01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.09.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-09-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160902014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916090201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916090201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-09
- Tag1916-09-02
- Monat1916-09
- Jahr1916
-
1
-
2
-
3
-
4
-
5
-
6
-
7
-
8
-
9
-
10
-
11
-
12
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.09.1916
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Sonnabend. L. September IMS. r»^.,.. 7^ M'...' LL8 V . I Drclhtanschetst: Frrnsprecher-Sammelnummer: »ÜLL1. Rur für Aachtgespräch«: «0011. »^««lirhrttch tn Dr«de« »«I p«im»It,«r Zutra^lN, <«n s»m>. nnd MlMt«,en I ».w M.. in den «»rorNn Di. «,nm-II,er ZuMun, durch di« P»ft d.,0 M. <»hn, B«, > nur «in- >N»«tue». Vr»is«. Li» etichMlt,, A,Ue <«n»a 8 SUb««> iid ys.. v,rp»,»Piltz, und «njeigrn in «u«m»rn nach »,nn. und Falartn,«, laut Laris— «u»»iirti,,«uftrii^ nur,e,«n varau»d«dchlun,.—«ele^Iatt l0 Ps. Schristleitung und tzauptgeschästssteU»: Marienstratze L8/LV. Druck n. Verlag von Brpsch » «eich«»« in D«»d«n. 8«»Lst« -ZK--' nur vnt«rk»Itung, voackitlttgung unck velekrung. Kcmkekt.-Abteil. feräiniuiäplLtr. 5onäer - Aufteilung N«uk«U»n na» iroüe In kür V-rvuackele. I. jj. Wik. »LL ßM Anlil W. !><sni1r Leictenkaus Prüfer Straüe 14. felix-Müller, Vreden liemLlöe-Ieictmunxen ürsptiik tlliiütlliiÄeiiiilir ein» Min. MK' 1Z. Bulgariens Kriegreülärung m Rumänien. Id» tirtischrr Ski i« Kaulssiu: SM Hüffen gelaunen, r»/« rujfische Jivlfionen «rsvrengt. — Abwehr rumänischer Angriffe bei Lrlviva «n» Herlulesbad. — Stack« «rkgreivffrnng Anlgnrienr an AmnSnk«. Safia, 1. September. Heule u« 10 Uhr Vormittage» würbe dem hiesige« ramänischeu Gesandten die Kriegs- erklär««« übergebe«, frühmorgens wurde i« den Straße» das Kriegs«a»ifeft angefchlag««. <S8. T. B.s Der Ring der Mächte des Vierbundes hat sich um Rumänien geschloffen. Nachdem die türkische Regierung am vergangenen Mittwoch den schmachvollen Verrat, den Rumä nien an den Mittelmächten, seinen alten Bundesgenossen, begangen hat, mit der Kriegserklärung quittiert und damit den Beweis erbracht hat. dich bas Bündnis zwischen dem OSmanenreich und den Mittelmächten nicht gesprengt wer den tanr^ schickt sich nn» auch die bulgarische Regierung in ebenso unverbrüchlicher! BundeStrcue und kluger Voraus- sicht der Gefahren, die ihm aus der neue« Lage erwachsen, an, eine alte Rechnung mit den Rumänen zu begleichen. In fchamlofe>.rr—«er,vnnr mvuntuv-n irn Jahre itu.8 die Nbtlage seines von allen Seiten hetmgesuchten Nachbarn ausgebeutet. Damals war Bulgarien ntcht tn der Lage, die rumänischen Räuber nach Verdienst zu züchtigen. Heute tst der Tag gekommen, von dem König Ferdinand einst ge sprochen hat, an dem Bulgarien auch Rumänien gegenüber seine Fahnen entfaltet. DaS Bulgarien von ISIS ist ein anderes als das vom Jahre 1018. Die Rumänen und mit Ihnen die Russen werden es bitter erfahren müssen. Dem russischen Marsch nach Konstantinovel ist durch das sieg gewohnte und stark gerüstete bulgarische Heer ein Damm entgegengesetzt, an dem sich die russischen Wogen brechen werden. Der Balkan wird keine russische Satrapie, bi« Balkanpolitik wird künftighin nicht mehr von Buka rest aus kontrolliert. Der Weg nach dem Orient wird nicht unterbrochen werden. Das ist die Bedeutung der Kriegs- erklärung Bulgariens an Rumänien. Daß Bulgarien darauf militärisch schon längst vorbereitet