Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.04.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-04-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192304161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230416
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230416
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1923
- Monat1923-04
- Tag1923-04-16
- Monat1923-04
- Jahr1923
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.04.1923
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
>- ! " — ecnkankrektz ... tteTrse,»,» «»» in» «nhrgrbtet. Der Minister für öffentliche «rbette» Le Trocquer begibt sich zu einer In spektion »reise in» «uhrgebiet. Er verlieb Part» am Tonn lag abenb. Rach einer HavaSmeldung wird wahrscheinlich auch der »rtegSmlntfter Magtnot «ich im Lause brr nächste« Woche nach dem Ruhrgebiet begeben. Liu« Hetzrede Hoinearü». Bet brr Enthüllung eine» Kriegerdenkmal» in Dünkirchen hielt Potnearü eine Rebe, in der er sich ausführlich mit dem Reparation-Problem und mit der Besetzung de» Nuhrgebiete» besaht«. Nachdem er die bekannten vorwürfe gegen Deutschland wegen angeb- ltcher Verfehlungen gegen den Versailler Vertrag wiederholt hatte, erklärt« er, Frankreich werbe sein« Pfänder nicht argen einfache Versprechungen h«rau»geb«n und sich au» dem Ruhr gebiet «ach Maßgabe der von Dentschland geleisteten Zahlun gen zurückziehen. Er gab an, bab di« Stimmung in Amerika und England sich immer günstiger gestaltet habe. Frankreich gedenke niemand zu erdrossel«, e» wolle sich nur bezahlt machen und sich vok dem eigenen finanziellen Zusammen, brach bewahren. Sodann wandte er sich gegen den Bor wurf Imperialistischer Bestrebungen und erklärte, unter Hin- wet» auf die französisch« Revolution, niemand könne glauben, bah dasselbe Frankreich den tollen Gedanken hege, fremde Völker zu untersochen und sich Gebiete gegen den Wille« der Bewohner anzueignen. Schwebe«. . Z«, Regter««gSfrage. Der König hat den Führer der Konservativen ReichSgerichtSrat a. D. Ernst Trygger be- guftragt, die neue Negierung zu bilden. England. An» de« Unterhaus. In der heutigen Unterhaus- sltzung wirb der Schabkanzler Baldwin sein erste» Budget «tnbringen. Nach ihm wird der Führer der Opposition Mamsay Macdonald da» Wort ergreifen. ES wird erwartet, -atz auch Asquith und Slond George sprechen werden. Kein Rücktritt Bonar Laws. Amtlich wird von Downing Street heute nachmittag dementiert, daß Bonar Law be absichtige zurückzutreten. Amerika. Wilson wünscht Zutritt Amerika» zum Inter- aationalen Gerichtshof. Ter vormalige Präsident Wilson hat einen Brief veröffentlicht, in dem er sich iiir den br- dinanngSlosen Zutritt Amerika» zum Internationale» Gerichtshof anSipricht und erkläret, e« würde dem Auleben Amerika» noch besser entiprechen, wenn e« die Aufrichtigkeit und den Mut hätte, dem Böikrrbnnd beizntreten und die volle Verantwortlichkeit sür die Völkrrbundssatzung zu teilen. Sie BMMIMmnz zur Memiimt. Wie der „Petit Parisien" mitteilt, ist in der von der Botschasterkonierenz eingesetzten aus Bertretern der alliierten Großmächte, Litauen» und Memel» bestehenden Unter kommission zur Regelung des Meinelstatut» über eine große Anzahl von Artikeln eine Einigung erzielt worden. In einigen Punkten dagegen, nämlich in der Frage der Hafen verwaltung und des Durchgangsverkehrs auf der Memel ist keine Einigung zustande gekommen. Die Vertreter Litauens und Memels haben den Wunsch geäußert, mit ihren