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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.11.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-11-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19031108010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903110801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903110801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 19-20, 29-30 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1903
- Monat1903-11
- Tag1903-11-08
- Monat1903-11
- Jahr1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.11.1903
- Autor
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Vermischte». ** I», dem Mannheimer Prozeß «egen die Direktoren derAktien-Teselli-hast für chemstck^ Industrie „Rheinau" ist die Beweisaufnahme geschlossen worden. Gesten» vormittag begannen die PlaidoyerS. Der StaatSanwalt Dr. Mühling beantragte gegen Böhm 4 Jahre Gefängnis, gegen Henning« 2 Jahre Gesängni» wegen Bankrotts unter Versagung mildernder Umstände, gegen die beiden anderen Angeklagten Holland und Dr. Kohlstock je 4000 Mark Geldstrafe. Ferner beantragte der Staatsanwalt wegen Vergebens der Verschleierung gegen Böhm 1 Jahr Gefängnis, eine hohe Geldstrafe und 5 Jahre Ehrverlust, gegen Henning« 6 Monate Gefängnis und eine empfindliche Geldstrafe, sowie 1 Jahr Ehrverlust und wegen Ver gehens gegen daS Aktiengesetz und wegen Bankrott» bei der Rheinau-Gesellschaft daS gesetzliche Strafmaximum. "Eine Luftfahrt »ach Frankreich wiver Willen machte ein prrußtichn Offizier in Uniform mit drei Begleiten,. Die vier Herren waren in Düsseldorf in einem Ballon ausgestif- gen, über die französische Grenze getrieben woroen und mutzten aus irrmdrm Boden landen. Im Bereich der sianzonschen Ge meinde Fontnrov iDeportement AiSne, ging der Ballon nieder, der preußische Offizier, der die Uniform eine- HauvimainrS des 39- vreugischen Infanterie-Regiments trug, stellte sich dem herbei- germenen französischen Polizrtkommissar als Hauprmaiin Hugo von Adercron vor und erklärte odne Absicht auf französischem Territorium gelandet zu kein. Der Kommissar war den deutichen Herren gegenüber sehr höflich, riet aber dem Hauvlmann, die Unisoini gegen einen Zivitanzua zu verkaulchen. was auch bald daraus in einem Älridergeschäst geschah. Dann «warteten die Luftschiff« einen nach VariS gebenden Eisenbahiizug und führe» von dort aus nach Düsseldorf zurück. " In Offrnburg bat sich der ans Colmar gebürtige Unter offizier Didier vom 170. Jnfanteiie-Regiment erschossen. Er stand wegen Mißhandlung Untergebener >n Untersuchung. — In einem wegen Schwindeleien in Hamburg verhaftete» St'ward. der sich Auauft Mohr nannte und unter diesem Rainen als Hochstapler deutiche Oftiecbäd« unsicher gemacht Kak, wurde ein aus SantoS in Brasilien geflohener Raubmörder namens Mich eikannt. Aus dessen Ergreifung war eine hohe Belohnung "Von einem empörenden Falle religiöser Intole ranz wird dem Essener .Allgem. Beobachter" aus Rüttenscheid unter den, 8. November berichtet : Einer in der Wineringstraße wohnenden Familie war rin b Monate altes Kind gestorben, wel ches am Montag auf dem Friedhöfe hier beerdigt werben sollte. Pünktlich, wie bestellt, fanden sich die Leidtragenden mit der Leiche um '/« vor 8 Uhr morgens an der kahollichrn Kirche zur Einseg nung der Leiche ei». Ohne die geringste Absicht, lediglich zufällig, bediente sich die Familie eines evangelische» LeichenvilterS. Die Familie ist erst vor wenigen Monaten nach Rültcnicheid gezogen und da die Frau gelegentlich in der Nähe ihrer Wohnung an einem Hause daS Schild eines Leichenbilters bemerkt batte, schickte sie eins ihrer Kinder zu die'em und ließ ihn holen. Die Familie halte keine Ahnung, welcher Konfession der Leichenbitter anaetiöre, und da ein solcher mit den kirchlichen Handlungen n'chts zu schasse», io konnte sie auch nicht denken, daß in der Hilfeleistung eines Evangelischen der katholische Pfarrer ein schweres Vergehen erblicken würde. Man kann sich den großen Schrecken und die Enworung der Leidtragenden