02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 30.05.1915
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- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-05-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- PURL
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915053002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-05
- Tag1915-05-30
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«2S S — LS LZ «s- ALrv srttgs am Sonnabend abend. König Friedrich 2t u g u st sprach dem 7. Infanterie- Regiment „König Georg" Nr. >06 für seinen hervorragen. den Anteil a» der Erstürmung der Lvrettohöhe seine» wärmsten Dank telegraphisch and. Nach dem türkischen Generalstabsbericht scheint Donnerstag außer den, „Majestic" noch ein weiteres Die »ewalt der Explofion war furchtbar. Auf eine Ent- fernung vo» mehreren Meilen wurde« Fenster zertrlim- wert und stürzten Zimmerdecken ein. Augenzeugen sahen, daß die Mammen 800 Fuß hoch stiege«. Zwei Feuersäulcn stiegen auf. von dichten Wolken weißen Rauches begleitet. AlS ffch nach wenigen Minuten der Rauch verzog, war das lSchiss verschwunden. Nur Wrackstücke schwammen umher. ! Mehrere Leute an Bord in der Nachbarschaft ankernder Schiff« wurden durch umberfliegende Trümmer verletzt. Sin kohlender Hilfskreuzer verlor seinen Kran, feindlich - s - chlach . schiss torpediert worden zu sein., Mt"d«"sxpl°st°n'aus"b« 'M°n'ti«Üna g«isskn wuL Die i. alie. s ch e P r e s, e gibt infolge der «nord. Me« flog, »in Teil des Sessels ?tel auf ein -In nungen der Zenlur nur d-e Berichte des italienischen.halbe Meile entfernt liegendes Schiff. — Wie die „Daily ! Mail" meldet, ivar die Besatzung beb Hilfskreuzers 8 5 7 Mann stark. Einer nur wurde, wie gemeldet, gerettet. Die „Prinzeß Irene" lag^ drei oder vier Bolen von dem Hauptquartiers wieder. In Mailand verhaftete die Polizei 2»0 Personen, die sich im Besitze geraubter Waren befanden: weitere Verhaf tungen stehen bevor. Das von dem italienischen Ministerium bewilligte ver steckte Moratorium erstreckt sich bis auf zwei Monate nach der Veröffentlichung des Friedensschlusses. Alle konservativen englischen Blätter bringen Leitartikel, in denen sic daraus dringen, daß die Regierung die allgemeine Wehrpflicht cinsiihre. Aus der russischen Festung Kowno sind nach der „No- woje Wremja" sämtliche Inden (20 000 Manns auSgewiescu worden. Die elf nördlichen Gouvernements Rußlands sind nach dem „Rnßkvje Sivivo" vollständig von (Getreide entblößt. eine Belehrung in geeigneter Form für notwendig hielten, aber nicht als Soll Vorschrift. — Der Antrag der Sozial' dcmokraten wurde in der allgemeinen Fassung angenöm- inen, daß dem 'Beschlüsse, durch den die Zwangsversteigerung ungeordnet wird, bei der Zustellung an die Mieter oder Pächter eine Belehrung über die Bedeutung der Beschlag nahme beigesügt werde» soll. — Mil dieser Aenderung wurde Artikel I. der sich ans die Zwangsversteigerung und Zwangs- vcrwaltnng bezieht, angenommen. Artikel enthält die ein schlägigen Acndernttgcn des 'Bürgerlichen Gesetzbuches. Die Sozialdemokraten beantragten hierzu, daß das Pfand recht d c s B c r m i e t c r s an den cingebrachte» Lachen des Mieters sich