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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-06-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192206142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220614
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220614
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-06
- Tag1922-06-14
- Monat1922-06
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1922
- Autor
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—* 200jähriae» Jubiläum der Herrn- »uter Brüdergeme 1 nbe. Die durch ihre Mission«- instalt bekannt gewordene Herrnhuter Brüdergemeinde be geht am 17. und 18. Juni in Herrnhut tue Feier ihres soo jährigen Bestehens, zu der Vertreter der kirchlichen and staatlichen Behörden, der Unwersnäten, der grossen christlich - gewerkschaftlichen Verbände, der evangelischen Kirchen und Brüdergemeinden des Auslandes erwartet werden. —* Der Milchprets sür Juni. Der engere Bor- »and des M. L. B. hat in seiner am 12. Jnni in Dresden ^gehaltenen Eichung auf Grund der heutigen hoben Ber- vertungSmöglichkeit der Milch bei deren Verarbeitung die Vollmilcherzcugerpretse für die Zeit vom IN. bis mit l>0. Jnni 1922 wie folgt sestgesecht: Bei Lieferung sauber ge wonnener, gut gereinigter und gekühlter Vollmilch tun- verändert, wie sie von der Kuh kommt) 1. ab Stall an Händler 6,70 Mark sür den Liter, 2. sret Verl.- bezn». Ab- gangsst., Molkerei oder Sammelstelle, bet einer Entfernung bis 5 Kilometer 5,NN Mark, über 5 Kilometer 0.10 Mark für den Liter, 3. bet Lieferung von Vollmilch, die erst in der Sammelstelle gekühlt wird, 8,80 Mark für den Liter, 4. bet von einer Landmolkerei erfolgten Lieferung molkereimäbtg behandelter, in einwandfreier Beschaffenheit etntreffender Vollmilch sret Abgangsstation 7,29 Mark für den Liter. Die Regelung der Kleinhandelspreise für Städte und länd liche Gemeinden erfolgt in gleicher Weise, wie bisher. Im Freistaat Sachsen haben anders lautende Preise ober Preis regelungen nur dann Gültigkeit, wenn sie vom M. L. B. genehmigt und in besten Namen bekanntgegcben worden sind. —* Die Not der Presse. Als vor einiger Zeit mitgqtLilt wurde, daß die Hapierpreise auf das Achtzig- fache des Friedenspreises gestiegen seien, glaub ten viele, damit sei der Gipfelpunkt erreicht. Aber dem ist nicht so; schon für den Monat Juni ist eine weitere Erhöhung um 61 Mark für IM Kilogramm emgctreten, so dah der Preis für Zeitungsrollenpavicr seht 16.80 Mark 75, Pfennig sür IM Kilogramm beträgt. Tabc« haben die Papierfabrikanten noch den Vorbehalt gemacht, „daß. wenn im Juni eine neue Kohlenprciscrhöhung in Betracht kommt, diese Differenz dann ohne weiteres auf den Papier» preis draufgeschlagen" wird. Für den Monat Jnli wird überhaupt noch kein Papicrprcis von den Verbänden ge nannt. —* Ein einsichtiger Mann. Takt eS anck der Teucruna im Buch- und Zeitungswesen gegenüber verständig« Leute gibt, zeigt folgende kleine Begebenheit, über die die „Erml. Ztg." berichtet: Kam dieser Tage ein Landbewohner nach BrannSbera. Er besorgte u. a. ein religiöses Er- bauungsbnch. Ter Buchhändler getraute sich kaum zu sagen, daß dieses jetzt 24 Mark koste. Darauf meinte der Käufer: „Dafür must ich blost 8 Eier hergebsn. Früher, wo das Ei blost 4 Pfennig kostete, konnte ich dafür kein folchetz Buck kaufen". Er batte