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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.06.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-06-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130618015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913061801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913061801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-06
- Tag1913-06-18
- Monat1913-06
- Jahr1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.06.1913
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- r>50 — „Bei den Sprengarbeiten hat mau einen unterirdische« Lchlammstrom angeschosien viele sind ivt - der Tunnel steckt voll Schlamm — wer weiß. ob man die Toten berge» kann." Milln stand leichenblgß da. mußte sich krampfhaft an der Lehn« de- Sessel» festhalten, nm nicht lnnzilsinken. Wie eine Vision iauchie vor ihren Annen Georg Heinrich von Schöning aus — tot —? .Pa!" schrie sie, „Du iviilst mir die Wahrheit nicht Mitteilen. — Du ver birgst mir »och enva? " „Pein, »iind, ina? so» ich Dir noch verbergen?" .Pa! — Ist Schöning " ..Nein, >!ine. er selbst sandle diese Depesche." Ei» leiiec- ..ie>oit sei Dank" zitterte durch den Raum. „E> lebt also, er l»u Dir telegraphiert?" Milde nickte der Gelieimrgi „Iaioovl. »lind, er ist am Veden." Ader nach diesen Worten muhte et sich sehen. Für mehrere Sekunden war er völlig zusammengebrochen. Leise ging Milln zu ihrem Pater, streichelte sein Haar und legte die Arme um seinen Nacken. .Nicht ver,weiseil sein, Pa. Schöning wird alles wieder in Ordnung bringen." .Das nicht, Kind. Dazu ninnlc er ein Gigant sein. Uebermenschlich — ein «sott. — lind wenn er hnndernansend Arme hatte, das würde er nicht zwingen können. Doch" — er raffte sich gewalliam ans, die alte stählerne Energie wurde wieder wach. „Gib mir ein Glas Wasser. Milln, und ei» isla» Kognak. Ich habe sofort zu arbeiten." Eilig drachie ihm Milln da? Geiviiuschle. Hastig stürzte der Geheimrat den Trank hinniner, inpsle sich San» mit dem Taschentuch kalte Schweißtropfen non der Stirn und sagte inii noch inuner vibrierender Stimme: „Das ist der ich wer sie Schlag stir die Firma Hagen. Harman ^ Co.. Das kostet u»e- viele Piilltonen. Denn ivir sind der Bahngesellschaft als Unternehmer nerpflichlet. Ja. nie,» liebe? Knrd." snlir er leiser fort, .jetzt kann ich nicht mehr ,o sicher wie neulich beln'iipren. daß Du von mir Millionen mitbekommst. Viel leicht kostet mich diese Kalaßropbe mein Vermögen." Da legte ihm Milln wieder die Arme »in de» Hals, küßte ihn und strei chelte ihm seine Stirn: ..Viel'»er, bester Pa. dar- soll Deine geringste Sorge sein. Der Mann, den ich mir wahte, den ich liebe, und der mich liebt, Pa. der soll stolz genug lein, um von Deinen Millionen nicht? wißen zu wollen. Oftmals. Mein lieber Pa. habe ick Deine Millionen für eine Zwinghnrg gehalten, welche all mein Glück, das ich rrreiche.n konnte, »inter stalilgepanzerten Türen fest für immer verschlossen hielt." ..Dn bin ein gute? Kmd, Milln. Doch nun bitte ich Dich, laß mich allein, gehr etwa? spazieren. ich habe zu arbeiten." Gehorsam »erliest ihn Milln »nd ging ans ihr Zimmer. Sie halte keine Lust, dg?» Hotel zu »erlassen, und nahm Lektüre vor, um ihre Unrulrc zu betäuben. Der Regie»»ugorat ,Tabin >ast gemächlich in seinem Sorgenstuhl. Schlechte Menschen behaupteten, der Name märe »ach dem Schema des !„x « ,u,u !»>',>»!>> gebildet. denn »Herr ,Taben liabe überhaupt keine Sorgen. Die Bahn von Inrerlalen nach ?>anders,eg sahre auch ohne sein Zutun von ganz alleine. Seine Vc rwalningsneile wäre eine gut dotierte Sinecure, und Sorgen kenne er nur vom Hörensagen. Aber Herr Iabr» pflegte diesen Stuhl nun einmal seinen Sorgenstuhl zu nennen. Auch heule säst er nach dem Mittagsmahl dort, rauchte eine der schweren französischen Zigaretten. schlürfte dazu schluckweise seinen Mokka und las den „Anzeiger sür da? Verner Oberland". Mer er la? jene? Blatt nur mit halber Aufmerksamkeit. Abwechselnd warf er Blicke und Bemerkungen über den Zeitungsranü zu Iran und Tochter hin. „Nimm die Dinae »ich» i» tragisch," sagte soeben Iran Iabry, eine freundlich blickende etwa pierziaiährige Dame. „Du weißt doch, -aß man dem Gegner keine größere Freude machen kann, als wenn man sich über seinen Schabernack ärgert." — üül — In-rimmi«, tat der Regicrungsrat ein paar Züge an seiner Zigarette und stieß den Rauch in die Lnft. .Ich lasse mir schon viel gefallen," ritt er auf dein alte» Thema weiter. .Aber wenn -aS wirklich wahr ist. wenn dieser Volkmar die