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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.06.1930
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-06-23
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19300623016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930062301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930062301
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1930
- Monat1930-06
- Tag1930-06-23
- Monat1930-06
- Jahr1930
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.06.1930
- Autor
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cA» *** Letze i» P. l45 Pf.» „Soweit ich unterrichtet bin, wird in England tin Svuitiiertzaltzjalir die Uhr um eine Stunde veraeöretzt. Der grosse Nutzen, der damit verbunden ist, würde »uü Deutschen doch mindestens ebenso gut tun. Meiner Meinung nach sind eö die Stadtverwaltungen, die Anregungen in dieser Hinsicht tzintertreiben,- sie haben durch ihren enorm hoben Nutzen an Gas und Strom Interesse an deren starkem verbrauch. Wenn auch die Ersparnis durch die Einsnhrung der Sommerzeit für den einzelnen verhältnis mässig gering sein mag, so ist sie doch sür die Allgemeinheit giess genug, um Veranlannng zu werden, an eine Wieder einführung bald zu denken. Wir wollen und müssen doch sparen, Pfennig um Pfennig." — Deine Anregung ist gewiss beachtlich, um so mein, als es ja die Sommerzeit auch in Deutschland schon einmal kurze Zeit gab. Der ReichSwirt- schastsrak, der sich 1027 noch einmal mit der Angelegenheit gründlich beschäftigte, hat aus vielen Gründen die Wieder einführung der Sommerzeit abgelehnt. Es müssen also wohl auch wichtige wirtschaftliche Gründe dagegen sprechen. cösts *** N esse Scher z. „Was ist ein Pfingstochse? Woher kommt die Bezeichnung, dass einer, wenn er mit Blumen reich lich dekoriert ist, mit Pfingstochse betttuliert wird?" — Der Brauch, einen Pfingstochsen, oder besser gesagt einen Psingst- bullen, mit Blumen zu schmücken, war früher allgemein und wird heule noch in Gebirgsgegenden mit viel Rindviehzucht geübt. Um die Psingfneit wird der Bulle aus die Weide ge führt, ivo er nicht nur die duftigen Alpenkräuter gemessen, sondern auch sonst seine Pflicht tun soll. Er wird bet diesem Auszüge als ein Snmbvl der Frühlingskraft und der Frucht barkeit reich mit Blumen geschmückt. Meist bekommt er einen »kränz um die Hörner und eine Girlande um den Hals. Mancherorts werden ihm auch nur grüne Birkenbuschen an die Hörner gebunden. Auch in Hannover und Westfalen wird bet diesem Maisest beim Wettaustreiben der Stier mit Blumen, in manchen Gegenden auch mit Bändern geschmückt. Der Gebrauch des Wortes „Pfingstochse" sür einen mit Blumen geschmückten oder sonst übermässig geputzten Mann ist schon recht alt. *** N esse Erich. (15 Pf.s „An der Strasse von Lange brück nach Grünberg steht rechts im Walde ein würfelförmiger Gedenkstein zur Erinnerung an einen Artillerteleutnant Keehler. -er hier im Zweikampfe siel. Eine Seite des Steines ist kaum lesbar. Weissl Du vielleicht Näheres?" — Der Denk stein befindet sich ans Langebrücker Flur südöstlich der Kreuzungsstelle der Grünberger Strasse und -es Roten GrabenwegeS. Er steht dort in einem