damals, das Buch zu 75 Pfg. gerechnet, 18 Eier nötig. Er fügte noch bei: „Die Leute machen jetzt so ein Wesen mit der teuren Zeitung, und mit der ist es gerade so." —* Irreführende Gerüchte über die T ün g erv ersorgu ug In landwirtscha'tl chm Kc iwn wird das Gerücht verbreitet, dast die Regierung iw. Früh jahr die Gestellung von Wagen verweigert und dadurch eie ausreichende Düngerzusuhc verhindert habe. Has Gegenteil ist richtig. Allerdings war infolge Nohstofftnappheit. Eisen- bahncrstreit und der allgemeinen wirtschaftlichen und poli tischen Verhältnisse die Tüngcrversorgung zeitweise sehr knavp. Die Regierung hat aber un Einverständnis mit den beteiligten Krci'icn durch Verhandlungen mit der Eisen« bahnverwaltung und den Syndikaten erreicht, dast die Bc« licserung Sachsens mit Kali gesteigert und zur besseren Versorgung mit Stictsiossdünger Sondcrzüge von den Er« zengerwerken aus nach Sachien abgefahren wurden. Auf diesem Wege konnte die Versorgung Sachsens wenigstens mit diesen beiden Düngemitteln auf eine im Vergleich zu anderen Ländern zufriedenstellende Höhe gebracht werden. —* Verkehr mit Düngemitteln. Unter Be teiligung des Neichsvrrkehrsministeriums, der Vertreter der landwirtschaftlichen Körperschaften und der Düngemittel industrie fand kürzlich im Neichsministerium für Er nährung und Landwirtschaft die Besprechung eines Ber- kehrsprograrnrns statt, welches die Versorgung der Land wirtschaft mit Düngemitteln und der Bedarssgcbiete mit den wichtigsten Lebensmitteln, insbesondere mit Kartoffel» und Brotgetreide sicher stellen soll. In dieser wurde all gemein zum Ausdruck gebracht, bah der Plan, vom September ab Kartoffeln in ausreichender Menge an die Verbrancherschaft, vor allem in de» bevölkerungsdichten Ncichsteilen zu bringen, nur dann durchgeführt werden kann, wenn eine Entlastung der Eisenbahn auf anderen Gebieten stattsindet, wenn insbesondere ein erheblicher Teil der Düngemittel bis zum September von den Werken zn den Verbrauchern abbefördert worden ist. Zur Unter stützung dieses Vorhabens hat das ReichSverkehrSmint- stertum einen Saisontarif für Düngesalze (Kali) mit Gültigkeit vom 16. Mat 1922 bis 39. April 1923 geschaffen, welcher eine Ermähigung von 80 v. H. für die Monate Mai—Juli, von 20 v. H. für die Monate März—April und August und Dezember, von 16 v.H.für die Monate September, November und Januar—Februar vorsiebt. Zum wetteren Anreiz sür die Verbraucher beschloh das Kali-Syndikat beim Bezug im Sommer einen PreiSnachlah zu gewähren. Wünschenswert wäre es, wenn die Bezieher von stickstosf- nnd phosphorsänrehaltigen Düngemitteln sich ebenfalls zum Kauf während des Sommers in erheblicherem Umfange als bisher entschließen würden, zumal vom 15. September ab eine Erhöhung der Gütertarife für diese Düngemittel statt finden wird. Da vom Jnli ab bereits die Getretdebeförde- rung einsetzt, müssen Düngemittel unverzüglich auf die Bahn gebracht werden. Alle am Düngemittelverkchr be teiligten Kreise müssen danrit rechnen, daß bei dem im September beginnenden Kartoffel-Versand Düngemittel möglicherweise überhaupt nicht mehr befördert werden können. Auch wird in diesem Wirtschaftsjahr voraussichtlich eine Beschränkung des Dttngemtttelverkehrs angeordnet werden, falls dieser den Kartosselversand erheblich stören sollte. Mit der Wiederaufnahme der