nicht ans Hanshaltnngsgegenständc und Möbel bis zu 2000 Mark erstrecken soll. Ferner soll die Ab kürzung der K ii n d i g u n g s s r i st e n im Falle des Todes eines iuin Kriegsdienste eingezogcnen Mieters in das Gesetz selbst ausgenommen und nicht nur dem Reichs' kanzler in Form einer Resolution unterbreitet werden. — Staatssekretär Dr. Lisco: Die Anträge dürften insofern überflüssig sein, als ja sür den Schutz der Angebürigen der Kriegsteilnehmer schon Fürsorge getroffen ist. Sollten sich hier später irgendwelche Schwierigkeiten Herausstellen, so werden mir Sen Wünschen des Hauses entsprechen und sür Abhilfe sorgen. — Abg. Waldstein lBp.t ersuchte um Ab lehnung der sozialdemokratischen Anträge. — Die Anträge wurden a b g e l e h n t. Die Vorlage wurde unver ändert ange » o m ni c n. Das Gesetz soll am 2 0. Iuni in .Kraft treten Die dritte 'Beratung des Entwurfs Schiss gegen 1l> Uhr sank, traf der holländische Fischdampfcr wurde ausgcietzi. bis die Zusammensicllnng der Beschlüsse" Platze entfernt, wo der „Bulmar k" in die vukt geflogen mar. Mehrere Barken, die neben dem Schiffe lagen, wur den ebenfalls zerstört. Da» Unglück geschah in Port Victoria. lW. T. B.) Der neue englisch« Seelord. t». Nach einer Meldung des Reutrrschen Bureaus ist Sir Henry Jackson zum Ersten Seelord an Stelle des ! Admirals Lord Fisher ernannt worden. Sir Arthur Wil son bleibt als Berater der Admiralität zugeteilt. Sir Henry Bradwardine Jackson hatte vom Jahre ! 1905 bis 1908 den Posten des „Oouti-oller ok tlio Xsvz'", d. h. einen Aufsichtspostcn, wurde im Jahre 1908 Kommandant des Kreuzergeschwaders im Mittclmeer und war mehrfach ! i» technischen Kommissionen tätig, deren Ausgabe es war. sich mit dem Entwurf und der Armierung von Kriegs schissen zu beschäftigen. Er mar auch der erste englische Flottenofsizier, der die drahtlose Telegraphie für die Flotte einsührte. 1911 wurde er Vorsteher der „Königlichen Kriegs schule für die Marine", und wir finden ihn in der Rang liste von 1914 als Ehcf des Kriegsstabcs llllnok »l tlm War Zisll» verzeichnet. Vizeadmiral Jackson gehört demnach zu den wissenschaftlich und technisch gebildeten Admiralen der englischen Flotte und dürste daher, trotzdem sein 'Name nicht annähernd so bekannt wurde wie der dcS ausscheidenden Lord Fisher, ein würdiger Nachfolger dieses Herrn in der Stellung des Ersten Lords der Admiralität sein. Be merkenswert ist auch, daß er durch seine Dienstleistung im Mittelmeer genau über die Verhältnisse an den Darda nellen informiert sein dürfte. Auf ei»e Mine gelaufen. Ter holländische Fischdampfcr „TreS Fratres" traf in Ltavanger mit sieben Mann der schwedischen Bark ..Rosvall" aus OScarshamn ein. Die Bark war mit Pflanzen aus OScarshamn (Sunderland) unterwegs. Vor Malmö hielt ein deutsches Unterseeboot die Bark an. gab aber Sie Weiterfahrt nach Durchsicht der Papiere frei. Am 26. Mai. nachmittags 4 Uhr. erfolgte 56 Grad 35 Min. nörd licher Breite, 2 Grad 30 Min. östlicher Länge eine furcht bare Explosion. Das Deck wurde in die Luft gesprengt, Backbord stark beschädigt, zwei Mann getötet. AlS das « L »-» 'gedruckt vvrliegt. (Flttiseimnki im Morqcnblatt.) Kriesiskrcdite. Hierüber tritt die „Deutsche Parlaments Kvrrcsvon- oenz" folgendes min An Krieaskreditcn stehen zur Ver fügung au» Grund der beide» 'Nachtragsetats zum Reichs- haushaitsciar UNI 10 Milliarden Mark und an» Grund des außerordentlichen Etats des Reichshauskaltseiats 1915 weitere io Milliarde» Mark. Von diesen 20 Milliarden Krieqskreditcn sind inzwischen begeben durch die erste Kriegsanleihe 1400 Millionen und durch die zweite Kriegs anleihe !