Kiesernwäldchen, das zu einem Gute gehört, alS würfelförmiger Granitblock von 70 Zentimeter Kantenlänge. An der südlichen Seitenfläche ist folgende Inschrift noch gut zu lesen: Dem Andenken I8M des am 25. Juni hier !m Zweikampf gefallenen Artillerie- leutnanis Lttiv Bernhard Julius Kochler setzte diese« Stein die licslrauernde Liebe der Seinen. Weniger gut ie-Sbar ist die Inschrist an der Nordseite des DuellsteinS. Sie lautet: Ein ernstes finitere? Los hat ihn hinauSgcstvßen aus dem Kreis der Lebenden, eine heilere Hand ihn ausgenommen in einem schöneren Sein, hiein und schuldlos traf ihn sein Ver hängnis. Er fiel — — — mit Gott: sein Fall war schöner als der Sieg! Nach von Theodor Selig hinterlassenen Notizen soll sich folgendes zugetragen haben: Der Artillerieleutnant Julius Kvehler war durch das Los bestimmt worden, sich mit seinem eigenen Better, dem als ausgezeichneter Pistolenschütze be kannten Prcmierlentnant der reitenden Artillerie von Liskow, zu schiessen, weil dieser das OfsizierkerpS des Artillerte- regimenteS beleidigt hatte. Im ersten Gange des DueNS fehlte Koehler, woraus LiSkow ihm durch den Rockärmel schoss. Damit sollte es abgetan sein. Kochler bestand daraus, dass der Kamps fortgesetzt werde: er wolle Blut sehen. Mit den Worten „Nun dann, de» dritten Knopf von oben" streckte ihn Liskow durch einen wohlgezielten Schuss zu Boden. Kvehler starb in seinem Quartier in Rähnitz. *** N esse B n ch c r w » r m. i50 Pf.s „1. WaS wird aus den in den „Dresdner Nachrichten" erschienenen Romanen? Werden sie später in Buchform herausgegeben? Berlegt sie der Verlag Licpsch Reicliardt selbst? 2. Warum trägt nicht jedes Buch die Angabe des Jahres, in dem es geschrieben wurde, die Jahreszahl seines Druckes, sowie die Auflagenzahl? 3. Verkehren nach Mühlbera die Schisse einer ähnlichen Gesell schaft, wie die der Sächsisch-Böhmischen Dainpfschifsahrt? 4. Gilt sür Eheleute das Briefgeheimnis? 5. Gelten im Flug verkehr dieselben Buchstaben zur Kennzeichnung der Hoheits staaten wie im Autoverkehr ik> — Deutschland, /z — Oesterreich, I? — Frankreichs? 6. Stehen die Bücher von Howden Smith: „Porto Bello Gold" und von R. Lonts Stevenson: „Die Schatz- tr.sel" in irgendeinem Zusammenhänge? Es kommen nämlich teilweise dieselben Namen dri» vor?" — l. Die meisten der Romane, die in führenden Tageszeitungen abgedruckt wurden, erscheinen nach kurzer Zeit in Buchform. Die Firma Liepsch L Reichardt betreibt keinen Buchverlag. 2. Warum? ... Weil! Manche Berleaer machen es so, andere so. Wer will sie denn zwingen, das nntsvrm zn machen? 8. Nn aber! Die Sächsisch-Böhmische fährt doch selber täglich nach Mühlberg. Das kannst Tu ans jedem Damvsschiffahrplan sehen. Oder meinst Du etwa, ob auch vom Norden her Dampfschiffe mit Personenbeförderung nach Mühlberg kommen? Das geschieht nicht. Die Persoiienschisse von Magdeburg fahren nur bis Torgan. 4. Zwischen Ebclcnten besteht das Briefgeheimnis. 5. Du hast richtig vermutet. 