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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.04.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-04-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192304253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230425
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230425
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1923
- Monat1923-04
- Tag1923-04-25
- Monat1923-04
- Jahr1923
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.04.1923
- Autor
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Riesaer G Tageblatt ««d Aurefarr (Lldeblatt v«d Ämriger). und Anzeige MtdlM Mtd M)tlM vra-t-nschrlst: r-,e»latt Nirsa. x». »«en»«. » Postsch.«°ntor Dresden IS« s«rnruf Nr. 20. Das ««Mr Tageblatt em-alt die amtliche» »eta»»rmaq««De» «irokassr Riesa Nr. SL der AmtSßauhtmmmschast Srotze»hatu, des Amtsgerichts, der AmtSaawallschast beim Amtsgerichte m,d des Rate» der Stadt Riesa, de» Finanzamt« Riesa »ad de» Hauvttollamt» Meiste», sowie de» «emeiaderates Sröba. Mittwach, LS. April 1828, abends. »«. 7«. Jahr«. Da» Riesaer Tageblatt erscheint tetze» Ta« abend« '/,» Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtag«. Brjuaspret», gegen Vorauszahlung, für AprU 4800.— Mark einschl. Bringerlohn. Anzeigen für die Nummer de« Ausgabetage» sind dis S Uhr vormittags aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plagen wird nicht übernommen. Preis für die SS «w breite, S mm hohe Vrundschrift-Zeil« (ü Silben) 220.— Mark; zeitraubender und tabellarischer Sag SS',, Ausschlag. -Nachweisung», und BermittelungSgebühr SS.— Mark. Fest« Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klag« etngezogen werden mutz oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltung«, beilag« »Erzähler an der Elbe". — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderung«einrichtunaen — hat der Bezieh»« reinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich. Riesa. GtschUttSele: Gsettzestrstze SS. verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa Sächsischer Fleischer-Bezirkstag in Riesa. Wie schon kurz erwähnt, eröffnete der Vorsitzende des Sächsischen Fleischer-Bezirke», Herr Obermeister Dretzler- Areiberg, die für gestern mittags 1 Uhr anberaumte Hauptversammlung im Hotel Hüpfner mit herzlichem Willkommengrube an die zahlreich erschienenen Vertreter und Ehrengäste. Bon letzteren waren zugegen die Herren Bürgermeister Dr. Scheider, Schlachthofdirektor Stadtveterinärrat Meißner, Baumeister Schneider-Riesa alS Vertreter der Gewerbekammer Dresden, Wrenmitglied Nietschmann, Gerson, Schubert und Syndikus Lmmhardt vom Landesverband Sächsischer Viehhändler, Syndikus Weber vom Sächsischen Handwerksverband und Syndikus Dr. Tiegel vom Deutschen Fleischerverband. Ein ladungen waren ergangen an das sächsische Finanz- und Wirtschaftsministerium, sowie an die Amtshauptmannschaft Großenhain, die aber keine Vertreter gesandt hatten. ES wurde dies, da auch keine Entschuldigungsschreiben vorlagen, als eine Mißachtung des Fleischerstandes betrachtet. In der Hoffnung, daß die Verhandlungen reichsten Segen für das Fleischergewerbe brächten, begrüßte Herr Obermeister Kühne von der Riesaer Innung die Kollegen, denen er auch frohe Stunden in Riesa wünschte. Als Vertreter der Stadt Riesa bewillkommnete Herr Bürgermeister Dr. Scheiber die Vertreter, welche durch ihr Erscheinen in so statt licher Anzahl bewiesen, daß sie der Tagung ein warmes Interesse entgegenbrächten. Auf die schwere Notlage hin weisend, in der wir uns alle und auch das Fleischerhand werk sich befinden, sprach er die Hoffnung auf die Möglichkeit eines Wiederemporarbeitens, wenn auch nicht in naher, so doch in ferner Zeit aus. Er schloß mit dem Wunsche, daß von dieser Tagung Segen ausgche auf das für das Volk so wichtige Fleischeraewerbe und für den Beruf selbst. Für den Landesverband