>!>:! Millionen Mark, im ganzen l3 573 Millionen Mark. Hiernach ist noch ein ossencr A n l c i l» c k r c d i t von 6 12 7 M i l l i o n c n M a r k vorhanden. Tic Auslegung einer dritten Kriegsanleihe würde nach den Er klärungen des Reichsschatzseiretärs gegebenenfalls etwa in einigen Monate» zu erwarten«sein. 'Bon den Kricgs- kredilen sind "00 Millionen Mark sür Gewährung von Wvchcninlseu sowie zur Unterstützung von Gemeinden aus dem Gebiete der K> iegsmohliahrtspslege bcrcitgestellt worden. Die „Ltrasrede" des Reichskanzlers. Die „Germania" sagt zn der Rede des Reichskanzlers: Der vo» Italien unbeachteten Mahnrcdc des Reichs kanzlers von neulich ist gestern die nicht minder ernste St ras rede gesolgt. die in einer scharfen 'Abrechnung mit dem Ministerium Salandra-Lonninv — nicht mit dem irre geleiteten und vom Xtricgstanmcl angestcckten italienischen Volke — gipfelte. Daß gerade der Reichskanzler es war, der an dieser Stelle in io ernster Weise und vor aller Welt die für Italien und seine neuen Verbündeten so bittere Wahrheit sagte, das gibt seinen Worten eine erhöhte und durchschlagende politische Bedeutung. Eine größere moralische Niederlage der italienischen Re gierung, als ivie sie gestern der Reichskanzler ihr im Reichstag beigebracht hat, ist kaum denkbar. lW. T. V.) Herzog Nlrich von Württemberg verwundet. Der „Schwab. Mertur" »neidet: Bei den Kämpfen im Osten ist H erzog Ulrich von W ü r t t e m b e r g durch einen Schrapnellschnß ain 'Arm leicht verletzt morden. iW. T. B.i Eine „ittuere Explosion" auf der „Prinzeß Irene". Die Londoner „Times" melden aus Sheerneß: Der Hilfskreuzer „Prinzeß Irene" ist durch eine innere Explosion zerstört worden. Die Ursache ist unbekannt. ein. lW.T.B.) Die Torpedier««» -es Dampfers „Betty". iReutcr.) Der dänische Dampfer „Betty" mar »nit Kohlen von Blyth nach Kopenhagen unterwegs. Er wurde ohne vorherige Warnung torpediert und be gann sofort zu sinken. Ter Kapitän und die Besatzung von 21 Mann wurden durch den schwedischen Dampfer „Walde mar" gerettet. lW. T. B.) Der Fall des Dampfers „Nebraska". Der „Rotterd. Eour." meldet aus Loudon: Der Kapi tän des Dampfers „Nebraska" erklärte in Liver pool, daß das Schiff von „etwas" getroffen worden sei. 'Niemand habe in der Umgebung ein Unterseeboot ge sehen. obwohl der Hauptmaschinist an der Steuerbordseitc einen Schaumstreisen wahrgenommen zu haben glaubt. (!) lW.T.B.) — Das geheimnisvolle „Etwas" dürfte wohl eine englische Mine gewesen sein! Allgemeine Wehrpflicht i« England? Alle konservativen Blätter bringen, wie auS Loudon gemeldet wird, Leitartikel, in denen sie darauf dringen, daß die Regierung die allgemeine Wehrpflicht cinführc. (W. T. B.) Schwierigkeiten in der englischen Textilinbnftrie. Tie