6. Den Roman von Stevenson kennt der Onkel, den anderen nicht. Bei solchen MerdS- geschichten kann man nie wissen, wie sie zufammenhängen. Es kommt auch gar nicht darauf an. cAi Dn-? *** Nichte -H a n n e l o r e l40 Pf.f. „Ist eS in Deutsch land Sitte, dass sich zwei Schwiegermütter duzen oder ist es so, dass sie sich „siezen" und bei den Titeln nennen? Oder ist das kalte „Sie" nur Sitte in Sachsen? Ich kenne eine Dame, die sich gekrankt suhlt, weil sie immer noch von den Schwiegereltern ihres Sohnes ider Sohn ist nun vier Jahre verheiratet) „gesiezt" wird. Dann kenne ich andere Schwiegereltern, Bekannte, Freunde, die sich duzen, wenn die Kinder heiraten. Dann: wer muss das „Du" anbicten und wann? Müsste das gleich bet der Verlobung oder bet der Hochzeit getan wer den?" — Im Allgemeinen werden die Schwiegereltern eines Paares sehr bald (gewöhnlich bei der Hochzeit) das „Du" finden. Wohnen die beiderseitigen Schwiegereltern nicht in einem Orte, so wirst Du in allen Gegenden Deutschlands Fälle finden, wo sie sich nicht duzen. Wenn die von Dir erwähnte Dame sich gekränkt fühlt, so mag sie doch nicht an Herzdrücken sterben, sondern den anderen das „Du" anbieten. Wenn eine immer aufs andere lauert, wird's nischt. *** D r e i N t ch t en. Wendet Euch unter Beziehung auf Eure Spttzmarke im Briefkasten an den Deutsch-evangelischen Frauenbund, Portikusstraße 1, Erdg. *** Herbert L. Zu Deiner Frage nach den beiden tschechischen Orten schreibt eine liebe „Nichte Hanna" aus der Tschechoslowakei: „Mit dem zweiten Orte, nach dem der Neffe sragt, handelt es sich wvhl um Kardas Recte, nach deutscher Schreibweise etwa so auszusprechen: Kardasch- Rschetschitz, sür deutsche Zungen immer noch reichlich halS- brechertsch, gelt? Dieser Ort ist Station an der Bahnlinie Wesselt-Mezimvsti—Ober-Cerekwe und liegt ziemlich genau in der Mitte des Städtedreiecks Tabor-Witttngau-Neuhaus in Sttdbühmen. Wesseli vder Weseli gibt'S ein« Menge, ebenso wie die „Neustädte" in Deutschland. Aber es wird in diesem Zusammenhänge wohl das sein, in dem die erwähnte Bahnlinie anfäiigt. Aber... kannst Du mir nun auch Aus kunft über etwas aus Deiner Heimat geben? Zwar, die Eierschecke hat schon mehrfach im Briefkasten gestanden. Aber Du kennst ja das attc Lied: Rezept verlorenk Ausserdem soll ja die Hauptschwiertgkeit beim Backen liegen. Daran, dass man im gewöhnlichen Küchenrohr nicht die dazugehörige Hitze herauöbekommt. Also htlsl" — Na, weil Du so schön geholfen hast, soll auch Dir geholfen werden. Auf einen dünn ausgervllten Kuchenteig gibt man einen halben Zentimeter dick, ganz dünn mit Sahne und Zucker angerührten Quark. Hieraus etwas Streusel, Sultaninen und kletngehackte Man deln. Aus dieses folgende Masse: 350 Gramm Butter mit einem Viertelliter Schlagsahne schaumig rühren und nach und nach sechs Eier unterrühren. Zum Schluss sieben Gramm Mehl und fünf Gramm bittere Mandeln ausstreuen und heiss backen. Beim Backen selbst gibt'S natürlich die alte Vor schrift: Probiere Deine Röhre aus! Wird die Eierschecke das erstemal schwarz und bleibt beim zweitenmal kreide bleich, so wirst Dn's beim drittenmal raushaben. Am Rezept liegt's nicht... denn da haben sich schon vieler Nichten Männer, Kinder und Kränzelschwestern alle zehne danach ge leckt, *** Neffe Albert. (Sk) Pf.» „Kannst Du mir die Stelle angebcn, an die ich mich wenden muss, um Korre spondenz mit einem auswärtigen Schüler in Frankreich oder England zu erhalten?" — Diese Verbindungen werden im allgemeinen durch die Schulen geschaffen. Aber Du kannst Dich auch geradenwegs an Frl. Katharina Hartmann, Leipzig, Fechnerstrasse 6, wenden. *** N e f f e Dr. j u r. i30 Pfg.» „Wie waren die Farben des Deutschen Reiches 1806? Warum hatte der Deutsche Schul verein in Oesterreich die Farben Schwarz-Rot^Sold?"