Sächsischer Viehhändler übermittelte Herr Gerson und für die Gewerbekammer Dresden Herr Schneider beste Grütze und Wünsche für eine erfolgreiche Beratung. Herr Weber (Sächsischer Handwerksverband) wirft einen Rückblick auf die Schwierigkeiten Les Hand werks im allgemeinen und rät »um festeren Zusammenschluß der Organisationen. Schwere Kämpfe habe das Handwerk besonders im verflossenen Jahre zu überwinden gehabt. Der Diktatur der Arbeiterschaft könne es nur eine geschloffene Organisation entgegensetzen. Das Fleischerhanbwerk sei gewillt, an der Gesundung -er Verhältnisse mitzuarbeiten. Der Vorsitzende Obermeister Dretzler dankt der Riesaer Innung und gedenkt ehrend der im letzten Jahre verstor benen Mitglieder, besonders des Kollegen Richter in Dresden. Zum Andenken erheben sich die Versammelten von den Plätzen. Der Vorsitzende gibt weiter bekannt, daß 117 Delegierte und über 600 Gäste anwesend seien. Er gibt einige Verhaltungsmaßregeln für die Versammlung und bemerkt, daß als neuer Punkt „Marktnotiz und Wucher preis" in die Tagesordnung eingefügt sei und daß eine Sammlung für die Ruhrhilfe und für einen schwer er krankten Kollegen vorgenommen würde. Der Jahresbericht konstatierte. Laß das vorige Jahr dem Gewerbe wenig Erfreuliches brachte. Der Bezirk zählt 132 Berufsinnungen und 8» gemischte Innungen mit über 5000 Mitgliedern. Rege Tätigkeit entfaltete der Bezirk bei Regierungsverordnungen, die dem Handwerk nicht för derlich sein konnten. Er nahm auch teil an Versammlungen befreundeter Verbände und an einzelnen Beratungen der von der Regierung angeordneten das Fleischergewerbe be rührenden Fragen. Auch die Tariffragen mit den Gesellen im Deutschen FleischergesellenbunL beschäftigten ihn. Die Zentrale ist wieder aufgehoben und die Tarifregelungen den Innungen selbst überlassen worden. Herr Settler- Chemnitz ergriff hierzu das Wort und berichtete über die in der Sitzung der Sprechmeister behandelte Tariffrage. Im gegenseitigen Interesse wird eine tarifmäßige Bezahlung der Gesellen angeraten. Ueberstungen seien zu vermeiden, und wenn solche gemacht werden müßten, sind sie ebenfalls tarif mäßig zu vergüten. An reisende Gesellen, die heute doch immer seltener würden, möchten keine Geschenke mehr ver abreicht werden. Es seien auch keine örtlichen Sonder bestimmungen über das Zulaffen von auswärtigen Gesellen angängig. In dem Jahresberichte fortfahrend, kennzeichnet der Vorsitzende die Stellungnahme des Bezirkes gegen die das Fleischergewerbe finanziell belastenden behördlichen Maßnahmen und berührt dabei auch einige Bestimmungen über rückwirkende Umsatzsteuer. Da Liese Angelegenheit Reichssache ist, wird ein entsprechender Antrag dem deutschen Fleischerverbande zugehen. Ein Vertreter aus Aue ladet für nächsten Sonntag zur Feier des 800sährigen Jubiläums der dortigen Innung ein. Die Feier ist mit Bannerweihe verbunden. Auf eine von Herrn Hädicke gestellte Frage, wie der WiederbeschaffungspretS anzuwenben sei, gibt Herr Syndikus Weber die Ansichten der Landespreisprüfungs stelle bekannt und erwähnt hierbei auch die regierungsseitig angeordneten Kontrollausschüffe. Eine weitere Behandlung dieser Frage konnte nicht stattfinden, da der Punkt nicht auf der Tagesordnung stand. Wegen Aufhebung der Schlachtsteuer sind früher vom Fleischerverbande wiederholt Schritte unter nommen worden, die aber erst im vorigen Jahre Erfolg hatten. Neuerdings ist nun die Schlachtsteuer wieder in Aussicht genommen, die jedoch mit Len vorgeschlagenen er höhten Sätzen die Ausgaben nicht decken helfe, sondern viel mehr verteuernd auf die Fleischpreise htnwirkcn würbe. Die sächsische Regierung plane auch noch eine höhere Gewerbe steuer. Eine Eingabe an da» Finanzministerium wegen Auf hebung der Gchlachtstruer ist bi» heute unbeantwortet ge- blieben. Herr Syndikus Weber bemerkt, datz auch die betr. a» San erbUolaa aeweken sei. Der Bezirks tag ist