinaerasst. Go starben z. B. Helene-Ju-ith tm Jahre 17W im Alter von 22 Jahre« innerhalb weniger Minute«, «l» Mary Lhulkhurst nahe daran war, tyr« Seele auSzuhauchen, schlug man Elfi», die am Becken mit ihr zusammengewachsen war, vor, ste von -er Schwester zu trenne«. „Wir sind zusammen geboren worden, wir wollen auch zusammen sterben," erwiderte sie und war nach sechs Stunden tot. Da» erinnert sehr an dte Antwort von Rosa, -ie sich auch nicht von der sterbenden Josepha trennen lassen wollte. ES ist auch sehr unwahrscheinlich, daß tn Fällen^ wie den bisher angeführten, wo lebenswichtige Organ« gemeinsam sind, eine chirurgische Trennung über haupt möglich oder von Erfolg begleitet ist. Dte siamesische« Zwillinge Tscheng un- Eng, die der ganzen Gruppe den Heute üblichen Namen gegeben haben» lehnte» ebenfalls eine Trennung entschieden ab, und so starb der eine mtt 6S Jahren an einer Lungenentzündung, worauf Ihm der andere nach einigen Stunden im Tobe folgte. WaS au» dem Paar Millie-Thrtstine, dte al» „Nachtigall mtt zwei Köpfen" im letzten Jahrzehnt LeS IS. Jahrhunderts anstrate«, ge worden tft, weiß man nicht: ste waren 1898 K2 Jahre alt un- leben vielleicht noch tn Indiana, wohin sie sich znrück- zogen. Dte meisten derartigen Abnormitäten erreichen nur ein geringes Alter und sterben schon im ersten Jahrzehnt „auf die breite Grundlage der frtedenstiftenden Politik Frankreich»". Die Verlogenheit und geschichtliche Unwahr- heit dieser Ausführungen von BarreS liegt auf der Hand. Seine „Rheinische Lehre", sagt CurtiuS, „ist «in grotesker Selbstbetrug und eine alle Wirklichkeiten verarmende Irreführung. Nie und nimmer — und am allerwenigsten in einer Zeit wie heute, wo sein nationale- Empfinden tn allen Standen, vom Proletarier bi- zum Feudalherren, durch militaristisch: Willkür aufgestachelt wird, nie und nimmer wird das Rheinland etwas andere- als verächt liche Abweisung aufbrinaen für die Rolle, dre BarreS ihm -umutet, seine geistige Unabhängigkeit und seine Deutschheit aufzugeben und seine Weisungen von den Idealen der französischen Zivilisation zu empfangen. Da deutsche Rheinland ist kein Kolonialgebiet, das durch Frank reich von der Barbarei erlöst und der Kultur »»geführt werden müßte. Rheinland verschmäht die geistige Vor mundschaft Frankreichs. Rheinland braucht die Deutung seiner kulturellen Bestimmung nicht von französischer Weis heit zu empfangen — von einer Weisheit, deren Kur- tu beiden Hemisphären täglich tiefer sinkt." Einig« vortreffliche Untersuchungen der neuesten Zeit haben gezeigt, wie der deutsche Geist sick immer kraft voll am Rhein erhalten hat. Der Historiker der Universi tät Köln, JustuS Ha-Hagen, ein feiner Senner rheinischer Ueberlieserung, wägt m seinem Buch „Rheinischer Volks- Larakter und rheinische Geistesentwicklung lfie französischen Einflüsse umsichtig und gerecht ab. Aber, sagt er, „wesent liche Stück der rheinischen GeisteSkulrur auch noch deS 18. Jahrhunderts sind trotzdem durchweg deutsch geblie ben und nur au- deutschen Wurzeln zu erklären. Di« direkt«
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