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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.09.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-09-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150930015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915093001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915093001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-09
- Tag1915-09-30
- Monat1915-09
- Jahr1915
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.09.1915
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Aüv sikigs am Donnerstag morge». Im wolhyni scheu F c st u n a » g e b s c t« warfen österretchtsch-ungariichc Truppe» den Gegner aus allen west lich der vvcren Pntiloivka eingerichteten Nachhutstellungen. Russische Abteilungen, die westlich von Tarnopol gegen die österreichisch ungarüchen Hinderniffe vorzudringen versuchten, wurden durch Feuer vertrieben. Ein auf der Hochfläche von Vielgcreuth nördlich des koston angeietzter italienischer Angriff brach »ach kurzem Feuergcsecht zusammen. Italie»i,che Angriffe aus den Berg Mrzlt »Vrh und bei Tolje wurden abgeschlagen. In einer belgischen 2 ladt wurden sechs belgische Landesrinwoüner wegen Lpivnage zum Tode verurteilt und in Gegenwart zweier Ltadtschössen erschossen. Der französische Senat natu» nach einer Er klärung de»» Finanzmiinslers üiibvt einstimmig den Ge- setzesantrag >.ii>er die provisorische» Budaetzivölftei an. Ta» p r c u s; ische K riegS m i n i st criu in erlies; eine neue Perfügnng über die inililärischc Vorbereitung der fugend. Tie österreichische Gesellschaft vom :Ii o t c n K re uz er- Iiob beim Internationalen Kouniee vom Rote» Kreuz Ein spruch gegen die italienischen Völkcrrechtsverletzungeii. Tie türkische Hammer hat am TienStag nach einer längeren Pause ilire Livnngen ivicder ausgenommen. Wetteraniagc der amtl. jächs. L a n d e s w c t t c r m a r t c: Meist trübe; kälter; teilweise Niederschlag. haben in den immer zahlreicheren Hartgeld-Einzahlungen an die Pank von Frankreich einen Beweis dafür. Tic zivi lisierte Welt folgt mit Bewegung und Lnmpathic den An strengungen unserer Soldaten und erkennt gleichzeitig die wunderbare Haltung und Nnhe unsere» Landes an. Wenn wir darin beharren, so in uns der baldige Tieg gesichert. Ter Senat nahm daraus einstimmig die provisorischen Budgetzwölstel an. iW. T. B> iAgcncc HavaS.s Gelichtete Spione. Ter Hvmmandiercnde Admiral v. Schroedcr gib! be kannt: Airs Grund feldgerichklichen Urteil» vom ll>. Seplem- ocr sind s e ch » b elgi i ch e V a n d e » c i n w o h » c r wegen Spionage zum Tode verurteilt und in Gegenwart von zwei Schössen der Stadt lriegSrcchtlich erschossen wor den. iW. T. B,I Ter An me der Stadl ist in der Meldung nicht genannt. Die innere Lage Nuftlands. b Tie jevt beendete Moskauer T c m st !v o t a g u n g nahm eine Neilic Resolutionen au, deren Veröffent lichung den ,'>eiruiigcn von der Zensur verboten ivnrde. Ihre Annahme war mit grosser Mehrheit gegen eine Minderheit »an :!