-1806 gab es in dem Sinne wie heute Landesfarben überhaupt noch nicht. Nur die französische Revolution hatte dem Lande ein Banner aus einzelnen, bildlosen Farben gebracht: die Trikolore. Nach ihrem Verbilde entwickelten sich die „Landesfarben". Die alte deutsche Reichsstiirmsahne war ein goldenes Banner mit einem schwarzen Adler im Felde: sie wurde an einer roten Stange getragen. Nach dieser Farbe galten als Reichsfarben Schwarz- Gold (in Tuch: Schwarz-Gelb). Die aus der patriotischen Be geisterung der Freiheitskriege hervaggegangene Deutsche Burschenschaft der Studierenden, die in höherem Sinne „deutsch" sein wollte, als die damals das studentische Leben verkörpernden „Landsmannschaften" wählte die Farben Schwarz-Rvt-Gold. Ob sie dies tu bewußter Anlehnung an dt« Farben des alten Rcichsstnrmbanners tat. hat noch nicht nach- gewicsen werden können. 1832 wurden diese Farben durch Buiiöesbeschluh verbeten. Vielleicht gerade deshalb nahm sich der liberale deutsche Patrietismus. der die deutsche Einheit wollte, ihrer an. 1848 gelangten sie znm Stege und wurden durch Be schluss Farben des Deutschen Bundes. 1866 wurden sie offiziell von den Bundesregierungen, die sich gegen Preußen erklärten, als gemeinsames Zeichen anerkannt. Die „Deutsche Reichs» armee" trug im Kriege gegen Preußen von 1866 eine schwarz rotgoldene Armbinde. Bei der Gründung deS Norddeutschen Bundes nahm dieser die FarbenSchwarz-Weiss-Rot an, die später die Farben des neuen Reiches wurden. Der Deutsche Schul- vcrein führte die schwarzrotgoldenen Farben in Erinnerung an die alten Bundesfarben, die sür den Oesterrcicher die Hoffnung ous die Vereinigung asser Deutschen unter einer Flagge ver- sinnbildlichten. Neffe Alfred, sl Mark.) „1. Wieviel hat der Freistaat Sachsen Einwohner? 2. Wieviel Quadratmeter Flächeninhalt hat Sachsen? 3. Wieviel Quadratmeter hat ein Quadratkilometer? 4. Wieviel Einwohner kommen aus einen Quadratmeter?" — 1. Nach der Zählung von 1028 hat Sachsen 4 004 281 Einwohner. 2. Die Fläche Sachsens ist 14 086 Quadrat kilometer gross. 3. Nanu! Konntest Du Dir das nicht selbst ausrechnen? Einen Kilometer lang und einen breit, also 1000X1000 Quadratmeter: das sind eine Million Quadrat meter. 4. Aus einen Quadratmeter kommt nur ein Bruchteil von einem Menschen, auf einen Quadratkilometer aber 333. *** Freund der Singvögel. (50 Rps.» „Dem Vernehmen nach beabsichtigt der Rat die Einführung einer Katzensteuer. Die Gründe, die anderwärts zur Genehmigung dieser Steuer geführt haben, treffen auch hier zu. In meinem Marten haben voriges und dieses Jahr Katzen brütende Amseln aus dem Neste geholt und vor ein paar Tagen wieder ein Nest ln einem Rotdornbusche geplündert, denn ich fand blaugraue Federn in meinem Garten. Von meinen Nach barn und deren Mietern halten einige nicht nur eine, sondern mehrere Katzen, die in meinem Garten herumstretchen» in die