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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.09.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-09-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192209137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220913
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220913
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-09
- Tag1922-09-13
- Monat1922-09
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.09.1922
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8»»1Ix«r v»II»rt»r» (»»tllek): 1SV8 U»rll dem Gebiete der Grunderwerd- und Umsatzsteuer bringen, moni a". Nach den Ilm d^n t»nn k-s niM «q gcuu, Mer. einheitlichen Verwaltung aller RelchSsteuern durch dte NeichSfinanzbehörden näher zu kommen, wird an diesem Tage die Verwaltung der GrunderwerbSsteurr und der Umsatzsteuer, soweit sie bisher den sächsischen Gemeinde behörden oblag, aus dte Finanzämter übergeleitet. Nur in Dresden, Chemnitz, Leipzig und Plauen werben beide Steuern — in Zwickau allein die Umsatzsteuer — noch weiter von den Stadträten verwaltet, da hier au» tech nischen Gründen die Ueberleitung vorläufig noch nicht mög lich war. —* Die polizeiliche Ausbildung der Lan despolizei beamten. Am 29. August 1922 fand bet den in Meißen neu eingerichteten Poltzeianwärterkursen der Landespolizei die erste Schlutzprüfung statt, zu der Einladungen an die Staatsregierung, die Kreishauptmann- schäften sowie an andere Polizeibehörden des Lande» ein schließlich der Landgenoarmerie ergangen waren. An der Prüfung nahmen 87 Anwärter teil, die sämtlich die Prü fung bestanden. Geprüft wurde durch Fachlehrer auf den verschiedenen Gebieten de» Polizeiwesen« (Krtmmalwesen, Straßenpolizei, Verkehr mit dem Publikum und ähn liches). Am Schlüsse fanden sportliche Vorführungen statt. Ter Präsident der Landespolizeiverwaltung, Tr. Adolph, wies am Ende der Prüfung die Polizeianwärter auf dre schwere und verantwortliche Stellung der Polizeibeamten hin, die infolge ihres Tienstes mehr als die mölsten an deren Beamten der Kritik des Publikums unmittelbar aus- gesetzt seien. Als das Besondere dieser Prüfung betonte er, daß die diesmal geprüften Anwärter dre ersten Be amten der LandeSpolizei seien, die, ohne eine vorherige militärische Dienstzät hinter sich zu haben, lediglich rein fachmännisch für ihren zukünftigen Beruf vorgebildet seien. Sie hätten die Pflicht, der Gesamtheit des Volkes zu dienen und müßten daher alles daran setzen, sich als Helfer und Freunde des Publikums dessen Vertrauen zu erwerben. —* Besteuerung der Zugtiere. Sactsen be absichtigt aus wirtschaftlichen Gründen statt der Fahrzcug- eine Zugtiersteuer einzuführen, weil sonst die Gefahr einer Zerschlagung des Wagenparks bestehe. M>t Rücksicht hier- auf Üt ein Gesetzentwurf ausgearbeitet worden, wonach die Bezirksverbändc und bezirksfreien Gemeinden eine Steuer auf Ochsen, Esel, Pferde, Maulesel und Maultiere ?u erheben haben, es sei denn, daß diese Tiere nachweislich nicht zum Ziehen auf öffentlichen Wegen verwendet wer den. Als Steuersatz ist für ein Pferd 500, für jedes andere Zugtier 300 Mark im Jahr in Aussicht genommen, doch können diese Sätze bis aufs dreifache erhöht werden. Strehla. Am Neubau der Keramischen Werke fiel am Sonnabend vormittag ein Arbeiter von Wohlau vom Gerüst und zog sich schwere Verletzungen am Oberkörper und Kopf zu. Er wurde von der hiesigen Samariter abteilung mittele Krankenwagen nach seiner Wohnung geschafft. Meißen. Bei der städtischen Sparkasse soll die Zin»- und Gebührenerhebung infolge der immer mehr steigenden Betriebskosten geändert, der Zinsfuß für Hypotheken von 5 auf 6 Prozent, bei Handdarlehen