Auftraggebern Fühlung zu nehmen. Hinsichtlich des Verkehr» ans der Memel liegen Forderungen Polen» vor. Unter diesen Umständen ist beschlossen worden, die Verhand lungen vorläufig auözusetzen. Ae RkMonsmuz bkr SemMtMtreler. Am 13. und 14. Avril tagte in Bielefeld die ReichS- kouferenz des Gesamtvorsiaudes und der Bezirksletter d«S BerbandeS der Bergarbeiter Deutschlands, um zu den aus der wirtschaftlichen Entwickelung und der Belegung de» Ruhrgebiets sich ergebenden Frage» neben solchen organisatorischer Art Stellung zu nehmen. Der PerbandS- vorsitzende Hiksemaun gav einen umfassenden Ueberblick über die Lage und unterstrich die Notwendigkeit der weiteren Abwehr des sranzüsisch-beigischen RechtSbruche« an Rhein und Ruhr. Der Antrieb zur Besetzung tei in den wirt- schg'tlichen F»t»''eslett'vnfl lie' dr No'ler -n 'n'---. < o- Löftinq de« Konflikt-« lei derbalk nur m t w t'chaktt ift-n Mitteln möglich. Nüchterne wirtschaftlich» Eiwiannarn dürften nicht durch a»sübl«mäßlge Betrachtnnaen übertönt werden. Auch wir Dentfchen hätten da» Interesse, alle« zn tnn, daß »ine baldig« dnrch'übrbare Renelnna de« Reparation«problkm« gefunden werd». Ter Redner drückte dl» Hoffnnna an«, daß d>e leistung-willigen und leisinna«. fähigen Kräfte linkere« Volke« sich »u anfbanender Arbeit zniammensinden mögen: denn wir seien bei diesem Kampfe nur auf unsere »iaene Kraft anaewieseu. Ter VolkSwirtschastler de« Verbände« Dr. Berger- Vochnm referierte über di« Wirtschaftslage, da« Vorstands mitglied Gckimidt über die Schwierigkeiten, die sich an» der Lohnentwlckelnna ergeben. Martn,Aller vom Verbands- vorstand erläutert« die Einzelheiten der Nubrbeseßnna nnd die bisherige und die künftige Stellungnahme der Berg arbeiter dazn. Durch Verständigung ,nm Frieden nnd nir Freiheit ihre« Lande« zu gelangen, sei allein da» Ziel, welche» dir Arbeiterschaft an der Ruhr erstrebe. Die anSgedebnte AnSsvrache eraab die volle Zustim mung der Konferenz zn den Leitgedanken der Berichterstatter. Ten streikenden, nm ihre Lebensbaltung schwer kämpfenden Taarkanieraden drückte die Konferenz ihre stärksten Eym- pathirn a»S und beschloß, für sie einen Extrabeitrag in Höhe de» zweimalige» Wochenbeitrages zn erheben. Schließlich wurde einstimmig eine Gntschließnna an- aenommen, in der der »»gebrochene Wille, sich fremder Willkür und brutaler Gewaltanwendung nicht zn benacn, bekundet wird. Da die heute zwischen den Völkern stehenden Fragen nur nach sachlichen und mirt'cbaftlichrn Grundsätzen und nicht politisch-militärisch gelöst werden können, ver urteile die Konferenz mit dem Gefühl des tiefsten Abscsienes den Neberfall französischer nnd belgischer Truppen auf eine srtedttche arbeitende Bevölkern»«. Sie weise aber auch de» Gedanken weit von sich, durch Abkehr von den bis- herigen erfolgreich angewandten Abwehrmitteln die grau- same Gefahr einer blutigen Nnseinaudersetznng herauf- zubeichwören. Es sei heilige Pflicht der Reaiernng, keine Gelegenheit zur Anbahnung einer friedlichen Verständigung ungenützt vorttbergeben zu lasten. Die Geschichte werde der Regierung, die als erste diesen Weg beschreite, diese Tat als Zeugnis innerer Stärke nnd tiefer Einsicht deuten. Der Weg zum Frieden führe über da» schwerste Ovicr unseres verarmten Volke». In der Erkenntnis, daß es nach Jahren harter, aber freier Arbeit aller Volksgenossen möglich sein werde, die Lasten ans dem verlorenen Kriege abzntraarn, deren Schwere nicht durch einseitiges Diktat, sondern durch