einverstanden, daß der Vorstand noch weitere Schritte zur Aufhebung der Schlachtfteuer unternehme und gibt ihm Ermächtigung zu eigenen Maßnahmen in der Verfolgung dieser Angelegenheit. Zu dem Gesetz über die Fleischversorgung vom 18. April 1022 haben mehrere Innungen Eingaben an den Vorstand ergehen lassen. Herr Köhler-Limbach erstattet darüber Bericht und spricht über die Folgen des sächsischen Schlacht- vtehoersicherungsgesctzes vom 1. Juni 1900, das -em Fleischergewerbe zugunsten der Landwirtschaft große Lasten auferlege. Die Arbeiten der eingesetzten Kommission zur Vorberatung des Gesetzes wurden geschildert und hierbei der Widerstand der Landwirtschastsvertreier gegen die An sichten der Gewerbevertreter gekennzeichnet. Eine Trennung der gewerblichen und nichtgewerblichen Schlachtungen kam zur Durchführung. Die Versicherungsanstalt ist betrogen worden. Derartige Mißstände zu beseitigen, müsse im Jnter- esie eines jeden Kollegen liegen. Einerseits seien die Wünsche der Fleischer erfüllt worden, doch seien anderseits auch Schä digungen des Flcischergewcrbes entstanden. Im Nachweise über die hohen Entschädigungssummen wird konstatiert, daß die Versicherungsanstalt einen Fehlbetrag von 173 Millionen Mark nachweise, der gedeckt werden müsse. Das für den 1. Mai in Aussicht genommene erweiterte Gesetz der Schlacht viehversicherung bringe dem Fleischergewerbe ungeheure Be lastungen, wie der Vorsitzende aus zahlenmäßigen Angaben nachwies. Es werbe anstatt Preisabbau eine Preiserhöhung zur Folge haben. Die Masse der ehrlichen Kollege:: könne durch unehrliche Maßnahmen in gewissenloser Weise ge schädigt werden, indem die Versicherungsanstalt ungerechter Weise in Anspruch genommen werden würde. Ein Leipziger Vertreter zieht gegen die unsauberen Elemente im Gewerbe zu Felde und bittet die Obermeister, auf solche zu achten und ihre Ausweisung aus der Innung zu veranlassen. Er be dauert, daß kein Vertreter der Regierung anwesend sei. um in der Aussprache kennen zu lernen, wo das Fleischerhand- werk der Schuh drücke. Er befürwortete eine energische Ein gabe an die sächsische Regierung um Aufhebung des Schlacht- viehversicherungsgesetzes. E>in Oschatzer Vertreter unter stützt die Anregung zur Eingabe, zweifelt aber an einem Erfolge bei der heutigen Regierung. Er tritt für Abwälzung der BerfichernngSgcbühren auf die Erzeuger ein und schiebt eine grohe Schuld der mißlichen Verhältnisse auf die Zwangswirtschaft. Scharf brandmarkt er auch die unsauberen Machenschaften verschiedener Elemente. Herr Niehaus-Glas hütte bemängelt die ungeheure Steigerung der Versiche rungsbeiträge und die hingezogene Regulierung der Ver sicherungssummen. T-er Vorsitzende widerlegt dem Vor redner die Ansichten betreffs Auszahlung der Versicherungs summen und erbietet sich zur Anstellung von Erörterungen, worin die Ursachen zu suchen seien. Der alsdann einstimmig angenommene Antrag lautet: Die Bezirksleitung wolle dahin wirken. Laß das sächsische Schlachtviehversicherungs gesetz aufgehoben werde, und wenn das nicht möglich sei, die Prämienzahlung durch den Erzeuger bewirken zu lassen. Ueber Erlaubniskarten zum Viehhandel sprechen Döbelner und Meißner Vertreter. In ihren Be zirken gäbe es Leute, die dem Flerscherberufe nicht angehören, sich aber im Besitze von Viehhandelserlaubniskarten be fänden. Hier entwickelt sich eine lebhafte Aussprache, die teilweise in scharfen Angriffen sich bemerkbar machte. Es sprachen Jlschner-Meitzen, Niehaus-Glashütte, Donath- Oschatz, Büchner-Greifswaldc und noch andere Vertreter, die ihre Wünsche betreffs Ausstellung von Erlaubniskarten in verschiedenen Ansichten zum Ausdruck brachten und auch die Mißstände rügten, die durch Kommissionäre zutage treten. Herr Leonhardt, Geschäftsführer vom Viehhandelsverband, verurteilt die Auswüchse in den Verbänden und weist die Angriffe auf den Vichhandelsverbanb zurück. Die Schuld