von 6 auf 7 Prozent er höht werben, für die von der Sparkasse bei der Girokasse eingelegten Gelder auf 4 Prozent, die Miete für dte Schließ fächer um etwa 100 Prozent, die Depotgebühr für Wert papiere von 14 auf 1 fürs Tausend. Man erhofft hiervon eine Mehreinnahme von 227 4S0 Mark und damit daS Gleichgewicht der Kasse. Coswig. Hier haben verschiedene Firmen und Privat personen an die Gemeindekasse Abfindungssummen in Woh- nungsangelegenheiten bezahlt, sodaß der Gemeinde insge samt 51750 Mark zur Verfügung stehen, die zur Behebung der Wohnungsnot anderweit Verwendung finden sollen. Der Gemeinderat hat beschlossen, diese Summe dem Finanz- und Wohnungsausschub zur selbständigen Verwendung bei Beschaffung von neuen Wohnungen zu überlassen. Dübeln. Die hiesige Straßenbahn (Pferdrbetrieb) wird am nächsten Sonnabend nach genau dreißigjährigem Bestehen den Verkehr einstellen. Der Betrieb ist zu unrentabel geworden und das fortgesetzte Heraufsetzen der Fahrpreise vermochte der Erhöhung der Breis« für Futter, Oele, Waffer, Licht und Feuerung, der Steigerung der Löhne und Unkosten nicht mehr zu folgen. Den monatlichen Einnahmen von rund 35000 Mark standen Ausgaben in doppelter Höhe gegenüber. Löbau. Verhaftet wurden hier von derSchutzmannschaft kurz vor ihrer Abfahrt zwei Zöglinge der Anstalt Marirnhof in Dresden, die vorher durch Einbruch bei der Handelsfrau Anna Piller, hier, 61000 M. in Mark und Kronen ent wendet batten. Das Geld wurde wiedererlangt. Schirgiswalde. In der StadtgemeinderatS-Sitzung wurde mitgeteilt, daß die Wahl des LandtagSabgeordneten Heßlem zum Bürgermeister von der Amtshauptmannschaft bestätigt worden ist. Nerchau. Unter dem Verdacht, die mit Getreide ge- füllte Feldscheune der Frau Gutsbesitzer Glauch in Deoitz in Brand gesteckt zu haben, wurde der in ihrem Dienst stehend« Schweizer M. verhaftet. Sowohl das nach dem Brande an ihm beobachtete scheue und unruhige Wesen als auch besonders die ihn schwer belastenden bestimmten Au«, sagen einer von der Kriminalpolizei zu Leipzig herbei gerufenen Hellseherin führten zu seiner Festnahme. Grimma. Ueber die Versorgung der Bevölkerung des Bezirks mit Herbstkartoffeln sind in der hiesigen Amts hauptmannschaft Vereinbarungen zwischen den Verbraucher organisationen und dem Landbund getroffen worben. Der Vorstand der Landwirte-Organisation im Bezirk Grimma hat sich bereit erklärt, die erforderlichen Mengen Kartoffeln durch seine Mitglieder aufzubringen. Der Bezirksausschuß wird die Versorgung vermitteln. Der Verkauf geschieht zum jeweiligen Marktpreis. * * * Greiz. Die Gemeindrratswahlen stelle» hier einen glänzenden Sieg der bürgerlichen Einheitsliste dar. Die Hoffnung der Sozialdemokraten, durch die zwangsweise Eingemeindung einer Anzahl Ortschaften der Umgegend mit meist sozialdemokratischer Mehrheit zum Siege zu ge- langen, bat fich nicht erfüllt. Man hatte erwartet, daß die bürgerliche Mehrheit in Greiz gebrochen werden könnte. Diese Erwartung ist nicht in Erfüllung gegangen. Di« bürgerliche Mehrheit ist stärker al» zuvor. Pfers .^Hamonia" tatsächlich sämtliche Passagiere und Mannschaften gerettet werden konnten; die Namen einiger Passagiere fehlen noch. TaS Hamburger Passagebüro der Hamburg—Amerika-Linie ist noch mit der Sammlung von Namen aus den verschiedensten Häfen al» gerettet gemel deter Fahrgäste beschäftigt. Ter Kapitän der „Hamonta" landete Dienstag in Southampton und wird sich so schnell als möglich zur Berichterstattung nack Hrmburg begeben. — Nach einer Londoner Meldung sollen 16, nach einer Pariser Meldung sogar 100 Menschenleben bei dem Schiffs untergang zu beklagen sein. Tie Madrider Blätter mel den aus Vigo, der Schiffbruch des deutschen Dampfer» „Hamonia" sei darauf zurückzuführen, daß dte Luken de» Kohlenraumes schlecht geschlossen waren und infolgedessen Wasser in da- Schiff eindrang. Als der Kapitän sich da von überzeugte, daß eine Bekämpfung des einaedrungenen Wassers unmöglich war, steuerte er das Schiff nach Vigo und forderte drahtlos Hilfe. 