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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.01.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-01-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192301308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1923
- Monat1923-01
- Tag1923-01-30
- Monat1923-01
- Jahr1923
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.01.1923
- Autor
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Riesaer K Tageblatt «nd Anreiner <Elbeblatt md Ämkiaers. Postscheckkonto: Dresden 1SG Birokass« Riesa Nr. SS. «nd Anzeiger «Llbeblatt ll«d ÄPkigM »>>» D»! r«Mi>« nichilt dl! «mnlchk« B/I»»»n»»ch»»«« Her «mt»tzg,ht»vuuschaft Srossrnhain, des Amtsgerichts, der AmtSanwaltschast »ei« Amtsgerichte und de- «etr» der Stadt Meta, de» StyauiamtS Riesa »nd de» hauvtzollamtS Meißen, sowie de» ÄrmeiuderateS «röba. TS. Dienstag, 33. Januar WÄ3, abends 76. Jahr-. La« Riesaer raaeblatt erfcheiM jede» »«D abend« '/,« Uhr mit Vusnuhme der Sonn- und Festtage. B„,sS»w,S, gegen Voraus,ahlunn. monatlich IS29- Mart «inlchl. Bringerlohn, «n-rtgen titr die Nummer de« vulgabetog«« sind bi« 0 Uhr vormittag« oufzugeben und im vorau« zu bezahlen; »ine Gewahr flir da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Platzen wlrd nicht übernomm Prei« fiir dir SV w« breite S ouv hohe Lrundschrist-Zetl, <S SUben) UV.— Mark; zeitraubender und tabellarischer Latz 40°, Ausschlag. ''kachweisungS. unk Pernuttelunijzebühr 20.— Mark. Aeste Tarif«, »ewilliater Rabatt erlisch», wenn der Betrag verfällt, durch Mage »inaezogen werden mutz oder der Aultraggeber in Nonkur« gerät. Zahlung«- und ErsüllungSort Riesa. Achttägige Unterhaltung«. beilaa» Erzäbler an der Elbe". — Im »alle höherer <S«walt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der B-förderungSeinrichtungen — dat der * Belieb« keinen Anspruch aus Lieserung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung de« Bezug«p>else«. Rotationidruck und Verlag- Langer tz Winterlich, Riesa. ' AefchäflOtzell«: Gerttzrstretzr k». Verantwortlich sür Redaktion: Arthur Höhnet, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Rieja. I-^r ,-—">-7 - .... »El., i F t WlW llkk SkllklllkMli« »«Hl SlMllüMiWko dklr. Auf Grund de« 8 20 de« Gesetze« über die Regelung de« Verkehr« mit Getreide au« der Ernt, 1922 vom 4. Juli 1922 — MeichSgeketzblatt Gelte 849 — «nd de« Artikel 1 de« Nachtragsgesetze« dazu vom 27. Oktober 1922 — Reichsgelrtzblatt Celle 809 — hat sich der Reich«minifter für Ernährung und Landwirtschaft damit einve,standen erklärt, datz die Erzeuger, soweit sie Nachweis««, da» sie unter verücksichtianng de« eigenen Wirt schaktsbedarf« Original« oder auerkaunte* Saatgut Irrste Abfaaleu) vom Sommersaat- gelreide abliefern mühten, um ihr Li»ferung«ioll zu erfüllen, sich von der Verpflicht»«« zur Lieferung von Originalsaatgnt und anerkannten ersten Absaaten von Sommersaat« weizen durch Zahlung von 110000 M sür die Tonne, von Saatgut des übrigen Sommer- saatgetreide« dnrch Zahlung von 10000t» M. für di« Lonne befreien können. Etwaige Verschärfung der Lane. Wie di« Berliner Blätter auS Essen melde», svttzt