über das. was sie an und in der Kirche «fahre» mußten, vorstellen Als der Herr Pfarrer in der Tür der Sakristei erschien und bei den Leidtragenden den Leichen- biilcr erblickte, trat er sofort in die Koche zurück, die Tür heftig Himer sich zuschlagend. Die Leidtragenden waren starr vor Schrecken, ahnten aber nicht, was dieses Benehmen des Geistlichen zu bedeuten hatte. Da trat der Küster aus der Sakristei, bc- schmnifte in der unerhörtesten Weise de» Leichenbitter und erklärte, die Leiche würde vor 9 Uhr nicht eingeiegnet werden. Da es ziemlich kalt war und. wie sich denken läßt, die Mutter des ver storbenen Kindes durch die Aufregung der letzten Tage sich noch schwach fühlte, glaubten die Leitragenden, nicht so lange warten zu tonnen und begaben sich, ohne die Einsegnung der Lerche abzu- warlen. nach dem Friedhof. Als die Leute dann nach der Beer digung vom Kirchbos zurücktehrien. begab sich dir Mutter mit ihrem Lliährigen Sohne in die Kirche, um mit dem Herrn Pfarrer zu sprechen AIS sie in die Sakrsttei traten, trafen sie den Pfarrer und den Küster, und die Frau, sich bezwingend, stellte in ruhigem Tone an den Pfarrer Schr. die Frage, weshalb er die Leiche ihres Kindes nicht eingeiegnet habe, sie habe doch die Gebühren bereits am Sonnabend bezahlt Darauf sagte der Pfarrer zum Küster: .Sprechen Sie!" Und dieser erklärte nun. die Einsegnung sei nicht erfolgt wegen des evangelischen LeichcnbitterS. Die Ge bühren würde sie znrückerhalten. Als über diese nnchristliche Handlungsweise die Frau in Aufregung geriet und dem Pfarrer iiiS Gesicht sagte, dag diese Handlungsweise im Widerspruch stehe mit dem. was der Pfarrer predige: .Seid barmherzig! Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst!" und daß sie die Gebühre» nicht zurückbaben wolle, sondern den Armen überlasse, da geriet dieser ,n solchen Zorn, daß er einen auf dem Tische liegenden Gegenstand ergriff — wie der Sohn der Frau später erklärte, war es ein Buch — und aus die Frau zusprang. Darüber erschrak die Frau derart, daß sie, zur Tür hinauSeilend. beinahe die paar zur Sakristei führenden Stufen binabgcstürzt wäre Man denke! Eine solche Szene, eine solche Handlungsweise in der Sakristei der Küche! Infolge der durch daS Verhalten des Pfarrers hervor- gernsenen großen Erregung erkrankte die Frau. Nachträglich er- ichien in der Wohnung der Familie wiederholt der Küster und suchte die Frau zu beschwichtigen, dabei aus den evangelischen Leichenbitter schimpfend: die Frau verbat sich schließlich leaen weiteren Besuch des Küsters Ter Leichenbitter wird demelben wegen Beleidigung gerichtlich zur Rechenschaft zieken. Bei der Veröffentlichung dieser Mitteilung, für welche die Verantwortung dem .Allg. Beob." überlassen bleiben muß. erinnert das Esten« Blatt an einen Vorfall in Essen .In Esten-West wühlt man gegen einen evangelischen Mitbürger, weil dieser es gewagt, in der Nähe ein« katholischen Kirche eine Buchhandlung zu etablieren und der kalholikchen Geistlichkeit nichr genehme Schriften auszu- stcllen. und in Rüttenscheid verweigert man die Einsegnung einer Leiche wegen der Zuhilfenahme eines evangelischen Leiche»b>tt«S I" Wir ab« fragen: Erfährt man im erzbischöflichen Palais zu Köln. wo man doch so gern von der Toleranz spricht, nichts von der artigen Dingen? * lieber die Flucht aus der Großstadt schreiben Berliner Blätter: Die Eingcmeindungssrage wird für Berlin um so dringlicher, je mehr die Wohlhabenden aus der Stadt selbst in die Vororte ziehen und somit Berlin ihrer Steucrkraft ver lustig geht. Die Flucht aus der Großstadt läßt sich nun nicht ohne weiteres damit begründen, daß ein Teil der westlichen Vor orte erheblich weniger Steuern erheben wie Berlin, cs sprechen vielmehr noch andere Dinge mit, die das Wohnen in der Reichs- haupliladt für viele Leute bedenklich erscheinen lassen. Da ist zunächst das fortwährend steigende Geräusch, das die Nerven des Großstädters ruiniert. Zu den Straßenbahnen und Auto mobilen kommen Stadtbahn und Hochbahn, eine Mischung aller möglichen Geräusche, für die die angestrengten