70 Meilen von Vigo sank der Dampfer. Die ersten zu Wasser gelassenen Boote schlugen um. Labet sollen etwa SO Personen ertrunken sein. Schneefall in Frankreich. Nach einer Hava». Meldung au» Perpignan ist vorgestern in dem gebirgigen Teil des Departement- den ganze» Nachmittag über Schnee gefallen. Bestrafter Zuckerwucher. Wie ber „Berl. Lokalanzetger" aus München meldet, ist rin Kaufmannsehe paar in Dachau, da» grobe Mengen Zucker eingelagert hatte, um sie später zu Wucherpreisen wieder zu verkaufen, vom Wuchergertchte zu 6 und 8 Monaten Gefängnis sowie Geld strafen von 75 000 und 35 000 Mark verurteilt worben. Der noch nicht verkaufte Zucker wurde beschlagnahmt, ebenso der übermäßige BerkausSgewinn. Nach dem Genuß von Pferdehackfleisch sind in Altona tn 14 Hau-Haltungen insgesamt 4S Personen unter BergiftungSerschetnungen erkrankt. ToLesfälle sind bisher nicht gemeldet worden. Der Kongreß der Taubstummen. Dte Ver treter von 40 000 Taubstummen au» ganz Italien haben sich zu dem ersten Nationalkongretz ber italienischen Taub stummen in Nom vereinigt. Bei ber Versammlung wurde» lange und sehr beredte Neben gehalten, bet denen sich die romanisch« Begabung für die Gebärdensprache in bestem Licht zeigte, aber in dem Kongrehsaal herrschte dabei bas tiefste Schweigen. Die Sprecher benutzten nur ihre Finger, und kein Ton wurde vernommen. Der Kongreß beschäftigte sich hauptsächlich mit Erziehungsfragen und forderte, daß alle Taubstummen zum Besuch einer Taubstummenschule von staatSwegen gezwungen und -ort unentgeltlich unterrichtet werden sollten. SO Billeneinbrüche aufgeklärt. Der in Erfurt verhaftete Einbrecher August Popp gestand, seit seiner im September 1920 erfolgten Entlassung au» dem Gefängnis im ganzen SO Villeneinbrüche, u. a. 15 in Heidel berg, 7 in Koburg, 3 in Eisenach, 11 in Erfurt usw. verübt zu haben. Nach seiner Angabe hat er dabei Gegenstände t« Gesamtwert von 214 Millionen Mark erbeutet. Er hat 21 Personen al» Hehler genannt, die zum Teil schon ver haftet wurden. Eine Buchhalterin überfallen. Montag nach mittag wurde eine Buchhalterin in der Rigaer Straße ft» Berlin von einem unbekannten Manne angefallen und in einen Hausflur geschleppt. Er raubte ihr die Aktentasche mit einem Inhalte von 00000 Mark. Der Täter scheint die Buchhalterin auf dem Postamte beobachtet zu haben, wo sie daS Geld abgehoben hatte. Er wurde von ihr und Schutz polizisten verfolgt, die ihn verhafteten. Da- Geld könnt» der Ueberfallenen wiebergegeben werben. Kunst und Wissenschaft. PaderewskiS Rückkehr in de« Sonzertsaal. Nach feinem Ausflug in daS Gebiet ber hohen Politik, ber ihn fttr kurz« Zeit auf den Präsidentenstuhl von Polen brachte, hatte sich der berühmte Pianist Paderewski grollen- ins Privatleben zurückgezogen und feierlich erklärt, er werde niemals wirb« in -er politischen Arena und im Konzertsaal erscheine» Aber die Verhältnisse sind augenblicklich stärker al» er. Wie er Berichterstattern in Genf, wo er den Sitzungen de» Völkerbundes beiwohnte, mitteilte, wirb sich Paderewskt schon im Oktober auf eine grobe, mehrere Wochen Lauernde Konzerttournee nach Amerika begeben. Der Grund für dies« plötzliche Willensänderung ist hauptsächlich in ber allmäch tigen Valuta zu suchen, die zwischen Dollar und polnischer Mark einen allzu großen Abstand geschaffen hat. Dresdner Landgericht. —g. Wege« Betrugs war der 28 Jahre alte Kauf mann und