sich die Lag, in, Ruhraebtet immer mehr,«. Infolge der zahlreichen «nswei»u«gen, die bereit» erfolgt sind, und de» rücksichtslose» «»»greifen» der Besatzung in de» Eisenbahn, und Voftbetrieb herrscht unler der Bevölkerung eine erbitterte Stimmung. Bester» wurde da» Düsseldorfer Delegravbeuamt von französischen Soldaten mit anfgevstauztem Bajonett besetzt. Da» weiblich, Beamtenversoaal wurde von de« Offizieren mit der Reitpeitsche ans den Sälen grtriebe«. Ueber da» gesamte «rubesetzte Gebiet ist der ver schärfte Belagerung«, «stand verhängt war- den. Gegen jede« Sabotagrversuch bei Eisenbahn «nd Poft wird «ach der Berordnnng mit Waffengewalt vorg,gauge« «erde«. Alle «erfammlnngen bedürfe« der vorherige« Genehmigung der Besatzuugsbehörde«. Ebenso steh«« die Zeitungen unter Vorzensur. Für An- Widerhandlung«« find schwer« Gefänguttzstrafe« bi» zu fünf Jahre« oder 1VVOOOO« Mark Geldstrafe äuge- droht. Die BesatzuugSbehörde begründet ihr« Mast- «ahmen mit den Hinderniflen, di« ihrer Tätigkeit seit««» der deutschen Beamte« entgegengesetzt würde«. . Zur Stillegung de» Eisenbahnverkehr» in Mache« erfahrt WTB.. datz auf dem 'Bahnhof Ukaschinrnaewehre ausgestellt wurden. Da alle Verhandlung,» -wischen dem Personal und dem Bahnhosskommandanten ergebnislos blieben, hat das Personal die Dienststellen verlassen. — Wie au» zuvrrlassiarr Quell« gemeldet wird, sind die Strecken Koblenz—Bonn, Düren—Aachen und Geldern— Fürdingen infolge Eingreifens der französischen Behörden vo« de« deutfche« Beamt,« ftillaeleat worden. — Infolge des Eisenbabnerftretk» liegt in Koblenz der gesamte Ver kehr still. Die Eisenbahner halten ihre Weigerung, unter französische» Bajonette» zu arbeiten, auirecht. Zu Ver handlungen zwischen den Besatzungsbehörden und den Visenbahnergrwerkschaften ist «r bisher nicht gekommen. Die Versuch« der Franzosen, den Verkehr selbst aufrecht zu erhalten, sind kläglich gescheitert. — Di« frauzöfisch« Re gierung richtet gegenwärtig «ine Eisenbahnlinie Duis burg—Obrrbausen—Recklinghausen—Lüne» und «in« zweite Esten-Dortmund—Hattingen ein. — Stach einem in Wies baden und Main» - Castel angeschlagene» Befehl des Generals Degoutt« hat das gesamte Gisenbahnpersonal an Ort und Stelle den Dienst aufrecht zu erhalten und alle im Auftrage DeaoutteS und der ihm untergeordneten Stellen erteilten Befehle auszusühren. Zuwiderhandlungen werden kriegsgerichtlich verfolgt. Aus Esten wird gemeldet: Für Montag mittag 2 Uhr batte der französische Kommandeur sür da» Telegraphen- wesen di« Gewerkschaftsvertreter der Beamtenschaft der Post und des TeiegrapheuamtS zu sich geladen, um sie zur Unterzeichnung einer Erklärung zu bewegen, datz ki« sich den französische» Anordnungen fügen würden. Diese» Ansinnen wurde abgeleknt. Dem Direktor Jünger, der dagegen Ein spruch erhob, wurde erklärt, datz er sich zur Verfügung der französischen Behörde zu halten hab«. Di, sechs Vertreter der Beamtenschaft wnrden sofort verhaftet und in einem bereitstehendrn Auto mit unbekanntem Ziel fortgebracht. Die Vertreterin der Beamtinnen wurde von den Franzosen sofort sreiaelaffen. Infolge de» Vorgehen« der Franzosen hat da« Personal