Londoner „Times" melden aus Manchester: Die Lage der Textilindustrie wird ernst. Der Ver band der Spinncreigewerkschaften überreichte den Arbeit gebern eine Forderung auf eine Kriegszulage von 10 Proz. Der Sekretär des Verbandes erklärte, daß die Arbeitgeber durch die Drohung mit der allgemeinen Aussperrung das frühere Lohnabkommen gebrochen hätten. Der Arbeitgeber verband beharrt auf seiner Absicht, die Aussperrung zu er klären. (W. T. B.) Die russische Festung Kowuo m Gefahr. Nach der „Nowoje Wremja" sind aus der Festung K o iv n o sämtliche Juden (20 000 Mann) aus- ac wiesen worden. Diese Tatsache hat in russischen Kreisen großes Aufsehen erregt, weil derartige Ausweisun gen in der Regel nur aus gefährdeten Punkten stattzu- filidcn pflegen. (W. T. B.) Die schwere« Kämpfe am San. l>. Die „Köln. Bolksztg." meldet aus Petersburg unterm 25. Mai: Der bekannte Kriegskorrespondent Nemi- rowitsch Tantfchenko drahtet an den „Glowo" die ersten eingehenden Berichte über die Kämpfe am San. Tie Uebergänge bei Jarosiau und Sieniawa wurden von 14 Regimentern russischer Elitctruppcn. darunter der be rühmten eisernen Brigade der Stbtriaken, gehalten. Da. gegen stürmte preußische Phalanx mit 200 000 Mann, die Gardegrcnadiere einbegriffen, an. Die Nah. iämpse waren furchtbar. Jeder Zoll auf dem rechten San« ufer wurde mit Blut erkauft. Auf russischer Seite fielen General Ratkewttsch und neu» Regi- m e n t s k o m m a n d c u r e. 48 Stunden lang war keine Gefcchtspause. Die über Lubaezowka gedrängten Russen kamen nach dem Eintreffen von Verstärkungen wieder zurück. Der Kampf siebt noch immer. Die „Times" über die Lag« der Russe« in Galizien. Die „Times" schreiben über die Lage der Russen in Galizien: Alle Berichte aus jüngster Zeit weisen darauf hin, daß die Angriffe de» Feindes auf die Festung Przemysl immer stärker werben. Bei allen Angriffen beschränkte der Feind sich darauf. Przemysl von Norden und Süden einzuschließen. Unglücklicherweise sind keine Anzsichen dasür vorhanden, daß die Russen im stande waren, kräftige Angriffe zu machen. <W. T. B.) Getveidemangel in Rußland? 'Nach dem „Nutzlose Slowo" sind bi« elf nördlichen Gouvernements vollständig von Getreide ent blößt. Amtlich ist mitgetctlt worden, daß für die Heeres- bedürfnisie nunmehr genügende Mengen requiriert worden sind. Io daß die noch vorhandenen Vorräte nunmehr für die Zivilbevölkerung freigegeben werben. (W. T. B.) Die neuesten Meldungen lauten: Vom Italienischen Kriegsschauplatz. Kl. Innsbruck. (Priv.-Tel.) Die „Jnnsbr. Bolksztg." veröffentlicht folgende zensurierte Meldung: Nach den vor liegenden Meldungen wird an der T i r v l c r G r e n z e nur an wenigen Stellen südlich des Pustertales gekämpft. Die Italiener versuchten zwar, die meisten Uebergänge zu bc setzen, wurden aber überall zurückgcwiesen. Einige 'Ab teilungen drangen vorübergehend durch die Felsenwildnio auf unseren Boden vor, zogen sich aber wieder zurück, um der Gefahr, abgeschnitteu zu werden, vorzubeugen. In der Richtung auf Schluderbach hörte man einige Male heftigen Kanonendonner. Die Italiener haben allem'Anschein nach seit längerem starke Truppeninassen auf dem südlichen Ab hange des Gebietes .zusammengezogen und gute Stützpunkte errichtet. Sie machten alle Anstrengungen, einen Erfolg zu erzielen: bisher wurden aber alle Angriffe zurück geschlagen. Der Kanonendonner war außerordentlich heftig. Im mittleren Gailtale hatte man die Empfindung, als ob an den Dobracwänden ein Wetter tose, so stark war das Echo. kl. Budapest. (Priv.