atricbberechtiate Verhandlungen bestimmt sei, ersuche die Konferenz die deutsche Negierung, ihren Plan zur Lötung der NrparationSfrage zur internationalen Erörterung zu stellen. Kartwirhrerrv werden Bestellungen auf da? Riesaer Tageblatt rntaegengcnominen! Man wende sich an sein zuständiges Postamt oder an seinen Briefträger, an einen Zeitungsausträger oder an die Tage- blatt-GeschältSstelle in Riesa, Goethestratze 59. »MMM M M. Neueste Nachrichten «nd Telegramme vom 16. April 1923. Fcstvorstcllung zu Gunsten des Oberschlesischen HilfsbundeS. )( Berli n. Das Lelsingtheater veranstaltete gestern abend eine Festvorstellung zu Gunsten des Oberlchleftschen HiissbnndeS, die durch einen Prolog von Ludwig Fnida, gesprochen von dem Schauspieler Ernst Cdarcbow, eröffnet wurde. Alsdann ergriff Reichstagsabgeordneter von Kar- dorff das Wort zu einer Ansprache, in der er an das Ab A«s den Meißner Elddörfern. (Auszug aus den „Kursächsiichen Streiszügen". Bd. Hl, 3.) (Schluß.) Der nächste Tag führte mich auf die Hochfläche, die sich oon DieSbar ostwärts in der Richtung nach Großenhain er streckt und die in der weithin sichtbaren Kirche von Wantewitz ihr Wahrzeichen hat. Von dieser Hochfläche, deren Unter grund auch aus Granit besteht, führen größere und kleinere, von Bächen genagte Schluchten nach Diesbar und Seußlitz herunter, alle mit üppiger Vegetation, alle von großem malerischen Netz, in ihnen ein buntes Gemisch von Laub- uud Nadelwald, verträumte Weiher, liebliche Bäche, Wein berge und Obstpflanzungen, in denen das Not der Pfirsich blüte mit dem Weiß der Kirschblüte wetteifert, dazwischen zahlreiche Nußbäume, die ein ländliches Haus beschatten — alles friedlich und still unter der warmen Frühlingssonne, beim Gesang der Vögel und dem Girren der Wildtaube. Wir erreichen das kleine Dorf Löbsal. Links vom Wege schaut aus dem Blütenschnee die kleine, grüne Burgberg kuppe. Schon längst beschäftigt mich die Frage, ob diese nach allen Seiten steil abfallende Erhöhung aus gewachsenem oder aufgeschüttetem Boden besteht. Der heutige Tag muß -en Zweifel lösen. Denn ich habe meinen lieben Freund Max Andrä bei mir, der wohl als der beste einheimische Kenner der Vorgeschichte dieser Gegend, als der erfahrenste Praktiker in der Bewertung der Fundstücke gelten kann, die hier Feld und Flur al» Urkunden ihrer Geschichte bewahren. In wenigen Minuten durchqueren wir eine grüne Schlucht und erklimmen die kleine Plattform -eS Hügel». Zunächst belohnt uns eine eigenartige Aussicht. Diesbar selbst und Seußlitz sind allerdings durch das Borgelänbe größtenteils verdeckt, aber dafür sehen wir den Elbstrom südwärts bis Zehren, nordwärts bi» Boritz in zwei Schenkeln eine» stumpfen Winkels, dessen unsichtbarer Scheitel bet DieSbar liegt, und westwärts blicken wir weit hinein in das gesegnete Lopnnatzscher Hügelland. Ich kann feststellen, daß di« etwa LV Quadratmeter messende Plattform der kuppe tn alter Zeit vermutlich als AuSguck diente; der Rest eine» Karren- weg-, der sich in Schneckenwindungen hiuaufzog, deutet Larcmf, baß im Siebenjährigen oder im Napoleonischen Kriege ein kleine» Geschütz hluaufgezogen wurde, da» nach beide« Seiten hin den Strom bestrich. Aber bet der Frage, ob der ganze Hügel natürlichen oder künstlichen Ursprungs ist, geht mein Latetn zu End«. Da übernimmt Max Andrä die Wetterführung der Forschung. Mit kundigem Auge ent- deckt er sofort Spuren von Brand im Gefüge de» Erdreichs und rät vor allem da» Feld