war. ist bekannt. Daran haben die Ofsensivversuche des Generals Sarrail, die ihm ja denkbar schlecht bekommen sind, nicht das min deste ändern können. In fester Geschlossenheit tritt der Bierbund dem neuen Feinde entgegen und wird auch mit ihm fertig werden. Das ist unsere unerschütterliche Zu. verficht. Aickischer Sieg im Kaukasar. K»»fta»tt»»pel, »1. «ng»ft. Rach de« letzten amtliche« Heeresbericht habe« die Tsirke « a»f de« linke« Flügel «« der KankasnS-Frout LX Divisim»» »oll» k»««e« zersprengt nnd SOOO Sefa»ge»e gemacht. Außerdem wurde« mehrere Geschütze, Maschi«e»gewehre ««b sonstige Wafse« erhe«1e1. sW. T. B i Seftenrichisch-mmerilcher Kriegsbericht. »ie«. «mtlich »trh »erla«tbart de« 1. September: veftllchrr Kriegsschauplatz. Fro«t gege« R»«ü«le«. Bei Vrf»»a ««d Herk«leS,F»rhA »«rbe der F«t«b a«ch gester« abgewiese». Gosst tst eS «i,ge»»S ,» wese«Uiche, Kämpfe« gekomme«. Nagy-Szebe» ««d Sepfi- Gzt. GyZrgn si»b »er algemei««, Lag« »ach bereits ,«r gester» geräumt mprbe«. A«er-akr»»t de» Ganapal» dar «avallarte Gr,har»og K«l. I« dar V»k»w t»a «,» t« Osigalizie» gt»ge» dt« Ruffe« »teher,»« «»grtss über. I» de« Karpathe« «»b bet Gta»iSIa» m»rbe« sie stderall geschlage». Rdrd- lich deS Ltziestr t» Mü»b««g»»t»kel »er Zlata-Lipa grtss der Fei«» aus HS Kilometer breiter Fr»»t a«. NIrdlich na« Mariamvol »nb Aawalow scheiterte« aste ««ftstrme. «ei Horoaanka m«rbe» ««fer« Lt«ie« über be» Ort zurück- gedrückt. vet Zboro» kam ei« starker »»sstscher ««grtss. »ach, de« er et«» b«gre»»te« »rtliche» Erfolg err»»ge«. d»rch Geg„L»g»isf z»m GteHe«. Heree^vvnt da» «euaralfaldmarschalla Prinzen Leopold »an Bayer«. Di« «r«me d«S Geueralobrrste« vo« Vähm-Eemoät »««itelt« hei vere»«l«tki et««« russisch«« Barste». Bat »er «rwae des Ge»eral»berste« »»« TerSztpauSzk, rusffscher Angriff bei zbaraw vereitelt. - »rang der Kei«d a« ei«zel«e« Stelle« t« ««sere Stute« ei». Ei« Gegeuaugriss deutscher Truppe« wars th» wieder »«rück, wobei er d Ossiziere »«d 407 Ra«« als G«sa«ge«e einbüßte. Südwestlich vo« Saszowka scheiterte ei« Borstob deö Gegners. Italienischer Kriegsschauplatz. Fm Kitsteulaude wurde« gestern mehrere Ab schnitte unserer Front zwischen dem Monte Santo nnd dem Meere vo« der italienischen Artillerie zeitweise leb haft beschaffen. Südlich Salcano und westlich Lokvicza ging seindliche Infanterie znm Angriss vor. Unser Feuer trieb de« Gegner überall bald zurück. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Der Stellvertreter des ChesS des Ge«eralftabeS: iW-T. B-i n. H Vf« r. FetdMarschall-Lentnant. j Nagq-Lzeben (H ermann ft ad tj liegt uiigesäbr 2b Kilometer von der rumänische» Grenze entfernt an der Bahn- ltnie, die vo» Budapest-Tzegedin über den Roten Turmpatz nach Bukarest führt. — Sepfl-Szent.Györ'gy liegt von Kron stadt an der Bahnlinie Kronstadt—Ezik-Cereda rund 50 Kilometer von der rnmänifchen Grenz« entfernt fvergl. hierzu die Karte in der vorliegenden Nummer). hl««« tffffllklff . . .? Ueber die Vergewaltigung der Neutralen durch Eng land ist in deutschen Zeitungen schon viel geschrieben wor- den. Auch die Neutralen selbst haben sich oft genug bitter darüber beklagt, schließlich aber doch immer baS Joch, das ihnen England auferlegte, auf sich genommen. Die augen blickliche Empörung ist verraucht, Englands Gewaltpolitik galt als unabwendbares Fatum. Es ist nun freilich richtig, daß beispielsweise Holland Gefahr läuft, seinen indischen Kolonialbesitz zu verlieren, wenn es sich Englands Gunst verscherzt, daß Norwegens Seehandcl von Englands