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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.10.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-10-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051015014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905101501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905101501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1905
- Monat1905-10
- Tag1905-10-15
- Monat1905-10
- Jahr1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.10.1905
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Vermischtes. ** Bor dem Kriegsgericht in Mainz ivurd« gegen den ZeuabauptmannKünemund wegen Amtsiinterschlagung und Mischung verhandelt. Der Nachfolger im Amt Künemunds, Zeugbauplniann Schneider, hat die Buchführung RünemundS »ach- geprust und dabei festgestellt, daß Bestellzettel und Bestellbücher nickt übrreinstimmten und daß nach de» Rechnungen Arbeiten in viel größeren, Umfange auSgeführt waren, als der erste Auftrag nach den Büchern lautete. Hierfür könnte aber auch oft die Notwendigkeit Vorgelegen haben und es brauchten nicht in jedem Falle Durchstechereien vorzuliegen. — Bücherrevisor KrepeS-Mainz hat ausgerechnet daß zwischen den Büchern de« Artillerie-Depots und denen des Dachdeaermeisters Märtel eine Differenz von ÜlOO Mark vorliegt. — Der Angeklagte Küiieniund gibt nur eine Differenz von MX) Mark zu. Hierauf^ wurde die 19jährige aus, daß ihr ' Serrtlicbe ?srron»I-tt»cbricdtLN. Mat AI 8. Fvllkiv8, Lodert v. HeLriäv jelrt kürLervW« kV. l. kt. Tochter des Angeklagten vernommen. über ihre eigene Krankheit. Der Haushalt wurde sehr sparsam ge führt. Generalarzt Dr. Kern-Berlin hat als Mitglied -isse hat als Mitgli lhelm-Akademie des de» Von äsr Lerss rurüek »r. k. HeliliÄM. 8peri»I»rrt kiir II»>8, ülsse. Gr, SL. s s« neralarzt Dr. Kern-Berlin wissenschaftlichen Senats, bei der Kaiser Angel agten vier Woche» lang in Berlin untersucht. Krankhafte Erscheinungen hat er dabei nicht feststellen können. Dagegen hat er einen Hang zu übergroßer Traurigkeit gezeigt. Er ist sehr leicht erschöpfbar. Was die sittliche Bewertung des Angeklagten an langt. so «st sie bei ihm durchaus vollkommen intakt. Trotzdem haben wir bei ihm auch krankhafte Erscheinungen bemerkt, die am besten mit Neurasthenie zu bezeichnen sind. Es liegt bei ihm eine allgemeine Erschöpfung des NervensvstemS vor. Erblich belastet ist ver Angeklagte nicht. Aber so viel kann man sagen, daß die Stellung eures Zeughnuptmanns die Kräfte des Angeklagten über stiegen bat. In ver Gesamtwert»»» muß man den Angeklagten als durchaus normal bezeichnen. Er ist gestern und heute mit vollem Ernst dem Gericht gegenübergetreten und er war sich der Trag weite seiner Handlungsweise durchaus bewußt. Der leitende Arzt aus der Irrenanstalt Eichberg faßt sei» Gutachten dahin zusammen, daß der Beschuldigte infolge Erschöpfung und Veränderung der Gehirnfähigkeit seit mindestens 5 Jahren geisteskrank ist. Als Vertreter der A »kl agcbe Hörde nahm hierauf Kriegsgerichts rat Brandel das Wort. Dem Angeklagien werden zehn verschie dene selbständige Verbrechen bczw. Vergehen zur Last gelegt. Er hat sich der Unterschlagung amtlich anvertrautcr Gelder schuldig gemacht. DaS Vertrauen, das seine Vorgesetzten ihm entgegen brachten, hat er in der gröblichsten Weise getäuscht. Und weiter handelt es sich doch nicht um momentane Fälschungen, sondern in dem Verhalten des Angeklagten liegt ein Snstcin. Auch die Not lage des Angeklagten kann ich nicht als strafmildernd ansehen. Er har Ersparnisse auf der