>> Ttimmcn des radikalen Flügels erfolgt, der verlangt hatte, den Resolutionen eine schärfere Spracyc zu geben. Ter Humps zwilchen den politischen Richtungen Russlands nimmt immer schärfere Formen an. Es tritt ^ mit jedem Tage deutlicher hervor, dass die jetzige Lage ent- Z weder der Diktatur oder der Revolution entgegcntreibr. «» Proklamier»»-; de» Generalstreiks in Rußland? M i>. Aus sozialistischer Quelle in Gens meldet die Wiener Kor rcspvndenz Rundschau, dass die P r v k l a in i c r u n q ü e s G eneral n rcik s i n g a n z R n s, l a n d für den S» 1. Oktober beschlossene Lache sei. In Petersburg sind inner st' halb dreier Tage mehr als hundert Personen wegen revolu- 2 L tionärcr Umtriebe oerhafiet worden. Tic Gerüchte von U g ausgedeclten Artenkatsplüncu in größtem Stile vcr- 'L 8 oicl'tcn 'icki. « L Ein Tagesbefehl des Grostsürsten Nikolaus. 8 b. Tie in London erscheinende ..Inöcvendanec Beige" berichtet über den Inhalt eines Tagesbefehls deü « ^ tyroßsürsten ;>iikolajewitick> an die zum grössten Teil -ins Z .Donkosaken bencheiide Kaiitainsarmec: „Trotz mancher §üiückschlägc ist der Glaube der Kosäten au den Tieg nicht schwächer geivorden. Ihr seid dieselben wie i m M a i ^ I ü l l, als ici> infolge Boranssicht des Krieges gegen '»Deutschland die Truppen besichtigte und feststellen konnte, § daß Euer Blut noch nicht dünner geworden ist, daß Ihr es A noch immer gut versteht, den Feind zu schlagen." dB Allo im Mai NN t i'ali der Großfürst schon den Krieg k-» voraus! Tas lieisst mit anderen Worten, das; er damals St schon den Ueberfall ans Tcutichland mit England und , Frautreich zusammen vorbereitet hatte. ^ Ter Bericht des russischen Großen Gcncralstabs ^ vom 28. Leptemlier lautet: Ein Angriff der Tcutschen in der Gegend von E ci a n ivnrde abgcivici'cn. Tie feindliche Artillerie fährt fori, ihr Jener gegen verschiedene Punkte der Gegend von Riga zu richten. Unsere Artillerie ver jagte mehrere Riale feindliche Ilicger in der Gegend vvn Schlok und störte feindliche Sappenarbettcn an mehreren Qrccii. In der Gegend vvn Tnncibnrg wurden die Kämpfe neuerdings mit der früheren Heftigkeit ausgenommen. Bahlreiche Angriffe der Tcutschen in der Richtung von No wo-Alepa ii de oivsk wurden znriickgcschlagcn. Hier er- reichte der Artilleriekampf eine grosse Heftigkeit. Tnrch liästige Angriffe unserer Kavallerie gegen die Ucbergängc der oberen Wilija in der Gegend vvn Tvlgiuinvw wurde die deutsche Reiterei, die sich aus alte» Regimentern zu- sammcnsctzte, zersprengt. Wir machten l> Offiziere, hä Mann zu Gefangenen, erbeutete» Maschinengewehre und mehr als IW Labet. Unsere Verluste sind unbedeutend. In der Gegend westlich von Wileska wurde ein äußerst hartnäckiger Kampf geliefert. Bier deutsche Angriffe wurden ziirückgeschlagen. Tnrch einen neuerlichen deut schen Angriff wurden unsere Truppen ein wenig zurück- gcdrüngl. Ter Kampf gehl ununterbrochen weiter. Eine unserer Armeen in dieser Gegend nahm den Tcutschen während der verflossenen Woche 111 Kanonen, darunter '» großkalibrige, Maschinengewehre, 12 Munitionsivagen und über MM nnverivnndetc Gefangene ab. In der Gegend ö st l i ch vvn O s ch in taut und weiter südlich bis in die Gegend des Pripjet entwickeln sich überall die Kämpfe mit äußerster Heftigkeit von beiden Leiten. Der Feind greift an vielen Orten in dichten Rethen und mit großer Hartnäckigkeit an. Einige vvn diesen Angriffen hatten örtliche Erfolge, die aber in Wirklichkeit reckst be- icheideii waren und ohne Einfluß ans die Durchführung der allgemeinen planmäßigen Aufgaben unserer