Düngemittel-Be förderung könnte dann erst nach Eintritt des Frostes, ins besondere von Januar ab, gerechnet werden. * Merzdorf. Der Bezirksobstbauverein Pochra-Merz« darf und Umgegend hielt im Gasthof zum Schwan in Merzdorf eine Versammlung ab. Der LandeS-Obst« und Weinbauvrrein in Dresden hat Kristallzucker für die Mit glieder angeboten, wovon ausgiebig Gebrauch gemacht wird. Ferner beschließt man gemeinsamen Bezug von Vekämpfungs- Mitteln gegen Obstbaumschädlingr. Man wählte «ine Kommission von 6 Mitgliedern, dre Erfahrung im Obstbau haben. Sie soll die Gärten der Mitglieder besuchen, Rat schläge und praktische Anleitung geben und Bericht in der nächsten Versammlung erstatten, ferner soll dazu der Obst- bau-Wanderlrhrer in Großenhain zugezogen werden und hier «ine» Vortrag halten. Weiter beschließt man, eine Verkaufsstelle von Beerenobst- und Obtterzrugniflen aller Art einzurichten. Diese wurde Herrn Geißler, Gärtneret Weida, übertragen. Oschatz. Flüchtig geworben ist seit Sonnabend, den 10. -. M. vormittags, soweit eS sich bisher hat feststellen lassen, unter Mitnahme von etwa öOvvü Mark Vereins gelder der erste Vorsitzende der hiesigen Gemeinnützigen Bau- und SieSelungSgcnossenschast Bernhard Rudolph, wohnhaft an der Döllnitz Nr. 7. Die von Rudolph unter- Vcht««-! vslMeiehre«: 1. Die Frist kür di« Eintragung in die Listen geht schon am 1v. d. M. »n Ende! Jeder, der Sachsen von der jetzigen unobhänaig-kommunistischen Herrschaft befreien und dazu helfen will, daß an der Regierung alle Teile Le« Volke« beteiligt werden, feder, der der wahren BolkSae- meinschaft znstrebt, muß sich ungesäumt etntragen! Wer e« nickt tut. ist mitschuldig daran, wenn di« kommunisti schen Grundsätze immer mehr Einfluß auf die Leitung unsere« Landes gewinnen. 2. Wer darf sich in die Liste «indrag en? Alle Reichsangehörigen beiderlei Geschlecht», di» in Sgchsen wohnen und 20 Jahr« alt sind. 8. An welchem Orte bat di« Eintragung zu erfolgen? Am Wohnsitz der Eintragung-berechtigten. Wenn er sich aber bi« »nm 10. Juni nickt an seinem Wohnsitz, söndern an einem anderen Orte in Sachsen aushält, dann kann er sich auch dort eintragen. Er muß sich nur vorher von der Gemeindebehörde seine» Wohnorte« einen Stimmschein aus stellen lassen, den er bei der Eintragung am anderen Orte vorlegen muß. 4. Wo befindet sich für den einzelnen Wahlberechtigten seine Eintragung« stelle? Da« ist von der Gemeindebehörde öffentlich bekannt gemacht. Wer e« nicht mehr weiß, kann «« auf den Ge meindeämtern erfahren. 5. Ist die EIntraaung öffen tlich oder geheim? Sie ist gebeim. Jeder Beamte der EintragunaSftellen, der etwa« au« den Listen dritten Personen zur Kenntnis trägt, würde sich wegen Verletzung de« Dienstgeheimnisse« zu verantworten habe». Die Listen gelangen nicht an da« Ministerium, sondern direkt an den LanderabstimmungS- leiter in Dresden, Landhausstraße. Dieser nnd seine Be amten strben ebensalls unter dienstlicker Verschwiegenheits pflicht. Die Ministerien sind nicht berechtigt, die Listen einzus« hen. Tragt Euch aNe ein! DaS Schicksal Sachsen- ttegt in Eurer Hand! ES kommt auf jede Stimm« an! Der »wischeuvarteiliche Ausschuß, für da- Volksbegehren. kreisen an die Genoffenschaft eingezahlt worden. Rudolph, welcher früher Vorsitzender des Erwerbslosenrates hier war, hat seine Familie ohne alle Existcnzmittel