vormalige Inhaber der Altonaer Fischballen in der Scheffrlstraße (nicht Webergaffe) Michael Alexander Winkelmann zur Anzeige gekommen, weil er unter der Wage kleine Gewichte, bezw. Bleistücken angebracht habe nnd so die Käufer dadurch schädige. Bei einer oorgenommenen Prüfung wurden tatsächlich vier Bleistücken im Gewichte von angeblich 17 Gramm oorgefunden und daraufhin eft» Strafbefehl in Höbe von 500 Mark erlassen worden, gegen den er Antrag auf gerichtliche Entscheidung stellte. DaS Schöffengericht erhöhte in der Sitzung vom 10. Juli die Straf« auf zwei Wochen Gefängnis. Hiergegen legt« Winkelmann Berufung ei», die vierte Ferirnstrafkammer wandelte die zwei Wochen Gefängnis in 2000 Mart Geld strafe um. In der Verhandlung bestritt Winkelmann betrügerische Absichten, er habe nur dte Käufer täuschen und lediglich den Anschein erwecken wollen, al» gebe «r reichlich, denn er habe die Wage immer ordentlich herunter gehen lassen. Kaufmann und Wagenbaumeister Käsebera erstattete ein sehr ausführliches Gutachten, er gab an, daß neunzta Prozent aller Wage« unrichtig gehen und nicht stimmen und daß ein ebenso hoher Prozentsatz von Geschäfts leuten sich durch Unterlegen von kleinen Gewichts- oder Metallteilrn auf diese Weis« zu helfen such», um beispirls- weise hohe Reparaturkosten zu sparen. Die Angaben des Sachverständigen, daß SO Prozent aller Wagen falfch gehen, verursachte im CerichtSsaale erhebliche» Aussehen. ,, —g. Deutschlands Ausverkauf vor Gericht. Gegen einen Strafbefehl in Höhe von einer Million M. hatte der 28 Jahre alte, in Teplitz wohnhafte Kaufmann Joseph Trovschuh Einspruch erhoben, sodaß sich das Dresdner Schöffengericht mit der Angelegenheit zu beschäftigen hatte. SS dreht sich um folgenden Sachverhalt: Tropschuh bereift mit Wild und Beflügel die Märkte, er war vor einigen Wochen nach Dresden gekommen, kaufte verschiedene Sache» im Gesamtwerte von fast 60000 Ni. auf, unter denen sich auch ein Damenmantel befaud, de» er bei der Firmg Renner für 12500 M. erworben batte. Diesen Mantel veräußerte Trovschuh an den in Letschen wohnhafte», 1890 gebornen Maschinenschlosser Emil Robert Krombholz, der sich zur Erholung in einem Dresdner Hotel befaud, sofort für 88000 M., während er dte übrigen Sache» angeblich »um «igenen Gebrauch mit nach Böhmen nehmen wollte. Lropfchuh wurde abgefaßt, di« ganze Angelegenheit kam dadurch zur Kenntnis der Behörde. Wege» Ausiuhrbann- bruche» erhielt Tropschuh einen Strafbefehl in Höhe von insgesamt S75OOO Ni., und wegen Prrgehen» gegen dk Preistreiberrivrrordnung «inen solchen von 25000 M. za gest,llt. Krombhol» erhielt «inen Strafbefehl über 800000 M., beide beantragten gerichtliche Entscheidung. Gegen Krombholz wird später verhandelt, er macht« geltend, «tn« Aussuhr komme nicht in Frage, er wolle tu Lachs«» «ft» erwerben, und sich bür nwLsrlassen. «halt -aven, nur bis zur Höchstmenge von einem viert«! des gesamt«» Ausstoß«» drr Brauereien in einem Laaer brrgrttellt «erden dürfen. Um da« Obst in erster Linie der Frischvrrwertuna nnd der Marmeladeherstellung zuzuführrn, ist endlich die Herftellnng von Branntwein au« Obst oer- boten worden. Nur für Obst, da« für di« menschlich« Er nährung ungeeignet ist oder ander» nicht verwendet werden kann, ist di« Verarbeituna ans Branntwein im Ausnahme- weg« zugelaffen. . Angesicht« drr gegenwärtigen außer- ordentlich schwierigen Ernährungsverhäitntffe erscheint es anaezeigt. für di, Herstellung von Branntwein aus Kar- löffeln, obwohl di, diesjährig« Ernte größer al» die de« vergangenen Jahres z« werden verspricht, die gleiche weit gehend« Beschränkung wie im Vorjahre vorzuschreiben. —* Gin Schaukasten erbrochen. In der Nacht »um 1». v. d. I. ist in dem Geschäft von Troplowitz Nachf., vier, Hauptftr. 