Nerven des über arbeiteten Großsladtmenschen nicht ausrcichcn. Leider muß fest- gestellt werden, daß so gut wie nichts geschieht, um die uner träglichen Geräusche abzuschwächen: die heulenden Kurven der Straßenbahn, das Knattern und Rattern der Automobile, das Tonnern der Hochbahn ist »ns trotz aller Proteste erhalten ge blieben. Es ist daher kein Wunder, wenn jeder, der cs möglich machen kann, diesem Geräusch entflieht. Außerdem hat das Wohnen fern von Berlin noch andere Vorzüge. Die Gefahr, beim Ueberschreiten das Straßendammes seine gesunden Glied maßen einzubüßen, wird geringer, je weiter der Großstadtmüde Wohnsitz nach außerhalb verlegt. Wer nachts ruhig , so viel alS möglich gesunde Lust atmen und seine Nerven will, der kehrt Berlin den Rücken und siedelt sich in der Umgebung an. Hat er in Berlin seine Geschäfte erledigt, freut er sich jcvcsmal, wenn er nach getaner Arbeit dem Haften und Treiben, dem schlechten Geruch und dem Lärm der Großstadt cntslichen kann. Die Eingemeindung der nächsten Orte der Um- gebung wird auch an vieler finanziell bedenklichen Erscheinung doroussichilich wenig ändern. * Eine aufregenve Jagd auf ein Automobil schildert ein Berlin« Blatt wie folgt: DaS noch nicht ganz bezablte Auto- mobil eine« Baumeisters sollte gepfändet werden. Der Voll- ziebungSbeamte suchte eS längere Zeit vergeblich und »and ialkräftige Unterstützung bei der kläaerilchen Firma, die 5 Ma schinen «bemannte und auf die Birich geben hieß. Endlich gelang eS ihnen, ihr Wild, da» unvorsichiigenveise seinen -Schlupf winkel tu dtt Georgenstraße verlosten harte, zu erspähen. Sie Sartsetzung sieh« »iichfte Seite. einen Lirmv8LLÜee (gesetzlich geschütztes Warenzeichen) das Pfund 1 I 5 Pf. Ich will mit dieser Kaffeeniischung den Beweis lies«», daß nicht der »iedriae Vrei- sondern die Hobe Ausgiebigkeit den Kaffee billig macht. Prers, Nur dmch ineiue Mjätniae Beschäftigung mit dielen, einzigen Artikel und durch »«.in stetes Streben, den Eriraktgehalt des Röftkassees zur höchste» Enlwicklnng zu bringen >!i gelungen, diese Borzugsniarke zilsainmenzustellc». ^ »r es mir Ich freue mich, ZLIrmvs-UI «Lev in den Handel zu bringen. IVIax LrMev- küslsrvl, HVHtvukvrxvi' v. SM-itt Mt.»m °°» M. N W-W ks.... Prager Straße 58 Waiienhausftraße lViktoriahans) Seeilraße 18 König Johann-Straße 21 Pillnitz« Straße Strieiener Straße 14 Falkenstraße 7 Pfotenhauer Straße 4 a Große Plauensche Straße 1; Laden geschälte Hauptstraße 4 Bautzn« Stiaße 81 König-bruck« Straße 41 Leipziger Straße 42. Stadt Bremen Vlarcvvltr: Schillcrplatz, an der Brücke; LkvmoUr: Langestraße 28. Ppsmüpf mit 28 sr,f«n Preisen Lam de, «rntedonUen Ä»» »l-telitialtlkktv I.uzxvi «Irkllelikp «ul ,L«0"2 VU»I,atter wie vooler und ladrtkat-, in zuverlässigstem Dienst PM" Zur Ausführung von i-Ioletr»»«-!»«,, Lettüvertrairni,^» nach vewollkommnctem. erprobtem System halte mich serncrwcil cm ael sohlen. Mit Konenamchlägcii stehe gern zu Diensten wie derartiae Ä ^V- in meinem Geschäftslokal zur Besichtigung ,r« steht " ^ -oetrlebsantaae IS Seeutrossi» Asp. »s. "" 144. lliW. Nelükclii! Hvlionz» S. Itlosso vom L.—LS. Xovvmdvr LSOS. Hüvlistor Oovtnn «-«ent. 800 0NO ltlarlk I S»rSn,te r»3«»o«o I Liervloo » Svv 0«tt I „ » 21»«»t»«»v L « IS1»««0 I „ » I«>«V»N I „ » »oouv TI» 8» 8G» Lose Vw '.5 ä 25 50 125 250 Mark empfiehlt noch die Kollektion von Dresden, Marienstrasie 4L. Vseoeut« Kloster und «»4« Vadrtltatv von Varämev Store» und Vttrazreo der 6»n«Nnvn - Zk'obt'IlLvt, Lusrbaok I. V. rnick klauen j. V. empfiehlt in grotzer Slnswabl u zu denkbar billigsten Preisen Lckusrä Vo88 im Hause des Victoria-Salons. 8 8pe3irtIMviItwA kur Ismo Horrou-Ouräsrositz. Lvsedluss äis Abteil, für VVmtor-Aonkgitou kortj^pr klirüge. kslelok, xoäioxsvo» reiches 8toS-I,L§sr, sarxtLItixsts lksssaosortiLiiits! klüklbskT, Ä X 32 8oI»Io«!,-8tra«,»e 32, »7 dem Kgl. Schloß gegenüber. I»,- VUrliüte, LL.«"' Phantasie-Hüte, > Plum lumeA-Hüte. Seite 11 .Dresdner Nachrichten- Seite 11 Sonntag. November 1V«S ^ Rr. S«v
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