zurückaelassen. Döbeln. Der Beschluß der städtischen Kollegien zu Döbeln, wonach die diesjährige dortige Kirschennutzung in städtische Regie übernommen werden sollte, hat sich al« un durchführbar erwiesen nnd ist wieder aufgehoben worden. — Für das Sängerfest des Deutschen Arbeiter-Sängerbünde« haben die Stadtverordneten zu Döbeln eine städtische Bei hilfe von 5000 M. bewilligt. Leisnig. Die städtischen Kollegien haben den neuen städtischen HanSbaltvlan genehmigt. Er weist kein wirk- licke« Defizit auf, sodaß Leisnig zu den wenigen nnd be neidenswerten Städten Sachsens gehört, die keine hohen Schulden haben. Wurzen. Ank der Landstraße zwischen Machern und Deuben fuhr ein von Wurzen kommendes Auto mu voller Wucht in das Botenfnhrwerl des Hermann Kolditz, Watz'ch- witz, htncrn. Ein Pferd wurde sofort getötet. In be sinnungslosem Zustande wurde der Fuhrmann von einem znfällia dort verkehrenden anderen Auto nach dem hie sigen Krankenhaus? gebracht, wo er schwer darnieder« liegt. Tie Fahrgäste des Autos blieben unverletzt, doch wurde das Auto stark beschädigt. A n gustuSbur g. Der LaudeSauSschuß de« sächsischen Kleinhandel« hält am 24. und 25. Jnni seinen 7. Sächsi schen Kleinhandelstag in Augustusburg ab. In Verbindung mit dieser Tagung bält der Gan Sachsen im Verband der Sandelsschntz- und Rabattsparvereine Deutschlands seinen 60. Kantag ab. Fried cbach i. E. Die Gemeinden Friedebach und Heidersdorf i. E. haben die Anstellung eines Schularztes beschlossen. Plauen. Anläßlich einer Beschwerde der Arbeiterschaft wegen Nicktbeflaggnng der städtischen Gebäude am 1. Mai hat der Rat beschlossen, grundsätzlich keine Beflaggung der öffentlichen Gebäude mehr vorznnehmen. Er hat sich allerdings drei AuSnahmefälle Vorbehalten, und zwar 1. wenn die Stadt selbst eine öffentliche Veranstaltung hat, 2. wenn die Stadt zu irgendeiner Veranstaltung als Ein- ladende auftritt nnd 3. wenn durch Reicks- oder Landes verordnung ausdrücklich die Beflaggung der städtischen Gebäude verlangt wird. OelSnitz i. V. Der Stadtrat hat gegen zwei Stim- men den Beitritt der Stadt zur Sächsischen Landesbühne brschloffen, erwartet aber, daß die Stadt die Unterstützung der neugegründeten Theatergemeinde findet. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Der Untersuchunasausschnst d«S Reichstages in der Angelegenheit des Ministers Hermes stimmte über di« zum Falle Augustin gestellten Frage» ab, ob dem Minister der Vorwnrf zu machen sei, daß er nicht zur richtige» Zeit oder in der richtigen Art und Weise gegen Augustin vor gegangen sei, ferner, ob dem Minister der Borwurf zu machen sei, daß er Angustin zum Abteilungsleiter ernannt habe, obwohl er Kenntnis von dessen Verfehlungen hatte. Beide Fragen wurden mit allen gegen eine Stimme bei einer Enthaltung verneint. — Zu den Weinlteferungen an den Minister sagte Direktor Faust vom Winzerverbaude für Mosel, Saar und Ruwer u. a. aus: ES liege im Rahmen ihrer Bestrebungen, Freunde für den Weinbau zu gewinnen. An viele Persönlichkeiten sei in ähnlicher Weise Wein geliefert worden, wie an Hermes. Auf eine Einwirkung auf die Haltung dieser Personen zum Verband« in dem Sinne, irgendwelche Sondervortrile zu erlangen, sei es ihnen dabei in keiner Weise anaekommen. Führende Winzer und Firmen seines Bezirk« hätten ihm auf Anfrage bestätigt, daß sie in ähnlicher Weise