Gnade abhängt und Dänemark sich in ungefähr derselben Lage be- ! findet; es ist auch richtig, daß der stärkste Neutrale, die Ber einigten Staaten, in so enger wirtschaftlicher Verbindung mit England und seinen Bundesgenoffen steht, daß die Londoner Staatsmänner es sich erlauben können, immer und immer wieder Amerika als Prellbock in schwierigen Fragen der auswärtigen Politik vorzuschieben. Um so merkwürdiger berührt aber die Tatsache, daß heute tn den neutralen Ländern keinerlei tiefergehende Mißstimmung gegen England festzustellen ist. ja daß. von Amerika ganz abgesehen, vielfach offene Sympathien für England zutage treten. Diese Sympathien haben heute ihren Grund nicht mehr in der Abneigung gegen Deutschland, wie sie eine Zettlang durch die englische Hetze hervorgerufcn worden tst. heute haben sich auch die Neutralen ein vernünftiges Urteil Über Belgien gebildet und haben auch eingesehen. wie grundlos und töricht die Phrase von dem deutschen Militarismus ist. DaS geht ntcht nur aus einer Reihe von Preffräußerungen hervor, sondern ist auch den AuSführun- gen z« entnehmen, die eine Reihe von hervorragenden Neu- tralen kürzlich gemacht haben lvgl. das lesenswerte Buch I „Neutrale Stimmen", Verlag von S. Hirzel. Leipzig). Die Sache liegt vielmehr so. baß man in den neutralen Staaten gerade infolge -er englischen Machtpolitik eine tiefe Ehr furcht vor England und seinen Verbündeten empfindet, und sich deshalb um gutes Wetter in London bemüht. Die Tr- ' scheinnug ist die ganz natürliche Folge einer Art von polt- ttschem Gravitationsgesetz, wonach der stärkere Staat eben !dte schwächeren anzieht, wobei man sich freilich darüber klar sein muß. baß in der Politik und besonders in der heutigen Politik die Begriffe „stark" und „schwach" nicht unverrück bar feststehcn, sondern eben auf Grund von Erfahrungs tatsachen gebildet werden. Die Erfahrung liefert keine all- ! gemein gültigen Wahrheiten, sie kann trügen, was hoffent lich Rumänien recht bald fühlen wirb; bas Beispiel Rumä nien» zeigt aber auch, wie folgenschwer eS sein kann, wenn , den Neutralen durch Tatsachen nicht rechtzeitig zum Bewußt sein gebracht wirb, ausvwelcher Seite die gröbere Macht tst. Daß Deutschland und seine Verbündeten die Souveräni tätsrechte der Neutralen nicht anzutasten beabsichtigen, -aß sie volles Verständnis für die schwierige Lage mancher neutralen Staate« habe« und bereit sind, dieser schwierigen Italienische Mdrrsolge Mich Sakami. Lage Rechnung zu tragen, ja sie nach Möglichkeit zu er leichtern, das ist fett langem bekannt und hinreichend durch die Tat bewiesen. Man hat dieses Entgegenkommen auch in der neutralen Presse anerkannt, leider aber hat sich bisher kaum eine der in Frage kommenden Regierungen bewogen gefühlt, hieraus irgendwelche praktischen Folge rungen zu ziehen. Im Gegenteil, die neutrale Nachgiebig keit wuchs mit den englischen Ansprüchen, so daß heute von einer Anzahl neutraler Staaten Deutschland gegen über die Grenzen korrekter Neutralität erreicht, ja schon überschritten worden sind. So wurde in diesen Tagen das Abkommen bekannt, das Holland mit England über die Heringsfischerei bis zum Ende des Jahres 1S17 ge troffen hat. Danach darf Holland nur 20 Prozent des ganzen Fanges nach Deutschland liefern. Da aber die englische Regierung für jede Tonne holländischer Heringe, die nach dem neutralen Ausland geliefert wird, eine Prämie von 80 Schilling bezahlt, steht zu befürchten, daß auch die 20 Prozent des Fischfanges, ans die Deutsch- laird Anspruch hat, nach