der Poft und des TelrgraphenamtS beschlossen, di« Arbeit um 3 Uhr nirderzulegrn. Tatsäch lich arbeitet seit Montag 3 Uhr nachmittag« kein« tele graphisch« Verbindung mit Essen. Auch der Fernsprech, verkehr mit Esten ist unterbrochen. Zum AufstchtSdeamte« sür den gesamte« Poftbrtrieb i« Ruhrgebiet wurde der französische Beamte Bralltz ernannt. Als Sanktion für di« deutsch« Ablehnung, den Franzosen Telephonverbindungen herzuttellru, lieh er den gesamten Betrieb auf «ine Stund« uuterbrrcheu mit der Bestimmung, datz die Strafen bet weiteren Dienstverweige rungen erhobt werden würden. Jn Hamm waren Sonntag die BetriebSrät« der Bergarbeiter an» de« ganze» R«br- bezirk versammelt, um zur gegenwärtigen Lag« Stet tang »« nehmen. Der Generalstret» wnrd« ein mütigabgelehnt. Di« bisher von der Bergarbeiter- schäft angenommen« Abwehrstellung soll in gleichem Mast« gehandhabt werden. Ein« Entschliestnug spricht stch »«««« j«d«« Natignatt»««» an», l«h»t di« Einsührnng der Fraukenlöhnung ab «nd gelobt Dren, »nr »entschen Republik. In sämtlichen Brann- «nd Stetnkohlendezirkea Deutsch- land», nutzer im Ruhrbezirk. wurden Sonntag Revierkonfe- «uzen abgrbalten. in denen überall dl« Gen«igtd«tt iM Tag« trat. Ueberschichte« zu versahren. um «tuen etwa riutretenden Ausfall an Ruhrkobl« auszugleichen. Nach einer Meldung der .Deutschen Allgemeinen Zei- tuns' haben sämtlich« 28 durch di« Beschlaguahm, von Fahrzeugen betroffenen Rheinrerderete« an den Eh«f der ftanzosischen Jngenieurkommiliion im Ruhrgebiet ein Schreiben gerichtet, in welchem ft« di« Beiörderung und den Umschlag von Brennstoff»» nach Frankreich und Belgien Die Andern. Al» di« dentsche Reichsregierung sich entschlossen hatte, sich dem französischen Gewaltftrelch« nicht zu beugen, und die Dinge beim rechten Namen zu nennen, bat ne sich sicherlich keinen Hoffnungen über di« Haltung der übrigen an geordneten Verhältnissen in Europa immerhin inter essierten Länder hinaegeven. Heut«, nach dreiwöchiger Ruhrbesetzung. lätzt sich feftstellen, datz zwar di« Brutalitäten der Franzosen überall in der Welt einen allerdings vielleicht gern überschätzten moralischen Eindruck gemacht habe», datz aber praktische politische Folgen daran» sich nirgend.«» ergeben haben. Mit einer peinlich bewahrten Zurückhaltung sehen di« Regierungen aller für uns und unftrm Schicksal in Frage kommenden Länder dem Treiben der Franzosen zu. Die Tatsache, datz der mitteleuropäische Brennpunkt wirtschaftlicher nnd technischer EneWie einfach mit der Schärf« des Bajonette» aus dem Weltwirtschaitskörper heransgeschnitten wird, datz «in zu allen Konsequenzen entschlossenes Säbrlregiment sich über alle Grundsätze de» Völkerrecht» sowie des Privatrechts hinwegsetzt, datz unschuldige Menschenleben auf dem Altäre der französischen Machtideologie geopsert werden, hat bisher nicht einmal «inen kümmerlichen diplomatischen Protest feiten» der tat sächlich dock Wirklich nickt unbeteiligten Grotzmächt« hervor gerufen. Der nack dem Frieden-vektrag, geradezu sür solcke KonfliktSsälle, wie sie im Augenblick vorliegen, geschaffene Völkerbund schweigt ebenfalls in allen durch ihn vertretenen