-Tel.) „Az Est" meldet aus Triest: Ein hervorragender Beamter der Trichter Statt- hatterei. der die letzten Tage an der Grenze zwischen Görz und Gradisca geweilt hat. teilt mit: Am 23. abends nach der Kriegserklärung sprengten wir die GrenzVrückc. Schüsse fielen von keiner Seite. Nach 2 Uhr erschien über Görz eine mit einem Scheinwerfer ausgerüstete italie nische Flugmaschinc. die dann in der Richtung der italie nischen Grenze verschwand. Morgens um 7 Uhr tauchte abermals eine italienische Flugmaschine auf. Sie flog über Monfalcone, wo sie von der Stationswache mehrfach be schossen wurde. Ungefähr eine Stunde danach tauchte bei Strassoldo, unmittelbar an der Grenze, ein italienisches Kavallerie-Detachement auf. das von unseren Aufklärungs- trnppen mit starkem Feuer empfangen wurde. Die italie nischen Reiter flohen mit Hinterlassung mehrerer Toter und Verwundeter. Eine halbe Stunde später donnerten bereits unsere Geschütze. Mehrere Schüsse wurden auf das italie nische Grenzgebiet abgegeben. Kl. Budapest. (Priv.-Tel.) „Estt Ujag" meldet: Noch bat der eigentliche Krieg mi«t Italien nicht begonnen, und schon haben wir das Vergnügen, italienische Gefangene zu beherbergen. In Görz befinden sich seit gestern sechs italie nische Soldaten, die Donnerstag den Torre. einen Neben arm des Iudrio, nächst Cormons überschritten und sich unseren Grenzposten näherten. Unsere Soldaten eilten ihnen mit gefälltem Bajonett entgegen, worauf die Italiener wie versteinert stehen blieben und sich ohne Widerstand er gaben. k>. Budapest. (Priv.-Tel.) Der Mitarbeiter de- „Pestt Hirlav" berichtet auS Athen: Walona und die vorher- liegcnüe Insel Saseno sind vollständig von italienischen Truppen besetzt. Die albanischen Flaggen wurden einge- zogen und au ihrer Stelle die italienische Trikolore ge hißt. Es herrscht große 'Aufregung unter den Albanern, und die Waffenfähigen eilen in die Berge, um gegen Italien zu rüsten. Iü Durazzo sind große Wirren im Gange. Griechenland hat zum Schutze des Lebens seiner Unter tanen ein Kriegsschiff entsendet. Die Okkupation Turazzos durch Italien wird erwartet. kl. Montreux. (Priv.-Tel.) Der bekannte militärische Mitarbeiter des „Eorriere della Sera" Major Gattt schreibt in seinem Blatte, daß die Italiener ohne Mithilfe der Verbündeten in österreichisch-ungarisches Gebiet nicht eindringcn können, wenigstens nicht tief. Ks. Wie». (Priv.-Tel.) Tic „Rcichsvost" meldet, daß die Damen der römischen Gesellschaft, die sich für die Ber it» u n d e t c n f ü r s o r g c und für die Kricgssammlungei, zur Verfügung stellten, eine Verpflichtung auf fünf Mo nate eingehen mußten. Für den gleichen Zeitraum gelten sämtliche finanziellen und wirtschastlichcu Vorberei tungen Italiens. b. Berlin. (Priv.