Armeen sind. Tie bemerkenswertesten Erfolge unserer Heere waren erstens ein Angriff bei der Ortschaft Deljatitschi am Njcmen, der den Feind zwang, sich mit großen Berlustcn zurückznziehe», zweitens dtc Zurückweisung eines feind lichen Angriffes in der Gegend südöstlich des »Bahnhofes von Baranowitschi, drittens ein Ueberfall auf ein öster reichisches »Bataillon beim Torfe Lztschara in der Gegend vvn Liachowitschi. wobei ein Teil der Ocstcrreichcr nlcdcr- gehanen, RU Mann mit 2 Offizieren gefangen und ein Maschinengewehr erbeutet wurden. Tas Ergebnis dieses Angriffes war, daß sich der Feind gezwungen sah, jenseits des Flusses zurückzuivcichcn, viertens die Einnahme des Dvrses Liiesnitsi in der Gegend des unteren Ltochod, hier erreichte die Heftigkeit die äußerste Grenze. »Man stritt mit unerhörter Wut um brennende Häuser. Tas Dorf blieb in unseren Händen. Der Feind wurde vernichtet. Wir nahmen nur zwei Mann gefangen und erbeuteten vier Maschinengewehre. In der Gegend der Eisenbahn Koive l—L arnn fanden am linken User de« Stnr mehrere hartnäckige Gefechte statt. Tie Ortschaft Kvlki und deren Umgebung wurden von, Feinde heftig beschossen. An der Grenze von Galizien lebten die hartnäckigen Kämpfe bei Nowo-Aleksiniek miede auf. Mit Hilfe frischer Truppen zwangen uns die Oester- reicher, die Ortschaft zu räumen. Durch einen erneuten kräftigen Angriff mit vato»«itk»mpf warf,« unsere Trup- pen die Oesterreich«» wieder au» der Ortschaft, töteten viele und machten mehr al» 1NV0 Gefangene. »Nach den lebten Berichten, greifen die Oesterreicher von neuem Nowv- Alctsintek an. Im ersten Drittel des September «rwte» sich bei den heftigen Aämpfen und Truppenbewegungen mit besonderer Deutliche««». wir erfolgreich unsere Truppen gegen einen hartnäckigen Feind zu kämpfen vermögen. Aus dem Ge biete de- Mutes und der Pflichterfüllung vollbringen unsere Truppen fortgesetzt Taten, die da» äußerste denen erreichen, waü menschenmöglich ist. Auch unsere «er- bündeten geben ein glänzende« »Beispiel desselben Mutes. Nach den zuletzt eingelanfencn Berichten brachte die Gc- sechtstütigkeit der Franzose» und Engländer an zwei Tagen nickst nur Gelündegcwt»». sondern auch 2»lMi nn- verw>i»dete Gefangene und 24 erbeutete Kanonen. Der Bierverband und Bulgarien. b. Bon der italienischen Grenze wird der „Köln. Ztg." gemeldet: Die »Nachricht, daß der Bicrvcrband, na mentlich Frankreich. Griechenland eine Armee von idiiMtt Mann zuqcsagt habe, für den Fall, daß eS sich ent schließe Ler dien zu unterstütze», wird von der rö mische» „Tribuna" und der „Idca Nazionalc" bestätigt. Die römischen Kreise erhoffen davvn, daß zunächst einmal die Politik Griechenlands endgültig für den Bierverband entschieden werde. »Auch würde dadurch Bulgarien daran verhindert, die wichtige Eisenbahnlinie zwischen Lerbicn und Saloniki, die einzige »BcrproviaiiticruiigS- möglichkeit Serbiens, zu zerstören. Ferner sei zu hoffen, daß der Zar Ferdinand seine „Abenteuerpolitik" aufgebe und eine klare Haltung cinnehmc. ES scheint überhaupt, daß man in Rom neuerdings sehr kühne Hoffnungen auf »Bulgarien setzt. — „Eorricrc della Lera" berichtet ans Nisch: »Bon der bulgarischen Grenze gehen alarmierende Gerüchte ein. Flüchtlinge berichten, daß in Sofia vor der serbischen »nd russiichei, Gesandtschaft