H« begehen, das sich, geradeaus bi» zum steilen Absturz der Felswand, recht- und links durch tiefe Schluchten gesichert, in ber Richtung auf DieSbar hin zieht. Und da folgt bann ein« Entdeckung der anderen. Der ganze Boden ich dunkel von Branderde und gerabezu übersät von ausgepflügten Scherben uralter Herkunft. Da liegen vor allem die sarrftgebogenen Randftllcke von Tongrfäßen de» Lausitzer Typus mit ihre« charakteristischen Fingeretndrücken «nd Schnurenornamente«, auch einzelne Bruchstücke von Buckelurnrn. Dazwischen liege« la» rbenl viele Trümmer slawischer Gefäße, aus roherem Material auf der Dreh scheibe hergestellt, und verbrannte Lehmstückcn von sla wischem Hausputz. Wir verfolgen den Zug ber Scherben bis zu der Linie, wo daS Feld an der steil zur Elbe ab stürzenden Felswand endet. Dieser Zug der Scherben ist die unwiderlegliche Urkunde großer Geschehnisse. Zwischen der Felswand und den beiden seitlichen Schluchten haben Germanen der Bronzezeit ein herrlich gelegenes, wohl ge sichertes Dorf errichtet. Von dem östlichen ZugangSwege, von der Großenhainer Hochfläche, haben sie den Platz durch einen von der nördlichen zur südlichen Schlucht künstlich geschütteten Wall abgeschnürt, das ist die Burgbergkuppe, die in Zweck und Ausführung genau dem Wall drüben aus der Göhrtschschanze entspricht. Jahrhundertlang haben die germanischen Ansiedler — Sueben oder Hermunduren — in steter Weiterentwicklung ihrer Kultur hier oben gehaust — aber als sie mit dem Untergang des Thüringerreichs Schutz und Halt verloren und zugleich die Slawen von Osten herandrängten, mußten sie weichen. Es kam eine letzte Nacht; die Feuersignale flammten von der Burgbergkuppe hinüber zur Göhrtschschanze und weiter über die Höhen dörfer der Lommatzscher Pflege, die letzten germanischen Dorfschaften sammelten sich irgendwo aus dem linken Elbuser und zogen nach Westen ab. In die verlassene Torfstatt zog eine slawische Sippe ein, gelbhäutig und schmutzig, säst ohne Besitz an Metall, auf niedriger Stufe der gesamten Kultur, aber geschickt in der Töpferei. Auch sie trieben Viehzucht und etwas Ackerbau mit dem wenig tiefgreifenden Haken pflug, zugleich aber bauten sie sich als eifrige Fischer unten am Strom eine Zeile von Fischerhütten, dicht an den Felsen geduckt, daS erste DieSbar. Doch blieb auch bei ihnen das HöhenLorf die wichtigere Siedlung, namentlich in den Zeiten des Kriegs. Bet der deutschen Eroberung wurde cs ver brannt, alle» Gerät zerschlagen — die Neste davon bedecken noch heute das in nnentweihter Bergeinsamkeit schlummernde Gelände. Wir dürfen von ber altgermanischen Kultur, die hier vor der slawischen Einwanderung blühte, nicht gering denken. Auch hier haben jahrhundertelang Geschlechter in freiheitlichen DaseinSsormen einander abgelöst. Und auch in vielen äußeren Dingen war die Kultur des Diesbarer Burgbergdorfes fast dieselbe wie die der griechischen Inseln ums Jahr 1000 vor Christo. In Kreta sind freilich be wundernswerte Bauwerke mit gemalten Zimmern un bunten Figuren übrig geblieben, hier nur da» scheiben- bestreute Feld mit seiner dunkleren Erde, die bei sorgsältiger Durchforschung vielleicht noch einig« Bronzeringe und Bronzeftbeln spendet. Der beträchtliche Unterschied der Reste erklärt sich erstens daraus, daß daS nordische Klima viel zerstörender wirkt als das milde der Mittelmeerländer, zweitens -arauS, daß die nordischen Zweige der kretisch mittelländische» Kultur sich viel langsamer entwickelten als die