Weltsprachen. Nur «in Mann hat da» Wort, Herr Poincars. Neben der oben gekennzeichneten Zurückhaltung aller amtlich Verantwortlichen summt al« Unterton mebr oder weniger stark in den einzelnen Ländern «in deutlich hör barer Unwille der öffentlichen Meinung. In der englischen Nreste kommt die Unzufriedenheit mit dem gegenwärtigen Krisenzustande und die Frag«, wa» nnn eigentlich werden soll, immer unverhüllter »um Aufdruck. Di« Red«, die Mae Kenna, der Sckatzsekretär de« englischen Koalitions kabinett» während de» Kriege«, auf der Generalversamm lung einer grotzen Bank gehalten bat, rückt di« Haupt argumente der englischen Wirtschaftswelt besonder» scharf in den Vordergrund. Gegenüber der Anschauung, datz sich England durch Entwicklung seiner Urbersredeziehungen für den Verlust europäischer Absatzgebiete schadlos halten könne, betont Mac Kenna, datz der Niederdruck de» Wirtschaft»- leben» in Europa gleichfalls di« schwersten Folgen für die internationalen Wirtschaftsbeziehungen nach sich ziehe. Er scklietzt allerdings, und da« ist Im Augenblick für un« da» Wesentliche, mit der resignierten Feststellung, datz e» nicht in der Macht England» stände, di« Bedingungen zur Sanierung der internationalen Wirtschaft zu erzwingen. Der Grund dieser englischen Ohnmacht liegt einmal in der bekannten militärischen Ueberlraenbeit Frankreich», dann auch in den Schwierigkeiten, dl« sich England in der Lösung der Orientfrag« sicherlich nicht ohne Einwirkung Frankreich« in letzter Stund« «utgegrnftellen und di« zu Ihrer Lösung «in« Verständigung mit Frankreich benötigen. In den Vereinigten Staaten vo» Amerika wird ebenfalls die Rfi- »ielle Neutralität einer beobachtenden und abwartenden Haltung feftgehalten. Da« eigen« schlecht« Gewissen sucht man mit den, Hinweis auf den Plan einer Wirtschaft«- konferen, zur Regelung der Reparationsfrage zu beruhigen und tut so, al« rechn« man mit der Möglichkeit, datz Italien gegebenenfalls die Lei Mittlerrolle übernehmen wird. Die Kritik dieser Untätigkeit Washington» verstärkt sich in der Orffrntlichkeit immer mehr. Sin sichtbare» Zeichen hierfür ist die Meinungswandluna de» Senator« Vorab. Di« Farmerkreise drücken gleichfalls auf den Senat und di« Regierung. Da» Alleräutzerft«, was Deutschland aber vor läufig von Amerika erwarten kann, wär« «in Kredit zur LedenSmtttelbeschastung, dessen Zustandekommen ja nicht nur im deutschen Interest, liegen würde, sondern auch den Wünschen der Farmer «ntgegenkommen würde. In der Schweiz drängt die öffentlich« Meinung start auf Einde- ruiung de« Völkerbünde«, jedoch ohne besonder« Erfolgs- au»ficht«n, da di« Schwei» ja nur einer der vielen kleinen am Völkerbund« beteiligten Staaten ist, «enu sich auch der Sitz de» Völkerbund«» zufällig in Genf befindet. An den übrigen, seit dem Krieg, al« neutral bezeichneten Landern, ist ebenfalls ein« wachsend« Sympathie für Deutschland, daneben aber auch ein« starke Abneigung der Regierungen zum Eingreifen in irgendeiner Form festzuftellen. Polen und die Tschechoslowakei legen vorläufig noch Wert darauf, ihre Neutralität zu betonen. Beide Länder kommen für Kohlenlieserungen in Frag», jedoch