Persönlichkeiten, di« ihnen irgend wie naheständen, oder bei denen sie Propaganda machen wollten, Weine zu billigen Preisen geliefert hätten. Die »wette Veranftaltung des deutschen Friede»-- kartells fand gestern abend im LehrervereinShau« in Berlin statt, in der Mitglieder der Abordnung der französischen Liga für Menschenrechte und deutsche demokratische und sozialdemokratische Redner über da« Thema: die deutschen Arbeiter nnd Frankreich sprachen. Der Schupo-Entwurf. Wie dem Reichstag von der Regierung mitgeteilt wird, ist der Gesetzentwurf über die Schutz-Polizei bereits dem Reichsrate zugegangen. Die Vorlage soll noch in der lausenden Tagung erledigt werden. Veruntreuungen eines Direktors der Deutschen Werke. Ter kausmännische Direktor der Deutschen Werte A.-G., Werk Erfurt, Wilhelm Haqmchrr, wurde in Berlin verhaftet. Wie es heißt, hat der Verdächtige Erzeugnisse der Deutschen Werke zu Nnannstrn des Unternehmens verkauft. Der schweizer Gesandte in Berlin Dr. Karlin ist gestern bet einem Spaziergang auf dem Känigsplatz einem Herzschlag erlegen. Sofort herbeigeeilte ärztliche Hilf« tvnnte nur den Tod des Gesandten festftellcn. Die Erinnernngr» Kaiser Wilhelms. Ueber den Inhalt der voraussichtlich in: Oktober d. I. im Druck er schrMev-rn .Erivmrunarn Kaiser WilhelmS U- erfährt die N. V. Z., daß fi« »it der Entlassung Bismarcks begsnnen und die ganz« Regierung«»»«» de, Kaisers umfassen. Ein blonder« breiter Raum kl der voroeschichte Le« Welt- m«,t« ff'widmet, wobei der Verfasser fein, persönliche Schuldlosigkeit »u beweisen such». Gin neue- Verbrechen farbiger Srauaof«. Di« Berliner »lätt.rmeld.n °u«Wieskad-n - DZ» Jahr alte Frieda Gucke« au« Idstein, dl« am Sonntag die Wobnuna ihrer Eltern verlassen hatte, um an einer Fest lichkeit in einem anderen Orte teilzunehmen, kebrte nicht nach Hanse zurück. Da« Mädchen wnrde am Montag auf einem Acker tot anfgeknnden. Es wie« Erdrosselung«. Merkmale auf. Außerdem ergab sich, daß e« vergewaltigt worden war. Ein Polizeihund, der am Fundorte angesetzt wurde, lief wiederholt in das Schloß Idstein, wo die au« Marokkanern bestehende Besatzung liegt. Außerdem batten mehrere junge Leute beobachtet, daß zwei Marokkaner sich am Sonntag nackmitwg in der Nahe de« Fundorte« der Leich, in verdächtiger Weise nmbertrieben. Bei der Gegen- Überstellung mit sämtlichen Soldaten erkannten die jungen Leut« di« veiden Marokkaner wieder, die darauf von der französische» Behörde verhaftet wurden. Der Dollar- nnd Kroneukurs. Der Dollar notierte an der DlenStaa-VormittaaSbörse bei etwa« veränderter Tendenz 315—317. Die Kron« (tschechische) notierte S07. England. Die Konferen» der Vertreter der sozialistische« Ar- beitervartei, die zur Zweiten Internationale gebärt, wird am 17. Juni in London eröffnet, nm die wirtschaftlich« und die politische Lage Europa«, dl« ArbeitSlosenfraae, die Reparation«»»!»