starken Neste, die ihre Blüten unter dem blauen Himmel Griechenlands und in unmittelbarem Verkehr mit -em weiter vorgeschrittenen Osten ent- f^"«n konnten. Zu Steinbnuten ist -er nordisch« Zu.eia offenbar nicht vorgeschritten, dieser blieb svätercn Netträume« Vorbehalten. Di« Blo-tLLuier und Herosteüeu " ' 4, e-, 'n u Gnu'ien Deo - l 'antzg, an den araa am.» voln nften Anfttand, dec darauf folgte, nnd an die enliänichende Eniscbeidnng von Wenk erinnert«. Ter Redner kam sodann aui die allgemein» Lage Deutsch land» zn sprechen nnd wie» auf den Abwehrkampf hin, den da» deutsche Volk zn führen gezwnngen ist. Er wandt, sich dann gegen den in manchen Kreisen unsere» Volke« gebrgten Gedanke» einer bewaffneten Abwehr. DaS wäre Heller Wahnsinn. Ein solches Beginnen verwandele unser Vater land in einen Hansen von Schutt und Trümmern. Der neu« deutsche Staat, dir deutsche Republik, bestehe jetzt Ihr« Feuer probe. Tiefen Staat zn stärken »nd zu schützen, ibn »v einem Hort des nationalen Gedanken» zn machen, tft die Forderung der Stunde nnd die Pflicht jede« unlerer Volks genossen. Darin dnrie «» kein Wanken und kein Schwanken gebe». Kardorff schloß mit den Worten: Deutschland über alle», im Unglück nun erst recht! Nach dielen Worten erhob sich da» gesamte Hau« und stimmte tiefbewegt stehend das Deutschlandlied an. Bahnhos Oberhausen «an neue« besetzt. * Oberhausen. Ter Bahnhof Oberhausen wurde von -en Franzosen von neuem besetzt. Der Bahnhof war bereits von Januar bis Ende März von den Franzosen besetzt gehalten worden. Ter Bahnbetrieb war inzwischen von den deutschen Eisenbahner» wieder in Gang gesetzt worden. Versperrung der Nhcinschisfahrt. )( Karlsruhe. Durch Ungeschicklichkeit einer offen, bar völlig ungeübten französischen Schiffsmannschaft wurde dieser Tage unterhalb von Straßburg die Fahrrinne im Nhcin durch ein gesunkenes Schiff, bas in der schmalen Fahrrinne festgefahren war, gesperrt. Deutsche Weinbeftände beschlagnahmt. * Köln. Lant Kölnischer Zeitung wurden in Düffel- dar? non der Be^atzuiiaSbebörde wegen Nichtbezahlung der Weinstener Weinbestände von über 100 Millionen Mark beschlagnahmt. Eröffnung der Frankfurter Messe. )t Frankfurt. Die Frankfurter Frühjahrsmesse wurde gestern voi mittag durch einen Festakt im VortragS- saal des Häuft» „Werkbnnd" in Gegenwart zahlreicher in» und ausländischer Journalisten eröffnet. Opfer der französischen Schandsustiz. )s Düsseldorf. Tas NevisionSgericht hat die Revision des Ludwigshafener Eisenlahnüeamtcn Gottfried Fried ver worfen, den das französische Kriegsgericht in Landau zu zwanzig Jahren Zwangsarbeit verurteilte, weil er einen Befehl über die Führung eines internationalen Zuges nicht weitcrgegeben hatte. . Ebenso wurden die Revisionen deS zweiten Bürgermeisters von Recklinghausen und deS Leiters des Recklinghausener Besatzungsamtcs verworfen. DaS Urteil Les Landauer Kriegsgerichts gegen den Eisenbahn beamten Löschuer in Ludwigshafen, der zu zehn Jahren Zwangsarbeit wegen angeblicher Beschädigung einer Loko- motivc und Gefährdung eines Transports verurteilt worden war, wurde binsichltiZ der Strafbemessung aufgehoben. Vermischtes. Schwerer Flugunfall auf dem Tempel hofer Feld. Sonnabend mittag gegen 12ftz Ubr ereig nete sich anläßlich der Probeslüge, die von oer Verkehrs deputation der Stadt Berlin aus dein Temv-llwser ^eld veranstaltet werden, ein schwerer Unglücks'al'.. Tas Temvelhoscr Felo soll bclaniniick Berlins Zenrralslugbasen werden. Um die weite