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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.03.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-03-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130307019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913030701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913030701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-03
- Tag1913-03-07
- Monat1913-03
- Jahr1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.03.1913
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N,' „Tatiana. Sie wissen, daß ich nicht scherzet unterbrach er sie letHe«fchaf»Nch. „Weshalb quälen Sie mich?" „Sie irren sich. Herr von Gorlenko! Ihre Gefühle find mir gerade s» gleichgültig. wie unverständlich!" „Gleichgültig — vielleicht, aber unverständlich — das möchte ich bezweifeln. Si- neide» ei» grausames und ein — gefährliches Spiel!" rang e» sich fast ürvlieuo vvn seinen Lippen. und so weit beugte er sich über die schmal«, von wind und Wetter dunkel gefärbte Platte des Tisches, daß sein heißer fitem fast ihre Wange streifte. .. ... . i Instinktiv wich Tatiana zurück, über ihr feines Gesicht ging et« Zug von ?>b'cheu. und in unterdrücktem Zorn flimmerten ihre fiugen unter den gesenkte» Wimpern. ..«Fürchte» Sie sich nicht, ich tue Ihne» nichts!" fuhr er bitter fort, als er diese Brn-egi.ng bemerkte, „uur anüüre» .sollen Sie mich! — Ich liebe Sie. Ist «ihnen das Gesülil eines anderen Menschen in der Tat so wenige heilig, das. Sie nicht einmal ein Wort einfacher Teilnahme für ihn finden? — Sind Sie so ka!t und — so herzlos, schone Tatiana?" ..Vielleicht beides, ich werde mich nicht verteidigen, vor allen Dingen aber bin ich stolz. Herr von Gprlenkv, und dieser Stolz suhlt sich beleidigt dunh Ihre Worte, die ich nur als das aufnehmen kann, was sic jedenfalls sind: unpassende Scherze!" enigegnete Tatiana mit slammenden fingen. „Und nun möchte ich Sic ernstlich bitten, dic>em Gespräch ein Ende zu machen!" „Sie bleiben auch jetzt noch bei dieser Ansicht? — Womit soll ich Ihnen be weisen. das, ich nicht scherze, und was — was berechtigt Sie zu diesem Mist trauen ? — Ich liebe Sie! Tausendmal will ich Ihnen das wiederholen, bi- Sic endlich glauben werden, glauben müssen." Gros, sah sic ihn an: aus dem Grunde ihrer fiugen flimmert« «in wunder liches Gemisch von neckischem Spott, maßlosem Staunen und unbewustter Schaden freude. aber ihre Lippen blieben ernst und ihr Gesicht unbewegt. ..Mich, ein anncS Mädchen?" — fragte sie mit eigenartiger Betonung. „Ich denke, das verträgt sich nicht mit — Ihren — Prinzipien, die Sic mir mehr als einmal auSciiiandersctzreu!" ,.fich. Tatiana. das waren Scherze!" siel er ihr lebhaft in da» Wort. ..Scherze, für die Sie. Grausame, mich jetzt strafen wollen. Das Herz weist nichts von Prinzipien, sondern fordert, aller Weltklugbcit zum Trotz, seine Rechte. Mein Herz hat sich an Sie gehänktt. Tatiana. vertrauen Sic ihm und glauben Sie mir, wenn ich Ihnen sage, das; mir nichts höher steht, als Ihr Glück! Wir werde,, glücklich sein, Tatiana! — lind was Sic da von Armut sprechen." fuhr er lebhafter fort. ..Als wenn das wirklich so wäre! — Sie sind reich, Tattana, eine der reichsten Bräute Livlands, nur aluvarten müssen Lie. bis ich, als Ihr Gatte, für Ihre Rechte cintretcn kann, und —" >> „fich io. darauf