«?, dir Beziehungen zu Rußland, die be vorstehende Haager Konferenz nnd die Beziehungen der Zweiten Internationale zur Gewerkschaftsinternationale zu erörtern. Ma» erwartet, daß auf der Konferenz 15 Länder vertreten fein werden, einschließlich Holland mtd Deutschland. Rußland. Die Erkrankung Lenins. Da« englische Parlament«. Mitglied O'Grady, da« soeben au« Rußland »urlickgekehrt ist, erklärte Blüttermeldungen zufolge, Lenin leide an den Folgen eine« vor einem Jahr auf ihn verübten Revolver- attentatS. Sein Tod fei nnr noch die Frage von Wochen. Vor zwei Wochen sei der Zustand Lenin« bereit« sehr ernst gewesen. Neueste Nachricht«« nnd Telegramme vom 14. Juni 1922. Däumigs Befinden besorgniserregend. * Berlin. Wie der „Vorwärts" erfährt, ist der Zustand Däumig«, der am Dienstag im Reichstage von einem Ohnmachtsanfall betroffen wnrde, sehr besorgnis erregend. Vor zwei Jahren hatte Däumig bereit« einen ähnlichen Anfall zu überstehen. Die Demonstration beim Besuch deS Reichspräsidenten in München. -(München. Neber die Demonstration beim Bestick de« Reichspräsidenten in München teilt die Polizei laut „Frankfurter Zeitung" mit, daß während der Fahrt des Reichspräsidenten vom Bahnhof zum Hotel „Continental insgesamt 15 Personen festgestrllt und nach Verhör wieder entlassen wurden. Bei einer Ansammlung vor der Wohnung de« Reichspräsidenten wurden 50 Personen vorgefübrt. 38 Personen wurden wieder entlassen, während 12 Personen, die hauptsächlich der Sturmabteilung der Nationalsozia listischen Arbeiterpartei anaehören, vorläufig feftgenommen wurden. Die verhafteten Personen sind heute wieder ent» lassen worden. Soweit sie sich strafbare Handlnngen zu Schulden kommen ließen, wird ein gerichtliches Verfahren gegen sic eingeleitet werden. Zwischenfall bei einem Kriegervereinsfest. )( Frankfurt a. Main. Wie die „Franks. Zeitung' aus Berlin meldet, wird zu verschiedenen Pressemitteilungen amtlich mitgeteilt: Am Sonntag abend begann mit einem Zapfenstreich ein Kriegervereinsfest in Zoffen. Die Stadt war zum Teil mit Girlanden und schwarz-weiß-roten Fahnen geschmückt. Ein Zng von etwa 50—60 jungen, zumeist aus Neukölln gekommenen Leuten zog durch die Straßen, riß Girlande» und Fahnen ab und verbrannte einige davon. Nachtwächter, die sich ihnen entgegenstellten, wurden bedroht. Darauf wurden die Landjäger benach- richtig«, die 14 von den jungen Leuten verhafteten. Auch das Publikum beteiligte sich an diese» Verhaftungen nnd schlug auf die jungen Leute ein. Das polizeiliche Verhör hat ergeben, daß die jungen Leute auf Veranlassung von Zossener Kommunisten herübergekommen waren. Nach er- folgtrr Vernehmung wurden alle bis auf zwei, die bereit« yorgen Landfriedensbruchs vorbestraft sind, entlassen. 100« Amerikaner in Koblenz. * PariS. Nach einer hier au« Brüssel eingetroffenen Meldung ist die belgiscke Regierung nunmehr formell davon verständigt worden, daß die Amerikaner in Koblenz etwa 1000 Mann Soldaten zurücklaffen werden. Die Frag« der Herabsetzung der deutschen Schuld. )( Paris. Der „Petit Parisien" tritt den in einigen Blättern veröffentlichten Behauptungen entgegen, daß das Änleihekomitee nicht nur eine Herabsetzung der deutschen Schuld vorgeschlagen, sondern auch dafür Ziffern genannt habe, die für Frankreich völlig unannehmbar feien. Be- hauptunae» dieser Art würden von autorisierter Seite a»ss energischste bestritten. Alle Zahlen, die von dem Bankier ausschuß wenigsten« in de» offiziellen Sitzungen genannt wurden, seien von der Hypothese abhängig, daß die Schuld Deutschlands nicht vermindert werde. Allerdings sei e« Kntinemsl Ksettskese , «Inä vom keilen »ststiinziz. ,Ie ruverliirrizeruuckelastlscster! ckieser, uw so sicsterer unck ge-j , QuÜreicsterchekastrt. Oester taste!
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