-Tel.) Wie von Chiasso gemeldet wird, sind in Modena 150 Verwundete eingetroffen. Kunst und Wiffeufchast. Mitteilungen der König!. Hofthcater. In der Mon tag. den 31. Mai. -,n wieöei holenden 'Aufführung von Shake- 'pcares Trauerspiel ,.D t h c l l o" spielt Erich Ponto die Rolle des Iago. Die 'Besetzung der übrigen Hauptrollen ist die folgende: Othello: Theodor Becker, Desdcmona: Ger trud Drcßnitz, Brabantio: Adolf Müller, Eassio: Paul Paul- icn, Rodrigo: Ernst Pröck!, Emilie: Edith Malzmann. An fang 7 Uhr. Der wcitc hist v rische L u st s p i e l a b c u d im Königl. Schauspielhaus sinder Mittwoch, den 2. Juni, statt. Zur Ausführung gelangt: „Tashciß Eise n" von HanS Lachs und „Die gelibtc D o r n r o i e" von Andreas GrnvhiuS. Der Vorvcrtaus zur ersten Zlftlusvorstcllung klassischer deutscher Opern „D er Frcisch ü tz" Montag, den 31. Mai. beginnt morgen. Sonntag, an der Kasse des Opernhauses. t'* Mitteilung des Residenz-Theaters. Zun» vorletzte» und letzte» Male wird am Sonntag und Montag der ersolgrcichc mnsl- kaUiche Schwank: „Die -Schöne vom Strand" gegeben. — ,>n dem neuen Zchwank Ter in i» d e Theodor", der Diens tag. den l ckuni, -,„in kräen Male «»»geführt wird, lind ln den Hauptrolle» llelchastigi d e Dame»: ,>da Kattncr, Alta Berge». Slfriedc Pobl, H»Un Toerichmann, lriigenic Duerlchmann: die Herren: Anton ^rand l/,»gleich als Lvielleiier», Hermann Brauer, 0>u». Walter Bracner, ömil OlaNd, ttgna-» Ionda, Adolf Wagner und ö'arlos Zizotd, TOe 2ttr»lll:i»gei! beginnen allabendlich 8 Uhr und finden zu Sommerpreijen hall. v* Mitteilung des Alberi-kheatero. Tie Lommcrspicl - zeit der Mitglieder des Albert-TheaterS wird in- »olge des aroften Aullanges. den die bischerigen Borstcllungen bei unserem Publikum geiuuden babcn, aul den Monat Juni ausgedehnt. Bis mit Mittwoch, den 2. ,suni, wird „Wlelelchen" von Leo Lenz, vom !>. ckuni ab „Sin Hochzeitstag" von Wilhelm Wolters gespielt. In Vorbereitung i!t „Ein unbeschriebenes Blatt", ein Lustspiel in >" Auszüaen von Ernst v. Wolzogen. s* Nene Mitglieder der Dresdner Akademie. Mit aller höchster Genehmigung Sr. Majestät des Königs sind der Architekt Prof. Dr. Theodor Fischer in München, der Maler Prof. Ludwig v. Hofmann in Weimar und der Maler Prof. Mar Slcvogt in Berlin zu Mitgliedern der bildenden Künste zu Dresden ernannt der Akademie worden. -s-!> Paul Hciuzc-Ltistuna. Bei der von dem Schrift steller Paul Alfred Clemens Heinzc letztwillig errichteten Paul und Anna Hcinze-Stiftung sind Zinsen verfügbar, aus denen in erster Linie solchen deutschen Dichtern und Dichterinnen, die durch ein körperliches Ge brechen in ihrer Erwcrbsfähigkeit schwer beeinträchtigt sind, dauernd Zuwendungen in Form fortlaufender Pensionen gemacht werden sollen. Auch können einmalige Unter stützungen sür Dichter und Dichterinnen bczeichnctcr Art gewährt werden. Tie zurzeit verfügbaren Zinsen betragen 408 Mark. Bewcrbungsgesuche sind unter ausführlicher Darlegung der Verhältnisse bis zum 10. Juni bei dein Stiftsamtc. LandhauSstraße d, 3., cinzureichen. -ß* Herr Kapellmeister Willy Olse« teilt un» mit, daß er vom Dresdner Wcwcrbeverein auf wettere drei Jahre als Leiter des »tzciverbehaiiS-OrchesterS vervlltchtet worden ist. Di« Dresdner Liedertafel gibt heute Sonnabend