also hoffen Sie!" unterbrach ihn das junge Mädchen kalt und erhob sich, um den schmalen Pfad zu betreten, wo der Weg zum Haufe frei war „Ich wußte. dast ich mich nicht in Ihnen täuschte! Aber Sie irren sich und machen in Ihrer Rechnung einen aroßen Fehler. Ans das Erbe meines Groß vaters erhebe ich nicht den geringsten Anspruch und bleibe das arme Mädchen, das für Sie, bei Wahl Ihrer künftigen Gattin, nicht weiter in Frage kommen kann! Leben Sie wohl. Herr von Gorlenko! Ich höre Mamas Klingel»' sie wirb erwacht sei» nnd iigend etwas brauchen!" Sie machte ihm ihre graziöseste Reverenz und eilte schnell den Gartenweg hinunter. Er aber starrte ihr nach, als begriffe er das Geschehene noch immer „ich- recht. ..Tariana! Tatiana!" rief er endlich, aber sie hörte ihn nicht. Mit ver doppelter Erle setzte sie ihren Weg fort und verschwand in dem Innern des kleine,, -Haines, dessen geöffnete Fenster hell und freundlich aus üppigem Rosen gerank hervorblickken. Erst jetzt schien Richard seinen Fehler zu begreifen: zornig stampfte er mit dem Fust g»i und schlug sich mit der flachen -Hand vor die Stirn. „Ich Esel!" murmelte er und bist die Bahne knirschend aufeinander. „Mich lo zn verplappern! — Aber wer konnte auch wissen, dast in diesem Mädchenkops io — übcripannte Ideen nisten. Ans das Erbe ihres Großvaters macht sie keinen Anspruch, die uneigennützigste Kreatur! Ha. ha. ha, ha! Es ist zum Totlachen! Sie weig noch nicht, wie nahe sie dem Erbe ist! — Diese uneigennützige Laune »ergeht natürlich, und mit ihr verrauchen alle übrigen Ueberspanntheiteu! Warten wir ab! Hu, rivra — rcrra — Orte-!" «r lacht, noch immer, als er hastig der G»rt««Vf»vte ,«schritt unö »tt seiner Reitgerte nach de« Reseda» hieb, die recht» und link» den Weg umsäumt«». Sine ganze Reihe abgeschlagener Blumentöpfe blteh htnter thm zurück. Klirrend warf er dir Gartentür htnter fich in da» Schloß und suchte adf dem gewöhnlichen Weg« so schnell al» mvaltch den Park zu erreichen. Dt« Pfort, in der Mauer stand wett geöffnet, er mußte ste in der Eile vor. hin zu schließen vergessen haben, aber «» war nicht dieser Umstand, der ihn tn seinem eiligen Gange innekalten liest: dt« hob« Männergestalt. deren Kopf bi« an den oberen Teil der hier und da bereit» abgebröckelten Aaudvfsnung reichte, macht« ihn stutzig, und unentschlofjen blieb er einen Augenblick stehe«. Was wollte denn der da? Dast der Teufel ihn auch gerade in diesem Augenblicke ibp, in den Weg ftzbren musttel — Sr hätte viel darum gegeben, wenn er sich unbc. merk» fortschletchen könnte, allein der Lang« hatte ihn bemerkt! Seine stahl- grauen Augen fixierten thu mit etner Nngenirrthett. die etwa» Beleidigendes hgtte: ihn aber tn dem Glauben lasten, dast er. Richard Gorlenko. sich fürchte, wollte er nicht! Warum nicht gar! Dieser ausgrbläsene Protz sollte nicht meine«, dast man seinetwegen viel Umstände machen werde! Mit einem energischen Fuß tritt schleuderte er eine lange Bromberrranke, die sich quer über den Weg gelegt batte, beiseite und schlug entschlossen die Richtung nach der Mauerpforte ein. — Rur wenige Schritte lagen zwischen ihm und dem Parkeingang, der unausstehlich« Mensch aber rührte sich noch immer nickt, obgleich er doch misten mußte, zu welchem Zweck man diesen engen, mit Brennestel« und allerlei stachligem Unkraut ver- iehenen Pfad wählte! — Noch zwanzig