48, ein Schaukasten erbrochen worden, wobei dte nachstehend verzeichneten Gegenstände aeftohlen worden find: 1 hellblaues Männersporthemd mit abknöpfbarem und gleichfarbiaem Stehumlegekragen und Manschetten, 1 weitere» graues Männersporthemd mit derselben Machart, 2 hell blaue Milnnersportbemden'mit Schillerkragen und Man schetten, Wert insgesamt etwa 1800.— Mark, etwa S weiße Taschentücher mit bunter Kante, Wert 800 Mark, und etwa 20 verschiedenfarbige Männerselbstbinder, sämtlich mit breiten und schmalen Querstreifen, Wert 2000 Mark. Verdacht, di« Lat ausgefÜhrt zu haben, besteht gegen ein« Mannesperson, die etwa 28 Jahre alt, 1,70 -n groß und mit brauner Manchesterjacke mit geschloffenem Kragen und blauer Hose bekleidet gewesen ist. Sie hat den Eindruck «ine» Schiffers gemacht und sich am Abend vor der Tat dort auffällig bemerkbar gemacht. Sachdienliche Angaben «olle man der hiesigen Kriminalpolizei umgehend zur Kenntnis bringen. Kuldas Meisterwerk „Die verloren« Tochter , Lustspiel in 8 Akten, gelangt am Donnerstag, den 14. September, im Hotel Hopfner, Riesa zur Auffüh rung. Direktor Petrenz au« Dresden bringt lauter bekannte Künstler au« Dresden mit, dte dem Riesaer Tbeater- Publikum schon manch fröhliche und auch erbauliche Stunde bereitet haben. -* Eine Obstverkaufsstelle bat die Abteilung Obstbau der Amtshauptmannschaft Großenhain in Ver- bindung mit dem BezirkSobstbauoerein Großenhain in Priestewitz bei Herrn JunghanS, Kottewltzer Straße ein- gerfibtet. Zweck dieser Einrichtung ist, Obst zu mäßigen Preisen an di« Verbraucher abzugeben. Je nach Baumreife sind die verschiedensten Tafel- und Wirtschaftsobstsorten in gewünschten Qualitäten in großen und kleinen Mengen erhältlich. Die Einwohnerschaft, insbesondere die Minder- bemittelten, werden gebeten, von dieser Einrichtung, die wirtschaftlich viele Vorteile bietet, regen Gebrauch machen zu wollen. (Siehe auch die diesbezügliche Anzeige in vor liegender Nummer.) —* Vom Landtage. In der gestrigen Sitzung de» Sonderausschusses für die Vorlage Nr. 113, die Gemeinde- ordnung betreffend, erklärte Minister des Innern Lipinski, daß di« Regierung bedauere, daß die Vorlage über die neue Gemeindeordnung unter den gegenwärtigen Verhältnissen vom Landtage nicht verabschiedet werden könne, denn eine sachliche Weiterberatung sei nach Ueberzeugung der Regie- runa bei der gegenwärtigen politischen Konstellation un möglich. Die Regierung werde aber die bisher vom Aus- schusse gefaßten Beschlüsse, soweit sie für sie tragbar und mit der Tendenz der Vorlage vereinbar seien, sowie deren logische» Aufbau nicht gefährden, in die Vorlage hinein arbeiten, damit sie so dem neuen Landtage vorgelegt werden rönne. Der Ausschuß war einhellig der gleichen Meinung, daß eine sachliche Weiterberatung vor der über die Auf lösung des Landtages entscheidenden Plenarsitzung am Donnerstag keinen Zweck habe und vertagte sich sofort wieder. . — Transportarbeiteraussperrung. Aus Dresden wird gemeldet: Ter Streik der Transportarbeiter beschränkte sich bisher nur auf bestimmte Bezirke Sach sens. Seit Montag früh sind nun die Transportarbeiter in den bisher vom Streik noch nickt ergriffenen Orten ausgesperrt worden. Tiefer Kampf muß einen großen Teil der übrigen Arbeiterschaft in Mitleidenschaft ziehen, wes halb zu wünschen ist, daß hier recht bald eine Verständi gung herbeigesührt wird. —* Sozialdemokratische Landtagskandi- daten in Ostsachsen. Wie vertäutet, ist als Listen- sührer der Fraktionsvorsitzende und Staotverorduetenvor- steher Abg. Wirth in Aussicht genommen. Ihm folgen u. a. Justizminister Dr. Zeigner, Frau Abg. Büttner, Abg. Gün ther (Pulsnitz), Abg. Sckembor und Abg. Bethke. An spä terer Stelle der Liste findet sich auch der Name des Land- tagspräsidenten Fraßdorf. —* Antrag auf vierteljährliche Ge haltszahlung. Ter deutschnationale Abgeordnete Börner beantragt, die Regierung zu ersuchen, den säch sischen Staatsbeamten, die ein Postscheckkonto oder bei einer Bank ein Konto innehaben, von jetzt ab, erstmalig am 1. Oktober, das Gehalt in Gierteljahrsraten auszahlen zu lassen, wie das. bei den Reichsbehörden schon längst ein geführt ist. —* Keine Einstellung der Personen schiffahrt. Verhandlungen zwischen Vertretern der Staatsregierung und der Sächsisch-Böhmischen Dampf- lckiffahrtsgesellschaft führten zu dem Ergebnis, daß der Personenschiffahrtsbetrteb auch nack dem 17. ds. Mts. auf der ganzen Strecke von Leitmcritz bis Mühlberg versuchs weise weitergeführt wird. Außer den bereits veröffent lichten Fahrten wird am Donnerstrg, den 14. vs. Mts., noch ein Dampfer früh 7,35 Uhr von Dresden nach Riesa und ab Riesa nachmittags 3,30 Uhr zurück nach Meißen, sowie am nächsten Tage früh 7 Uhr von Meißen nach Dresden verkehren. Reichsmietengesetz, Höchstarenzen. Tie Verordnung „Reichsmietengesetz, Höchstgrenzen" vom 17. August 1922 hat infolge aufregender Ueberschriften und verkürzter Inhaltsangabe in einigen Zeitungen beim Publikum sonderbarerweise den Irrtum erweckt, als sollten die gesetzlichen Mieten schon jetzt erhöht werden, oder als sollten die gesetzlichen Mieten erst am 1. Januar tn Kraft treten, weil die notwendigen Unterlagen noch nicht beschafft seien, um schon zum 1. Oktober die gesetzliche Miete fest stellen zu können. Demgegenüber sei daraus hingewiesen, daß die Verordnung an dem Inkrafttreten der von den Gemeindebehörden festgesetzten gesetzlichen Mieten zum 1. Oktober nicht rührt, sondern die Gemeindebehörden nur anweist, die Unterlagen für eine zukünftige Festsetzung der Rahmengrenzen rechtzeitig zu beschaffen. —* Rundfrage über hygienischen Unter- richt in den Schulen. Tas Kultusministerium hat eine Bitte des Landesausschusses für eine hygienische Volksbelehrung um Herausgabe eines Fragebogens an die Schulen in Sachsen, durch den ein Einblick m die be stehenden Verhältnisse (wie Unterricht in Gesundheitslehre, dessen Verteilung aus die Klassenstüfen, vorhandene Gefund- heitsschriften, Anschauungsmittel, hygienische Ausbildung der Lehrer) erlangt werden soll, dadurch unterstützt, daß es die Schulleitungen zur Beantwortung dieser Kragen im Einvernehmen mit den Lehrern veranlaßt hat. Die Rund frage wird bei dem Interesse der Lehrerschaft für die Ge sundheitspflege sicher ein außerordentlich interessantes Er gebnis zeitigen, über das seinerzeit berichtet werden soll. —* Neuerung aus dem GebtetederVruno- erwerb- und Umsatzsteuer. Der 1. Oktober dö. IS. wird für Sachsen eine nicht unwichtige Reiterung auf dem Gebiete der Grunderwerb- und Umsatzsteuer bringen. Vermischtes. Weltumsegelung. Die Jacht „Fidra" ,ft Montag abend «ach vollendeter Weltumsegel««» i« Karlskron« wieder ««gelaugt. Sie hafte Karlskron« am 25. September 1VSV verlasse«. - Sine wlchtige Entdeckung. Me bi« «genee Havas wisse« will, hat Dr. Pierre Smile Rour i« ber Mehr, zahl aller Pflanzen Kobalt «nb Nickel gesund««. Ter Schnellzug Toulouse —Bayonne ent gleist. Wie die Pariser Blätter aus Bayonne melden, ist der Schnellzug Toulouse—Bayonne, 5 Kilometer von Bayonne entfernt, infolge falscher Weichenstellung ent gleist. Tie Lokomotive, der Tender und ein Güterwagen seien in einen Kanal gestürzt. Durch, die Geistesgegenwart des Lokomotivführers, der Gegendampf gab, sei ein schweres Unglück verhütet worden. Zum Untergang des Dampfer- ,Ha-
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