haarsträubende, ungeheuerliche Unverschämtheit besessen haben sollte, sich in einem besonderen Extrazug unter der Dynamttslagge ei» Paket Rauchtabak komme» zu lassen, jo gebe ich keine Ruhe. Dann gehe ich durch alle Instanzen, und ich will nicht Fabrn beißen, wenn dieser Patron de» Extrazug nicht ans eigener Tasche bezahlen muß. Einen Franken sür isde» Achskilometer und sür die Lokomotive de» drei fachen Satz." .Lieber Vater, D» gehst doch z» weit," mischte sich Celestinc, die mit einer Handarbeit am Fenster saß, in das Gespräch. .Du bist doch nicht in dem Dnuamit zugc gewkssn. Wie kommst Du n»r aus die Idee, daß kein Dn»g»iit. sondern Rauchtabak drin gewesen wäre?" «Weil mir der Stationsvorsteher von Kanderstcg. der Endcrle. die Sache verraten hat. Es ist wirklich eine gigantische und hinunelslülinende Unverschämt heit. Hält der Mensch zwei Stunde» hindurch den ganzen Betrieb auf. »in sich ein Paket Tabak kommen zu lassen." .So sprich ein paar Worte mit Herrn von Schöning," ivars Celestine er rötend ein. .Er ist der Vorgesetzte Volkmars und wird solche Ausschreitungen, wenn sic wirklich vorgekommen sind, nicht billigen." .Ach, laß mich mit dem Schöning in Ruhe!" schrie der AUe jetzt ernstlich erbost. «Vorgesetzter oder Nichtvorgesetzter! Gleiche Brüder, gleiche Kappe»! Von dieser Gesellschaft taugt einer so wenig wie der andere. Sie sind vv» unserm Herrgott nur geschaffen, um mir de» Betrieb zu störe» »nd die Laune zu verderben. Und in» übrigen stecken die beide» jgnberen Brüder zusammen wie Pech und Schwefel." Das schrille Läuten der Entreeglockc nnterbrach den Redeschwall des Ne- giernngsrates, und das Zimmermädchen trat mit einer .»arte herein. «Der Enderle wünscht mich dringend z» sprechen," inurnielte der Re- gternngsrat mit einem Blick ans das Papier. «Wie lommt den» der dazu, seinen Posten zu verlassen und liier nach Interlaken zu fahren? Der Herr soll in mein Arbeitszimmer geführt werden," rief er dem Mäd chen zu „nd machte sich bereit, selbst dorthin zn gehen. .Wenige Minuten später trat er in das Zammer »nd fand dort den Stationsbcantten. Ein Blick zeigte de», Regiernngsrat, daß etwas Besonderes passiert sein müsse. Der Mann, der dort vor »lim stand, sah blaß und nervös ans. Herr Fabrn war mit der Absicht in das Zimmer getreten, den Man» an- zufahren. Er besann sich jetzt eines anderen. „Was führt Sie zu mir her?" fragte er nur in kurzem, bestimmtem Ton. «Herr Regiernngsrat." Hub der Beamte an, „es ist draußen ans der Bau stelle beut' »achmitiag ein schweres Unglück passiert. Bei eine» Sprengung sind Schlaminassen in den Tunnel cingedrochen. Man spricht davon, Saß mehr als hundert Leute verschüttet sind." «Woher haben Sic die Meldung? Hat die Bauleitung Ihnen Mitteilung gemacht?" „Nein, Herr Regien,ngsrat. Ich hörte cs »vn de» Italienern. Zwei von den Leuten des Schießmeisters kamen zn mir ans de» Balinlws. Die Leute waren Wer »nd über mit Blut bedeckt, verwundet, vollkommen außer Atem »nd von Sinnen. Sie waren von der Explosion ans dein Tunnel geflohen »nd halten sich auf der Baustelle nicht weiter ansgehalten. In der Fnrchl. daß der Berg »och immer hinter ihnen herkäme, sind sie bis z» »nserer Stativ» gelaufen. Sie »vaven vollkommen verstört. Ich erfuhr jedoch von ihnen aenügende Einzelvcite» über die Katastrophe. Danach ist die ganze Belegschaft, soweit sie sich zur Zeit de» Einbruches im Tunnel befand, verschüttet. Die Bohrhauer, die Dnnanriter und auch die Ingenieure der Bauleitung." Schweigend hatte Herr Fabrn die Meldung des Beamte» angelwrt. Er war lange genug im Eisenbahnbetriebe tätig, hatte de» Ban der großen Alpeittuiinels durch Simplon und Mont C» nis in allen Phasen mit erlebt und begriff im Augen blick vollkommen die Schwere des Unglücks, das ihm hier gemeldet wurde. „Bestellen Sie gleich hier durch das Telephon einen Extrazug nach Kander- steg," sagte er zn dem Beamten und deutete aus einen Wandapparat. „Ich sahre sofort mit Ihnen zurück" Und während der Beamte den -Hörer abnahm, trat er in das Wohnzimmer zurück. „Ich muß sofort wegsahrcn," sagte er zn Iran und Tochter. um?» pkr?is! 6>fo6s poslsn Tolisrms, ls fsbrilcst, 110 cm breit, Bieter strtt >1. l>,00 jslrl kl. 4,25 Koslüm-Lloffs, 130—150 cm breit, Fleier ststt Fl. 3,00 bis 10,00 jslrl kl. 2,25 bis 6,50 Woll-^ussslins, bell-und dunkelxrundiA Is elsSssisclie ssabrilcste, jslrl Fl. 0,75, 1,OO, 1,25 Wascb-Llotfs in 7epbir, Lbemise, deinen, ^ouisrdine, Orxsnch, Voile, jslrl Fl. 0,35, 0,50, 0,75 Llicksrsi-Volarils, vveiss u. in bulxsr. 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