feindselige Kundgebungen statt- gesniidcn hätten. Die bulgarische Zensur und die Bicrvcrbaudsprcsfe. >' -Ins Losia eingcirosfcne Reisende erzählen, die 21 bsichr der »Pressevertreter der Ententemächte, Sofia zu verfassen, rühre daher, daß die cingcführtc Zensur ihre hetzerische Tätigkeit beendet habe. — »Bon der Ueberzcngiing des Bicrvcrbandes. daß wenig Zeit für die Anssührniig der beabsichtigten »Pläne sei. spricht die Eile, mit der in Laloniki lagernde »Proviant-, »Waffen- und Mnnitionsincngcn nach Lerbicn und »Rußland übcrgeführt werden. Frankreich »nd die Spannung auf dem Balkan. >>- Delcnssäs Prcsseburcau forderte die Rcgicrungs- vrgane auf. die »Bewegungen der Truppen- t r a »Sporte d c r B erbündelcn nur allgemein zu erwähnen und den antibulgarischcn Artikeln der Athener „Patris" und ähnlicher Organe gesteigerte Aus- ii'erliamlcit zu widmen und endlich zu verstehen zu geben, daß. falls König Konstantin das griechische Heer persönlich befehligte, die Elicss des Biervcrbnndcs sich ihm gegebenen- salls untcrvrdiien würden. Grcy über die Balkankrists. «»Ausführliche Meldung.! Staatssekretär Grcn sagte in seiner Rede: »Nach den amtlichen Berichten aus Bul garien ist die dvrlige »Regierung zur bewaffneten Ncu- tlalitüt übcrgcgangen, um die Rechte und Unabhängigkeit des Landes zu hcschirmcn. Das Land hegt keine Angriffs- absickstcn gegen seine »Nachbarn. Indessen ist es nicht un wichtig, daß ich kurz unsere »Ansicht über die Lage auf dem Balkau auseinaudersctzc. England hegt keine Feindschaft gegen »Bulgarien, sondern ist von warmer traditioneller Sninpathie für das bulgarische Volk erfüllt. Solange Bul garien sich nicht aus die Seite der Feinde Englands und seiner Bundesgenossen stellt, kann keine Rede davon sein, daß der britische Einfluß und die britischen Strcitkräfte in einer »Bulgarien feindlichen Weise verwendet werden würden. Solange Bulgariens Haltung nicht feindselig ist, wcrden die srenndschaftlichcn Beziehungen nicht gestört wer den. Wenn aber die Folge der Mobilmachung die ist, daß das Land eine angrciscndc Haltung an der Seite unserer Feinde einniinmt, sind wir bereit, unseren Freunden aus dem »Balkan auf die »Weise, die ihnen am besten zustatten kommt, in Ucbercinstimmnng mit unseren Bundesgenossen und ohne Vorbehalt und, ohne Bedingungen zu stellen, alle mögliche Hilfe zu gewähren. Wir stehen natürlich mit unseren Bundesgenossen in Unterhandlungen über die Lage. Ich glaube, daß meine »Anschauung auch die Ihrige ist. Unsere »Politik hat das Ziel, ein »Abkommen zwilchen den Balkanstaaicn zustande zn bringen, das ihnen ihre Un abhängigkeit und eine glänzende Zukunft sichern soll und auf dein allgemeinen Grundsatz der territorialen und po litischen Einheit verwandter »Nationen begründet sein wird. Um dieses Abkommen zn erzielen, haben wir anerkannt, daß alle rechtmäßigen Ansprüche der Balkanstaatcn erfüll; werden müssen. Tic Politik Deutschlands dagegen ist darauf gerichtet, im eigenen Interesse Uneinigkeit und Kriege zwischen den Balkanstaaten zn säen. Es hat zuerst O c st c r r c i ch - U n q a r n vorgespannt um Eu rova in d c n K r i c g z u stürzen, mit dem Erfolge, daß dieses Reich nun vollständig Deutschland unterworfen und vvn ihm abhängig ist. Tic Türkei, der mit der »Neu tralität am besten gedient