frisch vorgerichteten Beete Löcher kratzen und darin ihre Notdurft verrichten, das Gras im Marten zerfielen und ver unreinigen, durch offene Fenster in meine Erdgeschosswoh- nung eindringen und Nahrungsmittel anfrcssen oder fort schleppen. In der Nacht kann man nicht schlafen, weil die Katzen ans der Nachbarschaft sich in meinem Garten ver sammeln und konzertieren. Meine Frau und ich haben beob achtet, dass eine Katze bei einem Bäcker im Schaufenster lag, bet einem Fleischer leckte eine das Fletsch im Laden ab. In einem Lebensmittelgeschäft hat sich eine Katze an dem von der Msihle warm gelieferten Brote den Bnckel gewärmt. Bor einiger Zeit hatte eine Katze ein grosses Stück Schweinefleisch in meinen Garten geschleppt, um es zu fressen. Der Geschäfts, inhaber hätte dieses Fleisch sicher verkauft, wenn -er Vor gang nicht beobachtet worden wäre. Um die Singvögel nicht gänzlich auszurotten, ist eine Katzcnsteucr und damit eine Verminderung der Katzen dringend geboten. Auch müssen die versteuerten Katzen unbedingt Varhcmdchen tragen, um bas Klettern zu verhüten. Was sagst Du zn meinem Vorschläge?" — Im Briefkasten ist die Katzenfraqe so ost behandelt worden, dass heute nur Deine Philippika hier stehen soll. Wie schon mehrfach gesagt, hält der Onkel die Katzensteuer für unan gebracht. weil die Katzen vielfach gar nicht ersaht werben können, und weil sie zu Schwindeleien geradezu Anlass gibt. Die Anordnung von „Borhembchen" ist sehr zu empfehlen. Ausserdem wirb man dazu kommen müssen, dem Grund besitzer grössere Rechte einzuräumen zur Versagung» viel leicht svgar zur Tötung von »mherstrennenden Katzen. Bei aller Hochachtung vor der Liebenswürdigkeit eines Kätzchen« muss man doch zugestehen. dass di« »mherstreisende und steh- lende Katze, die es trotz der Wünsche der Katzensreunbe nach wohlerzogenen Miezen gibt, nicht in die Rechtsbegriffe unsere« «na«« Zusammenleben« passt. *** Nichte Mustkfreundtn <60 Pf.). .1. Kamst Du mir nicht sagen, wo ich die Noten von den alten Liedern „Zwei alte Jungfern" und „Die erste Liebe" bekomme» kam,? Das letzte sängt an „Du bist meine erste Liebe und lieb, lieb, lieb, lieb Hab ich dich", das zweite: „WaS wir vor zwanzig Jahren sür hüdscke Mädchen waren." ES eignet sich sehr gut zum Ausfuhren. In den Notenhandlungen habe ich eS nicht erhalten. 2. Wieviel bekommt ein OberstaatSfekretär von 28 Jahren Gehalt? Wieviel ein Lehrer in demselben Aller? 3. Welches Alter muss ein Staatssekretär haben, ehe er zum Obersekretär befördert wird?" — 1. Ist da» aber ein liebe- volles Lied! Und die beiden alten Jungfern können gewiss sehr niedlich sein. Solche ältere und yalbvergefsene Lieder sind allerdings in den meisten Musikalienhandlungen nicht rwr- rättg. Wenn Du aber Deine genaue Anschrift gibst, kann Tir eine in Dresden genannt werden, die sich aus die Beschajsung solcher Sächelchen eingestellt hat. 2. Einen Staatssekretär gibt es in Sachsen nicht, Du meinst wvhl den „RegterungSsekretär"? Dieser fängt mit 28Jahren mit2800Mark an und kann mit zwei- jährigem verschieden gestaffeltem Steigen von etwa 200 Mark im Jahre auf 5000 Mark komme», dazu kommt daS Wohnung», geld. Auch der Lehrer beginnt mit 2800 Mark und steigt in ähnlicher Staffelung bis auf 5800 Mark. Im Anfang sind die AusbefferungSschrttte etwas grösser als später. 