i>» Ltadtthealer zu Aussig ein große» Konzert, bei dem Hofopernsängerin Magdalena Serbe, Kammersänger Prosessor Rains, Hosopernsänger Enderlein und Piehlcr, sowie die Herren Prctzsch und Stier solistisch Mitwirken. Da» Konzert dient wohl tätigen Zwecken. Etwa hundert Liedertäflcr reißen heute mittag nach Aussig ob. Sonborauostellung Fritz Rhein i» der Snustauostellung Emil Richter. Ter der Berliner Sezession anaebörcnde, als Lstt- zier aul dem westlichen KriegSlchauplatz im Felde stehende Ber liner Künstler bietet Städtebilder. Ltillebcn und Bildnisse, seiner rinc große Auswahl zwischen den Feuerpausen entstandener Zeich nungen und Aquarelle, in denen er Augenbllcköbit-er in der un> aushürlich wechselnden Szene sestgrhalten hat, die den Künstler zwilchen »Marsch und »Ruhe, Schützengraben und Sturm reizen mußten. — Die Ausstellung ist Sonntag von N bis 3 Uhr ge öffnet. s* Der Borstand der Tiedge»Stift«aa hat der Verwal tung des Presse-Heims in Oberwartha in dankenswerter Weise ein wertvolles Lelgemälüe des Dresdner Kunstmalers Hans Kempen, einen Mädchen- kopf darstellend, zur Ausschmückung des HeimS überwiesen. Da» Bild soll in der Diele des Presfe-HotmS seinen Platz finden, wo cs dem Publikum jederzeit zugänglich ist. Zu dem gleichen Zwecke sind der Verwaltung des Heims von den Herren Hofrat Professor T i m o n s o n - E a st e l l i, Dresden-Strehlen, und Kunsthändler Gustav Seclig Berlin, eine größere Anzahl von Oelgcmälde», Hand- zeichnungen. Kupfer- und Stahlstichen, sowie Steinzeich- nungen überwiesen worden. i * Kleine Theaternachrichteu. Das Berliner M e - tropolthcater nahm E. Gerh. Seeligers Ausstattungs stück „Der Weltkrieg im Busch" an. — Karl Rößler hat ein neues Werl, ein Volksstück, vollendet, daS den Titel „Der Jüngling mit den Ellen bogen" führt. — Im Theater am Gärtnerplav in Mün chen vermochte die Operette „Die schöne Schwedin" von Brammer und Grünwald. Musik von Robert Wintcrberg, das Publikum nicht recht zu erwärmen. Es handelt sich um eine Turchschnittsarbeit, die weder text lich noch musikalisch besondere Originalität aufwcistt tzeutscher Raüinalempfinden im gestalt« unserer «lMer. Bortrag von Professor MaxLcnz ans dem Gocth «tag. Weimar, 20. Mai. Heute vormittag 10 Ilhr wurde in Weimar die dies jährige Hauptversammlung der G o c t h c - G e s c l l s ch a j t eröffnet. Den Festuorlrng hielt Gehcimrat Professor Tr. Max Lenz aus Hamburg über: „Deutsches Nalional- cmpsindcn im Zeitalter unserer Klassiker". Ter berühmte Histnrtlcr führte solar,idcs aus: ^ Inmitten des Weltkrieges haben wir uns in Goethes Stadt vereinigt, um in gewohnter Weise dem Genius des deutschen Dichters zu huldigen. Denn wir fühlen alle, daß unsere Zuversicht auf den Lieg unserer gerechte» Sache nichts mehr stählen kann, als der Ausblick zu den Höhen des deutschen Geistes, dessen reinste Flamme einst an dieser «tätte brannte. In jener Zeit hat der Genius unserer, erhabensten Flug gewagt, ohne doch von der Macht des nationalen Staates gestützt zu sein. Der Bodens auf dem es geschah, war noch der des alten Reiches, das' selbst nur noch ein Schattengcbildc und mehr Idee als
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