gewesen wäre, ist durch Deutsch land zur Teilnahme an diesem Kriege gezwungen worden. Sie ist nun ebenfalls von Deutschland abhängig, das seinen Einfluß von Berlin bis »Bagdad zu er strecken wünscht. Ebenso wird Deutschland jeden Balkan- staat, den cs unter seinen Einfluß bringen kann, dazu zwingen, diese» »Plan zu verwirklichen mit der unvcrmcid. lichcn Folge, daß diese Ltaatcn Deutschland unterworfen werden und ihre Unabhängigkeit verlieren, trotz aller Vorspiegelung von einer Ausbreitung ihres Staatsgebietes. Diese »Politik steht in geradem Gegensatz zur Politik der »Alliierten, welche dtc nationalen »Bestrebungen der Balkan staatcn fördern wollen, ohne daß diese ihre Unabhängigkeit opfern müßten. sW. D. B.i Eine Lüge ist hier wieder einmal auf die andere ge pfropft. Wo nimmt nur dieser Mann die Stirn her, immer wieder die tolle Unwahrheit von der deutschen Kricgspvlitik kaltblütig auszusnrcchcn? Eine angebliche Botschaft Nadoölawows an England. b. Der bulgarische Univcrsitätsvrvfessvr Stephanow aus Sofia wurde in einer »Mission nach England ge sandt, um dort die Haltung der Negierung nnd des bul garischen Volkes zu erläutern. In einer Unterredung mit dem Vertreter der „Morning »Post" soll Stephanow erklär« haben, Radoslawow habe ihn damit betraut, der eng lischcn »Nation folgende Botschaft zu ttbcrbringcn: „Tic Bulgaren hegen dem englischen »Volke gegcnübci die freundlichsten Gefühle. Es bestehe zwischen beiden Na tionen ein historisches Band der Snmvathic. Bulgarien vergesse nicht, daß England in der Vergangenheit ein Vor kämpfer der bulgarische» Einigkeit und Unabhängigkeit war. Stephanow sagte weiter, ans eine Frage non ihm habe Radoslawow noch hinzngcsügi, daß. wenn die Pier- verbandinächtc sich daz» verpflichteten, die heiligen Wünsche und gerechten Forderungen Vnlgartcns zu erfüllen, Vul- „arieii sosort sein Schicksal mit dein des »Bicrvcrbaiidcs verknüpfen würde. Radoslawow sagte znm Schluß, es sei nicht wahr, daß Bulgarien sich den Zcntralmächtcn oder der Türkei gegenüber verpflichtet habe. „»Meine Absicht ist," ivll Radoslawvw gesagt haben, „sofern es möglich ist. neu tral zu bleiben, bis zu dein Zeitpunkt, wo die Verwirk lichung der bulgarischen Ideale mich einzuschrriten zwin- gen." Stephanow betonte, daß hunderttausend Mazedonier der »Aufforderung, dtc Wgffcn zn ergreifen, folge» werben und daß cs klar im Interesse Serbiens sei, in Mazedonien ein humaneres Regiment cinzusühren. Nachdem Stepha num noch seine Bewunderung Uber Englands Methode aus- aedrückt hatte, erklärt, «r. daß Vul-«r1«« t» schlimm»«» Falle neutral bleiben würbe, sich aber ni«mälS mit den gegn,rischen Mächten gegen den alten Freund England ver- bünben würde. Der englische Ursprung der ganze» »Meldung läßt ihr« Tendenz offensichtlich zutage treten. Li» Explosiv« auf dem itaiteulfchen Linienschiff „iveuedettO Brin". In einem Telegramm au den Herzog der Abruzzen anläßlich bcS Unglücks bcö „Benedcttv Vrln" spricht Salandra von dem Uesen Eindruck, den dtc Nachricht de« Verlustes des starken Schiffe» und so vieler tapferer Ofssztcr« und Mannschaften hinterlasscn habe, und bitte» den Herzog persönlich, dtc Verantwortlichkeit rück- sichtslos fest zu stellen, um da» Land wieder zu bc- ruhigen und etwaige Schuldige streng zu bestrafen. sWTB.j Eine