8. Ein Regie- rungSsekretär kann mit 30 Jahren die Amtsbezeichnung Ober- regterungssekretär erhalten. *** Nichte Emma. (15 Pf.» „Meine Tochter behauptet, im vergangenen Herbst in einer Zeitung gelesen zu haben, tn Kessel bet Bad Elster sei auf einem Wtesengrundstück Radium gefunden worden. Ich möchte gern wissen, ob sich das be wahrheit, da ich sonst nirgends etwas davon gelesen und ge hört habe." — ES liegt ganz bestimmt ein Irrtum insofern vor, als Radium überhaupt nicht rein irgendwo in der Welt gefunden wird. Das Radium wird durch ein recht umständ liches Verfahren aus dem Uranpecherz ausgeschieden. Die Hauptfundstelle Europas sür dieses hier seltene Material ist allerdings nicht allzuweit davon, im erzgebtrgtschen JoachtmS- thal. Aber es kommen im ganzen oberen Vogtland« ziemlich stark radiumhalttge Wässer vor. Am bekanntesten ist dt« Quelle in Brambach. Es ist in der Tat vor einiger Zeit aus der Nähe von Bad Elster die Auffindung einer radiumhalttge» Quelle gemeldet worden, sa. wohl auch einer Ouellwicse, deren Schlamm eben durch das Wasser radtumhalttg sein sollte. Ueber genaue Nachprüfung des Radtumgehaltes diese» Wassers ist der Oeffentlichkett noch nichts Näheres bekannt geworden. Aber frage doch einmal bei der Kurverwaltung in Bad Elster an. *** Neffe Hausbesitzer. „Darf ich zu einer Schieß, wasfe, die ich besitze, Munition ohne weiteres erwerben? Ich besitze keinen Waffenschein." — Der Waffenschein hat mit dem „Besitze" einer Waffe nichts zu tun. Eine Waffe kann jeder besitzen. Abgcben müssen die in ihrem Besitz befindlichen Waffen nur Zigeuner, sonst Herumztehende und solche, die wegen bestimmter Vergehen gegen die körperliche Sicherheit ihrer Mitmenschen vorbestraft sind. Der Waffenschein ist nur nötig sür jemand, der aus irgendwelchen Gründen eine Schtcsswaffe bei sich ausserhalb feiner Wohnung oder seine» Grundstückes tragen will (Jäger). Wer eine Wasfe erwerben will, bekommt von der Polizei einen .Maffenerwerbsschein'. Auch zum Ankauf von Munition ist ein von der Polizei aus gestellter „MunitionSerwerbsschein" nötig,- er kostet nichts. Was Dir daran wohl öaS angenehmste sein dürste. * » » I« dieser HetratSsehnsnchtSecke will Onkel Schnürte nur dt« Wünsche seiner Nichten «nü Neffe» zum An», druck bringen. Dagegen kann er e» nicht übernehmen, die hieraus eingehenden Brief« an diese wetterzuleite». Wer mtl den Heiratslustigen tu Briefwechsel zu trenn wünscht, wird gebeten, sich de» Anzeigenteil» unsere» Blatte» zn bedienen. Nichte HerzenSsehne» (1,50 Mk.) schreibt: ,Hch mScht' so gern enteilen der HerzenSeinsamkett! Wer mochte mit mir teilen deö Leben» Freud und Leid? Bin geschieden, berufstätig, besitze ge- mailiches Eigenheim. Der Nesse mochte »4 bt» 88, gut« Erscheiuung, Auto- oder Motorradsportler sein." — Nicht« Gouutaggkind (00 Pf.), S», fragt, ob es unter den Neffen einen gibt, der et» liebe», treues Mädel zn schätzen weih. Die ist groß, dunkel, naturlleb.