Schritte, — noch zehn. — dachte dieser Unverschämte denn gar nicht daran, den Eingang freizngeben? Oder wollte er daran erinnert werden, dast anständige Menschen in dieser Weise nicht behandelt zu sein lieben? — Richard blieb stehen «nd maß WillmerS breitschulterige Figur vom Scheitel bis zur Sohle, aber der „ungeschliffene Patron" schien nicht einmal diese stiiinme Aufforderung zum Zurücktreten zn verstehen. „Mein Herr!" begann er endlich in bochfahrend-gereiztem Ton und lüftete den Rand seines weißen Strohhntes. „Darf ich Sie vielleicht bitten, mich durchzulasten? — Ich kann unmöglich io lange hier stehen, bis es Ihnen qesällia ist. Ihren Platz z» räumen, denn die Pforte ist leider zu schmal, um einem Zweiten den Durchgang zu ge statten. sobald jemand in ihr Posten gefaßt hat!" „Ach so. Sic wollen in den Park!" entqeqnete WillmerS in gleichgültigem Ton. ..Ich habe Sie hier erwartet, denn ick vermutete ganz richtig, -aß Ihre Abwesenheit nicht allzu lange dauern würde!" „Sie haben mich erwartet?" „Sehr richtig! — Da ich auf meinem Spaziergang dt« Pforte offen fand und Sic einige Augenblicke früher dieselbe Richtung einschlagen mü. kam ich auf den Gedanken, daß niemand anders als Sie die Tür unverschlossen gelaffeu haben könnte!" „Leicht möglich!" zuckte Gorlenko Lie Achseln. „Darf ich Gi7 bitten, mich durchzulastcn?" „Besitzen Sie einen Schlüssel zu diesem Psörtchen?" fuhr WillmerS tn seinem Verhör fort. „Natürlich! Gute, englische Schlösser, wie diese» dort, öffnet man nicht durch eine Zauberformel!" „Dann würde ich Sie bitten, mir dielen Schlüssel einzuhändigen!" „Herr, was fällt Ihnen ein!" brauste Richard zornig auf. Sein bisher blaffe» Gesicht färbte sich hochrot. „Mit welchem Recht stellen Sie eine solche Forderung an mich?" «Mit dem Recht des Eigentümers, ohne besten spezielle Erlaubnis Sie diesen Eingang nicht benutzen dürfen!" erwiderte WillmerS ruhig. „Sobald Sie meine Forderung erfüllt haben, wird unser Gespräch, das mir gerade so wenig Vergnügen macht, beendet sein!" „Darauf können Sie lange warten!" lachte Gorlenko höhnisch. „Der Schlüssel gehört mir. und Ihnen, mein Herr, fehlt jede Berechtigung, mir mein Eigentum abzufordern. Sie mögen sich mir als Eigentümer präsentieren oder nicht!" »Allerdings, wenn der Schlüssel wirklich Ihnen gehört!" „Natürlich! — Ich habe ihn mir zu meiner Begurmlichkett bestellt und werde ihn benutzen, so lange und so oft es mir gefällt!" (Fortsetzung folgt.) lll glMNM llvpurstnron — Seriixo. Sotsodk« <-e»nüackvt 1841« VUsflrvIlvr 81r»«sv 17 — 8tr«8v 46 ^Wi»1tvll8tr»»88v 7 — 8vL8lr»S8v L. frisch u. veraltet, werd.fleeignet. Füllen I schnell u. gründl. beirrt. durch d. bewährte I Dr. Lorgors flecßtvnssld«. I vit-bi- t MI. Wew-irkaus siir Sachsen u. I SsIomolliL-LpMvkv l lMtessptitren hygien. Frauenartikel. krau SsurmZer, G »7 Am See »7 » Dippoldic-waldacr Nlay. KrMlsUMlMMWkMre Lr-ec« llroukubifnffunym, tnßtes.pvwollm Da» vefte für Tafel nnd Küche. Ltorbeerkrone Hervorragendste, unübertroffene, buttergleiche Sahnen-Margarine. Siegerin Allerfeinste Süßrahm-Margarine» in Geschmack und Aroma der Molkereibutter am nächsten. palinato Pflanzenbutter-Margarin«, von größter vutterähnlichkeit und feinstem Nuhgeschmack. Ueberall erhältlich. Alleinige Fabrikanten: A. L. Mahr, G.M.L.H., Altona-Vahrenseld. 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