Leisenlüchleir sür dieses Projekt zu interessieren, hatte Ttadtbaurae Dr. Adler zu>ammcr. mit den Lnnreedereicn Acro Lloyd und den JnnkerSwerken die Vertreter der Reichs-, Staats- und sräüt.schen Beyor- den, der Banken, des Handels und der Industrie am Sonn, abend zu einer Besichtigung mit ansch.ießcndem Nundslug über die weitere Umgebung Berlins einaZaden. Mehrere Flüge waren glatt verlaufen, als gegen hzl Uhr das Flug- zeug D 2Ü vom Aero Lloyd unter Führung des Piloten der Germanen, ebenso die Lehm-Holzbauten der Slawen sind verbrannt, ohne etwas anderes zu hirncrlassen als Brocken des vom Feuer gehärteten Lchmbewurss und den schwärz, licheu Ton der Erde. Aus ihr stcigl alljährlich wie eine licht- suchende .Kunde dessen, was einst war, die hier besonders reiche Blütenpracht des Kirschbaums, die üppigere grüne Saat und das kräftigere Gescheine des Weinstocks empor, -er die Ränder ber Sicdlungsplaue umsäumt. Knrsächsische Streifzüge von Lcherstudienrat Prof. T-r. Otto Eduard Schmidt. Erster Band: Von Meißen ins Land Sachsen bis Wittenberg. Ritt 3 Autotypien und 23 Federzeich nungen von Max Rüther. Inhalt: 1. Elblahri nach Mühl, berg. 2. Auf den Spuren Karls V. und Johann Friedrich des Großmütigen. 3. Tic Lochaucr Heide und Annaburg. 4. Sitzenroda. Schilda und das Lchildbürgerbuch. S. In der Dübener Heide. 6. Pretzsch. 7. Belgern. Prettin und Lichten burg. 8.. Torgau. S. Wittenberg. Zweiter Band: Wanderungen in der Ober- und Rieöerlausitz. Mit 4 Autotypien und 31 Feder zeichnungen von Max Näther. Inhalt: 1. Etwas landes kundliches und geschichtliches Rüstzeug für den Wanderer. 2. In der Stadl Lessings. 3. Bautzen. 4. Bom Löbauer Wasser zum Queitz. 5. Die Klöster Marienstcrn und Marienthal und das weltadelige Fräuleinstift Joachimstein. 6. Zittau und der Oybin. 7. Senftenberg und Altdöbern. 8. Aus Lem Sprcewalde. S. Bon Cottbus über Peitz und Guben zur Oder. 10. Schieölo. 11. TaS Stift Neuzelle an der Oder und sein Hinterland. 12. Vom Schwiclochsee zur Schwarzen Elster. 13. Graf Brühl und seine Schlösser. 14. Tas Zisterzicnserstift Dobrilugk und sein Gebiet. Dritter Band: AuS der alten Mark Meißen. Mit 5 Autotypien und iS Federzeichnungen von Max Rüther. Inhalt: 1. Meißen. 2. Tie Lommatzscher Pflege und bas Geschlecht derer von Schleinitz. 3. Aus den Meißner Elb- dörfern. 4. Großenhain und die Großenhainer Pflege. 6. Zabeltitz. 6. Eine Fahrt um die Mcißnisch-Lausitzische Nordostorcnze. 7. Siebeneichen und Scharfenbergs die Burgen der deutschen Romantik. Vierter Band: Zurzeit vergriffen, erscheint im Herbst in neuer Bearbeitung unter dem Titel: „Westsachsen". (Vogt land, Osterland, PleißnerlanL.) Fünfter Band: Aus dem Erzgebirge. Mit 10 Autotypien und 21 Federzeichnungen von Wotdemar Müller, Erich Buchivald, Zinnwald, HanS Rich. Heinmann, Johanna Schmidt, Schellerhau und Max Näther. Inhalt: 1. Die Landschaft und ihre Besiedlung, das Volkstum und seine Kultur. 2. Freiberg. 8. Von Rochlitz über die Schünburgischen Schlösser und Zwickau nach Schneeberg. 4. Annaberg. 5. Zum Fichtelberg unL Äeilberg. S. Bom Fichtelberg Uber Leu Auersberg und Kranichsee nach Aue. 7. Im Flußgebiet der Zschopau und ber Flöha. 8. Gapda. v. In den Tälern der Roten Weißeritz und der Mügtttz. 10. An -en Südabhängen des Erzgebirges. 11. Htrschsprnng.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- No fulltext in gridpage mode.
- Show single page
- Rotate Left Rotate Right Reset Rotation
- Zoom In Zoom Out Fullscreen Mode