dem Auslande verkauft oder zum mindesten nur zu ganz unverhältnismäßig hohem Preise nach Deutschlairö geliefert werden könne». Wenn man auch der holländischen Regierung keinen Vorwurf daraus machen kann, daß sie damit einverstanden ist. daß England den holländischen Fischern eine Prämie dafür be zahlt, daß sie ihre Fische nicht nach Deutschland verkaufen, so ist doch der Umstarrd, daß man sich im Haag damit ein verstanden erklärt hat, 80 Prozent des Fanges für Deutsch land überhaupt zu sperren, mit den Pflichten einer korrekten Neutralität schlechterdings nicht in Einklang zu bringen. Holland hat sich damit zu einem Bundesgenossen in Eng lands schmachvollem Aushungerungskrieg erniedrigt. Ob bas freiwillig oder gezwungen geschah, ist unwesentlich. Die Wirkung bleibt für uns dieselbe. Aehnlich liegt der Fall in Norwegen. Tie norwegische Regierung hat am 18. August ein allgemeines Ausfuhr verbot für Fisch-Erzeugnisse, mit Ausnahme von Fisch konserven, erlassen. Dieses Verbot ist auf englischen Druck hin zustande gekommen und wirkt, trotz verschiedener Ans- nahmebedingungen tatsächlich so, daß seitdem keine nvrive» gische» Fische mehr nach Deutschland gelangen. Nach dem Gesetze sollen zwar die Fische, die von norwegischen Damp fern, die deutsche Kohle, deutsche Gerätschaften usw. ver wenden, nach Deutschland ausgesührt werden können, aber einerseits ist der Nachweis, daß von all den Neben, die die Fischer verwenden, auch nicht eines aus England stammt, sehr schwer, zum ander« tst jede Verletzung dieser Be- stimmung mit so hohen Strafen bedroht, baß die Fischer cS vorziehen, von den gesetzlichen Ausnahmebestimmungen keinen Gebrauch zu machen. Auch Norwegen trägt also das Setnige zur Aushungerung Deutschlands bei, und das. trotzdem beispielsweise die norwegischen Schiffswerften fast ihr ganzes Material aus Deutschland geliefert be kommen. trotzdem Norwegen fast ausschließlich von Deutsch land mit Arzneien. Chemikalien, Farbstoffen und Maschinen versorgt wirb! Nun kommt auch noch die Meldung, daß die Vertreter des norwegischen Reedereivcrbandes mit der englischen Regierung einen Vertrag abgeschlossen habe«, durch den SO norwegische Dampfer mit einem Gehalt von ISO 000 Tonnen -er englischen Regierung zur Verfügung gestellt werben. ES ist gar keine Frage, daß diese Dampfer für England direkte oder indirekte Kriegsdienste zu leisten haben. Die norwegische Regierung schweigt zu diesem nack ten Bruch der amtlich erklärten Neutralität. Als die nor wegischen Reeder durch das Gerücht. Deutschland beabsich tige. englische Bunkerkohle al» Bannware zu erklären, in einige Aufregung gerieten, da das erhoffte gute Geschäft durch eine solche Maßnahme gefährdet werden konnte, ja vielleicht überhaupt unmöglich wurde, da wurde — es ist kaum glaublich! — von einer „zuständigen" deutschen Stelle sofort erklärt, so etwas tue zwar England, Deutschland aber beabsichtige nichts Derartiges! Wenn man es selbstver ständlich auch für ausgeschlossen halten muß. daß die fünfzig an England vermieteten norwegischen Dampfer künstigbt» deutsche Kohle bekommen, so wäre doch die Erklärung, daß von nun an englische Kohle ans norwegischen Dampfern als Bannware angesehen werden würde, ein wirksames Mittel gewesen, die norwegische Regierung zur Beobachtung -er Grundsätze wahrer Neutralität zu zwinge«.,Daß. dtefgtz
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- No fulltext in gridpage mode.
- Show single page
- Rotate Left Rotate Right Reset Rotation
- Zoom In Zoom Out Fullscreen Mode