darf man sich keinen Täuschungen darüber hingeben, datz auf «inen Wink von Pari» her solch« Lieferungen ilnaeftellt werden würden. Deutschland ist auf fick allein gestellt. Der aufgezwunarn« Kampf mutz, kost« «S wa» G «oll«, bi» zum End« dH»- TEsühlkt VElkvEU. ——— 8. Vv s» Brr«» find Gerücht« »erbwtttt. dass di« Rheinisch« R«»»bltk ant»er«f«n »vvr»«« f«U Erkundig»»««», »t« wir in Köl» «i»»«»v«n tzabrn, da»«« ergeben »ah »i«s« Gerücht« dalvSstn^ ablebnen nnd erklären: Wir lasten uns nickt zur Teilnahme oder Mitwirkung an Handlungen zwingen, die lick gegen die Interessen nnd d'e Gele»« unseres Vaterlandes, sowie gegen Ehre und Gew ssen richten. Wie die Berliner Blätter aus Este» melden, haben di« Franzosen den dritten Teil der dortigen Kraukeukäuker beschlagnahmt. Allein von den lOOO Betten der städtischen Krankenbänsrr haben sie 270 Betten beansprucht. Auch der Liphthrriepavillon, die Sauvtklinik nnd di« Pavillon» für Scharlach, Maiern und Typbus mutzten von den Kranken ans Verlangen der Franzosen geräumt werden. Die Aerzt« erklärten daraufhin, infolge dieieS Vorgehen» könnten schwere Seuchen aufkommrn. Sie mühten die Ver antwortung tür alle Folgen den Franzosen überlasten. AuS Berlin wird gemeldet: Die von einem Teil der Beamtenschaft gegen den Präsidenten der Oberpoftdirektion Düsseldorf SSukseu erhoben« Beschuldigung, datz er mit den Franzosen gemeinsame Sache mache, hat sich al« völlig unzutreffend erwiesen. Wie der Regierungspräsident in Düsseldorf versichert, ift da« Verhalten de« Präsidenten Sönksrn durchaus einwandfrei gewesen. Auch di« zuständige Beamtenvrrtretung hat Einspruch gegen die von einem Teil der Bramtrn ausgesprochenen Verdächtigungen er hoben. Die beste Ehrrnrrkläruna für Sönksen ist, datz er heute von den Franzosen verhaftet und unbekannt wohin abgetührt worden ist. Im besetzten Gebiet find gestern folgende Personen verhaftet oder «»»gewiesen worden: In Mülheim sind vrrhastet worden der Leiter des Finanzamtes OberregiernngS- rat vr. Nowak und der Lberzollsekretär Schmidt, in Dort mund der Polizeipräsident Brandt, der Präsident der Ober« vostdirektion Dortmund Ernst nnd der Bahnhossinspektor Wlömer, wie nachträglich bekannt wird, auch der Ober- postdirektor Kieselbach vom Telearavbenamt und der Hafenmeister Lather, in Hörde der Oberpostrat Llchauder. Der Oberbürgermeister Ham« von Recklinghausen ift in das nicht besetzte Gebiet ausgrwirsen worden. In Düssel dorf ist der Präsident de» Landesfinoazamte» Düsseldorf vr. Finger verhaftet worden. Oberbürgermeister Jarre» au» Duisburg wurde ohne Angabe von Gründen ausge- wiesen und sofort im Auto in das unbesetzte Gebiet gebracht. Montag früh um 7', Uhr wurde in seiner Wohnung in Bochum der Kommandeur der Schutzpolizei. Oberst Betbge, au» dem Bett berau» verhaftet. Zu gleicher Zeit erschien ein grosses militärische» Aufgebot, besetzte da» Finanzamt Bochnm und begab sich dann zu der nabe gelegenen Wohnung feine» Leiter», Oberfiuanzrat» Schmidt, der ebenfalls au« dem Bett berau« oerbaitet wurde. Sei» Stellvertreter Rrgieruugsrat Grünewal» begab sich ,um Divisionskommandeur in Weitmar, um selbst gegen die