an den unsicheren Elementen in den Verbänden liege nicht an diesen, sondern an den Maßnahmen, die die Zwangs wirtschaft mit sich brächte. Der Vorstand stellte den Antrag, beim Fleischerverband vorstellig zu werden, folgende Punkte der Neichsregierung zu unterbreiten: 1. Die Ausstellung der Mehhandelskartc hat gebührenfrei zu erfolgen; 2. jedem Fleischer, der vorschriftsmäßig gelernt hat und den Meister titel führt, muß eine Viehhandelskarte zugebilligt werden. Der Antrag fand einstimmige Annahme. Ein Vertreter der Innung Oberplanitz bittet um Aus legung der Bestimmungen über denHandel mit Frisch fleisch,-« außerhalb des Fleischergewerbes Stehende, wie Grünwarenhändler nsw., »ach eigenem Ermessen handelten und auch Pökelfleisch als Frischfleisch betrachteten. Der Vor sitzende führt aus, baß sich hiergegen nicht viel tun laße, da die Stadträte oder Amtshauptmannschaften entsprechend Ser gesetzlichen Bestimmungen zu befinden haben. Einzelne Redner, di« zu dieser Frage noch sprachen, führten Beispiele von verschiedenen Auslegungen -er gesetzlichen Bestim mungen an. Das Referat über Marktnotierungen und Wnchergerichte hatte Herr Obermeister Bogel-Leipzig übernommen. Er bespricht die Kontrolle der Prüfungs kommission auf dem Leipziger Schlachthofe betrefss der Pretsnotierungen und ihrer Ursachen, wozu auch der Kom missionshandel hauptsächlich die Schuld mittragc. Die Marktnotierungen, nach der sich die Landwirtschaft richte, seien zu verurteilen. Auch das Wuchergericht sei verwerflich. Vielfach seien die Urteile nicht gerechtfertigt, wie an einem Beispiele nachgewiesen wurde, wo ein ehrsamer Fleischer, dessen Schuldlosigkeit feststand, wegen vermeintlichen Wucher preisen zu Gefängnis verurteilt worden war. Den Kollegen sei anzuraten, lieber selbst zu verkaufen und nicht durch Kom missionäre, um nicht der Gefahr der Verurteilung auögcsetzt zu sein. Diesen Ansführmrgen stimmte ein andercr Vertreter bei, -er die riesenhaften Verdienste der Händler einer scharfe» Kritik unterwarf. Die vorgebrachten Auswüchse sanden feiten» des Vertreters vom ViehhandelSverhanb Widerlegung. Die Angelegenheit wurde dem Verbände zur Kenntnisnahme übenvieken. Eine Aenderung der bisherigen gesetzlichen Bestim mungen über Währschaftsmängel bezweckte ein An trag der Innung Radeberg. Herr Kemmler-Chemnitz bringt die neuen Vorschläge mit Angabe der Begründungen zur Kenntnis. Der Antrag findet Zustimmung und soll der Verbandsleitung zur Weiterberatung zugestcllt werden. Die inzwischen vorgenommene Sammlung ergab den Betrag von 400 000 Mark, wovon 300 000 Mark der Ruhr spende und 166 000 Mark dem armen gelähmten Kollegen in Oberplanitz zufließen sollen. Ter Kassenbericht schließt mit einem Bestände von zirka 21 000 Mark. Die Rechnung wurde von der Riesaer Innung geprüft, die eine Erhöhung der Vergütungen an die Vorstände befürwortete. Herr Syndikus Dr. Tiegel übermittelt Grüße vorn Deutschen Fleischerverbande, der mit ganzer Seele bei den Verhandlungen weile. Er berichtet sodann über die Flei scherverbandszeitung, die zum viermaligen Er scheinen llbergegangen ist und eine tägliche Ausgabe nrit weiterem inneren Ausbau plant. Tic Verbondsbeiträgc sollen entsprechend der Geldentwertung erhoben werden. Tic Vorteile -cs täglichen Erscheinens der Vcrbandszeitung worüber der Verbandstag in Hannover zu beschließen hat, wurden besonders hervorgehoben. Tic bisherige Tendenz des Blattes soll beibehalten werden und die Lieferung an die Mitglieder wie bisher erfolgen. Entsprechend der Gold mark ist ein wertbeständiger Beitrag scstznlcgcn. Netteren Kollegen, den sogenannten Veteranen, soll eine niedrigere Beitragszahlung zugestandcn werden. Tie Verbandszcitung sei auch weiterhin bestrebt, die Interessen des Verbandes nach jeder Weise zu vertreten. Einzelne besondere Fälle, wo mehrere Familienglieder die Zeitung beziehen, bleiben in der Preisfrage dem