Explosion auf einem italienischen Dampser. Nach dein „Lecvlo" ist im Hafen von Syrakus auf dem Damvfcr „Piemontc", der den Dienst auf der Linie Syra kus-Tripolis versah, vermutlich infvlgc Kurzschlusses ein Brand ausgcbrochcm, der sich im Pulvcrlagcr ausbreitcte und eine Exvlosion verursachte. Der „Lecolo" hebt die Gleichzeitigkeit der Explosion an Bord dieses Dampfers und ücS Linienschiffes „»Bcncdctto Brin" hervor und meh rere neuerliche Versuche vvn Brandstiftungen im Hafen von Genua. iW. T. B.j Die Verletzung des Roten Kreuzes durch die Italiener. Ter Bundcspräsi-ent der österreichischen Gesellschaft vom Roten Kreuz hat an da» Internationale Komitee vom Roten Kreuz in Genf ein Telegramm gerichtet, worin er angesichts der Beschießung des Roten Krcuzspirals in Görz durch die Italiener das Komitee im »Namen der Menschlichkeit bittet, wie stets so auch diesmal die große moralische Kraft seines Worte« anzuwrnden und die krieg» führenden Mächte nochmals zur Einhaltung ihrer anerkann ten Verpflichtungen zu ermahnen. Die türkische Kammer hat am Dienstag nach einer «>4-monatigrn Pausc ihre Ar« betten wieder ausgenommen, um die gegenwärtige Sitzung« Periode vcrfassungsgcmäß bis zum ist. November zu be enden. Infolge der Erkrankung des »Präsidenten Halit führte der »Vizepräsident H u s s c t n - D s ch a h i d den Vor sitz. Ter Grvsjwcsir und mehrere Minister wohnten der Sitzung von der Präsideniendühnc aus bei, die jetzt durch eine kleine Galerie von Bilder» geschmückt morden ist, welche von türkischen Malern ausgesührt wurden und Land schattcn an den Dardanellen darstcllcn, vor allem ein großes Gemälde, das den vergeblichen »Versuch der feindlichen Ge schwader zeigt, in die Meerenge einzudringcn. Nach Ver lesung des Sitzungsberichtes, welcher der Erledigung der lausenden Arbeiten vvranging, verlas der Präsident eine »Verlautbarung des Großwcsirs und ein Fctwa vom 27. »März tittö, wodurch der Sultan den Beinamen Ehazi oder der Siegreiche erholt. Unter Beifallsäußcrungcn stimmte die Kammer dem Fctwa zu und beschloß, den Sultan zn beglückwünschen. Ein Abgeordneter schlug vor, der Armee an den Dardanellen für die heldenhafte Verteidigung der Meerenge und der Halbinsel Gallipvli zu danken. Der »Vizepräsident rühmte die Armee in anerkennenden Worten wegen ihrer heldenhaften Taten und erinnerte daran, wie sehr die Ereignisse dem Präsidenten Halil Recht gegeben hätten, als er in der letzten Kammcrsitzung gesagt habe, die Dardanellen würden daö Grab der Entente mächte werden. Er fügte hinzu, sicherlich sei die Nation den Truppen an den Dardanellen dankbar, die Wunder der Tapferkeit verrichteten. Die Kammer werde der Dolmetsch dieser Gefühle gegenüber der Armee in der nächsten Sitzung am IN. Oktober sein. Da die meisten Abgeordneten aus der Provinz noch unterwegs waren und nicht zur Zeit an- kommcn konnten, io wurde das Haus bis zur nächsten Woche vertagt. iW. T. B.j Festnagelnng einer neuen Vterverbaudslügc. Die Agence Milli meldet: Tic Blätter des Vicrvcr- bcnidcs veröffentlichen Depeschen, wonach kürzlich türkische oder dcntschc Unterseeboote im Schwqrzen Meere und in der »Nähe der Dardanellen versenkt oder aufgebracht worden sein sollen. Nach Erkundigungen an sicherer und zustän diger Stelle sind mir- in der Lage, zu erkläre», daß