Verhaftung zu protestieren. Sin« Beamteuabordnung wurde nicht vorgelaffen, dagrn wurde Regierungsrat Grünewald gleichfalls verhaftet. Ferner wurde gestern die Rrichsbauk besetzt und Reichsbankdirektor Blnmbof verhaftet. Di« Beamten legten darauf di« Arbeit nieder. Die Privat banken in Bochum haben -um Protest ebenfalls geschloffen. Ferner wurde der Letter de» Hanptzollamts Bochum» Faust, verhaftet. D»e Gefangene» sind all« im Weitmar« Pastorat untergebracht. Der Kernsprechbetrieb in Bochum, der seit Mittwoch voriger Woche geruht hatte, ift gestern wieder ausgenommen worden. Di« französischen Truppe», die da» Telegraphen« und Postamt besetzt hielten, sind adgerückt und Haven den Telegravtzeninspektor Birke mit sich fortgefübrr. Die trauzosischrn Militärbehörden haben bestimmt, datz auch im Ruhrgebiet all« Beamte» ««»»»weisen sind, die «» ablehnen, den französischen Befehlen zu gehorche». Gegenüber den sich mehrrnden Verhaftungen leitender Reick»- und Staatsbeamter iaht« gestern in Dortmund eine Konferenz von Vertreter» der Arbeiter- und Angestellten« „werkschafteu aller Richtungen folgende Entschlieft»«»: Die von den Brsatzungstruppen vorgenommenen Per- Haftungen leitender Reich»- und Staat»beamter können die Gewerkschaften in ihrem bisherigen Verhalte» nicht irre machen. Die Matznahme» find vielmehr geeignet, den Widerstand bi» zum Aeutzersten zu steigern. Di« Gewerk- schalten werden jedenfalls au« bisher ihr Möglichstes tun, datz di« Franzosen au der Ruhr ihr Ziel nicht erreichen. Di« dentsche Revier»», hat in einer Note an di« französisch« Regierung dagegen protestiert, datz der Polizei- Wachtmeister Gtzmalli in Altrnrfse» am 18. Januar, al» er auf Poften stand, verhaftet und zu Id Tagen Gefängnis verurteilt wurde, «eil er sich geweigert hatte, «inen fran zösische» Offizier zu arützen. -Di« deutsche Regierung »erlangt unverzüglich Freilastung de« Beamten und behält ftch vor, völlige Genugtuung zu fordern. «AftzetA», tz-r Pressefreiheit. Lu» Esse» wird gemeldet: Für Montag, 29. 1., vor mittag» 10'/, Uhr halt« der Ttzef de» Stabe» der 128. Divifton di« Vertreter »er Efse»er Zelt««,«» zu einer Besprechung eingeladeu. De« Erschienenen wurde eröffnet, datz bisher voll, Pressefreiheit bestanden habe, di« jedoch zur Verbreitung von salschen Meldungen und zu «ngrtffen an» Frankreich und dl« französisch« Rim«, Mss- Anträge sind an di» AmtShanpimannschast zu richten, di« hieraus das Weitere in d» Wege leite» wird. chrotze-dain am 29 Januar 1923. 18151. Der Kommnualverbaud. Der Vft. Nachtrag zur Sparkaffrnordmina der Gemeinde Gröba. der die Erhöhung de» EinlagrnziiiSfntzeS auf >1 vom Hundert und die Arndernng der Bestimmungen über dir Höchstrinlagengrenze enthält, ist von der Aufsichtsbehörde aenehmiat worden und liegt im Kasseuraum der Sparkasse Gröba 14 Tage lang zu iedrrmanns Einsicht ans. Gröba «Elbe», am 2V. Januar 1923. Di« Svarkafsen Verwaltung. Di« AnS'ahlung der Sozialrentnerunterstützuug erfolgt am Donnerstag, den 1. Februar 1923, norm. 9 bis 12 Uhr im Gemeindeamt. Zimmer 14. Grvbo lvlbel am 27. Januar 1923. Der Wemeinbeoorkaub.
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