-nd und sehr wirtschaftlich. — Nichte Vollschlank il Mk.,. M. aus guter Dresdner Familie, stdel und lebenslustig, sucht eben- solchen Lebenskameraben, am liebsten Kaufmann in sicherer Position. — Neffe besorgter Vater (80 Pf.) schreibt: „Unsere ein- ztge Tochter, 38, dunkel, nicht Bubikopf, vollschlank, tn kausmänni- schcm Berufe tätig, sehr sparsam und nicht, wie die heutige Welt, nur Scheinmensch und äußerlich, sondern ein richtig streng solide« deut- sche» Mädel, au» gutbürgerlicher Familie, wie sie früher gesucht »nd geschätzt wurden, möchte mlt solidem, ernstem »nb aufrichtigem Neffen, etwa 3i>, tn sicherer Position und mit tadelloser Vergangen heit das Eheglück versuchen. WaS zur Gründung eine» Hausstände» ersorderltch wäre, Ist vorhanden." — Nesse St. Hubertu» (SN Pf.), Ende 20, lebt einsam tn der Natur. Er ist ohne Vermögen, arbeitet aber tatkräftig am Fortkommen,- er ist schlank, hat blaue Augen «nd ein gutes Her,. Sein Lebensziel ist, aus den Trüin- mern eine« verfehlten Leben» ein neue», wahre» Glück anfzubaneii. Sonst ist er ein patenter Mensch mit tadelloser Erziehung, spielt Klavier, kennt die Literatur und hat an allein Edlen und Guten Interesse. Leider neigt er zur Melancholie, zumal er ln der Frciicii im Walde umhcrwanbert. Den Glauben an treue Mäbchcnliebe fürchtet er ganz zu verlieren, wenn sich nicht eine iunge Dame findet, die ihn vom Gegenteil überzeugt. Sie möchte nicht über 25 sein, blond und vollschlank . . . doch über allem soll sie edle Gesinnung im Herzen tragen, die aufbauen hilft und selbst im Unglück nicht per- zagt. — Nichte Haunerl (75 Pf.).- ,Lich habe eine liebe Vcr- wandte, schwarzbraun, 28, tüchtig tn der Wirtschaft, aber auch im Geschäft, ansehnlich, bekommt schöne Ausstattung. Wohnung im elter liche» Hause und hat auch sonst noch etwas Moos. Sie würde Beam ten oder tüchtigen Geschäftsmann, der eS ehrlich meint, glückli^, machen." — Neffe Erharbt M Pf.), 2», nationalsozial, wüiiscin Nichte, 18 bl» 21. WaS flc ist, bleibt gleich. Aber gern wände,'- sollte sie. Sie soll wirtschaftlich sein, schlicht «nb von geradem Wesen und soll Zutrauen zu einem tüchtigen jungen Manne habe . — Nichten Gertrud und Elsa it Mk.), 24 und 27, sol d wirtschaftlich, wanderfreudig und naturliebcnd, wünschen Neffen 85. wenn möglich von großer Figur. — Neffe Alex i2 Mk.), ül. NcichSbcamtcr in gehobener Stellung, ernster und aufrtchttger tsba rakter, fröhliches Gemüt, sucht gleichgesinnte und gleichgestimmte Lebensgefährtin, die besonderen Sinn für ländliche HäuSllchkett iElgenhetmi besitzt und einem dreizehnlährlgen aufgeweckten Jungen eine ltebevoüc Mutter sein kann. Nicht erwünscht ist großer Anhang, Vermögen nicht unlieb. Vprechftuudeu de« vrteskafteuoukelä: vormittag» loußer an Sonn- und Feiertagen! täglich o»n 11 bi« Kt Uhr: nachmittag« nur Montag» und Mittwoch» von 5 bt» S Uhr. — Schriftlich können Anfragen nur beantworte, werden, wenn Rückporto belgeiügt Ist. Bet de» tm Brteskasteu erteil»«« Antworttu quittiere» wir »de, dte de» Ausrag«« detgrsügte» Beträge. Dies« fließe» augekürzi dem «emetuu»»«,«» «eretu zur Unterst««»»- dedürstige, Ferteuktuter zu Wir »ttrde» «» begrüße«, wen» sich all, Einsender, di« sich »« AuSkuuf« »der Rat a» de» vrieskasteu «ende,, ertuuerte». »t« sah, «tu Neiue« Opfer fit, «tu, so gut« Vach« er. »«»sch« ID.
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