Sparkasse angelegt. Mindestens liegt hier ein Widerspruch Vor. Mit 5000 Mark konnte der Angeklagte ganz »W M MV — —. —2 - U, anständig leben. In Anbetracht dessen, das; wir dem Angeklagte» auS dem Heere zu erkennen. Ein Jahr Gesäng- und Ausstoß»» . , nis beantrage ich als durch die Untersuchungshaft verbüßt nnzn- rechnen. Verteidiger Rechtsanwalt Billhardt führt aus, daß einzelne Fälle überhaupt nicht oder wenigstens nicht vollständig erwiesen Feien. Auf der Grundlage des Gutachtens Dr. Rischs sucht der Verteidiger sodann de» Beweis zu führen, daß der An geklagte geistesgestört sei und deshalb für seine .Handlungen nicht verantwortlich geinacht werden könne. An und für sich müßte es ja befremdlich erscheinen, wenn ein Offizier, der 25 Jahre sich tadellos geführt habe, auf die abschüssige Bahn gelangt. Aber das läßt sich eben erklären durch den Zustand, in dem der Angeklagte sich befunden hat. Ucber den Angeklagten ist zu viel auf einmal Frau krank, Tochter krank. Das hat ihn Strafmaß Herabzugehe». Nach fast zweistündiger Beratung wurde folgendes Urteil verkündet: Haiiptinann Küneninnd wird wegen Unterschlagung im Amt und schwerer Urkundenfälschung zu einer Gesamtstrafe von 2>/r Jahren Gefängnis und Ausstoßung ans den, Heere verurteilt. 1 Jahr Gefängnis gilt als verbüßt. In einigen Fällen erfolgte Freisprechung. In der Urteilsbegründung wurde ausaeführt, daß Künemund mit großer Rafsinicrtheit vor- gcgangen ist. — Eine Erklärung, ob er Berufung einlcgen will, behält sich der Angeklagte vor. * Im Walde verirrt und umaekommen ist der frühere Wirt des Gasthofs „Zu den drei Linden" in Bamberg, Dechant. Per 63 Jahre alte Herr liebte es, weile Spazier gänge in die Umgegend zu machen. Am Donnerstag voriger Wpche kehrte er von einem solchen Ausflüge nicht zurück. Tic Felder und Wälder der Umgegend wurden von seinem Sohne nebst Anverwandten und Freunden eifrig abgesucht, aber erst am dritten Tage nach dem Verschwinden des alten Herrn fand ihn sein Sohn sterbend im sogenannten Hauptmoorwalde. Dechant hatte sich im Walde verirrt und lvar schließlich vor Erschöpfung ohnmächtig niedergesunken. Ehe noch ein Arzt zur Stelle war, hauchte er in den Armen des So' Leben aus. * Budapester Leben im Kaffeehaus. Vielleicht noch mehr als in Wien, bildet in Budapest das Kaffeehaus den Mittelpunkt alles Lebens. Bei uns nehmen ihren Morgen- kaffee nur die Fremden im Wiener Casö ein. In der uuaa- riichen Hauptstadt dagegen haben die Mehrzahl der Junggesellen und der in den Geschäften angestclltcn jungen Leute vre Ge pflogenheit, im Cafe zu frühstücken. Alan kann sogar am frühen Morgen leibst verheiratete Männer, ja sogar sehr reiche Bör sianer dort treffen, weil di« Budapester Haussrauen ihrem Schönhcitskult, der langen Morgenschlaf verlangt, die Ord- nuim und Gemütlichkeit im Hause zum Opfer bringen. 'Das Kaffeehaus ist den ganzen Tag über der Sammelpunkt der Männer. Uni 2 Uhr sieht man niemals eine Dame darin,- ist eine anwesend, so ist es eine Fremde. Aber um 4 Uhr nach mittags kehren die Damen in Scharen dort zur Jause, zum Kaffeetrinken, ein. Sie halten dort ihre Zusammenkünfte ab. Nach der Abendmahlzeit füllen dann die Familien die Räume und sitzen dort bis tief in die Nacht hinein, von den berüch tigten Nachtcasö» freilich nicht zu sprechen, wo das Leben, ein traten Nachtcafs» freilich nrcht zu iprcchen, wo das Leven, eu anderes Leben, noch um zwei Uhr pulsiert. Was zieht die Buda pester nun eigentlich in das Kaffeehaus, in dem sie auch den ' lben Sonntag, von mittags 1 Uh <nil 8eI»1vKv1, Vtzvtkt, Wallstraße 1» am Postplatz. empfiehlt sich allen Zalmleidcnde» zum Aufertigen künstlicher Zähne in Naulschuk, Gold, iowie Aluminium — auch ohne Gaumenplatte — naturgetreu und vor züglich. Plombiere». Schmerzloses Zahnziehen aus W,mich in Narkose. Vollständige Gebisse unter Garantie der Brauchbarkeit für jeden Fall. Reparaturen und Uiii- änder» auch von mir nicht gefertigter Gebisse bereit- Nttlligst und billigst. 