alle türkischen und deutschen Unterseeboote wohlbehalten sind. Die letzten »Nachrichten besagen, daß die fraglichen Unterseeboote ihre Aufgabe mit Erfolg erfüllen. i»W. T. B.j Einberufung der Achtzehnjährigen in der Türkei. DaS türkische Amtsblatt veröffentlicht ein provisorisches Gesetz, das die Ermächtigung erteilt, die Achtzehn sährigcn. welche die Eignung besitzen, Offiziere oder Unteroffiziere der Reserve zu werden, oder die körperliche Tauglichkeit zum aktiven Dienst haben, schon letzt c i n z u b c r u f c n. iW. T. B.j Bösartige Treibereien. Die „Rordd. »Allg. Ztg." schreibt: »Vvn verschiedenen Seiten hören wir, daß.wieder einmal die Mär herum- getragcn wird, als trage sich der »Reichskanzler seit längerer Zeit mit dem Gedanken eines vorzeitigen n n d ü b c r c i l t c n Friedens mit England. Kommen tare, die an die Entschließung des engeren Vorstandes der konservativen Partei geknüpft werden, deuten an, daß auch bei dieser Kundgebung solche Gerüchte mitgespiclt haben. Wir sind ermächtigt, diese Gerüchte nochmals als un begründete bösartige und die Interessen des Reiches schädigende Treibereien zu be zeichnen. sW. T. B.s Zur militärischen Vorbereitung der Jugend. b. Das preußische K r i c g ü m i n i st c r i u m hat auf »Veranlassung von Schulen und besonders konfessioneller Vereinte der-Jugendpflege folgende neue Verfügung über die militärische Vorbereitung der Jugend erlassen: Schule nnd Jugendpflege sind mehrfach vorstellig ge worden. weil ihre Interessen durch zu häufige, oft auch zn anstrengende Hebungen der militärischen Vorbereitung ge schädigt worden sind. So großen Wert die Heeresverwal tung auch darauf legt, daß bei den Hebungen der militäri schen Vorbereitung eine Trennung nach Schulen, Kon- sessioncn usw. vermieden wird, io darf das doch nicht dazu führen, daß in dieser Hinsicht ein Zwang auf Vereine aus geübt wird, die auf eine langjährige segensreiche Arbeit an der Jugend zurückblicke» können, und nunmehr in ihrem Bestände gefährdet sind. Wenn solche »Vereine die militärische Vorbereitung in ihr Programm mit ausgenom men haben, so können sic nicht gezwungen werden, z. B. zugunsten einer einmal oder mehrere Male in der Woche übenden ncugcgründctcn Iugendkompagntc auf ihre eigene Bcrcinsarbett nahezu zu verzichte». Der Standpunkt der Heeresverwaltung läßt sich sehr wohl mit den Interessen von Schule. Kirche und Jugendpflege vereinigen, wenn das richtige Mas; inncgchalten wird. Die Heeresverwaltung hält es daher für die Folge während der Äriegszett für ausreichend, wenn unter Berücksichtigung der Wünsche des vorgenannten Interessentenkreises im Laufe eines Monats nicht mehr als vier Ucbungen zur militärischen Vorberei tung nn allgemeinen abgehalten werden. Für Sonntags- Übungen bedarf cs hinsichtlich des Beginns eines Einver nehmens mit der Geistlichkeit. Ein Zwang zur Teilnahme an einem FeldgottcSdienst darf nicht auSgcübt werden. Die Heeresverwaltung wird demnächst an Stelle der Richtlinien Anhaltspunkte für die Ausbildung heraus- geben und ersucht die Königlichen Stellvertretenden Gene- ralkvmmandoü usw., schon jetzt daraus hinzuwtrkcn, daß Ueberanstrengnngen der Jugendlichen vermieden werden, und daö Anstrcbcn von Höchst- und Wcttiibungcn besonder»
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