Entschlüsse des Vcrbandsvor- stanbes vorbehalten. Einige Vertreter zollten der Leitung des Zeitungsuntcrnehmens volle Anerkennung und raten jedem Kollegen das Lesen der Zeitung und deren Unter stützung durch Inserate. Einer Beschwerde über unpünktliche Zustellung der Zeitung wurde cntgcgcngchaltcn, daß dies nur an der Post liegen könne. Sine Erhöhung der Beiträge zur Bczirkskasse und für den angeglicbertcn Landesausschus; ist unter den der zeitigen Verhältnissen nicht zu umgehen. Ter Landcsaus- schuß fordert 1000 Mark pro Mitglied und Jahr. Ter Bezirkstag bewilligt die Erhebung eines Beitrages von 3000 Mark für das Jähr 1923. Tiefe Beiträge müssen bis 31. Mai bezahlt werden, wenigstens sollen Innungen, die dazu nicht in der Lage sind, die Hälfte davon entrichten. Bis zur, 31. Mai nicht eingegangene Beiträge werden durch Nach nahme erhoben. Tie älteren Mitglieder lRentncrl bleiben von der Beitragszahlung entbunden. Bei ganz anßcracwöhn- lichen Umständen ist der Vorstand ermächtigt, die Beiträge zu erhöhen. Ein Haushaltplan ließ sich dieses Jahr nicht aufstellen; er wird dem nächsten Obcrineistcrtage vrrgelegt. Die ausscheidenden Vorstandsmitglieder, die Herren Drcßlcr, Bitte, Grünz und Köliler, wurden wicdergewählt, ebenso auch Herr Trcßlcr zum Vor sitzenden, dem Tank für seine ircsklichc Lcttung des Ver bandes gezollt wurde. Als Vertreter zum Tenk'chen Ver bandstage wählte man Herrn Obermeister Kühne-Niem. Ter Antrag, die Bezirkstage aus andere Tage als seither zu verlegen, wurde abgclehnt; der nüchstsährige Bezirkstag wird in Annabcrg abgehalten. Nach der Versammlung sand von abends 7 Uhr ab ein Fcstkommers im dichtgefüllten HLpfncrschen Saale statt, woran sich auch die Bürgerschaft beteiligte. Tie Vortragslolge zeigte eine verschiedenartige Abwechslung. Nach einigen Musikstücken sprach Fränlein Reichest einen Prolog, der mit zündende» Worten Len Fleischer-Bezirkstag und das Gewerbe pries. Der Gesangverein der Dresdner Fleischer-Innung trat tn stattlicher Anzahl auf und brachte wirkungsvolle deutsche Lieder zu Gehör. Stabübungen zum Deutschen Turnscst in München boten ä Mitglieder des FleischergeiellcnvcreinS „Brüderschaft" und in turnerischen Vorführungen am Reck leisteten Turner des Turnvereins ksticia ganz Vorzügliches. Guten Anklang fanden auch die lebenden Bilder der Jugend abteilungen des Schwimm- und Sportvereins sowie die Ballettaufführungen der Meisrerstöckter und der Nichtcrschen Ballettschule. Ein Festball schloß sich Leu Vorträgen a». Die Riesaer Fleischer-Innung hatte ihren Güsten einen wirklich genußreichen Abend verschafft und der den einzelnen Vorführungen gezollte Beifall war vollkommen berechtigt. Den im Laufe des Abends sich verabschiedenden auswärtigen Gästen, welche die Eisenbahnzüge zur Rückkehr in die Heimat benutzten, widmete Herr Stadtrat Gutacker Abschicdsgrüße. Herr Fleischermeister Pietzsch dankte den Mitwirkenden, ganz besonders aber dem Dresdner Fleischer-iZlesangvercin, für die liebenswürdige Unterstützung. Dankbare Anerkennung zollte ein auswärtiger Kollege den Riesaern für die genossene Gastfreundschaft und der Gesellenvcrein „Brüderschaft" ließ der Fleischer-Innung ein Hoch erklingen. Heut« Vormittag fand eine Dampfschiff-Partie nach Diesbar statt, an der sich noch Viele beteiligten. Vollbefriedigt kann die Riesaer Fleischer-Innung auf den guten Verlauf des Bezirkstages blicken. Kollegiale Zu sammengehörigkeit und Geselligkeit traten bei allen Ver anstaltungen in Erscheinung. Oertliches nnS Sächsisches. Riesa, den 25. April 1S2S. -* Nichtamtlicher Bericht über die gestern abend von S Uhr ab in der Oberrealschul« ftattarfnnden« öffentlich« Sitzung der Stadtverordneten. Boni Kolleginm fehlten die Herren Stadtvv. Pietzsch, Schinkel »nd Schneider. Am RatStische hatte Herr Bürger meister Dr. Scheider Matz genommen. Der Zuhörerraum
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