8« t»«»o«il«<«. »c , «» mir l»vrWÜi»»oI>. Etabliert >390. Unbemittelte finden Berücksichtigung, «url» zxvvüluv VeUteastluos» v 8 v 8tii«v» Strass« tt Njedorlago von kür l'aiiiilisngsbraucd unä 6sivsrbs unä Ligsns Nopsralur-Msi-Kslstt. halben Sonntag sie derart fest! uis Freie, m ' clt, »s Ivel . Die Wohnungen von mitta daß sie si Umg 1 Uhr an, zubringen, und das nicht entschließen können, hinaus mgebung der Donaustodt, zu wandern? uvapester sind verhältnismäßig eng. Im Kaffeehause dagegen sieben ihnen große Räume mit bcguemen Sitzen und breiten Tischen zur Verfügung. Nicht wie bei uns im Cafv, wartet schon jeder Neueintretenoe, daß ein Tisch leer werde. An Platz gebricht es niemals, da zumeist an allen vier Ecken der Hauptstraßen sich große, mit vielem Luxus ein gerichtete Kaffeehäuser srnden. stundenlang kann jeder Gast aus seinem Platz verharren. Die Zeche, die er macht, ist gering. Er trinkt einen Mffee, und nur wenn er einen Kaffee mit Schlagsahne bestellt, setzt der Kellner den Korb mit Kipferln auf. Süßigkeiten, außer Eis, gibt es im Budapester Cas6 nicht. Sogar Schokolade wird nur ausnahmsweise dort ge trunken. sobald der Gast seine Tasse geleert bat, räumt der Piccolo das Geschirr ab und serviert Wasser. Im Laufe einer Stunde werden dem Gaste mindestens fünf Glas Wasser frei willig, ohne Aufforderung, gebracht. Es gibt Ungarn, die nur ein« Taffe Kaffee und 20 Glas Wasser den Nachmittag oder Abend über trinken. Sobald man Platz genommen hat, werden einem Zeitungen gebracht, und das ist der Hauptvorzug des Aufenthalts im Cats. Der Budapester scheint die Blätter aller Richtungen förmlich zu verschlingen. Denn nichts interessiert ihn auf der Welt so sehr, als die Politik. Im Cafä ist auch die beste Gelegenheit, Politik zu betreiben, denn es treffen sich dort Bekannte, Gesinnungsgenossen und Gegner. Dort -nn Cafä werden aber auch die Geschäfte abgewickelt; die Börsianer treffen sich nachmittags nach der Börse dort, auch andere Geschäfte, intereffantesten. Dort lauschen die Ungarn der Zigeuner- pwsik, diesen eigenartigen, schwer verständlichen Melodien, dort -hauen si« dem Spiele des Primas, des ersten Geigers, des Fortsetzung stehe nächste Seite. losvpk ILvyor »a pvtlt »aiar LS LS Lloxavg knmsll«tr»ss» «mpüsblt - ru deilenleov «rwSssixtvn krslscn. 8LHÜ8*tz»uäl»rt»r IM- ». Mlr-Mll. VolUcommonslsr KaVso-Ll-sstr. ß >/, lk»IN.-I»aIte« <---»v Dausen) 2V I»r. IS-lirlm UiiML l«l> lüenlleiteii io 8plt/-on 8t!6k«roloir ?a88oinvntvrle- uvä ^Ultci bvMrou Ir088'N LvMtr- un<I ^U8putL8t«lron vte. vlv. vsnlldsi' grüsstss i-ggsr. /Ms pfvislsgvn. AIoiLtL LLrLrtaiiK- König!. Hoflieferant, 8 »S atneodan88ti. IV. Nanpstr. SS. Dr. Lsä Ik IkuntliQ. prastttsvlivr ^r«t nn«I ILlnil«r-Sr«t, DM" von der Reise znrütk, "MG verzog von Schäserstraße 9, I. nach 8el»»re>'«ti-n8«e I, I., tu die nenerbaiite „Adler-Slpolfteke". Sprechstunden: 8—!> »nd 8-5 Uhr (4—5 Uhr nur für Kinder). tzM" Telephon 0935. "MG 8 «Mob. rsllimrl 1.. pssg. S4 '»!,«« »r. 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Etllt 11 «Dresdner Nachrichten- Etssk 11 Sonntag. LS. Oktober LVV5 MV Nr. 28V
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